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Honorare & Co.


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18 Antworten in diesem Thema

#1 MoiN

MoiN

    Galaktonaut

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Geschrieben 20 Januar 2018 - 12:35

Was hat ein Autor, Texter, Bildkünstler, Fotograf bei Veröffentlichung seiner Texte usw. an Bares zu erwarten? Eine immer wieder gestellte, aber häufig in der Öffentlichkeit nur ausweichend beantwortete Frage. Aus nachvollziehbaren Gründen.

 

Aber Richtlinien für Honorare gibt es natürlich.

 

Eine etwas ältere, aber gute Zusammenstellung, die wohl auch noch heute im Großen und Ganzen gültig sein dürfte, findet sich hier:

 

http://www.mediafon....738b08a5&lang=1

 

Ein wirklich breites Spektrum!

 

Das gilt dann für den 08/15-Künstler. Topleute werden ihre Honorare sicherlich immer individuell aushandeln oder über Agenturen aushandeln lassen. :D


Bearbeitet von MoiN, 20 Januar 2018 - 12:45.

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#2 valgard

valgard

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Geschrieben 20 Januar 2018 - 13:00

Also ich hab ein Cover an die Nebular Serie verkauft. Die macht eigentlich alle der Arndt Drechsler.

Ich habe die selbe Summe wie er bekommen. Da gibt es keine Unterschiede.  

Thomas Rabenstein schreibt diese Serie als Selbstvermarkter. Da sind riesen Summen nicht drin. Aber sein Preis ist :thumbup:

 

Oder man schaue sich mal die Angebote der Premade Künstler so an.

Da fängt es teilweise bei 39 Euro an.

Das sind schon fertige Cover die man sich aussuchen kann aus dem vorhandenen Repertoire und es wird nur noch die Titelei rein gesetzt.

 

Das ist aber nicht mein Stil

Der ist weicht schon vom Mainstream ab. Was nicht unbedingt verkaufsfördernd ist. Die Bilder gefallen meist sehr gut aber als Cover werden sie selten geordert


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#3 Waffeleisen

Waffeleisen

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Geschrieben 20 Januar 2018 - 13:33

Ich glaub, Bernd Robker sagte mal, man bekäme etwa 7-12% des Erlöses für ein Buch. Beim Ebook sei es etwas drüber. Aber was Lothar ursprünglich interessierte, war ja das Honorar für das Titelbild eines Perrys. Andere Verlage hattest du ja bereits beliefert, wie man weiß.


Was nicht in mein Regal passt: Booklooker

  • (Buch) gerade am lesen:Tiefraumphasen

#4 MoiN

MoiN

    Galaktonaut

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Geschrieben 20 Januar 2018 - 14:05

 Aber was Lothar ursprünglich interessierte, war ja das Honorar für das Titelbild eines Perrys.

 

Findet man unter dem obigen Link ( Orientierungswerte). ;)

 

Zitat: "Illustration: Honorar-Erfahrungswerte. Wie in allen Bereichen ist es auch in Sachen Illustration nicht einfach, den "Wert" zu bestimmen. - In einem ersten Schritt hat ein erfahrener Kollege aus eigenen Honoraren, Honorarangaben in Foren und Rückmeldungen von Kolleginnen und Kollegen eine Tabelle zusammengestellt. Deren Mittelwerte geben seine Erfahrungen zum Durchschnitt von Anfängern bis Profis sowie von "einfachen" bis "komplizierten" Illustrationen wieder."

 

Für eine Illustration erhält man:

 

Ein Cover klein ( z.B. Hörspiel) 300 - 400,- Euro

 

Ein Cover ( z.B. Buch) 600 - 800,- Euro

 

Ein Cover umlaufend 700 - 1000,- Euro

 

Ein Cover Magazin / Zeitschrift überregional 1000 - 4000,- Euro  

 

QUELLE:http://www.mediafon....n&view=1&lang=1

 

Der letztgenannte Wert (1000-4000) dürfte die Größenordung für ein Perry-Rhodan-Titelbild sein.

