Ab dem 8. August wird hier
Anna Kavan mit Eis
gelesen und darüber diskutiert.
Ich wünsche allen viel Spaß.
(Der Starttermin wurde einvernehmlich auf den 8. verschoben.)
Geschrieben 28 Juli 2020 - 20:31
Ab dem 8. August wird hier
Anna Kavan mit Eis
gelesen und darüber diskutiert.
Ich wünsche allen viel Spaß.
(Der Starttermin wurde einvernehmlich auf den 8. verschoben.)
Geschrieben 09 August 2020 - 20:46
Habt ihr schon begonnen?
Für das erste Kapitel sollte man sich Zeit nehmen. Zumindest ist das mein Eindruck. Ich bin gespannt, was sich daraus entwickelt.
Geschrieben 10 August 2020 - 20:17
Ähm ja ... ich hatte das erste Kapitel mal versucht so "nebenbei" zu lesen, das Buch weggelegt und etwas später wurde mir klar, dass ich nichts verstanden habe.
Ich habe heute Kapitel 1 und 2 gelesen. Das ist schon nicht ohne.
Was für ein Erzählertyp wird hier verwendet?
Er ist ein Ich-Erzähler und dann hat er plötzlich Wissen von Szenen in denen er nicht dabei war???
Ich hatte auch irgendwie den Eindruck, dass hier Vorstellung und Zeitlinien durch einander gehen.
Das wird noch verstärkt durch die fehlenden leeren Zeilen zwischen einzelnen Gedanken/Szenen. Vielleicht ist es aber auch gewollt.
Ich werde weiter lesen, da ich noch keine Ahnung habe, was ich mit dem Buch anfangen soll.
Vielleicht lese ich heute noch Kapitel 3.
Geschrieben 11 August 2020 - 05:50
Habe auch mit dem ersten Kapitel begonnen und mir ist klar, das wird eine surrele Lesereise. Genau Trace, hier verwischen Zeit und Betrachtungsweisen. Wird wohl eher weniger um eine klassische SF-Handlung gehen als vielmehr ein poetischer Bewusstseinstrip.
Genau mein Ding bisher.
Geschrieben 11 August 2020 - 20:02
Gestern Kapitel 3 gelesen und danach zufällig den Klappentext auf der Rückseite gelesen und da wurden die 3 möglichen Sichtweisen auf den Text genannt und damit wurde mir klar, worauf ich mich einstellen muss.
Bis jetzt versuche ich noch mich in der Welt zu recht zu finden, also zu welcher der möglichen Sichtweisen ich eher tendiere. Ich bin mal gespannt, ob und was für ein Bild der Welt sich vor meinem inneren Auge bildet.
Geschrieben 12 August 2020 - 05:26
Auch mit Kapitel 3 durch. Mir fiel auf, dass der Erzähler während seiner Suche immer wieder direkt in Szenen tritt, die Gewalt gegen das Mädchen beschreiben. Lässt mich an Matt Ruffs Roman »Ich und die anderen« erinnern. Falls ihr es nicht kennt, erklär ich mal nichts. Ein lesenswerter Roman.
Ansonsten: sehr schöne Eis- und Kälte-Beschreibungen. Weiterhin sehr surreal. Eine postapokalyptische Welt, aber prä-Computer, denk ich.
Geschrieben 16 August 2020 - 09:54
Ich hatte die letzten Tage nicht viel gelesen aber heute mal bis Kapitel 11 gelesen und ... hm ... ich habe nicht viel zu schreiben. Bei jedem Kapitel gibt, es immer wieder neue Verwirrungen.
Die Beschreibung der Zerstörung und der Umgebung sind gut geschrieben aber insgesamt ... bleibt ein großes Schulterzucken und bei mir.
Geschrieben 17 August 2020 - 05:42
Bin erst in Kapitel 5
Die Mädchen-Passagen sind ziemlich heftig. Jede Menge Missbrauch und Gewalt. Der Ich-Erzähler steckt aber ebenso voller Gewalt.
