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Richard Morgan: Das Unsterblichkeitsprogramm


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44 Antworten in diesem Thema

#1 Dave

Dave

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Geschrieben 31 August 2004 - 20:57

Hallo zusammen,

nach dem großen Zuspruch im Vorfeld nun endlich im Lesezirkel:

Richard Morgan
Das Unsterblichkeitsprogramm
Orig.: Altered Carbon
Heyne 9/2004
606 Seiten
Übersetzer: Bernhard Kempen

Hier die Kapitel 1 - 20
Die Kapitel 21 - 42 sind hier zu finden

Sie haben das Wort.

<_<


--------------------------------------------------

Besprechung zu Das Unsterblichkeitsprogramm bei ALIEN CONTACT
Rezension zu Das Unsterblichkeitsprogramm von Rupert Schwarz
Homepage von Richard Morgan
Informationen zum Übersetzer Bernhard Kempen

Bearbeitet von Ronni, 20 Mai 2005 - 20:05.


#2 dyke

dyke

    Biblionaut

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Geschrieben 31 August 2004 - 21:46

Danke Dave, das ist fein, dass Du 1 Std 25 Minuten vor dem 01.09. beginnst.

Seit Sonntag abend scharre ich schon mit der Lesebrille - ein Buch beendet und für eins zwischendurch reicht die Zeit nicht. Also habe ich ein kleinen Frühstart hingelegt und will doch gleich mal das Lästern anfangen:

Bisher habe ich noch nicht kapiert, warum die neueren SF-Romane immer so dick sein müssen??

Und das leidige Thema: Der Titel
Was hat „Das Unsterblichkeitsprogramm" mit „Altered carbon" zu tun??

Zuerst habe ich mir die kurze Inhaltsangabe reingezogen. Die Unsterblichkeit scheint darauf zu beruhen, dass das Bewusstsein in einer Datenbank abgespeichert und dann wieder auf einen Körper übertragen werden kann.
Die Körper scheinen, wer es sich leisten kann, Klons zu sein. Da bin ich neugierig, wie das gelöst wird. Läßt man sich alle paar Jahre einen Klon neu anlegen, um immer einen jungen zu haben? Was geschieht mit den Klons, bis sie gebraucht werden?? Was geschieht mit dem Bewusstein der Klons, das sich ja normalerweise auch entwickelt? Oder wachsen sie in einer Art „tiefgefrorenem Zustand"? Macht aber für mich auch nicht viel Sinn, denn die ersten Bewegungen nach der Übertragung eines Bewusstseins in einen unbewegten Körper müssen höllische Schmerzen verursachen.
Woher kommen die Körper, wenn man sich keinen Klon leisten kann??
Was macht das Bewusstsein in der Datenbank? Ist es einfach gespeichert wie eine Datei und damit vorübergehend „tot", oder ist es aufnahmenfähig und entwickelt sich weiter??
Und wie kommt es überhaupt dahin?? Muss ich regelmäßig ein update machen lassen? Was geschieht bei einem plötzlichen Tod ohne vorherige Bewusstseinspeicherung?
Ich bin gespannt, wie der Autor die Probleme löst oder ob er sie (wie in der aktuellen SF gerne) einfach überspielt oder gar ignoriert.

PROLOG

Gern genommener Thriller-Einstieg: Keiner weiß was eigentlich los ist, aber es gibt ein großes Gemetzel. Meist ist es nicht einmal wichtig für den Roman.

Gleich am Anfang können sich alle Raucher eins ins Fäustchen lachen – auch in einigen zig-jahrzehnten wird immer noch geraucht. *hechel*

Auch der Autor lang gleich in die Thriller-Trickkiste: die Munitionsmagazine werden mit farbigem Klebeband gekennzeichnet, um sie je nach Inhalt unterscheiden zu können. Nur sie wurden in einem Nachteinsatz gebraucht, was bringen da Farben (besonderes grün udns charz sind bei Dunkelheit so einfach zu unterscheiden), zudem es nur um 2 Munitionsarten geht. Da hätte eine Art mit Klebeband zu kennzeichnen gereicht und man hätte nicht einmal den Blick vom Gegner nehmen müssen. (Bin halt ein Lästermaul)

Ein schöner bildhafter Satz

Sarah schlief, eine Ansammlung von niederfrequenten Sinuskurven unter dem Bettlaken.

Nur – ohne Bettlaken keine Sinuskurven *frechgrins*

Und dieser

Ich drückte die Zigarette aus, kaum von mir selbst beeindruckt, und ging ins Schlafzimmer

.
Also, ich war noch nie nach dem Zigarettenausdrücken von mir selbst beeindruckt. Was mache ich da falsch?? Brauche ich einen Psycho-Doc??

Oder

Das war ein alter Corps-Witz

Habe ich zwar überhaupt nicht verstanden, aber hier kommt ein Stückchen Vergangenheit heraus.

Den Begriff chemische Aufmerksamkeit kann meine Phantasie ja noch als instinktiv, im Gegensatz zu "voller Bewusstheit", interpretieren. Aber bei der Schöpfung chemische Klarheit versagt sie schmälich.

