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Der Autor und sein Werk


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15 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 10 Dezember 2017 - 21:07

...ist nicht deckungsgleich: https://www.nzz.ch/f...utor-ld.1335782 Ihr könnt euch also ruhig ausleben in euren Werken.

#2 Nina

Nina

    Europas repräsentativster Fan ;-)

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Geschrieben 10 Dezember 2017 - 21:10

Ich würde gerne Deine Meinung dazu hören. Der Typ, auf den Du linkst, interessiert mich nicht die Bohne.



#3 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 11 Dezember 2017 - 07:39

Autor und Werk sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Es kann etwas vom Autor ins Werk fließen, aber man sollte das nicht vermischen.

#4 simifilm

simifilm

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Geschrieben 11 Dezember 2017 - 11:13

Dass man Autor und Werk klar voneinander trennen sollte, ist ungefähr das Erste, was man in einem Literaturwissenschaftsstudium lernt. Das heisst nicht, dass das Leben eines Autors - oder vielmehr: die Umstände, unter denen ein Werk entstanden sind -, bei dessen Interpretation nicht erhellend sein kann, aber der Autor ist sicher nicht der einzige und oft noch nicht einmal der wichtigste Referenzpunkt.


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#5 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

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Geschrieben 11 Dezember 2017 - 13:10

Ein wichtiges Thema. Marion Zimmer Bradley, z.B., war, wie ich heute weiß, ein absolutes Arschloch und furchtbare Mutter, schrieb aber trotzdem - für ihre Zeit - wie ich finde, richtig, richtig gut.


Nieder mit den Gleichmachern. Sie wollen uns durch Langeweile mürbe kriegen. Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 


#6 C. J. Knittel

C. J. Knittel

    Typonaut

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Geschrieben 11 Dezember 2017 - 17:50

Welche Referenzpunkte meinst Du genau, Simi?


Bi-lal kaifa
(Mehr muss nicht gesagt werden)


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#7 simifilm

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    Cinematonaut

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Geschrieben 11 Dezember 2017 - 18:21

Welche Referenzpunkte meinst Du genau, Simi?

 

Man kann jeden Text ja unter unzähligen Gesichtspunkten interpretieren, z.B. inwiefern er sich auf andere Texte bezieht oder spätere Werke beeinflusst, inwiefern darin Diskurse seiner Entstehungszeit sichtbar werden (oder eben auch nicht), wie er dramaturgisch organisiert ist etc. etc. Man kann mit allen möglichen Fragen an einen Text herantreten; bei vielen spielt der Autor keine oder nur eine untergeordnete Rolle.


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#8 C. J. Knittel

C. J. Knittel

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Geschrieben 11 Dezember 2017 - 18:27

Verstehe. Da würde ich Dir spontan zustimmen.

Mal schauen, was in dem Artikel oben dazu steht.


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#9 ShockWaveRider

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Geschrieben 12 Dezember 2017 - 07:27

Zum Thema "Kann man den Künstler von seinem Werk trennen? Und soll man das überhaupt immer tun?" hat jüngst Philip Walulis auf seinem youtube-Kanal ein exzellentes Video gepostet:

https://www.youtube....h?v=dEaZ0nxzRk0

 

Selten hat jemand die vielschichtigen Facetten dieses Themas so prägnant zusammengefasst.

 

Gruß

Ralf


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#10 Nina

Nina

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Geschrieben 12 Dezember 2017 - 18:27

Okay, Danke, Michael. Ich möchte bei Links immer gerne hören, was der Themenstarter dazu meint.

 

Die Trennung ist immer schwer. Ich habe ein Notizbuch mit "exotischen" Namen, die mir unterkommen, weil wenn ich einen Allerweltsnamen nehme, denken gleich ein paar Leute, dass sie gemeint sind.

