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Kurd-Laßwitz-Preis 2020


364 Antworten in diesem Thema

#91 Ender

Ender

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Geschrieben 10 Juni 2020 - 09:32

[...] und gerade die Science-Fiction-Preise könnten hier eine verbindende Wirkung entfalten. Dem Kurd-Laßwitz-Preis ist das in diesem Jahr gelungen.

Das empfinde ich ehrlich gesagt eher andersrum.

Wenn junge Autorinnen und Autoren Romane mit innovativen Ideen und modernen Themen schreiben und dann, wenn es an die Preisvergabe geht, Perry Rhodan vor die Nase gesetzt bekommen, dann stelle ich mir das eher frustrierend vor. Und wenn ein Beitrag zu einer seit 60 Jahren existierenden Serie als das Highlight der aktuellen deutschen SF gekürt wird, dürfte das bei manchen das Vorurteil "SF ist für alte Säcke mit Themen aus dem letzten Jahrhundert" bestätigen. Unabhängig davon, inwieweit das nun stimmt oder nicht.

 

Damit will ich gar nichts gegen den Siegerroman (den ich noch nicht kenne) oder Andreas Eschbach (dessen Romane ich größtenteils sehr schätze) gesagt haben. Aber ich finde das Signal, dass von einem Perry-KLP-Sieg ausgeht, eher negativ.



#92 Narrania

Narrania

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Geschrieben 10 Juni 2020 - 09:33

Wenn es dazu gut ist.....



#93 Bernard

Bernard

    Giganaut

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Geschrieben 10 Juni 2020 - 09:42

Wenn junge Autorinnen und Autoren Romane mit innovativen Ideen und modernen Themen schreiben und dann, wenn es an die Preisvergabe geht, Perry Rhodan vor die Nase gesetzt bekommen, dann stelle ich mir das eher frustrierend vor.

Hm ...

Siehst Du den DSFP eher als "Nachwuchspreis" und den KLP als den Preis, bei dem dann tatsächlich das jeweils beste Werk - ohne den Gedanken der Nachwuchsförderung - prämiert wird? So habe ich das bislang noch gar nicht wahrgenommen ...


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#94 Ender

Ender

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Geschrieben 10 Juni 2020 - 09:55

Natürlich nicht. Aber der KLP ist ja durchaus ein Spiegelbild der hiesigen aktuellen SF-Situation.

Und wie gesagt: Wenn die Mehrheit der Abstimmenden der Meinung ist, dass ein Beitrag zu einer seit 60 Jahren existierenden Serie das Highlight der aktuellen deutschen SF ist, dann sagt das entweder etwas über die aktuelle deutsche SF aus, oder über die Zusammensetzung der Abstimmenden, oder über die überragenden Leistungen des Andreas Eschbach. Mit letzterem könnte man natürlich noch ganz gut leben. Für ein gutes Zeichen für die deutsche SF halte ich es trotzdem nicht.



#95 Bernard

Bernard

    Giganaut

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Geschrieben 10 Juni 2020 - 10:23

Sehen wir diese Preise einmal als Barometer, die messen, was aktuell in der deutschsprachigen SF-Szene passiert und insbesondere, welche Glanzleistungen es im jeweiligen Jahr gab.

Natürlich kann man sich bei solchen Einschätzungen auch mal täuschen, auch kollektiv, auch als Jury.

Aber über die Jahre hinweg fände ich schon schön, wenn sich in etwa widerspiegelt, was tonangebend und einflussreich war. Welche Werke sollte man kennen, wenn man nachvollziehen will, was z.B. in den 1980ern in der deutschsprachigen SF los war? Eine solche Fragestellung sollte ein Preis einigermaßen treffend beantworten, finde ich (für die 1980er habe ich beim KLP meine Einschätzung in diesem Video abgegeben).

Unabhängig von einzelnen Werken und einzelnen Jahrgängen ist meine Wahrnehmung, dass sowohl KLP als auch DSFP einen blinden Fleck haben, wenn es um PERRY RHODAN geht. Ja, einzelne Werke werden vereinzelt prämiert. Aber wenn man anschaut, wie massiv PERRY RHODAN die SF-Szene prägt (ich werfe mal als Schätzung in den Raum: 50% der SF-"Lesetätigkeit" bei deutschsprachigen "Originalproduktionen" spielt sich im Bereich PERRY RHODAN ab), und wenn man erlebt, wie singulär dieses Phänomen auch international ist und von außen wahrgenommen wird ... Wenn man sieht, dass durch PERRY RHODAN deutschsprachige SF regelmäßig z.B. in Japan erscheint ... Dann haben diese "Barometer" leider in der Vergangenheit einen erheblichen "Anzeigefehler" gehabt.

Ich finde auch nicht schlimm, wenn einzelne Jurymitglieder blinde Flecken haben. Manche interessieren sich nicht für PERRY RHODAN, manche interessieren sich generell nicht für Geschichten, in denen Raumfahrt eine Rolle spielt (die lesen dann vielleicht lieber erdgebundene Dystopien, was ja auch SF ist). Völlig in Ordnung. Es scheint nur so zu sein, dass die Abstimmungsberechtigten bei beiden Preisen in Summe betrachtet eine "Schlagseite" haben, die sie vom SF-Geschehen im deutschsprachigen Raum entkoppelt, und das finde ich schade. Weil man dadurch eben nicht am Preis ablesen kann, was die SF im deutschsprachigen Raum im jeweiligen Jahr ausgemacht hat.

