Zum Inhalt wechseln


Foto

Was sind die aktuellen Megatrends in der SF?


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
34 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 8.114 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:In der Mitte

Geschrieben 22 August 2018 - 12:41

Weltraumabenteuer scheinen aktuell angesagt zu sein, zumindest erscheinen viele Geschichten in der Richtung.

Alternative History scheint mir auch beliebt ohne das so ganz belegen zu können.

Generell scheint der "Romance" Anteil in der SF steigend.

Beim Hugo sind es scheinbar eher andere Bereiche der Phantastik, welche die Gewinnerlisten dominieren.

 

Wo seht ihr die aktuellen Megatrends in der Science Fiction Literatur, aber auch in anderen phantastischen Teilbereichen?



#2 ShockWaveRider

ShockWaveRider

    verwarnter Querulant

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.819 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:München

Geschrieben 22 August 2018 - 12:55

Was ist ein Megatrend? 1000 kilotrend.

 

Im deutschsprachigen Raum sind Near-Future-Satiren stark dabei.

Gruß

Ralf


Verwarnungscounter: 2 (klick!, klick!)

ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!

  • (Buch) gerade am lesen:B. Kellermann "Der Tunnel"
  • (Buch) als nächstes geplant:C. Kellermann "Adam und Ada"

#3 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 6.089 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Saarbrücken

Geschrieben 22 August 2018 - 13:06

Was ist ein Megatrend? 1000 kilotrend.

 

Im deutschsprachigen Raum sind Near-Future-Satiren stark dabei.

Gruß

Ralf

 

Kannst Du das mal empirisch untermauern? Mir fällt mit Mühe ein Roman ein.


"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

Mein Blog
 


#4 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

  • Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.355 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Wetter (Ruhr)

Geschrieben 22 August 2018 - 13:07

Weltraumabenteuer gehen immer*. Das ist kein Trend, sondern ein Dauerzustand.

 

Megatrends (sprich: weltweite Trends) vermag ich nicht zu beurteilen. Außer, dass der Trend weg vom Buch und hin zu youtube geht. Trailer zu Star Wars IX haben Millionen Klicks, Bücher werden Faktor 1000 weniger gedruckt. Unser "Internet der Dinge"-Filmchen hat mehr Views als ich SF-Romane in meinem ganzen Leben verkauft habe**.

 

SF-Blockbuster (Du redest ja von der SF insgesamt, nicht nur Bücher) zeigen einen klaren Trend zu verschärfter Bescheuertheit, ein paar Serien bilden erfreuliche Ausnahmen.

 

__

*ausgenommen ich schreibe sie **ja, ich weiß, für Dirk gilt das nicht, und nicht jeder View ist ein Komplettview, aber you get the message


Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#5 ShockWaveRider

ShockWaveRider

    verwarnter Querulant

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.819 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:München

Geschrieben 22 August 2018 - 13:12

Kannst Du das mal empirisch untermauern? Mir fällt mit Mühe ein Roman ein.

"Equalityland" von Mark-Uwe Kling "Junktown" von Matthias Oden und,, wenige Jahre zurück Markus Orths: Alpha & Omega - Apokalypse für Anfänger   In der Liste stehen zwei DSFP-Sieger. Reicht das für den Anfang?  

Megatrends (sprich: weltweite Trends) [...]

Das wären globale Trends (oder auf Neudeutsch: global trends).   Gruß Ralf

Bearbeitet von ShockWaveRider, 22 August 2018 - 13:27.

Verwarnungscounter: 2 (klick!, klick!)

ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!

  • (Buch) gerade am lesen:B. Kellermann "Der Tunnel"
  • (Buch) als nächstes geplant:C. Kellermann "Adam und Ada"

#6 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 6.089 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Saarbrücken

Geschrieben 22 August 2018 - 13:30

"Equalityland" von Mark-Uwe Kling

"Junktown" von Matthias Oden

und,, wenige Jahre zurück Markus Orths: Alpha & Omega - Apokalypse für Anfänger

 

In der Liste stehen zwei DSFP-Sieger. Reicht das für den Anfang?

