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Ursula Le Guin - Das Wort für Welt ist Wald

Lesezirkel Klassiker Ursula Le Guin Das Wort für Welt ist Wald Dezember 2018

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54 Antworten in diesem Thema

Umfrage: Ursula Le Guin - Das Wort für Welt ist Wald (5 Mitglieder haben bereits abgestimmt)

Das Buch insgesamt fand ich>

  1. fantastisch (2 Stimmen [40.00%])

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  4. mäßig (3 Stimmen [60.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 60.00%

  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

Stil und Sprache fand ich:

  1. fantastisch (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  2. gut (2 Stimmen [40.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 40.00%

  3. durchschnittlich (3 Stimmen [60.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 60.00%

  4. mäßig (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

Story und Plot fand ich:

  1. fantastisch (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  2. gut (2 Stimmen [40.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 40.00%

  3. durchschnittlich (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  4. mäßig (3 Stimmen [60.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 60.00%

  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

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Figuren und Charakterisierung fand ich:

  1. fantastisch (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  2. gut (1 Stimmen [20.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 20.00%

  3. durchschnittlich (1 Stimmen [20.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 20.00%

  4. mäßig (1 Stimmen [20.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 20.00%

  5. mies (2 Stimmen [40.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 40.00%

Setting und Hintergrund fand ich:

  1. fantastisch (3 Stimmen [60.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 60.00%

  2. gut (1 Stimmen [20.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 20.00%

  3. durchschnittlich (1 Stimmen [20.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 20.00%

  4. mäßig (0 Stimmen [0.00%])

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  5. mies (0 Stimmen [0.00%])

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Grundidee und Thema fand ich:

  1. fantastisch (3 Stimmen [60.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 60.00%

  2. gut (1 Stimmen [20.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 20.00%

  3. durchschnittlich (1 Stimmen [20.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 20.00%

  4. mäßig (0 Stimmen [0.00%])

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Das Buch ist meiner Meinung nach (Mehrfachauswahl möglich):

  1. actiongeladen (0 Stimmen [0.00%])

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  2. anspruchsvoll (2 Stimmen [12.50%])

    Prozentsatz der Stimmen: 12.50%

  3. berührend (2 Stimmen [12.50%])

    Prozentsatz der Stimmen: 12.50%

  4. brutal (3 Stimmen [18.75%])

    Prozentsatz der Stimmen: 18.75%

  5. düster (2 Stimmen [12.50%])

    Prozentsatz der Stimmen: 12.50%

  6. erotisch (0 Stimmen [0.00%])

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  7. gruselig (0 Stimmen [0.00%])

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  8. langweilig (1 Stimmen [6.25%])

    Prozentsatz der Stimmen: 6.25%

  9. lustig (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  10. romantisch (0 Stimmen [0.00%])

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  11. ruhig (0 Stimmen [0.00%])

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  12. seicht (2 Stimmen [12.50%])

    Prozentsatz der Stimmen: 12.50%

  13. spannend (0 Stimmen [0.00%])

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  14. traurig (2 Stimmen [12.50%])

    Prozentsatz der Stimmen: 12.50%

  15. vulgär (0 Stimmen [0.00%])

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  16. zu Recht ein Klassiker (2 Stimmen [12.50%])

    Prozentsatz der Stimmen: 12.50%

  17. nichts von alledem (0 Stimmen [0.00%])

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#31 Susanne11

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Geschrieben 14 Dezember 2018 - 19:10

Klar bin ich naiv, mein Name zeigt doch schon, dass ich blond bin, hm? GGG (Hier eine Entschuldigung an alle intelligenten Blonden, kann halt nicht jeder so sein wie Ihr ...)  

 

Ich weiß nicht, wer Ragnar Myers ist. Habe auch keine Ahnung, ob du eine Frau oder ein Mann bist.

 

Ich sehe die Handlung nicht unbedingt in einer fernen Zukunft stattfinden, sondern in einer alternativen Welt. Es gibt Elemente, die gut in unsere Zeit passen bzw. in die Zeit, in der der Roman geschrieben wurde. Da es sich um Science Fiction handelt wende ich nicht unbedingt logische Kriterien an. 

