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Sabrina Železný - Feuerschwingen


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10 Antworten in diesem Thema

#1 Nadine

Nadine

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Geschrieben 26 Dezember 2018 - 23:10

Im Hintergrund höre ich schon die Uhr für den Kurd Lasswitz-Preis ticken und weiß gar nicht, wann ich auch noch eins der letzten SF-Bücher lesen soll, das 2018 erschienen ist. Vorstellen möchte ich es euch trotzdem, weil ich den Stil und die sprühende Fantasie der Autorin mag - und zumindest habe ich so weit reingelesen, dass ich weiß, dass beides im Roman auch vorkommt. ;-)

 

Als Altamerikanistin und mit Peru als zweitem Zuhause ist Sabrina ja eine absolute Expertin, was die Inka angeht. Der eine oder die andere aus dem Forum hat bestimmt schon Kurzgeschichten von ihr gelesen (Unter anderem in dieser .. wie hieß sie noch? ... Mayapunk-Anthologie). Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie groß der SF-Anteil (Ich bin ja doch eher Hard-SF-Puristin) in ihrem neuen Roman sein wird:

https://www.ohneohre...MOBI-p127392482

 

Verlagstext:

 

"Gold! Für Inka und Iberer der wichtigste Rohstoff ihrer Weltraumflotten, seit sie die Erde verließen - und ein Zankapfel, der die alte Feindschaft ihrer Völker neu befeuert.

Umso verbissener suchen zwei ungleiche Männer nach dem sagenhaften Eldorado. Manco, Sonnenstaffelpilot der Inka, wittert ein Abenteuer, während Gonzalo,suspendierter Kommandant einer iberischen Sterngaleone, den eigenen Ruf retten will. Doch als Manco und Gonzalo auf der Erde stranden, müssen sie zähneknirschend zusammenarbeiten. Plötzlich steht mehr auf dem Spiel als Rätsel und Reichtum, aber kann das Zweckbündnis der beiden anders als mit Verrat enden?"


Bearbeitet von Nadine, 26 Dezember 2018 - 23:10.

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#2 Amtranik

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Geschrieben 27 Dezember 2018 - 10:08

Da scheint es ja bisher nur eine Ebook Version von zu geben? Weißt Du ob das auch noch als Print Version erscheint? Ansonsten habe ich gesehn das vom gleichen Verlag noch 2 weitere SF-Ebooks am gleichen Tag von Autoren die mir zumindest (noch) nichts sagen erschienen sind die für mich dann ob der ähnlichkeit erst so aussahen als würde es sich um eine Serie handeln. Ist aber wohl nicht der Fall wenn man die völlig unterschiedlichen Klappentexte liest.

 

Der Text dieses Romanes hier erinnert mich ein wenig an den Roman den ich gerade lese von Judith Vogt " Roma Nova ". In beiden Fällen scheint man einfach mal ein historisches Erdszenario ins Weltall projeziert zu haben. Wird das ein neuer Trend? Keine Ahnung. Ich werde als Ebook Muffel das vermutlich sowieso nur lesen, sollte da auch irgendwann mal eine Printversion folgen.



#3 Nadine

Nadine

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Geschrieben 27 Dezember 2018 - 10:53

Ja, leider nur ein eBook. Ich frage Sabrina mal, ob noch eine Printversion kommen soll.

 

Stimmt, da erschienen noch zwei SF-Romane am selben Tag, da habe ich nicht aufs Datum geschaut - da ich die Autoren nicht kenne und nichts dazu sagen kann, habe ich mich noch nicht damit beschäftigt. Auf die Coverähnlichkeit bin ich zunächst auch hereingefallen.

 

"Roma Nova" wollte ich noch lesen, aber das schaffe ich keinesfalls vor der KLP-Frist (und die Meinungen gehen da ja auch weit auseinander, ob der Roman nominierungswürdig ist oder nicht). Vielleicht wird es ja ein deutscher Trend, wie einstmals die Völkerfantasy? Oder nach den Literaturwissenschaftlern schreiben jetzt mehr Philologen nach Fantasy auch SF? (Von Kaja Evert - Lateinerin - gibt es ja schon länger sehr römische Fantasyromane.)

 

Edit:

Gerade schon die Antwort bekommen: Es wird eine Printversion geben, aber das dauert noch ein wenig.


Bearbeitet von Nadine, 27 Dezember 2018 - 10:54.

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#4 Amtranik

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Geschrieben 27 Dezember 2018 - 13:06

Edit:

Gerade schon die Antwort bekommen: Es wird eine Printversion geben, aber das dauert noch ein wenig.

Ok. Danke.

 

Da Ebook Erstveröffentlichung auch bei uns relevant ist heißt also das alle 3  noch für den DSFP 2018 zählen puh. Wir haben jetzt die Hunderter Marke geknackt.


Bearbeitet von Amtranik, 28 Dezember 2018 - 12:02.


