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Licht


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37 Antworten in diesem Thema

#1 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 14 November 2004 - 08:27

Ihr Lieben,ich habe mir aus reiner Verzweiflung am letzten Freitag dieses Buch gekauft, weil ich für eine 1 ½ stündige Bahnfahrt etwas zum Überbrücken benötigte. Ich habe nach 30 Seiten wieder mit dem Lesen aufgehört, weil ich es langsam leid bin aus einem Sammelsurium von Versatzstücken, die auch noch in der Zeit springen, so etwas wie einen zusammenhängenden Roman herauszulesen.Das Buch beginnt in der Gegenwart mit dem Protagonisten Michael Kearney, der wohl drauf und dran ist, eine bahnbrechende Erfindung zu machen. Bevor das jedoch passiert, ermordet er in diesem ersten Abschnitt - genau gesagt auf der dritten Seite des Romans - schnell seine Begleiterin, begibt sich dann an seinen Forschungsort zu seinem Kollegen, verschwindet dann aber schnell wieder. Bevor der Leser Luft holen kann und das gelesene zu verdauen gibt es einen Zeitsprung von rund 400 Jahren und wir befinden uns im Weltraum bei einer Art Piratin, die offensichtlich ein ganz tolles Raumschiff zur Verfügung hat. Dieses ganz tolle Raumschiff ist in der Lage, sich von einem Ort zum anderen zu teleportieren. Irgendwelche Auftraggeber sind mit ihrer Arbeit wohl nicht ganz zufrieden und so verschwindet schnell mal. Danach geht es noch einmal zu einer Raumstation und wir machen im vierten Abschnitt wieder einen Sprung zurück in die Gegenwart, worauf es ungefähr auf Seite 45 dieses Schriftstückes wieder in die Zukunft geht.Es nervt, es nervt, es nervt und es ist zum kotzen, Entschuldigung! Ich mag als Leser gerne auch mal an die Hand genommen und vom Autor durch die Geschichte geführt werden und nicht immer nur das Gefühl haben, über osteuropäische Autobahnen zu holpern. Aber anscheinend ist SF nur dann gut, wenn dort von völlig aus dem Zusammenhang gerissenen Ideen und Versatzstücken erzählt wird; der Leser mag es sich schon zusammenreimen und wenn nicht, dann ist er halt zu dumm und nicht würdig das Buch zu lesen.Als Beweis für meine These, dass auch der Verlag Heyne so gut wie nichts kapiert hat - die mir übrigens mit ihrem wieder einmal leicht aus dem Rahmen fallen Buchformat langsam gehörig auf den Keks gehen - mag der Klappentext herhalten, der zu exakt genau Null Prozent so etwas wie eine Inhaltsangabe zu dem Buch abgibt.Man mag mir vorhalten, dass ich gerade einmal 50 Seiten gelesen habe und deswegen kaum eine Aussage treffen darf. Da halte ich entgegen, dass die ersten Seiten eines Buches die wichtigsten sind und sich der Schreibstil aus reiner Erfahung auf den folgenden Seiten kaum bessert.Ich lese jetzt noch einmal ein wenig weiter, und wenn es nach hundert Seiten nicht besser wird, landet das Ding auf dem Marketplace von Amazon!Bis dennen,Henrik
Gerade fertig gelesen
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#2 ANUBIS

ANUBIS

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Geschrieben 14 November 2004 - 11:02

Puhhh...Gottseidank, ich dachte schon es liegt an mir!! Aber wie ich sehe ist der Roman nicht nur in meinen Augen fürchterlich zu lesen( bin auch gerade mal auf Seite 60 und empfinde genau wie Du)! Ob das wohl an der Deutschen Übersetzung liegt, denn im Englischsprachigen Raum wird der Roman bereits in den Kultstatus erhoben http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/huh.png Ich vermute es fast, was mich auch noch fürchterlich stört sind die Fußnoten des Übersetzers die den Lesefluss noch zusätzlich hemmen!! Greetz
" Der erste Trank aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott "

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#3 Holger

Holger

    Temponaut

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Geschrieben 14 November 2004 - 11:10

Huhu Henrik!

Man mag mir vorhalten, dass ich gerade einmal 50 Seiten gelesen habe und deswegen kaum eine Aussage treffen darf.

