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Wer liest noch historische Romane?


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20 Antworten in diesem Thema

#1 Beverly

Beverly

    Temponaut

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Geschrieben 22 April 2005 - 21:20

Aus aktuellem Anlass - in bin gerade mit Simon Scarrow IM DIENSTE DES ADLERS und DER ZORM DES ADLERS (die Römer erobern Britannien) durch - möchte ich mal fragen, wer sich noch für historische Literatur interessiert. Ich glaube, dass es zwischen historischer Literatur und Science Fiction viele Parallelen gibt und es würde mich nicht wundern, wenn ein großer Leserkreis beide Genres liest. In beiden Genres werden "Welten" und "Kulturen" erschaffen, der SF-Autor ist da frei, der Autor historischer Romane muss sich an die Gegebenheiten der von ihm gewählten Epoche halten.. Der SF-Autor ist frei darin, eine dystopische, durchwachsene oder utopische Welt zu schaffen. Die Welten historischer Romane sind m. E. meistens entweder durchwachsen oder dystopisch. Wie auch immer, beide Genres bedienen das Bedürfnis nach Abwechslung von den modernen, standardisierten und dabei oft noch reaktionären Massengesellschaften. Historische Roman und Science Fiction verschmelzen in den zahlreichen Parallelwelt-Romanen, deren Fragestellungen vom leidigen Dauerthema Hitler bis zum Umschreiben antiker und mittelalterlicher Geschichte reichen. Siehe zu Parallelwelt-Romanen das Essay auf http://www.beverly-s...allelwelt2.html und das Essay auf http://www.cafe3000....ttelalter1.html wo einige Parallelwelt-Romane vorgestellt werden.

Bearbeitet von Beverly, 22 April 2005 - 21:30.


#2 ANUBIS

ANUBIS

    Bibliophilus Maximus

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Geschrieben 23 April 2005 - 20:52

Ich oute mich auch als Leser von Historischen Romanen :D Vorallem Romane aus der vorchristlichen Zeit( Ägyptisch,Römisch...)Greetz
" Der erste Trank aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott "

Werner Heisenberg,Atomphysiker
  • (Buch) gerade am lesen:Der Totenerwecker von Wrath James Wright
  • (Buch) als nächstes geplant:???
  • • (Film) als nächstes geplant: ???
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#3 Rowlf

Rowlf

    Mikronaut

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Geschrieben 23 April 2005 - 21:38

Schließ mich Anubis vollinhaltlich an. Mittlerweile lese ich sogar mehr historisches als phantastisches.z.Zt. les ich Björn Larsson: "Long John Silver", eine fiktive Biographie des einbeinigen Schiffskochs - also auch ein bisschen phantastisch. Kann ich bei der Gelegenheit nur jedem ans Herz legen.grußAchim

#4 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 23 April 2005 - 22:01

Ich les auch ganz gerne historische Romane - momentan lockt Hannibal von G. Haefs - aber ich habe nicht immer Zeit dazu! Der Roman von Haefs passt sehr zu meiner aktuellen Manie - alles Lesenswerte übers Rom um die Zeit von (Gaius Julius) Cäsar +- 100 Jahren zu konsumieren. Als nächstes nicht-fiktives Werk muss ich mir dann mal den Mommsen vornehmen, den molosovsky vor kurzem bei den Online-"Gutenberg"-Texten entdeckte...

Ein Thread mit ähnlichem Thema gab's bereits vor längerer Zeit, und er wurde vor ca. einem Jahr reanimiert. Parallelwelten wurden auch besprochen.

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 23 April 2005 - 22:07.

