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Pat Cadigan: Rock On


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20 Antworten in diesem Thema

#1 Sullivan

Sullivan

    Autarchonaut

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Geschrieben 23 November 2004 - 13:05

Die erste Geschichte Falling Angels wird hier besprochen, wir machen weiter mit der zweiten Story - diesmal auf deutsch:

Rock On von Pat Cadigan

#2 tichy

tichy

    Typonaut

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Geschrieben 23 November 2004 - 17:12

Hm, was soll ich dazu sagen ... gut geschrieben, das sicher (wenn auch vielleicht nicht ganz optimal übersetzt). Auch eine interessante Idee weist die Geschichte auf. Allein, die ganze schaurig-schöne Cyberpunk-Aura scheint mir auch bei dieser Geschichte wieder etwas künstlich aufgesetzt. Sie kommt für nicht aus der Geschichte selbst, sondern fühlt sich eher an wie eine modische "skin", das man einer Idee aufgesetzt hat, die man ohne Verlust an Substanz auch ganz anders hätte erzählen können.Ganz im Gegensatz zu Gibsons Werken, die Düsternis, Verfall und Orientierungslosigkeit aus jeder Pore atmen. Ist vielleicht ein unfairer Vergleich, aber in Sachen Cyberpunk muss man sich halt an Gibson messen lassen ...-- tichy
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#3 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 24 November 2004 - 15:38

Ich finde, die Geschichte ist voll von Atmosphäre, sehr lebendig und wird ihrem Ansinnen durchaus gerecht.

#4 Sullivan

Sullivan

    Autarchonaut

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Geschrieben 25 November 2004 - 09:53

Ich glaube ich werde mit der Frau Cadigan nicht warm...Die Geschichte ist gut geschrieben und hat auch Atmosphäre, keine Frage, aber das Thema geht total an mir vorbei. Das Wortspiel kommt im original bestimmt besser rüber, obwohl man sich denken kann worum es geht.Die Band stöpselt sich also in den Kopf ein um nacheinander "gerockt" zu werden, und die "Sünderin" mixt das ganze???Sullivan

#5 Holger

Holger

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Geschrieben 25 November 2004 - 10:23

Ich werde mit der Story auch nicht warm. Spricht mich in keinster Weise an.Ich kann auch nicht so recht in die angesprochene Atmosphäre eintauchen. Tut sich einfach nichts. :unsure: GrüßeHolger
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#6 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 25 November 2004 - 13:39

Obwohl ich zuerst behauptet habe, Cadigan nicht mehr zu lesen, habe ich in einem gelangweilten Moment auch diese Geschichte gelesen ... In "Freeing the Angels" fand ich keinen Hintergrundgedanken; ich empfand die Geschichte als leer. In "Rock on" dagegen gibt es wenigstens eine Idee, die Cadigan weitergedacht hat. Sie findet, dass die Rockmusik immer weniger vom Herzen gespielt wird, sie empfindet die Musik immer weniger als "echt" (interessanterweise stammt die ursprüngliche Geschichte aus 1984). Da hat sie sich gefragt: Wie schlimm kann die kommerzielle Musikszene noch werden? Da hat sie sich überlegt: Aha, eine Maschine, welche die wenigen, die noch Musik selbst spüren als Musikinstrument benutzt. Eine gute Idee und eine gute Lösung (für die Story natürlich). Leider (für mich selbst als Leser) steht Cadigan nicht nur auf die Rolling Stones, sondern auch auf Cyberpunk. Ich habe das Gefühl, dass sie jede Geschichte in einem Cyberpunkkleid wickeln möchte. Weil aber in diesem Fall ein Hightech-Zukunftsbild beschrieben wird, ist Cyberpunk als Hintergrund nicht mal so schlecht. Aber mal ehrlich: Verdeutlicht Cyberpunk, was die Geschichte sagen will? Nein. Die Geschichte ist schwer zu verstehen - ich vermute, dass die Pointen klarer rübergekommen wären, wenn Cadigan einen konservativeren Erzählstil gewählt hätte. Als Vergleich möchte ich mal auf "Wenn dich der Bluesman holen kommt" von Thorsten Küper hinweisen, eine gut erzählte Geschichte mit ähnlicher Thematik.