 

Es sind übrigens gerade bei Geschichten aus der Ich-Perspektive die Leute oft sehr irritiert. Die denken, weil ich "ich" geschrieben habe, muss das ich sein. - Äh nein, bekanntermaßen war ich nie auf einem Raumschiff? (Also jedenfalls auf keinem echten - die Raumschiff-Enterprise-Brücke bei einer Ausstellung war das höchste der Gefühle und in Kiew habe ich mal eine aus dem Weltall heimgekehrte Raumkapsel gestreichelt - da hat man es nicht so genau genommen, das ging und Österreicher sind furchtbar, wir sind Bevormundung so gewohnt, ohne Verbotsschild anbei gilt  es automatisch als erlaubt. :bighlaugh: )

Aber jedenfalls denken alle, ich müsste so was Ähnliches erlebt haben. Und wenn "ich" ein Mann ist, ist die Verwirrung komplett. Aber warum nicht? Der Protagonist ist ja ohnehin eine fiktive Person. Das kann ein Mann sein, eine Frau, ein Kind, ein Alien oder auch ein Einhorn.



#11 simifilm

simifilm

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Geschrieben 12 Dezember 2017 - 20:11

 

Es sind übrigens gerade bei Geschichten aus der Ich-Perspektive die Leute oft sehr irritiert. Die denken, weil ich "ich" geschrieben habe, muss das ich sein. - Äh nein, bekanntermaßen war ich nie auf einem Raumschiff? (Also jedenfalls auf keinem echten - die Raumschiff-Enterprise-Brücke bei einer Ausstellung war das höchste der Gefühle und in Kiew habe ich mal eine aus dem Weltall heimgekehrte Raumkapsel gestreichelt - da hat man es nicht so genau genommen, das ging und Österreicher sind furchtbar, wir sind Bevormundung so gewohnt, ohne Verbotsschild anbei gilt  es automatisch als erlaubt. :bighlaugh: )

Aber jedenfalls denken alle, ich müsste so was Ähnliches erlebt haben. Und wenn "ich" ein Mann ist, ist die Verwirrung komplett. Aber warum nicht? Der Protagonist ist ja ohnehin eine fiktive Person. Das kann ein Mann sein, eine Frau, ein Kind, ein Alien oder auch ein Einhorn.

 

Das finde ich sehr eigenartig. Denn bei mir ist Reaktion vollkommen gegenteilig. Ein Autor wählt die Ich-Perspektive doch meist, weil er eine besondere Stimme hörbar machen will resp. die Geschichte aus einer speziellen Perspektive erzählen will. Das führt nicht selten zu einem distanzierenden Effekt. Wenn ich mir diverse Erzähler der Literaturgeschichte - von Thackerays Barry Lyndon und Poes diversen Wahnsinnigen über Doktor Faustus und Lems Memoiren in der Badewanne bis A Clockwork Orange und Johnny Menmonic - anschaue, komme ich kaum je auf die Idee, den Ich-Erzähler mit dem Autor zu verwechseln.


Bearbeitet von simifilm, 12 Dezember 2017 - 20:12.

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#12 lapismont

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Geschrieben 12 Dezember 2017 - 23:12

Zum Thema "Kann man den Künstler von seinem Werk trennen? Und soll man das überhaupt immer tun?" hat jüngst Philip Walulis auf seinem youtube-Kanal ein exzellentes Video gepostet: https://www.youtube....h?v=dEaZ0nxzRk0   Selten hat jemand die vielschichtigen Facetten dieses Themas so prägnant zusammengefasst.   Gruß Ralf

Mhm. Das Video wirkt auf mich eher wie eine Bildzeitung. Klicks produzieren mit fetten Überschriften. Da nimmt man die paar Argumente kaum wahr. Werden eh nur angerissen. Mein Extremfall ist MZB. Ich könnte ihre Werke heute gar nicht mehr neutral lesen. Bei ihr ist das perfide, dass ich damals einige ihrer Szenen mit sexueller Gewalt gegen Frauen und Kinder als Anprangerung gelesen habe. Heute frag ich mich, ob sie das nicht gerade erst kurz vorm Scxhreiben mit Mann und Tochter life "durchspielte". Ein Extremfall. Meist spielt die Biographie der Autorinnen und Autoren beim Lesen für mich keine Rolle. Hinterher schmöker ich dann aber schon gern nach, was da beim Schreiben so alles einen Einfluss hatte.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#13 Felix

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Geschrieben 13 Dezember 2017 - 09:46

Das finde ich sehr eigenartig. Denn bei mir ist Reaktion vollkommen gegenteilig. Ein Autor wählt die Ich-Perspektive doch meist, weil er eine besondere Stimme hörbar machen will resp. die Geschichte aus einer speziellen Perspektive erzählen will. Das führt nicht selten zu einem distanzierenden Effekt.