 

Da ich außer den Erdsee-Romanen nichts weiteres von LeGuin gelesen habe, kann ich mir unter einem Hainisch-Universum nichts vorstellen.


Bearbeitet von Susanne11, 14 Dezember 2018 - 19:10.


#32 lapismont

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Geschrieben 14 Dezember 2018 - 19:52

Es geht bei LeGuin um eine weit entfernte Zukunft, so weit, dass die menschlichen Vorfahren der Athsheaner genug Zeit hatten, sich körperlich gravierend zu verändern. Das ist m. E. ein logischer Schwachpunkt der Geschichte, denn so etwas ist nach irdischem Maßstab nur in einem extrem langen Zeitraum möglich. Wenn die Veränderung aber auch nur ein paar Hundert Jahre gedauert haben sollte (Strahlung o.ä.), ist schwer nachzuvollziehen, wieso sich die gesamten sozialen und hierarchischen Strukturen und Verhaltensweisen nicht geändert haben sollen. Gutes Beispiel ist "Der ewige Krieg".

Nee, die Menschen und die Athsheans, wie auch allen anderen Humanoiden in Le Guins Hainish-Universum stammen von ein und dem selben Hainish Stock ab. insofern sind auch die Erdlinge genauso mutiert wie die auf New Tahiti.
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#33 lapismont

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Geschrieben 17 Dezember 2018 - 07:00

Bin jetzt im vierten Kapitel angekommen und die Frage, ob Davidson ein Rassist ist wird ebenso geklärt, wie wir auch weitere Hinweise auf Missbrauch erhalten. Le Guin präsentiert uns da die volle Ladung eines Fieslings samt Verschwörungstheorien und das Beängstigende ist, dass solche Leute zu Präsidenten gewählt werden.


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#34 Ragnar Myers

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Geschrieben 17 Dezember 2018 - 08:32

Susanne11, Ragnar ist nordisch. Norden = gerne blond. War übrigens ein Witz. Kam nicht an? Schade. Wenn nichts mehr logisch bzw. nachvollziehbar sein muss, dann ist doch jede Diskussion überflüssig. Jeder behauptet das, wozu er Lust hat, Begründung nicht notwendig. Lapismont, wo hast Du das gelesen? Hainish Stock? Den Begriff kannte ich nicht.
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#35 lapismont

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Geschrieben 17 Dezember 2018 - 09:02

Susanne11, Ragnar ist nordisch. Norden = gerne blond. War übrigens ein Witz. Kam nicht an? Schade. Wenn nichts mehr logisch bzw. nachvollziehbar sein muss, dann ist doch jede Diskussion überflüssig. Jeder behauptet das, wozu er Lust hat, Begründung nicht notwendig. Lapismont, wo hast Du das gelesen? Hainish Stock? Den Begriff kannte ich nicht.

Ich lese ja das Original, dort sagt Or zum Colonel:

»[†¦] But you knew that the hilfs of this planet are human? As human as you or I or Lepennon - since we all came from the same, original, Hainish stock?«

Abstammung ist mit stock gemeint.

 

Und zum Rassismus aus dem Gedankenstrom Dividsons: »Some men, especially the asiatiforms and hind types, are actually born traitors. Not all, but some. Certain other men are born saviors. It just happened to be the way were made, like being of euraf descent, or like having a good physique; it wasn†™t anything he claimed credit for.«

 

Und zum Missbrauch:

»What did they expect the outposters to do when it was hands off the she-creechies, an all the she-humans were for the lucky bastards at Central?«

 

Gruslig.


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#36 Susanne11

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Geschrieben 17 Dezember 2018 - 14:43

Ich habe das Buch zweimal gelesen und bin etwas ratlos, wie ich das finden soll.

 

Das Buch ist in jeder Hinsicht "politisch korrekt", aber dadurch wird es auch etwas langweilig. Die Protagonisten sind als Klischees angelegt und das muss wohl auch so sein, damit die Botschaft rüberkommt.

