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Phantastische Literatur in der "Hochkultur"


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43 Antworten in diesem Thema

#31 James G.B.

James G.B.

    Yoginaut

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Geschrieben 18 September 2004 - 16:25

Unbedingt dazu gehörtHenry James -The Turn of the screw.Der hat aber noch mehr unheimliche Geschichten geschrieben.Vielleicht auch noch T.E.D. Klein, mit seinem grandiosem RomanThe Ceremonies.

#32 Konrad

Konrad

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Geschrieben 18 Januar 2005 - 21:19

Hallo,warum wird die russische Phantastik eigentlich so stiefmütterlich behandelt ?Da nenne ich doch gleich mal zwei Klassiker:Nikolaj Gogol: "Petersburger Novellen"Michail Bulgakow: "Der Meister und Margarita" und "Hundeherz"Gruß,Konrad

#33 Oliver

Oliver

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Geschrieben 19 Januar 2005 - 10:11

warum wird die russische Phantastik eigentlich so stiefmütterlich behandelt ?

Nun ja, sie ist wohl, bis auf die Strugatzkis und vielleicht noch Samjatins "Wir", nicht so auf dem Radar deutscher (insbesondere: ehemals west-deutscher) SF-Fans. Hinzu kommt: Die von Dir genannten Beispiele gelten eher als "Literatur-Literatur" :) und werden auch so vermarktet, obwohl sie natürlich starke phantastische Elemente beinhalten. In dem Zusammenhang fällt mir immer wieder ein, dass sich Margaret Atwood mit Händen und Füßen gegen SF-Preise gewehrt hat, die ihr für "Der Report der Magd" verliehen werden sollten, in die Ecke wollte sie nicht gestellt werden. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/unsure.png ^_^ Nur fürs Protokoll: Das Buch ist übrigens wirklich toll und soll hier nochmals empfohlen werden.
  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
  • • (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
  • • (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
  • • (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)

#34 Konrad

Konrad

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Geschrieben 19 Januar 2005 - 10:19

[Hinzu kommt: Die von Dir genannten Beispiele gelten eher als "Literatur-Literatur" :)  und werden auch so vermarktet, obwohl sie natürlich starke phantastische Elemente beinhalten.

Ich dachte, dies ist das Thema des Threads. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/blink.png Oder was verstehst du unter "Literatur-Literatur" ? Konrad

#35 Oliver

Oliver

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Geschrieben 19 Januar 2005 - 10:35

Ich dachte, dies ist das Thema des Threads.  :) Oder was verstehst du unter "Literatur-Literatur" ?

Ich kann Dir jetzt nicht folgen. Du hattest gefragt, warum russische Phantastik so stiefmütterlich behandelt wird. Darauf antwortete ich, ich verkürze jetzt mal ganz stark: Weil da nur ganz wenige suchen.
  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
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#36 Konrad

Konrad

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Geschrieben 19 Januar 2005 - 10:45

Deine Antwort habe ich verstanden als: "Sie wird nicht gefunden, *weil* sie "Literatur-Literatur" ist".

Das wiederum habe ich nicht verstanden, weil in diesem Thread eigentlich *nur* Beispiele von "Literatur-Literatur" gesucht werden.

Edit:kursiv

PS:
Ich glaube, auch in der russischen SF-Literatur gibt es noch jede Menge ungehobener Schätze.

Bearbeitet von Konrad, 19 Januar 2005 - 11:54.


#37 molosovsky

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Geschrieben 19 Januar 2005 - 12:50

Hey Ihr,

danke für die Ehre, meinen Echo-Begriff »Literatur-Literatur« aufzugreifen.

Speziell für Konrad:
Also, ich bin ein Wessi und war ne zeitlang Wahl-Ösi, bin kein Kommunist und hab dennoch mein Radar manchmal in Richtung Osten ausgerichtet. Bei mir liegen entsprecchend noch zwei neuere Russen-SF-Bücher herum. Beide habe ich bereits ausführlich autopsiert, aber noch nicht komplett gelesen (nicht, daß sich jemand beschwert, was für Nieten ich empfehle).