So nebenbei lernen wir eine Aufputschdroge (Tetrameth) kennen und, obwohl noch nicht klar ist, wie weit in der Zukunft wir uns befinden – die ultimate Bleispritze scheint immer noch die „Kalaschnikov" zu sein.

Der Prolog soll ja anundfürsich den Leser, der das Buch flüchtig in die Hand nimmt, zum Kauf animieren – na ja, so richtig dolle ist er wohl nur für Action-Fans.

LG Dyke

#3 Skydiver

Skydiver

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Geschrieben 31 August 2004 - 22:24

Mein Problem: Die „Unsterblichkeit“ wird als rein technisches Problem dargestellt. Gebe ich „den Geist auf“, wird eine Kopie auf einen Klon oder Leihkörper aufgespielt und weiter geht es†¦Aber ich bin doch Tot??!! Wie kann eine „Kopie“ ICH sein? <_< Ansonsten gefällt mir der Einstieg. Die Ungereimtheiten fangen später an. Beispiel: Als getöteter Straftäter werde ich „eingelagert“. Und nach Verbüßung einer Zeitdauer als Einsen und Nullen auf ner Festplatte wieder belebt.Gesetzestreue Bürger ohne dickes Sparbuch sterben dagegen und werden nicht wieder belebt. Ich hoffe das klärt sich noch auf. :) GrussAlex

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#4 Lomax

Lomax

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Geschrieben 31 August 2004 - 22:30

Ich melde mich dann auch mal in dieser Runde, obwohl ich mich eigentlich eher hineindränge - ich habe das Buch nämlich schon gelesen, allerdings auf Englisch. Ich habe seinerzeit nämlich den Titel für Lübbe begutachtet, musste dann allerdings mitansehen, wie mir das Buch von Heyne "weggeschnappt" wurde :) Als ich gesehen habe, dass das Buch auf diesem Forum besprochen wird, dachte ich, ich könnte hier mal ein wenig nachhorchen, wie es denn nun so ankommt; ob ich mit meiner Einschätzung daneben lag bzw. ob die Übersetzung so rüberkommt, wie ich das Original empfunden habe. Bin also eher ein "Special-Interest-Teilnehmer" <_< - aber das Buch hatte mir damals gefallen, und auch, wenn es letztendlich nicht bei mir gelandet ist, interessiert mich doch, wie es sich hier in Deutschland so macht.Zuerst einmal ist mir aufgefallen, wie lange es noch gedauert hat, bis es endlich rauskam. Im letzten Jahr wollte ich den Titel gerne für eine Rezension haben und war fest überzeugt, dass er schon längst auf Deutsch erschienen war. Aber da wurde ich dann enttäuscht. Als das Buch jetzt endlich rauskam, hätte ich es beinahe übersehen. Erst meine Freundin musste mich darauf aufmerksam machen, dass es unter dem Titel "Das Unsterblichkeitsprogramm" erschienen ist :unsure: Also, ich muss auch zugeben, dass ich überhaupt keinen Bezug zwischen dem Originaltitel und dem deutschen Titel sehe; allerdings wüsste ich nicht, wie man es auf Deutsch treffender nennen könnte. Ich denke, letztlich konnte man nur einen Titel wählen, über den man sich auf die eine oder andere Weise immer streiten könnte - oder könnte hier jemand die geniale Übertragung nenen? Über diese Frage habe ich jedenfalls auch schon nachgegrübelt, obwohl es ja eigentlich nicht mein Problem ist :D So, dann halte ich ab hier mal die Klappe, um nicht in irgendeine Richtung vorzugreifen ...
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#5 ANUBIS

ANUBIS

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Geschrieben 01 September 2004 - 01:00

Soweit ich das verstanden habe befindet sich dasBewusstsein(Seele??) im sogenannten "Stack" , ein Cyberimplantat das im Hinterkopf des "Sleeves" ( netter und eigentlich passender Name für die Kohlenstoffeinheit*gg*)implantiert ist!!Wenn also der Körper stirbt, bleibt das Bewusstsein erhalten und kann in einen anderen Körper implantiert werden!!Das heißt, IMHO ,Ja man bleibt der alte und keine Kopie!!Außer.....aber da würde ich zuweit vorgreifen, denn auch ich habe den Roman schon zu ende gelesen :rolleyes: BTW..es gibt da anscheinend so ne Art "Sozialversicherungsbeitrag" der Dir ein Resleeving garantiert, wenn man die Beiträge bezahlt!!Greetz

Bearbeitet von ANUBIS, 01 September 2004 - 01:11.

" Der erste Trank aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott "

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#6 Dave

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Geschrieben 01 September 2004 - 07:15

Beim Prolog wird einem ja schon klar, warum Hollywood das Buch gekauft hat. Actionbetont, sehr filmisch und ziemlich cool. Ich fragte mich allerdings, ob man nicht vielleicht doch eher die Handfläche auf eine Wunde presst, anstatt mit den Fingern den Einschusskanal abzutasten. Es kann natürlich sein, dass für Kovacs der Körper beliebig austauschbar und mehr ein Objekt ist. Sensibel fand ich hingegen später die Szene vor dem Spiegel, der für ihn mehr ein Fensterrahmen war, weil er das Gesicht darin nicht erkannte.
Verwundert war ich über die Aussage †šHier ist es wie auf einem fremden Planeten†™, denn schließlich ist es das ja für ihn.