 

Das ist aber natürlich nicht die einzige Sicht, die man auf einen Preis haben kann. Wenn Ender von "[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]junge Autorinnen und Autoren Romane mit innovativen Ideen und modernen Themen" schreibt, dann ist das ein vollkommen anderer Maßstab. Hier geht es dann um Nachwuchs ("junge Autorinnen und Autoren") und Avantgarde ("innovativ"). Auch das hat selbstverständlich seine Berechtigung - es hat aber kaum Berührung mit der Überschrift "bester deutschsprachiger Roman".[/color]


Bearbeitet von Bernard, 10 Juni 2020 - 10:31.

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#96 Diboo

Diboo

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Geschrieben 10 Juni 2020 - 10:53

Ich möchte stark bezweifeln, dass ich damals den DSFP gewonnen habe, weil ich jung war und innovativ geschrieben habe :-)


"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

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#97 Ender

Ender

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Geschrieben 10 Juni 2020 - 12:01

Wenn Ender von "[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]junge Autorinnen und Autoren Romane mit innovativen Ideen und modernen Themen" schreibt, dann ist das ein vollkommen anderer Maßstab. Hier geht es dann um Nachwuchs ("junge Autorinnen und Autoren") und Avantgarde ("innovativ"). Auch das hat selbstverständlich seine Berechtigung - es hat aber kaum Berührung mit der Überschrift "bester deutschsprachiger Roman".[/color]

So ein bisschen habe ich den Eindruck, du willst mich falsch verstehen.
Natürlich ist "junger Autor" nicht das Entscheidungskriterium zur Wahl des "Besten Romans". Das habe ich auch nicht behauptet. Ich habe nur von der Wirkung auf junge Autoren gesprochen, die es haben kann, wenn ein Uralt-Thema immer noch als aktuelles Highlight gilt.

"Innovativ" hingegen könnte sehr wohl ein Entscheidungskriterium sein (zumindest für einige). Das muss doch dann nicht gleich "Avantgarde" sein - ungewöhnliche Ideen oder selten behandelte Themen wären ja schon mal ein schöner Ansatz. Nicht unbedingt das, was man automatisch mit Perry Rhodan verbindet (was nicht heißt, dass es sowas dort prinzipiell nicht gibt).



#98 Mammut

Mammut

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Geschrieben 10 Juni 2020 - 12:50

Das ist aber natürlich nicht die einzige Sicht, die man auf einen Preis haben kann. Wenn Ender von "[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]junge Autorinnen und Autoren Romane mit innovativen Ideen und modernen Themen" schreibt, dann ist das ein vollkommen anderer Maßstab. Hier geht es dann um Nachwuchs ("junge Autorinnen und Autoren") und Avantgarde ("innovativ"). Auch das hat selbstverständlich seine Berechtigung - es hat aber kaum Berührung mit der Überschrift "bester deutschsprachiger Roman".[/color]

 

Wofür steht denn Bester? Bester ist frei interpretierbar. Es gibt weder für den DSFP noch den KLP irgendwelche Kriterien, nachdem die Romane bewertet werden, oder?

 

Perry Rhodan ist in erster Linie eine Heftromanserie, die in hundert Teilen pro Zyklus (und auch mal mehr oder weniger) eine (bestenfalls) unterhaltsame Geschichte schreibt. Da kommen dann immer viele Füllromane, man muss sich durch Autoren quälen, die man nicht lesen mag und am Ende wird alles auf Null gesetzt und ein neuer Zyklus beginnt.

PR ist seit 1962 auf dem Markt und hat eigentlich keine Autoren herausgebracht, oder gibt es Nenneswerte, die abseits von PR große Erfolge hatten (temporäre Ausschläge kann man gerne weglassen).

Ich persönlich sehe nicht, was an Serienmaterial (und da zähle ich auch andere Werke auf der diesjährigen Nominierunglisten und auch denen der Vorjahre) so toll ist das man die mit einem Preis auszeichnen muss. Ich finde ein Roman muss auch nicht unbedingt Anvatgarde (innovativ) sein.

Aber wenn das doch Romane sind, die eigentlich nur eine Variation des Vorgängerromans ist, ist das wirklich preiswürdig? 

Und dann kann man sich die Frage stellen, was man selbst für preiswürdig hält.

 

Meines Erachtens soll ja die Leistung des Autoren bewertet werden und natürlich das Werk selbst, auch in Hinsicht auf, ist es bahnbrechend und tonangebend. Ob es bahnbrechend und tonangebend ist, sieht man aber erst im Nachhinein. Zu behaupten, das wenn man die in der Vergangenheit Erfolgreichen auszeichnet, man das Bahnbrechende honoriert, scheint mir ein wenig wie die selbst erfüllende Prophezeiung.

 

Also statt mutlos den nächsten PR Ableger zu veröffentlichen gibt es bestimmt andere Ansätze, die man mit einer Nominierung oder sogar einem Preisgewinn "belohnen" kann.

Die diesjährigen KLP Preisträger sind eine Verbeugung an die Vergangenheit: Die Vorgeschichte von Perry Rhodan, das nur per Spende am Leben gehaltene Zombiewerk "Das deutsche Science Fcition Jahr" und der andere Sonderpreis bezieht sich wahrscheinlich auf die Herbert W. Franke Werksausgabe...und wenn sie noch leben, dann wächst da immer noch der Bart und wird grauer und grauer.



#99 Felix

Felix

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Geschrieben 10 Juni 2020 - 13:11

Ich nehme Perry Rhodan vor allem als Serie und Gesamtphänomen wahr, nicht als viele kleine Teile, und da fehlt es aus meiner Sicht einfach beiden SF-Preisen an einer geeigneten Kategorie.