 

Gruß

Rallf

 

Nein.

 

Megatrends zeichnen sich durch folgende Kriterien aus:

a. sie sind dauerhafter Natur, d.h. sie sind keine kurzzeitigen Wellen, sondern sind bestimmend für Jahre

b. sie sind diskursmächtig, d.h. sie haben einen erkennbaren und wiederholten Einfluss auf die Auseinandersetzung mit dem Bereich, für den sie relevant sind

Und für Bereiche, die einen Bezug zu realem Marktgeschehen haben:

c. sie sind ökonomisch relevant, d.h. sie haben einen erkennbaren, messbaren und als signifikant angesehen Anteil am für den Bereich spezifischen Umsatz.

 

Deine Beispiele sind daher zu wenig. Es ist nicht einmal ein Wellchen, von einem Megatrend einmal ganz abgesehen. Die Diskussion um Diversität und Gender, die seit einigen Jahren in der US-amerikanischen Szene eine große Rolle spielt und sich sowohl als diskursmächtig (sehr kontrovers natürlich), als auch dauerhaft als auch ökonomisch relevant (d.h. es gibt eine nicht unerhebliche Anzahl von Romanen, die diese Themen ökonomisch erfolgreich verarbeiten, siehe Okorafor, Leckie etc.) erwiesen hat, entspricht den Kriterien weitaus besser.

Für die deutsche SF-Szene sehe ich keine vergleichbare Entwicklung zu irgendeinem Thema.


Bearbeitet von Diboo, 22 August 2018 - 13:31.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

Mein Blog
 


#7 Pogopuschel

Pogopuschel

    Temponaut

  • Fantasyguide Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.989 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt

Geschrieben 22 August 2018 - 13:41

Deine Beispiele sind daher zu wenig. Es ist nicht einmal ein Wellchen, von einem Megatrend einmal ganz abgesehen. Die Diskussion um Diversität und Gender, die seit einigen Jahren in der US-amerikanischen Szene eine große Rolle spielt und sich sowohl als diskursmächtig (sehr kontrovers natürlich), als auch dauerhaft als auch ökonomisch relevant (d.h. es gibt eine nicht unerhebliche Anzahl von Romanen, die diese Themen ökonomisch erfolgreich verarbeiten, siehe Okorafor, Leckie etc.) erwiesen hat, entspricht den Kriterien weitaus besser.

Für die deutsche SF-Szene sehe ich keine vergleichbare Entwicklung zu irgendeinem Thema.

 

Sehe ich auch nicht. Auch nicht, was die übersetzten Werke angeht. In der allgemeinen Belletristik scheint es einen kleinen Trend zur Dystopie zu geben. Siehe Maja Lunde (sehr erfolgreich), Max Annas usw. Hier ein Artikel dazu.



#8 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 6.089 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Saarbrücken

Geschrieben 22 August 2018 - 13:43

Sehe ich auch nicht. Auch nicht, was die übersetzten Werke angeht. In der allgemeinen Belletristik scheint es einen kleinen Trend zur Dystopie zu geben. Siehe Maja Lunde (sehr erfolgreich), Max Annas usw. Hier ein Artikel dazu.

 

Megatrends in der SF kommen aus dem anglo-amerikanischen Raum. Wir hier in Deutschland rezipieren nur, und irgendwann ahmen wir nach. Muss man einfach mal akzeptieren.


"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

Mein Blog
 


#9 Pogopuschel

Pogopuschel

    Temponaut

  • Fantasyguide Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.989 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt

Geschrieben 22 August 2018 - 14:19

Den Begriff Megatrends halte ich für übertrieben. Aber selbst die Zeit großer Trends (Schwedenkrimis, Völkerfantasy, Vampire usw) scheinen auf dem deutschen Buchmarkt vorbei zu sein, und die großen Verlage agieren zunehmend ratlos.



#10 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 9.444 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Harzheim/Eifel

Geschrieben 22 August 2018 - 14:22

Ein Thema für mich.