 

Die Lebensform der Athsheans gefällt mir sehr und sie wirkt deswegen so positiv, weil die meisten der Invasoren so ziemlich alle miesen Eigenschaften aufweisen, die es in einer solchen Situation nur geben kann. Das einzige positive Bindeglied zwischen beiden Gruppen ist Ljubow.

 

Ich will nicht spoilern und halte mich erstmal zurück.

 

Eigentlich mag ich so moralische Lehrstücke nicht. Aber dennoch gefiel mir der Inhalt.

 

 



#37 lapismont

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Geschrieben 18 Dezember 2018 - 08:55

Mitte Kapitel 5. Nachdem Davidson nun seinen Privatkrieg gegen die Athsheans begonnen hat und stolz darauf ist, dass seine Mörderbande die Frauen nur umbringt und nicht vergewaltigt, leidet Lyubov unter der Abweisung durch Selver und die anderen Athsheans.

 

Ich kann verstehen, dass diese krasse Darstellung der ökologischen und rassistischen Probleme klischeehaft wirkt und gar langweilt. Weil man das schon so lange kennt. Aber leider findet es ja genauso auch heute noch statt. Ein Blick zum Amazonas genügt.


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#38 Peter-in-Space

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Geschrieben 18 Dezember 2018 - 09:04

Ich weiß nicht, wer Ragnar Myers ist. Habe auch keine Ahnung, ob du eine Frau oder ein Mann bist.

 

Ich sehe die Handlung nicht unbedingt in einer fernen Zukunft stattfinden, sondern in einer alternativen Welt. Es gibt Elemente, die gut in unsere Zeit passen bzw. in die Zeit, in der der Roman geschrieben wurde. Da es sich um Science Fiction handelt wende ich nicht unbedingt logische Kriterien an. 

 

Da ich außer den Erdsee-Romanen nichts weiteres von LeGuin gelesen habe, kann ich mir unter einem Hainisch-Universum nichts vorstellen.

Nun, der Erdsee-Zyklus ist der Erdsee-Zyklus, der Hainish-Zyklus der Hainish-Zyklus.

 

Da existieren - wenn überhaupt - nur sehr schwache Verbindungen.

 

Hoffe, zur allgemeinen Verwirrung beigetragen zu haben.

 

Peter


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

(Verfasser unbekannt)

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#39 Susanne11

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Geschrieben 18 Dezember 2018 - 09:44

 

Ich kann verstehen, dass diese krasse Darstellung der ökologischen und rassistischen Probleme klischeehaft wirkt und gar langweilt. Weil man das schon so lange kennt. Aber leider findet es ja genauso auch heute noch statt. Ein Blick zum Amazonas genügt.

 

Ich finde nicht die Darstellung der rassistischen und ökologische Sachverhalte klischeehaft, sondern die Darstellung der Charaktere. Mir ist auch klar, dass es für ein moralisches Lehrstück nicht anders geht. Um die Botschaft rüber zu bringen muss man es so anlegen.

 

Und klar ... die Situation ist heute in Teilen unserer Welt noch immer so.

Gerade überlege ich, ob es zu der Zeit als das Buch geschrieben wurde, schon eine so breite Öffentlichkeit für diese Problematik gab, wie heute in Zeiten des Internet. Ich weiß es nicht. Wenn ich heute etwas zu diesem Thema wissen will, dann schaue ich auf die Internetseite der "Gesellschaft für bedrohte Völker".

 

Die Welt der Astheans finde ich interessant konzipiert, aber auch hier könnte es etwas ausführlicher und differenzierter sein.

 

Auf 124 Seiten lässt sich nicht viel mehr unterbringen.


Bearbeitet von Susanne11, 18 Dezember 2018 - 09:58.


