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J. Williamson: Die Endzeitingenieure


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68 Antworten in diesem Thema

#61 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 10 November 2004 - 11:53

@Rusch:

Ich bin ja überrascht, dass Du dem Buch noch 5 Punkte gegeben hast. Nach dem Text hätte ich eher auf 3 getippt.

Tja, kann sein, dass ich beim Schreiben meiner Beurteilung dann doch ein ganz klein wenig überreagiert habe; aber wirklich nur ein ganz klein wenig. Die fünf Punkte gibt es für die guten Einfälle und für die Streckenweise dann doch spannende Schreibe; auch hier führe ich als Beispiel den Abschnitt mit den Wäldern an. Wenn das nicht gewesen wäre, dann hätte ich tatsächlich eher zu 3 Punkten tendiert.

Bis dennen,
Henrik
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#62 Henrik Fisch

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Geschrieben 10 November 2004 - 13:01

@alle:

Mir ist nach Durchsicht dieses Threads noch etwas aufgefallen: Kann es sein, dass die Herkunft der Killer-Nanobots nicht richtig erklärt wird? Ok, ich kann mir zusammenreimen, dass die Leute gar nicht gekillt wurden, sondern alle in die neuen Lebenform überführt wurden. Aber so richtig wird das eigentlich nicht erklärt, oder?

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#63 Darnok

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Geschrieben 10 November 2004 - 13:40

Nicht wirklich: Imho gibt es zwei Varianten: Es gab nie Killernanobots. Es waren die eigenen Bots der Leute, die sie "umgebracht" haben, alerdings ist dann nicht erklärbar warum sie den ganzen Planeten verwüsten mussten.Oder,es gab sie wirklich und sie sind endweder durch jene Rebellengruppe entwickelt worden oder durch spontane Mutaion entstanden.Das ist es was mich an dem Buch einfach stört, es werden irgendwelche Dinge eingeworfen und später wird nicht mehr drauf eingegangen. Es springt vom einem zum anderen ohne alte Fäden jemals wieder aufzunehmen.

#64 Holger

Holger

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Geschrieben 10 November 2004 - 14:11

Mein Problem mit der Handlung war folgendes: Williamson brauchte für das Konzept seiner immerwiederkehrenden Terraformer ständig Katastrophen. Da kommen (in astronomischen Epochen gedacht) kurz hintereinander mehrere Asteroiden vorbei, dann nutzen Außerirdische (deren Siedler keine Technik kennen) ein kugelrundes Objekt, um die Erde zu sterilisieren. Zu guter Letzt hat sich der Mensch den Traum von der Unsterblichkeit erfüllt und kann obendrein noch zwischen den Sternen reisen (im Handumdrehen, ganz bequem). Williamson befindet sich nun in einem Dilemma: ein Asteroid kann die Menschheit nicht mehr bedrohen, das Sterben der Sonne auch nicht, nichteinmal ein schwarzes Loch, das die Milchstraße verdaut. Also muss etwas her, genau: Killernanobots. Wo die herkommen ist nicht so wichtig und was sie eigentlich machen auch nicht. In der Nachbetrachtung mutet Williamsons Konzept wie ein Popvideo an, dass uns die SF-Szenarien unserer Sehnsüchte zeigen will, aber leider keine passende Story anzubieten hat.
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#65 Kopernikus

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Geschrieben 10 November 2004 - 14:59