 

Einen Großteil der ins Deutsche Übersetzten SF dieses Jahres bis einschliesslich Aug.2018 dürfte ich gelesen haben. Von der Deutschen noch nicht so viel.

Ich bin mal mein Leseprogramm so durchgegangen und komme zu folgenden Subgenres, wobei ich Space Opera / Millitary und alles was so im Weltraum spielt und entfernt mit Raumschiffen zu tun hat unter Space Opera subsumiert  habe. Als Beispiel. Bei mir läuft der Krimi von Mur Lafferty unter SO weil es ja auf einem Raumschiff im All spielt.

 

Dann komme ich auf.

 

14 Space Operas

1 Satire

5 Neudeutsch Science Thriller

17 ! Dystopien

1 Utopie

4 Hard-SF

2 Zeitreise/Parallelwelt

4 Sonstiges

 

Wobei ich mal die Seriensachen weggelassen habe, die ja eigentlich ebenfalls hauptsächlich unter SO einzusortieren wären also so Sachen wie Star Trek, D9E etc.

 

Ich würde sagen nichts neues. Dystopien und Space Opera dominieren nach wie vor bei den Neuerscheinungen.


Bearbeitet von Amtranik, 22 August 2018 - 14:42.


#11 Pogopuschel

Pogopuschel

    Temponaut

  • Fantasyguide Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.989 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt

Geschrieben 22 August 2018 - 14:37

Ich würde sagen nichts neues. Dystopien und Space Opera dominieren nach wie vor bei den Neuerscheinungen.

 

Interessanter wäre hier eher zu schauen, ob und wie sie sich inhaltlich in den letzten Jahren verändert haben. Stichpunkt: Diversität, mehr weibliche und/oder POC-Hauptfiguren, aber auch in Hinblick auf technische und soziale Schwerpunkte. Doch das wäre wohl eher was für eine richtige Studie.



#12 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 9.444 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Harzheim/Eifel

Geschrieben 22 August 2018 - 14:41

Interessanter wäre hier eher zu schauen, ob und wie sie sich inhaltlich in den letzten Jahren verändert haben. Stichpunkt: Diversität, mehr weibliche und/oder POC-Hauptfiguren, aber auch in Hinblick auf technische und soziale Schwerpunkte. Doch das wäre wohl eher was für eine richtige Studie.

Hier würde ich ohne das empirisch nachgeprüft zu haben sagen das deutlich mehr Frauen in der Hauptrolle sind als früher. Jedenfalls habe ich das schon oft gedacht ohne jetzt gezählt zu haben. Aber da bin ich mir ziemlich sicher. Auffallend finde ich auch die Bandbreite von Dystopien. "Die Gabe" von Naomi Alderman neben dem eher konventionellen "Die Banner von Haven" von Carrie Vaughn seien hier mal stellvertretend genannt. Wobei mir gerade auffällt. Doctorows Buch ist ja eine Utopie und keine Dystopie - das werde ich noch ändern.


Bearbeitet von Amtranik, 22 August 2018 - 14:42.


#13 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

  • Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.355 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Wetter (Ruhr)

Geschrieben 22 August 2018 - 14:53

Das wären globale Trends (oder auf Neudeutsch: global trends).

 

 

So habe ich (wie wohl auch Dirk) den Threadtitel aufgefasst. Auf den deutschsprachigen Raum beschränkt (Übersetzungen außen vor) könnte man wohl kaum von "Mega"trends sprechen, daher habe ich die Vorsilbe als "global" verstanden. Ebenso muss man mehr als ein, zwei Jahre betrachten, sonst kann man, wie Dirk richtig schreibt, vielleicht von einem "saisonal überproportional vertretenen Thema" sprechen, oder einem "Trendchen", aber sicher keinem "Megatrend". Dasselbe gilt für die Beschränkung auf Bücher. "Megatrends" in der SF meinen dann automatisch auch Filme, Serien, sogar Games. Dies vielleicht noch als Erläuterung zu meinem obigen Posting; ansonsten kann ich mangels Überblick nichts weiter zum Thema beitragen und überlasse kenntnisreicheren Sprechern das Mikrofon.


