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Was will der SF Nachwuchs lesen?


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42 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 31 Mai 2017 - 20:45

Es klingt ja immer an das es der SF an Nachwuchs fehlt. Da stellt sich die Frage, was will der Nachwuchs? Die gleiche SF wie die Alten oder sind die Vorstellungen gänzlich anders? Und hat sich die SF nicht schon in den Generationen vorher gewandelt?

#2 HMP †

HMP †

    Temponaut

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 03:17

Es klingt ja immer an das es der SF an Nachwuchs fehlt. Da stellt sich die Frage, was will der Nachwuchs? Die gleiche SF wie die Alten oder sind die Vorstellungen gänzlich anders? Und hat sich die SF nicht schon in den Generationen vorher gewandelt?

 

Wollen wir jetzt öffentlich weiter diskutieren :)? Auch gut! Ich bin gespannt.


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#3 simifilm

simifilm

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 06:47

Es klingt ja immer an das es der SF an Nachwuchs fehlt. Da stellt sich die Frage, was will der Nachwuchs? Die gleiche SF wie die Alten oder sind die Vorstellungen gänzlich anders? Und hat sich die SF nicht schon in den Generationen vorher gewandelt?

 

Wer immer "der Nachwuchs" auch ist. Die Frage, was er will, sollte er selbst beantworten.


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Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#4 lapismont

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 07:01

Wer immer "der Nachwuchs" auch ist. Die Frage, was er will, sollte er selbst beantworten.

Klingt nach interessanten Forschungsprojekten Simon. 

 

Allerdings war hier wohl eher ne eigene Meinung gefragt. ;)

 

Mein Nachwuchs musste in der Schule 1984 und Schöne Neue Welt lesen. SF ist bei ihnen jetzt erst einmal durch. Zumindest als Buch. In Film und Game stehen SF ganz weit oben. Wir gucken derzeit viel TNG und Dr. Who.


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#5 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 07:19

Man könnte auch fragen: Wo ist der grundlegende Unterschied der SF in den 80ern (oder früher) verglichen mit den 00/10ern Jahren und hat sich die grundsätzliche Anforderung an das SF Genre gewandelt oder wird im Prinzip noch die gleiche Geschichte erzählt?

Ist es wirklich so, dass sich die Art des Medium gewandelt hat und SF abseits der Literatur ihre aktuelle Blüte findet?

 

In den ganz alten Büchern nach dem Krieg stand oft auf dem Titelbild Zukunftsroman oder Utopischer Roman. In "meiner Zeit" hieß es Science Fiction und aktuell schreiben manche Autoren, in welchem Genre sie tätig sind, SciFi.

 

Ich finde schon interessant wie sich das Genre verändert. Die letzten aktuellen SF Romane die mir in Erinnerung geblieben sind, waren eher Dallas im Weltraum und hier und da ging es um Zahnbürsten :mellow:.


Bearbeitet von Mammut, 01 Juni 2017 - 11:19.


#6 Naut

Naut

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 07:29

Zumindest als Buch. In Film und Game stehen SF ganz weit oben. Wir gucken derzeit viel TNG und Dr. Who.

Kann ich bestätigen. Mein Nachwuchs guckte mit Begeisterung TNG, DS9 und jetzt "Zurück in die Vergangenheit" (Quantum Leap), sie sind Fans von Star Trek, Star Wars und Guardians of the Galaxy und mochten den Marsianer. Aber Lesen? Eher nicht.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#7 My.

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 07:36

Ich habe keinen Nachwuchs. Jedenfalls keinen, mit dem ich Kontakt hätte.

Und ich habe auch keine Eulen, die ich nach Athen tragen könnte.

 

My.



#8 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 01 Juni 2017 - 10:00

Hast Du da Beispiele, Michael, wo Verlage "ScFi" auf die Bücher schreiben?



#9 Diboo

Diboo

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 10:02

Hast Du da Beispiele, Michael, wo Verlage "ScFi" auf die Bücher schreiben?

 

Ja, das wüsste ich auch gerne, da ist was an mir vorbeigegangen.