 

Weitere Werte: siehe Link


Bearbeitet von MoiN, 20 Januar 2018 - 14:11.

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#5 valgard

valgard

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Geschrieben 20 Januar 2018 - 14:44

Für welche Verlage? Das ist auch die Frage. Kleinverlage? Heyne, Bastei, Piper ... ?

 

Welches überregionale phantastische Magazin zahlt 1000-4000 Euro? Exodus, Phantastisch! ...

Ähm ... Ich glaube da sind Magazine gemeint deren Auflage in die 10000te gehen.

 

Deutsche Kleinverlage zahlen nur gewisse Summen für ein Buchcover. Da kann ein wenig Spielraum sein aber mehr auch nicht.


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#6 Ernst Wurdack

Ernst Wurdack

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Geschrieben 21 Januar 2018 - 10:25

Welches überregionale phantastische Magazin zahlt 1000-4000 Euro? Exodus, Phantastisch! ...

Ähm ... Ich glaube da sind Magazine gemeint deren Auflage in die 10000te gehen.

 

Playboy, Vogue etc.

Bei letzterem kenne ich die Honorare, die gezahlt werden. Da kommen aber nur international bekannte Spitzenleute rein.

 

Die mediafon-Liste geht weit an jeglicher Realität vorbei, frag mal die ganzen Kreativen, die ihren Job hauptberuflich betreiben.



#7 MoiN

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Geschrieben 21 Januar 2018 - 11:16

Die Liste basiert auf Umfragen. Sie ist nur Richtschnur. Sie auch die Anmerkungen dort wie:

 

  • Die aufgeführten Preise sind Preise für einmalige Nutzung. Die Originale werden damit nicht verkauft und Neuauflagen werden üblicherweise nachhonoriert ( außer Schulbuch & Spiel ).
  • "Stars" werden normalerweise besser bezahlt, Berufseinsteiger etwas schlechter (max. 20%).
  • Die Preise beziehen sich auf Deutschland, Österreich und die Schweiz. Kunden aus dem angelsächsischen Raum zahlen in der Regel besser.
  • Wichtig bei der Preisgestaltung ist: Alles ist Verhandlungssache. Je mehr Ihr raushandelt desto besser für euch. - Die Kunden vergeben die Jobs ohnehin nach Geschmack und nicht wegen ein paar Cent mehr oder weniger.

(Hervorhebung durch mich)


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#8 valgard

valgard

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Geschrieben 21 Januar 2018 - 11:29

Playboy, Vogue etc.

Bei letzterem kenne ich die Honorare, die gezahlt werden. Da kommen aber nur international bekannte Spitzenleute rein.

 

Die mediafon-Liste geht weit an jeglicher Realität vorbei, frag mal die ganzen Kreativen, die ihren Job hauptberuflich betreiben.

Darum hab ich genauso geantwortet ...


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#9 valgard

valgard

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Geschrieben 21 Januar 2018 - 11:34

Die Liste basiert auf Umfragen. Sie ist nur Richtschnur. Sie auch die Anmerkungen dort wie:

 

  • Die aufgeführten Preise sind Preise für einmalige Nutzung. Die Originale werden damit nicht verkauft und Neuauflagen werden üblicherweise nachhonoriert ( außer Schulbuch & Spiel ).
  • "Stars" werden normalerweise besser bezahlt, Berufseinsteiger etwas schlechter (max. 20%).
  • Die Preise beziehen sich auf Deutschland, Österreich und die Schweiz. Kunden aus dem angelsächsischen Raum zahlen in der Regel besser.
  • Wichtig bei der Preisgestaltung ist: Alles ist Verhandlungssache. Je mehr Ihr raushandelt desto besser für euch. - Die Kunden vergeben die Jobs ohnehin nach Geschmack und nicht wegen ein paar Cent mehr oder weniger.