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#5 Jueps

Jueps

    Klabauternaut

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Geschrieben 23 April 2005 - 22:06

Oh, gut, dass das zur Sprache kommt.Ich habe erst unlängst festgestellt, dass auch mir historische Romane viel Spaß machen (wenn wir "historisch" gleich definieren, bei mir läuft das bis Mittelalter).Es geschah beim Lesen von Folletts "Säulen der Erde" - ich bemerkte plötzlich meine große Begeisterung für das Eintauchen in die Vergangenheit.Es ist einfach spannend zu erfahren, wie die Menschen früher lebten, zumindest etwas die Atmosphäre von damals einzufangen. Auch der "Medicus" gehört zu meinen Lieblingsbüchern, wo die fesselnde Arztodyssee ja auch um 1200 (ich glaube das wars) spielt... :DPS - Edit: Hoppla, hab Yippees Post zu spät gelesen. Hoffe, es ist okay, dass ich jetzt hier weiterschreibe?

Bearbeitet von Jueps, 23 April 2005 - 22:08.

»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«


#6 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 23 April 2005 - 22:19

Hoppla, hab Yippees Post zu spät gelesen. Hoffe, es ist okay, dass ich jetzt hier weiterschreibe?

:D Klar! Im anderen Thread ging's ja allgemein um Geschichte in Verbindung mit SF, hier spezifisch um historische Romane. Ich wollte nur drauf hinweisen, wegen anderen Meinungen dazu und so.

Den Medicus habe ich auch genossen. Gab's da nicht einen Folgeroman? Wie war der denn so?

P.S.: Zu Rom-Romanen fällt mir übrigens noch das Spätwerk eines John Maddox Roberts ein, eines zu Recht unbekannten SF-Autoren, der sein großes Wissen über das Rom Julius Cäsars in historischen Krimis unter dem Sammelbegriff SPQR in den letzten 15 Jahren veröffentlichte. Er hat in der Zeit zwar auch Fantasy probiert, aber die Rom-Thriller sind m.E. bei weitem das Beste was er geschrieben hat. Lesenswert!

/KB

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Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

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#7 Jueps

Jueps

    Klabauternaut

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Geschrieben 23 April 2005 - 22:29

Den Medicus habe ich auch genossen. Gab's da nicht einen Folgeroman? Wie war der denn so?

Noch besser, es gibt sogar eine "Medicus"-Trilogie! Der zweite Teil heißt "Der Schamane" und spielt während Bürgerkrieg und Indianerverfolgung in den USA des 19. Jahrhunderts. Obwohl ich eigentlich kein Freund von Indianergeschichten bin, konnte mich dieser Roman ebenfalls begeistern, ist sehr fesselnd und atmosphärisch geschrieben. Letzteres liegt wohl an dem m.E. genialen Schachzuges des Autors, seinen Helden taub zu machen. Denn wie Noah Gordon das Leben in der Stille und die damit zusammenhängenden Probleme beschreibt, ist meisterlich. Der dritte Teil nun, "Die Erben des Medicus", liegt gerade neben mir auf meinem Bücher-Nachtisch, von drei Werken allerdings ganz unten :D Es geht um eine junge Ärztin in der Neuzeit, das Ganze kommt kaum in Fahrt und es geht auch viel um Abtreibung, ein mich eher abschreckendes, unangenehmes Thema. Aber vielleicht lese ich's noch zuende, wenigstens um das Gefühl zu haben, eine Trilogie beendet zu haben. Und da das neuste Gordon-Buch, "Der Medicus von Saragossa" (gehört nicht zu den alten Teilen) wieder historisch-knisternd sein soll, sehe ich mal, ob ich den bald hole...

Bearbeitet von Jueps, 23 April 2005 - 22:29.

»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«


#8 ANUBIS

ANUBIS

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Geschrieben 23 April 2005 - 23:16

Wolf Serno ist IMHO auch nicht zu verachten mit seiner Campodius Trilogie!Und natürlich für Mittelalter Fans..." Der Name der Rose " von Umberto Eco :D Ansonsten kann ich nur die Romane von Christian Jacq empfehlen ( wenn man sich für Ägypten interessiert)ein guter Mittelalter Roman stammt auch aus der Feder von Rainer Castor( PR-Autor).." Der Blutvogt "!Und weil es gerade aktuell ist..ein wunderbarer Roman ist auch " Die Päpstin " von Donna Woolfolk Cross.Ken Folletts " Säulen der Erde " hab ich auch mit Genuß gelesen :D Mir gefallen aber auch die Romane von Philipp Vandenberg ( Die Sixtinische Verschwörung, Das fünfte Evangelium, Purpurschatten )Greetz
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#9 Jueps