#40 Susanne11

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Geschrieben 18 Dezember 2018 - 10:00

Gerade gefunden: www.gfbv.de

 

[color=rgb(136,136,136);font-family:'Open Sans', sans-serif;]Trotz des Friedensvertrages mit der FARC-Guerilla beherrschen Terror und Angst das Leben der Indigenen und der Afro-Kolumbianer in den ländlichen Gebieten und der Staat kommt seiner Verpflichtung, die Bevölkerung zu schützen nicht nach. [/color]

Indigene Menschenrechtsverteidiger sind in Kolumbien in höchster Gefahr, warnt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). Allein seit Amtsantritt von Präsident Iván Duque im August wurden dort nach Angaben des Dachverbandes der indigenen Völker Kolumbiens ONIC 36 indigene Menschenrechtler ermordet. „Trotz des Friedensvertrages mit der FARC-Guerilla beherrschen Terror und Angst das Leben der Indigenen und der Afro-Kolumbianer in den ländlichen Gebieten und der Staat kommt seiner Verpflichtung, die Bevölkerung zu schützen nicht nach“, kritisierte die GfbV-Referentin für indigene Völker, Yvonne Bangert, am Freitag in Göttingen. „Die Indigenen sind zwischen die Fronten bewaffneter Gruppen geraten, die um die früher von der Guerilla kontrollierten Gebiete kämpfen. Dabei geht es um viel Geld: Hier verlaufen die Wege für den Drogenschmuggel und hier liegen auch die Kokapflanzungen.“

Der jüngste Mord ereignete sich in der ersten Dezemberwoche im Reservat Huellas. Dort wurde der 28 Jahre alte Dorfvorsteher der Ortschaft Caloto (Bezirk Cauca), Edwin Dagua, von einer bewaffneten Einheit der rechtsradikalen „Schwarzen Adler“ getötet. Dagua hatte mehrfach Todesdrohungen erhalten. Die Regierung hatte zugesagt, ihn zu schützen, ihr Versprechen jedoch nicht eingehalten.

Zuvor wurden am 2. Dezember im südlichen Teil der benachbarten Provinz Nariño drei Awa ermordet. Héctor Ramiro García Guanga und sein Sohn Arturo García starben, als bisher unbekannte Täter auf die Teilnehmer des Ältestenrates ihres Dorfes schossen. Vier Älteste wurden verwundet. In der Siedlung Tumaco wurde am selben Tag ein 16-jähriges Awa-Mädchen ermordet.

Der UN-Beauftragte für die Situation von Menschenrechtsverteidigern Michel Forst bezeichnet die Lage der Menschenrechts- und Umweltaktivisten in Kolumbien als dramatisch. Seinem Bericht von Anfang Dezember zufolge wurden dort seit 2016 bis zu 335 Menschenrechtsverteidiger ermordet. Etwa 500 Menschen seien akut gefährdet. Wer sich insbesondere im ländlichen Kolumbien für die Wahrung der Menschenrechte, den Schutz indigener Territorien oder von Minderheiten einsetze, riskiere sein Leben. Nach Angaben der ONIC häufen sich Morde an Indigenen gerade in den Provinzen Cauca, Cordoba, Caldas und Antioquia. Nur etwa die Hälfte der Mordfälle werde juristisch verfolgt.

 


Bearbeitet von Susanne11, 18 Dezember 2018 - 10:00.


#41 Selma die Sterbliche

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Geschrieben 18 Dezember 2018 - 14:07

Nun, der Erdsee-Zyklus ist der Erdsee-Zyklus, der Hainish-Zyklus der Hainish-Zyklus.

 

Da existieren - wenn überhaupt - nur sehr schwache Verbindungen.

 

Hoffe, zur allgemeinen Verwirrung beigetragen zu haben.

 

Peter

 

Noch mehr vereinfachend, könnte man behaupten, Erdsee sei Fantasy, Hainish SF... wobei dies stimmt und auch wieder nicht. Ich habe immer gefunden, der Hainish-Zyklus sei zu kurz gekommen. Hätte gerne mehr darüber gelesen, vieles ist nur in Ansätzen und Kurzgeschichten (fast das gleiche) vorhanden. Eine Ausnahme ist sicherlich "Die Erzähler" ... werde sie demnächst in diesem Kino mal vorschlagen.


Nieder mit den Gleichmachern. Sie wollen uns durch Langeweile mürbe kriegen. Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 


#42 lapismont

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Geschrieben 19 Dezember 2018 - 07:38

Bin im sechsten Kapitel. Die Entwicklung war abzusehen. Lyubov bekommt auch eine lange Innensichtsequenz. Danach muss Selver mit den Konsequenzen seines Wegen leben und arbeiten. Bin gespannt worauf das hinausläuft.

