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Sternenfaust


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136 Antworten in diesem Thema

#1 Skydiver

Skydiver

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Geschrieben 24 Januar 2005 - 22:43

Nach dem Ableben der "Bad Earth" Serie gibt es einen neuen Versuch eine Heftserie zu platzieren. Die Home Page sieht nicht schlecht aus: http://www.bastei.de/sternenfaust/ Dazu gibt es eine Leseprobe... Ich war wirklich erstaunt. Mit wenigen Sätzen hat man mich davon überzeugt auf diese neue Serie zu verzichten :lookaround: Aber möge jeder für sich entscheiden... Gruss Alex

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#2 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 24 Januar 2005 - 23:00

Nach dem Ableben der "Bad Earth" Serie

Bist du dir da sicher? Auf der Seite von Zaubermond, letzten Monat noch aktualisiert, steht, dass es ab März 2005 weitergeht. (Nicht, dass ich Serien lese.)

#3 Skydiver

Skydiver

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Geschrieben 24 Januar 2005 - 23:09

Da schau her ! ^_^ So wird es also weitergehen.Alle drei Monate in Buchform. 13,95 Euronen für 265 Seiten finde ich ziemlich heftig. Aber richtige Fans werden sich sicher nicht abhalten lassen.Ich verzichte

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#4 Pogopuschel

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Geschrieben 24 Januar 2005 - 23:26

Die Leseprobe liest sich, als wenn ein Fußballkommentator das Computerspiel "Space Invaders" kommentiert. Aber immerhin haben sie erkannt das Military-SF momentan im Trend liegt. Mit einer solch kurzen Leseprobe, findet man sicher keine Leser. Andererseits habe ich das Gefühl, daß diese kurze Leseprobe alles über die Serie aussagt was man wissen muß. Sie wird mit Sicherheit ihr Puplikum finden.

#5 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 25 Januar 2005 - 05:14

... Aber immerhin haben sie erkannt das Military-SF momentan im Trend liegt. ...

Ich fasse es nicht! Bis dennen, Henrik
Gerade fertig gelesen
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#6 Diboo

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Geschrieben 25 Januar 2005 - 08:03

... Aber immerhin haben sie erkannt das Military-SF momentan im Trend liegt. ...

Ich fasse es nicht! Bis dennen, Henrik

Was fasst Du nicht? Dass Military-SF im Trend liegt? Nun, damit wirst Du Dich abfinden müssen. Dass "Sternenfaust" auf diesen Trend aufspringen will? Auch das ist nicht weiter anstößig, schließlich will man Geld verdienen. Dass die Leseprobe von "Sternenfaust" # 1 suboptimalen Stil offenbart? Nun, da könnte ich Deine Fassungslosigkeit nachvollziehen, allerdings war Alfred Bekker nie als großartiger Stilist bekannt und vielleicht liest sich das nach dem Lektorat ja besser. Es gibt übrigens auch sehr anständig geschriebene MilSF. Darf ich Dir "Armor" von... ah, Moment. Du magst ja kein Englisch lesen. Ich ziehe den Vorschlag zurück.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

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#7 Torben Kneesch

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Geschrieben 25 Januar 2005 - 10:33

Bei der Leseprobe habe ich mich gefragt, ob die ueberhaupt aus dem fertigen Roman stammt oder schnell vom Redakteur hingeschrieben wurde, um das Thema der Serie zu verdeutlichen.Wenn man sich schon an Honor Harrington orientiert, dann doch bitte an den geilen Raumschlachten, die das Ganze Drumherum nur ertraeglich machen.

#8 Diboo

Diboo

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Geschrieben 25 Januar 2005 - 16:12

Wenn man sich schon an Honor Harrington orientiert, dann doch bitte an den geilen Raumschlachten, die das Ganze Drumherum nur ertraeglich machen.

Nun, ich will Dir Recht geben, was die letzten 3-4 HH-Bände angeht: Zuviel Geschwurbel und Info-Dumps. Damit ist zumindest bei einer Heftserie nicht zu rechnen: Man muss schließlich mit rund 160.000 Zeichen so einiges weg schaffen, da bleibt keine Zeit für ellenlange Selbstreflektionen und Gespräche zwischen Protagonisten, die sich gegenseitig erzählen, was sie ohnehin schon wissen (meiner Ansicht nach die zentrale Schwäche von Weber).

Bearbeitet von Diboo, 25 Januar 2005 - 16:12.

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#9 Gast_Guest_*

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Geschrieben 26 Januar 2005 - 08:11

Aber immerhin haben sie erkannt das Military-SF momentan im Trend liegt.

Ja, aber warum Sternenfaust lesen wenn es John Ringo oder das Vorbild von Sternenfaust - Honor Harrington (:P ) - gibt?

#10 Diboo

Diboo

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Geschrieben 26 Januar 2005 - 08:33

Aber immerhin haben sie erkannt das Military-SF momentan im Trend liegt.

