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Der "Ich lese gerade..."-Thread


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5693 Antworten in diesem Thema

#4051 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 09 März 2019 - 20:44

Ich habe die englische Fassung in den Dreamsongs von Martin (seine Kurzgeschichtensammlung) gelesen. Die Serie* scheint mir, nach 4 gesehenen Folgen, auch etwas zu lang zu werden, vor allem, da schon so früh die Karten auf den Tisch gelegt werden.

 

 

 

*Sprich die erste Staffel. Eine zweite wird es ja nicht geben.



#4052 Peter-in-Space

Peter-in-Space

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Geschrieben 09 März 2019 - 23:15

Ist notiert. Solche SF gibt es inzwischen viel zu selten. Lese ich total gerne. Danke für den Tipp.

(+1)


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

(Verfasser unbekannt)

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#4053 Armin

Armin

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Geschrieben 10 März 2019 - 08:08

Ich habe die englische Fassung in den Dreamsongs von Martin (seine Kurzgeschichtensammlung) gelesen.

 

Ich glaube, ich habe die deutsche Fassung auch noch nie gelesen. Das sollte ich wohl mal schleunigst nachholen.



#4054 Birgit

Birgit

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Geschrieben 10 März 2019 - 09:06

Habe gerade "Habitat" zu ende gelesen. Richtig spannend wird es erst im letzten Drittel. Alle Elemente der Geschichte hat man schon mal irgendwo anders gelesen, trotzdem ist es ein großer Lesespass.



#4055 Powerschnute

Powerschnute

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Geschrieben 12 März 2019 - 09:22

Ich lese gerade "Am Ende der Zeit" von Thomas Carl Sweterlitsch und so richtig weiß ich noch nicht, worauf das hinauslaufen wird. 



#4056 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

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Geschrieben 12 März 2019 - 13:14

Große Enttäuschung: Bernhard Hennens zweiter Teil zur "Chroniken von Azuhr" - Die weisse Königin

 

Mein Urteil: nur für Splatter-Fans geeignet (Freunde des gepflegten Gemezzels) In Teil 3 kommen vermutlich all die Zombies. Nee, das wird nix mehr: total gegen die Wand gefahren.


Nieder mit den Gleichmachern. Sie wollen uns durch Langeweile mürbe kriegen. Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 


#4057 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 12 März 2019 - 22:18

Alan Dean Foster - Der Kollapsar

 

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Mit dem vorliegenden hab ich nun den 3. Pip&Flinx Roman absolviert und ich muss sagen, das ganze Universum, die Romane gefallen mir von mal zu mal immer noch ein bißchen besser. Klar liegt das Hauptaugenmerk bei diesen kurzen Abenteuergeschichten vor allem auf der Unterhaltung, man sollte jetzt nicht die allerkritischsten Genremaßstäbe anlegen. Fosters Stil ist zugänglich und jederzeit unterhaltend. Ich freue mich noch auf viele weitere Abenteuer mit den beiden so ungleichen Protagonisten.

 

 

Frank Schätzing - Die Tyrannei des Schmetterlings

 

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Diesen Roman hatte ich mir schon ziemlich früh vor fast einem Jahr gekauft und ich muss zugeben ihn dann so ein wenig vor mir hergeschoben zu haben, vor allem auch ob der ziemlich negativen Sterne Bewertungen bei Amazon wo ich dann doch ungewollt reingelinst habe, allerdings ohne eine Rezi zu lesen. Nun aber war es dann soweit, ein neuer Schätzing Mega-Ziegel von über 700 eng bedruckten Seiten mit eindeutigem SF Versprechen auf dem Klappentext, mit KI und so.

 

Das Schätzing kein Autor ist der sich kurz fassen kann und schnell auf den Punkt kommt, ist ja allgemein bekannt und sollte man wissen wenn man ihn liest. Da kann es durchaus schon mal passieren, nach einer plötzlichen Wendung oder einem Ereignis, das einer Auflösung harrt, noch mehrere Seiten auf die tatsächliche Info warten zu müssen weil der Autor den Moment genüsslich in die Länge zieht das man als Leser schon ganz hibbelig wird. Auch in diesem Roman gibt es wieder sehr viele Informationen, Beschreibungen, philosophische Betrachtungen, ausführliche Biographische Exkurse zu Figuren etc. Das alles vorneweg geschickt, mag es vielleicht etwas verwundern, das ich "Die Tyrannei des Schmetterlings" dennoch für einen ausgezeichneten und grandiosen Science-Fiction Roman halte. Wenn ich das richtig sehe dann sind tatsächlich viele, schlechte Bewertungen bei Amazon, eine Folge von enttäuschter Erwartungshaltung und/oder einer Ãœberforderung, denn Schätzing beschäftigt sich beileibe nicht nur oder nur zu einem kleinen Teil mit KI, bzw diese ist genial in den Plot eingewoben. Das ist der SF-mäßigste Schätzing ever will ich meinen. Der Roman ist trotz seines behäbigen und zum Teil ausufernden Stiles in meinen Augen sehr spannend. Und er ist so einiges mehr als bloß ein SF-Roman über die Gefahren einer übermächtigen künstlichen Intelligenz. Um was es sich handelt hier zu offenbaren, würde wohl, das hat auch Josephson in seiner Kolumne schon so gehalten die entscheidende Wendung verraten, daher erwähne ich Sie hier nicht. Besser als "Der Schwarm" ist dieser Roman für mich bisher mit bei den besten Deutschen Science-Fiction Romanen die 2018  veröffentlicht wurden.


Bearbeitet von Amtranik, 13 März 2019 - 13:25.


