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Der "Ich lese gerade..."-Thread


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5704 Antworten in diesem Thema

#4351 Dyrnberg

Dyrnberg

    Giganaut

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Geschrieben 08 Oktober 2019 - 06:50

Aufgrund der Empfehlung hier habe ich "Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte" von Peter Heller gehört.

 

Durchaus eine angenehme Abwechslung zu den sonstigen Weltuntergangs-Dystopien. Keine Zombies, keine reißerische Ich-Figur-Abenteuergeschichte voller unrealistischer Actionfilm-Elemente. Eher eine einsame Welt und ein Mann und seine Gedanken. Mehr nicht. Das kann teilweise etwas langatmig sein, aber war dann doch die Zeit wert.



#4352 Ender

Ender

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Geschrieben 08 Oktober 2019 - 07:50

"Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte" von Peter Heller

Das klingt nicht schlecht, ich bin interessiert!

 

Allerdings noch nicht sofort, denn ich habe zuletzt erst mit "Der Wal und das Ende der Welt" (John Ironmonger) und "Blackout Island" (Sigridur Hagalin Björnsdottir) zwei Weltuntergangs-Romane gelesen, und bevor ich noch depressiv werde ...

Obwohl zumindest einer dieser beiden eine durchaus positive Weltsicht vermittelt. Ich verrate aber nicht, welcher - will ja schließlich nicht spoilern ;)

 

Auf jeden Fall haben mir beide sprachlich, inhaltlich und atmosphärisch sehr gut gefallen. "Blackout Island" noch ein bisschen mehr.



#4353 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 08 Oktober 2019 - 08:05

Das klingt nicht schlecht, ich bin interessiert!

 

Allerdings noch nicht sofort, denn ich habe zuletzt erst mit "Der Wal und das Ende der Welt" (John Ironmonger) und "Blackout Island" (Sigridur Hagalin Björnsdottir) zwei Weltuntergangs-Romane gelesen, und bevor ich noch depressiv werde ...

Obwohl zumindest einer dieser beiden eine durchaus positive Weltsicht vermittelt. Ich verrate aber nicht, welcher - will ja schließlich nicht spoilern ;)

 

Auf jeden Fall haben mir beide sprachlich, inhaltlich und atmosphärisch sehr gut gefallen. "Blackout Island" noch ein bisschen mehr.

 

Die interessieren mich beide und eines gibt es sogar als Hörbuch.

 

Inzwischen habe ich genug Lesestoff - Herbst und Winter können kommen.  :)



#4354 Dyrnberg

Dyrnberg

    Giganaut

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Geschrieben 08 Oktober 2019 - 08:36

Allerdings noch nicht sofort, denn ich habe zuletzt erst mit "Der Wal und das Ende der Welt" (John Ironmonger) und "Blackout Island" (Sigridur Hagalin Björnsdottir) zwei Weltuntergangs-Romane gelesen, und bevor ich noch depressiv werde ...

Obwohl zumindest einer dieser beiden eine durchaus positive Weltsicht vermittelt. Ich verrate aber nicht, welcher - will ja schließlich nicht spoilern ;).

 

Wer doch gespoilert werden möchte: Ich habe hier im Thread ein, zwei mal über "Der Wal und das Ende der Welt" geschrieben.



#4355 Ender

Ender

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Geschrieben 08 Oktober 2019 - 08:53

Wer doch gespoilert werden möchte: Ich habe hier im Thread ein, zwei mal über "Der Wal und das Ende der Welt" geschrieben.

 

Deine Beiträge habe ich jetzt mal herausgesucht und stimme dir absolut zu. Zunächst einmal: beendruckend, wie früh du schon erkannt hast, in welche Richtung es geht.

Und ja - auch die negativen Kritikpunkte sehe ich ähnlich: die "Liebesgeschichte" war wirklich äußerst fragwürdig. Außerdem fand ich den Schluss irgendwie seltsam: eigentlich war die Geschichte zuende erzählt, aber dann wurde noch ein weiterer, sehr merkwürdiger Beziehungsaspekt hinzugefügt. Das wirkte wie nachträglich angehängt; absolut unpassend.