Jueps

    Klabauternaut

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Geschrieben 23 April 2005 - 23:17

Und natürlich für Mittelalter Fans..." Der Name der Rose " von Umberto Eco

Juppi, unlängst erworben! :D

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#10 molosovsky

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Geschrieben 24 April 2005 - 00:19

Hallo zusammen.

Danke yiyippee für das Lob für meine eText-Tips. Da mach ich doch gleich erstmal ein wenig †¦

†¢†¢†¢ SERVICE: Ich leg gerne auch hier noch mal den Link zu meiner »Klassiker englischer Phantastik«-Session; und zu einem anderen Blog-Eintrag: »Buchmesse und Schwertkampf« mit zwei Links zu echt alten kuriosem Kram.

Wer des Englischen (lesenderweise) mächtig ist, findet sicher irgendwas brennend Aufregendes bei Gutenberg.org oder Onlinebooks. Da kann man sich quer durch die Jahrhunderte durch Klassiker, vergessene Bestseller, Kurioses wühlen, auch solche eher vergessenen Textsorten wie die Reise- und Entdeckungsbreichten, Memoiren (im klassischen, nicht im Effenbergschen Sinne) und Briefen. Auch bedeutende Schriften der Wissenschaften oder des Geisteslebens finden sich. Sowas emminent Wichtiges wie »Soul of the Black Folk« von du Bois aus dem Jahre 1903 ist bei uns erst vor wenigen Monaten überhaupt zum ersten mal übersetzt erschienen und kost als (Fach-)Buch n'Haufen Geld.

Genre-Freaks die sich auf die Pulps der ersten Jahrzehnte des letzten Jahrhunderts interessieren, kann ich Blackmask empfehlen. Ist zumindest mein Lieblingseinstiegsportal zum echten (guten) Trash †¦ wen's also zum echten Original-»Shadow« und R.E. Howard zieht. Von Blackmask aus sollte jeder weitere Links finden können, die ihn zu einem Horror- oder Mystery-Portal nahe des Herzens führt.

Freilich ist auch die deutsche Gutenberg-Seite ganz nett. Nur leider tut sich da nicht so arg viel interessanter Kram, und einige Texte sind auf 'ne echt bescheuerte Art und Weise aufbereitet (so zum seitenweisen Weiterklicken, statt einer großen RTF, PDF oder ASCI-Wurst). Aber immerhin solche kapitalen Klassiker wie »Der Komet« von Jean Paul hats dort durchaus. SERVICE ENDE †¢†¢†¢

Historische Romane sind schon was feines. Bevor ich *richtige* historische Romane kannte, hab ich schon eine ganze Menge von Michael Moorcock gelesen, der in seinem Multiversum ja immer noch irgendwo Platz hat für ne witzige Alternativwelt-History. Und ähnliches Zeug.

Mein erste große Historien-Erfahrung, war auch schon »Der Glöckner von Notre Dame« von Victor Hugo - ein frühes und heute noch voll in Saft und kraft stehendes Meisterwerk der Gattung †¦ immerhin schreibt ein Mensch des 19. über das 15. Jahrhundert. Darauf folgte dann auch schon »Der Name der Rose« von Eco, dem ich äußerst treu bin. Er hat ja mit »Insel des vorherigen Tages« und »Baudolino« insgesammt drei richtige historische Romane geschrieben, und die beiden anderen lassen sich ebenfalls als solche lesen.

Gisbert Haefs schätze auch ich. Wenn ich mal wieder was Gutes für Zwischendurch brauch, kann ich noch aus drei nicht gelesenen Romanen von ihm wählen; und »Hannibal«, die beiden »Alexander«-Romane, »Roma - Der erste Tod des Marc Aurel« kann ich bedenkenlos empfeheln. Und Matzbach ist eh' der King, das ist ne Comic-Figur vom Format eines Hellblazer, nur eben in einer anderen Kuriositäts-Duftnote.

