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Bicycle Bicycle Bicycle - Eine kurze Geschichte des Fahrrads in der SF


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6 Antworten in diesem Thema

#1 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 01 Juni 2017 - 19:05

 

Da diese Erfindung demnächst zweihundertjähriges (Michael Bishop ist da in seiner Kurzgeschichte -s.u.- anderer Meinung :lol:) Bestehen feiert...mal eine allgemeine Frage ins Forum, welche Werke (Film, Buch, Kurzgeschichte, Comic etc.) ihr noch kennt, in denen Drahtesel eine wichtige Rolle spielen?

 

Als da wären:

 

Bicycles and science fiction

 

Kids On Bikes: The Sci-Fi Nostalgia Of Stranger Things, Paper Girls & Super 8

 

 

Robert Kraft

Die Nihilit-Expedition

http://www.sf-radio....802-1071-1.html

 

Avram Davidson

Oder alle Meere voll Austern / Regeneration

 

Michael Bishop

Kleine Geschichte des Fahrrads (401 v. Chr. - 2677 A.D.)

 

Larry Niven / David Gerrold

Die fliegenden Zauberer

 

Norman Spinrad

Lieder von den Sternen

 

Larry Niven

Das Oktopusauge

 

 

Comic

 

Siebengestirn - Zyklus

 

 

TV

 

Southpark: Was ist es? Wann kann ich es kaufen?


Bearbeitet von Jorge, 01 Juni 2017 - 19:20.


#2 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 19:18

Dazu halbwegs passend: H. G. Wells war eine Fahrrad-Enthusiast (dass die Zeitmaschine eigentlich ein Fahrrad ist, wird im ersten verlinkten Artikel erwähnt) und einer seiner frühesten Romane, The Wheels of Chance, trägt den Untertitel "A Bicycling Idyll". Ist nicht SF, aber via Wells gibt es dennoch eine Verbindung. Adam Roberts hat vor kurzem zum Roman gebloggt.


Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

zfs40cover_klein.jpg ZFS16_Coverkleiner.jpg

  • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
  • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
  • • (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
  • • (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!

#3 Nina

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Geschrieben 01 Juni 2017 - 19:38

Da ist gar nicht das dämliche Heinlein-Buch dabei, wo eine ganze Familie aufgrund der genialen Geschäftsidee von Teenagerzwillingen, gebrauchte Fahrräder zu verkaufen, quer durchs Universum reist?



#4 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 01 Juni 2017 - 19:51

Dazu halbwegs passend: H. G. Wells war eine Fahrrad-Enthusiast (dass die Zeitmaschine eigentlich ein Fahrrad ist, wird im ersten verlinkten Artikel erwähnt) und einer seiner frühesten Romane, The Wheels of Chance, trägt den Untertitel "A Bicycling Idyll". Ist nicht SF, aber via Wells gibt es dennoch eine Verbindung. Adam Roberts hat vor kurzem zum Roman gebloggt.

 

:thumb:

 

Ein weiteres Beispiel:

 

Donald Kingsbury

Die Riten der Minne

Aus einer im Suff geborenen Idee

 

Unverdrossen ließ Gaet sich den Wortwechsel noch einmal durch den Kopf gehen. "Nun gut, Benjie, wie wär's denn mit Segelschiffen auf Rädern? Warum eigentlich nicht?" Benjie stierte ihm stumm in die Augen. "Segelschiffe auf Rädern, habe ich gesagt."

"Bei Gottes Schweigen, ich glaube, du meinst es wahrhaftig völlig ernst."

"Selbstverständlich meine ich's ernst!"

"Nein, nein, Gaet, alter Freund. Herrsche du über die Welt!" Mit übertrieben pomphafter Gebärde deutete er auf den Priester. "Mich laß die Maschinen bauen." Er pochte sich auf die Brust. Der Tanz der Trunkenheit hatte begonnen. (S.83)

 

wird eine bedeutende Erfindung für die technische Entwicklung des Planeten

 

In der Morgenfrühe verschmolz wildes, übermütiges Geschrei mit Gaets Träumen. Heiteres Gebrüll der Belustigung war es, aber von so markerschütterndem Klang, daß wohl sämtliche Käfer im Umkreis eines Tagesmarsches erschrocken in ihre Löcher hasteten. Aha, das Fest ist noch im Gang, dachte er, als er vollends erwachte. Die wüste, lautstarke Heiterkeit hielt an, während er sich das Gesicht wusch und das Kinn rasierte; schließlich hatte das Lärmen seine Neugierde soweit angestachelt, daß er ans Fenster trat und hinunter auf den Dorfplatz spähte.

Fünf erwachsene Männer und acht Kinder rannten übers Pflaster einem merkwürdigen Gefährt hinterdrein, das in Gaets Richtung gerast kam, in wahnwitziger Zickzackfahrt davonsauste, bemannt mit einem og'siethischen Jugendlichen, der wie besessen mit den Beinen auf und ab strampelte, ohne daß sie dabei den Untergrund berührten. Man konnte das "Fahrzeug", das er so antrieb, eigentlich kaum als Fahrzeug bezeichnen. Es besaß nur drei Räder, zwei große vorn und hinten ein kleines Rad, das zum "Steuern" diente. Die Räder sahen dermaßen unstofflich aus, daß zwischen ihrer Achse und der Umrandung keinerlei Verstrebungen vorhanden zu sein schienen. Es fehlte sogar ein regelrechtes Gestell; anscheinend hielten nur Rohre aus Leichtmetall das Gebilde zusammen.