Bearbeitet von Uwe Post, 22 August 2018 - 14:53.

Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#14 Naut

Naut

    Semantomorph

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.147 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt

Geschrieben 22 August 2018 - 15:11

Mir fällt kein Megatrend, eher ein Metatrend ein: Schreiber und Leser bevorzugen nach meinem Eindruck in den letzten Jahren Stoffe, die das wiederholen, aufgreifen, fortsetzen oder ironisch verzerren, was sie aus ihrer Jugend kennen. Daher z.B. Serien wie "Orville", aber auch Phänomene wie Steampunk (verwurstet Jules Verne u.Ä.). Oder 8-Bit. ;)
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#15 Ender

Ender

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.662 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 22 August 2018 - 15:16

Ich zitiere mich einfach mal selbst, bzw. meine einst auf meiner Webseite aufgestellten Thesen:

 

 

Trend 2017: SF-Romane und -Autoren werden zunehmend von der Literaturkritik gewürdigt (auch wenn diese das niemals zugeben würde)

- Colson Whitehead (Underground Railroad) -> Pulitzer Preis

- Kazuo Ishiguro (u.a.: Alles, was wir geben mussten) -> Literaturnobelpreis

- Omar El Akkad (American War) -> In den Feuilletons von Spiegel bis FAZ gefeiert

- Margaret Atwood (u.a.: Der Report der Magd) -> Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

(Link)

 

Trend 2016:   Immer mehr Frauen schreiben Science Fiction (Eine plakative, statistisch nicht belegte und völlig subjektive Behauptung. Ist aber so!)

- Carolyn Yves Gilman: Dunkle Materie

- Linda Nagata: The Red 1. Morgengrauen

- Jo Koren: Vektor

- Becky Chambers: Der lange Weg zu einem zornigen kleinen Planeten

- Margaret Fortune: New Sol

- Sara King: Zero - Kadett der Sterne

(Link)



#16 Pogopuschel

Pogopuschel

    Temponaut

  • Fantasyguide Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.989 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt

Geschrieben 22 August 2018 - 15:25

Mir fällt kein Megatrend, eher ein Metatrend ein: Schreiber und Leser bevorzugen nach meinem Eindruck in den letzten Jahren Stoffe, die das wiederholen, aufgreifen, fortsetzen oder ironisch verzerren, was sie aus ihrer Jugend kennen. Daher z.B. Serien wie "Orville", aber auch Phänomene wie Steampunk (verwurstet Jules Verne u.Ä.). Oder 8-Bit. ;)

 

Einen Retrotrend scheint es in der Popkultur allgemein auf jeden Fall zu geben, siehe "Ready Player One", "Stranger Things", zahlreiche Filme und zahlreiche Filme, die die 80er-Jahre ganz gezielt mit Inhalt, Look und Stil aufgreifen. Von den ganzen Remakes von Serien wie "McGyver" und "Magnum" ganz zu schweigen. Und die anhaltende Verwurstung von alten Franchises wie "Star Wars", "Star Trek", aber auch "James Bond" und "Mission Impossible".

 

Wobei ich Trends zumindest teilweise durchaus vom Medium abhängig sehen würde. Der Megatrend der letzten zehn Jahre sind Superhelden in Film und Serie, während die Verkäufe von Comicheften trotzdem weiter zurückgehen (wenn ich das richtig in Erinnerung habe) und in Buchform ein Randphänomen bleiben..



#17 redustrial

redustrial

    Yoginaut

  • Mitglieder
  • PIPPIP
  • 112 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 22 August 2018 - 16:40

Trend 2017: SF-Romane und -Autoren werden zunehmend von der Literaturkritik gewürdigt (auch wenn diese das niemals zugeben würde)

- Colson Whitehead (Underground Railroad) -> Pulitzer Preis

- Kazuo Ishiguro (u.a.: Alles, was wir geben mussten) -> Literaturnobelpreis

- Omar El Akkad (American War) -> In den Feuilletons von Spiegel bis FAZ gefeiert

- Margaret Atwood (u.a.: Der Report der Magd) -> Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

(Link)

 

 

Also bis auf "Alles, was wir geben mussten" tue ich mir da sehr schwer, die Bücher als SciFi zu klassifizieren. Nicht jeder Zukunftsroman ist Science Fiction. 

