12 Antworten in diesem Thema

[klox]

Hallo

 

habe gerade dieses Rezension auf Phantastik News zur Anthologie "Das Schiff, das nie hätte gebaut werden dürfen" gelesen. Kann jemand die überschwengliche Meinung von Gunther Barnewald bestätigen? Heruasgeberin und Autoren sagen mir nichts, deswegen bin ich ein wenig skeptisch.

 

[lapismont]

Mir sagen die Mtiwirkenden auch nichts. Aber die Verknüfung mit Märchen klingt interessant.

[Nadine]

Uwe wird demnächst für DSF rezensieren. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber die Geschichten könnten aus einer länger zurückliegenden Ausschreibung zum Thema Märchen stammen. Ich meine, dort war auch SF erlaubt. Das erklärt dann natürlich den Hintergrund und die uns unbekannten Autoren.

[Uwe Post]

Ich kann bereits ausdrücklich zu Protokoll geben, dass die Titelgeschichte (eine Novelle, würde ich sagen) mehr als ordentlich geschrieben ist. Ich habe sie noch nicht ganz durch, für ein endgültiges Urteil ist es also noch zu früh.

[Ender]

Ich habe bisher die ersten beiden Geschichten aus diesem Band gelesen -> bis dahin ist bei mir noch keine echte Euphorie aufgekommen.

Aber da ja insbesondere Tobias Habenichts Novelle gelobt wird, bin ich jetzt doch gespannt und werde demnächst weiterlesen ...

[Naut]

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber die Geschichten könnten aus einer länger zurückliegenden Ausschreibung zum Thema Märchen stammen. Ich meine, dort war auch SF erlaubt. Das erklärt dann natürlich den Hintergrund und die uns unbekannten Autoren.

Die Geschichten stammen aus mehreren Ausschreibungen, teils auch aus Märchen-Bänden, die erst demnächst veröffentlicht werden. Das ist auf der Homepage des Verlags erklärt, damit z.B. Fans des Verlags diese Geschichten nicht aus Versehen doppelt bestellen.

[Uwe Post]

Ich hab die Novelle jetzt durch. Ja, ist wirklich sehr ordentlich. Wenn man kein Problem mit materiellen Hologrammen hat, die Waffen halten können und so. An ein paar Stellen wirkt mir der sonst souveräne Erzählstil zu hastig, gerade gegen Ende. Natürlich ist die Geschichte ein bisschen vorhersehbar, wenn man die Vorlage kennt ("Das Gespensterschiff" von Wilhelm Hauff), aber durchaus geschickt in den Weltraum verlegt worden. Ich werde wegen der Geschichte jetzt nicht meine schon abgeschickten KLP-Vorschläge erweitern, dazu fehlt ihr dann doch das gewisse Etwas, aber gelungen finde ich sie auf jeden Fall.

[klox]

Ich fasse zusammen: Die Meinung ist positiv, aber nicht so überschwenglich wie bei Gunther Barnewald. Angesichts der RUBs in meinem zu kleinem Wohnzimmer bleibt der Tab im FF mit der Bestellseite bei buch7.de noch eine Weile auf. Mal schauen ob weitere Meldung im hoch geschätzten Forum oder meine Gemütsschwankungen in den nächsten Tagen einen Kauf herbei führen.

 

Vielen Dank aber für das Feedback. Die kombinierte Schwarmintelligenz des Forums hat sich für mich als der Resensent erwiesen.

Bearbeitet von klox, 15 Januar 2018 - 22:01.

[Uwe Post]

Ich werde bei überschwänglichen Rezensionen zu Werken von in der Szene völlig unbekannter Autoren hellhörig. Nicht, weil ich das automatisch für Fehleinschätzungen halte, sondern weil ich hoffe, dass wirklich mal eine Neuentdeckung darunter ist. Und in diesem Fall gibt es schonmal einen Fehler, der Autoren, die neu in der SF sind, nicht unterlaufen kann: Sie können keine ausgelutschten Topoi als nagelneu verkaufen, bloß weil sie selbst die betreffenden Geschichten gleichen Inhalts nicht gelesen haben, die in den letzten Jahrzehnten erschienen sind. Durch die Märchen-Vorgabe erledigt sich diese Frage. Gleichzeitig bringt das Konzept in meinen Augen den erheblichen Nachteil mit, dass man die Handlung komplett vorhersagen kann, sobald man einmal das zugrunde liegende Märchen erkannt hat. Die Kreativität des Autors beschränkt sich auf die Frage, wie er das Original abwandelt - den Plot muss er nicht erfinden, der ist schon da. Insofern kann man den Autor auch nicht für die interessante Handlung loben - die geht ja auf den Herrn Hauff bzw. dessen Quellen zurück. Mein Lob für die Novelle bezieht sich daher hauptsächlich auf die über weite Strecken für mich überzeugende Erzählweise.

 

Zu den anderen Storys werde ich mich beizeiten auch noch äußern, aber nachdem die vom Rezensenten am meisten gelobte Geschichte schon in meinen Augen etwas überbewertet wurde, erwarte ich vom Rest keine Wunder mehr.

Bearbeitet von Uwe Post, 16 Januar 2018 - 09:26.

[Mammut]

Wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind. Als ich die Jubelrezi gelesen habe, war mein Interesse erst mal erloschen.

[Ender]

Mittlerweile habe ich das Buch auch beendet und mein Fazit lautet:

Die ersten vier Storys bewegen sich trotz z.T. recht origineller Ideen insgesamt auf mittelmäßigem Niveau und dienen eher als Vorspeise zum eigentlichen Hauptgang.

Und der ist ohne Frage die Titelgeschichte von Tobias Habenicht. Sie hat sie mir so gut gefallen, dass ich mich dazu habe hinreißen lassen, sie als "Tipp des Monats" zu empfehlen:

https://www.sf-lit.d...chiv/märz-2018/

 

 

[Frank Lauenroth]

Auf jeden Fall gefällt mir sehr die Machart dieses Büchleins. Speziell die Zeichnungen vor den jeweiligen Geschichten haben es mir angetan.

Sollte ich dereinst einmal ein Best-of meiner Stories raustun, werde ich mich dieser liebenswerten Details gerne erinnern.

[Frank Lauenroth]

Nachtrag zur besagten Hauptgeschichte:

Wortgewandt und bildreich kommt die Story daher und hat mich gut unterhalten.

Allerdings gibt es einen Kardinalfehler, der meinen Lesegenuss trübte (der Autor ist aber nicht der erste, dem das passiert)

Spoiler

Beinahe die ganze Story ist in der Ich-Form geschrieben.

Im vorletzten Kapitel jedoch wechselt die Perspektive und erzählt, was auf dem Schiff geschieht, nachdem der Ich-Erzähler das Schiff verlassen hat. Da das Schiff ein zerstörerisches Ende findet, können die Geschehnisse auch nicht nachträglich zum Ich-Erzähler gelangen.

Wie also kann der Erzähler erzählen, was er erzählt? ;-)

Ansonsten aber wirklich eine gute Geschichte.

Bearbeitet von Frank Lauenroth, 03 Mai 2018 - 06:48.