Etwas später, nachdem das Gerät fahruntüchtig geworden war und man es in einem mit Stroh gedeckten Schuppen abgestellt hatte, um seinen Aufbau noch einmal in aller Gründlichkeit zu durchdenken und es dann abzuändern, untersuchte Gaet das Gefährt. Offenbar hatte man sich am gestrigen Abend, nachdem er ins Bett gegangen war, noch weiter mit dem hauptsächlichen Gegenstand der Gespräche befaßt, und weil es sich um eine Festlichkeit von Handwerkern gehandelt hatte, die nicht unbedingt alle zu wortreichen und ausgefeilten mündlichen Abhandlungen imstande waren, und infolgedessen war es wohl dahin gekommen, daß man die Auseinandersetzung beilegte, indem man einen Apparat baute, wie er der trunkenen Vorstellungskraft gerade entsprang. Nur Betrunkene vermochten ein nahezu aus nichts zusammengebasteltes, ohne Brennstoff antreibbares Fortbewegungsmittel auszuhecken, das es mit dem Wind aufnehmen können sollte. Und nur eine Sippschaft vom Suff umnachteter og'Sieth brachte es fertig, sich während einer Festlichkeit mit dem Bau einer derartigen Apparatur zu befassen. Sie lagen noch immer unter den Tischen der Werkstatt im festen Schlaf der Trunkenheit.

Gaet lächelte wie ein Kind, das soeben das Innere seiner ersten Uhr einer Begutachtung unterzogen hatte. Er machte einen morgendlichen Spaziergang unterhalb der Berge, um frische Luft zu schöpfen und über die Aussichten nachzusinnen, die ein solches Fahrzeug eröffnen mochte. Sein geschulter kaielischer Verstand begann nun diese und jene etwaige Zukunftsentwicklungen zu verwerfen. Welcher möglichen Zukunft sollte er, was das Trachten nach ihrer Verwirklichung betraf, den Vorzug geben? In einer von ihnen sah er die Überwindung des verfestigten Stillstands voraus, in dem die politischen Verhältnisse sich befanden.

Kein Priester-Clan, der auf einem der Meere die Vorherrschaft ausübte, war je dazu befähigt gewesen, seine Gewalt auf ganz Geta auszudehnen, weil das Land die elf Meere voneinander trennte; andererseits war auch keiner der ans Land gebundenen Priester-Clans zum Erringen der Weltherrschaft in der Lage gewesen, denn zu Lande gestaltete die Fortbewegung sich allgemein viel zu langsam. Jetzt jedoch sah Gaet vor seinem geistigen Auge ganze Geschwader solcher dreirädriger Fahrzeuge, angetrieben durch starke Ivieth, über Berge und durch Steppen mit der Schnelligkeit eines geschleuderten Steins dahineilen. Wenn man sich allein einmal ausmalte, was sich daraus an neuen Abgaben beziehen ließ!

Gaet suchte den Ivieth-Läufer, der ihm Hoemeis Nachrichten überbracht hatte, und besprach seine Vorstellungen mit ihm bei Semmeln und Tee. Der kraftvolle Riese von einem Mann lächelte bloß, als sei das Rohrgestell-Gefährt nichts als ein Spielzeug. "Wie der Wind umherzusausen, so mühelos, als lustwandle man, das ist ein prächtiges Vergnügen. Aber die Straßen sind zu schlecht für derartig wacklige Gefährte. Sie müßten alle tausend Mannslängen auseinanderfallen! Menschen sind stärker als Metall." Und er grinste. Er war mit dem Ziel gezüchtet worden, Stahl zu übertreffen.

Ernüchtert begabt sich Gaet zurück in die Werkstatt, um noch andere Meinungen einzuholen. Benjie lag noch besinnungslos am Boden, aber mittlerweile hatte eine andere, ausgeruhte Schar og'Sieth die Arbeit aufgenommen. Sie lachten nur über die Ansicht, Menschen seien stärker als Stahl, und wenngleich sie davon absahen, ihr Gelächter mit überzeugenden Worten zu unterstreichen, versetzte ein tollkühner Jüngling Gaet zur Veranschaulichung mit einem Hammer einen gemäßigten Schlag auf die Brust, der ihre Auffassung zur Genüge verdeutlichte.