Ziemlich schockierend fand ich die knallarte Herangehensweise Selvers.

Spoiler


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#43 Susanne11

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Geschrieben 19 Dezember 2018 - 08:30

 

Ziemlich schockierend fand ich die knallarte Herangehensweise Selvers.

Spoiler

 

Fand ich auch sehr schockierend. Selver und die Ältesten haben die Situation konsequent bis zum Ende durchgedacht und dementsprechend gehandelt. Eine Alternative gab es nicht.



#44 lapismont

lapismont

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Geschrieben 20 Dezember 2018 - 07:48

Bin ins siebte Kapitel gelangt. War ja klar, dass Davidson nicht klein bei gibt. Na, ich seh da schon die nächste Katastrophe anrollen.

 

Ich finds ein bisschen schwierig, sich auf solch einen Unsympathen einzulassen. Wahrscheinlich lese ich solchen Hass in der Realität zu oft.


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#45 ShockWaveRider

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Geschrieben 21 Dezember 2018 - 14:15

Jetzt habe ich mir das Buch auch noch einmal vorgenommen. Ich war verwundert, wie viele Fans anlässlich des Dahinscheidens der Autorin ausgerechnet diesen Roman als einen von Ursulas besten erwähnten. In meiner Erinnerung war das Buch relativ blass geblieben. Ich fand z.B. "Die Geißel des Himmels" wesentlich innovativer und interessanter. Andererseits: Ich konnte mich kaum noch an Details aus dem "Wort-Welt-Wald" erinnern. Da ich außerdem eine Lesekrise überwinden muss, dachte ich mir, eine Wiederholungslektüre würde gleich mehrere Fliegen auf einen Streich erschlagen, zumal hier auch gerade ein Lesezirkel stattfindet.

 

Ich habe jetzt die ersten vier Kapitel gelesen, also ziemlich genau die Hälfte. Im ersten Kapitel wird aus der Sicht des Fieslings Davidson das Setting gesetzt und der Konflikt begründet. Davidson ist ein sturer Offizier, der Gehorsam, Erfüllung seiner Mission und Verteidigung seiner Spezies und deren Interessen über alles stellt. Seine Mission lautet: möglichst viel Holz für die Erde ernten. Das kann er s.M.n. nur erreichen, wenn er die als rückständig und harmlos geltenden Eingeborenen ausbeutet. Auch als Hausangestellte. Doch nach einer Auseinandersetzung mit dem Eingeborenen Selver (dessen Name ihm natürlich nicht geläufig ist) rotten die Ureinwohner erst sich zusammen und dann die Menschensiedlung aus. Davidson entkommt nur knapp, obwohl ihn die Aufständischen schon überwältigt hatten und kurz davor standen, ihn zu töten.

 

Davidson ist ein Unsympath erster Güte. Es ist aber bemerkenswert und beängstigend, wie leicht LeGuin uns das eingeschränkte Weltbild und die rassistischen Gedanken dieses Typen vermittelt und wie leicht der Leser das nachvollziehen (wenngleich nicht billigen) kann. Außerdem wird klar, dass uns vieles, eigentlich alles von der Kultur der Ashtheans entgeht durch den verengten Blickwinkel dieses vernagelten Typen.

 

Im Subtext gibt es kritische Anklänge an Wildwest-Themen (die Eroberung und Ausbeutung neuer Lebensräume, die Verdrängung der Ureinwohner und ihrer Kultur, die mutigen Pionier-Männer, die die Wildnis zügeln und zivilisieren, bevor die Frauen nachziehen etc.). Auch wenn ich die vom Text vermittelten Werte und Ansichten LeGuins von ganzem Herzen teile - als Thema für einen SF-Roman finde ich es etwas platt. Zumindest im Vergleich zu anderen, wirklich herausragenden Romanen der Grand Dame.

 

tbc

 

Gruß

Ralf


Bearbeitet von ShockWaveRider, 21 Dezember 2018 - 14:17.

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#46 T.H.