Jepp. Das halte ich Dir jetzt auch mal spontan vor und kann Dir nur den Rat geben weiterzulesen. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png Es ist natürlich eine Frage des Geschmacks und der Erwartungshaltung, aber ich bin von LICHT sehr begeistert gewesen (vielleicht eine der besten Neuerscheinung in dt Sprache in diesem SF-Jahr). Dass eine Story aus zwei oder drei verwobenen Handlungsebenen aufgebaut wird ist eigentlich nichts Neues, oder? Der "Kearny-Strang" in der Gegenwart könnte aus einem Thriller entstammen und erklärt sich weitestgehend von selbst. Der "Seria Maú-Strang" hingegen erinnerte mich ein bißchen an John Clutes APPLESEEG (gähn), war im Gegensatz dazu aber wesentlich interessanter und ansprechender. Hier werden die grauen Zellen ein wenig gefordert. Der "Ed Chianise-Strang" ist so ein Mittelding und lässt sich mE recht gut lesen. Allerdings dauert es auch hier ein paar Seiten bis man im Bilde ist. Deswegen muntere ich Dich ein bißchen auf, Henrik. Gib dem Buch noch die versprochenen 50 Seiten mehr. Ich bin sicher, dass es sich lohnen wird. Viele Grüße Holger
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#4 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 14 November 2004 - 11:37

@Holger:

Nun, nachdem ich den Thread gestartet hatte, habe ich weitergelesen und bin jetzt auf Seite 100 angelangt. Es stimmt zwar, dass man sich in den Schreibstil einliest. Wobei für mich übrigens die Icons am Kapitelanfang auch noch einmal eine große seelische Einstimmhilfe darstellen:

    [*]Dynosaurier Kopf: Gegenwart mit Forscher Michael Kearney
    [*]Mann mit Zylinder: ferne Zukunft mit Freibeuterin Seria Maú Genlicher
    [*]Würfel: irgend eine Zukunft mit Ed Chianise
    [/list]Trotzdem komme ich nicht umhin zu fragen, warum zum Geier es der Autor - zumindest zu Beginn - den Lesern so schwer macht? Für mich ist das eindeutig eine Schwäche. Harrison verliert damit nämlich unter Umständen seine Leser gleich zu Beginn und sei die Geschichte im späteren Verlauf noch so interessant. Daran werden sich seine Käufer bestimmt beim nächsten Buch erinnern.

    Nebenbei bemerkt ziehe ich langsam aber sicher Paralleln zum Cyberpunk! Gerade im „Würfel“-Handlungsstrang drängt sich mir dieses Bild auf.

    Bis dennen,
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#5 eRDe7

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Geschrieben 14 November 2004 - 12:04

Hallo.Ich bin noch immer nicht sehr weit in dem Buch, S. 72, und kann mich nicht entscheiden.Irgendwie fasziniert mich das Buch. Und alleine im ersten Kapitel, als so nebenbei Kearney seine Freundin ermordet, legte ich eine Vollbremsung ein, fragte mich: Moment, was las ich da eben? Und las nochmal.Spätestens an dieser Stelle war ich überzeugt, dass das Buch "anders" und faszinierend ist (weniger wegen dem Mord, sondern wegen der Art, wie er beschrieben wurde und in welchem Kontext).Mein Problem ist aber mit dem Buch: die Sprache. Oder dass ich zu unkonzentriert bin, keine Ahnung. Ich habe manchmal das Gefühl, dass entweder nur die Hälfte von dem Gelesenen bei mir verarbeitet wird oder dass es im Text fehlt.Das ist wohl auch der Grund, warum ich noch nicht so recht "reingezogen" wurde und nur so langsam voran komme. Mal hgier ein paar Seiten, mal dort... Aber da das Buch ja "Leserfreundlich" mit vielen leeren Seiten, fast Großdruck und den kindlichen Piktogrammen an Kapitelanfängen versehen ist, kann ichmir wohl noch ein paar Seiten geben.Also, Fazit: Das Buch verwirrt mich, aber ich kann nicht sagen, dass ich es nicht mögen würde...LG,Ralph

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)

 


#6 Holger

Holger

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Geschrieben 14 November 2004 - 15:20