(Hervorhebung durch mich)

Aber nur Verhandlungssache in dem Spielraum die der Kunde sich gesetzt hat. Ansonsten der Markt ist voll mit Leuten die Cover erstellen. Ist doch mit allem so. Wir erleben eine regelrechte Inflation auf dem künstlerischen Gebiet.

 

Bei mir gibt es auch eine Grenze unter die ich nicht gehen würde.
Ich mache Cover nach Vorgabe oder manchmal werden schon fertige Bilder gekauft.
 

Ich wurde wegen einer SF Serie gefragt.
Der Preis der mir geboten wurde 10-15 Euro pro Cover

Wie hab ich wohl gehandelt...

 

Viele Künstler verkaufen sich aber schon unter Preis, Sicher auch weil die Konkurrenz und der Markt groß sind. Aber so werden die Preise kaputt gemacht.
Als Nebenverdienst für mich ganz Nett.


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#10 Nina

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Geschrieben 22 Januar 2018 - 03:04


Wichtig bei der Preisgestaltung ist: Alles ist Verhandlungssache. Je mehr Ihr raushandelt desto besser für euch. - Die Kunden vergeben die Jobs ohnehin nach Geschmack und nicht wegen ein paar Cent mehr oder weniger.

 

 

 

 

Das ... hm, nicht oder doch schon. Also ich habe es erlebt, dass ich wegen was angefragt wurde, z.B. wegen einer Lesung (und wie gesagt, ich wurde angefragt, ich hab nicht einen Kumpel gefragt, ob ich in seinem Laden mal eben was vorlesen darf oder so), irgendwas ganz Spezielles, thematisch und so, mit Förderung und eigentlich ist man ja auch eh die Quotenfrau ... und wenn man sich nur am alleruntersten Ende solche Listen orientiert, dann wird schlicht und einfach der Kontakt abgebrochen

 

Also so was wie: "Treffen wir uns bei einem Viertel vom Vorschlag." - Autor: "Treffen wir uns bei Dreiviertel." - Organisator: "Treffen wir uns bei der Hälfte." - Autor: "Treffen wir uns bei der Hälfte und Freibier für mich und Deal!" - so ähnliche Szenarien haben wir beim Trödeltrupp auf RTL 2, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man dann einfach reißaus nimmt, sobald solche Zahlen kommen. Also sobald man als Künstler damit kommt, ist es eben nicht Verhandlungssache, dann ist man eben schwierig und der andere fragt lieber wen anderen. - Wobei ich mich da auch wundere, ich meine, wenn wer so arm ist, dann schreibt man doch das auch ungefähr, was man zahlt (zumindest so was wie: "Mehr als eine zweistellige Summe ist leider nicht drinnen, weil ...") und wartet nicht auf Vorschläge und ist dann völlig von den Socken? So Honorarvorschläge sollten die ja eigentlich auch kennen.

 

Und im Fandom läuft sehr viel bargeldlos. Gratis würde ich nicht mal sagen, aber der eine kann das, der andere was anderes. Und das Endprodukt bringt ja nicht so viel.



#11 valgard

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Geschrieben 22 Januar 2018 - 03:55

Man wird entweder gefragt was man haben möchte oder es wird gleich gesagt soviel gibt es für das Cover.  

Bei kleineren Kleinverlagen ;-) brauchst Du mit 250 Euro nicht zu kommen. Nur mal um eine Zahl zu nennen.