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Geschrieben 21 Dezember 2018 - 16:06

Wie Ralf habe ich kurioser Weise dieses Buch auch gerade bim Wickel gehabt, habe das hier mit dem Lesekreis gar nicht mitbekommen.

Für mich war das auch ein Widerlesen, hatte es so Anfang der 90er in dem Dreierband (mit Lorenz und Foster). Damals hatte es mich durchaus beeindruckt - na ja, ist schon ziemlich direkt, unverschnörkelt und vielleicht sogar deshalb etwas langweilig. Es als Essay zu bezeichnen, finde ich dennoch nicht gerechtfertigt, und wenn es eines wäre: Was ist gegen ein langes Essay einzuwenden?

Meine Eindrücke decken sich ansonsten sehr mit den Euren hier. Aber eine Sache ist mir jetzt beim Lesen aufgefallen: Irgendwie erinnern mich Plot, Figuren, Setting, Aussage sehr, sehr stark an „AVATAR - Aufbruch nach Pandora“! Geht das Euch auch so? Davidson erinnert so sehr an Col. Miles Quaritch z.B.


Bearbeitet von T.H., 21 Dezember 2018 - 16:10.

Phantastische Grüße,
Thomas

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#47 lapismont

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Geschrieben 21 Dezember 2018 - 16:46

Cameron erwähnte es, glaub ich, auch als eine der Inspirationsquellen.


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#48 T.H.

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Geschrieben 21 Dezember 2018 - 16:54

Cameron erwähnte es, glaub ich, auch als eine der Inspirationsquellen.

 

 

Ah ja, danke! --- Habe dann doch mal geggogelt. So ganz neu ist diese Erkenntnis von mir nicht: https://en.wikipedia...lance_to_Avatar

 

Von Urheberrechtsklagen las ich aber nichts, Wäre ja fast angemessen, also, wenn van Vogt wegen Alien klagt...


Phantastische Grüße,
Thomas

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#49 Selma die Sterbliche

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Geschrieben 22 Dezember 2018 - 09:44

@ T.H.: Du fragst, was gegen ein Essay einzuwenden ist - aus meiner Sicht ist es einfach die Kürze. Ich liebe es nun einmal, in dicken Schmökern zu versinken. Deshalb lese ich auch keine Kurzgeschichten. Aus meiner Sicht lohnt es sich nun einmal nicht, in eine derartig begrenzte Welt überhaupt einzutauchen. Ich habe da echt einen Schaden - nenne es Platzangst.


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#50 Ragnar Myers

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Geschrieben 28 Dezember 2018 - 15:05

Als ich dieses Buch das erste Mal gelesen habe, war ich 17 oder 18. Das einzige, an das ich mich erinnerte, war, dass es um Außerirdische ging, die in einem Wald leben, und irdische Invasoren, die versuchen, diesen Wald auszubeuten. Abgesehen davon war es von LeGuin, und das versprach Qualität. Natürlich bewertet man in dem Alter das Gelesene nicht auf die gleiche Art und Weise, wie man es Jahre später tut. Leider sind die die Themen, die sie anspricht, auch heute noch aktuell. Viele Denkmuster haben sich über die Jahrzehnte erhalten. Es wird zwar heute mehr reflektiert, und die Ethik genießt einen höheren Stellenwert als früher, aber trotzdem hat der Geist der Liebe und Vergebung die westliche Welt nur in Teilen erleuchtet. Andererseits setzt diese Denkweise aber auch voraus, dass alle anderen auch so denken, und das ist nunmal nicht der Fall. Ich empfand das Buch als brutal und schonungslos. LeGuin zieht alle Register und lässt nichts aus. Die Entwicklung der Figuren hat mich beeindruckt. Allerdings entsprach das Wordbuilding nicht dem, was ich z.b. aus "The left hand of Darkness" gewöhnt bin. Mir fehlt die Poesie der Sprache. Frage an den Leser, der das Buch im englischen Original gelesen hat: Ist das ein Übersetzungsproblem? Die Autorin treibt die Geschichte flott voran, nimmt sich trotzdem Zeit, die Denkweise der Protagonisten bis ins Einzelne zu beleuchten. Auf jeden Fall bietet das Buch viel Stoff für Diskussion. Somit hat es seinen Zweck erfüllt. Dies entspricht sicherlich auch der Intention der Autorin. Ob ich es empfohlen hätte, wenn ich den Inhalt noch genau im Kopf gehabt hätte, weiß ich nicht. Ich finde ihre anderen Romane besser.

