Habe gerade letztlich wieder "The Hateful 8" gesehen. Bei der Anfangsszene fiel mir auf, wie sehr die Musik dort mich an den Stil von John Carpenter erinnerte, obwohl sie von Morricone ist - was auch cool ist, weil H-8 ja auch eine Hommage an Spaghetti-Western ist. Das fand ich konsequent, denn ich wusste, dass "The Thing" ein Vorbild für Tarantinos Film ist. Erstaunt war ich dann aber, dass Morricone ja auch den Score für "The Thing" geschrieben hat, mit Carpenters Mithilfe. Das hatte ich nicht mehr in Erinnerung. In H-8 kulminieren also alle diese Fäden irgendwie.
Sehr traurig, dass er nun gestorben ist. Er zählte sicher zu den einflussreichsten Filmkomponisten aller Zeiten.
Für mich der beste "old school"-Filmkomponist - durch Morricones Thema für Die Unbestechlichen ist mir zum 1. Mal so richtig klar geworden warum ein Klavier im Orchester mit Trommeln, Kesselpauken usw. zusammen gruppiert wird! Meine Lieblings-Intro war aber die vom Mexiko-Western Duck you Sucker (dt. Titel fällt mir gerade nicht ein)...
Er hat natürlich neben SF-Filmen auch mindestens einen Fantasy-Film mit einem tollen Einführungsthema beglückt ("Kalidors Thema"):
Ruhe in Frieden, Großmeister! Schön, dass wir dein Genie immer wieder nachträglich anhören können.
/KB
Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar... Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]
Junge: (schockiert, aber er nickt)
Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.
Junge: Ich habe einen! -...
Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?
Junge: ... Robin.
Prof.: Und einen Nachnamen. [..]
Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?
Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.
(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)
Ich hatte die letzten Monate eine Giallo-Film-Phase. Von den rund 60 Filmen, die ich gesehen habe, hat Morricone gefühlt 50 vertont, was ich erstaunlich fand.