Zum Inhalt wechseln


Foto

Deutsche SF - Schlaraffenland oder Blendwerk?


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
40 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 8.126 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:In der Mitte

Geschrieben 12 Juli 2017 - 10:05

Jahrelang, so der gefühlte Eindruck, fand SF in den Großverlagen nur außerhalb Deutschlands statt und die deutschen Autoren waren auf Ecken und Nischen beschränkt, sieht man von Andreas Eschbach ab. Das ist wahrscheinlich so nicht richtig und man findet einige Beispiele die dagegen sprechen, aber den Tenor liest man oft.

 

Die letzten Jahre scheint sich der Trend ein wenig zu drehen. Dieses Jahr erschien SF von Kai Meyer bei TOR, Matthias Oden und Norbert Stöbe bei Heyne, letztes Jahr war es das Buch unsterblich und Hillebrand gewann sogar den KLP mit einem Großverlagsbuch.

 

Sind das die goldenen Zeiten deutscher SF oder nur einige wenige Aushängeschilder und die Nachfrage nach deutscher SF existiert gar nicht?

 



#2 Pogopuschel

Pogopuschel

    Temponaut

  • Fantasyguide Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.989 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt

Geschrieben 12 Juli 2017 - 10:23

Da gab es auch eine ähnliche Entwicklung wie in der Fantasy (nach dem Völkerboom, als der wieder abflaute): Deutsche Autoren sind günstiger als eine ausländische Lizenz plus Übersetzung. Zumindest auf der Midlist (Kai Meyer wird da ganz anderere Honorare erhalten). Und anscheinend verkaufen sie inzwischen auch genug, dass es sich für die Verlage lohnt. Nachdem in den 90er und 2000er Jahren deutschsprachige SF (in den großen Publikumsverlagen und den Käufern außerhalb des Fandoms) eher gemieden wurde (so auch mein Eindruck), sind inzwischen wieder mehr Leser bereit, sich auf deutschsprachige Autoren einzulassen.



#3 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 6.089 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Saarbrücken

Geschrieben 12 Juli 2017 - 10:33

 (nach dem Völkerboom, als der wieder abflaute):

 

Aus irgendeinem Grund macht mich das jetzt betroffen.


"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

Mein Blog
 


#4 Pogopuschel

Pogopuschel

    Temponaut

  • Fantasyguide Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.989 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt

Geschrieben 12 Juli 2017 - 11:47

Aus irgendeinem Grund macht mich das jetzt betroffen.

 

Wieso? Da ging der SF-Boom doch erst richtig los. ;)



#5 Ernst Wurdack

Ernst Wurdack

    Verleger-O-Naut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.490 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:bei Regensburg

Geschrieben 12 Juli 2017 - 11:54

... aber den Tenor liest man oft.

 

Nein, tut man nicht. Absolut nicht.

Nur hier im Forum und dann nur im Sommerloch wird in schöner Regelmäßigkeit darüber diskutiert. Und es bist immer du, der solche Fragen aufwirft.

Muss das jedes Jahr sein? Es gibt so viele interessantere Themen.

Und nein, die deutsche SF ist nicht tot. Hatten wir diese Jahr noch gar nicht, oder?

Sorry, das musste mal raus. Ist nicht persönlich gemeint.



#6 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 8.126 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:In der Mitte

Geschrieben 12 Juli 2017 - 13:00

Du kannst gerne ein für dich interessantes Thema starten.

Ich habe schon oft gelesen, dass deutsche SF Autoren in großen Verlagen keine Chance haben. Wenn jetzt vermehrt welche veröffentlicht werden, finde ich schon, dass das ein Thema wert ist.



#7 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
  • Guests

Geschrieben 12 Juli 2017 - 14:16

Ich finde es toll, wie gepflegt Ernst sich ausdrücken kann. Ich kann in solchen Threads leider nie mit reden. Die Forenpolizei würde mich sofort sperren. Auf Lebenszeit.