Ich habe das Gefühl, dass durch den Ich-Erzähler genauere Erklärungen bezüglich der Klone und dem digitalisierten Bewusstsein unter den Tisch fallen. Mal sehen.
Warum hat eigentlich der Körper, den er nun bekommen hat, Abnutzungserscheinungen wie zum Beispiel Narben? Wird hier etwa Recycling betrieben?

Sätze wie

Vom Strudel trieb ein feiner Nebel heran, der sich wie Tücher aus Musselin auf die Stadt legte und die Küchenfenster beschlug.

sind sicher reine Geschmackssache. Mir gefällt†™s.

#7 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 01 September 2004 - 07:47

Ich lese das Buch auf englisch deswegen meine Bitte: wenn ihr Buchseiten nennt schreibt auch das Kapitel dazu. So können wir vergleichen was der Übersetzer verhauen hat und was im Original schon Mist ist. Die ersten Kapitel lassen vermuten, dass man keinen großen Tiefgang erwarten sollte. Kovacs ist der berüchtigte "Detektiv mit zweifelhaftem Ruf", aber er kommt sehr sympathisch rüber. Bis jetzt unterhalte ich mich prächtig. Die Sache mit den Klonen wird später, insbesondere im 7. Kapitel, etwas klarer. Dyke meinte:

Gern genommener Thriller-Einstieg: Keiner weiß was eigentlich los ist, aber es gibt ein großes Gemetzel. Meist ist es nicht einmal wichtig für den Roman.

Kam mir auch so vor, wahrschlich ist doch etwas am Vorurteil dran, dass ein Buchverlag nur die ersten Abschnitte liest und sich dann ein Bild vom ganzen Buch macht.

Ich drückte die Zigarette aus, kaum von mir selbst beeindruckt, und ging ins Schlafzimmer.

"I stubbed out the cigarette, mildly unimpressed with myself, and went through to the bedroom." Das "unbeeindruckt" scheint sich nicht auf die Zigarette zu beziehen. :rolleyes: Sullivan

#8 Dave

Dave

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Geschrieben 01 September 2004 - 17:01

Ich finde auch, dass Kovacs bislang durchaus sympathisch erscheint, lustig, wie er Mrs. Bancroft die Umgangsformen erläutert, mit denen er aufgewachsen ist, nämlich nicht so direkt zu sein. Passt irgendwie nicht so zum Bild des beinharten Detektiven. Auch scheint es Methode zu haben, dass er mitunter etwas naiv reagiert, und es sich dann etwas später aufklärt (z.b. der Zwischenfall im Hendrix, wo er sich nicht entsinnen konnte, ob sein Name gefallen ist).Übrigens fand ich die Szene mit der Selbstschussanlage im Hotel schon ziemlich dick aufgetragen. Die Action im Prolog war also kein einmaliger Zwischenfall.Von den Klonen kann ich mir bislang noch kein Bild machen, allerdings habe ich nun von Leichenhandel erfahren und der Tatsache, dass tote Körper durchaus noch einmal Verwendung finden können. Finde ich schon recht bizarr und fragwürdig, aber für den kleineren Geldbeutel muss ja auch etwas dabei sein...Am Interessantesten ist aber doch wohl der Kriminalfall, und ich würde doch schon ganz gerne erfahren, was es mit dem ominösen Teilzeittot von Mr. Bancroft auf sich hat.

Bearbeitet von Dave, 01 September 2004 - 17:02.


#9 Jürgen

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Geschrieben 01 September 2004 - 21:24

Hallo...I´m back from the Urlaub ;) NATÜRLICH war dieser Roman im Urlaub dabei und... MannOh Mann, ein harte Sache, dieser Backstein.Ich werde versuchen, in den nächsten Tagen bei dieser Diskussion mitzumischen, denn es gibt einiges zu diesem Buch zu sagen.Eine Kritik werde ich dann zu einem späteren Zeitpunkt posten, sonst wäre die Spoiler-Gefahr doch zu gross.Eines aber sollte gleich betont werden... es ist kein Roman für den Liebhaber seichter SF-Unterhaltung, aber Freunde der Krimi-Sf und harter Storys werden ihren Spass haben.GrussJürgen
Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#10 dyke

dyke

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Geschrieben 01 September 2004 - 22:29

Am Interessantesten ist aber doch wohl der Kriminalfall, und ich würde doch schon ganz gerne erfahren, was es mit dem ominösen Teilzeittot von Mr. Bancroft auf sich hat.