#7 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 25 November 2004 - 19:18

Ich finde, die Geschichte ist voll von Atmosphäre, sehr lebendig und wird ihrem Ansinnen durchaus gerecht.

hi michael - hi all :o

ich finde ebenfalls die atmosphäre toll...
...und natürlich hab auch ich meine problemchen mit der vorstellung wie man musik macht als "sinner" (sicher im original logischer)

schlecht zu lesen war die geschichte bestimmt nicht - eine ich erzählung so wie ICH sie mag - und man kann mit dem erzählerin mitfühlen (soweit die vorstellung nicht überstrapaziert wird mit technik)

vielleicht hätte sie sogar länger sein sollen - dann könnte man sich mehr vorstellen

ich vermute, dass die Pointen klarer rübergekommen wären, wenn Cadigan einen konservativeren Erzählstil gewählt hätte.

hi rock ^_^
dem stimme ich zu - aber hätte dann nicht genau DIE atmosphäre darunter gelitten welche doch allen gefallen hat?


lg joe :unsure:
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#8 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 25 November 2004 - 19:39

DIE atmosphäre ... welche doch allen gefallen hat

Wen meinst du mit "allen"? Mir hat die Atmosphäre nicht gefallen. Und wenn ich Holger richtig verstehe, ist auch er nicht restlos davon begeistert.

#9 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 25 November 2004 - 19:42

sorry - ok andershi rock ^_^ dem stimme ich zu - aber hätte dann nicht genau DIE atmosphäre darunter gelitten welche doch manchen gefallen hat? :o lg joe :unsure:
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#10 rockmysoul67

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Geschrieben 25 November 2004 - 19:50

So ist's richtig formuliert! :o :unsure: (Sorry, ich konnte es so nicht schweigend stehen lassen.)

man kann mit dem erzählerin mitfühlen

Ich hätte noch eine Frage, Joe. Hast du dich mit der Vergewaltigung mitgefühlt? Hmm? Ich konnte nirgendwo mit der Erzählerin mitfühlen (mal abgesehen davon, dass sie die Rolling Stones mag). ps. - da wir, Joe und ich, ja wenigstens den gleichen Musikgeschmack haben - sehr OT - weisst du Joe, dass FGTH wieder angefangen haben? (Mot, Ped und Paul mit 'nem neuen Sänger - Tour in 2005)

#11 Joe Chip

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Geschrieben 25 November 2004 - 20:33

hi rock :o

Hast du dich mit der Vergewaltigung mitgefühlt? Hmm

doch ja - auch als ich gemerkt habe dass es da um was anderes geht - habe ich sehr wohl gut vermittelt bekommen dass ihr das nicht passt

ps. - da wir, Joe und ich, ja wenigstens den gleichen Musikgeschmack haben - sehr OT - weisst du Joe, dass FGTH wieder angefangen haben? (Mot, Ped und Paul mit 'nem neuen Sänger - Tour in 2005)

is nicht wahr - und ein album kommt vielleicht auch??????? lg joe :unsure:

Bearbeitet von Joe Chip, 25 November 2004 - 20:33.

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#12 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 25 November 2004 - 20:54

als ich gemerkt habe dass es da um was anderes geht - habe ich sehr wohl gut vermittelt bekommen dass ihr das nicht passt

Hmm, vielleicht habe ich mir das (fälschlicherweise) zu bildlich vorgestellt; wir können noch lange darüber diskutieren, inwiefern die Vergewaltigung Sex oder nur ein digitales Rocken ist.

OT

is nicht wahr - und ein album kommt vielleicht auch?

