Er erreichte ein biblisches Alter, und ich habe ihm zugetraut, uns noch alle zu überleben.
Nun ist er doch von uns gegangen. Brian W. Aldiss starb mit 92 Jahren in Oxford.
Einer der großen Autoren der SF, ein immer spaßiger und hilfsbereiter Kollege, ein
treuer Gewährsmann der SF, der auch Nova/InterNova einige Male unterstützt hat.
Er schuf zahlreiche bleibende Klassiker der SF und legte sich nie auf einen Stil fest,
sondern blieb bis ins hohe Alter experimentierfreudig und vielseitig wie kaum ein anderer.
Sein umfangreiches Werk reicht von Crossovers zwischen SF und literarischer Avantgarde
über Fantasy, epischen Weltenbau und kritische Referenzwerke bis hin zu erfolgreichen
Abstechern in den Mainstream und autobiographischen Werken. Sein kompromißloser,
sprachmächtiger Roman "Barefoot in the Head" (1969) gehört zu den großartigsten
literarischen Leistungen in der SF.
Ich hatte die Ehre, ihn 1990 in seinem Haus in Oxford zu besuchen, und traf ihn danach
noch zweimal, zuletzt beim Istracon in Kroatien, wo ich ihn mit einer kurzen biographischen
Skizze vorstellen durfte und als eine Art Vaterfigur für viele jüngere SF-Autoren beschrieb.
(Brian korrigierte mich gleich: doch wohl eher eine "Großvater-Figur", meinte er.)
Er wird unvergessen bleiben.
Thanks for all, Brian!
Michael Iwoleit
-----
[color=#0000cd;]Hinweis der Moderation: Beitrag 8, 9, 10, 11 und 13 aus einem anderen Thread hierher verschoben[/color]
[color=#0000cd;]Grüße Trace[/color]
Bearbeitet von Trace, 24 August 2017 - 20:09.