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Dan Brown


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133 Antworten in diesem Thema

#61 Torben Kneesch

Torben Kneesch

    Yoginaut

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Geschrieben 16 März 2005 - 14:19

Zu Cern: Erst einmal macht die Forschungseinrichtung Cern gerade mal 5% des Buches aus. Selbst wenn du dort gearbeitet, oder als Tourist Cern besucht hast, dürfte es sehr schwer gewesen sein alles von Cern gesehen zu haben. Soweit ich recht informiert bin, handelt es sich bei Cern um ein privates Unternehmen und die werden daher mit Sicherheit nicht ihre ganzen Geheimnisse und kompletten Forschungsergebnisse jedem offen legen, auch einem Dan Brown nicht. Wozu auch, die haben mit Sicherheit nicht vor der Konkurrenz in die Taschen zu spielen.

Schon falsch, CERN ist aus Steuergeldern finanziert und hat damit seine kompletten Forschungsergebnisse offen zu legen. Die Grundlagenforschung, die mit dem Teilchenbeschleuniger LEP und in wenigen Jahren mit dem Beschleuniger LHC betrieben wird, ist fuer kommerzielle Unternehmen uninteressant. Auch die Erzeugung des ersten Antiwasserstoffatoms vor wenigen Jahren (das meint Brown wohl mit der ersten Erzeugung von Antimaterie, Antiteilchen wie Positronen erzeugt man schon mindestens seit den 30er Jahren) hat niemanden ernsthaft geschockt, muss man doch zur Erzeugung von Antimaterie die Energie aufbringen, die man hinterher bei der Zerstrahlung erhaelt. Revolutionaer waere eine energieparende Aufbewahrungsmethode, nicht die Antimaterie selbst. Der Antiwasserstoff wurde erzeugt, um zu sehen, ob er sich symmetrisch zu normalen Wasserstoff verhaelt und das gleiche Spektrum erzeugt. Ich selbst sitze gerade als Doktorand der Uni Hamburg am DESY, einer zum CERN vergleichbaren Einrichtung in Hamburg, und die groessten Geheimnisse hier sind die Abkuerzungen ueber den Wall des Beschleunigers PETRA, wenn man schneller zur Kantine will. Browns Wichtigtuerei findet man auch auf seiner Homepage: http://www.danbrown..../interview.html "Q: You describe some pretty bizarre CERN experiments in the novel. Are these experiments for real? A: Entirely. And the results are absolutely staggering. In the last few years scientists have found themselves face to face with facts that force them to rethink the world in which we live. Their discoveries have implications not only on the physical realm but the philosophical and spiritual as well. The heroine of Angels & Demons is actually one of these CERN scientists-a brilliant marine biologist whose a specialist is "Entanglement Science." Entanglement science is the study of the interconnectivity of all things. Many of the marine experiments she runs in the novel are real-life experiments that have been run in the last few years. And as anyone who has read Angels & Demons can attest, the results are unnerving." Meeresbiologen am CERN, die verschraenkte Zustaende von Quanten untersuchen, wuerde mich sehr ueberraschen. Nicht-Physiker an Teilchenbeschleunigern arbeiten in erster Linie mit der Synchrotronstrahlung, die die Beschleuniger als Nebeneffekt produzieren. Nirgends kriegt man sonst harte Roentgenstrahlung mit einem solch glatten Spektrum. Zu seiner Verteidigung muss man wohl sagen, dass die PR-Abteilung des CERN wahrscheinlich auch gerne spannende Zukunftsperspektiven erzaehlt, weil das CERN wie gesagt durch Steuergelder aus verschiedenen Laendern finanziert wird und daher auf Interesse der Oeffentlichkeit angewiesen ist. Aber dem Interview nach hat er vieles falsch verstanden.

#62 Telesto

Telesto

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Geschrieben 16 März 2005 - 14:42

Schon falsch, CERN ist aus Steuergeldern finanziert und hat damit seine kompletten Forschungsergebnisse offen zu legen.

He he wirklich lustig. Ich glaube kaum, dass eine Forschungseinrichtung, selbst wenn sie vom Staat finanziert wird, alles aufzudecken hat, woran sie arbeitet. Wie ich schon gesagt habe, man spielt der Konkurrenz nicht in die Taschen. Die CIA lässt sich ja auch nicht in die Karten gucken, auch wenn sie vom Staat finanziert wird.

#63 Torben Kneesch

Torben Kneesch

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Geschrieben 16 März 2005 - 15:25

Schon falsch, CERN ist aus Steuergeldern finanziert und hat damit seine kompletten Forschungsergebnisse offen zu legen.