#4058 Armin

Armin

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Geschrieben 13 März 2019 - 19:07

George R.R. Martin - Wit and Wisdom of Tyrion Lannister (Harper Collins, 2013)

Meist amüsante, manchmal aber auch nicht ganz so zündende Zitate vom liebenswerten Schurken Tyrion Lannister, aus den diversen „Song of Ice and Fire“-Romanen zusammengetragen und passend von Jonty Clark illustriert. Nichts zum am Stück lesen, sondern zum immer mal wieder reinschauen. Nettes Büchlein im handlichen Format, für Fans.

 

Stefan Cernohuby/Alessandra Reß/Carmen Capiti - D9E - Der Loganische Krieg - Sammelband 1: Episoden 1-3 (Wurdack, 2018)

Flotter Auftakt der (ersten?) D9E-Ablegerserie, an allen drei Kurzromanen (Stefan Cernohuby - Der Aufstand der Betrogenen, Alessandra Reß - Die Netze von Nomoto, Carmen Capiti - Machtwechsel), die erst einzeln als E-Books, dann gesammelt in diesem Buch erschienen sind, gibt es wenig bis nichts zu meckern. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich angesichts einer auf lediglich neun Teile konzipierten Serie erwartet, dass die einzelnen Teile enger zusammenhängen. Dem ist aber nicht so, die Autoren verfolgen exakt dasselbe Konzept wie das in der Hauptserie der Fall ist, indem sie eigenständige Geschichten vor einem gemeinsamen Hintergrund schreiben und gleichzeitig doch irgendwie die Haupthandlung vorantreiben. Hat mich überrascht, hätte ich mir aber auch denken können †¦

Was mich stört, ist allerdings die prominente Verwendung des Worts „Episode“ als Synonym für „Folge“ - für mich ist eine „Episode“ im Deutschen immer noch ein (Zitat Duden) „flüchtiges Ereignis innerhalb eines größeren Geschehens; [eine] unbedeutende, belanglose Begebenheit“. Der Duden widerlegt mich aber auch gleich und führt unter Viertens auch das aus dem US-Serien-Englischen zu uns herübergeschwappte „einzelner Teil, einzelne Folge einer Fernsehserie o. Ä.“ nach. Also wohl irgendwo nur mein Problem.

Ich bin gespannt auf den zweiten Band, der schon bereitliegt und demnächst an der Reihe sein sollte, und auch der dritte wird ja wohl in nicht allzu ferner Zukunft kommen.



#4059 Ender

Ender

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Geschrieben 14 März 2019 - 20:38

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Durch einen Meteoritenhagel wird Großbritannien größtenteils verwüstet und von der Außenwelt abgeschnitten. In dieser postapokalyptischen Umgebung versucht sich Familienvater Ed quer durchs ganze Land bis an Englands Südküste durchzuschlagen, wo er Frau und Kinder vermutet und Rettung bzw. Evakuierung erhofft.

Ich mag postapokalyptische Geschichten. Diese düstere Atmosphäre, leere Welten, der plötzliche Verlust von Technik und Komfort und was das aus den Menschen macht.
Und ich mag Roadtrip - Geschichten. Wenn die Protagonisten auf ihrem langen Weg immer wieder neuen Gefahren, Hindernissen oder Feinden begegnen †¦ aber eben auch neuen Erfahrungen und Erkenntnissen.
„Am Ende aller Zeiten“ dreht sich um eben diese beiden Elemente und somit ist es kein Wunder, dass mir der Roman ziemlich gut gefiel. Zudem hat er glaubwürdiges Personal, einige interessante Gedanken und nachdenkliche Momente zu bieten und ist außerdem gut geschrieben (mal abgesehen vom etwas eintönigen Gebrauch von „er sagte“-„sie sagte“-„er sagte“). Lediglich im letzten Viertel droht die Geschichte manchmal etwas ins Schwülstige und Kitschige abzugleiten, bekommt dann aber doch so gerade noch die Kurve.
Alles in allem aber ein durchaus gelungener Roman.



#4060 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 21 März 2019 - 11:23

Jesko Habert - Tiefsommer

 

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Tiefsommer ist ein kurzer feiner Roman der mit einer interessanten Mischung aufwartet. Was nämlich als Fantasy oder Steampunkmäßiges Szenario ( Luftschiffe die auf Plantagen heranwachsen sogenannte "Lichterzwerge" als Solarenergieäuqivalent) beginnt, entpuppt sich im zweiten Teil des Werkes als waschechter Cyberpunk anno 2018.

Diese Mischung und der Plot ist wirklich interessant und aller Ehren wert, Habert gelingen auch einige sehr schöne Sprachbilder um die Welt Pagaus zu beschreiben aber insgesamt bleibt die Story doch leider etwas dünn und weit hinter den Möglichkeiten die der Autor gehabt hätte. Figuren, Figurenverhältnis untereinander, Kapitalismus und Gesellschaftkritik bleiben insgesamt letztlich doch nur blass angerissen. Schade da wäre sicherlich mehr draus zu machen gewesen wenn sich Habert vielleicht etwas mehr Raum gegönnt hätte als die knapp 200 Seiten.  Alles in allem jedoch ein lesenswerter und durchaus überraschender kleiner Roman im DSFP Fundus für dieses Jahr. Vielleicht darf ich in diesem Zusammenhang auf die wieder einmal mehr als gelungene ausführliche Rezension von Ralf Steinberg hinweisen weil ich ihm beim hier ( was ja nicht immer zutrifft ) vorliegenden Roman im großen und ganzen zustimme.