Du darfst nicht vergessen, dass nicht jeder Literaturwissenschaften studiert hat. Das Studium muss zwar nicht, aber kann das Denken und Sprechen über Litertaur radikal ändern, weil andere Werkzeuge zur Verfügung stehen.

 

Ich war in den vergangenen Semestern häufiger auf Filmveranstaltungen von Kolleginnen aus der Soziologie eingeladen, die Teilnehmenden waren in der Regel aus Studierende der Sozialen Arbeit oder Soziologie. Es wurde eifrig diskutiert, aber in den Antworten schien immer wieder durch das Besonderheiten von Fiktionalität gar nicht bewusst waren und etwa das Konzept des unzuverlässigen Erzählens doch voraussetzungsreicher ist, als man das aus germanistischer Perspektive vielleicht denkt. Trotzdem waren es übirgens sehr intensive Gespräche, die auf einer sehr bewussten Filmwahrnehmung basierten, aber eben keine literaturwissenschaftlichen.

 

Das soll jetzt nicht überheblich klingen: Aber das, was in der Litertaurwissenschaft zum grundlegenden Handwerkszeug gehört, ist kein Allgemeingut, erst recht nicht die Trennung von Autor und Werk oder von Autor und Ich-Erzähler. Deshalb ist es auch völlig in Ordnung, wenn nicht jeder diese Trennung vollzieht, solange es nicht im Rahmen eines literaturwissenschaftlichen Seminars, Fachaufsatzes o. ä. geschieht.

 

Ich bin mir sicher, dass zumindest alle Horrorautoren mal an den Punkt gekommen sind, sich für ihr Werk persönlich rechtfertigen zu müssen, so nach dem Motto: "Du bist doch sonst so nett ..." Das ist grundsätzlich auch okay für mich und in gewisser Weise nachvollziehbar, manchmal aber auch einfach nur nervtötend.



#14 simifilm

simifilm

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Geschrieben 13 Dezember 2017 - 09:59

Du darfst nicht vergessen, dass nicht jeder Literaturwissenschaften studiert hat. Das Studium muss zwar nicht, aber kann das Denken und Sprechen über Litertaur radikal ändern, weil andere Werkzeuge zur Verfügung stehen.

 

Ich war in den vergangenen Semestern häufiger auf Filmveranstaltungen von Kolleginnen aus der Soziologie eingeladen, die Teilnehmenden waren in der Regel aus Studierende der Sozialen Arbeit oder Soziologie. Es wurde eifrig diskutiert, aber in den Antworten schien immer wieder durch das Besonderheiten von Fiktionalität gar nicht bewusst waren und etwa das Konzept des unzuverlässigen Erzählens doch voraussetzungsreicher ist, als man das aus germanistischer Perspektive vielleicht denkt. Trotzdem waren es übirgens sehr intensive Gespräche, die auf einer sehr bewussten Filmwahrnehmung basierten, aber eben keine literaturwissenschaftlichen.

 

Das soll jetzt nicht überheblich klingen: Aber das, was in der Litertaurwissenschaft zum grundlegenden Handwerkszeug gehört, ist kein Allgemeingut, erst recht nicht die Trennung von Autor und Werk oder von Autor und Ich-Erzähler. Deshalb ist es auch völlig in Ordnung, wenn nicht jeder diese Trennung vollzieht, solange es nicht im Rahmen eines literaturwissenschaftlichen Seminars, Fachaufsatzes o. ä. geschieht.