Wie unwahrscheinlich dies noch vor einem halben Jahr schien: Es ist wahr. Ein erstes Testkonzert (mit drei Songs) gab es schon.
Wie gesagt: Tour nächstes Jahr. Von einem Album ist noch keine Rede, dafür braucht die Band auch einen Plattendeal, usw. Aber: Wie es scheint, werden sie auch neues Material auf der Tour spielen.
Alles Weitere im Forum http://www.fgth.nl/ubb/ultimatebb.php (ein gutes Forum, einziges Nachteil ist, dass man sich registrieren muss) und auf der Webseite http://www.fgth.org.uk/.

#13 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 25 November 2004 - 23:59

Obwohl ich zuerst behauptet habe, Cadigan nicht mehr zu lesen, habe ich in einem gelangweilten Moment auch diese Geschichte gelesen ...

In "Freeing the Angels" fand ich keinen Hintergrundgedanken; ich empfand die Geschichte als leer.

In "Rock on" dagegen gibt es wenigstens eine Idee, die Cadigan weitergedacht hat. Sie findet, dass die Rockmusik immer weniger vom Herzen gespielt wird ...

Hallo, rocky, irgendwie scheinst du ein polemisches Tief zu durchlaufen? Zu dem ersten Satz oben meine ich - wenn du dich so sehr langweilst, dann lass doch lieber das Lesen von KGen (wie du es ja schon zumindest für Cadigan angekündigt hattest)? Denn: Cadigan schreibt m.E. weder "leer" noch hat sie hier nur "wenigstens EINE Idee"...

Ich habe jetzt die Geschichte gerade zum 2. Mal gelesen, und obwohl ich vorweg ein Minus (an die Alien-Contacter gerichtet) setze -

- diese Geschichte hätte wirklich nicht ins Deutsche übersetzt werden sollen; das war eine Ssssünde!
;)
- fand ich viele Plusse darin:

+ Gina ist eine Figur, wie man sie ganz selten in einem SF-Stück findet; sie ist wie ein Urtier, das sich im Laufe der Geschichte ein letztes Mal aufbäumt - sie erwacht in einer dunklen Straße im Regen, und wird am Ende von "Gorillas" weg getragen, sie ist stark angeknackst, abgebrüht, will von den hohlen Menschen um sie herum allein gelassen werden, sie wehrt sich gar nicht mehr, sie läuft nur noch mit so lange sie kann...+ sie lebt als Figur die Synthese, die richtig guten, dreckigen Rock ausmacht, und das wird großartig von der Geschichte transportiert; natürlich geht es bei guter Musik um Sex, hier ein weiteres Unterthema, nur ist es hier zwanghaft und pornografisch hart, denn am Ende sind da ja auf einmal die Techniker die "übernehmen", und die Performance loben+ die dt. Übersetzung deutet eine Wahnsinnssprache im Original an - das Ganze ist auch verbal wie ein dunkler, rasender, ohnmächtiger Trip durch eine höllische Nacht, wie eine schwer(metallig)e Rockballade+ die cyberpunkige Besonderheit der Synthesizer-Frau, die sie in der "Bruchbude" in den Augen der Jüngeren gleich hervorhebt, umfasst auch das "Herz" das da noch schlägt; sie steht für die geschundene Frau, am Ende, genau wie der Rock, den sie noch in sich hat, und der zu Tode geritten wird
Jedenfalls ein mitreißender Text, und ich bin SEHR motiviert ihn auf Englisch auf zu treiben. Ich bin mir ziemlich sicher dass damit die SF mal wieder beweist, dass sie sich vor "ernster" zeitgenössischer Literatur nicht zu verstecken braucht.

Ob Cadigan mit der Story Gene Simmons von "KISS" seinen blöden Spruch, Frauen könnten nie wirklich Rock verstehen, widerlegen wollte? http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/biggrin.png Ich finde sie hat's hier bewiesen!

Und ich find's toll dass ich über den KG-Lesezirkel diese erstaunliche Autorin kennengelernt habe (danke an Moderatorin & Moderator!).

P.S.: Sullivan fragte

Die Band stöpselt sich also in den Kopf ein um nacheinander "gerockt" zu werden, und die "Sünderin" mixt das ganze?