Sehr düsterer Text
Geschrieben 19 August 2020 - 14:55
In Kapitel 7
Die Perspektiv-/Erzählerwechsel im nächsten Absatz sind schon heftig. Mal ist das Mädchen tot, dann lebt es wieder. Dann ist unser Prota in der Erzählsituation real, mal nicht. Mal Täter, mal Beobachter †¦
Denke immer mehr, dass wir hier wirklich so etwas wie eine psychische Erkrankung begleiten.
Geschrieben 20 August 2020 - 21:03
Bis Kapitel 12 gelesen.
Ja, an den Stellen war ich mir auch nicht mehr ganz sicher. Was nun ist.
Mich beschäftigt auch was es mit dem Mädchen auf sich hat. Sie wirkt auf mich eher wie eine mythische Figur, die dem Protagonisten (Zu)flucht oder Hoffnung bietet. Ich habe nie richtig verstanden, warum sie überhaupt geflohen ist von dem Maler um dann bei dem Wächter zu landen alles sehr merkwürdig und zusammenhangslos.
Geschrieben 21 August 2020 - 23:43
Als ich das schmale Büchlein anfing, dachte ich, dass ich es innerhalb weniger Tage durchhaben würde. Da ahnte ich nicht, dass ich so wenig zum Lesen kommen würde, weil der Schriebtisch gerade einfach zu voll ist.
Ansonsten: sehr schöne Eis- und Kälte-Beschreibungen. Weiterhin sehr surreal. Eine postapokalyptische Welt, aber prä-Computer, denk ich.
Ich bin jetzt erst bei Kapitel 4 und teile deinen Eindruck. Ein wenig erinnert mich der surreale Chatakter und die Stimmung von "Eis" an Murnanes "Die Ebenen", aber es ist düsterer und kälter geschrieben. Mit Ausnahme der Suche nach dem Mädchen bin ich mir noch gar nicht sicher, worauf das alles hinausläuft und ob es überhaupt auf etwas hinausläuft. Ich bin gespannt und hoffe auf mehr Lesezeit.
Geschrieben 22 August 2020 - 22:25
Ich habe noch nicht weiter gelesen, ich hoffe morgen die verbliebenen Kapitel lesen zu können.
Geschrieben 26 August 2020 - 05:29
Bin in Kapitel 10.
Immer wieder Hinweise darauf, dass Erzähler und Wächter Spiegelbilder sind. Die Suche nach dem Mädchen, das Finden, ihr Verschwinden wiederholen sich.
Das näherrückende Eis gewinnt an Bedeutung, als Bedrohung etwa.
Ein sehr ungewöhnler Text. Denk nicht, dass er mir ohne den Lesezirkel untergekommen wäre.
Geschrieben 26 August 2020 - 08:46
Langsam komm eich auch vorwärts, bin aber ziemlich angetan. Spannend finde ich die schnellen Genrewechsel. Da rutscht man von Seite auf die andere von einer kafkaesken Behördenszene in ein postapokalyptische Kriegsszenario. Das führt dazu, dass ich einzelne Seiten mehrfach lesen muss, um die Wechsel nachvollziehen zu können. Ansonsten drohen immer wieder große Fragezeichen.
Geschrieben 26 August 2020 - 19:27
Habe jetzt Kapitel 13 und 14 gelesen.
Keine Ahnung ich kann nicht viel damit anfangen. Und es wird schon wieder das Mädchen gesucht.
Ich gebe zu, dass manche Passagen schön geschrieben sind aber ansonsten blättere ich bei manchen Seitenwechseln auch mal zurück und kontrolliere, dass ich nicht etwas übersprungene habe. Die Brüche sind schon sehr hart.
Auch habe ich bis jetzt immer noch keine Vorstellung der Welt zur geografischen Orientierung. Es wird gereist und man kommt in anderen klimatischen Zonen an und fliegt irgendwohin und fährt dann über eine Grenze und ist wieder woanders. Als wären es erst Inseln und dann ist es plötzlich ein großes zusammenhängendes Gebiet.