He he wirklich lustig. Ich glaube kaum, dass eine Forschungseinrichtung, selbst wenn sie vom Staat finanziert wird, alles aufzudecken hat, woran sie arbeitet. Wie ich schon gesagt habe, man spielt der Konkurrenz nicht in die Taschen. Die CIA lässt sich ja auch nicht in die Karten gucken, auch wenn sie vom Staat finanziert wird.

Doch, eine oeffentliche Forschungseinrichtung hat offen zu legen, woran sie arbeitet. Wissenschaft ist eine andere Art von Konkurrenz: Es geht darum, wer schneller veroeffentlicht, wenn zwei Gruppen zufaellig am gleichen Thema arbeiten. Ohne die Veroeffentlichung ist die Arbeit nichts wert. Im Vordergrund steht in der Wissenschaft aber sowieso die Zusammenarbeit und der Erfahrungsaustausch. Wir haben in der Vorlesungszeit staendig Gastwissenschaftler von anderen Instituten da, die einen Seminarvortrag ueber ihre Arbeit halten und ein paar Tage hier arbeiten. Vor einigen Wochen zum Beispiel auch jemand vom CERN. Bei den Experimentalphysikern ist es noch krasser. Da arbeiten Kollaborationen bis zu mehrerer hundert Leute von verschiedenen Instituten aus verschiedenen Laendern zusammen, um den Beschleuniger zu planen und zu bauen. Sehr geheim... Konkurrenzdenken beschraenkt sich darauf, die Details einer Rechenmethode oder das selbstgeschriebene Programm etwas zurueckzuhalten, damit einem niemand die damit noch moeglichen Rechnungen und damit Veroeffentlichungen nicht vor der Nase wegschnappt. An welche Themen einzelnen Gruppen arbeiten ist bekannt. Wissenschaft tastet sich langsam in neue Bereiche vor. Insofern kann es auch keine supergeheimen Themen geben, an denen ein einsamer, genialer Wissenschaftler zurueckgezogen arbeitet. Ein Geheimdienst wie der CIA ist nun wirklich kein passender Vergleich zu einer oeffentlichen Forschungseinrichtung. Und schon gar nicht ein Grundlagenexperiment wie das CERN. Das sieht sich eher der Kritik ausgesetzt, dass der praktische Nutzen der Forschung fuer den Mann auf der Strasse gering ist.

#64 Matthias

Matthias

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Geschrieben 16 März 2005 - 16:04

und die groessten Geheimnisse hier sind die Abkuerzungen ueber den Wall des Beschleunigers PETRA, wenn man schneller zur Kantine will.

Wir verstehen uns..... Auch der Begriff "Wichtigtuer" ist ein gutes Wort für diesen Showman. @Telesto: Deine kürzlich verfassten Aussagen demonstrieren, wie sehr der Roman die Wirklichkeit verzerrt und wie leicht falsche Eindrücke entstehen können. Gerade die Forschung in Deutschland kann so eine Pervertierung der Realität nicht gebrauchen.

Bearbeitet von mlich, 16 März 2005 - 16:12.

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#65 Markus

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Geschrieben 16 März 2005 - 16:19

Auf Spiegel. de gibt es auch einen Artikel über die oben erwähnte Kritik der Kirche an "Sakrileg": Spiegel Link
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#66 deval

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Geschrieben 16 März 2005 - 17:20

In den T-Online News steht sogar das der Vatikan zum Boykott von -Sakrileg- aufruft und nicht nur ein Schäfchen. ;)

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

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#67 KonkeyDong

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Geschrieben 16 März 2005 - 17:54

Hier stellt sich natürlich die Frage, ob man die vom Autor als (vermeintlich) wissenschaftlich recherchierten Fakten auch dann glauben darf, wenn der Autor dies in irgendeinem Interview verspricht. Ich bin der Meinung dass das ziemlich naiv wäre, denn wo Roman drauf steht, ist auch Roman drin. Wenn ich wissenschaftliche Abhandlungen oder wie auch immer haben will, dann nehme ich mir doch entsprechende Sachbücher vor.

#68 KonkeyDong

KonkeyDong

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Geschrieben 16 März 2005 - 18:00

Da fällt mir noch was ein. Ich habe gerade "die Firma" von John Grisham gelesen. Grisham ist ja ein Mann vom Fach (was Justiz angeht), und in dem Buch wird eine Anwaltskanzlei beschrieben, hinter der sich die Mafia verbirgt. Angenommen diese Kanzlei gibt es wirklich. Dann kann ich doch nicht davon ausgehen dass sich dort tatsächlich die Mafia versteckt hält. Wäre ziemlich naiv.

#69 KonkeyDong

KonkeyDong

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Geschrieben 16 März 2005 - 18:41

Nebenbei bemerkt habe ich mich durch Eure Erörterungen dazu entschieden - entgegen einer Aussage in einem meiner früheren Postings - Dan Brown doch nicht zu lesen. Es gibt zu viele andere gute SF-Bücher.

