Ich klicke da gelegentlich 'rein. Von den Storys habe ich vieleicht zwei oder drei gelesen (darunter auch die aktuelle, die mich beim Infodump bezüglich des Antriebs zu Anfang fast verloren hat. Ich fand das Setting dann aber doch interessant genug, um weiterzulesen).
Zum Kauf einer Anthologie hat mich bislang noch keine frei verfügbare Story hier oder anderswo bewegt. Das besorgt eher das Thema der Anthologie, sofern vorhanden, oder der/die Herausgeber oder auch, wenn ich einzelne Autoren der Anthologie mag. Im aktuellen Fall hatte ich das Titan-eBook eh schon auf dem Reader, noch bevor die Story auf Tor online eingestellt wurde.
Ich bin ziemlich sicher, dass die Kurzgeschichten eh nur die lesen, die eh Kurzgeschichten lesen, wenn überhaupt. Von daher ist es sicher nett, dass Tor die Geschichten veröffentlicht, aber Akzeptanz für Kurzgeschichten in Deutschland erhöhen? Das sehe ich nicht. Nach meiner Meinung fehlt in Germanien eine Best-Of-Jahresanthologie der Fantastik oder zumindest eine kommentierte Liste mit den Top-Stories des vergangenen Jahres. Das wäre schick.
Bei den Kollegen von Tor.Com sieht das bei mir übrigens anders aus. Da hab' ich in den letzten anderthalb Jahren so gut wie jede Story gelesen. Allerdings nicht online, ich kopier mir die inklusive der meist schicken Grafik mit ein paar Klicks auf meinen eBook-Reader. Und auch bei den Novellas bin ich ziemlich auf dem aktuellen Stand. Warum das bei deutschen Autoren anders ist? Ich glaube, das liegt wirklich an den Herausgebern. Ich glaube, die Herausgeber "drüben" sind deutlich strenger und viel eher bereit, Texte abzulehnen. Für meinen Geschmack gibt es da deutlich weniger Texte vom unteren Ende der Qualitäts-Fahnenstange, ich kann ein gutes Stück darauf vertrauen, dass ich meine Lesezeit nicht mit schwachen Texten "verschwende".