 

Und für die Perry Rhodan ebooks habe ich pro Cover keine 500 erhalten. Die selbe Summe sollte es nochmals geben wenn sie in einer Druckauflage erscheinen würden


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#12 Diboo

Diboo

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Geschrieben 22 Januar 2018 - 09:45

Geld. Geld. Wir Künstler arbeiten, um den Empfindsamkeiten unserer feinsinnigen Seele Ausdruck zu geben und der Welt dadurch die Möglichkeit zu geben, vom Nektar unseres kreativen Schaffens zu kosten. Uns ist die Aufmerksamkeit unseres Publikums genug, das fröhliche Lächeln, die glücklichen Gesichter, die Gewissheit, zum Fortschritt der Menschheit, zur Beseitigung von Trübnis und Qual beigetragen zu haben. Das allein zählt. Wer denkt da an Geld?

 

Also, ich jedenfalls nicht.


Bearbeitet von Diboo, 22 Januar 2018 - 09:45.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

Mein Blog
 


#13 fancy

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Geschrieben 22 Januar 2018 - 15:47

Hm, kommt drauf an. Wenn ich im Kleinverlag veröffentliche, rechne ich nicht mit großen Honoraren.

Wenn meine Bilder Teil einer Ausstellung sind, schon. Und die verkaufe ich dann auch nicht fürn Ei, aber auch nicht für vierstellige Beträge.


Bearbeitet von fancy, 22 Januar 2018 - 15:48.

Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach!
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

www.mluniverse.wordpress.com
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#14 Nina

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Geschrieben 22 Januar 2018 - 21:20

Also sorry, was soll eine Ausstellung jetzt besser sein als eine Kleinverlagsveröffentlichung? Also ich bin auf so vielen Vernissagen gewesen, klar gibt super-toll mit Lachsbrötchen für lau und mehreren Geigenspielern, wo der Bürgermeister die Begrüßung spricht und ein Kunstprofessor den Künstler vorstellt, aber die Bandbreite ist nicht nur nach oben, sondern auch nach unten sehr flexibel. Und so wie es Zuschussverlage gibt, gibt es auch Galeristen, die sich das Ausstellen bezahlen lassen. Ich kenne beide Welten sehr gut (ich habe auch erfolgreich letztes Jahr eine Bewerbung für ein Kunstfestival geschrieben - da wurde immerhin Drucke in vierstelliger Höhe gezahlt, die man jetzt auch theoretisch noch deutlich über dem Materialpreis weiterverkaufen könnte) und sehe da sehr viele Parallelen. Ich hab auch zu wem zu wem gesagt: "Also du hast 400 Euro für die Teilnahme an einem Kunstfestival gezahlt und dann fand das nicht statt. Hallo, das ist unseriös, da kann man damit rechnen, betrogen zu werden!" - Ich meine, als Künstler, irgendwann kennt man das doch.

†‹Und es gibt auch dieses ganze Vereinszeug, wo man einer in der Reihe ist und auch so heruntergekommene Schuppen, wo man halt darf (ohne Honorar) und dann hängt man die Bilder selbst auf und räumt noch den Müll raus, bevor es losgeht.

 

 

 

Man wird entweder gefragt was man haben möchte oder es wird gleich gesagt soviel gibt es für das Cover.
 

Bei kleineren Kleinverlagen ;-) brauchst Du mit 250 Euro nicht zu kommen.
Nur mal um eine Zahl zu nennen.

 

 

250 ist in etwa das, was seit Jahre Schnee für Lesungen empfohlen wird. Der Inflation hat das aber auch nie wer angepasst, aber es ist auf jeden Fall so ein Wert, den man gemeinhin annimmt, aber immer noch (oder heutzutage schon gar nicht?) bekommt. Wobei ich ihn schon mal hatte und die Organisatorin fand das auch sehr normal. Sie hat sogar angedeutet, dass ich mich nicht zu weniger hergeben soll - sie hatte so mitbekommen, in welch einem abgeranzten Schuppen ich aufgetreten bin.