Die Piktogramme haben mich am Anfang ein bißchen verwirrt, da ich meinte, die Würfel würden besser zu Michael Kearny passen. Aber später stellt sich die Wahl doch als passend heraus.Zur Sprache: die fand ich (vielleicht auch durch Hilfe des Übersetzers) sehr erfrischend. Harrison ist ein wirklich guter Schreiber! Das beweist er in dem "Kearny-Strang", der Jetztzeit, in der die Fremdheit der Zukunftsszenarien Ausdruck und Formulierung nicht kaschieren können.Das einzige, was mir ein bisserl auf den Wecker ging: die ständigen Fußnoten. Da hat der Übersetzer/die Redaktion es vielleicht ein wenig zu gut gemeint. Es ist eben ein SF-Buch, und es fordert den Leser ein wenig mehr heraus als der letzte Grisham. Ich denke, diese Herausforderung ist mit ein Grund, warum die SF niemals zu dem Mainstreamphänomen werden kann, wie der Krimi.Viele GrüßeHolger
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#7 Joe Chip

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Geschrieben 14 November 2004 - 15:41

hi allich kenne das buch zwar nicht aber nach durchlesen des treads, denke ich dass es mir gefallen könnteer springt in der zeit - baut cliffhanger ein - drei handlungssträngegenau das ist es ja wodurch sich ein buch vun einem pulp unterscheiden kannder autor experimentiert - spieltmich macht sowas sehr neugierig und animiert mich zum weiter lesenlg joe :rolleyes: wie dick ist das buch eigentlich - und gehört das auch zu einem zyklusoder kann man das so lesen?
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#8 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 14 November 2004 - 16:11

@Joe: M. John HarrisonLichtMünchen: Wilhelm Heyne Verlag, 2004446 SeitenISBN 3-453-52004-1kein Zyklus

#9 TheFallenAngel

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Geschrieben 14 November 2004 - 16:19

LICHT ist 450 seiten dick, eher normaler schrifttyp, also nicht übergroßformat ist übrigens genauso wie DAS UNSTERBLICHKEITSPROGRAMMbastei lübbe hat doch sein tb standardformat etwas geändert, heyne demzufolge wohl auch (???)wollte LICHT übrigens gestern abend anfangen, war aber leider zu müde, nach 3 seiten oder so entglitt mir das buch und ich mußte aufgeben :rolleyes:ich setze nach den fast durchgehend positiven engl./amerikan. rezi`s große hoffnungen in den romanübersetzt ist LICHT von den linckens, über die kann ich mich eigentlich nicht beschweren bishergruß -TFA-

#10 Holger

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Geschrieben 14 November 2004 - 16:49

wie dick ist das buch eigentlich

Hi Joe. Meinst Du, wie "P.K. Dick" ist das Buch, oder wie dick ist der Seitenumfang? :rolleyes: Kleiner Kalauer, entschuldigt bitte. Nein, ich denke, es würde Dir gefallen. Aber ganz klar: man muß ein bisserl mitdenken. Es wird einem nicht so plump in den Schoß gelegt wie wir das kürzlich bei den ENDZEITINGENIEUREN feststellen mußten. Aber, moment mal, der "Ed Chianese-Strang" auf Motel Splendido ist durchaus ein bißchen "Dick", oder? Ich empfehle beim Lesen übrigens das neue UBIK. Viele Grüße Holger
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#11 Henrik Fisch

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Geschrieben 14 November 2004 - 18:48

@alle:

Ohne einen Streit vom Zaun brechen zu wollen:

Aber ich finde es interessant, dass Ihr alle sagt, das Buch wäre interessant, Ihr das aber nicht begründet und auch nicht auf meine Frage in meinem letzten Posting eingeht („Trotzdem komme ich nicht umhin zu fragen ...“). Und wehe die drei Handlungsstränge kommen im laufe des Buches nicht auf logisch nachvollziehbare Weise zusammen! :rolleyes:

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#12 Holger

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Geschrieben 14 November 2004 - 19:37

Hi Henrik.

Ohne einen Streit vom Zaun brechen zu wollen:

Streit ist immer gut fürs Geschäft. :blink:

Trotzdem komme ich nicht umhin zu fragen, warum zum Geier es der Autor - zumindest zu Beginn - den Lesern so schwer macht? Für mich ist das eindeutig eine Schwäche. Harrison verliert damit nämlich unter Umständen seine Leser gleich zu Beginn und sei die Geschichte im späteren Verlauf noch so interessant. Daran werden sich seine Käufer bestimmt beim nächsten Buch erinnern.