Insgesamt hat mir der Roman aber trotzdem gut gefallen. Ruhige Erzählweise, realistisch anmutendes Katastrophenszenario, interessante Perspektive. Kann man gut lesen (oder hören).



#4356 Nadine

Nadine

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Geschrieben 11 Oktober 2019 - 09:03

Aufgrund der Empfehlung hier habe ich "Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte" von Peter Heller gehört.

 

Durchaus eine angenehme Abwechslung zu den sonstigen Weltuntergangs-Dystopien. Keine Zombies, keine reißerische Ich-Figur-Abenteuergeschichte voller unrealistischer Actionfilm-Elemente. Eher eine einsame Welt und ein Mann und seine Gedanken. Mehr nicht. Das kann teilweise etwas langatmig sein, aber war dann doch die Zeit wert.

Welche Version hattest du denn gehört?

Ich habe ja leider erst durch diesen Thread festgestellt, dass es zwei Vertonungen gibt (Hatte die CDs auf dem Trödelmarkt in der Stadtbücherei gefunden). Die, die mich begeistert hat, wurde von Olaf Pessler eingesprochen und ist um 3-4 Stunden kürzer, als die lange Version. Da sind sicherlich Längen weggefallen und ich hatte nur an wenigen Stellen das Gefühl, dass ein wenig Hintergrundinfo fehlte. Ob mich das Buch in voller Länge und gelesen überzeugt hätte, kann ich nicht sagen. Ein guter Sprecher reißt für mich viel heraus. Sonst hätte ich auch "Bios" von Suarez nicht durchgehalten, obwohl ich den Zukunftsentwurf fantastisch finde. Aber mit dem genialen Uve Teschner als Sprecher und der Möglichkeit, aber der Hälfte die Geschwindigkeit zu erhöhen, habe ich den mageren, platten Actionplot durchgestanden.

 

Big Hig konnte mich einfach überraschen, weil mich persönlich diese absolut perfekte Schablone und die starren Genrekonventionen nerven, die über vielen Romanen liegen. Für mich ist es einfach nicht entspannend, wenn manche Szenen nach Pflichtprogramm klingen. Beispielsweise höre ich gerade "Das Haupt der Welt" von Rebecca Gablé, den ersten Roman über Otto I. Klar müssen Figuren da auch moderner agieren und sprechen, sonst wäre der Roman nicht unterhaltsam. Aber mich quälen diese Standards, die im Mittelalter-Roman sein müssen, will man nicht riskieren, dass die Verkaufszahlen einbrechen: Der richtig böse Böse, die schönen und talentierten Guten, die reinen Herzen, die wahre Liebe ... man merkt richtig, wie die Autorin sich bemüht, Grautöne in dieser blitzsauberen Kulisse unterzubringen, aber ich schätze mal, das Zeitalter ist schwierig genug zu verkaufen, da muss ich es als Hörerin irgendwie schaffen, diesen Riesenballast zu überhören.

 

 

Allerdings noch nicht sofort, denn ich habe zuletzt erst mit "Der Wal und das Ende der Welt" (John Ironmonger) und "Blackout Island" (Sigridur Hagalin Björnsdottir) zwei Weltuntergangs-Romane gelesen, und bevor ich noch depressiv werde ...

Obwohl zumindest einer dieser beiden eine durchaus positive Weltsicht vermittelt. Ich verrate aber nicht, welcher - will ja schließlich nicht spoilern ;)

 

Auf jeden Fall haben mir beide sprachlich, inhaltlich und atmosphärisch sehr gut gefallen. "Blackout Island" noch ein bisschen mehr.

 

Mit oder ohne Zombies?

Das klingt nämlich sehr interessant für mich. :-)


Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#4357 Ender

Ender

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Geschrieben 11 Oktober 2019 - 10:19

Ganz und gar zombiefrei :-)



#4358 Dyrnberg

Dyrnberg

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Geschrieben 11 Oktober 2019 - 16:11

Welche Version hattest du denn gehört?

Ich habe ja leider erst durch diesen Thread festgestellt, dass es zwei Vertonungen gibt (Hatte die CDs auf dem Trödelmarkt in der Stadtbücherei gefunden). Die, die mich begeistert hat, wurde von Olaf Pessler eingesprochen und ist um 3-4 Stunden kürzer, als die lange Version.