Auch die Bedrohung durch das Eis ist mir noch nicht so richtig klar, ich habe irgendwie den Eindruck als wäre es die "Rückseite" des Mädchen oder als wären sie verbunden oder so .. (Das ist kein wirklich klarer Gedanke meinerseits und noch nicht einmal eine Ahnung ... mehr so wie blinde Kuh im dunklen und im freien Fall)
Geschrieben 27 August 2020 - 11:14
Orte, Personen, Zeiten fließen ineinander, das ist alles sehr offen gehalten. Bin auch sehr gespannt, ob sich da am Ende überhaupt irgendwas klärt oder zusammenfügt oder auseinanderdividiert.
Geschrieben 30 August 2020 - 10:13
Je länger ich lese, desto mehr habe ich den Eindruck, dass es keine Orte, Figuren und Zeiten gibt. Im Grunde gleicht sich ja alles und Konturen sind kaum ausgearbeitet. Selbst der Ich-Erzähler wird einem ja nicht vertrauter. Was bleibt sind situative Schilderungen, viel Bewegung, die nichts bewegt, Überlegungen zu Traum und Wirklichkeit, die dann wieder aufgegeben werden. Auf eine eigenwillige Art spannend und in jedem Fall stimmungsvoll. Aber kein Buch, das viel dafür tut, gemocht zu werden.
Geschrieben 30 August 2020 - 10:21
Jup, defintiv nicht
Geschrieben 30 August 2020 - 15:23
Jetzt bin ich auch durch. Das Ende fokussiert endlich wieder stärker die Figuren und deren Beziehung. Dabei ist es trotz aller Gewalt zum Ende hin fast versöhnlich ... nur was bringt das, wenn doch das Eis immer näher kommt.
Der Roman war gänzlich anders als erwartet: kalt, distanziert, flüchtig (was Figuren, Orte, Zeiten, Genres betrifft), nur sehr konzentriert zu lesen und zu verstehen, aber wenn ich einmal den richtigen Moment fand, dann hat er kurzzeitig eine fast schon hypnotische Wirkung entfaltet, die aber auch schon wenige Seiten und damit viele inhaltliche Sprünge später wieder verloren ging. Auf diese Weise ist "Eis" ebenso unwirtlich und unwirklich wie die Welt, von der der Text erzählt. Eine Spannungskurve gibt es nicht, auch keine Entwicklung. Eigentlich ist es ein Rausch immer neuer, einander gliechender Ideen, der ein Anfang und ein Ende verpasst bekommen hat.
Auf eine eigentümliche Art habe ich es gemocht, "Eis" zu lesen, und ich habe offenbar trotzdem sehr häufig vermieden, darin zu lesen. Andernfalls hätte ich nicht so lange für 180 Seiten gebraucht.
Geschrieben 31 August 2020 - 05:29
sehr treffend auf den Punkt gebracht, Felix!
Nach meiner Interpretation erleben wir ein komplettes Innenleben. Verschiedene Aspekte der Persönlichkeit kämpfen mit- und gegeneinander, tun sich Gewalt an, versuchen miteinander klarzukommen, sehen sich aber auf einem Weg in eine eisige Erstarrung.
Geschrieben 31 August 2020 - 08:30
Nach meiner Interpretation erleben wir ein komplettes Innenleben. Verschiedene Aspekte der Persönlichkeit kämpfen mit- und gegeneinander, tun sich Gewalt an, versuchen miteinander klarzukommen, sehen sich aber auf einem Weg in eine eisige Erstarrung.
Diese Lesart lässt der Roman auf jeden Fall zu, verschleiert es aber vordergründig immer mal wieder, indem dann doch wieder zwischen Traum und Nicht-Traum unetrschieden wird.
Geschrieben 27 September 2020 - 18:15
Puh - das wäre tatsächlich nix für mich gewesen!
Nieder mit den Gleichmachern. Sie wollen uns durch Langeweile mürbe kriegen. Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an! jottfuchs.de
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