"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

Mein Blog
 


#10 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 10:04

Als wir jugendlich waren, hielten sich die 'leicht' zu konsumierenden SF-Angebote (via TV) in Grenzen.

Wir mussten (!) lesen, wenn wir in andere Welten 'flüchten' wollten.

Das ist heute anders.

Wie Ihr schon schreibt: Schauen gerne, lesen eher nicht.

Die Frage müsste also eher lauten: Wie bekommen wir die Jugend zum Lesen von SF?

 

Ich habe 2 Jungs und ich werde sie einigermaßen nötigen, auch das geschriebene SF-Wort zu konsumieren.

Demnächst ;-)


 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#11 Pogopuschel

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 10:15

Ich kann hier nur für mich selbst sprechen, aber was mich als Jungendlicher (in den 80ern und 90ern) interessiert hat, war alles mögliche, nur keine Jugendbücher. Die habe ich bis zum 12.Lebensjahr gelesen, ab dann (als meine Mutter mir ein Buch von Stephen King mitbrachte) nur noch Bücher für Erwachsene: King, Clive Barker, Michael Moorcock, Frank Herbert, Arthur C. Clarke usw. Jugendbücher haben mich dann erst als Erwachsener wieder interessiert.

 

Das kann man natürlich nicht verallgemeinern, aber ich glaube, viele lassen sich vor allem mit dem locken, was sie eigentlich nicht lesen "sollen". Man sollte niemandem etwas "aufzwingen", viel mehr ein wenig nachforschen, wo die Interessen liegen oder liegen könnten, und diese dann fördern. Neugierde wecken, ohne einen Kanonen vorzuschreiben.



#12 Mammut

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 11:18

@Guido: Sorry, da habe ich aus zwei Sätzen einer gemacht. SciFi schreiben manche Autoren auf die Frage, in welchen Genres. Ob das auch schon auf Publikationen stand kann ich nicht sagen.

 

Edit: Ich habe aber was gefunden: Sara Page - Princess SOS: Scifi Alien Romance

Oder das neue Alien Buch bei Luzifer, da steht es zumindest online im Titel.


Bearbeitet von Mammut, 01 Juni 2017 - 11:22.


#13 Uwe Post

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 11:20

Soweit ich es mitbekomme, lesen Jugendliche allgemein recht wenig. Smartphone, Playstation und Youtube nehmen mehr Zeit in Anspruch. Was Games, Filme und Serien angeht, ist SF durchaus beliebt. "Mass Effect Andromeda" hat jedenfalls eine Weile Platz 1 der Games-Verkaufscharts belegt. Was auch direkt zeigt, welche Unterarten von SF besonders beliebt sind. Alles mit Weltraum und Action, vereinfacht ausgedrückt. Logisch: Das lässt sich in visueller Form viel knackiger umsetzen als ein Nahzukunfts-Drama.

 

Man kann das natürlich doof finden, aber das ändert nix.

 

Schauen wir doch mal, wie viele Jugendliche oder junge Erwachsene in zwei Wochen zum U-Con nach Dortmund kommen, um den wohl erfolgreichsten deutschen SF-Autor live zu sehen...


Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#14 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 11:35

Früher bekam man Lesestoff aus Leihbibliotheken. Oder aus der Stadtbibliothek. Es gab Romanhefte. In den Heftromanen gab es Leserseite, über die bekam man Kontakt zum Fandom. Dadurch erfuhr man von z.B. Transgalaxis, bekam noch mehr Lesestoff. Das alles braucht 2017 kein junger Leser mehr. Der geht nach Amazon und beamt sich seinen Lesestoff per sofort auf den Reader. Da braucht man nicht mehr auf irgendwelche Cons gehen.



#15 Mammut

Mammut

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 11:48

Ich fand z.B. das Publikum auf dem Bucon die letzten Jahre doch sehr jung im Vergleich zu früher. Aber die kommen wohl nicht wegen SF...