 

Ich hab auch die kurze Version gehört, also jene von Pessler. (Auf Audible gibt's die andere nicht.)



#4359 simifilm

simifilm

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Geschrieben 14 Oktober 2019 - 16:22

Dieses Wochenende beendet: A Man of Parts von David Lodge.

 

A Man of Parts wird von seinem Autor zwar als Roman bezeichnet, ist aber effektiv eine Biographie von H. G. Wells. Wells, der heute ausserhalb von Spezialistenkreisen nur noch für eine Handvoll Scientific Romances (War of the Worlds, The Time Machine etc.), war ein äusserst produktiver Autor, der über 100 Bücher veröffentlicht hat und vor allem in der zweiten Hälfte seines Lebens primär als Sachbuchautor und politischer Autor bekannt war. Ausserdem hatte er ein sehr ausschweifendes Liebesleben mit über hundert Liebschaften.

 

Das Buch ist seltsam. Durchaus informativ. Obwohl ich im Zusammenhang mit der Geschichte der Utopie (in der Wells auch eine wichtige Rolle gespielt hat) schon einiges über den Autor wusste, habe ich viel Neues erfahren. Als Roman ist das Buch aber ziemlich verunglückt. Lodge ist primär als Autor sogenannter Campus novels bekannt. Ich habe sonst noch kein Buch von ihm gelesen, aber nur anhand von A Man of Parts hätte ich ihn nie vermutet, dass Lodge vorher je einen Roman geschrieben hat.

 

Wenn man eine Lebensgeschichte einer realen Person als Roman schreibt, eröffnet das die Möglichkeit, Dinge zu ergänzen und Perspektiven einzunehmen, die einem Sachbuchautor verschlossen sind. Lodge macht davon aber kaum Gebrauch. Er bleibt erstaunlich nahe bei den Quellen und rapportiert über weite Strecken bloss. Wells' Innenleben und das der Frauen, mit denen er Affären hatte, wird kau ausgelotet. Das Ergebnis ist ein eher dröges Buch, zumal die vielen Eskapaden mit der Zeit doch etwas repetitiv wirken.


Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#4360 Dyrnberg

Dyrnberg

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Geschrieben 17 Oktober 2019 - 12:29

Margaret Atwood - Die Zeuginnen

 

Eher ein Geheimtipp. Kennt so gut wie niemand. Ich hab trotzdem zugegriffen. ;)

 

Vor einigen Tagen begonnen... und bislang ist das Buch sehr stimmig. Ich habe viel von Atwood gelesen, zumindest vier, fünf Bücher, und bei keinem hatte ich das Gefühl, dass sie die Klasse von "Report der Magd" wieder erreichen kann. Hier aber bislang passt wieder mal alles. Ich halte die Entscheidung, wie sie dieses Sequel angegangen ist, für goldrichtig: "Neue" Figuren.



#4361 heschu

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Geschrieben 18 Oktober 2019 - 18:48

Morgen werde ich mit Endurance: Mein Jahr im Weltall von Scott Kelly beginnen. Die deutsche Erstausgabe erschien am 15. Oktober 2018 im C. Bertelsmann Verlag. Ãœbersetzer ist Hainer Kober, der unter anderem auch Bücher von Stephen Hawking ins Deutsche übertragen hat. 


Bearbeitet von heschu, 18 Oktober 2019 - 21:35.

Carpe diem!

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#4362 Ming der Grausame

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Geschrieben 18 Oktober 2019 - 19:04

Andreas Brandhorst - Omni

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„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

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#4363 simifilm

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Geschrieben 20 Oktober 2019 - 18:13

Gerade Doctor Sleep von Stephen King beendet. Mein zweiter King nach The Shining (dessen Fortsetzung Doktor Sleep ist). Naja, ein Stephen-King-Fan werde ich in diesem Leben wohl nicht mehr.


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#4364 Amtranik

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Geschrieben 21 Oktober 2019 - 11:15

das war auch nicht sonderlich ernst gemeint, der letzte Teil meines Posts. KSR ist ja immer Hit or  Miss für mich, aber während auch seine Bücher, die mir so gar nicht gefallen haben, trotzdem gut waren, so bin ich bei diesem hier aktuell sehr ratlos, was ich davon halten sollte. Irgendwie nicht das, was man handwerklich von ihm gewohnt ist. 