#5 Amtranik

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Geschrieben 28 Dezember 2018 - 12:06

"Roma Nova" wollte ich noch lesen, aber das schaffe ich keinesfalls vor der KLP-Frist (und die Meinungen gehen da ja auch weit auseinander, ob der Roman nominierungswürdig ist oder nicht).

 

Fänd ich interessant zu erfahren woher bei Dir diese Einschätzung kommt. Nachdem ich nun durch bin, finde ich auf Amazon eher durchgehend lobende Rezis - eigentlich nur 1 ausgesprochen Kritische. Mir ist aufgefallen das diese vermutlich von einem "alten Weissen Mann" wie ich einer bin stammt und die meisten 5 Sterne Bewertungen von weiblichen Leserinnen. Da ich eher ( ich werde zum Jahresabschluß auch noch was dazu schreiben ) der kritischen Rezi zuneige frage ich mich ob das weibliche Publikum da grundsätzlich eine andere Erwartungshaltung pflegt oder das Zufall ist.



#6 Nadine

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Geschrieben 30 Dezember 2018 - 10:43

Fänd ich interessant zu erfahren woher bei Dir diese Einschätzung kommt.

Auf die Schnelle finde ich die Rezi/Diskussion gerade nicht (Bin momentan unterwegs). Ging in die Richtung "Keine richtige SF, eher Urban Fantasy in der Zukunft".

 

Die Sache mit männlicher und weiblicher Wahrnehmung muss ich wohl auch für "Feuerschwingen" geltend machen. Bzw., nicht die weibliche Wahrnehmung, sondern die Erwartungshaltung, die Fanfiction Schreiber-/ und Leserinnen oft nachgesagt wird. Der Roman entspricht leider auf den ersten 60 Seiten nicht der Qualität und Sprachmacht, die ich von Sabrina aus anderen Romanen und Kurzgeschchten kenne. Für preiswürdig halte ich ihn absolut nicht. Es ist eher so ein wenig Richtung Star Wars-Popcorn mit weniger Flair als erwartet.

Ich werde den Roman noch bis zum Schluss überfliegen, aber meinen eher speziellen Geschmack trifft er nicht - da war die Erwartungshaltung meinerseits wohl zu hoch.


Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#7 Amtranik

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Geschrieben 30 Dezember 2018 - 11:54

 Ging in die Richtung "Keine richtige SF, eher Urban Fantasy in der Zukunft".

 

 

Würde ich auch so sehn. Was ja nichts über die Qualität aussagen muss. Ich habe nur nicht verstanden wieso Sie das ganze als SF Roman deklariert und Rom zum Planeten erklärt hat ( mehr ists auch wirklich nicht ). Alles andere funktioniert und vor allem liest sich auch so als sei der Titel "Space Opera" völlig unnötig. Zumahl nach meiner Meinung die Autorin eher zeigt das Sie mit dem Genre fremdelt und allem was damit näher sich beschäftigt schriftstellerisch umschifft. Das letzt mal galt darüber hinaus in meiner Wahrnehmung das Etikett SF auch noch eher als Verkaufshemmend - von daher. Große Verblüffung meinerseits.


Bearbeitet von Amtranik, 30 Dezember 2018 - 11:54.


#8 Nadine

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Geschrieben 30 Dezember 2018 - 20:20

Also, ich fürchte, mein Enthusisamus bezüglich des Romans war zu voreilig. Ich kenne und schätze Sabrinas ernstere Werke, ihren magischen Realismus und ihre Fachkenntnisse bezüglich Altamerikanistik, deshalb hatte ich ihren ersten SF-Roman mit Spannung erwartet und vorbestellt. Leider gehöre ich absolut nicht zur Zielgruppe, die ich im Bereich Gay Romance / Slash-Fanfiction verorten würde (Die Zielgruppe wird sicherlich auf ihre Kosten kommen, so weit ich das beurteilen kann). Wer die Levity-Romane von iFub mochte, für den lohnt sich eventuell ein Blick in die Leseprobe. Wer augenzwinkerne Action im Stil von van den Booms Daxxel oder Kaiserkriegern sucht, wird hier eher nicht fündig.

Ich habe den Roman leider ohne Genuss im Schnelldurchgang durchgeflippt und hoffe, von Sabrina bald wieder ein ernsteres Werk lesen zu können.


Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#9 lapismont

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Geschrieben 05 Dezember 2019 - 12:35

Ich habe den Roman jetzt auch gelesen.

 

 

Achtung: Massive Spoiler!

 

 

 

 

Also, ich fürchte, mein Enthusisamus bezüglich des Romans war zu voreilig. Ich kenne und schätze Sabrinas ernstere Werke, ihren magischen Realismus und ihre Fachkenntnisse bezüglich Altamerikanistik, deshalb hatte ich ihren ersten SF-Roman mit Spannung erwartet und vorbestellt. Leider gehöre ich absolut nicht zur Zielgruppe, die ich im Bereich Gay Romance / Slash-Fanfiction verorten würde (Die Zielgruppe wird sicherlich auf ihre Kosten kommen, so weit ich das beurteilen kann). Wer die Levity-Romane von iFub mochte, für den lohnt sich eventuell ein Blick in die Leseprobe. Wer augenzwinkerne Action im Stil von van den Booms Daxxel oder Kaiserkriegern sucht, wird hier eher nicht fündig.