#16 simifilm

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 13:17

Früher bekam man Lesestoff aus Leihbibliotheken. Oder aus der Stadtbibliothek. Es gab Romanhefte. In den Heftromanen gab es Leserseite, über die bekam man Kontakt zum Fandom. Dadurch erfuhr man von z.B. Transgalaxis, bekam noch mehr Lesestoff. Das alles braucht 2017 kein junger Leser mehr. Der geht nach Amazon und beamt sich seinen Lesestoff per sofort auf den Reader. Da braucht man nicht mehr auf irgendwelche Cons gehen.

Phänomene wie jugendliche Harry-Potter-Fans, die verkleidet vor der Buchhandlung darauf warten, dass um Mitternacht endlich der neue Band verkauft wird, würden dem eher widersprechen. Natürlich ist Harry Potter eine Ausnahmeerscheinung, aber nach allem, was ich aus den Fan Studies weiss, haben Fan-Aktivitäten mit dem Aufkommen des Internets deutlich zugenommen. Das mag nicht mehr das traditionelle Fandom der Cons und Fanzines sein, aber mit dem Internet ist zweifellos viel einfacher geworden, Gleichgesinnte zu finden.


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#17 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 14:22

Mein Nachwuchs musste in der Schule 1984 und Schöne Neue Welt lesen. SF ist bei ihnen jetzt erst einmal durch. Zumindest als Buch.

Oje, diese 3 kurzen Sätze trafen mich sehr... ich hab mich spontan entschieden, ihnen ein m.E. spannendes Buch - mit Seiten aus Papier! :lmaosmiley: - aus den 60ern zu schenken. Seitdem ich kapiert habe dass Filme so etwas wie audiovisuelle Kurzgeschichten sind, finde ich kann man sie mit normal-dicken Büchern nicht mehr vergleichen; in Letzteren ist einfach MEHR drin, also auch mehr zum Schwärmen usw..

 

P.S.: In BigGs Uralt-Thread zu SF-Kinderliteratur haben wir uns auch ab und an über Jugendliteratur unterhalten. Aber ob die Jugend das lesen WILL, kam da nur ab & an zur Sprache (mindestens ein Jugendlicher postete aber darin!  :thumbup:)...


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 01 Juni 2017 - 14:23.

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#18 HMP †

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 19:00

Man könnte auch fragen: Wo ist der grundlegende Unterschied der SF in den 80ern (oder früher) verglichen mit den 00/10ern Jahren und hat sich die grundsätzliche Anforderung an das SF Genre gewandelt oder wird im Prinzip noch die gleiche Geschichte erzählt?

Ist es wirklich so, dass sich die Art des Medium gewandelt hat und SF abseits der Literatur ihre aktuelle Blüte findet?

 

Die Frage ist natürlich auch, was haben Werke wie "Harry Potter" oder "Bis(s) zum ...", die die jüngere Generation zum lesen brachten. Denn gelesen wurden sie, ehe die Filme kamen. Was müsste ein SF-Werk haben, in dem sich die Kids "wiederfinden". So sehr, dass sie nach dem nächsten Teil dürsten und so sehr, dass vielleicht ein paar Prozent dann auch weiter bei der SF bleiben.

 

Nennt es trivial, aber ich denke der "sense of wonder", etwas, was die Kids mit auf die Reise nimmt (so wie manche von uns mit auf die Reise genommen wurden) ist ein wesentlicher Faktor meines Erachtens. Ehe man von etwas fasziniert ist, muss man dafür begeistert werden.


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#19 Nina

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 19:06

Zunächst einmal: Der viellesende Nachwuchs ist überwiegend weiblich. Das heißt nicht, dass das Ganze jetzt nur Teenager-Schmachterei sein muss, aber eben auch nicht unbedingt "James Bond im Weltall". So was wie "Die Tribute von Panem", "Die fünfte Welle" oder "Die Bestimmung", ich glaube, das ist eher das, was Teenager-Mädels begeistern kann. Also kein Heinleinsches Jugendbuch, wo die Frauen der Familie vielleicht 5% der wörtlichen Rede zu banalsten Themen bekommen. (Bei dem Buch, das ich gelesen haben, waren es Vater, Mutter, Tochter, Zwillingssöhne, Oma.)  Und durchaus auch für Männer und für "ausgewachsene Frauen" durchaus was ist. Gerade bei den Tributen von Panem war ich echt überrascht, wie viele gestandene Männer sich in den Foren bekannt haben, das gerne gelesen zu haben, ich hätte eigentlich gedacht, dass die alle aufgrund der Charaktere schreiend davonlaufen.