#8 Ernst Wurdack

Ernst Wurdack

    Verleger-O-Naut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.490 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:bei Regensburg

Geschrieben 12 Juli 2017 - 14:55

Ich habe schon oft gelesen, dass deutsche SF Autoren in großen Verlagen keine Chance haben.

 

Quellenangabe, bitte.

Man kann so eine Diskussion nicht aufgrund von persönlichen Empfindungen beginnen.

Und gefühlt 3 Mal Gejammere in einigen Jahren ist nicht oft.



#9 Pogopuschel

Pogopuschel

    Temponaut

  • Fantasyguide Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.989 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt

Geschrieben 12 Juli 2017 - 15:14

Vor ein paar Jahren bin ich mal die Vorschauen der großen Publikumsverlage Heyne, Blanvalet, Piper und Bastei/Lübbe von 2009 bis 2015 durchgegangen und habe unter anderem nachgezählt, wie viele deutschsprachige Autoren dort erscheinen. Ist natürlich ein etwas eingeschränkter Blick, aber das sind die Publikumsverlage, die am meisten Genreliteratur (Fantasy und Science Fiction) veröffentlichen (bzw. veröffentlicht haben). In den letzten beiden Jahren habe ich nicht mehr nachgezählt, habe mir die Programme aber trotzdem gründlich angesehen und den Eindruck gewonnen, dass dort wieder mehr deutschsprachige SF veröffenlticht wird. Andreas Brandhorst sowieso, aber auch James Sullivan, Robert Corvus, Arne Ahlert, Mathias Oden, Wes Andrews, um mal die zu nennen, die mir spontan einfallen.

 

Eingefügtes Bild



#10 Ernst Wurdack

Ernst Wurdack

    Verleger-O-Naut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.490 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:bei Regensburg

Geschrieben 12 Juli 2017 - 15:21

Danke für die Zahlen. Mir fällt der dramatische Rückgang an deutschen Titeln ab Sommer 2014 auf.



#11 Pogopuschel

Pogopuschel

    Temponaut

  • Fantasyguide Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.989 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt

Geschrieben 12 Juli 2017 - 15:44

Danke für die Zahlen. Mir fällt der dramatische Rückgang an deutschen Titeln ab Sommer 2014 auf.

 

Auf SF setzen die größeren Verlage ja erst wieder, seit Fischer Tor und Knaur mit ihren neuen Programmen gestartet sind. In der Zeit sind die oben genannten Autoren alle dazu gekommen. Auf meinem Blog hatte ich mich im Mai 2016 etwas näher mit einem (vermeintlichen?) Trend zur Science Fiction bei den größeren Verlagen beschäftigt.

Und im April 2016 ein Zwischenfazit zur Frage: ob es einen aktuellen Trend zu Science Fiction gibt?

 

P.S. zur Statistik oben gibt es auch einen Artikel in der phantastisch! Nr. 55


Bearbeitet von Pogopuschel, 12 Juli 2017 - 15:46.


#12 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 13.365 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 12 Juli 2017 - 16:33

(

Die Forenpolizei würde mich sofort sperren. Auf Lebenszeit.

Mit Verlaub - was für ein Quark! So lange du sachlich bleibst - ja, etwas sachlicher als dem hier verlinkten Post, denke ich - kannst du m.E. posten, was du willst; maximal werden ein paar Posts gelöscht, IMMER wird mit dir zeitnah geredet. Meines Wissens gab es nur eine Sperrung - des Postens, nicht des Lesens - eines aktiven Mitglieds bisher, in über 15 Jahren Bestehen des SFN, und die war gleich angekündigt als vorübergehend.)


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 12 Juli 2017 - 16:39.

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#13 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.091 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Saarbrücken

Geschrieben 12 Juli 2017 - 17:16

ist wohl wie alles einem gewissen Zyklus unterstellt. Die großen Verlage haben halt gemerkt, dass in Deutschland ein riesiges Fandom existiert, das vor allem von Trekkies, StarWars-Adepten und ein paar Whovians aufrecht erhalten wird, nebst den ganzen anderen Produktionen.