Weist du denn im Voraus ob ein Buch gut oder schlecht ist? Sonst könntest du ja nicht behaupten es gäbe noch zu viele andere gute SF-Bücher. Nebenbei bemerkt: Dan Brown ist keine SF.

#70 Pirx

Pirx

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Geschrieben 16 März 2005 - 19:50

Wenn Dan Brown es schafft, die katholischen Kirche zu einer Ausage zu provozieren, dann „Hut ab!“ Da muss man auch erst so einmal schreiben, dass die Kirche das ernst nimmt. Auf der anderen Seite zeigt es natürlich, in welcher heller Panik die Kirche gerät, wenn es auch nur den Anschein haben sollte, dass sie ein Glaubens- und damit Macht-Verlust ereilen könnte. Wenn die cool wären, hätten die viel toleranter reagiert. Sind sie aber nicht, was wieder einmal bewiesen wurde. Das lässt doch den Verdacht aufkommen, dass mit der Bibel wirklich nicht alles so ist, wie es dort geschrieben steht und - viel wichtiger - dass die Kirche das auch weiß. ;) Nebenbei bemerkt habe ich mich durch Eure Erörterungen dazu entschieden - entgegen einer Aussage in einem meiner früheren Postings - Dan Brown doch nicht zu lesen. Es gibt zu viele andere gute SF-Bücher. Bis dennen, Henrik

Hallo, naja, ich würde das Statement eines Erzbischofs nicht gleich als "helle Panik" und "Hinweise" auf die Manipulationen (welcher Art auch immer) des Vatikans werten. Hört sich so nach Verschwörungstheorien an, oder ;) Die katholische Kirche besteht nun mal nicht aus einem einzigen Mann. Es gab und gibt zahlreiche Parteien und Strömungen. Abgesehen davon, denke ich dass die Kirche Dan Brown und seine Fans ohne weiteres überdauern wird.
Gruß

Pirx
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#71 Telesto

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Geschrieben 16 März 2005 - 21:34

Wenn die katholische Kirche cool reagiert hätte, dann hätte sie am besten gar nichts zu Dan Browns Büchern gesagt. Jetzt dürften die Verkaufszahlen für Sakrileg noch höher steigen. Was erwartet man denn schon für eine andere Meinung von der katholischen Kirche? Im übrigen bin ich selber katholisch und habe nichts gegen gläubige Katholiken. Nur für den Fall das jemand meint ich hasse alle Katholiken. Dem ist nicht so.Ich habe meine Meinung zu Dan Brown bekannt gegeben. Ich finde, man sollte immer im Hinterkopf haben, dass es sich bei seinen Romanen um Unterhaltung handelt und um nichts wissenschaftliches. Wer Spaß daran hat kann seine Bücher lesen, wer ihn nicht mag lässt es eben bleiben.

#72 Pirx

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Geschrieben 16 März 2005 - 23:00

Wenn die katholische Kirche cool reagiert hätte, dann hätte sie am besten gar nichts zu Dan Browns Büchern gesagt. Jetzt dürften die Verkaufszahlen für Sakrileg noch höher steigen. Was erwartet man denn schon für eine andere Meinung von der katholischen Kirche? Im übrigen bin ich selber katholisch und habe nichts gegen gläubige Katholiken. Nur für den Fall das jemand meint ich hasse alle Katholiken. Dem ist nicht so. Ich habe meine Meinung zu Dan Brown bekannt gegeben. Ich finde, man sollte immer im Hinterkopf haben, dass es sich bei seinen Romanen um Unterhaltung handelt und um nichts wissenschaftliches. Wer Spaß daran hat kann seine Bücher lesen, wer ihn nicht mag lässt es eben bleiben.

Hallo, genau! Es geht um Unterhaltung! Die Meinung eines einzelnen Erzbischofs sollte man trotzdem nicht mit der gesamten katholischen Kirche gleich setzen. Wie schon erwähnt, es gibt nun mal konservative und liberalere Strömungen. Jetzt haben sich nun mal die Konservativen mal zu Wort gemeldet. In den mir zugänglichen klerikalen Kreisen hat man sich von Dan Brown eher amüsiert als "bedroht" gesehen ;)
Gruß

Pirx
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#73 HarryW

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Geschrieben 17 März 2005 - 09:44

Schreiben ist erfinden und schwindeln in einem. Und jeder Leser von Unterhaltungsliteratur muss - wenn er denn ehrlich ist - zugeben, dass die besten Bücher diejenigen sind, in denen am meisten geschwindelt wird. Ich muss ja nicht 400 oder mehr Seiten durchackern um einen Spiegel der Realität vorgehalten zu bekommen. Da spare ich mir die Zeit und mache einen Ausflug ins Grüne oder die nahe gelegene Stadt.Insofern spreche ich Dan Brown frei. Er lügt und erfindet, was das Zeug hält. Und ganz ehrlich, wenn wissenschaftlich belegte Fakten der Dreh- und Angelpunkt der Qualitätsvergabe sein sollen, müsste man wohl 99% aller SF Romane ins Höllenfeuer schmeissen.(Edit: Formulierung)

Bearbeitet von HarryW, 17 März 2005 - 09:44.