 

Oder bezieht sich das auf die Autoren, die "unter Anderem auch" SciFi geschrieben haben?


Eine Androidin als Auftragsmörderin. Sie weiß nichts davon ... - Meine SciFi-Novelle »Die dritte Programmierung«


#18 Dyrnberg

Dyrnberg

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 742 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 22 August 2018 - 16:54

- Vielleicht ist ein Megatrend der letzten Jahrzehnte (allgemein, aber auch im Bereich Phantastik), dass es immer mehr gibt, die auch selbst literarisch tätig sein und sich darin versuchen, Geschichten zu entwickeln? Von der alleinigen Rezeption zur (Auch-)Produktion.

 

- Ansonsten würde ich sagen: Vielleicht ist "Dystopie" ein Megatrend. Zumindest wenn man die Neuzeit rund um Bacon und More mit dem 20. und 21. Jahrhundert vergleicht, stimmt die These wohl. ;)



#19 Ender

Ender

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.662 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 22 August 2018 - 17:34

Oder bezieht sich das auf die Autoren, die "unter Anderem auch" SciFi geschrieben haben?

Im Fall von Ishiguro sicher. Auch Atwood hat natürlich viel Nicht-SF geschrieben. Aber die vier o.g. Romane sind doch ohne Frage Genre-Beiträge. Und die Überschrift war ja eben "SF-Romane UND -Autoren". Mal wurden Einzelwerke geehrt, mal (auch) SF-schreibende Autoren. "Mega" sind die von mir behaupteten Trends aber natürlich nicht..

Bearbeitet von Ender, 22 August 2018 - 17:36.


#20 Naut

Naut

    Semantomorph

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.147 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt

Geschrieben 22 August 2018 - 18:21

- Vielleicht ist ein Megatrend der letzten Jahrzehnte (allgemein, aber auch im Bereich Phantastik), dass es immer mehr gibt, die auch selbst literarisch tätig sein und sich darin versuchen, Geschichten zu entwickeln? Von der alleinigen Rezeption zur (Auch-)Produktion.

Glaube ich ohne Belege erstmal nicht. Gerade in der SF war die Membran Fan/Writer immer sehr permeabel.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#21 ShockWaveRider

ShockWaveRider

    verwarnter Querulant

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.819 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:München

Geschrieben 22 August 2018 - 18:34

Megatrends zeichnen sich durch folgende Kriterien aus:

a. sie sind dauerhafter Natur, d.h. sie sind keine kurzzeitigen Wellen, sondern sind bestimmend für Jahre

b. sie sind diskursmächtig, d.h. sie haben einen erkennbaren und wiederholten Einfluss auf die Auseinandersetzung mit dem Bereich, für den sie relevant sind

Und für Bereiche, die einen Bezug zu realem Marktgeschehen haben:

c. sie sind ökonomisch relevant, d.h. sie haben einen erkennbaren, messbaren und als signifikant angesehen Anteil am für den Bereich spezifischen Umsatz.

 

Okay, wenn du Kriterium c. auf Deutschland beziehst, gibt es nur einen Megatrend, und den seit Jahrzehnten: Perry Rhodan.

 

Gruß

Ralf


Verwarnungscounter: 2 (klick!, klick!)

ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!

  • (Buch) gerade am lesen:B. Kellermann "Der Tunnel"
  • (Buch) als nächstes geplant:C. Kellermann "Adam und Ada"

#22 lapismont

lapismont

    Linksgrünversifft

  • Fantasyguide Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 16.159 Beiträge
  • Geschlecht:unbekannt
  • Wohnort:Berlin

Geschrieben 22 August 2018 - 19:26

Meine nichtempirische Beobachtung ist, dass sehr viele Dystopien erscheinen. Und besonders im Selbstverlagsbereich sehr viele Zeitreisegeschichten, wobei die Zeitreise meist nur der Anlass für eine Fantasy-Story ist.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
  • (Buch) gerade am lesen:Jeff VanderMeer – Veniss Underground

#23 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.071 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Saarbrücken

Geschrieben 22 August 2018 - 19:49

Meine nichtempirische Beobachtung ist, dass sehr viele Dystopien erscheinen.