 

https://fantasyguide...sko-habert.html

 

 

James Corey - Persepolis erhebt sich

 

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Im mittlerweile 7 Teil der Expanse Reihe auf den der Fan im übrigen diesmal über 2 Jahre warten musste, überrascht das Autorenteam Abrahm und Franck seine Leser gleich zu Beginn der Handlung mit einem Zeitsprung von 30 Jahren. Unsere Helden sind also von einem Buch zum nächsten von Jugendlichen Abenteurern zu mittfünfzigern geworden die immer noch mit Ihrer Rosinante im Sonnensystem unterwegs sind um den ein oder anderen Auftrag entgegen zu nehmen. Nach Etablierung des Sternentores mit den Passagen zu mehr als 1500 bewohnbaren Systemen sind dort überall Kolonialwelten entstanden. Über Handel und Verkehr wacht die Handelsgewerkschaft deren Präsidentin Camina Drummer ist. Doch in eines der Systeme hatten sich dereinst Kontingente der Marsflotte geschlossen abgesetzt, dort offenbar fortschrittliche Alientechnologie gefunden und die 30 Jahre genutzt eine Macht und Schiffe aufzubauen um den ganzen Laden zu übernehmen und so erhebt sich die neue Macht Persepolis. Holden und seine Getreuen wiederum nehmen erzwungernermaßen den Kampf als Widerständler und Untergrundkämpfer auf, obwohl doch Holden und seine Naomi schon in den verdienten Ruhestand gehen wollten. Der Roman ist von gewohnter Qualität und unterhaltsam geschrieben. Allerdings bietet er in Teil 7 nicht wirklich neues. Die Szenarien sind eigentlich einfach nur mehr vom bereits bekannten, wenn auch mit anderen Protagonisten. Allerdings gibt es das zarte Pflänzchen der geheimnisvollen Alienmacht die dereinst die Erbauer des Protomoleküls auslöschten so das zu hoffen bleibt das die Autoren in den bereits angekünfigten verbleibenden 2 Romanen die Kurve zu einem befriedigenden großen Showdown der Metaebene hinbekommen werden. Es ist so ein bißchen wie mit Hamilton. Man bekommt hier guten Stoff, jedoch ohne große Überraschungen. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Gute Unterhaltung auf mehr als anständigem erzählerischen Niveau.

 

 

Iain Reid - Enemy

 

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Und hier haben wir wieder einen Roman von der Sorte, wie verstecke ich einen Genreroman am besten vor dem Fan?

Iain Reids Enemy als Psychothriller beworben und vermarktet ist ein waschechter Science-Fiction Roman der in einer nicht näher beschriebenen Zukunft spielt, in der zumindest Raumfahrt und Künstliche Intelligenz schon so weit fortgeschritten sind, das fremde Planeten besiedelt und Menschen durch Roboterwesen ersetzt werden können. Wie man sowas lediglich als Psychothriller deklarieren kann wird mir wohl ewig ein Rätsel bleiben. Zumahl das Werk nun wirklich alles andere ist aber sicher kein Thriller in klassischem Sinne. Dazu nämlich fehlt es ihm wirklich an Nervenkitzel und Spannung. Tatsächlich läuft die Handlung von Enemy über weite Strecken eher ruhig und gemächlich daher und ähnelt eher einem Kammerspiel denn einem Spannungsroman klassischer Prägung. Über die konkrete Handlung kann man schwerlich was verraten ohne die Pointe schon vorwegzunehmen. Allerdings kann ich für mich sagen, das der Kniff der Handlung für mich schon recht früh durchschauhbar war und auch wenn der Roman ganz zum Ende nochmal eine nette Pointe einbaut die zu gefallen weiß, wertet dies den Roman letztlich in meinen Augen auch nicht mehr wesentlich auf.

"Enemy" ist weder sonderlich spannend, noch sonderlich originell oder sprachlich herausragend. Ein eher blasses Werk das ich wohl nicht noch mal lesen würde hätte ich die Wahl.


Bearbeitet von Amtranik, 21 März 2019 - 11:30.


#4061 Powerschnute

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Geschrieben 22 März 2019 - 10:08

James Corey - Persepolis erhebt sich

 

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Im mittlerweile 7 Teil der Expanse Reihe auf den der Fan im übrigen diesmal über 2 Jahre warten musste, überrascht das Autorenteam Abrahm und Franck seine Leser gleich zu Beginn der Handlung mit einem Zeitsprung von 30 Jahren. Unsere Helden sind also von einem Buch zum nächsten von Jugendlichen Abenteurern zu mittfünfzigern geworden die immer noch mit Ihrer Rosinante im Sonnensystem unterwegs sind um den ein oder anderen Auftrag entgegen zu nehmen. Nach Etablierung des Sternentores mit den Passagen zu mehr als 1500 bewohnbaren Systemen sind dort überall Kolonialwelten entstanden. Über Handel und Verkehr wacht die Handelsgewerkschaft deren Präsidentin Camina Drummer ist. Doch in eines der Systeme hatten sich dereinst Kontingente der Marsflotte geschlossen abgesetzt, dort offenbar fortschrittliche Alientechnologie gefunden und die 30 Jahre genutzt eine Macht und Schiffe aufzubauen um den ganzen Laden zu übernehmen und so erhebt sich die neue Macht Persepolis. Holden und seine Getreuen wiederum nehmen erzwungernermaßen den Kampf als Widerständler und Untergrundkämpfer auf, obwohl doch Holden und seine Naomi schon in den verdienten Ruhestand gehen wollten. Der Roman ist von gewohnter Qualität und unterhaltsam geschrieben. Allerdings bietet er in Teil 7 nicht wirklich neues. Die Szenarien sind eigentlich einfach nur mehr vom bereits bekannten, wenn auch mit anderen Protagonisten. Allerdings gibt es das zarte Pflänzchen der geheimnisvollen Alienmacht die dereinst die Erbauer des Protomoleküls auslöschten so das zu hoffen bleibt das die Autoren in den bereits angekünfigten verbleibenden 2 Romanen die Kurve zu einem befriedigenden großen Showdown der Metaebene hinbekommen werden. Es ist so ein bißchen wie mit Hamilton. Man bekommt hier guten Stoff, jedoch ohne große Überraschungen. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Gute Unterhaltung auf mehr als anständigem erzählerischen Niveau.