#74 MartinHoyer

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Geschrieben 17 März 2005 - 10:26

Und nicht zu vergessen, daß Dan Browns "Lügen" (Besser: Fiktion; Lügen ist, wenn man etwas Erdachtes bewußt als faktisch verkauft ...), ebenso wenig belegbar ist wie das, worüber er angeblich lügt.

Stellt euch mal vor, eine Autoritätsperson einer beliebige, einflußreichen Institution stellt sich hin und rät davon ab, die Bibel zu lesen, weil darin vieles erstunken und erlogen sei. Das wäre ein Skandal in mehrfacher Hinsicht. Unter anderem deshalb, weil es so unglaublich schwer festzustellen ist, wo der Bericht aufhört und die Legende anfängt. Vom realen Kern jeder Legende ganz zu schweigen.
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
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#75 Telesto

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Geschrieben 17 März 2005 - 11:23

Schreiben ist erfinden und schwindeln in einem. Und jeder Leser von Unterhaltungsliteratur muss - wenn er denn ehrlich ist - zugeben, dass die besten Bücher diejenigen sind, in denen am meisten geschwindelt wird. Ich muss ja nicht 400 oder mehr Seiten durchackern um einen Spiegel der Realität vorgehalten zu bekommen. Da spare ich mir die Zeit und mache einen Ausflug ins Grüne oder die nahe gelegene Stadt. Insofern spreche ich Dan Brown frei. Er lügt und erfindet, was das Zeug hält. Und ganz ehrlich, wenn wissenschaftlich belegte Fakten der Dreh- und Angelpunkt der Qualitätsvergabe sein sollen, müsste man wohl 99% aller SF Romane ins Höllenfeuer schmeissen. (Edit: Formulierung)

Eben, besser kann man es glaube ich nicht ausdrücken.

#76 Matthias

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Geschrieben 17 März 2005 - 11:58

Insofern spreche ich Dan Brown frei. Er lügt und erfindet, was das Zeug hält. Und ganz ehrlich, wenn wissenschaftlich belegte Fakten der Dreh- und Angelpunkt der Qualitätsvergabe sein sollen, müsste man wohl 99% aller SF Romane ins Höllenfeuer schmeissen.

Brown kann lügen wir er will und erfinden was er will. Wie schon erwähnt - auch McGyver oder Mickey Mouse können unterhaltsame Sendungen sein. Diese Sendungen geben nur nicht vor, dass es sich um Fakten handelt. Was wäre, wenn vor McGyver ein Schriftzug stehen würde: "Knallhart Recherchiert, Tatsachen"? Bei Mickey Mouse: "Kann der Wahrheit entsprechen, denkt mal drüber nach.....". Romane müssen natürlich kein Spiegel der Realität darstellen. Brown macht das derart hinterlistig und hundsgemein, dass es nach meinem Dafürhalten eine Gefahr für den Leser darstellt. Von jedem gesunden und erwachsenen Menschen sollte man annehmen, dass er Realität und Fiktion unterscheiden kann. Brown trickst die Leser aus, die Unterscheidung wird verzerrt.
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#77 Telesto

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Geschrieben 17 März 2005 - 12:36

Also könnte es sein, dass wenn jemand Sakrileg gelesen hat, sich danach sofort vor den Baum setzt, weil sein Weltbild zerstört wurde??? So ein Quatsch. Mein Gott, es handelt sich doch nur um einen Roman. Was Brown vorgibt ist doch total unwichtig, hauptsache man hat seinen Spaß an dem Thema. Demnach wären die ganzen Doku Sendungen im ZDF genauso gefährlich, denn die geben ebenfalls vor wissenschaftlich korrekt recherchiert zu haben. Haben sie aber in den meißten Fällen nicht.

#78 ANUBIS

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Geschrieben 17 März 2005 - 12:51

"Sakrileg " das " Necronomicon " des 21 Jahrhunderts ;) Also bitte....für mich war es pure Unterhaltung und mir kam nie in den Sinn das es real ist ;) Greetz
" Der erste Trank aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott "

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#79 KonkeyDong

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Geschrieben 17 März 2005 - 15:17

Romane müssen natürlich kein Spiegel der Realität darstellen. Brown macht das derart hinterlistig und hundsgemein, dass es nach meinem Dafürhalten eine Gefahr für den Leser darstellt. Von jedem gesunden und erwachsenen Menschen sollte man annehmen, dass er Realität und Fiktion unterscheiden kann. Brown trickst die Leser aus, die Unterscheidung wird verzerrt.

