... dann hätten die zuständigen Programmierer vielleicht mal vorher dieses Buch lesen sollen:
Die meisten Mitglieder des SFN wissen ja, dass ich im Jetzt lebe, und (leider) nicht in Hatsu Chilis Freudenmond Klaksunda, obwohl zumindest eines meiner Notebooks so heißt. In diesem Jetzt berate ich Software-Teams und schreibe Bücher für Programmier, die sich (leider) zigmal besser verkaufen als meine Romane. Soeben erschienen ist oben abgebildetes Buch, in dem es nicht um Spaghetti-Rezepte geht. Das Teil gibt's überall, wo's Bücher gibt, auch direkt im Verlagsshop. Vielleicht hält der eine oder andere hier das für interessant und nicht für freche Werbung.
Zu eurer Erbauung hier mal ein Abschnitt aus der Einleitung, sogar mit deutlicher SF-Relevanz. Gute Unterhaltung:
1.1 Schöne neue Welt
Smartphones übersetzen japanische Speisekarten, Kassen erkennen Waren am Barcode, Ihr Auto parkt von ganz alleine ein und erspart Ihnen damit mitleidige Blicke der Passanten. Alles wird gesteuert von toller Software, von coolen Algorithmen, implementiert von schlauen Entwicklern mithilfe moderner Sprachen und Tools. Ein Traumjob!Ich erzähle Ihnen nichts Neues, wenn ich Ihnen sage, dass die Wirklichkeit bisweilen völlig anders aussieht.Ihr Auto erklärt, die Parklücke sei zu schmal, Ihr PC bootet nicht mehr, die Kasse kennt Ihren Lieblingskäse nicht mehr und Ihr Smartphone behauptet allen Ernstes, das Sushi-Restaurant, in dem Sie sitzen, sei heute geschlossen.Und als Sie nach Hause kommen, finden Sie im Briefkasten eine Mahnung wegen einer Rechnung über ein Set rosa Spannbettlaken, die Sie nie bestellt haben. Als Sie die Hotline des Inkassounternehmens anrufen, erklärt Ihnen eine hilflose Callcenter-Mitarbeiterin, dass sie den fraglichen Datensatz wegen eines Systemausfalls gerade leider nicht aufrufen kann. Schließlich stellt sich heraus, dass lediglich Ihr Name rein zufällig mit dem des tatsächlichen Bestellers übereinstimmt, aber nicht die Anschrift. Sie haben eigentlich gar nichts mit der ganzen Sache zu tun, lediglich eine etwas zu simpel gestrickte if-Abfrage ist da völlig anderer Ansicht.Auch das ist Software: Code altert, Festplatten laufen mit Logfiles voll, die niemand liest. Schlechter oder gar schlicht falscher Programmcode lauert unauffällig in großen Applikationen, um im unerwarteten Moment ein widerwärtiges Tohuwabohu zu produzieren.Programmfehler multiplizieren sich: Unterläuft einem Koch ein Bedienungsfehler, sagen wir †¦ am Salzstreuer, so ist vielleicht eine Mahlzeit verdorben. Unterläuft hingegen einem Programmierer ein Fehler, so befindet sich dieser womöglich in zig tausend Kopien der fraglichen Anwendung, oder in einer Server-Applikation, die pro Minute von hunderten Nutzern verwendet wird.Die Katastrophe ist im wahrsten Sinne des Wortes vorprogrammiert.Sicher kennen auch Sie Science-Fiction-Geschichten, in denen das Internet oder eine Armee Roboter spontan eine Art Bewusstsein entwickeln und nach kurzer Überlegung zum dem logischen Entschluss gelangen, die Menschheit sicherheitshalber auszuradieren.Ich glaube nicht an solch einen Unfug.Ich halte es für viel wahrscheinlicher, dass kaputte Software, unentdeckte Fehler und dilettantischer Programmcode der Menschheit den Garaus machen. Schwarzseher würden behaupten: Es hat schon begonnen.Vielleicht kennen Sie den Spielfilm-Klassiker »2001 Odyssee im Weltraum«. Auf den ersten Blick mag der Eindruck entstehen, dass hier ein verrückt spielender Computer Menschen tötet. Tatsächlich handelt es sich um eine simple Fehlerkette - letztlich mit fatalen Folgen. Die Programmierer des HAL 9000 Computers hielten ihn für perfekt, und damit letztlich sich selbst.Irrtum.
Es ist kein Zufall, dass in meinem aktuellen Roman "Walpar Tonnraffir und die Ursuppe mit extra Chili" etwas recht ähnliches geschrieben steht ...