Meine Lieblinge der Gattung sind daneben noch »Melodien« von Helmut Krausser, und die beiden Großwerke von Wolf von Niebelschütz: »Der Blaue Kammerherr« und »Die Kinder der Finsternis«, die beide auch deutlich am Phantastischen ufern.

Im Bereich der graphischen Literatur beeindruckt mich François Bourgeon mit seinen »Reisenden im Wind« und den »Gefährten der Dämmerung«.

Als elitärer Sack der ich sein will, muß ich mich mittlerweile mal wieder treten, eine größere Phase echt alter Sachen zu lesen. Historische Romane sind ja gut und schön, aber ein Roman aus dem Japan 1000 n.Chr. (»Prinz Genji«), dem China des (ich glaub) 14. Jhds (»Traum der Roten Kammer«) oder schlicht mal die neue *Original*-»1001«-Nacht, oder auch Wilkie Collins, Austen zu lesen, ist dann doch was anderes. Liegt alles hier rum und will gelesen werden.
Na, warum nicht gleich 'ne eine Runde zur Literatur aus der Antike einlegen (kann sehr empfehlen: die beiden Auswahlbände »Römische Welt« und »Griechische Welt«, sowie die Anektdotensammlung »Götter, Spötter und Verrückte«, alle bei Insel-Taschenbuch)?

Nun ja, zu Lesen gibts genug.
Ich sag nur: Leibniz gegen Newton, Eliza gegen die Sklaverei und Jack Shaftoe gegen den Imp of the Perverse (Neal Stephenson, hint hint).

Ich hege auch einiges an kritischen Meinungen zum Genre (oder der Gattung?) Historischer Roman. Aber die verbreite ich ein andermal. Muß ja nicht immer gleich ALLES ausbreiten.

Grüße
Alex / molosovsky

Bearbeitet von molosovsky, 24 April 2005 - 00:34.

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

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#11 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 24 April 2005 - 08:33

*Original*-»1001«-Nacht

Ehm, Alex, du liest die 1001 im Original? Habe ich das richtig verstanden - du liest Arabisch? Wenn das so ist, will ich dass du dich NIE wieder mir ggü. "Laie" nennst, Ok? (Angeber! :D)

Wie immer sind deine Kommentare Fundgruben, auch für die Jahrzehnte, die ich noch brauchen würde, alles nach zu lesen. Eco schätze ich auch, habe allerdings von den Romanen nur Name der Rose gelesen, und Foucaultsches Pendel angefangen; seine Kommentare/Essays fand ich auch lesenswert (und lesBAR - weil kürzer).

Irgendwann stolperte ich in deinem Beitrag aber über:

Ich sag nur: Leibniz gegen Newton, Eliza gegen die Sklaverei und Jack Shaftoe gegen den Imp of the Perverse (Neal Stephenson, hint hint).

Da brauche ich bitte noch ein paar "hints" mehr: Leibniz & Newton hatten wir beim B.Sc. an der Uni, Ok, aber die anderen Referenzen (außer Poes Imp) sind mir schleierhaft. Für uns echte Laien doch etwas zu kryptisch, lieber molch!

/KB

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#12 claudia

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Geschrieben 24 April 2005 - 08:53

Hi Jueps,

Aber vielleicht lese ich's noch zuende, wenigstens um das Gefühl zu haben, eine Trilogie beendet zu haben.