 

 

Ich fand den Cliffhanger am Ende schon Hammer. Passend dazu hab ich mir auf dem Weg ins Büro endlich den nächsten Band 'Tiamat's Wrath' abgeholt. Ich kann nicht auf die dt. Ãœbersetzung warten. Ich will wissen wie es weitergeht. 


Bearbeitet von Powerschnute, 22 März 2019 - 10:09.


#4062 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 24 März 2019 - 06:00

Hallo zusammen,

 

mal wieder viel gelesen ...

 

Erwähnt werden muss die aktuelle Quarber Merkur, an der mich nur die Qualität der Bilder gestört hat. Sonst: Tolle Vielseitigkeit. Begeistert haben mich ganz besonders die Rezensionen von Franz Rottensteiner. Erfrischend deutlich!

 

Dann ist mir Günter Kunert mit seinen Notaten "Ohne Umkehr" in die Finger gekommen. Boah. Da ist nicht nur die Sprache geschliffen.

 

Aktuell lese ich Kunerts "Die zweite Frau". Ein Roman, dem ich eine Lust entnehme bzw. entlese, mit der er geschrieben worden ist, obwohl er nicht für die Öffentlichkeit geschrieben wurde.

 

Und dann sind da auch immer mal wieder Geschichten aus Cordwainer Smiths "Was aus den Menschen wurde". Ich habe überlegt, wann ich zuletzt etwas von diesem großeartigen Autor gelesen habe, aber es will mir nicht einfallen. Ich tippe daher auf meine mittlere Stadtbüchereiphase.

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
  • • (Buch) gerade am lesen:Ich lese zu schnell, um das hier aktuell zu halten.
  • • (Film) gerade gesehen: Im Westen nichts Neues

#4063 T. Lagemann

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Geschrieben 24 März 2019 - 06:09

Hallo Amtranik,

 

für mich liegt "Persepolis erhebt sich" eher so qualitativ im Mittelfeld der Expanse-Reihe. Hervorzuheben ist für mich in erster Linie die Thematisierung von "Diktaturen" bzw. wie man mit ihnen umgeht bzw. wie man sich in ihnen einrichtet. Das hat aber dann leider manchmal auch etwas plakatives. Aber: Die Autoren wagen sich an aktuelle Schief- und Misslagen heran. Und das in einer Space Opera.

 

 

 

Viele Grüße

Tobias

 


 

 

James Corey - Persepolis erhebt sich

 

Eingefügtes Bild

 

Im mittlerweile 7 Teil der Expanse Reihe auf den der Fan im übrigen diesmal über 2 Jahre warten musste, überrascht das Autorenteam Abrahm und Franck seine Leser gleich zu Beginn der Handlung mit einem Zeitsprung von 30 Jahren. Unsere Helden sind also von einem Buch zum nächsten von Jugendlichen Abenteurern zu mittfünfzigern geworden die immer noch mit Ihrer Rosinante im Sonnensystem unterwegs sind um den ein oder anderen Auftrag entgegen zu nehmen. Nach Etablierung des Sternentores mit den Passagen zu mehr als 1500 bewohnbaren Systemen sind dort überall Kolonialwelten entstanden. Über Handel und Verkehr wacht die Handelsgewerkschaft deren Präsidentin Camina Drummer ist. Doch in eines der Systeme hatten sich dereinst Kontingente der Marsflotte geschlossen abgesetzt, dort offenbar fortschrittliche Alientechnologie gefunden und die 30 Jahre genutzt eine Macht und Schiffe aufzubauen um den ganzen Laden zu übernehmen und so erhebt sich die neue Macht Persepolis. Holden und seine Getreuen wiederum nehmen erzwungernermaßen den Kampf als Widerständler und Untergrundkämpfer auf, obwohl doch Holden und seine Naomi schon in den verdienten Ruhestand gehen wollten. Der Roman ist von gewohnter Qualität und unterhaltsam geschrieben. Allerdings bietet er in Teil 7 nicht wirklich neues. Die Szenarien sind eigentlich einfach nur mehr vom bereits bekannten, wenn auch mit anderen Protagonisten. Allerdings gibt es das zarte Pflänzchen der geheimnisvollen Alienmacht die dereinst die Erbauer des Protomoleküls auslöschten so das zu hoffen bleibt das die Autoren in den bereits angekünfigten verbleibenden 2 Romanen die Kurve zu einem befriedigenden großen Showdown der Metaebene hinbekommen werden. Es ist so ein bißchen wie mit Hamilton. Man bekommt hier guten Stoff, jedoch ohne große Überraschungen. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Gute Unterhaltung auf mehr als anständigem erzählerischen Niveau.

 

 


Bearbeitet von T. Lagemann, 24 März 2019 - 06:11.

"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#4064 Amtranik

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Geschrieben 24 März 2019 - 07:34

Hallo Amtranik,

 

für mich liegt "Persepolis erhebt sich" eher so qualitativ im Mittelfeld der Expanse-Reihe. Hervorzuheben ist für mich in erster Linie die Thematisierung von "Diktaturen" bzw. wie man mit ihnen umgeht bzw. wie man sich in ihnen einrichtet. Das hat aber dann leider manchmal auch etwas plakatives. Aber: Die Autoren wagen sich an aktuelle Schief- und Misslagen heran. Und das in einer Space Opera.

