Sehr wahrscheinlich? 1 zu 1 Mrd. ist für mich nicht sehr wahrscheinlich, ist aber sicherlich eher eine Frage, wie groß die Grundgesamtheit gewählt wird.
Was kannst du an dem seiner Argumentation nicht nach vollziehen?
Sein Argument geht doch in ungefähr so, er nimmt an, dass die Entwicklung von Hardware und Software in einer gewissen Art und Weise weiter geht und sich so weiter entwickelt, dass wir die Erfahrungen in den Simulationen oder Spielen nicht mehr von den Erfahrungen in der Realität unterscheiden können. Das kann dazu führen, dass es Simulationen von Welten und Universen gibt. Wir könnten also in einer Simulation leben, der eine, unserem Zeitstrahl, vergleibare technische Entwicklung voraus gegangen ist. Damit wären wir in einer Simulation.
Habe ich da was falsch verstanden? Die Chance, dass wir nicht in einer Simulation leben, liegt nach Musk bei 1 zu einer Milliarde. Also ist die Chance, dass wir in einer Simulation leben, relativ hoch.
Soweit ich Musk verstehe, spricht er von einer Simulation à la Welt am Draht oder 13th Floor, in der auch die "Menschen" nur Computerprogramme sind. Das ist ein anderer Typus als Matrix, wo das Bewusstsein der Menschen "echt", die Welt aber simuliert ist. Es geht also nicht nur um eine Simulation der Umwelt, sondern darum, dass auch wir selbst nur Computerprogramme sind ("simulation in a simulation in a simulation").
Was ich nicht verstehe, ist, warum eine solche Simulationen mit Milliarden von programmierten Wesenheiten der logische nächste (oder übernächste) Schritt der Simulationstechnik sein sollt Es besteht ein entscheidender Unterschied zwischen der Entwicklung von Pong zu modernen Computerspielen und der "Synthese von Bewusstsein". Ob ich eine Landschaft oder eine Stadt im Computer photorealistisch rendern kann, ist vor allem eine Frage von mehr Rechenleistung, ein Bewusstsein zu simulieren, ist in jedem Fall weitaus komplexer und im Gegensatz zu photorealistischer Grafik etwas, das wir nicht einmal ansatzweise können. Die Entwicklungslinie, von der Musk aus geht, existiert meiner Meinung nach überhaupt nicht. Selbst wenn eine Form von perfekter VR möglich sein sollte - mit der Frage, ob man auch "bewusste Programme" entwickeln kann, hat das doch herzlich wenig zu tun. Von den "intelligenten" Monstern in Doom sehe ich auf jeden Fall keine direkte Linie zur Simulation von Bewusstsein (was immer man auch darunter versteht). Und nehmen wir mal an, dass das möglich ist - warum sollte man so etwas bauen? Es scheint mir auch für eine entsprechend hoch entwickelte Gesellschaft ein sehr aufwendiges Vorhaben (dass ein Computer, der Milliarden von bewussten Programmen simulieren könnte, wahrscheinlich sehr viel Rechenleistung braucht, sei hier nur am Rande erwähnt) mit unklarem Nutzen, das aber grossen moralischen Problemen verbunden ist.
Musk geht stillschweigend von einigen durchaus angreifbaren Prämissen aus: Dass die technische Entwicklung immer weiter geht, dass sich Bewusstsein simulieren lässt, dass man eine solche Simulation auch bauen würde etc. Keine dieser Voraussetzungen ist in meinen Augen ohne Weiteres gegeben.
[color=#282828;][font="helvetica, arial, sans-serif;"]Etwas was hier ungesagt bleibt, aber wonach der Fragensteller, aus meiner Sicht, eigentlich hinaus will, ist die Frage nach der Entscheidbarkeit. Also gibt es ein Verfahren mit dem wir eindeutig feststellen können, ob wir in einer Simulation leben. Musk antwortet darauf nicht direkt, er sagt weder ja noch nein, sondern nun das es möglich ist und nennt eine Wahrscheinlichkeit dafür, ob es so ist und wie wir, oder wer auch immer, dies feststellen können (oder beweisen), sagt er nicht.[/color][/font]
Das ist ja ein altes philosophisches Problem, das bis zu Platons Höhlengleichnis zurückgeht, und die Antwort der Erkenntnistheorie dürfte relativ klar sein: Wenn die Simulation perfekt ist, gibt es für uns keine Möglichkeit, das zu entscheiden. Aber wie hier im Thread auch schon gesagt wurde: Wenn die Simulation perfekt ist, ist es für uns letztlich auch egal.