Uff, endlich geschafft....Insgesamt muss ich mich den fast durchweg negativen Meinungen hier anschliessen. Ich habe zwar schon schlimmere Bücher gelesen, aber definitv auch schon deutlich bessere.Wir haben hier einen Autoren, der langsam auf die 100 Jahre zugeht, sprich sich in einm Alter befindet, in der sich die meisten Leute von der sich ständig ändernden Umwelt abkapseln und entfremden (Analogon zu finden im "Ultimative Erde" teil, die gestrandeten Klone, die hilflos durch eine fremde, unverständliche Welt stolpern), was bei der Analyse dieses Buches eigentlich der entscheidende Faktor ist.Letzendlich ist dieses Buch in meinen Augen eine Reflektion über die Angst vor dem Tod und die Hoffnung auf die Unsterblichkeit.Der Autor blickt hier auf sein langes Leben zurück (Repräsentiert durch den Protagonisten, einen Historiker) und merkt dabei, das sein leben so gut wie zu Ende ist, er aber eigentlich nicht bereit ist, dies zu akzeptieren (Der ständige Kampf um den Wiederaufbau und die Bewahrung der Erde). Dabei drängt sich nun natürlich die Frage auf, ob der unvermeidliche Tod wirklich das Ende von allem ist, oder ob danach etwas kommt, sei es eine Art von Reinkarnation (Das ständige kommen und gehen der Klone) oder evt. sogar eine Art von "hinübertranszendentieren" auf eine neue Bewußtseinsebene (Der Evolutionssprung durch die Naniten, erinnerte mich übrigens etwas an "Die letzte Generation" von ACC).Und was liegt für einen Mann, der seit beinahe 80 Jahren SF schreibt, näher, als diese Gedanken in einer im Wohl vertrauten Form aufzubereiten. Also wird das ganze philosophische in ein eilig zusammengezimmertes Gerüst von SF-Stereotypen gestopft, das ganze einmal gut durchgerührt und weil man ja "Grand Master of SF" ist, wirds garantiert irgendein Verlag kaufen....Das dieser Flickenteppich dabei logische und inhaltliche Löcher hat, die mindestens genau so groß sind, wie der im Titel erwähnte Asteroid (Klasse Aufhänger, das Thema wird ja immer wieder in den Medien gehypt, ergo gleich noch ein paar Käufer mehr....), ist vermutlich jedem Beteiligten (inkl. des Autoren) aufgefallen, aber wozu ist man den sonst bitte "Grand Master".....Fazit:Schade, Chance vertan. Gewaltige, Millenien umspannende Epen gibts bei Baxter zuhauf und obendrein wesentlich bekömmlicher, klasische Weltraum-Abenteuer-SF findet man bei Bova und wer dem morbiden Charme von Weltuntergangs-Geschichten nicht widerstehen kann, sollte lieber "Maddrax" lesen.Alles was von dem Buch erwarten könnte, bietet es nicht, dafür nur ein wirres, halbgares philosopisches Konstrukt über den Tod, was aber nun wirklich nicht Sinn eines SF-Romans ist und somit auch keinen ausreichenden Kaufgrund darstellt.Kein schöner Abschluß für so eine lange und bemerkenswerte Karriere.

#66 Henrik Fisch

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Geschrieben 10 November 2004 - 16:42

@Holger:

In der Nachbetrachtung mutet Williamsons Konzept wie ein Popvideo an †¦

Das ist das Stichwort: Popvideo! Ich stelle mir gerade vor, was mein Liebling William Gibson aus exakt der selben Story und mit exakt den selben Vorgaben der bruchstückhaften Erzählweise - die ja sowieso schon sehr Gibson-eigen ist - gemacht hätte. Hach †¦ *schwärm* †¦ und dann so etwas!


@Kopernikus:

Ich würde gar nicht so weit gehen, den Lebenswandel und eine eventuelle melancholische Lebensstimmung des Autors in die Geschichte von „Die Endzeit-Ingenieure“ hinzuinterpretieren. Das würde ja bedeuten, dass von dem Autor in der einen oder anderen Weise nur noch entsprechendes zu erwarten wäre. Mir langt eigentlich, dass das dort geschriebene nicht wirklich gut ist.

Welche Note gibst Du denn?


Bis dennen,
Henrik
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Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"

#67 Kopernikus

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Geschrieben 10 November 2004 - 17:10

Hmm, auf einer Skala von 1 bis 10 wären es wohl 3 Punkte.

#68 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 10 November 2004 - 18:45

Ach ja, was mir noch einfällt:Zum Thema "Asteroideneinschläge" habe ich noch 2 Bücher hier stehen:"Der Hammer Gottes" von ACC"Mondsplitter" Jack MDevittDie beiden werde ich mir aus gegebem Anlass in den nächsten Wochen mal antun und gucken, was andere, weniger deprimierte Autoren aus dem Thema gemacht haben.Wer Lust, ist herzlich eingeladen, sich dem anzuschließen, können ja so eine Art "Inoffiziellen Lesezirkel" draus machen. ;)

#69 Lomax

Lomax

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Geschrieben 11 November 2004 - 15:06

Ach ja, "Mondsplitter" war ja mein allererstes Lektorat. *in nostalgischen Gefühlen schwelg*; tja, wenn ich bedenke, was ich damals - direkt nach dem Studium - alles noch nicht wusste, dann möchte ich doch wissen, was ich da alles übersehen habe. Oder vielleicht will ich es auch nicht wissen ;-)Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich dieses Buch zumindest spannerder fand als die "Endzeitingenieure". Und gerade die haarsträubendsten Details kamen am dramatischsten rüber :-) Aber ich würde es eher als typischen Katastrophenroman denn als SF auffassen.
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)


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