Ja, aber warum Sternenfaust lesen wenn es John Ringo oder das Vorbild von Sternenfaust - Honor Harrington (:P ) - gibt?

Klar. Aber es gibt noch genug Leute, die den literarischen Quickie namens Heftroman durchaus zu schätzen wissen. Dann muss er natürlich trotzdem gewissen Qualitätskriterien entsprechen, und das ist nach Erscheinen von Band 1 entsprechend anzutesten. Dass es nicht jedermanns Sache ist, ist natürlich klar. Gefällt es mir nicht, werde ich die Lektüre auch einstellen. Nur diese beständige Aufregung mancher empörten Empörten über die böse MilSF (ich habe schon die ganze Zeit auf das Wort "faschistoid" gewartet) wirkt manchmal etwas gebetsmühlenartig.

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#11 Holger

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Geschrieben 26 Januar 2005 - 08:53

Kleine Zwischenfrage. ab wann ist eine Leseprobe eine Leseprobe? ME reichen da 17 Zeilen nicht. Dann lieber gar nichts.Ich zumindest kann mir keine Meinung bilden, will mich aber dem allgemeinen Unken so ganz ungeprüft auch nicht anschließen.:devil: Übrigens: hier will mir nicht zufällig jemand ein ungelesenes Exemplar von Ringos INVASION - Der Aufmarsch abkaufen?:P Es grüßtMajor Holger
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#12 Diboo

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Geschrieben 26 Januar 2005 - 08:57

Übrigens: hier will mir nicht zufällig jemand ein ungelesenes Exemplar von Ringos INVASION - Der Aufmarsch abkaufen? :P 

Sorry, steht hier schon im amerikanischen Original in schönen Hardcoverbänden ;o)

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#13 Henrik Fisch

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Geschrieben 26 Januar 2005 - 10:29

@Diboo:

Was fasst Du nicht?
Dass Military-SF im Trend liegt? Nun, damit wirst Du Dich abfinden müssen.
Dass "Sternenfaust" auf diesen Trend aufspringen will? Auch das ist nicht weiter anstößig, schließlich will man Geld verdienen.
Dass die Leseprobe von "Sternenfaust" # 1 suboptimalen Stil offenbart? Nun, da könnte ich Deine Fassungslosigkeit nachvollziehen, allerdings war Alfred Bekker nie als großartiger Stilist bekannt und vielleicht liest sich das nach dem Lektorat ja besser.

All das ist mir bekannt. Und all das ist wohl auch jedem halbwegs intelligentem Leser bekannt.

Was auch jedem bekannt ist: Dass die Amis immer noch dabei sind, sich im Irak einzumischen. Dass sie gerade dabei sind, sich auch im Iran einzumischen. Dass sich die Israelis und die Palästinenser seit Jahrzehnten abschlachten, in einer fortwährenden Welle von Rache-Akten und Gegen-Racheakten. Es dürfte auch jedem bekannt sein, dass die Deutschen vor nicht einmal 60 Jahren einen der schrecklichsten Kriege der Menschheitsgeschichte anzettelten. Und wer in der Schule auch nur eine halbe Sekunde lang im Geschichtsunterricht aufgepasst hat, der dürfte eine Latte weiterer Schrecklichkeiten ohne Anstrengung herunterbeten können. Alle diese Kriege haben nur eines gemeinsam: Sie haben Elend und Vernichtung meistens über Unschuldige gebracht.

So, jetzt gibt es in der Literatur die Welle des Militär-SFs. Also eine Romanform, die nur die Aufgabe hat, das Militär und den Krieg zu glorifizieren. Wie Du selber schreibst - und ich konnte mich anhand des Textauszuges bei „Sternenfaust“ selber davon überzeugen - ist die Textqualität nur als unterirdisch zu bezeichnen. Auch die unsäglichen Machwerke, diese Schändung an jedem armen Baum dieser Welt, in Form von John Ringos Blödsinn, ist einfach nur noch sprachlicher Müll.

Und offensichtlich sind die Leute für diese Art von Romanen, sprachlich schlecht und inhaltlich/ethisch in höchstem Grade fragwürdig, sehr empfänglich. Sonst würden diese Romane nicht verlegt.

Alles klar soweit?

Soll ich noch schreiben, was ich nicht fasse? Oder ist das jetzt auch schon klar geworden?