Ich habs ja schon weiter oben geschrieben: die SF unterscheidet sich eben dadurch von vielen anderen Mainstreamkisten, dass sie dem Leser ein bißchen Denkinitiative abverlangt und nicht alles vorkaut. Ich erwarte das ehrlich gesagt auch so ein bißchen von einem guten SF-Roman und bei vielen Büchern namhafter Autoren bedarf es schon einer Portion Geduld, bisweilen Hartnäckigkeit, bis man "drin" ist (Bear, Baxter, Banks, Clute (höhö, dauert das komplette Buch), Morgan, etc.). Dass diese Autoren so manchen Leser "gleich zu Beginn verloren" haben wird hier bestimmt keiner in Zweifel ziehen. ;)

Aber ich finde es interessant, dass Ihr alle sagt, das Buch wäre interessant, Ihr das aber nicht begründet

meine Gründe: - Harrison schreibt sehr gut, die Übersetzung ist sehr gut - der Kontrast, den die drei Stränge bieten, gefällt mir ausgesprochen gut - die Protagonisten sind mit Leben gefüllt und man kauft sie Harrison ab: ich bedauerte Kearny und noch mehr seine Frau Anna, ich drückte Ed Chianese die Daumen, ich fand Annie Glyph irgendwie süß und ich haßte Seria Maú (genau genommen wünschte ich ihr den Tod) - Harrison hat einen Haufen brillianter Ideen, die er "am Rande" anspricht aber nicht schamlos ausschlachtet (danke, dass LICHT nicht Teil 1 eines sechsbändigen Zyklus mit 3800 Seiten ist) - ich durfte meinen Grips mal wieder ein bißchen anstrengen und kann mir sicher sein, dass ich trotzdem nicht alles kapiert habe, was Harrison sich z.B. mit der K-Technologie und zehn räumlichen, bzw. vier zeitlichen Dimensionen ausgedacht hat (das stellt mich auf sonderbare Art und Weise zufrieden) - die Kombination von Shrander, toter Frau in den Midlands, Stechginsterland, Kefahuchi-Trakt, weißen und schwarzen Katzen, Orgasmuspflaster, Rikschagirls, Proteomtanks, Köpfen in Aquarien und Schattenoperatoren, die sich in Klonfrauen verlieben ist recht fein :rolleyes: Viele Grüße Holger
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#13 Kopernikus

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Geschrieben 14 November 2004 - 23:10

Stop, was macht ihr den alle hier!?!Das Buch ist eigentlich ein heißer Kandidat für den Lesezirkel im Januar, also hört gefälligst sofort mit dem lesen und vor allem dem posten auf...!! ;)

#14 Joe Chip

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Geschrieben 14 November 2004 - 23:14

Stop, was macht ihr den alle hier!?!
Das Buch ist eigentlich ein heißer Kandidat für den Lesezirkel im Januar, also hört gefälligst sofort mit dem lesen und vor allem dem posten auf...!!

hi kopernikus

die idee ist gut - könnte mich dazu überreden mal wieder mitzulesen bei den neuen

lg joe ;)
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#15 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 14 November 2004 - 23:19

@Kopernikus:

Das Buch ist eigentlich ein heißer Kandidat für den Lesezirkel im Januar ...

Genau aus dem Grund habe ich hier ja den Thread begonnen. Ich bin nämlich der Meinung, dass das Buch eben kein heißer Kandidat für den Lesezirkel ist ... zumindest hätte ich mich geärgert, wenn ich das Buch im Zirkel lesen würde. Ich werde natürlich noch weiterschmökern, aber im Moment finde ich den Schinken nicht allzu dolle. Wobei er allerdings auch wiederum um Klassen besser als das gehasste „Die Endzeit-Ingenieure“ ist.

Bis dennen,
Henrik
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#16 Holger

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Geschrieben 15 November 2004 - 08:27

Stop, was macht ihr den alle hier!?! Das Buch ist eigentlich ein heißer Kandidat für den Lesezirkel im Januar, also hört gefälligst sofort mit dem lesen und vor allem dem posten auf...!! ;)

:unsure: Hm. Was raus muss, muss raus. ;) Wer keine Lust auf Spoiler hat, der brauch den Thread ja nicht anzuklicken. Viele Grüße Holger
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#17 ANUBIS

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Geschrieben 15 November 2004 - 19:18

Jetzt so ca 80 Seiten vor dem Ende muß ich sagen ein außergewöhnlicher aber guter SF-Roman!!Er ist wie ein abstraktes Gemälde das zudem noch mit einigen Schleiern verdeckt ist!!Anfangs vermag man mit der Aussage des Künstlers/Autors nichts anzufangen, aber mit jedem Schleier/Kapitel der fällt, erkennt man das Gesamtkunstwerk :D Und,Ja...man muß auch ein wenig seine grauen Zellen aktivieren!Es wird einen nix vorgekaut ;) Außerdem würde es mich nicht wundern wenn es weitere Romane aus diesem Universum geben würde, es ist noch längst nicht alles erzählt!!BTW....." Sternentanz" von Clute, ist um längen schlechter( weil das mal hier wer verglichen hat) ;) Greetz
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#18 Henrik Fisch