 

Dem kann ich mich absolut anschliessen.

 

 

 

Eingefügtes Bild

 

 

Mit Kim Stanley Robinsons - Roter Mond hab ich mich regelrecht in eine für meine Verhältnisse Lesekrise hereingelesen. Nachdem ich vorher einen weiteren Teil von

Stefan Burbans Military Serie Der Ruul Konflikt gelesen hatte:

 

Eingefügtes Bild

 

 

musste ich mich wirklich regelrecht durch Roter Mond hindurchquälen und hat mich fast 2 Wochen aufgehalten. Hinzu kam für mich die Entdeckung der hervorragenden deutschen Netflix Serie Dark sodaß ich eher gestreamt als gelesen habe.  Nun ist KSR ja sowieso nicht unbedingt bekannt für besonders actiongeladene Pageturner, hatte aber zumindest immer noch, jedenfalls für mich, so ein gewißes etwas, zuletzt bei seinem zwar langatmigen aber dennoch sehr interessanten New York 2140.

Nichts dergleichen bot meinem Geschmack nach Roter Mond. Nun habe ich auch noch nicht alle KSR Romane gelesen, aber von denen die ich kenne ist Roter Mond mit Sicherheit der schwächste KSR Roman.



#4365 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 23 Oktober 2019 - 05:57

Hallo zusammen,

 

da Tiptree nur kapitelweise gelesen, habe ich genug Zeit gehabt, so einige andere Bücher zu lesen.

 

Hervorheben muss ich da vor allem "Die Siliziuminsel" von Quifan Chen. Hier prallen Tradition und Moderne aufeinander. Und erzählt wird es ohne Anbiederung an US-amerikanische Vorbilder. Das führt zu vielen überraschenden Lesemomenten.

 

Steffen Kopetzkys "Propaganda" passt zum nahenden Jahrestag "75 Jahre Allerseelenschlacht". Kopetzky lässt seine Figur hineinstürzen in die Hölle im Hürtgenwald. Und macht daraus mehr als einen bloßen Kriegsroman, denn sein Held "Glück" findet sich auch in Vietnam wieder ... Nee, ich verrate nichts. Mit viel Spaß lassen sich auch Glücks Erlebnisse mit Bukowski, Salinger und Hemingway lesen.

 

Passend dazu als Sachbuch: Antony Beevor "Die Ardennenschlacht". Der hartnäckige Widerstand der deutschen Truppen im Hürtgenwald war dem Umstand geschuldet, dass von dort aus die Ardennenoffensive gestartet werden sollte. Und sie wurde gestartet ... Beevor schildert die Brutalität der Kämpfe und das oftmalige Versagen der Kommandeure auf beiden Seiten. Krieg ist nichts heldenhaftes. Krieg ist Horror, ist Leid, ist der Tod.

 

Als Sachbuch hat mir "Die vergessene Römerschlacht" von Günther Moosbauer ausgezeichnet gut gefallen. Moosbauer ordnet das Gefecht am Harzhorn in einen größeren historischen Kontext ein. Hochspannend.

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#4366 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 23 Oktober 2019 - 11:06

Hervorheben muss ich da vor allem "Die Siliziuminsel" von Quifan Chen.

 

 

Das steht auch auf meiner Liste der näheren Zukunft. Bin gespannt.



#4367 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 23 Oktober 2019 - 12:59

Hallo zusammen,

 

Hervorheben muss ich da vor allem "Die Siliziuminsel" von Quifan Chen. Hier prallen Tradition und Moderne aufeinander. Und erzählt wird es ohne Anbiederung an US-amerikanische Vorbilder. Das führt zu vielen überraschenden Lesemomenten.

 

 

 

Das Buch habe ich heute in der Buchhandlung in der Hand gehabt, als ich Neptunation kaufte. Ich will es unbedingt lesen. Es ist so interessant mitzukriegen was sich science-fiction-mäßig und anders-kulturell in China und Umgebung tut. Da ist glaube ich einiges an mir vorbei gegangen.

