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Die Liebenden: Philip José Farmer


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8 Antworten in diesem Thema

#1 Waffeleisen

Waffeleisen

    Pyronaut

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Geschrieben 06 Januar 2018 - 16:07

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Der Lesezirkel war mir nicht hold - les ich es halt alleine ;)

 

In den ersten beiden Kapiteln wird der Leser in eine unwirkliche Welt geworfen und muss sich über die Überlegungen des Protagonisten Hal den Gegebenheiten annähern. Eine Stasi-Welt scheint es zu sein, fundamentalistisch bis ins Kleinste. Überbevölkerung, man teilt sich, so man in der glücklichen Lage ist, eine Wohnung zu verdienen, ebendiese mit vergleichbaren Menschen. In allen Belangen, wie zum Beispiel der Wäsche. Da schüttelts mich.

 

Bisher mag ich das Buch überhaupt nicht.


Was nicht in mein Regal passt: Booklooker

  • (Buch) gerade am lesen:Tiefraumphasen

#2 Waffeleisen

Waffeleisen

    Pyronaut

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Geschrieben 06 Januar 2018 - 17:36

Seite 38. Ich muss mich korrigieren: Ich mag das Buch. Der Stil ist natürlich etwas angestaubt, aber von großer Klarheit und Schärfe. Die Charakterisierung Hals schreitet unaufhaltsam voran. Witzig zu erkennen, wie Farmer Handlungspausen integriert, um einen "unauffälligen" Infodump unterzubringen. Die Welt erscheint inzwischen schon vertraut, nach diesen wenigen Seiten versteht man die Befürchtungen und Konditionierung des Protagonisten ziemlich gut. Und kaum, dass Farmer über eine für diese Welt alltägliche Szenerie erste Charakteristika eingeführt hat, reißt der geradlinige Handlungsstrang, und die eigentliche Geschichte beginnt. Dies hat Farmer sehr geschickt konstruiert. Nunmehr ist der Text auch intensiv zu lesen, so dass ich gut in der Geschichte angekommen bin und sie weiter verfolgen will.

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#3 Waffeleisen

Waffeleisen

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Geschrieben 06 Januar 2018 - 18:48

Hals Nemesis hat es auch auf das Fernraumschiff geschafft. Eine erste Auseinandersetzung, bei der Hal Überlegenheit gewinnt - wenn auch noch mit Hilfe der alten indoktrinierten Verhaltens- und Glaubensmuster - endet noch friedlich. Es bleibt interessant und liest sich flüssiger, als die ersten Seiten noch befürchten ließen.

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#4 Elena

Elena

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Geschrieben 06 Januar 2018 - 22:05

Freut mich, dass es Dir gefällt. Was Du so schreibst, hört sich interessant an. Aber wieso war Dir der Lesezirkel denn nicht hold?


Lasse das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören.

Dalai Lama


#5 Waffeleisen

Waffeleisen

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Geschrieben 07 Januar 2018 - 10:17

Das Ergebnis war 4:2 gegen "Die Liebenden". Man las Carl Amery.


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#6 Elena

Elena

    Cat-o-Nautin

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Geschrieben 07 Januar 2018 - 20:51

Ach so. Das ist natürlich Pech.


Lasse das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören.

Dalai Lama


#7 Waffeleisen

Waffeleisen

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Geschrieben 10 Januar 2018 - 20:55

Inzwischen hat sich Hal seiner tiefverwurzelten Sehnsucht gestellt. Wie zufällig begegnet er einem "eingeborenen" Mädchen, das eine Art französischen Dialekt spricht, reichlich spärlich bekleidet ist und wie die Versuchung persönlich aussieht. Außerdem wirft sie sich ihm sogleich um den Hals, so dass ihm als maximal prüde erzogenem unterdrücktem Staatsbürger gar nichts anderes übrig bleibt, als einen Weg zu suchen, dieses zarte Wesen namens Jeannette zu retten - und sich selbst der Ungnade seiner Meister auszusetzen.

 

Die Infodumps nehmen nicht ab, inzwischen kann man sie schon nicht mehr als geschickt inszeniert ansehen. Zu ihrer Darstellung agiert Hal im Zusammenspiel mit Jeannette auch reichlich energisch: befielt, sie gehorcht, er rettet, sie folgt ... da sieht man das Alter des Textes am deutlichsten.


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#8 Waffeleisen

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Geschrieben 03 Februar 2018 - 19:29

Kapitel 10 war kaum auszuhalten. Die Geschlechterrollen machen es schwer erträglich, so dass ich bemerke, bisher kaum einen Roman diesen Alters gelesen zu haben und mir weiter die Frage stelle: War das damals wirklich so? Oder übertreibt Farmer, um damit auf eben diesen Missstand aufmerksam zu machen? Irgendwie schafft er es stilistisch trotzdem, die Spannung hoch zu halten; trotz der auch im 10. Kapitel noch unerträglichen Infodumps und religiösem Wahn.

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#9 Waffeleisen

Waffeleisen

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Geschrieben 03 Februar 2018 - 22:20

Das Buch endet ohne happy. Ist durch die endgültige Konstellation der Ereignisse jedoch genauso tragisch, wie jeder andere Ausgang es hätte sein können - abgesehen vom persönlichen Schicksal der Hauptfigur Hal. Was Farmer neben der heute wohl eher unüblichen Entwicklung des Szenarios vor allem über Monologe jedoch souverän hinbekommt, ist die Relativierung aller aufgebauten Wahne. Interessanter Weise liegen sie weitgehend auf Seiten der Menschen, während er interessanter Weise die Aliens so schildert, wie sonst häufig der Mensch geschildert wird. Das macht für mich auch vorstellbar, dass seinerzeit die überlieferte Entrüstung der Leserschaft über die erste Darstellung von Aliensex diesen womöglich nur als Ventil benutzte, um das angekratzte Selbstwertgefühl zu verdrängen. Hätte, hätte, Fahrradkette! Ich meine nur, dass die entsprechenden Schilderungen keinen abartigen Charakter haben, einen solchen lässt Farmer jedoch seinen letzten Antagonisten, den Missionsführer, bereits vorwegnehmen. Insgesamt ein strategisch wohlinszenierter Roman emotionaler Wirkung, dessen Hauptmerkmal die monologischen Infodumps sind. Das fällt mir beim Lesen negativ auf, ist jedoch inhaltlich so interessant gestaltet, dass ich insgesamt mit dem Buch doch zufrieden bin. Aber die Lalitha hätte doch überleben dürfen.

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