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Geschrieben 15 November 2004 - 21:55

@ANUBIS:

Na, da bin ich aber mal gespannt. Ich bin jetzt auf Seite 160 und bisher zeigt sich nicht der Hauch einer Strang-Zusammenführung. Mal sehen, was da so kommt. Allerdings komme ich nicht umhin zu bemerken, dass mir zumindest die Geschichte um Ed Chianese langsam Spaß bringt. Und auch die immer wiederkehrende recht lockere und unverkrampfte Einknüpfung von Sexszenen hat man so erst einmal nicht gelesen.

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#19 Matthias

Matthias

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Geschrieben 16 November 2004 - 11:07

Scheint ja im amerikanischen Raum sehr gut angekommen zu sein....A review by Jeff VanderMeerSome books make you want to run for a thousand miles, to dive off of buildings just for the burn of the fall. Some books are like drugs, adrenalin rushes, fireworks. M. John Harrison's Light is not just among the best SF novels of the year -- it's without question the best read of the year. Harrison has jettisoned all banality, dead spots, padding, and come up with a novel that moves without sacrificing depth. Not since Stepan Chapman's The Troika and Iain M. Banks' Use of Weapons has a novel managed to so single-handedly revitalize and re-energize the SF field.Light balances two main threads: one set in 1999, centered around Michael Kearney, a physicist with, for lack of a better description, very dark secrets, and the other set in 2400, after humankind has spread out across the universe due (in part) to Kearney's discoveries. The Kearney storyline has all of Harrison's trademarks -- the tortured characterization, the faintly uneasy truce with the affliction called life, the awareness of the artificiality of the modern world. These traits have served Harrison well in recent years, especially in the novels The Course of the Heart and Signs of Life. Such works functioned as brutally depressing acts of honesty -- to the point of being, perhaps, too hopeless. The appeal of Harrison's earlier Viriconium stories was that they meshed this emotional starkness with the outwardly more cheerful exotica of fantasy. Now Harrison has combined his astute, ruthless characterization with the SF form, to create a work that bristles and seethes with energy and intelligence, a work both playful and sublimely serious.In the far-future sections, which center around the mysterious Kefahuchi Tract in deep space, Harrison manages to satirize the swagger of space opera while extending, expanding, and amplifying its effects. Characters such as Billy Ankers, Seria Mau Genlicher, and Ed Chianese are as deftly drawn as those in the contemporary setting. Harrison's descriptions of space maneuvers rival Banks'... There was a vague ringing in the hull. Out in the flat grey void beyond, a huge actinic flare erupted. In an attempt to protect its client hardware, the White Cat's massive array shut down for a nanosecond and a half. By this time, the ordnance had already cooked off at the higher wavelengths. X-rays briefly raised the temperature in local space to 25,000 degrees Kelvin, while the other particles blinded every kind of sensor, and temporary sub-spaces boiled away from the weapons-grade singularity as fractal dimensions. Shockwaves sang through the dynaflow medium like the voices of angels, the way the first music resonated through the viscous substrate of the early universe before proton and electron recombined. Under cover of this moment†”less of grace than of raw insanity and literal metaphysics -- Seria Mau cut the drivers and dropped her ship out into ordinary space. The White Cat flickered back into existence ten light years from anywhere. She was alone. ...while his description of the shadow operators that help out aboard certain space ships displays the poetry of a truly inspired imagination... What were they? They were algorithms with a life of their own. You found them in vacuum ships like the White Cat, in cities, wherever people were. They did the work. Had they always been there in the galaxy, waiting for human beings to take residence? Aliens who had uploaded themselves into empty space? Ancient computer programmes dispossessed by their own hardware, to roam about, half lost, half useful, hoping for someone to look after? In just a few a hundred years they had got inside the machinery of things. Nothing worked without them. They could even run on biological tissue, as shadow boys full of crime and beauty and inexplicable motives. They could, if they wanted, they sometimes whispered to Seria-Mau, run on valves. Throughout Light, Harrison never forces exposition into scenes. Everything that needs to be explained is explained, but only where such explanation fits best. He leaves enough mystery for the reader to be enchanted and mesmerized by his creations, and provides enough explanation for satisfaction by story's end.Michael Kearney, meanwhile, gives Harrison the opportunity to create a character as tortured as he is amoral, a man who almost by accident facilitates the discovery of faster-than-light travel. Kearney's lonely childhood has warped his consciousness; he is unable to fully function in society. More importantly, when given what amounts to a mental push, he descends into a kind of madness. Kearney is haunted by a vision: "Try and imagine," he had once said to Anna, "something like a horse's skull. Not a horse's head," he had cautioned her, "but its skull." The skull of a horse looks nothing like the head at all, but like an enormous curved shears, or a bone beak whose two halves meet only at the tip. "Imagine," he had told her, "a wicked, intelligent, purposeless-looking thing which apparently cannot speak. A few ribbons or strips of flesh dangle and flutter from it. Even the shadow of that is more than you can bear to see." The implications of that vision turn Kearney into something between monster and pitiable wretch -- a gray area that adds further layers to the novel. Each reader will decide for him or herself how to judge Kearney's actions, but Harrison makes it possible to understand those actions at a very deep level.All of these effects lead to an ending that, despite a whiff of deus ex machina, is truly satisfying.Harrison is not the first writer to attempt these types of effects -- but they've never been done this well before, or in this combination. Imagine the best pure adrenalin SF novel twinned to a stunning mainstream novel to get an idea of the overall effect. Harrison's manipulation of layers of reality also deserves mention -- the book is often truly mind-bending as a result.Light proves a number of things. First, the New Wave was not a failure, despite propaganda to the contrary. Harrison, a founder of that movement, is as relevant today as any living writer. This book, as well as recent fiction by Michael Moorcock and J.G. Ballard, shows that the "shock of the new" provided by the New Wave has yet to subside. Second, Harrison, at an age when many writers are figurative dust, doomed to repeat themselves until they're literal dust, is a tough, clever, talented son of a bitch who hasn't had blinders on while creating his more introspective work over the last decade. Light is a book to make both Iain M. Banks and Vladimir Nabokov blush with envy, a book that uses hard SF concepts like poetry and is merciless in its assault on the irrelevant. I cannot think of a SF novel in recent memory that has both mocked the stereotypical "sense of wonder" and yet simultaneously created a sense of wonder. The pleasures of this book are wide and numerous. I cannot recommend Light highly enough.Jeff VanderMeer's reviews have appeared in The Washington Post, Publisher's Weekly, The New York Review of SF, Nova Express, and many others.
Lieblingsautoren: Alastair Reynolds, R.C. Wilson, G. Benford