Bis dennnen,
Henrik
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#14 Diboo

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Geschrieben 26 Januar 2005 - 11:42

Soll ich noch schreiben, was ich nicht fasse? Oder ist das jetzt auch schon klar geworden? Bis dennnen, Henrik

Sorry, mit der Argumentation komme ich nicht mit. Reale Lebenswelt und Phantasiewelt zu trennen, scheint Dir offenbar schwer zu fallen. Darüber hinaus habe ich nicht den Eindruck, dass gut geschriebene MilSF das Militär und seinen Einsatz notwendigerweise glorifizieren muss. In der Tat könnte ich Dir einige Titel nennen, die auf der einen Seite sehr ordentlich geschriebene MilSF sind, auf der anderen Seite aber sicher nicht in den Verruf geraten, den Du eben geäußert hast. Das trifft sicher nicht auf alle Bücher in diesem Bereich zu, das muss es aber auch nicht: So lange die spannende Unterhaltung funktioniert, mir den erwarteten Lustgewinn beschert, bin ich bereit, auch manche (meist unnötige) Glorifizierung zu übersehen. Damit habe ich möglicherweise andere Ansprüche an SF-Literatur als Du, aber das macht ja erstmal nix. Ich bin jederzeit bereit, mich über stilistische Platitüden aufzuregen oder auch nicht. Du weißt, dass wir bei Ringo durchaus unterschiedlicher Ansicht sind. Aber was ich nicht nachvollziehen kann, ist die offensichtliche Verknüpfung tatsächlicher politischer Ereignisse mit dem Genuss von Unterhaltungsliteratur. Ich bin von Beruf Politikwissenschaftler und arbeite im Feld Migration, Entwicklung und Asyl. Würde ich auf diese Art und Weise ein inhaltliches Junktim setzen, könnte ich fast nur noch Inner-Social-human-interest-SF-Gedöns lesen. Und das würde zumindest mir mächtig gegen den Strich gehen...

Bearbeitet von Diboo, 26 Januar 2005 - 11:43.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
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#15 Henrik Fisch

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Geschrieben 26 Januar 2005 - 14:54

@Diboo:

Darüber hinaus habe ich nicht den Eindruck, dass gut geschriebene MilSF das Militär und seinen Einsatz notwendigerweise glorifizieren muss †¦

Quatschkopf! Was denn sonst? Die kleinen Entchen auf dem Teich?

Mal davon abgesehen: Wir sprechen hier eben gerade über „Sternenfaust“ (alleine schon dieser Name), das aufgrund des Textauszuges NICHTS ANDERES als eben jene DUMPFE GLORIFIZIERUNG vermuten lässt. Und nichts anderes ist für mich bisher MilSF: Kriegstreiberischer undifferenzierter Schwachsinn im besten „Lanzer“-Stil, geschrieben für verblödeten Massen, die Lothar Günther Bucheims „Das Boot“ mit der Begründung „zu viele Seiten“ nicht in die Hand nehmen. Nur um mal ein Beispiel für ein wirklich lesenswertes Buch zu nennen.

Aber wenn Du andere „MilSF“-Literatur kennst, dann können wir uns darüber gerne unterhalten.

So lange die spannende Unterhaltung funktioniert, mir den erwarteten Lustgewinn beschert †¦

Was denn bitteschön für einen Lustgewinn? Und da bin ich jetzt mal wirklich auf die Argumentation gespannt.

Aber was ich nicht nachvollziehen kann, ist die offensichtliche Verknüpfung tatsächlicher politischer Ereignisse mit dem Genuss von Unterhaltungsliteratur†¦

Geht es nur mir so, oder kräuseln sich auch bei anderen die Fußnägel, wenn ich in Verbindung mit „Militär“ und „Krieg“ das substantivierte Verb „Genuss“ höre?

Ich bin von Beruf Politikwissenschaftler und arbeite im Feld Migration, Entwicklung und Asyl. Würde ich auf diese Art und Weise ein inhaltliches Junktim setzen, könnte ich fast nur noch Inner-Social-human-interest-SF-Gedöns lesen. Und das würde zumindest mir mächtig gegen den Strich gehen...

Das kann ich verstehen. Aber aus diesem Blickwinkel betrachtet müsstes eigentlich GERADE DU auch meinen Blickwinkel verstehen.

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#16 Pirx

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Geschrieben 26 Januar 2005 - 15:51

@Diboo:

Darüber hinaus habe ich nicht den Eindruck, dass gut geschriebene MilSF das Militär und seinen Einsatz notwendigerweise glorifizieren muss †¦

Quatschkopf! Was denn sonst? Die kleinen Entchen auf dem Teich?

Mal davon abgesehen: Wir sprechen hier eben gerade über „Sternenfaust“ (alleine schon dieser Name), das aufgrund des Textauszuges NICHTS ANDERES als eben jene DUMPFE GLORIFIZIERUNG vermuten lässt. Und nichts anderes ist für mich bisher MilSF: Kriegstreiberischer undifferenzierter Schwachsinn im besten „Lanzer“-Stil, geschrieben für verblödeten Massen, die Lothar Günther Bucheims „Das Boot“ mit der Begründung „zu viele Seiten“ nicht in die Hand nehmen. Nur um mal ein Beispiel für ein wirklich lesenswertes Buch zu nennen.

Aber wenn Du andere „MilSF“-Literatur kennst, dann können wir uns darüber gerne unterhalten.

So lange die spannende Unterhaltung funktioniert, mir den erwarteten Lustgewinn beschert †¦

Was denn bitteschön für einen Lustgewinn? Und da bin ich jetzt mal wirklich auf die Argumentation gespannt.