 

 

 

Viele Grüße

Tobias

 

Ich finde die bisher 7 Romane liegen insgesamt qualitativ recht nahe beieinander. Es würde mir schwerfallen einen Lieblingsroman zu wählen.  Die Macht der Militärdiktatur und Ihre Strukturen wie in Persepolis erhebt sich beschrieben gabs auch schon in anderen Bänden. Sicher, hier wird ein Oberführer immer wieder genannt, sozusagen als allmächtiger Oberster Ideen und Taktgeber der die Geschicke vorgezeichnet/geplant hat, letztlich beobachten wir aber Militärische Hirarchie auf einer Raumstation und Raumschiffen wie schon beim Mars oder der Erdflotte in früheren Bänden. Selbst die Gürtler folgen letztlich Ihren Anführern deren Wort Gesetz ist weil man nur so einen Krieg und Militär führen kann. Die Handlung von "The Expanse" findet ja eher seltener innerhalb der Zivilgesellschaften der Erde, des Mars oder der neuen Kolonien statt, was eigentlich bedauerlich ist für eine so umfangreiche Saga. Da wäre durchaus eine Vertiefung eine detailliertere Handlung innerhalb der Fraktionen Marsgesellschaft z.b. interessant gewesen. Die Reihe ist insgesamt, gemessen an Ihrem Umfang eher wenig Entwicklungsfreudig.


Bearbeitet von Amtranik, 24 März 2019 - 07:35.


#4065 FOX

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Geschrieben 27 März 2019 - 15:45

Inspiriert von Jo Walton (What makes this book so great) habe ich mich mal an ein Vorkosigan-Buch herangetraut:

aber "Scherben der Ehre" ist so gar nicht meine Welt. Ich quäle mich....

 

Wird das noch besser im Laufe der anderen Romane?



#4066 Amtranik

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Geschrieben 27 März 2019 - 17:56

Inspiriert von Jo Walton (What makes this book so great) habe ich mich mal an ein Vorkosigan-Buch herangetraut:

aber "Scherben der Ehre" ist so gar nicht meine Welt. Ich quäle mich....

 

Wird das noch besser im Laufe der anderen Romane?

Oh wow. Das habe ich auch gerade erst gelesen und wollte auch noch was dazu schreiben sobald ich ein paar zusammen hab. Ist doch wirklich ein Zufall das bei so wenigen Membern hier 2 just den gleichen Antiquarischen Roman lesen.  Gemessen am Vorgängerroman von Bujold "Die Quaddis von Cay Habitat" den ich davor las fand ich "Scherben der Ehre" allerdings richtig gut. Mehr habe ich von Ihr noch nicht gelesen, kommt aber sicher noch.



#4067 Amtranik

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Geschrieben 27 März 2019 - 18:37

Lois McMaster Bujold - Scherben der Ehre

 

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Wie bereits im vorangegangenen Post kurz erläutert, hat mir dieser eigentliche Auftaktband des Barrayar Zyklus von Bujold richtig gut gefallen. Anders als noch bei den Quaddies von Cay Habitat, hat die Autorin es hier verstanden gleich 2 interessante Charaktere in eine spannende Rahmenhandlung zu packen. Klar, der Text ist nun auch mittlerweile schon über 30 Jahre alt und das merkt man durchaus bisweilen und vermutlich ist es nicht klug, die Autorin und Ihren Zyklus allzusehr in den Olymp zu heben, weil man dann nur enttäuscht werden kann. Letztlich ist es in meinen Augen vor allem gute und kurzweilige Unterhaltung, ohne großen literarisch- oder inovativen Anspruch. Ein gelungener Auftaktband zu einem Universum das mich interessiert hat. Mit Charakteren die mir nicht gleichgültig waren. Ich denke mich hat Barrayar durchaus gepackt und ich freue mich auf viele noch ungelesene Bände dieser Saga.

 

 

Oliver Juwig - Der Kristall

 

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Laut Aussagen des Autors im Vorwort, ist dies sein erster Roman. Umso erstaunter bin ich, das er für "Der Kristall" bei Amazon bisher sage und schreibe 232 ! Bewertungen bekommen hat. Dazu noch weit überwiegend gute. Selbst so international anerkannt herausragende Romane wie Kinder der Zeit, ( Arthur C. Clarke Award ) oder ein Brandhorst bringen es gerade mal auf schlappe 50 bzw 70 Bewertungen. Wie kommt sowas? Bei Etablierten Selfpublishern wie Morris o.a., könnte ichs mir ja noch mit einer wohl entstandenen ebook Scene erklären, die offenbar sehr rege gegenseitig bewertet aber ein unbekannter Autor mit seinem Erstling? Schon komisch. Aber wie dem auch sei. Ich kann mich den überwiegend sehr guten Bewertungen von Amazon ( 73% 5 Sterne - Gesamtwertung 4,4) eher nicht anschliessen.

Der Kristall ist in meinen Augen zunächst mal viel zu lang und zu unfokussiert geraten. An manchen Stellen hat man überdies das Gefühl, der Autor schreibe für Grundschüler, wenn er bspw Wissenschaftler in einem Gespräch das Binärsystem erklären lässt, oder zum besten gibt was die "Voyager Sonden" waren. Diese absolute Unterforderung von des Lesers Allgemeinwissen, führt in Summe zu ziemlichen Längen in der Handlung. Zusätzlich gibt es darüberhinaus noch reichlich Fußnoten, wo wirklich jedes Kinkerlitzchen erkärt wird. Dann das Weltbild. Der Text ist in Hinsicht seines Schwarz-Weiß Denkens wirklich an simpler Weltsicht kaum zu toppen. Charaktere kann der Autor auch nicht. Allesamt Abziehbilder und austauschbar. Der Roman wirkte auf mich insgesamt zu überfrachtet und langatmig nicht nur wegen seines penetranten Infodumps, sondern auch weil der Autor hier alles hineinpacken möchte. Wissenschaft, Geheimdienst, Weltuntergang, Aliens, Mythologie etc.