Bearbeitet von Ragnar Myers, 28 Dezember 2018 - 15:08.

Vernor post portas.
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#51 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 28 Dezember 2018 - 20:11

Gerade lese ich die Biographie einer indianischen Heilerin, die in Nordkalifornien lebt. Sie erwähnt, dass Alfred Kroeber (Le Guins Vater) in seinem Buch "Yurok Myth", das 1942 erschien, die Ausbildung indianischer Heiler in dieser Gegend beschrieben hat. Auch mit anderen Aspekten dieser Indianerkultur hat er sich beschäftigt.

 

Die Autorin berichtet, dass sie mit ihrer indianischen Mentorin an einem Berghang Kräuter sammelte, als ein Hubschrauber über sie flog und sie einen eigenartigen Sprühregen spürten. Sie dachten nicht weiter darüber nach, wurden in der Folge aber todkrank. Die Autorin des Buches hatte eine Fehlgeburt, bekam Schilddrüsenkrebs und hatte in ihrem weiteren Leben zahlreiche Krankheiten, aber sie überlebte. Ihre Mentorin starb früh an Kehlkopf- und Lungenkrebs. In diesem Jahr kamen viele missgestaltete Tiere zur Welt, viele Älteste starben und viele Frauen hatten Früh- oder Totgeburten.

 

Recherchen ergaben, dass das amerikanische Forstamt und die Holzfirmen in der gesamten Indianerreservation das Entlaubungsmittel 2,4,5-T versprüht hatten. 

 

Das Thema ist bei Le Guin offensichtlich schon in ihrer Kindheit und Jugend vorhanden gewesen - durch die Forschungstätigkeit ihres Vaters.



#52 Selma die Sterbliche

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    Nautilia sempervirens

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Geschrieben 03 Januar 2019 - 16:27

Liebe Freunde, vergesst nicht, abzustimmen! Mich interessiert das Ergebnis doch sehr.


Nieder mit den Gleichmachern. Sie wollen uns durch Langeweile mürbe kriegen. Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 


#53 ShockWaveRider

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Geschrieben 03 Januar 2019 - 16:45

Abgestimmt! Nachdem ich es heute mittag beendet habe.

Ach, man hätte so viel aus der Kultur der Creechies (man verzeihe mir den rassistischen Ausdruck) machen können. Aber so bleibt es ein politisch korrekter Mischmasch aus Gute-Indianer-Geschichten, Anklänge an die australischen Aborigines und eine Elegie auf die bösen (weißen) Menschen, die die Aggression zu den ach so lieben und friedlichen Creechies brachten. (wobei ich mich frage: wieso konnte solch eine friedliche Spezies überhaupt überleben?)

Die Figuren kamen aus dem Holzschnittkasten, der Plot war weitgehend vorhersehbar, die Grundideen und das Setting wurden irdischen Vorbildern entlehnt und in den Weltraum transferiert. Aber deshalb wird das noch lange nichts Außerirdisches.

 

Nach wie vor bin ich ein großer Fan von Ursula K. LeGuin, und ich halte sie für eine der besten und wichtigsten Autorinnen unseres Lieblingsgenres.

Aber dieses Buch ist weder Meisterwerk noch Meilenstein. Bestenfalls eine Fußnote.

 

Gruß

Ralf


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Geschrieben 03 Januar 2019 - 18:59

So, auch gerade beendet.    

Mir fehlt die Poesie der Sprache. Frage an den Leser, der das Buch im englischen Original gelesen hat: Ist das ein Ãœbersetzungsproblem? Die Autorin treibt die Geschichte flott voran, nimmt sich trotzdem Zeit, die Denkweise der Protagonisten bis ins Einzelne zu beleuchten.