 

Was ich mich aber frage: Wenn das PR-Universum doch preiswürdige Einzelromane hervorbringt - ich glaube hier einfach Bernard, habe aber selbst keinen echten Einblick -, warum schaffen es die PR-affineren Abstimmungsberechtigten dann nicht, diese auch regelmäßig auf die Liste zu bringen? Wenn ich es auf der KLP-Website richtig erkenne, haben in den den letzten Jahren etwa 55 bis 77 Personen in der Kategorie "bester Roman" abgestimmt. In der ersten Nominierungphase dürften es doch nicht viel mehr sein. Das gesamte PR-Team müsste doch vollumfänglich abstimmungsberechtigt sein und ist so groß, dass es nicht mal eine koordinierte Aktion mit vorheriger Absprache bräuchte.


Bearbeitet von Felix, 10 Juni 2020 - 13:19.


#100 Bernard

Bernard

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Geschrieben 10 Juni 2020 - 13:25

Wofür steht denn Bester? Bester ist frei interpretierbar. Es gibt weder für den DSFP noch den KLP irgendwelche Kriterien, nachdem die Romane bewertet werden, oder?

Die völlige Subjektivität in Bezug auf die Qualität von Literatur zu postulieren, ist ein Offenbarungseid, der infrage stellt, ob es überhaupt Literaturpreise geben sollte ...

 

PR ist seit 1962 auf dem Markt und hat eigentlich keine Autoren herausgebracht, oder gibt es Nenneswerte, die abseits von PR große Erfolge hatten (temporäre Ausschläge kann man gerne weglassen).

Die Aussage zu den Autoren ist satirisch gemeint, oder?

Die "erste Welle" mit Darlton, Scheer, Mahr etc. hat auch außerhalb der Serie die damalige (Taschenbuch-)SF geprägt.

Wenn man in den letzten Jahrzehnten schaut, wer bei PERRY RHODAN mitgemischt hat, kommt man auf eine Fülle von Namen, ohne die die deutschsprachige SF auch außerhalb von RHODAN komplett anders aussähe, als sie es tut: Ziegler, Schwarz/Zietsch, als Gastautoren eben Eschbach, Kinkel (historischer Roman), Heitz (Fantasy), Perplies, bei NEO Plaschka, und wenn ich ein bisschen länger nachdenken würde, fiele mir bestimmt noch ein Dutzend ein.

 

"Innovativ" hingegen könnte sehr wohl ein Entscheidungskriterium sein (zumindest für einige). ... Nicht unbedingt das, was man automatisch mit Perry Rhodan verbindet (was nicht heißt, dass es sowas dort prinzipiell nicht gibt).

Dem stimme ich zu. Gerade bezogen auf die von Dir genannten Themen KI und Transhumanismus kann niemand ernsthaft behaupten, dass das bei PERRY RHODAN keine zentralen Motive wären - das Gegenteil ist richtig. Es lohnt sich also, hinzuschauen.

 

Aber wenn das doch Romane sind, die eigentlich nur eine Variation des Vorgängerromans ist, ist das wirklich preiswürdig? 

Nein, eine pure Variation fände ich nicht preiswürdig. Es hat aber ja auch niemand behauptet, dass jeder RHODAN-Beitrag preiswürdig wäre.

 

Meines Erachtens soll ja die Leistung des Autoren bewertet werden und natürlich das Werk selbst, auch in Hinsicht auf, ist es bahnbrechend und tonangebend. Ob es bahnbrechend und tonangebend ist, sieht man aber erst im Nachhinein. Zu behaupten, das wenn man die in der Vergangenheit Erfolgreichen auszeichnet, man das Bahnbrechende honoriert, scheint mir ein wenig wie die selbst erfüllende Prophezeiung.

Es sollte überhaupt keine Rolle spielen, was in den Vorjahren gewesen ist. In dieser Diskussion entsteht aber der Eindruck, dass es ein Nachteil wäre, in der Vergangenheit erfolgreich gewesen zu sein.

Natürlich wäre überraschend, wenn jemand, der wie Eschbach in der Vergangenheit so häufig ausgezeichnet wurde, auf einmal einen solchen Leistungsabfall hätte, dass er noch nicht einmal unter die Nominierten gehören würde ... So etwas kann passieren, aber wahrscheinlich ist es nicht.

 

Die diesjährigen KLP Preisträger sind eine Verbeugung an die Vergangenheit: ...

Ich reibe mir in diesem Diskussionsfaden schon die ganze Zeit die Augen, wenn ich "Vergangenheit" lese. PERRY RHODAN ist die Gegenwart der deutschsprachigen SF. Wenn im Taschenbuch oder Hardcover über die gesamte Lebensdauer des Buchs auch nur ein Zehntel der wöchentlichen(!) Leserschaft von PERRY RHODAN erreicht wird, knallen die Sektkorken - erst recht in der Science-Fiction (dass es auch am Buchmarkt Ausreißer nach oben gibt, die diese Zahlen weit hinter sich lassen, ist unbestritten). Der Roman, der den Kurd-Laßwitz-Preis gewonnen hat, ist ein Werk des Jahres 2019. Das merkt man am Schreibstil, am Inhalt etc. Er wäre gar nicht denkbar ohne die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte. In diesem Forum liest es sich beinahe, als würde man glauben, das Heft Nr. 1 aus dem Jahre 1961 sei ausgezeichnet worden ... Es kann doch kein Hinderungsgrund sein, dass sich in diesem Werk Science-Fiction und Historie - im realweltlichen wie im Serien-Sinne - mischen? Das ist doch in der SF seit jeher etabliert ...

 

Was ich mich aber frage: Wenn das PR-Universum doch preiswürdige Einzelromane hervorbringt - ich glaube hier einfach Bernard, habe aber selbst keinen echten Einblick -, warum schaffen es die PR-affineren Abstimmungsberechtigten dann nicht, diese auch regelmäßig auf die Liste zu bringen? Wenn ich es auf der KLP-Website richtig erkenne, haben in den den letzten Jahren etwa 55 bis 77 Personen in der Kategorie "bester Roman" abgestimmt. In der ersten Nominierungphase dürften es doch nicht viel mehr sein. Das gesamte PR-Team müsste doch vollumfänglich abstimmungsberechtigt sein und ist so groß, dass es nicht mal eine koordinierte Aktion mit vorheriger Absprache bräuchte.