 

Geschlechtsunabhängig gibt es natürlich immer Themen, die einen bewegen. Als Kind und Jugendlicher selbständige Entscheidungen zu treffen und den Platz in der Gesellschaft zu finden oder bewusst zu rebellieren, das ist immer ein Thema. Aber z.B. Perry Rhodan und die Mondreise und der Kalte Krieg - ähm, nö, da haben wir heute ein bisschen andere Themen, die junge Menschen umtreiben. - Oder auch nicht, dann ist es halt unpolitisch. Ich war z.B. in der Arbeit recht überrascht, dass mich Kinder auf einmal gefragt haben, ob ich auch "Die drei Fragezeichen Kids" lese. (Ist natürlich keine SF, wohl aber Genreliteratur.) Was, das Zeug ist mit Neuanstrich immer noch gefragt? (Klar, in meinem Alter liest man so was normal nicht mehr - ich habe ihnen dann erklärt, dass ich früher das gerne gelesen habe, aber die Bücher für die größeren Kinder.)

Es ist manchmal auch schwer zu sagen, was wirklich die Zeiten überdauert. So Sachen wie Winnetou, was mal der große Hype war, ist schon an mir vorübergezogen und hätte ich auch bei jüngeren Personen nicht bemerkt, dass das irgendwie ein Thema wäre.

 

 

 

In "meiner Zeit" hieß es Science Fiction und aktuell schreiben manche Autoren, in welchem Genre sie tätig sind, SciFi.

Wenn es irgendwie geht, wird das von Verlagsseite aus Thriller genannt. Spielt halt in der Zukunft.

Und die Kleinverlege mit SF sind meistens doch so ein bisschen retro. Die nennen das schnöde Science-Fiction oder Phantastik oder so.

SciFi, wer nennt das ehrlich so? Ich meine, ein Autor???



#20 simifilm

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 19:13

Zunächst einmal: Der viellesende Nachwuchs ist überwiegend weiblich. Das heißt nicht, dass das Ganze jetzt nur Teenager-Schmachterei sein muss, aber eben auch nicht unbedingt "James Bond im Weltall". So was wie "Die Tribute von Panem", "Die fünfte Welle" oder "Die Bestimmung", ich glaube, das ist eher das, was Teenager-Mädels begeistern kann.

Wollte ich gerade als Antwort auf HMP schreiben. Young Adult Dystopias laufen ja schon seit einiger Zeit sehr gut. Zumindest gewisse Spielarten der SF scheinen also durchaus bei einem jugendlichen Publikum anzukommen. Andererseits frage ich mich ganz grundsätzlich, warum es wichtig sein soll, dass Jugendliche SF lesen. Mir ist zweifellos wichtig, dass sich meine Söhne mal für Literatur interessieren. Oder sagen wir: Ich fände es sehr schade, wenn das nicht der Fall wäre. Aber Film ist mir mindestens so wichtig. Und eigentlich wäre es auch schön, wenn sie sich für Theater, Musik und diverse andere Kunstformen begeistern können. Aber ob sie sich für SF interessieren, ist mir eigentlich ziemlich wurscht.