Herzlichen Glückwunsch zu deinem Eigentor.

Du bist also der Meinung das Browns Romane gefährlich sind. Die meisten Leser sind aber gesund und erwachsen und können daher zwischen Realität und Fiktion unterscheiden. Sonst würde es doch eine Menge Selbstmord gefährdeter Brown Leser auf der Welt geben. Mir ist aber noch keiner begegnet. Oder glaubst du dass Brown Leser alle doof im Kopf sind und deshalb Realität und Fiktion vermischen?
Vermutlich beziehst du deine Angst aber nur auf dich selber, denn bei mir habe ich nichts feststellen können das darauf hindeutet ich sei in Gefahr.

Frage: In wie weit sind Dan Browns Romane denn deiner Meinung nach gefährlich?

Ich finde das ein Roman nur dann gefährlich ist wenn er Ideen enthält die nicht nur ausführbar sind, sondern auch dazu anregen ausgeführt zu werden. Natürlich müssen diese Ideen auch eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen, etwa: Also liebe Leute, jetzt werde ich euch zeigen wie man eine Atombombe baut. Man nehme...

In Illuminati z.B. ist natürlich davon die Rede den Vatikan mit Antimaterie zu sprengen. Dies ist aber so abstrakt, dass der Versuch schon bei der Herstellung von Antimaterie im Keller von Großmuttis Eigenheim scheitern wird. (okay, allein diese Vorstellung klingt nicht sehr real.

#80 Matthias

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Geschrieben 17 März 2005 - 15:37

Frage: In wie weit sind Dan Browns Romane denn deiner Meinung nach gefährlich?

Das habe ich schon ausführlich definiert. Die Diskussion z.B. zum CERN hat gezeigt, dass vom Institut ein falscher Eindruck entstanden ist. Das letzte, was wir in Deutschland gebrauchen können, ist ein Bestsellerautor, der ein falsches Verständnis der Elementarteilchenforschung impliziert. Ich kann Dir dutzende von Diskussionsforen und Buchforen nennen, in denen verwirrte Schreiber ernsthaft annehmen, dass die religiösen Berichte Tatsachen entsprechen oder zumindest verwirrt sind. Zitat aus anderen Foren: (Copy&Paste) Jeder Absatz ist ein Beitrag aus verschiedenen Foren von unterschiedlichen Usern. Ich hatte keine Lust noch mehr zu suchen, es gibt aber unzählige derartige Beiträge: 1.. Vor allem die Genauigkeit, mit der Brown die wissenschaftlichen Anteile seiner Bücher recherchiert und darstellt, verleiht seinen Werken große Glaubhaftigkeit. Wer weiß... wenn er über Antimaterie so gut bescheid weiß, dann kann das über die Illuminati vielleicht auch stimmen... 2. habe gestern "Sakrileg" von Dan Brown verschlungen - schon wieder bis in die frühen Morgenstunden. (Ist es nicht das beste, wenn man ein Buch einfach nicht weg legen kann...) Dá fragte ich mich, was an den ganzen Aussagen Realität und was Fiktion ist. Denn er recherchiert m.E. erstaunlich viel und gut. Hat sich schon jemand damit beschäftigt? Steckt Brown so gut in der aktuellen Historiker-Forschung? 3. habe über die Feiertage "Sakrileg" von Dan Brown gelesen. Mich würde nun interssieren wieviel nun wahr ist was in dem Buch geschrieben steht, z.B. im Bezug darauf das angeblich auf dem letzten Abendmahl von Leonardo da Vinci zu seiner Rechten seine damalige Frau Maria Magdalena zu sehen sein soll, die sogar später ein Kind von Jesus geboren hat mit dem Namen Sarah. Habe ein wenig gegoogelt, und auf diversen Abbildungen von Leonardos letztem Abendmahl könnte es sich meiner Ansicht nach tatsächlich um eine Frau handeln neben ihm. Wer von Euch hat das oben genannte Buch auch schon gelesen, und was ist Eure Meinung zum dem Thema ? Spannend finde ich es auf jeden Fall zumal es auch um die Suche nach dem heiligen Gral geht in dem Buch. 4. Hallo, ich habe im Urlaub von Dan Brown den Da Vinci Code (Sakrileg) gelesen. Ich fand die Hintergrundgeschichte (Jesu Verbindung zu Maria Magdalena, Verbannung der starken weiblichen Rolle durch die Kirche, etc.) unheimlich spannend. Jetzt habe ich gesehen, dass es auch zahlreiche Bücher gibt, die sich mit dem Bestseller beschäftigen. "De-coding the Da Vinci Code" etc.. Ich habe mir auch mal gleich eines bestellt, weil ich jetzt doch wissen möchte, wieviel Wahrheitsgehalt an dem ist, was Dan Brown so schreibt. Am Anfang behauptet er ja, alles wäre historisch akkurat. Wo geht denn die Tendenz hin? Wahrheit oder doch nur eine von unzähligen Verschwörungstheorien. Zitat Ende. Ihr seht, es herrscht Verwirrung..... Gerade der erste Beitrag macht mich wütend. ;)
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#81 KonkeyDong