Die Aliens haben Groschenromanniveau, sprich, Sie sind viel zu menschlich. Eigentlich bemerkt man überhaupt keinen Unterschied in Ihrem agieren zu einem heutigen Menschen. Mir ist es wirklich ein Rätsel, wie dieser Roman zu so vielen sehr positiven Bewertungen kommen kann. Nach Lektüre der ein oder anderen Amazon Rezension bin ich da auch nicht wirklich schlauer. Möglich das die Rezensenten nicht viel SF lesen und auch sonst eher schlecht geschriebenes Zeugs, aber so richtig verstanden habe ich es nicht. Zumahl das Werk ja auch mit seinen über 600 Seiten wahrlich kein schmales Bändchen ist. In seiner langatmigen Belanglosigkeit, der überdehnten Handlung und der gänzlich fehlenden Inovation hat er mich ein wenig an "Das Imperium der Stille" von Ruoccio erinnert obwohl natürlich genannter Stilistisch in einer ganz ganz anderen Liga spielt.


Bearbeitet von Amtranik, 27 März 2019 - 18:38.


#4068 Mammut

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Geschrieben 27 März 2019 - 19:14

Mir sind solche Bewertungswunder auch schon aufgefallen und die nehme ich als Qualitätssiegel, das Buch keinesfalls zu erwerben oder lese.
Jahresrückblick 2023
http://defms.blogspo...blick-2023.html

#4069 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 27 März 2019 - 20:51

Ich will ja niemandem was unterstellen, verdächtig wirkt das aber schon. Es gibt auch Agenturen, bei denen man solche Wertungen kaufen kann. Die sind da recht geschickt, was das Pflegen von Rezensionsaccounts angeht, damit man diese nicht direkt als Fake-Accounts erkennt. Ob das hier auch so ein Fall ist, vermag ich aber nicht zu sagen. Vielleicht steckt auch was ganz anderes dahinter, dass solche Selfpublisher deutlich mehr Besprechungen bekommen, als die meisten bekannten SF-Autoren.



#4070 Naut

Naut

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Geschrieben 27 März 2019 - 21:30

Letztlich demoliert so etwas nur das System der Rezensionen. Wenn das so bleibt, wird es bestimmt Auswirkungen in die eine oder andere Richtung haben: Entweder schwindet das Vertrauen noch mehr oder Amazon unternimmt mal wieder etwas dagegen.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#4071 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

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Geschrieben 27 März 2019 - 21:37

Ich will ja niemandem was unterstellen, verdächtig wirkt das aber schon. Es gibt auch Agenturen, bei denen man solche Wertungen kaufen kann. Die sind da recht geschickt, was das Pflegen von Rezensionsaccounts angeht, damit man diese nicht direkt als Fake-Accounts erkennt. Ob das hier auch so ein Fall ist, vermag ich aber nicht zu sagen. Vielleicht steckt auch was ganz anderes dahinter, dass solche Selfpublisher deutlich mehr Besprechungen bekommen, als die meisten bekannten SF-Autoren.

wird wohl das gleiche Prinzip wie beim (un-)glaublichen jameda

 

Lois McMaster Bujold - Scherben der Ehre

 

Eingefügtes Bild

 

Wie bereits im vorangegangenen Post kurz erläutert, hat mir dieser eigentliche Auftaktband des Barrayar Zyklus von Bujold richtig gut gefallen. Anders als noch bei den Quaddies von Cay Habitat, hat die Autorin es hier verstanden gleich 2 interessante Charaktere in eine spannende Rahmenhandlung zu packen. Klar, der Text ist nun auch mittlerweile schon über 30 Jahre alt und das merkt man durchaus bisweilen und vermutlich ist es nicht klug, die Autorin und Ihren Zyklus allzusehr in den Olymp zu heben, weil man dann nur enttäuscht werden kann. Letztlich ist es in meinen Augen vor allem gute und kurzweilige Unterhaltung, ohne großen literarisch- oder inovativen Anspruch. Ein gelungener Auftaktband zu einem Universum das mich interessiert hat. Mit Charakteren die mir nicht gleichgültig waren. Ich denke mich hat Barrayar durchaus gepackt und ich freue mich auf viele noch ungelesene Bände dieser Saga.

... und hier kommen wir zum absolutum extrorum meines Schandestapels: Ich habe alle Bände des Barrayar-Zyklus, und zu meinem Bedauern noch nicht dazu gekommen, sie zu lesen (Sorry, @Selma).

 

Wird bald nachgeholt.

 

Darüber tröstet mich im Moment nur "Der Riss" von Brandon Q. Morris.

 

Meine Güte, was ein Roman! Zurücklegen. Hirn einschalten. Genießen. Dazu noch leicht verständlich geschrieben, ohne den Leser zu unterfordern, mit dem Morris-typischen Humanismus. Hard SF, wie sie meiner Meinung nach sein soll.


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

(Verfasser unbekannt)

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#4072 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 31 März 2019 - 04:24

Hallo zusammen,

 

in Serie gelesen sind die Erzählungen von Cordwainer Smith dann doch etwas zu eintönig, also schalte ich immer mal wieder andere Bücher dazwischen, so z.B. gestern mit "Das Domino-Komplott" von Adam Kennedy die Romanvorlage zum Thriller(klassiker) mit Gene Hackman. Hat Spaß gemacht, denn damals, als der Roman erschien, wurden Thriller anders erzählt. Ganz anders. Und dann sieht man nicht nur Hackman vor sich, sondern auch Redford in "Die drei Tage des Condor".

 

Davor war Jörg-Uwe Albigs wunderbar bösartiger Roman "Zornfried" fällig. Rechtspopulistische Hohlheiten werden wunderbar auf den Punkt gebracht. Und, puff, platzen.

 

Gerade angefangen kann ich zur Biografie "Queen Victoria" von Julia Baird noch nicht viel sagen.