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#21 Nina

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 19:53

Eh, wenn die Kinder lieber Krimis haben oder der Western ein Revivial erfährt - tja, dann ist es halt so. Bei meinen Eltern war es so, dass sie wollten, dass ich schon lese. Und das war nicht mal so leicht, da ich in der Volksschule nicht fließend lesen konnte (klar, als Achtjährige ist das normal und da ist es auch mühsam und anstrengend) und es mich auch nicht gefreut hat, das zu lernen. Meine Mama hat mir einige Zeit sogar einen Schilling gegeben, wenn ich ihr was vorgelesen habe! (Das wärs - wenn ich heute einen Schilling pro Seite bekommen würde, wäre die Existenz gesichert! Ich müsste halt ab und an auf die Nationalbank zum Umwechseln.  :bighlaugh: ) 

 

Aber es ist natürlich schön, wenn man sich generationenübergreifend über was unterhalten kann. Da sind aber nicht mal so sehr die Kinder gefragt, da was zu machen. Da können doch eher die Erwachsenen auf sie zugehen. Vielleser sein ist ein teures Hobby, zu teuer für ein schmales Taschengeld. Da freuen vielleicht ein paar Bücher von früher, man darf halt nicht enttäuscht sein, wenn die nicht so gut ankommen. Aber ein paar Sachen sind vielleicht halbwegs okay, ein paar haben auch einen Neuanstrich und das alte Zeug ist besonders cool oder es erinnert das Ganze an eine heute sehr gefragte Serie. -  Oder auch mal lesen, was die Kinder und Teens daherbringen. Also meine Mama hat anno dazumals sogar ein paar Hohlbeins gelesen. "Der Hexer von Salem" war schon ein bisschen eine Brücke.



#22 HMP †

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 20:18

Eh, wenn die Kinder lieber Krimis haben oder der Western ein Revivial erfährt - tja, dann ist es halt so.

 

Natürlich ist es grundsätzlich schön, wenn Kinder überhaupt lesen (Bücher meine ich in dem Fall). Von daher auch Krimis oder Western. Die Eingangsfrage bezog sich aber auf SF. Die Fantasy hat viele junge oder sehr junge Leser (ob männlich oder weiblich hängt sicher von der Art der Geschichte ab). Bei der SF habe ich aber den Eindruck (ob in Foren, auf FB oder auch im privaten Umfeld), dass die Leserschaft nicht mehr ... sagen wir als sehr jung bezeichnet werden kann.


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#23 Pogopuschel

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 20:41

Andererseits frage ich mich ganz grundsätzlich, warum es wichtig sein soll, dass Jugendliche SF lesen. Mir ist zweifellos wichtig, dass sich meine Söhne mal für Literatur interessieren. Oder sagen wir: Ich fände es sehr schade, wenn das nicht der Fall wäre. Aber Film ist mir mindestens so wichtig. Und eigentlich wäre es auch schön, wenn sie sich für Theater, Musik und diverse andere Kunstformen begeistern können. Aber ob sie sich für SF interessieren, ist mir eigentlich ziemlich wurscht.

 

Nicht wenige von uns hier sind ja nicht nur SF-Fans, sondern auch SF-Schaffende - teils nebenberuflich, teils hauptberuflich. Da stellt sich eben die Frage, wie es mit dem Genre weitergehen wird, wenn keine NachwuchsleserInnen kommen, und die alte Fans so langsam wegsterben oder das Interesse verlieren? Wie lange wird es das Fandom noch geben (dieses Forum z. B.), wie lange wird es sich für Verlage noch lohnen, Science Fiction zu verlegen? Im englischsprachigen Raum sehe ich das Problem nicht, habe den Eindruck, dass SF dort auch von viel jungen Leserinnen gelesen wird (Blogs und vor allem einigen Youtubekanälen zurfolge), aber auch was den Nachwuchs an jungen Autorinnen angeht (die dort auch bessere Veröffentlichungsmöglichkeiten für SF haben).

 

Die meisten Autoren sind bestimmt daran interessiert, auch eine junge Leserschaft zu haben. Aktiv etwas dafür zu tun, sehe ich allerdings als schwierig an. Entweder sie interessieren sich dafür, oder nicht.

 

Nachtrag: wichtig finde ich es, dass sich Jugendliche überhaupt für etwas interessieren, ganz egal was. Hauptsache sie stolpern nicht antriebs- und interessenlos durchs leben. Davon habe ich in meinem alten Beruf als Sozialpädagoge nicht wenige erlebt.