Dann nimm einmal die Fakten: Bancroft wird der Kopf mit seinem Stack weggeblasen. In diesem Kopf steckten die Erinnerungen der knapp letzten 48 Stunden, die noch nicht übertragen wurden. Denn jemand versicherte sich durch den Anruf zur Uhrsynchronisation davon, dass die nächste Übertragung noch nicht stattgefunden haben kann. Es ist also kein Selbstmord und kein Mord, sondern das Vernichten von Wissen, das jetzt nicht reproduzeirt werden kann. Mein Tipp ist, es war Bancroft selbst oder Miriam, denn es gibt zuviele Dinge, die nur sie beide wissen und tun konnten (Wann Übertragung, Zugang zur Waffe usw.) Hauptverdächtiger ist für mich Miriam - Motiv: Bancroft hat etwas über sie erfahren hat, das er nicht wissen durfte. Ist kein Spoiler sondern nur meine Vermutung nach dem 3. Kapitel. Mehr darüber morgen - bin zu müde. LG Dyke

#11 Skydiver

Skydiver

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Geschrieben 02 September 2004 - 07:11

Es ist also kein Selbstmord und kein Mord, sondern das Vernichten von Wissen, das jetzt nicht reproduzeirt werden kann. Mein Tipp ist, es war Bancroft selbst oder Miriam, denn es gibt zuviele Dinge, die nur sie beide wissen und tun konnten

Und warum sollte Bancroft dann unseren Helden engagieren? Nach 300 Jahren Ehe reicht doch ein Gespräch um das Beseitigen von Beweisen zu rechtfertigen. War ja weder Mord noch sonst ein großes Problem. Halt mal die Löschung von Beweisen von der "Festplatte". Es sei denn, die Familie Bancroft arbeitet jeweils mit mehreren Klonen um sichs gegenseitig zu geben. Futur-Dallas. Gruss J.R.² ;)

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#12 Sullivan

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Geschrieben 02 September 2004 - 07:11

Hallo Dyke,deine Theorie klingt logisch. Vielleicht gab es zum Tatzeitpunkt zwei Bancrofts in zwei Klonen und er hat sich selbst umgebracht (ohne Selbstmord). Nach Kapitel 10 deutet alles auf Eifersucht oder sexuelle Motive hin, vielleicht gibt es demnächst noch eine andere Spur. Aus SF Sicht bin ich leicht enttäuscht, aber als Thriller ist das Buch richtig gut. Überraschenderweise (siehe Amazon) ist Richard Morgans zweites Buch ("Broken Angels", ebenfalls mit Takeshi Kovacs) noch nicht ins Deutsche übersetzt worden, seinen dritten Roman kann man aber bereits vorbestellen. Sullivan

#13 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 02 September 2004 - 07:24

Hallo Skydiver,

deine Antwort kam Sekunden vor meiner. ;)

Es sei denn, die Familie Bancroft arbeitet jeweils mit mehreren Klonen um sichs gegenseitig zu geben. Futur-Dallas.

Bist du schon in Kapitel 10? Meine Vermutung geht auch in die Richtung "mehrere Klone".

Ich hoffe dass Miriam Bancroft noch eine größere Rolle spielt. Häufig wird in Vampir Romanen das Thema "Unsterblichkeit" bzw. langes Leben aufgegriffen und das führt in der Regel zur Frage, was es bedeutet, ein Mensch zu sein und zu leben. Als "Meth" dürfte man ähnliche Probleme haben...

Der deutsche Titel "Unsterblichkeitsprogramm" ist übrigens gar nicht so schlecht gewählt, mit "Altered Carbon" kann ich viel weniger anfangen.

Sullivan

#14 dyke

dyke

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Geschrieben 02 September 2004 - 08:38

@sykdiver

Und warum sollte Bancroft dann unseren Helden engagieren? Nach 300 Jahren Ehe reicht doch ein Gespräch um das Beseitigen von Beweisen zu rechtfertigen. War ja weder Mord noch sonst ein großes Problem. Halt mal die Löschung von Beweisen von der "Festplatte".

Sollte Bancroft in den besagten 48 Stunden etwas über Miriam erfahren haben, das sie unebdingt vermeiden will/muß, das er es weiß, dann ist Bancrofts Wissen jetzt eliminiert. Da Bancroft ja aber nicht mehr weiß, warum und wer ihm den Kopf weggeblasen hat, sucht er natürlich den Grund und engagiert Kovacs. LG Dyke

#15 dyke

dyke

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Geschrieben 02 September 2004 - 08:55

@sullivan

Aus SF Sicht bin ich leicht enttäuscht

Kann ich bisher (bis zum 1. großen Macho-Porno-Teil) nicht nachvollziehen. Gerade das Thema "Bewußtsein ohne Körper" zu durchdenken finde ich faszinierend. Allein die Möglichkeit für interstellare Reisen, solange irgendwo ein Körper liegt... Oder die gesellschaftlichen neuen Regeln, die sich daraus ergeben. Hier geht Morgan recht geschickt vor. Er verpackt solche Dinge sehr dezent in die Handlung und überläßt es dem Leser, alleine dem Thriller zu folgen oder mehr auf die Zwischentöne zu achten. LG Dyke

#16 Rusch

Rusch

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Geschrieben 02 September 2004 - 09:11