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Geschrieben 17 März 2005 - 15:48

Wie ich schon erwähnte ist es naiv davon auszugehen ein Roman sei faktisch korrekt, auch wenn der Autor es behauptet. Er ist eben nur ein Autor von Lektüre. Ich muss ihn ja nicht glauben. Es wäre erst dann gefährlich wenn z.B. ein angesehener Wissenschaftler eine Abhandlung schreibt, die sich im Nachhinein als falsch erweist.

#82 Pirx

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Geschrieben 17 März 2005 - 16:06

Es wäre erst dann gefährlich wenn z.B. ein angesehener Wissenschaftler eine Abhandlung schreibt, die sich im Nachhinein als falsch erweist.

Hallo, puh! Das wäre der Tod jeglicher (Human)Wissenschaft, oder? Wie würde bloß mein DocDad seine Brötchen verdienen?

Bearbeitet von Pirx, 17 März 2005 - 16:07.

Gruß

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#83 Stefan W

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Geschrieben 17 März 2005 - 18:03

Hallo,"Illuminati" ist ein akzeptabler Mystery-Thriller, leider vorhersehbar, mit ärgerlichen Szenen (Hubschrauber-Absprung) und mit zu vielen Redundanzen. Einzige SF-Elemente sind das Flugzeug und die Antimaterie. Er ist Fiction, wer ihn ernst nimmt, ist selber schuld.Gleiches gilt für "Illuminati", dem die SF ganz fehlt (ich habe es noch nicht ganz durch, nehme aber nicht an, dass SF-Elemente noch eingeführt werden). Grundthesen basieren auf einem Buch ("Holy Grail, holly blood"), das seine Autoren als populärwissenschaftliche Geschichtsschreibung darstellen. Mit gefällt dieses Buch von Lincoln, Baigent, Leigh - aber ich halte es ebenfalls für Unterhaltung, nicht für Wissenschaft.GrußStefanP.S. Natürlich ist auch die Bibel nur in Bruchteilen ein Geschichtswerk.

#84 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 17 März 2005 - 18:14

Ähem, also über die Plausibilität der Szenarien zerbreche ich mir bei Dan Brown gar nicht den Kopf. Was er schreibt, ist die Art von Fiktion, die sogar jeder einigermaßen helle Teenager mit gesunder Allgemeinbildung sofort als solche erkennt, ohne sie explizit darauf hin prüfen zu müssen.Sicher, es gibt Romane, bei denen man ins Grübeln gerät, ob sie nicht vielleicht doch authentische Situationen schildern. Aber die von Dan Brown gehören nicht dazu. Da könnte man sich ebenso gut fragen, ob die US-Luftwaffe tatsächlich in einem Bunkerkomplex ein Stargate zu stehen hat und einen geheimen Kampf gegen außerirdische Parasiten führt ...Und spätestens dann ist eine Kontrolle der individuellen Realitätswahrnehmung erforderlich. Vorzugsweise unter ärztlicher Aufsicht und mit kräftigen Pflegern, die wissen, wie man die Jackenärmel hinter dem Rücken des Patienten richtig knotet. ;)
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#85 Jueps

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Geschrieben 17 März 2005 - 18:25

Ich für meinen Teil habe meine wahre Freude daran, mir mögliche Parallelen zwischen einer erfundenen Geschichte und der Wahrheit vorzustellen - was nicht heißt, dass ich andauernd "Oho, da könnte was dran sein" murmle oder hinter jeder fiktiven Verschwörung eine echte vermute, ich finde nur, solche Überlegungen können die Freude an einem guten Buch noch steigern. Im Allgemeinen stimme ich Martin aber zu, der sagt:

Da könnte man sich ebenso gut fragen, ob die US-Luftwaffe tatsächlich in einem Bunkerkomplex ein Stargate zu stehen hat und einen geheimen Kampf gegen außerirdische Parasiten führt ... Und spätestens dann ist eine Kontrolle der individuellen Realitätswahrnehmung erforderlich.