#20 Joe Chip

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Geschrieben 21 November 2004 - 10:40

hi henrik :confused:

Das ist es, was ich selber anstrebe: Dass der Leser zum Nachdenken angeregt wird und die Lösung nicht einfach serviert bekommt.

wie verhält sich deine meinung über besagtes buch zu deiner eigenen aussage :unsure: lg joe http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png
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#21 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 22 November 2004 - 08:14

Hallo mlich,Jeff Vandermeer hat mitunter einen sehr eigenen Geschmack bei Büchern. Ich lese seine eigenen Bücher wirklich gerne, aber um seine Empfehlungen mache ich lieber einen Bogen. :lol:Sullivan

#22 Matthias

Matthias

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Geschrieben 22 November 2004 - 10:56

Guter Tipp........ :lol:
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#23 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 23 November 2004 - 06:51

@Joe:

wie verhält sich deine meinung über besagtes buch zu deiner eigenen aussage

Ehrlich gesagt erst einmal höchst ambivalent: Auf der einen Seite stehe ich natürlich zu meiner Aussage und mag nach wie vor Geschichten, die den Intellekt fördern. „Licht“ ist zweifelsohne so ein Buch, über das man erst einmal nachdenken muss. Auf der anderen Seite wird es mir hier ehrlich gesagt ein wenig viel; immerhin muss man sich durch knapp 450 Seiten lesen. Und ich habe danach nicht wirklich das Gefühl, den Sinn und Zweck der Geschichte verstanden zu haben.

Ich schließe mich aber der Meinung unsere ägyptischen Totengottes an: Das Buch ist auf jeden Fall interessant und lädt dank des Schreibstils zum Weiterlesen und damit eigentlich auch zum Nachdenken ein. Beziehungsweise fand ich zum Beispiel die Idee der Zirkusvorstellung - da sitzt also einer mit einer Art Aquarium auf dem Kopf und deutet die Zukunft - so dermaßen bizarr, dass ich einfach weiterlesen musste.