Diese Beobachtung kann ich bestätigen, vor allem im Bereich der near-future-SF.


Bearbeitet von Peter-in-Space, 22 August 2018 - 20:00.

Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

(Verfasser unbekannt)

  • • (Film) gerade gesehen: NN
  • • (Film) als nächstes geplant: NN
  • • (Film) Neuerwerbung: NN

#24 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 6.089 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Saarbrücken

Geschrieben 23 August 2018 - 07:05

Okay, wenn du Kriterium c. auf Deutschland beziehst, gibt es nur einen Megatrend, und den seit Jahrzehnten: Perry Rhodan.

 

Gruß

Ralf

 

c. allein reicht nicht. Bei Perry fehlt b., meiner Ansicht nach.


"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

Mein Blog
 


#25 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

  • Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.355 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Wetter (Ruhr)

Geschrieben 23 August 2018 - 08:06

Ich stimme Dirk zu. PR ist ziemlich auf seine eigene (wenngleich große) Fanszene beschränkt. Ein "Megatrend" würde meinem Verständnis nach ja gerade keine solchen Grenzen kennen.

 

Wenn wir schon bei Selfpublishern sind, und auch mal Kurzgeschichten einschließen, ist ein weiterer Trend, Experimenten an CERN alle möglichen übernatürliche Auswirkungen zuzuschreiben. 


Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#26 Jordan

Jordan

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 695 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 23 August 2018 - 09:16

Einen Trend - ob der nun Mega ist, kann ich nicht beurteilen - sehe ich in der Zunahme von Climate Fiction. Kim Stanley Robinsons New York 2140, die Der Schnee von morgen-Anthologie, Drowned Worlds von Strahan, Solarpunk, Maja Lundes Bienen und Wasser als Beispiele. Und auch bei Romanen und Geschichten, die nicht vordergründig Klima zum Thema haben, sind die zerstörte oder bedrohte Umwelt - oder deren Wiederaufbau - wichtige Elemente geworden. Hat es zwar immer schon gegeben, nimmt aber meiner Wahrnehmung nach deutlich zu.



#27 Nadine

Nadine

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.071 Beiträge
  • Geschlecht:weiblich
  • Wohnort:Sprockhövel

Geschrieben 23 August 2018 - 10:02

Science-Thriller, bzw. Thrillerautoren, die sich mit SF-Themen beschäftigen (Elsberg, Schätzing, Olsberg, Hillenbrand, ...), sind meines Erachtens der einzige größere Trend, der in Deutschland die Buchhandlungen und größere Käuferschichten außerhalb des SF-Fandoms erreicht.

 

Autorinnen, die SF schreiben, die wenig oder keine Romance enthält? Werden natürlich auch in Deutschland mehr. In den Regalen der oder gar auf den Tischen der Buchhandlungen sind deutschsprachige SF-Autorinnen so ungefähr, Pi mal Daumen, großzügig betrachtet - äh - gar nicht vorhanden.

Auch der Trend zu Protagonistinnen ist meines Erachtens nur ein Anfang, keine Wende. Es freut mich natürlich, wenn starke Frauenfiguren herumlaufen, auch wenn sie nach wie vor perfekt sein müssen, anstatt wie Ripley, Vasquez und etwas eckiger sein zu dürfen. Man darf aber nicht vergessen, dass es in der Regel bei dieser einen starken Frau bleibt, vielleicht kommt noch eine Zweite dazu (Hier gern genommen die weibliche Anführerin wie Leia oder als verträumte Supermechanikerin.), aber steigt die Quote handelnder Frauen in Buch und Film über 30%, verstört das ein Publikum nach wie vor, egal wie natürlich das vom Weltenbau her eingeführt wird (Ist ja leider oft mit der Brechstange zurechtgebogen.). Das sind halt Gewohnheiten, die sich über die nächsten Jahrzehnte und Generationen aufweichen werden, das dauert. An mir selbst merke ich das ebenfalls, also, die Irritation, wenn in der SF viele Frauen unterwegs sind, egal wie plausibel das erklärt wird.


Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#28 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 6.089 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Saarbrücken

Geschrieben 23 August 2018 - 10:12

Science-Thriller, bzw. Thrillerautoren, die sich mit SF-Themen beschäftigen (Elsberg, Schätzing, Olsberg, Hillenbrand, ...), sind meines Erachtens der einzige größere Trend, der in Deutschland die Buchhandlungen und größere Käuferschichten außerhalb des SF-Fandoms erreicht.

 

Autorinnen, die SF schreiben, die wenig oder keine Romance enthält? Werden natürlich auch in Deutschland mehr. In den Regalen der oder gar auf den Tischen der Buchhandlungen sind deutschsprachige SF-Autorinnen so ungefähr, Pi mal Daumen, großzügig betrachtet - äh - gar nicht vorhanden.

Auch der Trend zu Protagonistinnen ist meines Erachtens nur ein Anfang, keine Wende. Es freut mich natürlich, wenn starke Frauenfiguren herumlaufen, auch wenn sie nach wie vor perfekt sein müssen, anstatt wie Ripley, Vasquez und etwas eckiger sein zu dürfen. Man darf aber nicht vergessen, dass es in der Regel bei dieser einen starken Frau bleibt, vielleicht kommt noch eine Zweite dazu (Hier gern genommen die weibliche Anführerin wie Leia oder als verträumte Supermechanikerin.), aber steigt die Quote handelnder Frauen in Buch und Film über 30%, verstört das ein Publikum nach wie vor, egal wie natürlich das vom Weltenbau her eingeführt wird (Ist ja leider oft mit der Brechstange zurechtgebogen.). Das sind halt Gewohnheiten, die sich über die nächsten Jahrzehnte und Generationen aufweichen werden, das dauert. An mir selbst merke ich das ebenfalls, also, die Irritation, wenn in der SF viele Frauen unterwegs sind, egal wie plausibel das erklärt wird.

 

Wir brauchen ja auch mehr Ponys, finde ich.


"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

Mein Blog
 


#29 Ender

Ender

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 1.662 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 23 August 2018 - 10:41

Science-Thriller, bzw. Thrillerautoren, die sich mit SF-Themen beschäftigen (Elsberg, Schätzing, Olsberg, Hillenbrand, ...), sind meines Erachtens der einzige größere Trend, der in Deutschland die Buchhandlungen und größere Käuferschichten außerhalb des SF-Fandoms erreicht.

Wobei das ja auch kein *neuer* Trend ist.

Schätzings "Der Schwarm" hat mittlerweile schon 14 Jahre auf dem Buckel, und Autoren wie Michael Crichton oder Preston/Child haben dieses Sub-Genre schon vor 20, 30 Jahren erfolgreich bedient.

 

Ich würde aus den Beiträgen in diesem Thread zusammenfassend schließen: Es gibt ein paar kleinere Entwicklungen (wie immer), aber den einen MEGA-TREND - wie z.B. einst der Vampirboom in der (Urban)Fantasy - kann man definitiv nicht erkennen.

 

Andererseits: Wie viele davon gab es denn in der Vergangenheit?  Golden Age - New Wave - Cyberpunk - New Weird ... waren das wirklich MEGA-Trends? Oder nicht auch eher nur Strömungen innerhalb der SF-Literatur? Oder vielleicht einfach neue Ideen, die die SF-Literatur erweitert haben? Was ja auch schon mal nicht schlecht wäre.



#30 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

  • Moderator
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.355 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Wetter (Ruhr)

Geschrieben 23 August 2018 - 12:10

Mega-Trends hätten übrigens den Nachteil, andere Themen unter sich zu begraben, weil alle auf den gleichen Zug aufspringen. Insofern beurteile ich ein Fehlen von Mega-Trends positiv.


Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de


Besucher die dieses Thema lesen: 0

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0