Aber was ich nicht nachvollziehen kann, ist die offensichtliche Verknüpfung tatsächlicher politischer Ereignisse mit dem Genuss von Unterhaltungsliteratur†¦

Geht es nur mir so, oder kräuseln sich auch bei anderen die Fußnägel, wenn ich in Verbindung mit „Militär“ und „Krieg“ das substantivierte Verb „Genuss“ höre?

Ich bin von Beruf Politikwissenschaftler und arbeite im Feld Migration, Entwicklung und Asyl. Würde ich auf diese Art und Weise ein inhaltliches Junktim setzen, könnte ich fast nur noch Inner-Social-human-interest-SF-Gedöns lesen. Und das würde zumindest mir mächtig gegen den Strich gehen...

Das kann ich verstehen. Aber aus diesem Blickwinkel betrachtet müsstes eigentlich GERADE DU auch meinen Blickwinkel verstehen.

Bis dennen,
Henrik

Hallo,

was mich persönlich immer wieder erschreckt, ist die mangelnde Toleranz mancher Forumsteilnehmer hier. Sie erheben den mahnenden "Zeigefinger" und schimpfen über die böse MilSF. Gleichzeitig beleidigen sie im gleichen Atemzug etliche "Andersdenkende". Aber stimmt ja! Die gehören zu den "verblödeten Massen".

Ich denke, mann kann wohl auch sachlich Kritik üben, oder? Solche "Haßtiraden" finde ich einfach nur peinlich - und nicht besonders geistreich.

Übrigens bin ich kein ausgesprochener Fan der MilSF.

Bearbeitet von Pirx, 26 Januar 2005 - 15:54.

Gruß

Pirx
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#17 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 26 Januar 2005 - 16:03

Hallo Henrik,ich weiß nicht, ob deine Aufregung nicht ein wenig pauschal erklingt, auch wenn sie auf 17 Zeilen Sternenfaust aufbaut. Nehmen wir doch mal den HDR bzw. besser die Verfilmung. Ein Großteil des zehn Stunden Epos besteht doch gerade aus kriegerischer Auseinandersetzung, aus Sieg und Niederlage. Schlachten ohne Ende, ein ums andere mal gigantischer und größer. Die meisten Storylines der Phantastik drehen sich doch um einen Konflikt, oft kriegerischer oder zumindest gewalttätiger Art. Wenn man es dann von der reinen Unterhaltungsschiene sieht, ist doch ein K.H.Scheer doch gerade jemand, der sehr unterhaltsam und fesselnd schreibt, auch durch die immer gewaltiger werdende Technik. Dies ist doch nur da verwerflich, wo es verherrlichend wirkt, also der Krieg zum Zwecke des Krieges begründet wird und Grausamkeiten damit legitimiert werden.In den SF Serien oder auch Filmen wie Star Wars (oder halt eben oben genannter HDR) dient der Krieg bzw. die Auseinandersetzung doch nur dem Spannungsmoment und hat nichts mit einer realen Einstellung zu Konflikten zu tun. Ein Captain Kirk war doch kein Kriegstreiber sondern ein Actionheld, unabhängig, wie man ihn findet.Wenn man deiner Argumentation folgt, haben auch alle einen am Sparren, die Horrorfans sind. Also jeder Splatterfilmfan wäre ein potentieller Mörder. Das ist eine Argumentation, die normalerweise nur aus dem christlich konservativen Lager kommt und wohl an der Realität vorbeigeht. Ich denke, ein Serienmörder hat weder einen Horrorfilm gesehen, noch ist Bush von Star Wars inspiriert. Diese Argumentation dient höchstens dazu, von den Schwächen der menschlichen Rasse und ihrer Gesellschaft abzulenken. So, wie wir Deutschen es gerne haben: Ein Sündenbock muss her. Warum nicht Computerspiele, Horrorfilme und Military-SF? Klingt besser als fehlende Zuneigung, Gefühlskälte oder die Ellenbogengesellschaft. Und vielleicht ist es ja das ureigenste Wesen des Menschen, manchmal grausam und kriegerisch zu sein, ohne das jetzt gut heißen wollen.Meine Gedanken zum Thema, Michael

#18 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

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Geschrieben 26 Januar 2005 - 17:05

Quatschkopf! Was denn sonst? Die kleinen Entchen auf dem Teich?

Gibt es einen speziellen Grund, warum Du mich jetzt "Quatschkopf" nennen musst? Ich kann mich nicht erinnern, persönlich geworden zu sein.

Was denn bitteschön für einen Lustgewinn? Und da bin ich jetzt mal wirklich auf die Argumentation gespannt.

Lustgewinn durch die Lektüre spannender Literatur? Hm, ich verstehe nicht, was der Hintergrund Deiner Frage ist. Ich fühle mich unterhalten. Das Buch ist ein Pageturner. Ich finde es spannend. Das ist ein Lusterlebnis.

Geht es nur mir so, oder kräuseln sich auch bei anderen die Fußnägel, wenn ich in Verbindung mit „Militär“ und „Krieg“ das substantivierte Verb „Genuss“ höre?