Man muss eben bei seiner kindlichen Freude über MÖGLICHE Parallelen bleiben, insofern sich das Gegenteil nicht eindeutig beweisen lässt. PS: Mit leicht gesagten Thesen wie

Auf seinem Buch steht dick und fett ROMAN drauf, was soviel wie ERFUNDEN bedeutet.

will ich aber trotzdem nicht d'accord gehen....

Bearbeitet von Jueps, 18 März 2005 - 12:05.

»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«


#86 HarryW

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Geschrieben 17 März 2005 - 20:44

Die Diskussion z.B. zum CERN hat gezeigt, dass vom Institut ein falscher Eindruck entstanden ist.

Nur so ein Gedanke: Ich habe sicher schon Dutzende Bücher gelesen, in denen z.B. Büros und Labors der NASA, oder FBI- und CIA-Gebäudekomplexe beschrieben wurden. Da schreit doch auch kein Hahn, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, obwohl ganz klar ist, dass auch deren Beschreibungen einen falschen Eindruck erwecken.

#87 rockmysoul67

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Geschrieben 18 März 2005 - 00:58

So, jetzt gebe ich auch noch meinen Senf dazu (und wiederhole dabei wohl einiges, was schon in ähnlicher Form gesagt wurde).

Ich habe angefangen, "Meteor" zu lesen. Es ist spannend und rasant, aber ohne viel Tiefgang. Meteor ist (für mich) ein Romänchen für übers Wochenende oder für die Badi. Beim Lesen musste ich an Clive Cussler, ein anderer Bestsellerautor, denken, vom dem ich einen einzigen Roman gelesen habe. In jenem Buch (Teil einer ganzen Reihe) ist der Held, Dirk Pitt, eine Art Marine-James Bond. Pitt arbeitet für eine Art Ozeanologie-Geheimorganistion, technisch auf dem allermodernsten Stand und finanziell gut gerüstet. Diese Organisation gehört zu den Guten; sie kämpft gegen eine andere, ultrageheime und ultrakriminelle Hightech-Organisation.
Browns "Meteor" lässt mich stark an Cusslers Roman denken in Stil, Thema und Aufbau, nur halt ohne Dirk Pitt.

Nur ist Cussler nicht so unter Beschuss wie Brown. Über Brown wird gesagt, dass er im Vor- und/oder Nachwort behauptet, der Inhalt seiner Bücher entspräche der Wahrheit.

Aber steht das wirklich dort? Ich habe in ein paar Brown-Romane geblättert und mir ein paar Notizen dazu gemacht. Dort steht im etwa Folgendes.


In "Angels & Demons" und "Illuminati" steht das Gleiche. Eigentlich steht dort nur, dass Cern eine Maschine besitzt, die viel Antimaterie herstellen kann. Auch steht dort, dass es die Illuminati gegeben hat.

Bei "Meteor" steht, dass die Delta Force, die National Reconnaissance Office und die Space Frontier Foundation existieren. Plus: Die beschriebenen Technologien sind schon jetzt im Einsatz.

In der "Da Vince Code" steht, dass die Priory von Sion, eine Organisation, wirklich (seit 1099) existiert. In gewissen Papieren "les dossiers secrets" werden Mitgliedern genannt, darunter Isaac Newton, Botticelli, Victor Hugo und Leonardo da Vinci.
Weiter: Opus Dei ist eine katholische Sekte, worüber es viele Gerüchte gibt.
Und: Alle geheimen Rituale entsprechen der Wahrheit.


Es tut mir Leid, aber ich sehe nirgendwo geschrieben, dass einer dieser Organisationen Killerkomandos oder Welteroberungspläne hat. Es steht nur da, dass diese Gruppen existieren. Er nennt ein paar Papiere, worin Mitgliedern aufgelistet stehen. Er spricht weiter über Gerüchte.

Dies ist für mich absolut keine klare Erklärung à la "die Figuren sind fiktiv, aber die Ereignisse sind nah an der Wirklichkeit, und die Methoden der Organisationen entsprechen 100 % der Erfahrungswert" (oder so).

Vielleicht kann jemand klären, was in den anderen Büchern an Behauptungen steht? So weit ich's überblicke, sind Browns Romane bloss James Bond-ähnliche Actionromane in einem modernen Jäckchen, in welchen nur die Namen von Organisationen benutzt werden.

Ehrlich gesagt, halte ich die europaweite Diskussion über Brown für viel heisse Luft um nichts.