 

Aber ich weiß auch inzwischen, was bestimmte Leute eben nicht leisten können. Das war genau meine Rede, also da ist man mit so Listenpreisen so weit voneinander weg, dass es eben auch keine "Verhandlungssache" mehr ist. Verhandlungssache ist mehr oder weniger eine zweistellige Summe auf oder ab plus Extras wie Freigetränke bei der Lesung, freier Eintritt für direkte Angehörige (ja, Späßchen - kein oder kaum Lesehonorar und Eltern und Lebensgefährte zahlen jeweils den Eintritt - teils für Events, die zwar klasse sind, aber wenn wer die ganzen Programmpunkte nebenbei nicht schaut, sondern nur wegen einer Lesung eines Angehörigen da ist, macht einen schlechten Deal - und auf die Familie gerechnet hat man da im Endeffekt Verlust! - also das sind Punkte, wo man gut bei Verhandlungen ansetzen kann) usw.

 

Einen Fehler, den ich damals auch gemacht habe, die Reisekosten nachzuschauen und miteinzurechnen. So in etwa: "Na 50 Euro sind schon mal weg davon!" - Das darf man wirklich nicht machen. Eine Anfahrt kostet eben, was sie kostet und wenn ein Veranstalter an einen herantritt, ist das nicht Teil der Entlohnung, sondern selbstverständlich. (Bei Eigenbewerbung bei Cons ist das was anderes, da gehen die Veranstalter davon aus, dass man selbst wie auch immer hinkommt.) Innerhalb der Stadt wird man nicht so kleinlich sein, aber ansonsten ist ein Bahnticket 2. Klasse, Flixbus, Kilometergeld im eigenen PKW und Co. sicher alles andere als überzogen und da sollte man auch damit rechnen, dass einem das erstattet wird.

 

Aber Listenpreise sind ja eigentlich nicht für Profis und Branchenkenner, sondern für Neulinge, die reinstolpern und sich fragen, was sie verlangen können. Oder die drei Mal für Bekannte was gemacht haben und dann mal angefragt werden. Und dafür ist das aber absolut ungeeignet.

 

Leider kann man auch unter Kollegen nicht offen reden. Nimmt man nichts oder zu wenig, ruiniert man den Markt. (Kommt auch von Leute, die wo veröffentlichen/auftreten, wo ich genau zu wissen glaube, dass die nie was zahlen oder bestenfalls geringfügig. Aber man ist halt auch gerne Moralapostel.) Nimmt man angeblich zu viel oder überhaupt, ist man schnell der Feind. So a la: "Du hast ernsthaft einen Eventbericht verkauft, wo du die meiste Zeit beschreibst, wie du rumgehst, guckst und Bier trinkst? Ernsthaft? - Also ich arbeite für mein Geld!" - Also ich war ganz verblüfft, dass mir für die Peanuts, die gerade mal für ein Essen beim Chinesen reichen (und zur Con bin ich auf eigene Kosten gefahren - also war es ja ein Verlustgeschäft) gleich so eine Entrüstung entgegenschlägt. Oder umgekehrt, wenn man wo erwähnt, dass man Korrekur liest (in dem Satz ist bestimmt ein Tippfehler drin - Murphys Gesetz ...) und dass das bezahlt ist, kommt dann Forderung: "Bring mich da auch rein!" - Ähm ...

Also ich hab es mir inzwischen abgewohnt, da im Bekanntenkreis noch darüber zu reden. Über Geld spricht man nicht. Und über keine Bezahlung auch nicht. Ist jedenfalls besser für einen selbst.



#15 ShockWaveRider

ShockWaveRider

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Geschrieben 22 Januar 2018 - 21:31

Geld. Geld. Wir Künstler arbeiten, um den Empfindsamkeiten unserer feinsinnigen Seele Ausdruck zu geben und der Welt dadurch die Möglichkeit zu geben, vom Nektar unseres kreativen Schaffens zu kosten. Uns ist die Aufmerksamkeit unseres Publikums genug, das fröhliche Lächeln, die glücklichen Gesichter, die Gewissheit, zum Fortschritt der Menschheit, zur Beseitigung von Trübnis und Qual beigetragen zu haben. Das allein zählt. Wer denkt da an Geld?