Diese Frage kann ich Dir natürlich nicht beantworten.

Das kann ich verstehen. Aber aus diesem Blickwinkel betrachtet müsstes eigentlich GERADE DU auch meinen Blickwinkel verstehen.

Eigentlich nicht. Das ist nicht persönlich gemeint: Aber Deine Argumentation ist exakt die Gutmenschen-political-correctness-Sülze, die ich täglich aufgetischt bekomme und die ich, ehrlich gesagt, langsam nicht mehr hören kann. Nichts für ungut.

Bearbeitet von Diboo, 26 Januar 2005 - 17:07.

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#19 Decius

Decius

    Nochkeinnaut

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Geschrieben 26 Januar 2005 - 18:10

So, jetzt gibt es in der Literatur die Welle des Militär-SFs. Also eine Romanform, die nur die Aufgabe hat, das Militär und den Krieg zu glorifizieren. Wie Du selber schreibst - und ich konnte mich anhand des Textauszuges bei „Sternenfaust“ selber davon überzeugen - ist die Textqualität nur als unterirdisch zu bezeichnen. Auch die unsäglichen Machwerke, diese Schändung an jedem armen Baum dieser Welt, in Form von John Ringos Blödsinn, ist einfach nur noch sprachlicher Müll. Und offensichtlich sind die Leute für diese Art von Romanen, sprachlich schlecht und inhaltlich/ethisch in höchstem Grade fragwürdig, sehr empfänglich. Sonst würden diese Romane nicht verlegt.

Ich bin nun wirklich kein Fan von Militär-SF, aber, das hört sich an wie ein Hochliterat ala Reich-Ranicki, der über die böse Unterhaltungsliteratur (von SF über Fantasy zu historischen Unterhaltungsromanen) urteilt. Ich hätte eigentlich mehr Toleranz in einem Forum, dass sich vor allem mit dieser "schlechten" Literatur befasst, erwartet. Anstatt kanzelst du ein ganzes (Sub)Genre als "sprachlichen Müll" ab, und die Leser auch gleich noch dazu.

#20 ANUBIS

ANUBIS

    Bibliophilus Maximus

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Geschrieben 26 Januar 2005 - 19:20

Also ich oute mich hier auch gern als Leser von guter MilSf , dazu zähle ich Weber und auch John Ringo!!Schlechte MilSf ( weil der Autor versucht seine politischen Ansichten in Romanform an den Mann zu bringen)ist für mich zb. ASHES von W.W. Johnstone oder die Battlefield Earth Romane von L.Ron Hubbard!!Als überzeugter Pazifist sehe ich diese Art der SF( auch Battletech fällt da darunter) als reine Unterhaltung ohne viel Anspruch!!Solange der Autor in seinen Romanen keine Politische(real) Meinung vertritt ist das doch ok...oder??Greetz
" Der erste Trank aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott "

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#21 Pirx

Pirx

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Geschrieben 26 Januar 2005 - 19:40

[...] ASHES von W.W. Johnstone [...]

Hallo, oh, noch jemand, der diesen Schund gelesen hat! Ich habe nur den ersten Band gelesen :D Hmm, politische Ambitionen kann man jedoch auch Ringo unterstellen, oder? Aber trotzdem: In erster Linie ist es reine Unterhaltungsliteratur.
Gruß

Pirx
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#22 Oliver

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Geschrieben 26 Januar 2005 - 20:47

[...] ASHES von W.W. Johnstone [...]

Hallo, oh, noch jemand, der diesen Schund gelesen hat! Ich habe nur den ersten Band gelesen

Fürs Protokoll: Den ersten Roman fand ich klasse, den zweiten dann nicht mehr so. :D
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#23 Lomax

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Geschrieben 26 Januar 2005 - 21:03

Dass die Amis immer noch dabei sind, sich im Irak einzumischen. Dass sie gerade dabei sind, sich auch im Iran einzumischen. Dass sich die Israelis und die Palästinenser seit Jahrzehnten abschlachten, in einer fortwährenden Welle von Rache-Akten und Gegen-Racheakten. Es dürfte auch jedem bekannt sein, dass die Deutschen vor nicht einmal 60 Jahren einen der schrecklichsten Kriege der Menschheitsgeschichte anzettelten. Und wer in der Schule auch nur eine halbe Sekunde lang im Geschichtsunterricht aufgepasst hat, der dürfte eine Latte weiterer Schrecklichkeiten ohne Anstrengung herunterbeten können. Alle diese Kriege haben nur eines gemeinsam: Sie haben Elend und Vernichtung meistens über Unschuldige gebracht.