 


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#101 Galax

Galax

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Geschrieben 10 Juni 2020 - 13:25

Das empfinde ich ehrlich gesagt eher andersrum.

Wenn junge Autorinnen und Autoren Romane mit innovativen Ideen und modernen Themen schreiben und dann, wenn es an die Preisvergabe geht, Perry Rhodan vor die Nase gesetzt bekommen, dann stelle ich mir das eher frustrierend vor. Und wenn ein Beitrag zu einer seit 60 Jahren existierenden Serie als das Highlight der aktuellen deutschen SF gekürt wird, dürfte das bei manchen das Vorurteil "SF ist für alte Säcke mit Themen aus dem letzten Jahrhundert" bestätigen. Unabhängig davon, inwieweit das nun stimmt oder nicht.

 

Damit will ich gar nichts gegen den Siegerroman (den ich noch nicht kenne) oder Andreas Eschbach (dessen Romane ich größtenteils sehr schätze) gesagt haben. Aber ich finde das Signal, dass von einem Perry-KLP-Sieg ausgeht, eher negativ.

Passt.


"Das Urteil folgt dem Vorurteil."

***
Warum auf alte Katastrophen zurückblicken? Es liegen noch unzählige vor einem!


#102 Bernard

Bernard

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Geschrieben 10 Juni 2020 - 13:26

Was ich mich aber frage: Wenn das PR-Universum doch preiswürdige Einzelromane hervorbringt - ich glaube hier einfach Bernard, habe aber selbst keinen echten Einblick -, warum schaffen es die PR-affineren Abstimmungsberechtigten dann nicht, diese auch regelmäßig auf die Liste zu bringen? Wenn ich es auf der KLP-Website richtig erkenne, haben in den den letzten Jahren etwa 55 bis 77 Personen in der Kategorie "bester Roman" abgestimmt. In der ersten Nominierungphase dürften es doch nicht viel mehr sein. Das gesamte PR-Team müsste doch vollumfänglich abstimmungsberechtigt sein und ist so groß, dass es nicht mal eine koordinierte Aktion mit vorheriger Absprache bräuchte.

Ganz ehrlich: Das frage ich mich auch ...


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#103 Narrania

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Geschrieben 10 Juni 2020 - 14:08

Eigentlich diskutiere ich hier nur mit, weil ich es nicht fair finde, einen Preis herabzuwürdigen, weil er einen Roman nicht auf die Shortlist stellt. Ich denke wir lesen wirklich viele Romane und bemühen uns, sie so gut wie möglich zu behandeln. Dae i diskutieren wir und streiten wir. Aber wenn ein Roman nun mal von den meisten der Jury nicht als Kandidat für den Preis gesehen wird, aus welche Gründen auch immer, dann kann es einfach sein, dass die (leider wenigen) Jutrymitglieder einen anderen Focus haben. 

Ich bin kein Germanist und schreibe deshalb auch nur erweiterte Lesermeinungen und kann deshalb auch nichts weiter einbringen, als meinen Literaturgeschmack und meinen Anspruch an SF. Wir hätten ja alle nichts dagegen, wenn uns jemand helfen würde der viel mehr weiß. Also Bernd, komm doch einfach in die Jury und diskutiere im Vorfeld mit uns. Wie wäre das? Es ist auf alle Fälle so, das die Juroren kaum noch dazu kommen andere Literatur zu lesen als deutsche SF aus dem entsprechenden Jahrgang und es ist nicht immer ein Vergügen. Das kann ich dir sagen. Ich mußte "GRM-BRAINFUCK" lesen für mich eine Qual. 

 

Solange ich kann greife ich nicht zu den dicken Wälzern, die von bekannten Autoren geschrieben wurden, denn die muss ich vermutlich dann lesen, wenn die Shortlist raus ist. Ich suche zunächst nach Büchern, die mir gefallen könnten und nach Autoren, die ich  nicht kenne. Aber gefallen allein reicht nicht. Da wird mit harten Bandagen gekämpft kann ich dir sagen. Selbst Bücher, die die Leser mitreißen und als pageturner bezeichnet werden halten dem kritischen Urteil nicht stand.



#104 Udo Klotz

Udo Klotz

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Geschrieben 10 Juni 2020 - 14:12

Das gesamte PR-Team ist abstimmungsberechtigt. Ich habe sie im Laufe der Jahre alle angeschrieben und zum Mitmachen eingeladen, auch die neuen Autoren oder die PR Neo Autoren. Doch fast alle haben abgelehnt, meist mit der Begründung, dass ihnen die Zeit fehlt, (viele) andere Autoren zu lesen und so einen Überblick über die dt. SF-Szene zu behalten. Das ist kein PR-typisches Phänomen, das Feedback bekomme ich auch von anderen Autoren. Trotzdem sind die meisten Abstimmenden Autoren, alle anderen Gruppen (Übersetzer, Lektoren, Graphiker, Verleger, etc.) sind per se kleiner und damit auch bei den aktiv Abstimmenden weniger vertreten.

Übrigens sind derzeit rund 200 Personen aktiv bei der Wahl dabei, da einige nur sporadisch und andere alljährlich abstimmen. Diese Jahr waren es 93 Abstimmende. In der Nominierungsphase beteiligen sich deutlich weniger, etwa ein Drittel bis maximal die Hälfte. Meine Liste der passiven Abstimmungsberechtigten enthält rund 450 Einträge.

