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Philip K. Dick - Irrgarten des Todes


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33 Antworten in diesem Thema

#31 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 12 Februar 2020 - 09:19

Für mich insgesamt ein fesselnder Roman, an vielen Stellen fühlte er sich mega-alt an (Technik, Frauenfiguren), die Idee der virtuellen Realtäten aber ist doch ziemlich modern.

Bei den religiösen Themen hab ich keine Ahnung, da kenne ich mich weder aus, noch interessiert es mich sonderlich. Tobias schrieb oben zur Religion in der Sim »Gott ist also nicht an Glauben gebunden, er "ist".« Ist das nicht das Mindestmerkmal eines Gottes? Wenn es ihn nicht ohne Glaubende geben kann, müsste er sie vor sich selbst erschaffen haben. Aber ich bin kein Theologe. Mir ist die Existenz von Göttern schnuppe. :cheers:

 

Ich weiß nicht. Das "Dallas-Prinzip" am Ende, alles nur geträumt, ist mir persönlich sauer aufgestoßen. Im Roman wird vieles angestoßen und angedacht, aber alles sind nur lose Enden, wird angerissen, ohne es zu Ende zu führen und am Schluss wird alles ad absurdum geführt. Ich habe den Roman zwar generell gerne gelesen, aber das Ende hat es mir echt versaut.



#32 Susanne11

Susanne11

    Temponaut

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Geschrieben 12 Februar 2020 - 10:17

Ich habe den Roman gerne gelesen, das vorläufige Ende  auf der Perseus 9 hat mir gefallen.

 

Den endgültigen Schluß fand ich super. Ich liebe Szenarien, in denen es keine rational nachvollziehbare Auflösung gibt.

 

Mehr kann ich dazu nicht sagen. Das geht mir bei Dick oft so. Ich genieße den Roman, weiß aber nicht so genau warum.



#33 T. Lagemann

T. Lagemann

    Who cares

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Geschrieben 12 Februar 2020 - 11:08

Hallo zusammen,

 

mir geht es wie Michael.

 

"Das ist aaaaallles nur geträumt, tralalala" und ab geht es in den nächsten Traum.

 

Und das theologische System eines real existierenden Gottes kam mir arg zerfasert vor. Es gibt die drei Personen, denen man begegnen kann. Und dann gibt es die Gottwelten, die jedoch nicht mehr sind als die Heimatwelten weit fortgeschrittener Zivilisationen. Zu mehr als ein paar netten Gags (Gebete müssen gesendet werden, damit sie wirken können) reicht das nicht. Auch werkeln die Gläubigen am Glauben herum oder lügen sich die Hucke voll ob Begegnungen mit den Wesenheiten. Das geht manchmal in Richtung Religionskritik (was mir nicht passt, das mache ich mir passend), ist aber alles nicht Fisch und nicht Fleisch. Auf mich wirkt das "religiöse" in dem Roman eher nur wie notdürftig zugefügter Kitt. Der aber nichts zusammen hält. Überall bröckelt es. Und bröselt es.

 

Unter'm Strich bleibt für mich von dem Roman nur eine etwas schwachbrüstige Antwort auf die Frage, was Menschen machen/empfinden, wenn sie zur Hoffnungslosigkeit verdammt sind, übrig. Camus war diesbezüglich in "Der Mythos des Sisyphos" jedoch wesentlich konsequenter und radikaler.

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
  • (Buch) gerade am lesen:Ich lese zu schnell, um das hier aktuell zu halten.
  • • (Film) gerade gesehen: Im Westen nichts Neues

#34 lapismont

lapismont

    Linksgrünversifft

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Geschrieben 12 Februar 2020 - 13:19

Ich fand es gar nicht so sicher, dass die Sim tatsächlich auch endete. Immerhin trifft Morley ja auf einen der Götterteile an Bord der Perseus 9 und als Mary zu den Kapseln geht, liegen da schon welche drin.

 

Religionskritik vielleicht gerade unter dem Aspekt der Hoffnungslosigkeit. Religion ist hier ausgedacht, verführt aber dennoch, hilft aber nicht dabei, Probleme zu lösen.

 

Oder aber die Sim ist ein Form der göttlichen Hoffnungsgabe. Die Besatzung fand zum Glauben und bekommt zwar nicht die Rettung aber die tröstende Sim.


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