 

Also, ich jedenfalls nicht.

 

Das haste jetzt aber schön gesagt, Dirk!

 

Gerührter (nicht geschüttelter) Gruß

Ralf,

drückt heimlich eine Krokodilsträne aus dem Augenwinkel


Bearbeitet von ShockWaveRider, 22 Januar 2018 - 21:32.

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ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!

  • (Buch) gerade am lesen:K. Abelmann, D. Max, H. Skai (Hg.) "wie der PUNK nach hannover kam"
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#16 valgard

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Geschrieben 23 Januar 2018 - 06:00

Hm, kommt drauf an. Wenn ich im Kleinverlag veröffentliche, rechne ich nicht mit großen Honoraren.

 

Wenn meine Bilder Teil einer Ausstellung sind, schon. Und die verkaufe ich dann auch nicht fürn Ei, aber auch nicht für vierstellige Beträge.

Zuerst hatte ich keine Preisvorstellungen.

Ich mußte mich eben auf das Angebot des Verlages verlassen. Ungefähr weiß ich da jetzt Bescheid.

 

Meine Cover sind alle digitaler Art. Warum sollten Bilder aus einer Ausstellung mehr bringen?

Da werden auch viele nciht verkauft. Ich zeichne auch viel, historische Objekte aus unserer Region, da hab ich auch meinen Preis im Kopf. Wenn Jemand mal eines möchte gibts das nicht um jeden Preis. Aber dort einen Markt zu finden ist noch schwieliger. Da hab ich erst drei verkauft.

 


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#17 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 23 Januar 2018 - 08:45

Geld. Geld. Wir Künstler arbeiten, um den Empfindsamkeiten unserer feinsinnigen Seele Ausdruck zu geben und der Welt dadurch die Möglichkeit zu geben, vom Nektar unseres kreativen Schaffens zu kosten. Uns ist die Aufmerksamkeit unseres Publikums genug, das fröhliche Lächeln, die glücklichen Gesichter, die Gewissheit, zum Fortschritt der Menschheit, zur Beseitigung von Trübnis und Qual beigetragen zu haben. Das allein zählt. Wer denkt da an Geld?   Also, ich jedenfalls nicht. ___ "Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden." (13. Erwerbsregel)

Hmmm - also, die Aussagen über und unter dem Strich passen nicht ganz zusammen. Aber entscheidend ist ja eh nur, was unter dem Strich rauskommt. :bighlaugh:



#18 fancy

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Geschrieben 23 Januar 2018 - 17:03

@Lothar und Nina,

 

ich habe mich wohl falsch ausgedrückt.

 

Bis lang habe ich nur in Kleinverlagen veröffentlicht und das auch nur in Anthologien, als Herausgeberin und als Autorin.

Ein einziges Mal hat ein Verlag für eine KG etwas gezahlt. Ein zweiter hat den Verlag geschlossen, bevor es zum Vertrag kam.

Alle anderen sagen, sie beteiligen ihre Autoren, sofern Gewinn erwirtschaftet wird, aber das passiert wohl recht selten.

Insofern sind die meisten VÖ mit dem Belegexemplar(en) abgegolten.

 

Selbstverständlich ist es auch auf Ausstellungen nicht einfach, etwas zu verkaufen. (Ist mir auch noch nicht so oft gelungen.) Mal ganz abgesehen davon, dass es auch nicht einfach ist, überhaupt ausstellen zu dürfen.

Ich habe auf Ausstellungen allerdings häufig auch schon Bilder gesehen, die meiner Meinung nach unter Wert angeboten wurden. (50 - 80 Å‚ für ein DIN A3 Bild.)

 

Ich finde, in so einem Bild steckt eine Menge Arbeit drin und die sollte auch wertgeschätzt werden.