Bearbeitet von Pogopuschel, 01 Juni 2017 - 20:43.


#24 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 20:50

Michael wollte doch aber nur wissen, was genau der junge SF-Leser liest.

Darauf hat vermutlich niemand eine Antwort.

Von einer Potter- oder Völker-Roman-Blase hat doch niemand etwas; solange bestimmte Verlage (Atlantis eingeschlossen) ausreichend SF-Leser finden, ist doch alles okay. Muss man denn das ganz große Rad drehen? Mir reichen gute Verkäufe - ein Hype, der danach in sich zusammenbricht, auf den kann ich verzichten. Und wenn andere Verlage mal hirnlos testen wollen, ob sie nicht auch SF können um den Test dann doch wieder sein zu lassen, dann ist mir das sehr recht; von oben herab etwas planen ohne ansatzweise Ahnung zu haben von dem, was man da verlegt, das sollte zurecht in die Hose gehen.



#25 Dyrnberg

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 20:52

Gefühlt ein Unterschied zu den 80ern ist: Der viellesende Nachwuchs liest bereits mit 12 oder 14 Jahren dicke Bücher im englischen Original. Das kommt mir heute immer wieder unter - und das war in meiner eigenen Jugend noch nicht so. Vielleicht bin ich aber auch bloß in einem englisch-feindlichen und/oder dummen Umfeld aufgewachsen. ;)



#26 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 21:16

Es klingt ja immer an das es der SF an Nachwuchs fehlt. Da stellt sich die Frage, was will der Nachwuchs? Die gleiche SF wie die Alten oder sind die Vorstellungen gänzlich anders? Und hat sich die SF nicht schon in den Generationen vorher gewandelt?

 

Wie hieß es hier so schön: Meine Güte, das alte Sommerlochthema!

 

Meine Antworten damals gelten auch noch hier & heute :lol: .


Bearbeitet von Jorge, 01 Juni 2017 - 21:26.


#27 Mammut

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Geschrieben 02 Juni 2017 - 06:13

Sommerlöcher sind doch was Schönes. Und da gibt es schlimmere Themen.

#28 Sierra

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Geschrieben 02 Juni 2017 - 07:23

Michael wollte doch aber nur wissen, was genau der junge SF-Leser liest.

Darauf hat vermutlich niemand eine Antwort.

 

 

Vielleicht nur Einzelbeobachtungen: Bei den jüngeren Kids (häufig Jungen aus dem 5-8. Jahrgang), die in unseren schulischen Leseclub kommen, stehen nach wie vor - neben Minecraft-Stoff - Star-Wars-Bücher hoch im Kurs. Nicht nur Romane, sondern auch Bücher, die reine Hintergründe (etwa Raumschiffe, sonstige Technik) liefern. Dorling Kindersley hat da bspw. ein großes Angebot und liefert Bibliotheken und Schulen auf Nachfrage unterstützende SW-Handreichungen und Deko-Material für die Organisation eines Star-Wars-Reads-Day. Viele Kids kennen sich im SW-Kosmos gut aus und ich selbst kann allenfalls...  :huh: mal mithalten, wenn die Sprache auf die alten Filme kommt. 

Davon abgesehen geht es mir persönlich um Leseförderung und ich freue mich, wenn Kids freiwillig zu Büchern greifen - welches Genre es dann im Endeffekt wird, ist mir letztlich wurscht.


Bearbeitet von Sierra, 02 Juni 2017 - 07:28.

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#29 MoiN

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Geschrieben 02 Juni 2017 - 09:02

Hier im Forum gibt's offensichtlich keine "Kids" ... :blink:


πάντα ῥεῖ

 

Büchermarkt ...druckfrisch...dlr lit  ...Verena ... Dana ...swrwi ...brwi ..   .A I N


#30 Mammut

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Geschrieben 02 Juni 2017 - 09:34

Nachwuchs heißt übrigens nicht das damit zwingend Kinder gemeint sind. Wenn wir alle im Schnitt über die 40 sind, sind die Leute in den Zwanzigern ebenfalls der Nachwuchs.




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