Soweit ich das verstanden habe befindet sich dasBewusstsein(Seele??) im sogenannten "Stack" , ein Cyberimplantat das im Hinterkopf des "Sleeves" ( netter und eigentlich passender Name für die Kohlenstoffeinheit*gg*)implantiert ist!! Wenn also der Körper stirbt, bleibt das Bewusstsein erhalten und kann in einen anderen Körper implantiert werden!! Das heißt, IMHO ,Ja man bleibt der alte und keine Kopie!! Außer.....aber da würde ich zuweit vorgreifen, denn auch ich habe den Roman schon zu ende gelesen ;)

Das mit der Seele wurde ja von dieser Christensekte :devil: kritisiert. Aber scheinbar spielt das im Roman keine Rolle. Ich habe gestern die ersten beiden Kapitel gelesen. Mein bisheriger Eindruck: Interessant. Mal sehen, worauf das ganze hinausläuft. Morgan versteht jedenfalls zu schreiben. Das Buch ist ein gelungener Kontrast zu "Fall of Hyperion". Nur eine Handlungsebene und eine liniear Handlung. Genau das brauche ich jetzt.

#17 Skydiver

Skydiver

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Geschrieben 02 September 2004 - 11:57

Alterned Carbon bedeutet „Veränderte Kopie“. Jedoch eher im Sinne von Durchschlagpapier als von Fotokopie. Regional bedeutet „alter“ auch kastriert aber da sehe ich so keinen Zusammenhang.Das paßt auch besser zu meiner ersten Frage: Was nützt mir eine (fast) Perfekte Kopie wenn das Original zerstört wird? Gibt es eine Seelenwanderung? Wie kann ich glauben unsterblich zu sein wenn ich sehe das meine „Daten“ auf einer CD gespeichert sind und diese wiederbelebt werden sollen.?Hat nicht die Gestaltung des Gehirns einen Einfluß auf mein Denken und Handeln? Wie würde sich denn der Intellekt unseres Helden im Hirn eines Affen machen? Eine rein elektronische Lösung aller KI oder spezieller Klone klingt eher plausibel als die Darstellungen im Roman.@ SullivanKapitel 10 ist schon Geschichte. Der Non-Blümchensex-Teil liegt hinter mir und zur Zeit befindet sich unser Held in ernsten Schwierigkeiten. Der Verdacht mit mehreren Klonen wurde von Miriam ja schon bestätigt. Ob diese auch für kriminelle Aktionen eingesetzt werden bleibt jedoch offen.@ DykeHast ja recht. Es klingt nur zu simpel um wirklich daran zu glauben. Ich hoffe eher auf einen weiten Spannungsbogen mit Überraschungen und Wendungen usw.. :bigcry:

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#18 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 02 September 2004 - 12:08

Hallo dyke,

Gerade das Thema "Bewußtsein ohne Körper" zu durchdenken finde ich faszinierend.

Alles schon mal dagewesen, es ändert sich höchstens das Verfahren wie die Seele bzw. das Bewusstsein in einen Körper transferiert wird. :bigcry: Das Thema ist zwar spannend, aber für mich ist die Vorstellung beängstigend, den Körper regelmäßig zu wechseln. Naja, wenn es aktuell werden sollte dann wird man sich schon darauf einstellen. Noch mehr Bedenken habe ich, wie "frische" Körper besorgt und herangezogen werden. @Rusch:

Das mit der Seele wurde ja von dieser Christensekte  kritisiert.

Wobei die Kritik etwas heftig kam und völlig aus dem nichts. @Skydiver.

Hat nicht die Gestaltung des Gehirns einen Einfluß auf mein Denken und Handeln? ..

Ich würde mir wünschen dass Richard Morgan mehr auf solche Fragen eingeht, von solchen Gedankenspielen lebt die SF! Vielleicht kommt ja noch was obwohl ich meine Zweifel habe. Sullivan

#19 Rusch

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Geschrieben 02 September 2004 - 13:12

Wenn eine 1:1 Kopie eines Gehirns erstellt wird, und ich denke das ist der Fall, dann werden auch alle Eigenheiten und Besonderheiten des Gehirns kopiert. So zumindest stelle ich mir das vor.

#20 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 02 September 2004 - 13:19

@skydiver:

Der Non-Blümchensex-Teil liegt hinter mir †¦

Non-Blümchensex? Ich glaube, ich weiß jetzt, warum ich für diesen Roman gestimmt habe! :bigcry: Habe heute morgen aber auch erst die erste beiden Kapitel gelesen. Mal sehen, was da noch so alles kommt. Der Roman erinnert mich bisher ein wenig an „The 6th Day“. Ich hoffe, dass dann doch noch ein wenig mehr Tiefgang als beim Film kommt.

Bis dennen,
Henrik
Gerade fertig gelesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"

#21 Dave

Dave

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Geschrieben 02 September 2004 - 20:14

Wenn eine 1:1 Kopie eines Gehirns erstellt wird, und ich denke das ist der Fall, dann werden auch alle Eigenheiten und Besonderheiten des Gehirns kopiert. So zumindest stelle ich mir das vor.