 

Und ein paar Trendscouts haben sich mal auf dem Buchmarkt umgesehen und siehe da, da gibt es eine Subszene, die neben dem Fantasytrend auch noch seit Jahren und Jahrzehnten dem SF-Genre treu bleiben (damit haben die Trendscouts mal wirklich etwas Positives geleistet. Gratuladingsbums!).

 

Jetzt gehen sie daran, den deutschen Autorenmarkt dieser Richtung abzugrasen. Auf europäischer Ebene meine ich gelesen/gehört zu haben, sei SF nicht ganz so groß (oder eben doch immer schon, deshalb auf niedrigerem Niveau) vertreten.

 

Hoffentlich hält dieser Trend lange an.

 

Dafür Sorge tragend

Peter


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

(Verfasser unbekannt)

  • • (Film) gerade gesehen: NN
  • • (Film) als nächstes geplant: NN
  • • (Film) Neuerwerbung: NN

#14 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

  • Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.355 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Wetter (Ruhr)

Geschrieben 13 Juli 2017 - 08:50

Ich würde aus Zahlenwerten im niedrigen einstelligen Bereich, die sich um Beträge im niedrigen einstelligen Bereich verändern, lieber keine Schlussfolgerungen ziehen.

 

Wenn ein neuer Verlag mit viel Geld dahinter (Tor) neue Bücher auf den Markt wirft, muss man das zunächst mal als Projekt betrachten, das verlagsintern irgendwann auf seinen unternehmerischen Erfolg hin abgeklopft werden wird. Einen Meyer, der sich allein über den Namen mindestens vierstellig verkaufen dürfte, und der sich inhaltlich ein bisschen an den Starwars-Hype knüpft, kann man da weder als Mut noch als Zeichen für eine Trendwende deuten.

Heyne hat ungefähr einmal im Jahr diesen Mut, einen neuen deutschen Autor zu bringen, den sie letztlich quer finanzieren (letztes Jahr "Unsterblich", dieses Jahr "Junktown"), und meines Wissens waren/sind beide kein großer kommerzieller Erfolg. Anscheinend verkauft sich ein Abenteuer mit Weltraum auf dem Cover (z.B. Andreas Brandhorst; oder eine Serie oder ein Franchise oder was Übersetztes) immer noch besser als ein eher anspruchsvolles, düsteres Werk wie "Junktown". Man muss hier auf jeden Fall immer zwischen Qualität (z.B. im Sinne von Nominierungen und SF-Preisen) und kommerziellem Erfolg unterscheiden.

 

Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich ferner sagen, dass es für einen eher unbekannten deutschsprachigen SF-Autor weiterhin einem Lottogewinn gleichkommt, bei einem Großverlag auch nur zu einem Vorgespräch zu gelangen. Mein Name steht ja immerhin im Wikipedia-Artikel über neuere deutsche SF, aber auch ich habe keine Chance. Mein Publikum ist klein aber fein und die Szeneverlage haben genau die richtige Position, um meinen Kram unter die Leute zu bringen. Massentauglich schreibe ich eh nicht, also, was soll's. Ach ja, und massentaugliche SF lese ich auch nicht besonders gern, insofern kann alles von mir aus bleiben, wie es ist  :happy:


Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#15 Ernst Wurdack

Ernst Wurdack

    Verleger-O-Naut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.490 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:bei Regensburg

Geschrieben 13 Juli 2017 - 08:52

Auf SF setzen die größeren Verlage ja erst wieder, seit Fischer Tor und Knaur mit ihren neuen Programmen gestartet sind

 

Wenn wir 2014 lt. Statistiik einen dramatischen Rückgang hatten, dann kann das "gefühlt" auch nur eine Rückkehr zur Normalität darstellen.

Wir sollten aber nur über Fakten diskutieren. Bitte nicht über gefühlte Fakten.