Der Altersschnitt bei der Wahl ist übrigens deutlich niedriger als der Altersschnitt bei einem SF-Con, da inzwischen relativ viele junge SF-Autoren mitmachen. Alle Mutmaßungen von Michael, der KLP sei rückwärts gerichtet, ist daher Unsinn. Eschbachs Roman ist eine modern geschriebene Biographie, den Sonderpreis bekommt nicht das Jahrbuch, sondern die mit modernsten Mitteln ausgetragene Rettungsaktion dreier engagierte Leute, und beim zweiten Sonderpreis kam die Franke-Edition nicht einmal zur Sprache.

Was ich bei all der Kritik am KLP vermisse, ist ein Blick in die Kategorie "Ausländisches Werk". Denn all das, was hier und in ähnlichen Diskussionen dem KLP wegen der Kategorie Roman vorgeworfen wird, könnte man in der anderen Kategorie gar nicht festmachen, weil es da gar keine solchen Anhaltspunkte gibt. Dort ist der Frauenanteil dreimal so hoch, es gewinnen sehr innovative Titel und sehr spannende Werke. Das Problem liegt also nicht am Preis oder an den Abstimmenden, sondern am deutlichen Unterschied zwischen deutscher und internationaler SF.


Udo

#105 Narrania

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Geschrieben 10 Juni 2020 - 14:41

Das spricht aber genau dafür. dass es einen deutschen SF Preis geben soll. Schließlich werden internationale Titel auf internationalen cons ausgezeichnet und da kümmern wir uns nicht wirklich drum. ich war so enttäuscht, als ich erfahren habe, dass wir zum Eurocon noch nicht mal Vorschläge hatten.

 

Ich bin der Meinung, es gibt gute deutsche SF und die sollte auch entsprechend gewürdigt werden und natürlich gelesen. Ich war sehr überrascht als ich in die Jury eintrat und die lange Liste der deutschen SF gesehen habe. Inzwischen habe ich viele interessante Bücher gelesen, die ich sonst gar nicht mitbekommen hätte. 

 

 

 

Nebenbei, wieso können beim KLP nur aktive Gestalter mitwirken?


Bearbeitet von Narrania, 10 Juni 2020 - 14:41.


#106 Bernard

Bernard

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Geschrieben 10 Juni 2020 - 14:51

Nebenbei, wieso können beim KLP nur aktive Gestalter mitwirken?

Das ist übrigens beim Nebula Award auch so. Und auch bei den Academy Awards (den Oscars). Ich finde es gut, dass es ein solches Modell auch in DE für SF gibt - neben anderen Modellen wie einem Jurypreis (DSFP) oder einem Publikumspreis (DPP).


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#107 Mammut

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Geschrieben 10 Juni 2020 - 19:58

Die Aussage zu den Autoren ist satirisch gemeint, oder?

Die "erste Welle" mit Darlton, Scheer, Mahr etc. hat auch außerhalb der Serie die damalige (Taschenbuch-)SF geprägt.

Wenn man in den letzten Jahrzehnten schaut, wer bei PERRY RHODAN mitgemischt hat, kommt man auf eine Fülle von Namen, ohne die die deutschsprachige SF auch außerhalb von RHODAN komplett anders aussähe, als sie es tut: Ziegler, Schwarz/Zietsch, als Gastautoren eben Eschbach, Kinkel (historischer Roman), Heitz (Fantasy), Perplies, bei NEO Plaschka, und wenn ich ein bisschen länger nachdenken würde, fiele mir bestimmt noch ein Dutzend ein.

 

 

Auf die anderen Antworten gehe ich jetzt mal nicht ein,wir kommen sowieso nicht auf einen Nenner.

Aber den Punkt nehme ich mal auf. Die berühmten Gastautoren die du nennst, die haben ja Erfolg schon vor und nach PR gehabt. Gastromane sind wahrscheinlich für beide Seiten eine gute Sache, aber Eschbach hat weder PR geprägt, noch hat PR den Eschbach geprägt. 

Welcher Autor hat mit PR angefangen und hat danach nennenswerte Romane veröffentlicht? Oder auf welche der Autoren die du nennst, hat das PR Gastspiel eine  nennenswerten Einfluss auf sein Werk gehabt? 

Aber das nur am Rande, das will ich gar nicht diskutieren.

 

Die erste Welle: Was hat denn Scheer und Darlton und Co. an großen Klassikern der deutschsprachigen SF jenseits von PR herausgebracht? ZBV und die Hurrican Romane?

Ich habe da einige von gelesen, aber ich glaube nicht, das viele Romane von Scheer und Darlton kennen, gelesen haben und sagen, das ist echt geile SF, auch heute noch, außer Alfred, der war ja zumindest von ZBV ein großer Fan.

Aber vielleicht hast du ja ein paar Beispiele auf Lager und überzeugst mich vom Gegenteil.



#108 Ender

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Geschrieben 10 Juni 2020 - 20:22

Mal was anderes: Glückwunsch auch an Forenmitglied my., den fleißigen Verleger! Da ist so einiges Interessantes in seinem Verlag erschienen, nicht nur (aber ganz besonders) die Franke-Werkausgabe. Wenn mein SUB mal etwas kleiner ist, plane ich eine umfangreiche Bestellung. Haha, okay, das war unrealistisch ... Also einfach mal zwischendurch. Es gibt auf jeden Fall eine Menge schicke Bücher dort, die ich noch haben will.

#109 Bernard

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Geschrieben 10 Juni 2020 - 20:27

Die berühmten Gastautoren die du nennst, die haben ja Erfolg schon vor und nach PR gehabt. Gastromane sind wahrscheinlich für beide Seiten eine gute Sache, aber Eschbach hat weder PR geprägt, noch hat PR den Eschbach geprägt. 

Welcher Autor hat mit PR angefangen und hat danach nennenswerte Romane veröffentlicht? Oder auf welche der Autoren die du nennst, hat das PR Gastspiel eine  nennenswerten Einfluss auf sein Werk gehabt? 