Rein gefühlsmäßig auf der emotionalen Ebene hat mir das Buch sehr gefallen. Rein logisch dagegen nicht. Aber alleine schon die Tatsache, dass man sich danach Gedanken macht, spricht ja für den Autor.

Ich lese - so als Ausgleich und weil ich mal wieder etwas von dem Autor vor den Augen haben wollte - im Moment „Herr der Plagen“ von Alan Dean Foster. Und das ist vorsichtig formuliert und im direkten Vergleich nun mehr als seicht. Vor allem sind mir auf den ersten knapp hundert Seiten schon mindestens zwei Unlogiken aufgefallen, die mich ein wenig nerven (die Protagonisten können offenbar ohne Einsatz von Taschenlampen in einer mondlosen Nacht bestens sehen und ein Wissenschaftler kippt sich ohne Bedenken mal eben eine fünfhundert Jahre alte Mixtur hinter die Binde, von der er nicht den Schimmer einer Ahnung hat, was die eigentlich bewirken soll). Da liegen natürlich Welten zwischen den beiden Büchern.

Bis dennen,
Henrik

Bearbeitet von Henrik Fisch, 23 November 2004 - 06:52.

Gerade fertig gelesen
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#24 Joe Chip

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Geschrieben 25 November 2004 - 19:33

hi henrik ^_^

Aber alleine schon die Tatsache, dass man sich danach Gedanken macht, spricht ja für den Autor.

das sehe ich ebenso :o (meistens)

Das Buch ist auf jeden Fall interessant und lädt dank des Schreibstils zum Weiterlesen und damit eigentlich auch zum Nachdenken ein

kann man das nun doch als empfehlung werten? lg joe :unsure:
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#25 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 25 November 2004 - 20:04

@Joe:

kann man das nun doch als empfehlung werten?

Nun ja, wenn man etwas lesen möchte, was nicht unbedingt gradlinig vorgekaut wird, dann ja. Ansonsten würde ich eher sagen „Finger weg“. Aber da Du von vom guten Dick ja eigentlich auch nichts anderes gewöhnt bist, würde ich Dir das Buch durchaus empfehlen.

Bis dennen,
Henrik
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#26 Joe Chip

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Geschrieben 25 November 2004 - 20:30

hi henrik ^_^

Aber da Du von vom guten Dick ja eigentlich auch nichts anderes gewöhnt bist, würde ich Dir das Buch durchaus empfehlen.

:o ^_^ :D :D :D lg joe :unsure:
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#27 Dave

Dave

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Geschrieben 07 Januar 2005 - 13:34

Im Vorfeld hatte ich mich auf einen Roman gefreut, in dem es womöglich um eine wissenschaftliche Expedition im Stile eines Gregory Benford geht. Nun, damit hat es nicht geklappt.

Positiv ist, dass uns Heyne immer wieder Bücher beschert, die schwierig sind und den (womöglich) innovativen Stand gegenwärtiger SF-Literatur aufzeigt.

Der Stil und die Schreibkunst des Autors ist sicher außergewöhnlich gut. Ich sehe auch einige Verbindungen zu John Clute’s ‚Sternentanz’:
- Bisweilen abstrakter Stil ähnlich einer zwölftontechnischen Komposition
- Verschmelzung klassischer und moderner Physik im metaphysischen Sinn
- Archaisch-primitive Geschlechterrollen

Jeff VanderMeer schreibt zum Roman: Everything that needs to be explained is explained, but only where such explanation fits best.
Ich für meinen Teil empfand die permanente Bringschuld des Autors für etwas anstrengend und auch nervend. Erläuterungen von Begriffen und Ereignissen verzögerten sich stellenweise um Hunderte Seiten. Näheres (eigentlich grundlegendes) zum Kefahuchi-Trakt wird zum Beispiel nach zweihundert Seiten preisgegeben. Man ist als Leser niemals intimer Kenner der Umstände und klaubt sich mühsam karges Wissen zusammen. Die Settings erscheinen schemenhaft, Personen werden von einem Lichtkegel erfasst und bleiben ohne jedweden Hintergrund.