 

SF fand und findet in Deutschland nicht bei den großen Verlagen statt. Die kleinen Verlage und die Selfpublishing Szene hat einen vielfach höhren Ausstoß als die Großverlage.

Und als man gemerkt hat, dass es bei einigen Spezialverlagen durchaus Titel gibt, die es absatzmäßig mit manchen Großverlagstiteln (bezogen auf SF) aufnehmen können, wurden Begehrlichkeiten geweckt. Und man hat einen Versuchsballon gestartet. Merh ist noch nicht. Wenn es nicht so läuft, wie es sich die Controller in den Großverlagen vorstellen, dann ist das SF-Progarmm dort schneller verschwunden, als es entstanden ist.



#16 Pogopuschel

Pogopuschel

    Temponaut

  • Fantasyguide Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.989 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt

Geschrieben 13 Juli 2017 - 10:54

.Heyne hat ungefähr einmal im Jahr diesen Mut, einen neuen deutschen Autor zu bringen, den sie letztlich quer finanzieren (letztes Jahr "Unsterblich", dieses Jahr "Junktown"), und meines Wissens waren/sind beide kein großer kommerzieller Erfolg. Anscheinend verkauft sich ein Abenteuer mit Weltraum auf dem Cover (z.B. Andreas Brandhorst; oder eine Serie oder ein Franchise oder was Übersetztes) immer noch besser als ein eher anspruchsvolles, düsteres Werk wie "Junktown". Man muss hier auf jeden Fall immer zwischen Qualität (z.B. im Sinne von Nominierungen und SF-Preisen) und kommerziellem Erfolg unterscheiden.

 

Etwas mehr sind es schon. Norbert Stöbe mit "Kolonie" und Arne Ahlert mit "Moonatics" sind auch noch dabei.

Wir sollten aber nur über Fakten diskutieren. Bitte nicht über gefühlte Fakten.

 

SF fand und findet in Deutschland nicht bei den großen Verlagen statt. Die kleinen Verlage und die Selfpublishing Szene hat einen vielfach höhren Ausstoß als die Großverlage.

Und als man gemerkt hat, dass es bei einigen Spezialverlagen durchaus Titel gibt, die es absatzmäßig mit manchen Großverlagstiteln (bezogen auf SF) aufnehmen können, wurden Begehrlichkeiten geweckt. Und man hat einen Versuchsballon gestartet. Merh ist noch nicht. Wenn es nicht so läuft, wie es sich die Controller in den Großverlagen vorstellen, dann ist das SF-Progarmm dort schneller verschwunden, als es entstanden ist.

 

Das bin ich ganz bei dir. In meinem Zwischenfazit komme ich auch zu dem Schluss, dass der kleine Trend schon wieder zurückgeht.



#17 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 8.126 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:In der Mitte

Geschrieben 13 Juli 2017 - 12:42

@Pogo: Wenn ich mir deine Liste ansehe, war die maximale Anzahl an SF deutscher Autoren 9 in Winter 10/11 und ging runter auf mind. 3.

 

Wenn ich die deutschen SF Preise als Basis nehme sind 2016 6 "SF Romane" (Omni bei Piper, Babylon bei Knaur, Helix bei Blanvalet, Unsterblich bei Heyne, Moonatics bei Heyne, Teufelsgold bei Heyne - dazu Alles außer irdisch bei Rowolth und Der Bahnhof von Plön bei Mitteldeutscher Verlag - beide habe ich mal weggelassen bei der Zählung) sowie Die Welten von Skiir bei Cross Cult (zählst du die bei der Aufzählung mit?)

 

Selbst wenn man Teufelsgold und Babylon weglassen würde, wären das immerhin vier Romane.

Und insgesamt mit Eschbach, Thiemeyer, Elsberg und Brandhorst vier Autoren, die regelmäßig bei großen Verlagen erscheinen.

 

Transport 3 von Peterson ist allerdings wieder im Eigenverlag erschienen wenn ich es richtig gesehen habe.


Bearbeitet von Mammut, 13 Juli 2017 - 12:43.