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
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(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

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Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
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(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#4073 Armin

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Geschrieben 31 März 2019 - 19:12

Wenig Zeit zum Eintragen, deshalb in aller Kürze das seit dem letzten Eintrag Gelesene:

 

Michael K. Iwoleit/Michael Haitel (Hrsg.) - Nova 26 (p.machinery, 2018)

 

Dirk van den Boom - Urlaub auf Capri (Atlantis, 2018)

Keine Monat ohne †¦ Das sagte ich ja schon. Dieses Mal ist aus Dirks Feder der dritte Band des Kaiserkrieger-Ablegers „Vigiles“ an der Reihe, wie die ersten beiden Bände wieder ein vergnüglich erzähltes Abenteuer. Ich hab†˜s möglicherweise schon mal irgendwo geschrieben, vielleicht aber auch nur vor mich hin gedacht: Dirk kommt in meinen Augen mit deutschen Zeitenwanderern und Römern besser zurecht als mit Japanern und Mayas - der zweite Kaiserkrieger-Sechsteiler (kommt da mal der Abschlussband? Das muss schneller gehen †¦) wirkt auf mich nicht ganz so locker-flockig wie der erste und die Vigiles-Abenteuer. Das aber nur am Rande: Hier geht†˜s um Ackermanns Urlaub, der ihn prompt zum nächsten Mordfall führt, das ist eine schöne Mischung aus dezenter Krimi-Spannung und amüsanten Betrachtungen des von den Zeitenwanderern beeinflussten römischen Alltags. Wieder einmal gelungen, ich kaufe auch den nächsten Band.

 

Wesley Chu - Zeitkurier (Heyne, 2017)

Bei der Lektüre musste ich an die Tao-Trilogie des Autors denken. Die hatte mit dem ersten Band einen tollen Start, dann einen sehr schwachen Mittelteil und hat schließlich im dritten Band doch noch die Kurve zu einem versöhnlichen Abschluss gekriegt. In „Zeitkurier“ (als „Time Salvager“ im Original 2015 erschienen) packt Wesley Chu diesen Ablauf in einen einzigen Roman: Nach starkem Beginn lässt die Geschichte ebenso stark nach, droht zwischendurch völlig zu versanden und schafft letztlich doch noch ein vernünftiges Ende. Schade: Ich würde mir wünschen, dass der Autor mal von vorne bis hinten auf einem Niveau (dem hohen Niveau, natürlich) durchschreibt.

 

Alan Dean Foster - Vorposten des Commonwealth (Moewig, 1982)

Im Original unter dem Titel „Bloodhype“ schon 1973 veröffentlicht, einer der wenigen (der einzige?) Homanx-Commonwealth-Romane, die auf Deutsch nicht bei Heyne, sondern in diesem Fall bei Moewig (als Band 3597 der SF-Reihe) veröffentlicht wurde. Sicher kein Klassiker wie „Auch keine Tränen aus Kristall“ oder „Das Tar-Aiym-Krang“, aber trotzdem eine unterhaltsame Lektüre und auf alle Fälle besser als die in den 2000er Jahren bei Bastei-Lübbe erschienenen Romane, die mich das Interesse am Homanx-Commonwealth-Zyklus verlieren ließen. Hier gibt†˜s eine Menge prickelnder Zutaten - der Vorm als schwer greifbare Bedrohung, eine tödliche Droge und natürlich Pip und Flinx - und eine spannende Handlung. Nur sein Frauenbild würde Foster heute so nicht mehr durchs Lektorat bringen.

 

Olaf G. Hilscher/Michael K. Iwoleit (Hrsg.) - Nova 25 (Amrun, 2018)

Lag eine Weile rum, aber ganz allgemein habe ich den letzten zwei, drei Jahren jede Menge Anthologien, Magazine und Storysammlungen gekauft und sauber im Regal ungelesener Bücher archiviert. Da steht auch noch einiges von Dozois (RIP), Strahan oder Clarke und anderen, das unbedingt mal gelesen werden muss †¦ Highlights aus meiner Sicht: die Geschichten von C.M. Dyrnberg, Heidrun Jänchen und Horst Pukallus, mit kleineren Abstrichen Marcus Hammerschmitt. Für eine Bewertung der Illustrationen bin ich der falsche Ansprechpartner. Die Story-Einzelkritiken habe ich in den Nova-Thread und mein Blog gepackt.

 

 

Die Kurzkommentare hole ich vielleicht noch nach, zumindest habe ich es vor ...

Update: Nur ein Kommentar fehlt noch.


Bearbeitet von Armin, 17 April 2019 - 07:57.


#4074 Susanne11

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Geschrieben 31 März 2019 - 19:27

Gerade beendet: Die Kinder der Zeit von Adrian Tschaikovsky - als Hörbuch.

 

Ich schließe mich der allgemeinen Begeisterung über den Roman an. Er hat mir hervorragend gefallen. Eine Fülle von guten Ideen und meisterlich im Detail ausgeführt. 



#4075 Birgit

Birgit

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Geschrieben 01 April 2019 - 20:54

Habe gerade angefangen "Schwerelos" von Katie Khan zu lesen. Die ganze Handlung spielt sich in 90 Minuten ab, das Buch hat immerhin 412 Seiten. Da frage ich mich, wie das zusammen passt.

 

Die Geschichte startet gleich mittendrin, der Plot erinnert mich irgendwie an eine Folge von Star Trek Voyager. Bin trotzdem sehr gespannt.

 

Nebenbei: wie fügt man hier eigentlich Bilder ein? Ich bekomme immer eine Fehlermeldung, wenn ich es versuche.



#4076 Waffeleisen

Waffeleisen

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Geschrieben 02 April 2019 - 06:25

Nebenbei: wie fügt man hier eigentlich Bilder ein? Ich bekomme immer eine Fehlermeldung, wenn ich es versuche.