An einer Stelle hat Kovacs ein Interface des Stacks benutzt. Das klingt ja fast so, als könnte man einen Körper wie eine Marionette benutzen. Eigentlich stelle ich mir es so vor, dass der 'digitale Geist' in einem Schwung übertragen wird. Im siebten Kapitel erfährt man etwas mehr von Leila Begin, deren Name ja schon gefallen war. Eine ehemalige Gespielin von Bancroft, die durch Gewalteinwirkung ihr ungeborenes Kind (ohne Stack) verlor. Also mal eben auf die Liste der Tatverdächtigen setzen. Der Besuch bei PsychaSec S. A. hat mir gut gefallen, ein Rundgang mit viel Informativem bezüglich der Klone.

#22 Sullivan

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Geschrieben 03 September 2004 - 07:33

Ich denke auch man kann den "digitalen Geist" in einem Schwung übertragen. Irgendwie habe ich überlesen, wofür die Abkürzung "d.h." steht - jetzt ist es wieder klar. :lol:

In den Kapiteln 12 und 13 erleben wir eine heftige Folterszene. Hier wird kurz angerissen, dass starke Traumas zurückbleiben können wenn man seinen eigenen Tod miterlebt. Natürlich hat Takeshi Kovacs eine Sperre gegen dauerhafte Traumas so dass es ihm nichts weiter ausmacht, gefoltert zu werden. Wieder eine Chance vertan obwohl da ja noch die Erinnerungen an Jimmy sind der sich seine Augen ausreißt.

Stichpunkt Folter, Robert A. Heinlein hatte die Einstellung, dass unter Folter jedes Geheimnis preisgegeben wird. Deswegen wussten seine Protagonisten immer nur soviel wie nötig.

Sullivan

#23 ANUBIS

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Geschrieben 03 September 2004 - 10:25

Interessant ist auch das Morgan bis jetzt noch nicht schlüssig erklärt hat was diese " Envoy" - Konditionierung eigentlich ist!!Gehört Suggestion auch dazu??Emphatie dürfte ja dabei sein!!Greetz
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#24 Skydiver

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Geschrieben 03 September 2004 - 11:38

Natürlich hat Takeshi Kovacs eine Sperre gegen dauerhafte Traumas so dass es ihm nichts weiter ausmacht, gefoltert zu werden. Wieder eine Chance vertan obwohl da ja noch die Erinnerungen an Jimmy sind der sich seine Augen ausreißt.

Die Konditionierung ist, wie beschrieben eine Technik der ?Selbsthypnose? mit der Möglichkeit sich selbst zu töten (Herzstillstand).

Es schließt ein übler Fall von Selbstjustiz an. Es macht ihm scheinbar doch was aus! :confused:

Da es sich um "virtuelle" Folter handelt kann diese beliebig oft wiederholt werden. Bis das sich aufbauende Trauma den Delinquenten in den Wahnsinn treibt.

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#25 Dave

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Geschrieben 03 September 2004 - 17:57

Erst dachte ich, ich lese zu schnell, und nun hänge ich hinterher...Daher noch etwas zum Grundwissen. Beim digitalisierten Ich ist ja anscheinend die ganze Gefühlslage ausgespart, wie mir scheint. Oder es gibt sie zweimal. Kovacs Leihkörper ist (oder war) ein starker Raucher, was zu Unstimmigkeiten führt. Selbiges gilt für den Hormonhaushalt, denn anscheinend werden hier alte und neue Maßstäbe angeglichen. Man stelle sich das lustige Szenario vor, sein Sleeve stünde gar nicht auf Frauen und hätte stattdessen so einen seltsamen Schwung in der Hüfte...Ihr habt mich ganz schön neugierig gemacht, und ich muss nun dringend Anschluss halten. :wub:

#26 ANUBIS

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Geschrieben 03 September 2004 - 22:46

Ja Selbsthypnose war mir schon klar, auch Schmezunterdrückung!!Aber Kovacs erwähnt ja auch das er kraft seiner Worte jemanden beeinflußen kann!!Und was ist mit der Envoy gabe auch aus abstrakten Puzzlemustern ein logisches Gesamtbild " intuitiv"( Emphatisch??) zu erkennen??( ein Sherlock Holmes -Gen*gg*)Greetz

Bearbeitet von ANUBIS, 03 September 2004 - 22:47.

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#27 dyke

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Geschrieben 03 September 2004 - 23:48

Noch ein wenig Nachhall der ersten 5 Kapitel. Habe ein bisschen in meinen Notizen (auf die Seiten geklebt Post-It) zu den einzelnen Kapitel gestöbert:


1. Teil: ANKUNFT Kapitel 1

Schau an, schau an, da waren im Prolog doch wirklich auf einem anderen Planeten: Harlans Welt.

Die Idee nur „Bewußtseine" reisen zu lassen ist mir bisher auf dieses Art noch nicht untergekommen. Das läßt ja ganz andere Möglichkeiten der Weltraumfahrt erahnen. Anderslautende Erfahrungsberichte werden dankend angenommen.

Das Corps ist das Envoy-Corps und scheint eine Spezial-Ausbildung zu sein. Warum und für was?