Alle diese Kriege haben noch etwas gemeinsam: Diejenigen, die dafür verantworlich waren, haben vermutlich niemals Military SF gelesen; und wohl auch keinen Landser etc. Was würde sich in der Welt also deiner Meinung nach verbessern, wenn es diese Art von Literatur nicht gäbe? Die Welt wird nicht besser, wenn man missliebige Themen möglichst gar nicht erst anspricht. Und nicht jede Darstellung ist glorifizierend, selbst dann nicht, wenn sie beeindruckende, nützliche oder sonstwie positive Aspekte einer Sache anspricht. Denn so etwas kann in der Literatur nur dann funktionieren, wenn es in dem Leser ein Echo findet - also auf einer Faszination aufbaut, die wirklich vorhanden ist. Und es wäre sehr fatal, so etwas im gesellschaftlich sanktionierten Bereich auszublenden und somit jedem, der in einem anderen Umfeld darauf stößt, eine Art "Erweckungserlebnis" zu verschaffen.
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#24 lapismont

lapismont

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Geschrieben 31 Januar 2005 - 18:38

Nun, Sternenfaust hat zumindest einige Ideen, die den Action-Teil durchaus interessant gestalten lönnen.Mich interessiert es schon, ob man Breitseitengefechte für eine Weltraumschlacht effektiv umsetzen kann (in Raumflotte Gothic siehts ja recht nett aus).Aber Sternenfaust ist ja eine Heftserie. Der Anspruch liegt gar nicht darin SF-Ambitionen zu erfüllen, sondern in erster Linie, zwei Stunden Unterhaltung zu bieten.Laut Verlag liegt das Augenmerk zu fünfzig Prozent auf den Beziehungen zwischen den Figuren. Das enspricht einer Serie und könnte funktionieren.Ich bin zumindest gespannt und werde Heft 1 vorurteilsfrei lesen.Oh Old Man!:rolleyes:
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#25 MartinHoyer

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Geschrieben 01 Februar 2005 - 13:27

Military-SF glorifiziert Themen wie Militär und Krieg ungefähr so sehr, wie ein durchschnittlicher Krimi Polizeiarbeit und durchgeknallte Serienmörder glorifiziert.Bei STERNENFAUST sehe ich eher das komplette Fehlen eigener Ideen (siehe Lexikon) und die absehbaren stilistischen Defizite (siehe Krüppel-Leseprobe) als kritisch. Wenn es ein "Landser im Weltraum" werden sollte, kann ich mich immer noch darüber aufregen, sobald es soweit ist.
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#26 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 01 Februar 2005 - 13:56

@Diboo:

So, ich habe jetzt noch einmal ganz bewusst ein wenig Zeit vergehen lassen, damit ich meine eigene Reaktion selber noch einmal hinterfragen und auf das ganze ruhiger reagieren kann.

Quatschkopf! Was denn sonst? Die kleinen Entchen auf dem Teich?

Gibt es einen speziellen Grund, warum Du mich jetzt "Quatschkopf" nennen musst? Ich kann mich nicht erinnern, persönlich geworden zu sein.

Nein, Du hast Recht und ich bitte für die Aussage um Entschuldigung. Es gibt keinen Grund Dich persönlich anzugreifen, insbesondere weil ich mir ja eigentlich auch eine Diskussion erhoffe, die durch meine eigene heftige Reaktion sofort im Keim erstickt wurde. Ich hoffe, Du bist nicht allzu sauer deswegen.

Jetzt ruhiger komme ich aber nicht umhin, doch noch einmal nachzufragen, wie den die harte Sorte der MilSF ohne eine wie auch immer geartete Glorifizierung des Militärs auskommen soll? Ich bitte um Beispiele.

Lustgewinn durch die Lektüre spannender Literatur? Hm, ich verstehe nicht, was der Hintergrund Deiner Frage ist. Ich fühle mich unterhalten. Das Buch ist ein Pageturner. Ich finde es spannend. Das ist ein Lusterlebnis.

„Lustgewinn“ ist mir generell schon klar: Ich selber lese ja aus genau diesem Grund SF oder überhaupt Bücher. Allerdings stelle ich eben jenen in Frage, wenn es in den Büchern um tumbes Abschlachten von Menschen oder außerirdischen geht.

Eigentlich nicht. Das ist nicht persönlich gemeint: Aber Deine Argumentation ist exakt die Gutmenschen-political-correctness-Sülze, die ich täglich aufgetischt bekomme und die ich, ehrlich gesagt, langsam nicht mehr hören kann. Nichts für ungut.

Ehrlich gesagt: Ich auch nicht. Vor lauter sogenannter „Politcial Correctness“ kann ja schon niemand mehr einen klaren Gedanken formulieren. Noch dazu bin ich eigentlich jemand, der auch in allen Bereichen der Unterhaltung (Film, Buch, Spiele) und auch im Miteinander gerne mal auf die P.C. pfeift. Ein ernst gemeintes „Arschloch“ ist mir hundertmal lieber, als jedes umständliche Herumgerede.

Nur komme ich nicht umhin - tut mir leid, ich habe mich inzwischen halt so erzogen - eine feine aber unüberwindliche Grenze bei sinnlosen Massenvernichtungs-Fiktionen zu ziehen. Genau das erinnert mich nämlich sofort, exakt und hundertprozentig, an diverse reale Kriege der Menschheitsgeschichte. Egal, ob das als SF kategorisiert ist oder nicht.