Aus demselben Grund hab ichs auch zu Ende gelesen. Der dritte Teil schafft es nicht annähernd so spannend und unterhaltsam zu sein wie die ersten beiden Medicus-Bücher. Manchmal wäre es wohl besser, ein Autor verzichtet auf das hehre Ziel, eine Trilogie zu schreiben und hört auf, wenn ihm nichts mehr einfällt. "Die Säulen der Erde" ist übrigens eines meiner Lieblingsbücher. Und "Die Päpstin" hat mir auch ganz gut gefallen. Ansonsten mag ich historische Romane nur, wenn sie wirklich spannend erzählt sind - was bei "Der Name der Rose" erst nach etwa 50 Seiten der Fall ist. Deshalb hab ich das Buch erst im dritten Anlauf geschafft, davor bin ich jedes Mal an den elend langen Ausführungen über das Ketzerwesen gescheitert. Bis mir ein netter Mensch verraten hat, dass die eigentliche Geschichte erst DANACH beginnt und wirklich spannend ist. Kann ich bestätigen! Aber Herr Eco machts einem nicht gerade leicht, bis dahin vorzudringen ... :D Liebe Grüße, Claudia

#13 molosovsky

molosovsky

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Geschrieben 24 April 2005 - 08:54

Hallo yiyippee.Also ich bin kein Sprachmeister.Wegen »1001«-Nacht. Ich meinte die neue Übersetzung des ursprünglichen Textkorpus bei Hanser von Claudia Ott. Hat *nur* einige hundert Seiten, und nicht einige tausend.Die Anspielung von Leibniz bis zum Imp beziehen sich alle auf den »Barock«-Zyklus.Grüße vom (und schönen Sonntag wünscht)Alex / molosovsky

Bearbeitet von molosovsky, 24 April 2005 - 08:56.

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#14 rockmysoul67

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Geschrieben 24 April 2005 - 09:14

Folletts "Säulen der Erde"

Da wieder die Rede von Follett ist: Ich finde seine anderen historischen Romane auch sehr gut. Ich war mehrmals erstaunt, wie die damaligen Zeiten wieder lebendig wurden.
So wird die viktorianische Zeit zu einer wirklichen Epoche mit Menschen und ihren Sorgen in "Dangerous Fortune"(dt: Die Pfeiler der Macht).
In "Freedom" (dt: Die Brücken der Freiheit) wird weisse Sklavernei am Beispiel eines scottischen Sklaven gezeigt, der sogar nach Erhalt seiner Freiheit erneut zum Sklaven wird und auf einem Sklavenschiff verfrachtet wird.
Wer was über das Zarenrussland und Anarchie als realistische politische Alternative erfahren möchte, empfehle ich als Einstiegsliteratur "The Man from St. Petersburg" (dt: Der Mann aus Sankt Petersburg).
Seine 2-Weltkrieg-Bücher empfehle ich nur bedingt - einfach genial (auch beim geschichtlichen Hintergrund) ist aber "Night over Water" (dt: Nacht über den Wassern): England 1940.

Diese Bücher sind übrigens sehr gut übersetzt.

ps. Follett arbeitet gerade am Nachfolger von "Säulen der Erde".

#15 Ronni

Ronni

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Geschrieben 24 April 2005 - 09:15

Eines meiner absoluten Lieblingsbücher ist Shogun von James Clavell und spielt im Japan des 17. Jh. und das erste Nicht-Jugend-Buch, an das ich mich erinnern kann, war ein Roman über die erste Weltumseglung von Magellan, den ich mir im zarten Alter von 11 Jahren aus der Schul-Bücherei ausgeborgt habe. Leider weiß ich heute weder Titel noch Autor.
Aufgrund dieses Threads mußte ich heute überrascht feststellen, daß relative viele historische Romane auf meiner "noch zu lesen"-Liste zu finden sind, ich aber relativ wenig gelesen habe. Wobei ich zugeben muß, daß ich eigentlich auch lieber Fach- und Sachbücher zum Thema lese, und möchte bei der Gelegenheit auf das ausgezeichnete Magazin GEO EPOCHE hinweisen.

Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

epilog.de

#16 Gallagher

Gallagher

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Geschrieben 24 April 2005 - 11:28

Auch sehr gutes historisches Lesefutter ist "Musashi" von Yoshikawa Eiji. Das ist echtes Japan, im Vergleich dazu ist "Shogun" echt nur ein lauer Abklatsch. Und wer mal eine originelle Alternate Histoy lesen will, dem empfehle ich die "Germanicus"-Romane von Kirk Mitchell.
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#17 Ronni

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Geschrieben 24 April 2005 - 12:18

Inwiefern das in Shogun geschilderte Japan der Wirklichkeit entspricht, kann ich mangels Wissen nicht beurteilen. Aber darum geht es auch garnicht. Das interessante ist das Aufeinandertreffen der westlichen mit einer vollkommen fremden Kultur. Dagegen sind so gut wie alle Fremdkontakt-SF-Romane kalter Kaffe.

Gruß Ronni
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#18 Jueps

Jueps

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Geschrieben 24 April 2005 - 14:28

ps. Follett arbeitet gerade am Nachfolger von "Säulen der Erde".

Wenn das mal keine gute Nachricht ist. :D

Auch sehr gutes historisches Lesefutter ist "Musashi" von Yoshikawa Eiji. Das ist echtes Japan

Oh, danke für den Hinweis. Als Japan-Fan will ich schon seit längerem mal etwas über dieses Land lesen.

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#19 Gallagher

Gallagher

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Geschrieben 24 April 2005 - 16:38

Als Japan-Fan will ich schon seit längerem mal etwas über dieses Land lesen.

Die ganze Wahrheit - und nichts als die Wahrheit - findest du in "Ein Amerikaner in Tokyo" von Dave Barry (Eichborn Verlag), in "Darum nerven Japaner" von Christoph Neumann (ebenfalls Eichborn) oder eben hier. :D

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#20 Beverly

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Geschrieben 24 April 2005 - 17:03

Zu Rom-Romanen fällt mir übrigens noch das Spätwerk eines John Maddox Roberts ein, eines zu Recht unbekannten SF-Autoren, der sein großes Wissen über das Rom Julius Cäsars in historischen Krimis unter dem Sammelbegriff SPQR in den letzten 15 Jahren veröffentlichte. Er hat in der Zeit zwar auch Fantasy probiert, aber die Rom-Thriller sind m.E. bei weitem das Beste was er geschrieben hat. Lesenswert!

Die Romane um den "Detektiv" Decius Metellus habe ich auch gelesen, um nicht zu sagen, verschlungen. Sie gehören zum Besten an historischer Literatur und historischen Krimis.

#21 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 25 April 2005 - 21:51

Zur allgemeinen Information, weil ich's grad gefunden hab' Projekt Historischer Roman Kurzbeschreibung Projektziel Ziel des Projekts ist es, eine sozialhistorisch und literatursoziologisch fundierte Gattungsgeschichte zu verfassen, die nicht nur den gängigen Kanon der bekannten historischen Romane sondern die ganze Breite des Genres berücksichtigt. Voraussetzung dafür war die Erstellung einer vollständigen Bibliographie des historischen Romans, die ca. 6300 Einträge beinhaltet und als Online-Datenbank der Forschung zur Verfügung gestellt wird. Das zentrale Forschungsvorhaben besteht darin, ausgehend von der vollständigen Bibliographie, wichtige sozialhistorische Daten zur Produktion, Distribution und Rezeption der historischen Romane zu sammeln, mittels eines Statistik-Programms auszuwerten und zu interpretieren. So können erstmals auf empirischer Basis fundierte und objektiv belegbare Aussagen zum historischen Roman zwischen 1780 und 1945 getroffen werden. zum Projekt der ECHTEN historischen Romane - nicht genau das was hier gemeint ist, aber das Stöbern macht Spaß Viel Vergnügen Gruß Thomas

Bearbeitet von t.sebesta, 25 April 2005 - 21:54.

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

Blog zur Sekundärliteratur: http://sebesta-seklit.net/

Online-Bibliothek zur Sekundärliteratur: http://www.librarything.de/catalog/t.sebesta

Facebook-Gruppe: https://www.facebook...tik.ge/members/



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