 

Mir ist durchaus klar, dass nicht jeder Literaturwissenschaftler ist. Aber um zu merken, dass bei der Gleichsetzung von Ich-Erzähler und Autor etwas nicht aufgeht, reicht es doch, sich ein paar prägnante Beispiele vor Augen zu führen. Literaturtheorie scheint mir da weitaus weniger wichtig als eine gewisse Sensibilität beim Lesen von Texten (und die kann man sich auch als literaturwissenschaftlicher Laie aneignen).


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#15 ShockWaveRider

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Geschrieben 13 Dezember 2017 - 10:08

Da nimmt man die paar Argumente kaum wahr. Werden eh nur angerissen.

 

Genau das meinte ich mit "prägnant". Was ich außerdem sympathisch fand: Walulis präsentiert nicht die alles erschlagende Lösung, sondern nur seine eigene höchst persönliche.

 

Mein Extremfall ist MZB. Ich könnte ihre Werke heute gar nicht mehr neutral lesen. Bei ihr ist das perfide, dass ich damals einige ihrer Szenen mit sexueller Gewalt gegen Frauen und Kinder als Anprangerung gelesen habe. Heute frag ich mich, ob sie das nicht gerade erst kurz vorm Scxhreiben mit Mann und Tochter life "durchspielte".

 

Genau das wurde ja auch im Walulis-Video thematisiert und als der problematischte Fall herausgestellt: Wenn der Künstler seine Schweinepriestereien zur Kunst macht. Da fällt dann in der Tat die Trennung von Künstler und Werk schwer, zumindest die moralische.

 

 

Aber um zu merken, dass bei der Gleichsetzung von Ich-Erzähler und Autor etwas nicht aufgeht, reicht es doch, sich ein paar prägnante Beispiele vor Augen zu führen. 

 

Und um das tun zu können, braucht man die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel. Und dazu - das musste ich schmerzlich lernen - gehört ein Mindestmaß an Intelligenz.

 

sagt

Ralf,

ein Exemplar dieser schrecklich eitlen, selbstverliebten und überheblichen Tierart 'homo self-reported sapiens'


Bearbeitet von ShockWaveRider, 13 Dezember 2017 - 10:29.

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#16 simifilm

simifilm

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Geschrieben 13 Dezember 2017 - 10:17

Genau das meinte ich mit "prägnant". 

 

Genau das wurde ja auch im Walulis-Video thematisiert und als der problematischte Fall herausgestellt: Wenn der Künstler seine Schweinepriestereien zur Kunst macht. Da fällt dann in der Tat die Trennung von Künstler und Werk, zumindest die moralische.

 

Ohne jetzt konkret auf den Fall von Zimmer-Bradley einzugehen - ich würde auch da widersprechen. Natürlich: Wenn ein Nazi einen Propaganda-Roman schreibt oder ein pädophil veranlagter Autor Kindsmissbrauch verherrlicht, wird die Sache problematisch (wobei allerdings auch dann der Roman selbst das Problem ist, ganz ohne Autor). Aber ein Künstler kann seine "Schweinepriestereien" auch produktiv zu Kunst machen. Er kann seine inneren Dämonen (in Ermangelung eines besseren Begriffs) zum Thema machen und daraus im besten Fall etwas Interessantes schaffen. Es gibt durchaus den Fall, in dem das Werk "klüger"ist als sein Schöpfer.

 

Der gegenteilige Fall, in dem der Autor unreflektiert und ohne künstlerische Überhöhung oder Zuspitzung seine Probleme aufs Papier kotzt, ist freilich häufiger.  Das ist ja auch just der Punkt, den Ingold in dem im Ausgangspunkt verlinkten Artikel kritisiert. Aber nur weil ein Künstler ein Schwein ist, bedeutet dass nicht, dass er aus seinen Schweinerein nicht etwas Grossartiges schaffen kann.

 

Und um das tun zu können, braucht man die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel. Und dazu - das musste ich schmerzlich lernen - gehört ein Mindestmaß an Intelligenz.

 

 

Zweifellos. Aber mit jemandem, der  zu dumm ist, solche grundlegenden Dinge zu verstehen, dürfte die Diskussion ohnehin nicht sehr ergiebig sein.


Bearbeitet von simifilm, 13 Dezember 2017 - 17:27.

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