†¢ Tatjana Tolstaja: »Kys«, Rowohlt Berlin, 2003 (2000) - Postapokalytische Mischung aus Dysopie und Mythos. Kräftig, aber ein wenig sperrig.

†¢ Vladimir Sorokin: »Ljod das Eis«, Berlin Verlag, 2003 (2002) - Wilde Verschwörungs-kiste mit Virtuell Reality und Fight Club-Aroma. Für Sorokin kann ich die Hand ins Feuer legen, denn ich kenne ein paar Kurzgeschichten und Essays von ihm, sowie DEN Glasnost-Pop-Roman »Die Schlange«, sowie den keck-spannenden »Marinas dreissigste Liebe«.

Kommen beide wohl auch bald als deutsches Taschenbuch heraus. Derweil muß man noch a die 20 - 30 Euro für beide hinrotzen oder in die Bücherei gehen.

Bereits als Taschenbuch liegt vor:

†¢ Viktor Pelewin: »Buddhas kleiner Finger«, Volk & Welt, 1999 (1998) - Mischung aus »Magarita«-wanna-be und fernöstlichen Steppenabenteuer. Trotzdem erfrischend absurd und gut geschrieben.

Grüße
Alex / molosovsky

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#38 djmeister

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Geschrieben 19 Januar 2005 - 19:57

@ molosovsky Hi! Hab ich das jetzt richtig verstanden? von dir kommt der begriff literaturliteratur? den verwend ich nämlich dauernd.lg, stefan

#39 molosovsky

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Geschrieben 19 Januar 2005 - 22:04

Hi djmeister: Zumindest in diesem Thread hier hab ich den Begriff als erster aufgescheucht (siehe. Kurzform: Literatuuur. Ich verwende den aber schon seit ca. 15 Jahren, auch wenn ich nicht sicher sagen, ob ich den generiert habe, oder ob ich ihn aufgeschnappt habe. könnte sein, ich hab ihn in einer lebhaften Life-Diskussion beim Ranicki-Parodiern improvisert. Wenn die Nebenfrage gestattet ist: Was verstehst Du denn genau darunter? Grüße Alex / molosovsky

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#40 Konrad

Konrad

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Geschrieben 19 Januar 2005 - 22:43

Also, ich bin ein Wessi und war ne zeitlang Wahl-Ösi, bin kein Kommunist und hab dennoch mein Radar manchmal in Richtung Osten ausgerichtet.

Hallo Alex, ich finde deine Reaktion interessant. Dazu möchte ich vorausschicken, daß ich auch aus Westdeutschland stamme. Es scheint so, als ob wir immer noch dem Zwang unterliegen, uns rechtfertigen zu müssen, wenn man russische Literatur mag. Oder deute ich da etwas hinein ? Gruß, Konrad

#41 molosovsky

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Geschrieben 20 Januar 2005 - 00:18

Hallo Konrad,

Deine Frage ist umsichtig.
Rechtfertigungszwang †¦ hmm, wer soll denn da zwingen?

Zudem: ne ganze Reihe von Russen sind ja enorm einflußreich gewesen und entsprechend wird die russische Literatur - zumindest meiner Sicht nach - keineswegs von der belletristischen* Aufmerksamkeit der Deutschen scheel beäugt und zögerlich akzeptiert.

Mag sein, ich habe Konrads Ausgangsfrage zur Geringsschätzung der russischen Phantastik übertrieben aufgefaßt.
Sicherlich hab ich das sogar.

Meinem Satz: »Also, ich bin ein Wessi und war ne zeitlang Wahl-Ösi, bin kein Kommunist und hab dennoch mein Radar manchmal in Richtung Osten ausgerichtet«, hätte ein Smilie nicht geschadet.