#18 lapismont

lapismont

    Linksgrünversifft

  • Fantasyguide Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 16.172 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 13 Juli 2017 - 12:51

Und zumindest Karen Duve - Macht und Thea Dorn - Die Unglückseligen wurden von etwas größeren Verlagen herausgebracht. Die Neuausgabe von Daths Venus siegt! bei Fischer TOR müsste man auch nennen.


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
  • (Buch) gerade am lesen: Jasper Nicolaisen – Diebesgut

#19 Pogopuschel

Pogopuschel

    Temponaut

  • Fantasyguide Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.989 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt

Geschrieben 13 Juli 2017 - 12:59

... Cross Cult (zählst du die bei der Aufzählung mit?)

 

Wie erwähnt, damals bei beiner Recherche habe ich mich auf Blanvalet, Piper, Bastei und Heyne als die großen Publikumsvelage mit relevantem SF-Programm beschränkt. Cross Cult hatte zu der Zeit nur Franchiseromane gebracht.

In dem Artikel ging es mir damals darum, zu zeigen, dass die Zahl der SF-Neuerscheinungen (aber auch die Fantasy) bei diesen Verlagen signifikant zurückging, was die Zahlen auch deutlich belegt haben.


Bearbeitet von Pogopuschel, 13 Juli 2017 - 13:01.


#20 Ernst Wurdack

Ernst Wurdack

    Verleger-O-Naut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.490 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:bei Regensburg

Geschrieben 13 Juli 2017 - 14:07

Wenn ich also die 4 Romane rechne, die Mammut aufführt (Großverlage), dann wären wir noch nicht einmal bei einer Art Normalzustand mit 9 Titeln.

Wobei wir in der Diskussion nicht Äpfel mit Birnen vergleichen dürfen und die anderen aufgeführten Romane einrechnen, denn Pogo hatte in seiner Liste ja nur die wirklich großen Verlage.

Woran man leicht erkennen kann, dass deutsche SF nicht bei den Großverlagen statfindet.



#21 Naut

Naut

    Semantomorph

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.148 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt

Geschrieben 13 Juli 2017 - 16:38

Die Großverlage sollen lieber brav die Lizenzen zuende führen, die sie begonnen haben, und bitte keine Serien abbrechen.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#22 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 6.089 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Saarbrücken

Geschrieben 13 Juli 2017 - 18:14

Die Großverlage sollen lieber brav die Lizenzen zuende führen, die sie begonnen haben, und bitte keine Serien abbrechen.

So "aus Prinzip", auch, wenn sie draufzahlen? Eine höchst unrealistische Vorstellung, befürchte ich.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

Mein Blog
 


#23 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.091 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Saarbrücken

Geschrieben 13 Juli 2017 - 18:35

Wenn ich also die 4 Romane rechne, die Mammut aufführt (Großverlage), dann wären wir noch nicht einmal bei einer Art Normalzustand mit 9 Titeln.

Wobei wir in der Diskussion nicht Äpfel mit Birnen vergleichen dürfen und die anderen aufgeführten Romane einrechnen, denn Pogo hatte in seiner Liste ja nur die wirklich großen Verlage.

Woran man leicht erkennen kann, dass deutsche SF nicht bei den Großverlagen statfindet.

was dann aber auch kritikfähig ist.

 

Oder mit anderen Worten: schade!


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

(Verfasser unbekannt)

  • • (Film) gerade gesehen: NN
  • • (Film) als nächstes geplant: NN
  • • (Film) Neuerwerbung: NN

#24 Naut

Naut

    Semantomorph

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.148 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt

Geschrieben 13 Juli 2017 - 19:29

So "aus Prinzip", auch, wenn sie draufzahlen? Eine höchst unrealistische Vorstellung, befürchte ich.

