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2018 Hugo Awards (Finalisten & Gewinner)


33 Antworten in diesem Thema

#31 Powerschnute

Powerschnute

    Giganaut

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Geschrieben 21 August 2018 - 14:06

meine Erfahrung ist, dass gerade SF-Romane von Autorinnen in meinem 'Grit, hast Du was für mich zu lesen im Regal stehen'-Kreis, der irgendwie größer ist, als ich gedacht hatte, auch von Leser_Innen angenommen werden, die sonst überhaupt nichts mit SF am Hut haben. Das ist mir besonders dieses Jahr so richtig bewusst geworden, als mir LeGuin, Okorafor, Chambers und Co. regelrecht aus den Händen gerissen wurden, als ich fertig war mit lesen. Dabei ist das Geschlecht des Lesers egal. Es verwundert mich halt, dass diese Leser sonst NIE Scifi lesen und auch mir gegenüber immer steif und fest behaupten, sie würden damit nichts anfangen können. Wenn ich dann dagegenhalte, dass doch das und das Buch auch Scifi ist, dann höre ich immer "Jaaaa, aber das ist gaaaanz anders." 



#32 Ender

Ender

    Temponaut

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Geschrieben 21 August 2018 - 21:17

Um nochmal zum Threadthema zurückzukommen:

Die Dankesrede von N.K. Jemisin hatte Jordan ja schon verlinkt. Die gesamte Preisverleihungs-Zeremonie kann man sich hier anschauen:

 

 

(Es beginnt bei knapp 31 min)


Bearbeitet von Ender, 21 August 2018 - 21:18.


#33 Jordan

Jordan

    Giganaut

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Geschrieben 22 August 2018 - 07:53

Drüben im (amerik.) Fanblog File 770 gibt es im Thread zu den Hugo-Gewinnern einen ausführlichen und wie ich finde sehr interessanten Austausch u.a. auch zur Frage, welche Ursachen die Dominanz der Frauen in den letzten beiden Jahren haben könnte. Geht ungefähr auf der zweiten Seite los. Lohnt sich, auch wenn es inzwischen ziemlich viele Kommentare geworden sind und auch nicht alle zu diesem Thema. .

http://file770.com/2...age-1/#comments

 

Wobei ich denke, man muss zwischen Romanen und Kurzgeschichten noch mal deutlich unterscheiden. Mein Eindruck ist, dass sich gerade in der Kurzgeschichten-Leserschaft in den letzten Jahren einiges getan hat. Die traditionellen Print-Magazine und ihre teils jahrzehntelang treue (männliche) Leserschaft verlieren mMn an Bedeutung (und Leser), Online-Magazine sind "der heiße Scheiß", frische Stimmen in der SF findet man hier häufiger, es werden öfter Experimente gewagt. Und das wird über die diversen "Empfehlungs-Communitys" weitergetragen, die nach meinen Eindruck im Gegensatz zu den klassischen Rezensionsseiten mehr weiblich dominiert sind. Das ist der gleiche Eindruck, wie ich ihn von der hiesigen Buchblogger-Szene habe. Und wenn mehr Frauen als früher SF-Geschichten lesen und sich gegenseitig empfehlen, steigt rein statistisch womöglich auch der Anteil an Frauen, die sich an der Hugo-Wahl beteiligen möchten, um die von ihnen gelesenen Geschichten (oder auch bevorzugten Autoren (w/m) ausgezeichnet zu sehen. Wobei die Puppys und der PotUS sicher auch ihren Teil dazu beigetragen haben, Hugo-Wähler zu aktivieren.

 

Das allein würde sicher nicht bewirken, dass mehr Frauen als Männer nominiert werden, letztenendes geht es ja immer noch um die Geschichte und ich gehe davon aus, dass die allermeisten Rezensenten die Qualität einer Geschichte beurteilen und keine Gender-Agenda verfolgen. Es könnte aber ein Baustein sein.

 

Nur, um das klarzustellen: Eine weibliche Dominanz der Hugos ist für mich völlig ok. Wie ich weiter oben schon sagte, sind die Kurzgeschichten in diesem Jahr für mich ein sehr starker Jahrgang. Ich finde es nur interessant, sich zu fragen, warum es diesen plötzlichen Wechsel in der Gunst der Leserschaft gegeben hat.



#34 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

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Geschrieben 22 August 2018 - 09:30

 

Nur, um das klarzustellen: Eine weibliche Dominanz der Hugos ist für mich völlig ok. Wie ich weiter oben schon sagte, sind die Kurzgeschichten in diesem Jahr für mich ein sehr starker Jahrgang. Ich finde es nur interessant, sich zu fragen, warum es diesen plötzlichen Wechsel in der Gunst der Leserschaft gegeben hat.

 

Ganz genau so gehts mir auch. Wobei ich noch ein wenig darauf schaue in welches Genre die Storys einzuordnen sind, aber anmerken muss mich zu wenig auszukennen was genau da alles in den letzen Jahren nominiert wurde, da es mit dem in Englisch lesen bei mir nicht so weit her ist. Wenn es stimmt das beim Hugo einfach mehr Themen aus der allgemeinen Phantastik vorkommen als früher dann finde ich das erstmal als SF Fan nicht so gut unabhängig obs Männlein oder Weiblein geschrieben hat. Geschmacksache. Ich könnte mir aber gut vorstellen das die Gründe der starken Frauenpräsenz eine Summe der angesprochenen Bausteine ist. Also einerseits eine sich verändernde Szene wie angesprochen, die eher weiblich dominierte online Buchbloggerszene und eine veränderte KG Szene, dann die breiter aufgestellten Themen ( es lesen einfach immer noch mehr Frauen allgemeine Phantastik als SF und ich persönlich glaube das sich dies nie ändern wird. ) und letztlich eine Art gegenreaktion zu den Vorkommnissen der letzten Jahre mit den Puppies. Auf jeden Fall darf man gespannt sein wie sich das thematisch bei den Hugos in den nächsten Jahren entwickeln wird.


Bearbeitet von Amtranik, 22 August 2018 - 09:31.




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