Und: So spritzig ich den hingeschrieben habe, war er dennoch als vage Info gedacht.
Hätte ja sein können, ich bin ein großer Russenfan (wahlweise: nur kulturell, oder verschärft revolutionsgeschichtlich interessiert) und hab den totalen Durchblick. Wenns hochkommt, hab ich bis jetzt an die 25 bis 30 Russen gelesen. Durchblick hab damit nicht, aber pflege schon länger neugierig auf alle möglichen Literaturen zu sein, vor allem wenn sie phantastisch sind. Von wo, aus welcher Zeit, oder von welcher Kultur-Ebene ist mir dabei ziemlich schnurz - aber nach Ort, Zeit und »Genre« orientiert man sich gemeinhin ganz gut.

Grüße
Alex / molosovsky

* = im geschichtlichen, also wörtlicheren Sinne der bürgerlichen Idee der »schönen Literatur« gemeint, also Romane, Erzählungen, leichtere Lyrik.

Bearbeitet von molosovsky, 20 Januar 2005 - 00:20.

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#42 Konrad

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Geschrieben 20 Januar 2005 - 08:25

Hi Alex,

Rechtfertigungszwang †¦ hmm, wer soll denn da zwingen?

nunja, nenn' es die berühmte "Schere im Kopf" oder den Vermeidungsdruck scheel beäugter Vorlieben, den unbewußten Anpassungsmechanismus sozial lebender Kopftiere. :D In der heißen Phase des kalten Krieges gab es in Westdeutschland genug Leute, die glaubten, man müsse ein Kommunist sein, wenn man russische Literatur liest. Dies hatte sich vor der Wende einigermaßen entspannt. Nach der Wende gab es ein eigenartiges Phänomen; offenbar führte die Zwangsbeglückung mit russischer Literatur in der DDR-Zeit zu einer Gegenreaktion nach der Wende. Jetzt wurden den Lesern unterstellt, sie müßten wohl ein politisches Motiv haben, wenn sie nach Wegfall des Zwanges immer noch russische Literatur läsen. Langer Rede kurzer Sinn: Ich habe den Eindruck, wenn ich die auffälligen Lücken in den Literaturlisten sehe, als wäre das Interesse an russischer Literatur immer noch unterschwellig belastet. Gruß, Konrad

#43 djmeister

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Geschrieben 20 Januar 2005 - 16:05

hi molosovsky!literaturliteratur = literatur die von literaturinterpreten deswegen für literatur gehalten wird, weil sie von literaturinterpreten für literatur gehalten wird :confused: .so nehm ichs, wenn ich den begriff zu kritik oder polemik verwende. ähnlich, wie bei der sog. 'progressiven' Literatur, wo das progressive nicht das brechen einer erwartungshaltung, sondern gerade die bestätigung einer welt/erwartungshaltung ist, und zwar von der erwartungshaltung von leuten, die sich selbst für progressiv halten, weil sie literatur lesen, die von progressiven literaturkritikern als progressiv bezeichnet wird. der begriff hat aber auch eine konstruktive bedeutung, die ich mich aber hier nicht endgültig zu formulieren traue.ps: zur 'geringschätzung der russischen phantastik' . in akademischen kreisen ist das glaube ich nicht so. nach meinem überblick gibt es im verhältnis mehr sekundärliteratur zur russischen phantastik als es russische autoren von phantastischer literatur im verhältnis zu nichtrussischen gibt, und als es leser russischer phantastischer literatur im vergleich zu nichtrussischer gibt.lg, stefan

#44 Konrad

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Geschrieben 21 Januar 2005 - 12:23

Hallo, ich kannte den Begriff literatur-literatur vorher nicht, fand ihn aber ganz witzig und habe ihn als ironisches Äquivalent zu dem leicht elitär angehauchten Begriff "Hochliteratur" verstanden. Ironisch im doppelten Sinne (daher auch 2 x literatur ;) ): Zum einen mit Blick auf den dünkelhaften Leser, der nur Literatur liest, die von Literaturkritikern als solche bezeichnet werden. Zum anderen mit Blick auf den eingebildeten Kritiker, der glaubt, der Leser würde alles schlucken, was er als Literatur klassifiziert. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/biggrin.png Gruß, Konrad

Bearbeitet von Konrad, 21 Januar 2005 - 12:36.



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