 

Neulich habe ich einen kasachischen Pop-Sänger gehört. Da wurde ich ganz ehrfürchtig vor so viel Talent und Können. Ich stelle das mal in Mings Musik-Thread rein.

 

In Richtung Osten gibt es viel zu entdecken.



#4368 Dyrnberg

Dyrnberg

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Geschrieben 24 Oktober 2019 - 19:54

Margaret Atwood - Die Zeuginnen

 

Eher ein Geheimtipp. Kennt so gut wie niemand. Ich hab trotzdem zugegriffen. ;)

 

Vor einigen Tagen begonnen... und bislang ist das Buch sehr stimmig. Ich habe viel von Atwood gelesen, zumindest vier, fünf Bücher, und bei keinem hatte ich das Gefühl, dass sie die Klasse von "Report der Magd" wieder erreichen kann. Hier aber bislang passt wieder mal alles. Ich halte die Entscheidung, wie sie dieses Sequel angegangen ist, für goldrichtig: "Neue" Figuren.

 

Fertig.

 

Kann man mal machen: Da warten Millionen Menschen auf über 30 Jahre auf eine Fortsetzung, können also quasi nur enttäuscht werden... und dann haust du eine raus, die das Warten tatsächlich wert war. Für mich der beste Atwood-Roman seit langem.

 

Allerdings möchte ich etwas anmerken: Der Report der Magd erschien mir damals wie ein literarisches Meisterwerk. Perfekte Idee, literarisch gut ausgearbeitet. Spannend obwohl so wenig passiert. (Ob's ein Meistwerk ist? Keine Ahnung. Ich war verdammt jung, als ich gelesen habe. Aber es hat damals Eindruck gemacht.)

 

Bei "Die Zeuginnen" erging es mir bei der Lektüre irgendwie anders: Das Ding war ein Pageturner. Viel weniger sperrig. Da passiert verdammt viel. Und man liest jede Menge Dialoge. Alles in allem erscheint mir das Buch viel zugänglicher als der "Report". Aber... warum nicht? Es ist noch immer gut erzählt.

 

Trotz mancher Dinge, die ich wenig plausibel finde... das Buch hat mich unterhalten. Der beste Atwood seit langem. Chapeau, denn: Siehe oben. Eigentlich war alles angerichtet, um zu scheitern.



#4369 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 25 Oktober 2019 - 05:51

Hallo zusammen,

 

von John le Carré "Agent in eigener Sache" (aka "Smileys Leute") gelesen. Großartig.

 

Und danach bin ich direkt in den neuen James Lee Burke ("Mein Name ist Robicheaux") eingstiegen

 

@Susanne11 Aus der Mongolei kommt "The Hu". Mongolische Traditionen treffen auf Rock & Metall. Einzeln gehört knallen die Stücke oftmals richtig gut rein. Ja, sehr interessant, was so alles entsteht. In diesem Zusammenhang möchte ich an Nigel Kennedy erinnern, der 2003 zusammen mit der (polnischen) Kroke Band das Album "East meets East" eingespielt hat.

 

Viele Grüße

Tobias


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#4370 Ender

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Geschrieben 25 Oktober 2019 - 07:37

Kann man mal machen: Da warten Millionen Menschen auf über 30 Jahre auf eine Fortsetzung, können also quasi nur enttäuscht werden... und dann haust du eine raus, die das Warten tatsächlich wert war. Für mich der beste Atwood-Roman seit langem.

 

Allerdings möchte ich etwas anmerken: Der Report der Magd erschien mir damals wie ein literarisches Meisterwerk. Perfekte Idee, literarisch gut ausgearbeitet. Spannend obwohl so wenig passiert. (Ob's ein Meistwerk ist? Keine Ahnung. Ich war verdammt jung, als ich gelesen habe. Aber es hat damals Eindruck gemacht.)

 

Bei mir ist die Lektüre von "Der Report der Magd" noch nicht so lange her, und ich habe den Roman auch 30 Jahre nach seiner Entstehung tatsächlich als Meisterwerk empfunden.

Auf "Die Zeuginnen" war ich ursprünglich gar nicht so neugierig, da mich nachträglich entstandene Fortsetzungen i.d.R. nicht interessieren. Wenn eine gute Geschichte zu Ende erzählt wurde, dann reizt es mich normalerweise nicht, irgendwann den "Nachklapp" zu lesen. Mittlerweile habe ich allerdings das Gefühl, dass ich bei diesem Roman mal eine Ausnahme machen sollte.