Ich habe den Roman leider ohne Genuss im Schnelldurchgang durchgeflippt und hoffe, von Sabrina bald wieder ein ernsteres Werk lesen zu können.

Der Roman ist erst in zweiter Linie ein SF-Abenteuerroman. Denn die Beziehung der beiden Männer spielt die Hauptrolle, die physische Liebe kommt aber erst ganz zum Schluss. Vorher geht es um Freundschaft, Vertrauen, Verrat und um das Ausbrechen aus gesellschaftlichen Zwängen.

 

Ich finde, mit Gay Romance tust Du dem Roman Unrecht. Man könnte die Geschlechter der Figuren wild austauschen, ohne den Kern der Geschichte zu verändern. Wären die beiden Mann und Frau - würdest Du den Roman dann als Hetero-Romance bezeichnen?

 

Das Werk ist durchaus ernsthaft. So ergibt sich Gonzalos Verrat nicht nur aus seinem gesellschaftlichen Druck, sondern auch aus dem Trauma durch den Verlust seines Bruders und zusätzlich noch aus dem Verdrängen seiner Gefühle gegenüber Manco. Diesen Konflikt stellt Sabrina sehr einfühlsam und unaufdringlich dar. Selbst das Eingestehen der Liebe erschien mir nicht überladen.

 

Klar der SF-Anteil ist nicht hoch, aber immerhin handlungsrelevant. So fußt die Regierungsform der Iberer auf Hologrammtechnik und ist auch darüber gefährdet. Alles auf Space-Opera-Level aber eben damit auch klassische SF.


Bearbeitet von lapismont, 05 Dezember 2019 - 12:35.

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#10 Nadine

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Geschrieben 05 Dezember 2019 - 14:17

Ich finde, mit Gay Romance tust Du dem Roman Unrecht.

Die Art, wie die Beziehung angebahnt wird, wie die beiden sich anzicken und verlieben, das ist recht typisch für das Gay Romance-Genre. Entsprechende Herterosexuelle Literatur würde bei mir wahrscheinlich unter "Schmonzette" laufen. Es ist drin, was Genreleser erwarten. Wie gesagt hatte ich selbst wahrscheinlich zu hohe, evtl. literarische Erwartungen an den Roman, da ich Sabrinas Kurzgeschichten kenne. Für mein Empfinden verhalten sich die Figuren mehr wie Kinder oder Teenager. Ich bin altmodisch, schätze ich. Moderne Helden und Heldinnen sprechen mehr über Gefühle und reflektieren viel. Mit Becky Chambers habe ich ähnliche Schwierigkeiten. Es löst sich alles immer so schnell und nett auf. Mir wurde allerdings schon als Kind nachgesagt, ich würde zum Lachen in den Keller gehen. ;-) Gut, dass du dich an den Roman gewagt hast, obwohl ich hier so negativ darüber gesprochen habe.

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#11 lapismont

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Geschrieben 05 Dezember 2019 - 14:38

Die Art, wie die Beziehung angebahnt wird, wie die beiden sich anzicken und verlieben, das ist recht typisch für das Gay Romance-Genre. Entsprechende Herterosexuelle Literatur würde bei mir wahrscheinlich unter "Schmonzette" laufen. Es ist drin, was Genreleser erwarten.  

Da kenne ich mich nicht aus. Das sich die Beziehung zu mehr entwickelt, wird früh angeleiert, das stimmt. Würde ich aber von jeder Liebesgeschichte erwarten. Vielleicht fand ichs deshalb so ungewöhnlich, weil mir Sichverlieben-Geschichten in der SF selten unterkommen.

 

Du hast mit dem Teenager-Verhalten Recht, wenn ich mich richtig erinnere, sind die beiden Anfang/Mitte 20, vielleicht wollte Sabrina hier sowohl die naive Jugend als auch ein bisschen Berufserfahrung als Piloten verknüpfen. Mir war das jetzt nicht so wichtig. Das Reflektieren von Prota-Gefühlen mag modern sein, aber ich denke, dass ich mir hier beim Lesen zu jedem Zeitpunkt bewusst war, dass die Geschichte von einer Frau geschrieben wurde und meiner Erfahrung nach Frauen dem mehr Aufmerksamkeit schenken.

 

Das fand ich schon spannend zu sehen, wie hier eine Frau eine derartige Beziehung aufzieht und beschreibt. Wie gesagt, eine Liebesgeschichte zwischen zwei Männern findet sich in meiner Lektüre so gut wie nie. Was ich aber wichtig finde ist, dass diese Beziehung hier wichtiger Bestandteil der Handlung ist und keine reine Tapete.


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