Wie irgendeine Strafbehörde an Kovacs Bewußtsein gelangt ist und warum er zur Einlagerung verurteilt wurde bleibt offen. Überhaupt, wieso sit Einlagerung so eine „harte" Strafe. Da Kovacs mit dem letzten Eindruck des Überfalls auf Harlans Welt nach der Übertragung per Needlecast auf der Erde wieder „erweckt" wurde, läßt den Schluß zu, dass das Bewußtsein, solange es nicht in einem Körper ist, „komplett ausgeschaltet" ist. Worin liegt die „Strafe"? Ist doch auch nichts anderes wie bei der Relativitätstherorie. Während der Einlagerung vergeht für das Bewußtsein keine Zeit, aber für den Rest der Welt.

Bin gespannt in welcher Zeit von heute an wir uns bewegen, da Doppeldecker noch solch ein Begriff sind.

Der Begriff Sleeve gefällt mir. Heißt zwar „Ärmel", sehe ich aber als Schöpfung aus Sleep und Slave sehen.

Kovacs scheint öfters seine Sleeves in 2 Jahrzehnten gewechselt zu haben - Envoy Corps?? Und wie lange war er jetzt für sein „Verbrechen" eingelagert.


Kapitel 2

Die Menschheit hat ja schon einige Planeten besiedelt - Starfall - Latimer - New Beijing

Abteilung Organische Defekt - gefällt mir

Und Ortega - werden sie und Kovacs das Paar, bei dem der Leser sich fragt - kriegen sie sich oder nicht?

Die kurze Beschreibung des Verhaltens von Katholiken ist knapp, aber gut durchdacht. Daraus ergibt sich, dass ein Kodex existiert, dass alle Bewußtseine aller Menschen eingelagert werden, ohne Ausnahme und damit der Tod nicht mehr existiert. Er besteht nur noch daran, dass ein Bewußtsein nicht mehr in einem Sleeve reaktiviert wird.


Kapitel 3

Dezenter Übersetzungsfehler: Nach dem Tennisspiel „Tau"-Tropfen auf der Stirn von Miriam Bancroft.

Ortega scheint viel über den Sleeve von Kovacs zu wissen, obwohl der von Bancroft gestellt wurde. Warum sonst hätte sie ihm Zigaretten geben sollen? Kannte sie den Sleeve schon mit einem anderen Bewußtsein - er ist ja „gebraucht"?

Bancroft hat vor 2 ½ Monaten, nach seinem „Tod", einen neuen Sleeve bekommen und der hat schon eisgraues Haar. Scheint im Gegensatz zu seiner Frau ein etwas höheres Alter des neuen Klons zu bevorzugen.

Kinder kriegen ist immer noch in und dann gleich 61. Ungefähr so alle 5,5 Jahre eins, obwohl der normale biologische Grund „Erhaltung der Art" entfällt. Ob Miriam Bancroft die alle ausgetragen hat??

Eine Beruhigungspille für Autoren und Verleger - auch in einigen Jahrhunderten gibt es noch Bücher. Leider, wie in Diamant, wird nicht angegeben, welche Autoren dann in den regalen stehen *gg*.

Erste Jahresangaben
Die Bancrofts sind 250 Jahre verheiratet und Bancroft ist 357 Jahre alt.
Ich schätze, wir befinden uns mindestens so um ca. 2400.

Vermutung über den Kodex durch Gesundheitsfürsorgesystem bestätigt.

Und etwas mehr Infos zum Envoy-Corps - eine Art besonderer Einsatztruppe, nur von wem??

Und der „eroberte" Weltraum wird definiert - nächster Planet 50 LJ - entferntester 200 LJ. Ob es wohl eine lichtschnelle Raumfahrt gibt?? Sonst müßte 2400 noch oben korrigiert werden.

Und hier kam mir auch die Idee, dass durch den weggeblasen Kopf Bancrofts nicht sein Tod gewollt war, sondern das Vernichten von Wissen, das er seit dem letzten Bewußtsseins-Update erworben hat.

Kapitel 4

Kovacs Alter - 41 „gelebte" Jahre, ungefähr 100 eingelagert = ca. 140 Jahre.
Da muss schon einiges schief gelaufen sein.

Miriam hat schon 11 mal den Klon gewechselt - scheint also die Spanne zwischen 20 und 50 immer wieder zu wiederholen.

Kapitel 5

Das ist ein Hotel, seit 2083, also seit mehr 300 und mehr Jahren. Ein wahres Denkmal für Jimi.

Über Kovacs und sein Sleeve scheint mehr bekannt zu sein, als im lieb ist. Wo sitzt die undichte Quelle?