#4371 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 27 Oktober 2019 - 06:58

Hallo zusammen,

 

"Mein Name ist Robicheaux" ist nicht der beste Roman von James Lee Burke, aber Burke schafft es trotz seines fortgeschrittenen Alters die Schraube noch ein wenig weiter zu drehen. Die Krimihandlung tritt ein Stück weit in den Hintergrund, um Platz zu machen für die Schilderung der widersprüchlichen Gesellschaft Louisiannas. Ein wenig stört der permanent harte Ton in den Dialogen, denn bei Burke ist jeder hart oder behauptet es.

 

Ich bin ja nur ein Dilettant, aber das heißt nicht, dass ich auf jegliche Fortbildung verzichte. Daher lese ich aktuell "Der Tyrann" von Stephen Greenblatt. Greenblatt beschreibt anhand Shakespeares Stücken das Wesen des Tyrannen und die Mechanismen, die so jemanden nach oben kommen lassen. Offenbar hat sich seit Shakespeares Tagen nichts geändert, wenn man sich heutige Populisten und Autokraten anschaut. Macht schon Lust, Shakespeare zu lesen. Ein sehr, sehr kompetenter Autor. Andererseits lese ich Gereimtes nur höchst ungern. Nur gut, dass ich vor einiger Zeit Nesbos "Macbeth" gelesen habe ...

 

Viele Grüße

Tobias


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#4372 T. Lagemann

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Geschrieben 28 Oktober 2019 - 12:17

Hallo zusammen,

 

"Der Tyrann" ist durch. Ja, Shakespeare war ein sehr kompetenter Mann.

 

Aktuell lese ich die "Neue Rundschau" (130/1, erschienen im April diesen Jahres) mit dem überaus interessanten Schwerpunkthema "Jenseits von Zeit und Raum - Phantastische Literatur im 21. Jahrhundert". Mit Beiträgen u.a. von Dietmar Dath, Andreas Eschbach, Katharina Hacker, Bernhard Hennen, Ursula K. Le Guin, Franz Rottensteiner, Thomas von Steinaecker und Karlheinz Steinmüller.

 

Hier im Forum habe ich dazu nur einen Beitrag gefunden (in dem auf Le Guin verwiesen wurde). Schade. Denn die Lektüre lohnt sich wirklich, gerade auch weil die Themen breit gestreut sind (Comic bis DDR-SF) und sich auch gute Kurzgeschichten in der Ausgabe finden (vor allem die von Mary Robinette Kowal). Zur fehlenden Resonanz passt gut der in einem Beitrag kurz aufblitzende Vorwurfs der Selbstghettoisierung des SF-Szene.

 

Viele Grüße

Tobias


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#4373 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

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Geschrieben 30 Oktober 2019 - 16:47

Margaret Atwood - Die Zeuginnen

 

Eher ein Geheimtipp. Kennt so gut wie niemand. Ich hab trotzdem zugegriffen. ;)

 

Vor einigen Tagen begonnen... und bislang ist das Buch sehr stimmig. Ich habe viel von Atwood gelesen, zumindest vier, fünf Bücher, und bei keinem hatte ich das Gefühl, dass sie die Klasse von "Report der Magd" wieder erreichen kann. Hier aber bislang passt wieder mal alles. Ich halte die Entscheidung, wie sie dieses Sequel angegangen ist, für goldrichtig: "Neue" Figuren.

 

 

Atwood ist immer klasse, also, warum nicht. Allerdings ziehe ich die Trilogie um "Oryx und Crake" tatsächlich vor - sie ist so herrlich schräg. Aber das wird - wie immer - Geschmackssache sein.

 

Aktuell bin ich bei T.C. Boyles "Das Licht" ... eine Begegnung mit dem irren Timothy (Dr. Delir) Leary. Bin jetzt in der Buchmitte und es wird langsam eng für den Guru. Recht so - ich habe diese Zeiten ja erlebt und konnte diese Bewegung wirklich nicht ausstehen.


Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 30 Oktober 2019 - 16:55.