Sie "spielen" alle zusammen, aber die "Instrumente" werden nach und nach hinzugestöpselt; die Synthesizerin steht also praktisch in der Mitte und produziert den Sound. So zumindest kam es bei mir herüber...

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 26 November 2004 - 09:02.

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#14 Ronni

Ronni

    Kürbisnaut

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Geschrieben 26 November 2004 - 09:43

Ich habe jetzt die Geschichte gerade zum 2. Mal gelesen, und obwohl ich vorweg ein Minus (an die Alien-Contacter gerichtet) setze -

- diese Geschichte hätte wirklich nicht ins Deutsche übersetzt werden sollen; das war eine Ssssünde!
http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/devil.gif

und wie hätten wir sie sonst veröffentlichen sollen? Grübelnd, Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

epilog.de

#15 Holger

Holger

    Temponaut

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Geschrieben 26 November 2004 - 10:01

und wie hätten wir sie sonst veröffentlichen sollen?

Eben. Dass mich die Story nicht mitreißt hat auch kaum etwas mit der Übersertzung zu tun. Manchmal frage ich mich ohnehin, ob die Diskussionen über die Übersetzung nicht ein wenig ein Scheingefecht sind. Ich fand zum Beispiel Martin Gilberts Übersetzungen von EVOLUTION oder DAS RENNEN ZUM MARS wirklicht nicht besonders, die Bücher haben mir aber trotzdem sehr gut gefallen. Grüße Holger
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#16 Mammut

Mammut

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Geschrieben 26 November 2004 - 10:16

Hallo Allerseits,so weit ich verstanden habe, geht es in der Geschichte Rock On um den verblassten Ruhm, der einen immer wieder einholt. Der Dame wird wieder vorgeführt, wie es mal war und wie tief sie mittlerweile gesunken ist. Das Ganze ein wenig irreal, da sie die Wirklichkeit nur noch bedingt wahrnimmt (ob wegen der Virtualität, der Drogen oder weil sie abgestumpft ist). Gerade die "Vergewaltigung" zeigt dies doch deutlich. Sie hat immer mehr den Bezug zur Realität verloren, zur Wirklichkeit, zum Schmerz und dem eigenen Antrieb. Sie ist verloren in ihrer Passivität.Bis bald,Michael

#17 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 26 November 2004 - 10:47

Ich persönlich finde die Übersetzung sehr gut. Ich schau mal ob ich das Original irgendwo finden kann, dann könnte man einen Vergleich anstellen.Was mich am meisten verwirrt hat war die Tatsache, dass die Frau ständig vom Aufhören geredet hat, aber letzten Endes nicht die Kraft dazu hatte. Ich konnte mich nicht weit genug in die Story hineindenken, um die Gründe dafür zu verstehen. Vielleicht wäre etwas Selbstkritik angebracht gewesen um zu erkennen, dass sie sich nur selbst etwas vormacht?! Die "Vergewaltigung" hat mich ratlos zurückgelassen. Durch sie habe ich zwar verstanden, um was es in der Story gehen soll, aber wieso es eine "Vergewaltigung" ist und wieso die Sünderin es mit Absicht zugelassen hat, später sich aber auch angeblich wehren könnte, habe ich nicht verstanden. Sullivan

#18 tichy

tichy

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Geschrieben 26 November 2004 - 10:53

Die Vergewaltigung ist hier sicher nur im übertragenen Sinne gemeint. Sie wird nicht sexuell penetriert, sondern mit den Steckern der Musikinstrumente. Und sobald die mal eingestöpselt sind, kann sie wohl nicht annders als mitrocken. Wehren kann sie sich nur, solange sie nicht verkabelt ist, da binden sie nur ihre Verträge, aus denen sie nicht rauskommt und vor denen sie flieht.-- tichy
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#19 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 26 November 2004 - 11:25

und wie hätten wir sie sonst veröffentlichen sollen?