Da spricht der BWLer aus Dir. Natürlich ist das unrealistisch, aber ich, als zahlender Konsument, mache solche Abbrüche ja auch nur n Mal mit. Beim n+1en Mal wird der Verlag - oder, wie in Deinem Fall die Sprache gewechselt.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#25 Nina

Nina

    Europas repräsentativster Fan ;-)

  • Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 3.418 Beiträge
  • Geschlecht:weiblich
  • Wohnort:Leonding

Geschrieben 13 Juli 2017 - 22:54

Wobei die Frage ist: Wie schaut es denn in anderen, nicht-englisch sprechenden Ländern aus? Machen die irgendwas besser als wir? Oder machen die Fehler, die wir vermeiden sollten?

- Und eigentlich ist es ja so: Wir wissen es im Grunde genommen nicht. Weil wir so auf uns und leicht erreichbaren Mainstream konzentriert sind, dass uns die böse angloamerikanische Literaturszene nicht so dabei hat und dass es viele Übersetzungen von da bei uns gibt, dass wir uns absolut nicht dafür interessieren, was unsere direkten Nachbarn machen. Man könnte da auch mehr zusammenarbeiten. Würde sich sicher lohnen, ich meine, ich fahr zu einer tschechischen Con und was hab ich in der Contüte? - Ein Buch von Markus Heitz. Auf tschechisch.

 

Es sind natürlich alle immer alle böse mit dem anglo-amerikanischen Markt. Aber wir sind es auch. Wir mögen das und es ist natürlich auch so, dass es eine Sprache ist, die fast jeder heutzutage versteht mit dementsprechend vielen potentiellen - und billigen - Übersetzern. Ist halt so. Ich kann selbst auch nur Englisch. (Ich musste ja auf Geheiß meiner Eltern unbedingt Latein lernen.) Wir haben den letzten Weltkrieg halt verloren und so eine simple Sprache wie das Englische ist halt auch leicht zu lernen.

 

Man könnte allerdings auch einen anderen Ansatz machen, statt sitzen und jammern, dass man halt ein bisschen näher auch in andere Richtung zusammenrückt, aktiv Projekte austauscht, engagierte Übersetzer anwirbt usw. Ist natürlich schwer und können nur wenige Menschen. Aber es wäre besser, als der jahrelange Mimimi-Modus.



#26 Pogopuschel

Pogopuschel

    Temponaut

  • Fantasyguide Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.989 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt

Geschrieben 14 Juli 2017 - 00:59

Was Übersetzungen aus den kleinen Sprachne angeht, hat sich auf dem angloamerikanischen Markt in den letzten Jahren einiges getan, gerade in der Science Fiction sind sie uns da inzwischen weit voraus. Dass chinesische SF dort aktuell so erfolgreich ist, ist dem engagierten Ken Liu zu verdanken, aber in den letzten Jahren sind da auch so einige aufregende Romane aus Holland, Polen, Finnland, Japan und Kuba erschienen*, die es bei uns nicht gibt. Wegbereiter dafür waren wohl die zahlreichen Kurzgeschichtenmagazine (wie z. B. Clarkesworld oder Tor.com), die erstaunlich viel Phantastik aus nicht-englischsprachigen Ländern veröffentlichen. Aber wie Hardy Kettlitz kürzlich in einem Beitrag zu den aktuellen Hugo-Nominierungen meinte, haben wir im Bereich der phantastischen Kurzgeschichte den internationalen Anschluss verloren und wissen gar nicht, was sich da alles Aufregendes abseits des Mainstreams tut. Schaut man sich im Locus-Magazine an, was alles an Buchrechten in kleine nichts-englischsprachige Länder verkauft wird, kann man daraus vermuten, dass es dort eine interessierte SF-Leserschaft gibt. Ich glaube, es würde auch der deutschen Science Fiction gut tun, wenn wir wieder mehr mitbekommen würden, was sich international alles in dem Genre tut. * Die Titel fallen mir jetzt so auf die Schnelle nicht ein, kann ich aber bei Bedarf gerne nachschlagen



#27 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 9.446 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Harzheim/Eifel

Geschrieben 14 Juli 2017 - 06:06

@Pogo

 

Das sich Kurzgeschichten so schlecht verkaufen ist also vor allem ein Deutsches Phänomen?