Nieder mit den Gleichmachern. Sie wollen uns durch Langeweile mürbe kriegen. Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 


#4374 heschu

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Geschrieben 02 November 2019 - 21:08

Endurance: Mein Jahr im Weltall habe ich nach 200 Seiten abgebrochen. Irgendwie ist für mich da die Luft raus. Mir fehlt einfach die Lust, weitere 260 Seiten zu lesen. Ist zwar gut und informativ geschrieben, auf die Dauer jedoch nichts für mich.

 

Ich befürchte fast, so wird es mir auch mit Pells Stern von C. J. Cherryh gehen. 80 Seiten sind mühelos geschafft. Aber langsam überlege ich schon, ob ich bis Seite 643 durchhalte. Space Opera ist halt nicht so mein Ding.

 

Ursprünglich suchte ich nach Fraktalen, die es in der Malerei oder beim Zeichnen gibt. Dass sie auch in der Literatur existieren, ist mir schon länger bekannt. Theoretisch weiß ich, die Schreibtechnik des Bewusstseinsstroms erzeugt fraktale Strukturen, die z.B. in den Werken von Virginia Wollf und James Joyce auftreten. 

Bei den Romanen von C. J. Cherryh soll es ebenso sein. Eigentlich nur deshalb lud ich mir Pells Stern auf meinen Tolino. Ich wollte begreifen, wie die Fraktale in den Sätzen aussehen. Zum Vergleich sollte ich vielleicht wenigstens noch James Joyce lesen. 


Carpe diem!

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#4375 Nadine

Nadine

    Temponaut

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Geschrieben 03 November 2019 - 11:50

Hervorheben muss ich da vor allem "Die Siliziuminsel" von Quifan Chen. Hier prallen Tradition und Moderne aufeinander. Und erzählt wird es ohne Anbiederung an US-amerikanische Vorbilder. Das führt zu vielen überraschenden Lesemomenten.   Steffen Kopetzkys "Propaganda" passt zum nahenden Jahrestag "75 Jahre Allerseelenschlacht".   Passend dazu als Sachbuch: Antony Beevor "Die Ardennenschlacht".

Klingt nach zwei Leseempfehlungen zu WKII? Ich bin gerade mit "Der Hütejunge" von Ulrike Blatter durch. Der Roman spielt in der Eifel und die Ardennenschlacht kommt natürlich vor. Geschildert allerdings aus der Sicht eines Kindes. Man merkt, dass Blatter (Sie ist Psychiaterin) viele Jahre in Bosnien mit kriegstraumatisierten Kindern gearbeitet hat. Das Buch hat mich sehr aufgewühlt. Es beginnt einige Jahre vor dem Krieg und endet erst danach, schildert die Begeisterung der Jungen für das Soldatenleben (Die auch anhält, als das eigene Haus zerbombt wird und über den Krieg hinaus - Abenteuer sind halt immer verlockender, als Kühe hüten ...) und das harte Leben an der Grenze zum Sterben. Nicht gefallen hat mir "Die Töchter von Ilian" von Jenny Mai-Nuyen. Hätte ein grandioser Fantasyroman werden können, mit einigen ungewöhnlichen Ansätzen und schöner Sprache. Aber leider verhalten sich die Figuren kindisch und schlicht bis an die Schmerzgrenze. Da fehlt mir eine ganze Menge Tiefe. Viel besser war da "Der Gesang der Flusskrebse". Da merkt man richtig, dass eine leidenschaftliche Beobachterin und Zoologin ihr Herz geöffnet hat. Auch sprachlich ganz wundervoll poetisch, ohne unlesbar zu sein. Einfach ein schönes Buch. Die letzten Seiten hätte man meinetwegen weglassen können. Aber hier ist vor allem der Weg das Ziel. Bei "Big Hig" weiß ich auch nicht mehr, wie der Roman ausging. ;-)

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#4376 Michael Böhnhardt

Michael Böhnhardt

    Giganaut

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Geschrieben 03 November 2019 - 19:52

Ich kämpfe mich gerade durch das Lied von Eis und Feuer. Nach dem sechsten Band (also dem dritten Originalband) habe ich nun zur Abwechslung "Transport 2 - Todesflut" von Phillip P. Peterson dazwischengeschoben. Das Ganze ist, wie schon der erste Band, spannend geschrieben, das MacGuyver-Atombombenbasteln, die Angriffe von säurespritzenden Monstern, die fliegenden Wale, der langsame Mond, ... - all das macht schon Spaß, aber die Figuren sind wieder schablonenhaft und werden nach Belieben dahin geschoben, wo sie der Autor braucht.