Na ja, es war nicht ganz so ernst gemeint. Aber einige Wortwahlen haben mich gewundert (z.B. "das war die Pointe") und andere geben der Sache einen zu starken Drall ("Sünder" dauernd wiederholt ist m.E. wesentlich stärker als "sinner"). Immerhin konnte ich ja durch AC die KG lesen; also, doch: Danke. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/smile2.gif Muss sie aber unbedingt noch mal im Original bekommen (konnte im WWW nichts finden). @Sullivan:

wieso es eine "Vergewaltigung" ist

Nun, sie wird von den jungen Wilden k.o. geschlagen (!) und ins Aufnahmestudio geschleppt - man stellt sich vor, dass sie dort verkabelt wird und dann erst aufwacht, und dann sofort "ran" muss. Die ganze Zeit wird sie gegen ihren Willen als "sinner" gejagt, denn sie will raus aus der Sache, ist Man-O-War offensichtlich auch schon mehrfach ausgebüchst (der sie vertraglich zu etwas zwingt, das sie nicht mehr tun will, auch weil die Leute ihrer Meinung nach keine Ahnung vom R&R mehr haben).

/KB

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Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

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#20 Impala

Impala

    Giganaut

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Geschrieben 26 November 2004 - 12:57

Hallo, ich hole mal schnell auf:

In Rock On gibt es keine Musikinstrumente mehr, sondern menschliche Synthesizer, die die Mitglieder einer "Band" zu einem emotionalen (und damit marktfähigen) Ausdruck zusammenbringen. Diese Synthesizer sind begehrte Mangelware und eine von ihnen ist auf der Flucht, denn sie haßt und sie liebt ihren Job gleichermaßen†¦

Sehr gelungen die Darstellung der rotten Cyberpunk-Musikkultur. Sehr gelungen der innere Konflikt der Hauptdarstellerin: ihr Hass auf die glatten unbedarften Jungschen, ihre Liebe zur alten „Lo-Tech“ Rockkultur mit Seele, mit Herz.

Unklar bleibt, wie genau das Rocken funktioniert. Ist natürlich auch höchst schwierig, die Phantasie des Betrachters ist angesprochen. Kein wirklicher Minuspunkt.

Die 5-Seiten lange, spannende Story schreit danach, näher ausgeführt zu werden und genau das ist ja wohl auch in ihrem Roman SYNNERS (dt.: SYNDERS) passiert. Aber Genaueres zu Pat Cadigan†™s hohem Stellenwert in der Cyberpunk-Szene, ihrem Werk, ihren Hits und so weiter kann sicher unser Mann für den Cyberpunk besser ausführen ;-)

Ich persönlich mag diese Art von Story. Eine faszinierende Welt.

Tichy:

Die Vergewaltigung ist hier sicher nur im übertragenen Sinne gemeint. Sie wird nicht sexuell penetriert, sondern mit den Steckern der Musikinstrumente. Und sobald die mal eingestöpselt sind, kann sie wohl nicht annders als mitrocken. Wehren kann sie sich nur, solange sie nicht verkabelt ist, da binden sie nur ihre Verträge, aus denen sie nicht rauskommt und vor denen sie flieht.

Natürlich. Sehe ich auch so.

Impala

Bearbeitet von Impala, 26 November 2004 - 13:21.

Julius Gaius Baltar!

#21 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 26 November 2004 - 15:41

hi impala - hi all :P

Unklar bleibt, wie genau das Rocken funktioniert. Ist natürlich auch höchst schwierig, die Phantasie des Betrachters ist angesprochen. Kein wirklicher Minuspunkt.

stimmt - gerade in der SF verlangt die autoren doch sehr oft dass der leser seine phantasie einsetzt - speziell im technischen bereich

für meinen geschmack hätte die story ruhig länger sein dürfen

ausserdem denke ich dass es PC viel mehr um die beschreibung der atmosphäre ging (als um die beschreibung eines menschlichen musikinstruments) und das ist ihr gut gelungen

lg joe :)

Bearbeitet von Joe Chip, 26 November 2004 - 15:44.

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