Bei den Gastautoren ist der Punkt ein anderer:

1) Dass Leute, die regelmäßig auf den Bestsellerlisten stehen und zum Teil auch KLP- und DSFP-Preisträger sind (z.B. Andreas Brandhorst), bei RHODAN mitschreiben, zeigt, wie sehr das Phänomen RHODAN die Gegenwart der deutschsprachigen Szene prägt. Es gibt kein anderes Projekt, das dermaßen integrativ wirkt/eine solche Gravitation ausübt.

2) Wenn Leute, die auch mit ihren anderen Werken stets für Preise gehandelt werden (und sich extremer Beliebtheit in der allgemeinen Leserschaft erfreuen), etwas schreiben, ist die naheliegende Vermutung, dass das, was sie schreiben, eine gewisse Qualität hat. Es wäre überraschend, wenn z.B. ein Andreas Brandhorst um Klassen schlechter schriebe, nur, weil der Schriftzug PERRY RHODAN vorne auf dem Cover steht. Ergo wäre es geraten, sich diese Werke ebenfalls anzuschauen. Wie Treuhänder Udo Klotz ausgeführt hat, sind ja gerade die Gastromane in der Regel als "eigenständig lesbar" anzusehen und damit (zumindest beim KLP) nominier- und wählbar.

Nebenbemerkung zu Andreas Eschbach: Er selbst sagt in Interviews, RHODAN habe ihn sehr wohl geprägt - und spätestens mit dem beim KLP prämierten Roman hat er auch RHODAN geprägt ... Innerhalb des RHODAN-Fandoms ist dieser Roman inzwischen DER Einstiegspunkt in das größte SF-Universum der Welt, der Neulingen empfohlen wird.

 

 

Die erste Welle: Was hat denn Scheer und Darlton und Co. an großen Klassikern der deutschsprachigen SF jenseits von PR herausgebracht? ZBV und die Hurrican Romane?

Ich habe da einige von gelesen, aber ich glaube nicht, das viele Romane von Scheer und Darlton kennen, gelesen haben und sagen, das ist echt geile SF, auch heute noch, außer Alfred, der war ja zumindest von ZBV ein großer Fan.

Ich weiß nicht, ob die Nicht-PR-Werke von Darlton und Scheer "große Klassiker" sind. Das war aber ja auch nicht die Frage - es ging darum, ob die Autoren maßgeblichen Einfluss/große Erfolge auch außerhalb von RHODAN hatten. Zu ihrer Zeit hatten sie das auf jeden Fall. Ich verlinke die Einträge zur Perrypedia, weil man sich dort am schnellsten einen Überblick über das jeweilige Werk machen kann:

Clark Darlton

K.H. Scheer

Hinzu kommt die Wirkung im Fandom; insbesondere Darlton = Ernsting war ja auch international gut unterwegs (USA etc.) und hat den SFCD mitbegründet ... So gesehen müsste der DSFP eigentlich einen besonderen Bezug zu ihm haben ...

 

Ich erwidere die Frage gern: Welche Preisträger des DSFP hatten aus Deiner/Eurer Sicht einen nachhaltigen Einfluss bzw. welche Werke, die dort prämiert wurden, sind echte Klassiker geworden? Wessen Einfluss war größer als der von Darlton/Scheer?


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#110 Mammut

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    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 10 Juni 2020 - 20:49

Hillenbrand, Eschbach, Brandhorst, Marrak, Jeschke.

#111 lapismont

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Geschrieben 10 Juni 2020 - 21:07

Hillenbrand, Eschbach, Brandhorst, Marrak, Jeschke.

Falls Du Klassiker aus den DSFP-Preisträgerlisten suchst, würde ich das hier nennen, Micha:

»Die Wolke« von Gudrun Pausewang

»Die Haarteppichknüpfer« von Andreas Eschbach

»Jesus Video« von Andreas Eschbach

»Qualityland« von Marc-Uwe Kling

»Hologrammatica« von Tom Hillenbrand

»Der Schwarm« von Frank Schätzing

 

Das sind Romane, die über ihr Erscheinungsjahr hinaus im Gespräch sind, Schulstoff sind oder Bestseller wurden. Manche sind noch zu jung, um echte Klassiker zu sein, aber »Die Wolke« und »Die Haarteppichknüpfer« sind es definitiv.

 

Der Rest ist aus meiner Sicht aktuell nicht im Fokus.


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#112 T. Lagemann

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Geschrieben 11 Juni 2020 - 12:39

Hallo zusammen,

 

es ist zwar schon fast alles gesagt worden, aber noch nichts von mir. Ich habe auch lange gezögert, ob ich überhaupt etwas zum "Roman des Jahres" schreiben soll.

 

Also: Ich kenne zwar nur die Leseprobe des prämierten Romans, aber wenn ich Stil und Sprache mit der von Michael K. Iwoleit oder Juan S. Guse vergleiche, graust es mir. Zum Inhalt kann ich nichts sagen, aber der muss umwerfend sein, wenn der Roman trotz Sprache & Stil so viel mehr Stimmen als z.B. der Guse bekommen hat.

 

Nur noch soviel: Neue Romane von Michael K. Iwoleit oder Juan S. Guse würde ich sogar ohne Ansicht des Klappentextes kaufen. Bei einem neuen Roman von Eschbach wäre das anders, da würde ich ein, zwei, drei Sätze lesen und wenn die nicht mehr bieten als der PR-Roman, dann würde ich mir das Buch nicht kaufen.

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

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#113 Amtranik

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Geschrieben 11 Juni 2020 - 13:49

Hallo zusammen,

 

es ist zwar schon fast alles gesagt worden, aber noch nichts von mir. Ich habe auch lange gezögert, ob ich überhaupt etwas zum "Roman des Jahres" schreiben soll.