Die og'Sieth hatten wenig Zeit für Gaet, weil sie sich unablässig untereinander über Antriebsstangen und Getriebe verständigten, in denen es allzu häufig klemmte, und Meinungen über verschiedenerlei Entwürfe austauschten, um möglichst viel an Rohmaterial einzusparen. Zudem konnten sie nicht miteinander reden, ohne gleichzeitig Metall zu hämmern, zu bohren oder an der Drehbank zu bearbeiten, und ihre Äußerungen blieben für Gaet zumeist rätselhaft: Schlagworte in bezug auf gehärteten Draht, Drehstäbe und Stoßkraft. Kein Fehlschlag, so hatte es den Anschein, vermochte diese Leute aus der Fassung zu bringen. Sie waren bereits dazu übergegangen, das leichte Gefährt, das in der Nacht entstanden war, ein Skrei-Rad zu nennen - nach den Skrei, die zwölf lange, dünne Beine besaßen, mit denen sie zwischen Steinen und auf Felsen umherflitzten-, als wäre ihre launige Erfindung nichtsdestotrotz eines bleibenden Namens wert. (S.85 -87)

 

aus

Donald Kingsbury

Die Riten der Minne

1. Auflage 1984

Wilhelm Goldmann Verlag, München


Bearbeitet von Jorge, 01 Juni 2017 - 20:38.


#5 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 01 Juni 2017 - 20:48

Da ist gar nicht das dämliche Heinlein-Buch dabei, wo eine ganze Familie aufgrund der genialen Geschäftsidee von Teenagerzwillingen, gebrauchte Fahrräder zu verkaufen, quer durchs Universum reist?

 

:thumb: Ob dämlich oder nicht...es zählt die Idee.

 

Ein dämlicher Film:

 

Doorways - Die 4. Dimension

Die Protagonisten verschlägt es auf eine Parallelerde, auf der ein Bakterium alles Petrochemikalische vertilgt hat...infolgedessen sind die obligatorischen marodierenden Banden ala Mad Max hier auf Fahrrädern unterwegs :rolleyes: .


Bearbeitet von Jorge, 01 Juni 2017 - 20:49.


#6 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 16 Juni 2017 - 22:33

Mike Sirota

Bicycling Through Space and Time

The Ultimate Bike Path

The 22nd Gear

 

Carlton Mellick III

Exercise Bike

 

Stephen King

Der Hometrainer

 

Emily June Street

The Velocipede Races

 

Kim Westwood

The Courier's New Bicycle

 

 

Dark Angel

 

 

Kim Stanley Robinson

Flucht aus Katmandu

Bei der Befreiung eines Yetis (Buddha genannt) aus einem Luxushotel & der anschließenden Flucht setzen die Protagonisten auf einheimische Fahrräder

 

Es handelte sich um ein übliches Mietmodell aus Katmandu, Marke Hero Jet: schweres Gestell, dicke Reifen, niedrige Lenkstange, ein Gang. Es bremste, wenn man rückwärts trat, und hatte eine Handbremse und eine große laute Klingel, ein sehr wesentliches Zubehörteil. Es war kein besonders schlechtes Exemplar, insofern die Handbremse funktionierte, die Lenkstange nicht locker war und sich keine Feder aus dem Sitz in meinen Arsch bohrte. Aber ein Hero Jet ist nun mal leider ein Fahrrad für eine Person. Und Buddha war kein Leichtgewicht. Er war wie eine Katze gebaut, dicht und kompakt, und ich wette, er wog über zweihundert Pfund. Sein Gewicht drückte das Hinterrad platt - zwischen der Felge und dem Boden lag gerade mal ein halber Zentimeter, und jedesmal, wenn ich versehentlich durch ein Schlagloch fuhr, erklang beim Herausfahren ein häßliches Wumm. (S.53 - 54)

 

Auftakt einer haarsträubenden Verfolgungsjagd durch Katmandu

 

Aus den Augenwinkeln sah ich, wie uns Fußgänger anglotzten, als wir an ihnen vorbeirasten; dann fuhren wir durch eine Kurve, und die Straße wurde frei, und ich sah, daß wir uns der >Verkehrsingenieur-Kreuzung< näherten, normalerweise eine meiner Lieblingskreuzungen. Hier kreuzt die Dilli Bazar eine andere Hauptverkehrsstraße, und zur Verkehrsregelung hat man vier Ampeln angebracht, die alle vier vierundzwanzig Stunden am Tag grün zeigen.

Diesmal diente eine Kuh als Verkehrspolizist. Ich rief >Bistarre!< (Langsam), aber Buddhas Vokabular war anscheinend auf >Namaste< beschränkt, und er strampelte unverdrossen weiter. Ich fluchte, drückte die Handbremse hinab, kauerte mich über der Lenkstange und klingelte.

Wir schossen durch die Lücke zwischen einem schnell fahrenden Taxi und der Verkehrskuh - an jeder Seite blieben zehn Zentimeter Platz - und hatten die Kreuzung hinter uns gelassen, bevor ich auch nur blinzeln konnte. Kein Problem. Das nenne ich Timing. (S.56 - 57)

 

aus

Kim Stanley Robinson

Flucht aus Katmandu

1. Auflage November 1990

Bastei-Verlag Gustav H. Lübbe GmbH & Co.

 

 

 

It's BICYCLE REPAIRMAN! :lol:

 

 

 

Bruce Sterling

Der Fahrradmechaniker



#7 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 05 Mai 2018 - 21:22

TV-Tipp

Biking Boom

 

Ausstellungstipp

FAHR RAD! - Die Rückeroberung der Stadt




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