Kapitel 6 - 10 folgt

LG Dyke

#28 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 04 September 2004 - 05:57

Ihr Lieben,ich bin jetzt mit Kapitel 10 durch und bekomme nach diesen 160 Seiten ein kleines - ich betone ausdrücklich: ein kleines (!) - Problem mit dem Buch. Ich fasse die bisherige Story mal salopp folgendermaßen zusammen:Ein nicht gerade gerechtigkeitsliebender etwas zwielichtiger Privatdetektiv wird von einem Superreichen zwangs-engagiert, um einen Mordfall aufzuklären. Der Superreiche hat eine äußerst Hormonspiegel fordernde nymphomanische Ehefrau, die nichts eiligeres zu tun hat, als den Detektiven in ihr Bett zu ziehen. Zwischendurch verfolgt der Detektiv seine Ermittlungen und öffnet eine Rätseltruhe nach der anderen. Außerdem muss er noch ein paar Kämpfe mit bösen Jungs bestehen, aus denen er stets herausragend siegreich hervorgeht.Wie klingt das? Wie eine Anhäufung von Klischees! Und genau das ist mein Problem. Bisher habe ich nicht eine Seite des Buches gelesen, bei der mein Langzeitgedächtnis nicht schrie: „Kenne ich! Kenne ich!“ Sogar der Transfer der Erinnerungen ist so neu nicht. Man bedenke: In „Biochips“ von William Gibson passiert am Anfang des Romans genau das und bei Star Trek werden seit 30 Jahren - man höre uns staune - ganze Personen digitalisiert und transferiert.Das Buch ist sehr gut und flüssig geschrieben; keine Frage. Aber ich habe die ganze Zeit das Gefühl, einen Shadowrun-Roman vor der Nase zu haben. Einen guten zwar, mehr aber auch wieder nicht (auf einer Seite fiel sogar der Begriff „Wetwork“, den ich eigentlich nur aus dem SR-Universum kenne).Bis dennen,Henrik

Bearbeitet von Henrik Fisch, 04 September 2004 - 06:45.

Gerade fertig gelesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"

#29 Thomas Sebesta

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Geschrieben 04 September 2004 - 11:40

...Das Buch ist sehr gut und flüssig geschrieben; keine Frage. Aber ich habe die ganze Zeit das Gefühl, einen Shadowrun-Roman vor der Nase zu haben. Einen guten zwar, mehr aber auch wieder nicht (auf einer Seite fiel sogar der Begriff „Wetwork“, den ich eigentlich nur aus dem SR-Universum kenne)..

dem kann ich mich nur anschließen. Nachdem ich zuerst dachte nicht teilnehmen zu können, hat sich die Gelegenheit ergeben trotzdem das Buch zu ordern und es sogar in einem Rutsch zu lesen. Gefällt mir und das daraus ein Actionfilm werden soll, überrascht mich keinesfalls. Es ist dazu gerade geschaffen. Was mich (wiedereinmal) enttäuscht ist, dass hinter dem Stoff unwahrscheinlich klassische Elemente für einen super SF-Buch durchschimmern, es aber nur ansatzweise versucht wird sie auch zu behandeln. Der Plot ist die Actionstory, die SF-Elemente sind eigentlich nur Aufputz - schade um eine verpasste Gelegenheit. Mehr dazu in der Schlußbesprechung oder bei passender Gelegenheit. Gruß Thomas

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

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#30 Jürgen

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Geschrieben 04 September 2004 - 16:46

@Henrik

Bisher habe ich nicht eine Seite des Buches gelesen, bei der mein Langzeitgedächtnis nicht schrie: „Kenne ich! Kenne ich!“ Sogar der Transfer der Erinnerungen ist so neu nicht. Man bedenke: In „Biochips“ von William Gibson passiert am Anfang des Romans genau das ...

Du siehst das alles schon richtig ! Morgan hat alles geklaut, was nicht Niet- und Nagelfest ist... und selbst wenn es fest war, kam er mit dem Vorschlaghammer, um die Ideen in seine Geschichte zu integrieren. Das Up- und Downloaden und die KI´s von Gibson´s "Neuromancer" und Walter Jon Williams "Hardware", den Zeppelin von Michael Marshall Smith`s "Geklont", usw. usw. Selbst die Flechette, einer Nadelpistole die ihre Muniton mit Hochgeschwindigkeit verschiesst, ist schon so alt, wie eine gewisse Söldnerin mit Namen Molly. ;) Klar, dass gerade wir beide während des Lesens immer wieder mit Erinnerungen an "wunderbare Zeiten des CP" belohnt werden. :D Anderseits... mal so ganz unter uns...liesst ja keiner mit... soll der liebe Richard das doch ruhig machen. Er baut das Geklaute so gekonnt in seine mit jeder Menge Schwung ausgestatteten Story ein, dass die Seiten wie Sand in den Händen zerfliessen. Die Geschichte macht doch Spass... und was will man mehr. Ein wenig Krimi, eine Portion Thriller, manchmal wirklich härteste Action und ein durchaus gefälliger und gut zu lesender Stil... das sind die Fakten, die das Buch auf jeden Fall lesenswert machen. Ganz für mich habe ich einige "Sprüchlein" gefunden, die eine gewisse Essenz auch für unser Leben haben sollten. Du bist nun bei Kapitel 10 und ich verspreche dir : Da geht noch was !!!

Außerdem muss er noch ein paar Kämpfe mit bösen Jungs bestehen, aus denen er stets herausragend siegreich hervorgeht.

Tja, es gibt ja die hinlänglich bekannten Phyrrussiege... wenn du verstehst, was ich meine http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png Gruss Jürgen

Bearbeitet von Jürgen, 04 September 2004 - 16:50.

Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...


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