‚Der erste Klassiker des 21. Jahrhunderts’ (S. Baxter), was ist denn davon zu halten?
Nun, ich fände es sehr traurig, wenn sich dieser Roman als ein solcher herausstellen sollte.
Wenn Henrik die Sexszenen als ‚locker und unverkrampft’ empfindet, so sehe ich darin eher abgrundtiefe Dekadenz und finsteres Mittelalter. Zumindest wenn man die Geschlechterrollen etwas weiträumiger betrachtet. Hinzu kommt Mord, denn keiner der drei Hauptakteure kann sich von dieser Art des Verbrechens freisprechen.
‚Stechginsterland’ ist die pubertär-feuchte Phantasiewelt des Michael Kearney, aber der gesamte Roman ist auch das ‚Stechginsterland’ des Autors M. John Harrison.
Bemerkenswert ist, das alle Erzählstränge von diesem archaisch-entmenschlichten Gesellschaftsbild geprägt sind. Ob die Umstände letztlich psychochirurgischen Eingriffen oder sublimen außerirdischen Programmen anzulasten sind, bleibt nebulös. Sicher ganz im Sinne des Autors.

Grundlage bildet einmal mehr die bizarre Welt der Quantenmechanik. So sind es die Schattenoperatoren, die dem menschlichen Verstand hohn sprechen (auch hier wieder viel zu spät erläutert im Roman). Uralte Computerprogramme, ihrer Hardware enteignet und als Algorithmen mit Eigenleben agierend. Von der Welt der reinen Information wechselnd in die physische, geisterhaft und real.
Mich fasziniert so etwas sehr, sozusagen ein Phänomen, das als Katalysator für eine Welt jenseits unseres Vorstellungsvermögen fungiert. Irgendwie sehe ich darin auch die Zukunft der SF.

Ich nehme mir die Freiheit anzumerken, dass die Handlungsstränge schlussendlich nicht befriedigend verwoben werden. Obwohl jeweils eine unerwartete Wendung zu verzeichnen ist, so ergibt es aus meiner Sicht doch kein befriedigenden Abschluss des Romans. Er endet so mysteriös und widerspenstig wie er begonnen hat.

Dennoch freue ich mich bei aller Kritik über dieses Buch, das ja sicher eine hohe Wiederlesbarkeit besitzt. Irgendwann werde ich es wieder zur Hand nehmen, um in diesem Kaleidoskop neue Muster zu erkennen.

Bearbeitet von Dave, 09 Januar 2005 - 00:07.


#28 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 08 Januar 2005 - 10:09

Ich habe mich jetzt auch zum Ende durchgequält ... http://www.sonnenstu...istik/licht.htm
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)

#29 dyke

dyke

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Geschrieben 12 Februar 2005 - 14:26

In der WE-FAZ vom 12.02.2005 wird dieser Roman besprochenGefangener der Freiheit - M. John Harrisons fatalistischer Science-fiction-Roman "Licht" von Dietmar Dathund soweit ich die Auslassungen verstanden habe Positiv.Ich gestehe aber, ich muß erst die Bedeutung einiger Wort noch nachschlagen WieErzählabsicht "Eskapismus"nachhaltig auratischen PostfordismussolipsistischeLeider steht der Artikel derzeit nur für FAZ-Abonennten ksotenlos im Netz. Aber ich gehe davon aus, dass er in den nächsten Tagen auch in die freie Rezenssions-Datenbank kommt.Als dac-Datei habe ich ihn erst einmal gesichert.LG DYke

#30 Gerd

Gerd

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Geschrieben 12 Februar 2005 - 14:49

In der WE-FAZ vom 12.02.2005 wird dieser Roman besprochen. Gefangener der Freiheit - M. John Harrisons fatalistischer Science-fiction-Roman "Licht" von Dietmar Dath und soweit ich die Auslassungen verstanden habe Positiv.

Seufz. "Licht" vom Stapel der Bücher, die "einen zweiten Anlauf wert sind" nehm und weit, weit nach hinten schieb. @ dyke: Klar kannste die Begriffe nachschlagen, but trust me, old fellow - es lohnt sich "nicht wirklich". Die Dath'schen Rezensionen haben imho zwar einen gewissen Unterhaltungswert, bedienen sich aber u.a. einer sprachlichen und strukturellen Hermeneutik, die sie statt zu Gebrauchstexten (was eine Rezi imho sein sollte) zu etwas groß geratenen Blubberbläschen auf dem Text macht, auf den sie sich eigentlich beziehen sollten.[ So 'ne Art "sekundärliterarisch-literarischer" Instant-Sahne ... Grüße Gerd dem schon der Gedanken an den einen oder anderen Dath-Text einen Knoten ins Hirn macht - was man vermutlich an diesem Posting merkt
Sudden moroseness. One hop too far.


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