 

Klar, in den Geschichten steckt auch Arbeit drin.

Das Interesse an Lesungen von "Nobodys" ist hier unten, wo ich lebe so gering, dass ich aufgehört habe, mich darum zu bemühen.

Für Freunde und Bekannte kann es ja noch angehen, bis zu einem gewissen Grad Freundschaftsdienste zu leisten, aber meiner Meinung nach sollte das nicht Überhand nehmen.

 

Und wenn man gut Korrektur lesen oder lektoriern kann, ist das auch Arbeit, die honoriert werden sollte.

 

Wenn du, Nina, Con Berichte verkaufen kannst, finde ich das vollkommen in Ordnung und denke nicht, dass du dich dafür rechtfertigen musst. Aber ich gebe dir recht, es ist kein Thema, über das sich gut reden lässt. Obwohl es eigentlich mit dazu gehört.

 

Liebe Grüße

 

fancy

 

 

 


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#19 Nina

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Geschrieben 31 Januar 2018 - 20:49

Fassen wir zusammen: Leicht ist es als Künstler nicht. Was mich aber stört, ist teils die Klassengesellschaft. Also dass man als Autor was gratis macht, ist für so viele normal! Meine Eltern sind übrigens sehr lieb und auch total stolz, wenn ich was veröffentliche. Aber mir hat auch meine Mutter eine Sensationsmeldung nacherzählt, eine inzwischen weltberühmte Band wäre früher doch tatsächlich für nur eine Mahlzeit aufgetreten. Und ich: "Mama, und was ich letzte Woche gemacht? Ich hab da doch für einen 10-Euro-Konsumationsgutschein vorgelesen!" - Aber das ist natürlich was anderes. Warum? Weil meine Veranstalter eine Zeitmaschine haben, wo sie mal geschaut haben, ob ich in zwanzig Jahren mal berühmt bin? Oder weil die Lebenszeit von Musikern wertvoller ist als die von Autoren?

 

Aktuell kann ich keine Conberichte verkaufen. Das hat auch teils zur Folge, dass ich gar keine schreibe oder mit enormer Verspätung, obwohl ich weiß, dass sie gerne gelesen werden. Das Blog, dass die damals hatte, da wurde mir gesagt, dass die Zugriffszahlen dafür selbst für das einer Mainstream-Computerspielzeitschrift sehr gut waren. Insbesondere bei den Berichten zu Cons im nicht-deutsch- und nicht-englischsprachigem Ausland, weil das eben kaum wer sonst macht.

Es fehlt mir da auch die Motivation, das vor allem "zeitnah" zu machen, die Fotos rauszusuchen usw. Mit einer relativ geringen Summe könnte man das durchaus ändern, wenn keiner das macht, dann gibt es halt nicht nichts davon, aber weniger und nicht aktuell. Und so einen Mist, wie dass ich das selbst online packe und mich dann zusammenscheißen lassen muss, weil ich das in die falsche Kategorie im Redaktionssystem gepackt habe und ich müsste das korrigieren und auf meine Antwort: "Tut mir leid, das wusste ich nicht - kannst Du das nicht rüberschieben? Ich hab das jetzt nicht so verstanden." dann einen Vortrag bekommt, was für wichtige Aufgaben man macht, und dass man keine Zeit hat ... Ja, aber ich muss die Zeit haben, für alle unbezahlt zu arbeiten??? - Leider wird man manchmal beim unbezahlt Arbeiten sogar schlechter behandelt als bezahlt. Und da muss man auch einen Deckel drauf machen - weil eigentlich macht man es für das persönliche Wohlbefinden, von mir aus kann dafür einer, der fett zahlt, auch mal ein bisschen kompliziert sein. Aber komischerweise ist es teils sogar umgekehrt. Denen, die zahlen, wirfst Du ne Worddatei hin und die machen das und die anderen motzen noch rum, wenn Du beim Online-Stellen was falsch machst. 




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