 

Also: Ich kenne zwar nur die Leseprobe des prämierten Romans, aber wenn ich Stil und Sprache mit der von Michael K. Iwoleit oder Juan S. Guse vergleiche, graust es mir. Zum Inhalt kann ich nichts sagen, aber der muss umwerfend sein, wenn der Roman trotz Sprache & Stil so viel mehr Stimmen als z.B. der Guse bekommen hat.

 

Nur noch soviel: Neue Romane von Michael K. Iwoleit oder Juan S. Guse würde ich sogar ohne Ansicht des Klappentextes kaufen. Bei einem neuen Roman von Eschbach wäre das anders, da würde ich ein, zwei, drei Sätze lesen und wenn die nicht mehr bieten als der PR-Roman, dann würde ich mir das Buch nicht kaufen.

 

Viele Grüße

Tobias

Auch Stil und Sprachempfinden unterliegen verschiedenen Geschmäckern. Und umgekehrt wird ein Schuh daraus. Wie gut müssten Sprache und Stil sein damit diese alleine Ausschlaggebend für einen guten Roman wären? Für mich und ich weiß mich da in guter Gesellschaft, gegen unendlich.

 

Und alle Jahre wieder kommt mal jemand mit eher exotischem Geschmack um die Ecke und meint er müsse gegen eine der Größen des Deutschen SF Marktes auskeilen.

Mal ist es Brandhorst, dann wieder Eschbach. Ich für meinen Teil bin jedenfalls froh das der Deutsche SF Markt nicht von Romanen nach Art eines Guse bestimmt wird. Ich denke auch, man kann grundsätzlich jeden Autoren und sein Werk auf den Prüfstand stellen und sollte nicht davon aus gehen das alles was Autor X oder Y schreibt, automatisch ein Meisterwerk ist, heißt er jetzt Guse, Dath, Iwoleit, Eschbach oder Brandhorst.


Bearbeitet von Amtranik, 11 Juni 2020 - 13:52.


#114 My.

My.

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Geschrieben 11 Juni 2020 - 14:36

Mal was anderes: Glückwunsch auch an Forenmitglied my., den fleißigen Verleger! Da ist so einiges Interessantes in seinem Verlag erschienen, nicht nur (aber ganz besonders) die Franke-Werkausgabe. Wenn mein SUB mal etwas kleiner ist, plane ich eine umfangreiche Bestellung. Haha, okay, das war unrealistisch ... Also einfach mal zwischendurch. Es gibt auf jeden Fall eine Menge schicke Bücher dort, die ich noch haben will.

 

Danke schön.

 

My.



#115 T. Lagemann

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Geschrieben 11 Juni 2020 - 18:16

Hallo Amtranik

Auch Stil und Sprachempfinden unterliegen verschiedenen Geschmäckern. Und umgekehrt wird ein Schuh daraus. Wie gut müssten Sprache und Stil sein damit diese alleine Ausschlaggebend für einen guten Roman wären? Für mich und ich weiß mich da in guter Gesellschaft, gegen unendlich.

 

Und alle Jahre wieder kommt mal jemand mit eher exotischem Geschmack um die Ecke und meint er müsse gegen eine der Größen des Deutschen SF Marktes auskeilen.

Mal ist es Brandhorst, dann wieder Eschbach. Ich für meinen Teil bin jedenfalls froh das der Deutsche SF Markt nicht von Romanen nach Art eines Guse bestimmt wird. Ich denke auch, man kann grundsätzlich jeden Autoren und sein Werk auf den Prüfstand stellen und sollte nicht davon aus gehen das alles was Autor X oder Y schreibt, automatisch ein Meisterwerk ist, heißt er jetzt Guse, Dath, Iwoleit, Eschbach oder Brandhorst.

ich zitiere mich: "... graust es mir."

 

Wenn du darin ein "auskeilen" gefunden hast, toll. Ich habe nicht auskeilen wollen, ich habe nur meiner großen Verwunderung über die Wahl zum "Besten Roman" Ausdruck verleihen wollen. Ich mag die Sprache der Leseprobe überhaupt nicht. Und genau deshalb habe ich mir den Roman trortz durchaus vorhandenen Interesses letztlich nicht gekauft. "Tell, don't show" ist nichts für mich, davor graust es mir.

 

Der deutsche SF-Markt wird letztlich durch die Käufer bestimmt. Und, ja, da wird Eschbach weit vor Guse etc. liegen, das wird sich gewiss auch nicht ändern, und, ja, darüber darfst du gerne froh sein. Ich bin froh, dass es mehr als nur Bücher a la dem preisgekröntem Roman gibt. Denn gäbe es nur die, ich würde deutsche SF nicht mehr lesen. Das mag vielleicht dem Inhalt gegenüber ungerecht sein, aber was soll's. Mir sind Inhalt & Sprache wichtig, ich möchte eben beides haben.

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#116 Galax

Galax

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Geschrieben 12 Juni 2020 - 18:16

 

Die KLP Liste ist ein Potpourri wo irgendwie für jeden etwas dabei zu sein scheint, wenn Werke wie Guse, Marrak, Dath neben Acheronian, Perplies, Hofstätter stehen.

au!

Muss ich nochmal drauf eingehen: Das finde ich im Grunde richtig gut, denn es zerschlägt dieses vehement verteidigte Bild, dass ein etablierter Autor per se Großartig und ein Newcomer grundsätzlich schlecht sei. ;) Dass sich dieses Bild am Ende der Abstimmung wieder abzeichnet ist sicher nichts, das Rätsel aufgibt ;) - aber es ist eine Chance. Denn auch ein Eschbach wird irgendwann nicht mehr schreiben. Und wer nicht zum hundertsten mal die Lieblinge seiner Kindheit aus den 50er Jahren durchblättern möchte, wird wohl oder Übel auf das Angebot zugreifen müssen, dass der Markt bietet. btw: Ich habe nie Perry Rodan gelesen - habe null Interesse daran und werde vermutlich niemals auch nur einen Blick in ein Werk mit dieser Figur werfen. Ist einfach nicht mein Gebiet.