Das dürfte jetzt mein fünftes englischsprachiges Buch gewesen sein und ich bezweifle daher stark, ob ich die Poesie bewerten kann. Es gab einige komplexe Naturbeschreibungen und einige sehr philosophische Passagen. Das Meiste aber empfand ich als sehr geradlinig erzählt. Im Falle von Davidsons Innenansichten sogar sehr fanatisch und getrieben.  

Abgestimmt! Nachdem ich es heute mittag beendet habe. Ach, man hätte so viel aus der Kultur der Creechies (man verzeihe mir den rassistischen Ausdruck) machen können. Aber so bleibt es ein politisch korrekter Mischmasch aus Gute-Indianer-Geschichten, Anklänge an die australischen Aborigines und eine Elegie auf die bösen (weißen) Menschen, die die Aggression zu den ach so lieben und friedlichen Creechies brachten. (wobei ich mich frage: wieso konnte solch eine friedliche Spezies überhaupt überleben?) Die Figuren kamen aus dem Holzschnittkasten, der Plot war weitgehend vorhersehbar, die Grundideen und das Setting wurden irdischen Vorbildern entlehnt und in den Weltraum transferiert. Aber deshalb wird das noch lange nichts Außerirdisches.   Nach wie vor bin ich ein großer Fan von Ursula K. LeGuin, und ich halte sie für eine der besten und wichtigsten Autorinnen unseres Lieblingsgenres. Aber dieses Buch ist weder Meisterwerk noch Meilenstein. Bestenfalls eine Fußnote.   Gruß Ralf

Man muss das schon als Kind seiner Zeit betrachten. Der Prototyp einer Stereotype ist zunächst einmal unique. Was LeGuin hier betreibt ist eiskaltes Shocking und es funktioniert für mich auch noch heute, weil das was sie beschreibt, in der Art heute auf unserem Planeten so passiert. Ihr lag nicht daran, eine komplexe Abhandlung zur Traumwelt zu schreiben, es reichte aus, ihr Schönheit, ihren Wert darzustellen um Emphatie zu erzeugen. Und so Holzschittkasten war das auch wieder nicht. Selbst Davidson bekam eine sehr breite Projektionsfläche. Am spannendsten ist für mich aber Selver. Mit dem Geschenk des Mordens, seiner Freundschaft zu dem Alien Lyubov, der Verantwortung, den sein Gottsein und das »Geschenk« Davidsons mit sich bringen und nicht zuletzt mit seiner Angst, dadurch die Traumwelt und einen Teil seiner selbst zu verlieren. LeGuin reißt das immer nur an. Moderne SchreiberInnen hätten vielleicht auf administrativer Ebene Probleme eingebaut oder Davidson bekehrt. Aber das war alles gar nicht nötig. Am Ende bekennt sich die fortschrittliche Liga der intelligenten Spezies zum Humanismus. Die rassistischen, paranioden, kapitalistischen Schlächter verlieren. Hat man nicht oft in der SF. Zu Recht ein Werk, dass viele Spuren hinterließ.


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Geschrieben 03 Januar 2019 - 21:05

Ich habe "Das Wort..." noch nicht gelesen, aber auch "Der Planet der Habenichtse" ist eigentlich aus der Zeit her gesehen zu lesen - nichts, aber auch gar nichts trifft auf heutige gesellschaftliche Verhältnisse zu. Trotzdem ist es eine brillante Analyse zweiter Gesellschaftssysteme, die wohl so einige zum Nachdenken gebracht haben dürfte (und eine Entwicklung eingeleitet, die zum heutigen status quo beigetragen haben dürfte, incl. dem Aufstieg und Fall des Neokapitalismus der '90er Jahre).

 

LeGuin ist eine der visionärsten Autor/inn/en, die mir jemals begegnet sind. Sie denkt einfach noch mal einen Schritt weiter: während viele Near-Future-Szenarien/Dystopien in technicolorfarben auszumalen im Stande sind, denkt sie: was kommt nach der Dystopie, auch allerdings: was kommt nach der Utopie?

 

Und dabei bleibt sie stets in einem angenehm warmen, akademischen Tonfall.

 

Peter


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

(Verfasser unbekannt)

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