Ich formuliere es mal anders: Würdest Du auch so locker reagieren, wenn ein Autor in einem SF-Roman Frauen zu tausenden vergewaltigen würde? Oder sechsjährige Mädchen? Das fiele bei mir ebenfalls in die Kategorie „Abartig“.

Ich denke aber, dass ich hier ohne Beispiele nicht weiterkomme. Deswegen noch einmal meine Bitte um anders gestrickte Beispiele. Bisher kenne ich halt den John Ringo - meine Meinung dazu kennst Du - und die drei Romane von Michael A. Stackpole aus dem Battletech-Universum. Bei letzteren komme ich sogar nicht umhin zu sagen, dass diese gut sind; wenn sie auch ganz tief in alle Klischee-Töpfe dieser Welt greifen. Ich werde mir selbstverständlich die erste Ausgabe von „Sternenfaust“ kaufen und es mir durchlesen.

Bis dennen,
Henrik
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#27 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

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Geschrieben 01 Februar 2005 - 15:43

Nein, Du hast Recht und ich bitte für die Aussage um Entschuldigung. Es gibt keinen Grund Dich persönlich anzugreifen, insbesondere weil ich mir ja eigentlich auch eine Diskussion erhoffe, die durch meine eigene heftige Reaktion sofort im Keim erstickt wurde. Ich hoffe, Du bist nicht allzu sauer deswegen.

Keinesfalls. Ich bin nicht so empfindlich.

Jetzt ruhiger komme ich aber nicht umhin, doch noch einmal nachzufragen, wie den die harte Sorte der MilSF ohne eine wie auch immer geartete Glorifizierung des Militärs auskommen soll? Ich bitte um Beispiele.

Nun, da Du offenbar keine englischsprachige SF liest, ist das etwas schlecht zu beantworten, aber sollte es Dich doch einmal überkommen: "Armor" von John Steakley ist nicht nur ein Klassiker der MilSF, er ist auch noch alles andere als glorifizierend, obgleich es Massenabschlachtszenen ohne Ende gibt. Auf eine deutlich augenzwinkendere Art würde ich den gesamten "Star Risk"-Zyklus von Chris Bunch dazu rechnen, in dem die Helden sogar Söldner sind. Ich würde auch die "Sten-Chroniken" von Cole/Bunch, die bei Goldmann auf Deutsch erschienen sind, nicht als glorifizierend betrachten, allerdings nimmt der Held da eine längere Entwicklung mit, so dass sich der Eindruck über den Zyklus hinweg verändert. Aber dazu muss man die Bücher wirklich alle gelesen haben, denke ich. Die MilSF-Sachen von David Drake - vor allem seine Romane um Lt. Leary - sind ebenfalls kaum glorifizierend, in der Tat ist vor allem die Beschreibung der lokalen Politik des Sternenstaates, den das Militär und der Protagonist verteidigen, eher das Gegenteil davon. Aber, wie gesagt, das meiste an guter MilSF ist nicht in Deutsch erschienen. Allerdings gibt es jetzt eine kleine Weber/Ringo-Invasion, wenn ich die Vorankündigungen von Heyne und Bastei richtig im Kopf habe. Ach so: Der Antares-Krieg-Sammelband, der im Sommer bei Heyne kam, von Michael McCollum, ist vor allem im letzten Band ein schönes Beispiel für einen MilSF-Zyklus mit einem ausgesprochen versöhnlichen Ende.

„Lustgewinn“ ist mir generell schon klar: Ich selber lese ja aus genau diesem Grund SF oder überhaupt Bücher. Allerdings stelle ich eben jenen in Frage, wenn es in den Büchern um tumbes Abschlachten von Menschen oder außerirdischen geht.

Wenn das tumbe Abschlachten einigermaßen spannend beschrieben wurde und ich als Leser mitfiebern kann, wenn es dem Alienschleim an den nicht vorhandenen Kragen geht - ja, sicher, warum nicht? Ich muss das nicht reflektieren und es mir nicht zu eigen machen, es unterhält mich schlicht. Fertig. Wenn im Starfire-Zyklus von Weber und White riesige Armaden mit Spinnenaliens hopps gehen - fein.

Nur komme ich nicht umhin - tut mir leid, ich habe mich inzwischen halt so erzogen - eine feine aber unüberwindliche Grenze bei sinnlosen Massenvernichtungs-Fiktionen zu ziehen. Genau das erinnert mich nämlich sofort, exakt und hundertprozentig, an diverse reale Kriege der Menschheitsgeschichte. Egal, ob das als SF kategorisiert ist oder nicht.

Nun, das ist dann Deiner Sozialisation geschuldet und damit Dein Problem. Du musst das Zeugs ja auch nicht lesen, aber Du solltest Dich einfach gegenüber erklärten Fans knackiger MilSF mit Deinem erhobenen Zeigefinger etwas zurück halten. Das würde schon reichen (und dann kannst Du auch gerne Ringo scheiße finden).