 

Das hat Trace sehr ausführlich dargestellt an dieser Stelle:

http://www.scifinet....ndpost&p=175859


Was nicht in mein Regal passt: Booklooker

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#4077 Nadine

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Geschrieben 02 April 2019 - 08:27

Habe gerade angefangen "Schwerelos" von Katie Khan zu lesen. Die ganze Handlung spielt sich in 90 Minuten ab, das Buch hat immerhin 412 Seiten. Da frage ich mich, wie das zusammen passt.

Okay, das erklärt vielleicht, weshalb ich das Buch nicht verstanden habe, bzw. die plötzlich unterschiedlichen Entwicklungen.

Sehe ich das richtig, dass die ganzen "Nach der Rückkehr"-Handlungsstränge sich möglicherweise nur im Kopf der sterbenden Protagonistin/des sterbenden Protagonisten abspielen? Das wäre natürlich eine Erklärung.


Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#4078 T. Lagemann

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Geschrieben 04 April 2019 - 17:16

Hallo zusammen,

 

genieße noch immer "Queen Victoria" von Julia Baird. Für mich so etwas ähnliches wie der Toptip für Autor/innen, die familiäre Bande & höfische Intrigen in ihren Texten haben. Boah, mal ist das putzig, mal erschreckend, was rund um Victoria abging (und bei ihr).

 

Ja, ich weiß, man kann so einen Wälzer gewiss schneller lesen, aber wenn die Tage (und Abende) anderweitig gefüllt sind, dann dauert es mit dem Lesen. Einer der Füllereien war das großartige Konzert von Joe Jackson  gestern in Köln. War. Das. Gut. Mit bald 65 Jahren hat der einzig wahre Jackson der Musik das Gloria gerockt.

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
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#4079 Amtranik

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Geschrieben 04 April 2019 - 17:42

Julia von Lucadou - Die Hochhausspringerin

 

Eingefügtes Bild

 

 

Zunächst einmal muss ich festhalten das dieser Roman nach der Lektüre des letzten Selfpublishers ein stilistischer Hochgenuß gewesen ist. Das Worldbuilding ist in Ordnung, beschrieben wird eine Hightechwelt der Zukunft (jedenfalls für diejenigen die dem System was zu bieten haben und Funktionieren ) in der wichtiges Humankapital der totalen Überwachung unterliegt. Das hat die Autorin gut drauf und schildert plausibel und eindringlich wie man sich das vorzustellen hat. Leider schwächelt der Roman für mich etwas beim Spannungsaufbau, hier vor allem im Mittelteil wo das ganze trotz der nur knapp 300 Seiten nur dahindümpelt. Und während die Motivation und die Ängste von Hitomi der "Überwacherin" hervorragend rüberkommen, besonders eindringlich hier der letzte Teil des Werkes mit Hitomis Abstieg der mich als Leser wieder voll eingefangen hat, fremdelte ich doch etwas mit der plausibilität der namensgebenden Figur, der Hochhausspringer Riva. Warum genau gibt Sie scheinbar ohne Not alles auf? Das kommt nicht richtig rüber. Hier wäre für mich noch Gesprächsbedarf gewesen. Alles in allem aber ist "die Hochhausspringerin" ein guter SF-Roman den ich sehr gerne gelesen habe und auf jeden Fall zur Lektüre empfehlen würde.

 

 

Der Schnee von morgen - Anthologie

 

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In dieser Anthologie habe ich leider keine herausragende Kurzgeschichte finden können. Die allermeisten Storys sind zu vorhersehbar. Mein Eindruck war, das die thematische Fixierung auf Weltuntergangsszenarien durch Klimawandel die meisten Autoren offenbar zu sehr in Ihrer kreativität einengten. Die wenigsten haben sich über die üblichen, Apokalyptischen Ingredenzien der Vorgabe hinaus etwas eigenes einfallen lassen.

 

 

John Jackson Miller - Der Trick des Schakals

 

Eingefügtes Bild

 

Für mich ein typischer Mittelband einer Trilogie. Mindestens um 100 Seiten zu lang geraten. Band 1 war stärker.


Bearbeitet von Amtranik, 04 April 2019 - 17:44.


#4080 Ender

Ender

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Geschrieben 05 April 2019 - 20:43

Eingefügtes Bild

 

SF-Thriller sind ja eher selten meinen Geschmack - offensichtlich trifft das sogar auf jene von Andreas Brandhorst zu (dessen Romane mir in der Regel ziemlich gut gefallen).

Das Positivste vorab: Es gelingt ihm mal wieder, eine plausible und realistisch anmutende Zukunftswelt zu beschreiben - und zwar einfach so ganz nebenbei, denn in der Hauptsache dreht es sich ja um etwas anderes.
Hier geht es, wie der Titel schon sagt, um den wahr gewordenen Traum, mittels modernster medizinischer Methoden den Alterungsprozess zu stoppen und der Menschheit damit ewiges Leben zu ermöglichen. Eine zwar nicht neue, aber doch immer wieder spannende Thematik. Tatsächlich werden hier einige der Fragen und Probleme, die eine solche Entwicklung aufwerfen würde, behandelt: drohende Überbevölkerung, Machthunger und -missbrauch durch Großkonzerne, religiöser Fanatismus, Massenaufstände ... Doch im Gegensatz zu diesen gesamtgesellschaftlichen Fragen werden mögliche (v.a. psychologische) Folgen für das Individuum nur am Rande beleuchtet. Aber gut - vielleicht ist das Thema einfach zu komplex, um sämtliche Aspekte detailliert auszuarbeiten.
Andererseits schreitet die Handlung insgesamt eher gemächlich voran, um nicht zu sagen: mir war das streckenweise einfach zu langweilig. Hat mich trotz einiger interessanter Ideen und Gedanken nicht überzeugt.




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