#4377 Powerschnute

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    Giganaut

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Geschrieben 05 November 2019 - 08:36

Hallo zusammen,

 

da Tiptree nur kapitelweise gelesen, habe ich genug Zeit gehabt, so einige andere Bücher zu lesen.

 

Hervorheben muss ich da vor allem "Die Siliziuminsel" von Quifan Chen. Hier prallen Tradition und Moderne aufeinander. Und erzählt wird es ohne Anbiederung an US-amerikanische Vorbilder. Das führt zu vielen überraschenden Lesemomenten.

 

Ich fand "Die Siliziuminsel" auch echt klasse. Auch dass im Nachwort die Idee zu dem Roman erklärt wurde, hat mir echt super gefallen. Ich muss gestehen, dass ich nicht erwartet hatte, wie komplex die Geschichte werden wird. Das erste Drittel fand ich dann schon fast langatmig im Vergleich zu den letzten beiden Dritteln. Ein wirklich guter Roman, der wesentlich mehr aktuelle Themen verarbeitet, als man erwarten möchte. 

 

Ich habe gerade den zweiten Teil von Hamiltons "Salvation Sequence" gelesen, "Salvation Lost". Obwohl ich mir vor kurzem vorgenommen hatte, bis zum Ende des Jahres erstmal nicht mehr zu lesen, werde ich jetzt wohl beide Salvation-Bücher gleich nochmal lesen. Dass der zweite Band grad 500 Seiten hatte, war zwar sehr enttäuschend, besonders als zum Ende hin die Handlungsstränge so langsam für die Zusammenführung bereit waren. Aber, hat mir super gefallen. Hamilton kann mich offenbar einfach nicht wirklich enttäuschen mit seinen Büchern. 



#4378 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 05 November 2019 - 09:31

Ich fand "Die Siliziuminsel" auch echt klasse. 

 

Das lese ich auch gerade. Bisher gefällt es mir ( Seite 150) ganz gut.



#4379 FOX

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Geschrieben 05 November 2019 - 19:27

Gestern begonnen: "Der letzte Admiral" Teil 1: "Metropole 7" von Dirk van den Boom.

Durch Zufall im Cross Cult Katalog entdeckt und runtergeladen.

Gefällt mir bisher sehr gut. Einer der (offensichtlichen) Hauptprotagonisten wird durch eine lange Einleitung vorgestellt und in  die Handlung eingesogen.....

Ein bisschen wie Luke Skywalker, aber dann doch anders.

Schön beschriebene Post-Alien-Invasionswelt.

 

Ich bin sehr gespannt auf den Fortgang....



#4380 T. Lagemann

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Geschrieben 06 November 2019 - 09:07

Hallo,

 

in den Lesezirkel mal Sachbücher eingestreut.

 

Zuerst von Wolfgang Will "Athen oder Sparta. Die Geschichte des peleponnesischen Krieges". Da und dort verlor der Autor Figuren aus dem Blick, die aus den Handlungszentren verschwanden. Auch manche Stadteroberung, die vorher mit Getöse angekündigt wird, wird irgendwie vergessen beschrieben. Qualitativ gibt es da schon einen großen Unterschried zu Herfried Münkler. Dennoch sehr spannend. Und erhellend, was die Mechanismen von Kriegen bzw. Kriegstreibern angeht. Wills Buch über die Perserkriege werde ich mir auf jeden Fall kaufen.

 

Aktuell lese ich von Kathryn Lomas "Der Aufstieg Roms. Von Romulus bis Pyrrhus." Sehr trocken. Aber durch seine sehr methodische Herangehensweise überaus informativ.

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
  • • (Buch) gerade am lesen:Ich lese zu schnell, um das hier aktuell zu halten.
  • • (Film) gerade gesehen: Im Westen nichts Neues


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