Ich formuliere es mal anders: Würdest Du auch so locker reagieren, wenn ein Autor in einem SF-Roman Frauen zu tausenden vergewaltigen würde? Oder sechsjährige Mädchen? Das fiele bei mir ebenfalls in die Kategorie „Abartig“

Das kommt mir gerade so vor wie diese klassische "Kriegsdienstverweigererfrage": Was würden Sie tun, wenn ein böser Mann Ihre Freundin... usw. Nein, ich hätte an solchen Romanen keinen Spaß. Aber für mich hinkt der Vergleich.

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(13. Erwerbsregel)

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#28 Oliver

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Geschrieben 01 Februar 2005 - 16:08

Nein, ich hätte an solchen Romanen keinen Spaß. Aber für mich hinkt der Vergleich.

Nicht so sehr, finde ich. Es ist nur halt so, das sage ich jetzt einmal ganz wertfrei, dass Töten und Abschlachten in Romanen halt akzeptierter ist als Vergewaltigungen. Ich möchte das jetzt nicht moralisch in die eine oder andere Richtung abstufen, das würde hier zu weit führen. Dirk, wir beide haben ja schon mal so einen Roman mit überaus vielen brutalen Vergewaltigungen gelesen und rezensiert, "Fire in the Ashes"* von William W. Johnstone, und konnten damit beide nicht viel anfangen. Ich sage das nicht, um mir schulterklopfend selbst einen Moralpreis zu verleihen, aber ich fand das tatsächlich einfach nur abstoßend. Henrik, ich möchte auch nur noch einmal darauf pochen, dass bei Gewaltdarstellungen und auch bei der Beschreibung von Militär dringend Realität und Fantasie auseinander gehalten werden müssen. Ich kann doch auch gegen die Todesstrafe sein und mich trotzdem in einem Film darüber freuen, wenn der Bösewicht am Ende eine Kugel in den Kopf bekommt. Zumindest ich kriege das große Augenrollen, wenn ich an Postings z.B. im Rhodan-Forum vor ca. 2 Jahren zurückdenke, die eine Raumschlacht in PR dahingehend kritisierten, dass man sowas doch in Zeiten des Irak-Krieges nicht mehr schreiben könne. Da fehlt mir die Trennlinie zwischen Realität und Fiktion. Wenn Du, Henrik, mit Gewalt- und Militärdarstellungen trotzdem ein größeres Problem hast, ist das natürlich Dein gutes Recht. _____ *Der übrigens effektiv die deutsche Ausgabe der Serie gekillt hat.

Bearbeitet von Oliver, 01 Februar 2005 - 16:12.

  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
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  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
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#29 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 01 Februar 2005 - 16:11

Jetzt ruhiger komme ich aber nicht umhin, doch noch einmal nachzufragen, wie den die harte Sorte der MilSF ohne eine wie auch immer geartete Glorifizierung des Militärs auskommen soll? Ich bitte um Beispiele.

Hm, bevor wir uns in Details vertricken, die Du als Nicht-Leser von Military-SF schwer zuordnen kannst, besser einen - hoffentlich - sinnvollen Vergleich: Military-SF befaßt sich mit militärischen Dingen, spielt in einem militärischen Umfeld und hat Charaktere mit militärischen Hintergrund. Über Dir sicherlich bekannte Filme wie "Red Scorpion" und "The Killing Fields" läßt sich selbiges sagen, aber Du wirst mir sicher beipflichten, daß es in der Machart erhebliche Unterschiede gibt. Das sind jetzt natürlich extreme Beispiele. Nehmen wir also lieber Filme wie "Die Brücke von Remagen" oder meintwegen "Die Brücke von Arnheim". Beide Filme glorifizieren nicht, aber sie schwingen auch keine moralische Keule. Sie stellen einfach nur dar, wie militärische Konflikte ablaufen, werten nicht selbst und konzentrieren sich neben der Darstellung des hsitoischen Ablaufs auf die Interaktion einzelner Personen auf allen Fronten, mit all ihren charakterlichen Stärken und Schwächen. Military-SF tut das Selbe, nur nicht in einem historischen, sondern in einem zukünftig-fiktionalen Kontext. Natürlich gibt es auch dort Extreme, wie es "Red Scorpions" und "The Killing Fields" im Bereich Film sind. Aber alles in den reaktionär-martialischen Bereich zu schieben, tut dem Subgenre Unrecht.
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#30 Cloud

Cloud

    Ufonaut

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Geschrieben 01 Februar 2005 - 20:52

Nein, ich hätte an solchen Romanen keinen Spaß. Aber für mich hinkt der Vergleich.

Für mich hinkt der Vergleich keinesfalls. Um es mal überspitzt zu formulieren: Wenn Massen getötet werden, ist es ok, wenn Massen vergewaltigt werden, dagegen nicht? Hallo?


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