#28 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 8.126 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:In der Mitte

Geschrieben 14 Juli 2017 - 08:19

Laut Martin Stricker sind 2016 43 SF Romane erschienen.

Davon sind 7 in Großverlagen erschienen (Heyne, Arena, Piper, Bastei, Fischer Tor, Knaur).

2 in "mittleren Verlagen" (Cross Cult, Mitteldeutscher Verlag), die man vielleicht auch zu Großverlagen zählen kann.

1 Roman bei ATB, die kenne ich nicht.

12 sind im Selbstverlag erschienen, also Amazon und BOD.

 

Auffällig ist, unter den 43 SF Romanen in der Liste sind viele Serien. Da müsste man dann auch Perry Rhodan Romane mitzählen sowie Maddrax (gibt es noch, oder?).

Also das Bild ist schon differenzierter.

 

Inwieweit die Liste von Martin Stricker vollständig ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

 

Kurzgeschichten erschienen/erscheinen ausschließlich in Kleinverlagen und der c´t und Spektrum der Wissenschaft. Zumindest ist mir nichts anderes bekannt. Die c´t Geschichten fehlen übrigens in der Stricker Liste.


Bearbeitet von Mammut, 14 Juli 2017 - 08:23.


#29 Ender

Ender

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.662 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 14 Juli 2017 - 08:39

Laut Martin Stricker sind 2016 43 SF Romane erschienen.

[...]

Auffällig ist, unter den 43 SF Romanen in der Liste sind viele Serien. Da müsste man dann auch Perry Rhodan Romane mitzählen sowie Maddrax (gibt es noch, oder?).

[...]

Inwieweit die Liste von Martin Stricker vollständig ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

 

Ist sie nicht, da er sie in den letzten Jahren eher sporadisch geführt hat. Auf Alfreds SF-Dinosaurier Blog gab es ziemlich vollständige Listen, aber das wird ja leider nun nicht mehr der Fall sein.

 

Insgesamt waren es 2016 sogar fast 100 neu erschienene deutschsprachige SF-Romane.

Gut die Hälfte davon waren Fortsetzungen oder Serien, wobei "Endlosserien" wie Perry Rhodan etc. nicht mitgerechnet sind.

 

Gar nicht mal so wenig....



#30 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

  • Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.355 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Wetter (Ruhr)

Geschrieben 14 Juli 2017 - 08:43

@Pogo: Ich glaube, dass es hierzulande nicht genug Autoren gibt, die ungewöhnliche Kurzgeschichten schreiben. Formal und inhaltlich wird selten mit dem Üblichen gebrochen. Die neue EXODUS-Ausgabe mag hier über weite Strecken als Ausnahme gelten. Andererseits ist das natürlich immer eine Frage der Rezeption durch die Leser. Gibt es hierzulande denn ein Publikum für "aufregende" Kurzgeschichten? Ich habe nicht so sehr den Eindruck. Es gibt für Kurzgeschichten überhaupt kein Publikum.

 

@Mammut: Serien würde ich nur bedingt betrachten, wenn ich eine Mengenentwicklung suchen würde. Deren Leserschaft ist weitgehend konstant.

 

Wenn man einen Trend der vergangenen zwei Jahre feststellen will, dann vielleicht eine Dominanz der Space Operas. KLP und DSFP gingen nämlich 2016 und 2017 an solche (plus einige auf den zweiten Plätzen). Insbesondere beim KLP, wo die Anzahl der Leser eine gewisse Rolle spielt, läge die Schlussfolgerung nahe, dass die Space Opera keine Sorgen über zu wenige Leser hat.

 

@All: Wäre es eigentlich nicht eine Aufgabe dieser Community hier, eine Liste aller Neuerscheinungen zu pflegen? In einer Art Wiki?


Bearbeitet von Uwe Post, 14 Juli 2017 - 08:44.

Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de


Besucher die dieses Thema lesen: 0

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0