Ich mag ein Buch von Frederick Forsyth, in welchem Waffenschmuggel erklärt wird, und einen Roman von Arthur Hailey, in welchem ein Flughafen erläutert wird. Da denke auch ich: "Ja, so im etwa wird es damals gewesen sein". Ich spüre die gründige Nachforschung des jeweiligen Autors. Es mag sein, dass sogar Forsyth und Hailey sich stellenweise irrten, aber ich habe doch das Gefühl, dass mir eine Welt nahe gebracht wurde.
Bei Brown und Cussler habe ich dieses Gefühl nicht. Dort habe ich das Gefühl einen netten (wenn auch unrealistischen) Roman für auf die Schnelle zu lesen. Nette Unterhaltung, mehr nicht. Ich lege "Meteor" somit auch fürs Erste auf die Seite (habe jetzt andere Prioritäten) und warte auf den richtigen Lesemoment, wie ein freies Wochenende im Sommer oder die nächste Grippenwelle im Winter. Wer Browns Romane für 100%-Wahrheit ansieht - nun, meinetwegen - wenn es diesen Schriftsteller nicht gäbe, würde der Leser halt etwas Ähnliches lesen (vielleicht Cussler). Ich weiss, dass jedenfalls die allermeisten Besucher dieses Forums (egal wo sie in der hiesigen Diskussion stehen) sehr wohl unterscheiden können zwischen Phantasie und Wirklichkeitsnähe in einem Roman (sowohl Fiction wie Non-Fiction-Roman).


(ps. sorry vielleicht für mein etwas unklares Deutsch und wirrer Schreibaufbau heute - es ist spät und ich habe keine Lust mich gross mit Struktur oder Rechtschreibung auseinander zu setzen. Aber es kommt wohl auch so rüber, was ich meinte.)

#88 Stefan W

Stefan W

    Mikronaut

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Geschrieben 23 März 2005 - 17:56

@rockmysoul67"Es tut mir Leid, aber ich sehe nirgendwo geschrieben, dass einer dieser Organisationen Killerkomandos oder Welteroberungspläne hat. Es steht nur da, dass diese Gruppen existieren. "Ja, aber auch die Existenz der Prieuré behauptet Brown ohne jeden Beleg - ebenso wie übrigens Lincoln, Baigent , Leigh. Deren Buch habe ich verschlungen - als Fiction! Denn wenn sie sich auf Terrain begeben, auf dem ihre Thesen nachprüfbar sind, werden sie schnell entzaubert.Beispiel: Baigent und Leigh haben auch ein Buch über Staufenberg und den 20. Juli 1944 nachgeschoben (da hatten sie wahrscheinlich aus dem Folgebuch des "Gral" Rechercheschnipsel zu verwerten). Dort behaupten sie als eine der zentralen Thesen, dass sich Staufenberg und Hitler früher als von der Geschichtsforschung anerkannt begegnet sind. Als angeblichen Beweis präsentieren sie ein Bild auf dem neben Hitler ein Mann marschiert, der eine gewisse Ähnlichkeit mit Staufenberg hat. An den Kragenspiegeln seiner Uniform erkennt man aber eindeutig, dass es ein SS-Offizier ist (wahrscheinlich ein Adjutant oder Leibwächter Hitlers). Das kann schlicht nicht Staufenberg sein - was den Autoren völlig entgeht! Als ich mich damit an Droemer/Knaur gewandt habe, bekam ich übrigens einen Zweizeiler zurück: Man bedanke sich und werde den Fehler bei einer Neuauflage korrigieren - so als hätte ich einen Rechtschreibfehler gefunden und nicht eine der zentralen Behauptungen des Buches widerlegt. ;)GrußStefan

#89 HoudiniNation

HoudiniNation

    Yoginaut

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Geschrieben 24 März 2005 - 11:31

Für mich ist Dan Brown einfach pure Unterhaltung mit einem Schuss: was wäre wenn ... Aber ist das nicht bei allen "Fiction" Werken so?Klar, er wird gepusht wo es nur geht, dass machen sowohl er als auch seine Verlage ganz hervorragend. Aber die Leute da wollen ja schliesslich auch Geld verdienen.Ich habe "The DaVinci Code" gelesen und fand es im Grunde ganz unterhaltsam. Man darf halt nicht so schüchtern sein sondern muss langweilige Passagen einfach überblättern.Ebenfalls gelesen habe ich "Digital Fortress", bei dem man den Plot schon von Anfang an riechen kann. Dennoch recht kurzweilig.Ich habe manchmal ein bisschen den Eindruck, Brown schreibt mit dem Gedanken im Hinterkopf, möglichst filmtauglich zu sein. Auch das scheint ihm zu gelingen. Ich würde über den Typen jetzt nicht so viel nachdenken, nur weil sich auch viele andere "Sachbuchautoren" jetzt auf die Cash-Cow Brown stürzen. Er schreibt halt doch Unterhaltungsromane :DDer Hype lässt auch wieder nach.
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#90 Ceelight

Ceelight

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Geschrieben 06 April 2005 - 15:26

Ein interessanter Artikel zum Thema des Romans "Diabolus" findet sich hier.
lese gerade:
Dan Simmons "Ilium"


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