Bearbeitet von Galax, 13 Juni 2020 - 08:58.

"Das Urteil folgt dem Vorurteil."

***
Warum auf alte Katastrophen zurückblicken? Es liegen noch unzählige vor einem!


#117 Narrania

Narrania

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Geschrieben 12 Juni 2020 - 22:27

Tja uns fehlt wohl ein Reich- Ranicki und so müssen wir uns mit unserem eigenen Geschmack abfinden. Was möchte ich lesen? Kein geschichtliches Werk, sondern SF und zwar Ideen, wie man die Zukunft anders gestalten kann als die Gegenwart. Da ist es schon richtig, wenn der inhalt für mich auch mal über dem "Sprachniveau" steht. ich finde so ein Preis sollte auch aufmerksam machen auf Werke, die sonst vielleicht untergehen in der Vielfalt der Literatur heutzutage. Das Eschbach schreiben kann ist bekannt. Aber es muss ja nicht jeden interessieren, was er schreibt, oder?



#118 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 13 Juni 2020 - 06:02

Muss ich nochmal drauf eingehen: Das finde ich im Grunde richtig gut, denn es zerschlägt dieses vehement verteidigte Bild, dass ein etablierter Autor per so Großartig und ein Newcomer grundsätzlich schlecht sei. ;) Dass sich dieses Bild am Ende der Abstimmung wieder abzeichnet ist sicher nichts, das Rätsel aufgibt ;) - aber es ist eine Chance. Denn auch ein Eschbach wird irgendwann nicht mehr schreiben. Und wer nicht zum hundertsten mal die Lieblinge seiner Kindheit aus den 50er Jahren durchblättern möchte, wird wohl oder Übel auf das Angebot zugreifen müssen, dass der Markt bietet. btw: Ich habe nie Perry Rodan gelesen - habe null Interesse daran und werde vermutlich niemals auch nur einen Blick in ein Werk mit dieser Figur werfen. Ist einfach nicht mein Gebiet.

Hi Galax.

 

Nicht das wir uns falsch verstehen. Im Grunde sehe ich eine möglichst große Bandbreite auch als positiv an und verfahre so eigentlich auch bei meiner Komiteearbeit.

Sollte ich zb wie letztes Jahr geschehen, bei der Nominierungsliste auswählen müssen und bin mir bei verschiedenen Titeln nicht sicher wen ich lieber hatte, ist die Bandbreite auch ein Kriterium. Ich wähle dann in der Regel denjenigen Roman aus, von dem ich meine das er ein Thema/Genre abdeckt das wir dieses Jahr noch nicht haben, anstatt zb eine weitere Dystopie wenn da bereits 2 voraussichtlich auf der List stehen werden. Genauso wie ich in aller Regel wenn mir 2 Romane gleich gut gefallen haben, denjenigen auswähle von dem ich der Meinung bin, das er stärker dem Namen unseres Preises gerecht wird, also stärkere und klarere "Science-Fiction" Anteile beinhaltet.  Allerdings ist die aktuelle Liste des KLP aus meiner Sicht wie ein abhaken bestimmter Namen die schon besseres geschrieben haben ergänzt durch Namen mit Romanen die sich durch nichts gegenüber anderen hervorheben würden. Ich lasse dein Werk mal aussen vor weil ichs nicht mehr geschafft habe es zu lesen ( was jetzt ein glücklicher Umstand ist so muss ich nicht persönlich kritisieren und bin fein raus ) aber zb der Roman von Perplies. Ich sehe nicht was daran jetzt Preiswürdig wäre. Ein völlig durchschnittlicher Abenteuerroman im Weltraum. Ist ok und nicht schlecht, fühlte mich gut unterhalten, aber warum auf der Liste eines Preises? Auf die Begründung wäre ich sehr gespannt, ganz einfach weil mir da auch nix zu einfallen würde, obwohl ich sehr gerne einfache Abenteuergeschichten im Weltraum lese.



#119 Narrania

Narrania

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Geschrieben 13 Juni 2020 - 07:02

Gut geschrieben!



#120 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 13 Juni 2020 - 10:03

 

 

[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]sondern am deutlichen Unterschied zwischen deutscher und internationaler SF.[/color]

... ja, und das liegt am Angebot. Wenige Romane deutscher Autoren (geschweige denn Autorinnen) werden bei großen Verlagen veröffentlicht, und besonders "experimentell" geht es dort nicht so oft zu. Was wiederum nicht zuletzt am Kaufverhalten des Publikums liegt. Deshalb wird sich niemand über den Preisträger in der Kategorie "Bester Roman" wundern und man kann sich auch nicht ernsthaft drüber beschweren. Selbst wenn PR einfach nicht für jeden ist, so ist es erfreulich, dass es eine solch erfolgreiche Unternehmung in der deutschen SF überhaupt gibt. Würde es ohne PR nennenswert mehr andere gute deutsche SF geben, die sich ebenfalls sehr ordentlich verkauft? Ich glaube nicht.

 

Auch an dieser Stelle übrigens nochmal meine besondere Gratulation an Michael, dessen Einsatz für die deutsche SF in Buchform wirklich im wahrsten Sinne des Wortes "ausgezeichnet" ist, selbst wenn wir inhaltlich nicht einer Meinung sind, was die inhaltliche Beurteilung angeht.


Bearbeitet von Uwe Post, 13 Juni 2020 - 10:03.

Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de



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