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Jonathan Carroll


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27 Antworten in diesem Thema

#1 Konrad

Konrad

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Geschrieben 07 Mai 2005 - 11:27

Ich lese gerade zum wiederholten male ein Buch meines Lieblingsautoren Jonathan Carroll!! und zwar " Fieber{g}las " :( Und ich versinke schon wieder in seinem sprachlich brillianten Stil und in seiner Fähigkeit den Menschen in die Seele zu schauen!

Erzähl doch noch ein bißchen darüber. Angeblich soll es ja zu den schwächeren Bücher Carrolls gehören. Gruß von einem anderen Carroll-Fan (mein Favorit: Vor dem Hundemuseum), Konrad

#2 ANUBIS

ANUBIS

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Geschrieben 07 Mai 2005 - 11:57

Das ist wahr Konrad...es ist sicherlich nicht der beste Carroll( obwohl ..der schlechteste Carroll hebt sich erzählerisch noch immer um Meilen von seiner Konkurenz ab :D )!!Im Prinzip ist es die Lebensgeschichte einer alten Frau( mit zahlreichen Anspielungen auf frühere Romane zb.: Pauline umschwärmt..)!Es fängt alles ganz harmlos an und wird dann zunehmend skuriller und verstörender!Und es ist alles da was ich an JC so schätze : sein Blick für das scheinbar unwesentliche, seine unvergleichlichen Charaktere( niemand versteht es IMHO besser seinen Romanfiguren glaubhaftes Leben einzuhauchen).Außerdem liebe ich seinen unvergleichlichen Stil, seine Metaphern..herrlich :D Hast Du von ihm schon The Wooden Sea gelesen???...hier geht er der Frage nach wie man über ein hölzernes Meer rudert :P Greetz

Bearbeitet von ANUBIS, 07 Mai 2005 - 12:00.

" Der erste Trank aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott "

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#3 Konrad

Konrad

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Geschrieben 07 Mai 2005 - 12:28

Und es ist alles da was ich an JC so schätze : sein Blick für das scheinbar unwesentliche, seine unvergleichlichen Charaktere( niemand versteht es IMHO besser seinen Romanfiguren glaubhaftes Leben einzuhauchen). Außerdem liebe ich seinen unvergleichlichen Stil, seine Metaphern..herrlich :D

Ja, Anubis, das alles gehört zu dem, was ich an Carroll auch so schätze. Hinzu kommt, daß sich ein guter Carroll wie im Rausch liest, man legt ihn nicht mehr zur Seite. Wenn er nur den Schluß eines Romans besser in den Griff bekäme. :P Dann könnte er einer der *ganz* Großen werden.

Hast Du von ihm schon The Wooden Sea gelesen???...hier geht er der Frage nach wie man über ein hölzernes Meer rudert

Noch nicht, steht aber natürlich schon auf der Liste. :D Gruß, Konrad

#4 ANUBIS

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Geschrieben 07 Mai 2005 - 14:33

Wenn er nur den Schluß eines Romans besser in den Griff bekäme

Yep..stimmt...da läßt ermich auch oft ratlos zurück..aber vielleicht will er das ja..es ist halt Carroll :D
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#5 Oliver

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Geschrieben 07 Mai 2005 - 15:07

@Konrad, Anubis: Ich verstehe Euch da nicht so ganz.Der Schluss von "Das Land des Lachens" ist einer der besten Romanenden, die ich überhaupt kenne - der Schlusssatz alleine schon!Welche Schlüsse empfandet ihr denn als besonders misslungen? Da müsste ich dann mal nachgucken.
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#6 Konrad

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Geschrieben 07 Mai 2005 - 16:11

@Oliver,Anubis:"Mißlungen" ist ein zu hartes Wort, denn wie Anubis andeutete, kann man dies als Eigenart von Carrolls Stil begreifen.Carrolls Romane enden sehr abrupt.Gemeine Menschen könnten behaupten, die Romane stürzten ab.Als Liebhaber seiner Romane würden wir das aber nie nicht sagen, gell Anubis ? :DPS:Doppelte Verneinung gilt bei uns nie nicht als Bejahung. :D

Bearbeitet von Konrad, 07 Mai 2005 - 16:30.


#7 ANUBIS

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Geschrieben 07 Mai 2005 - 23:57

@OliverIch hab nichts gegen Carrolls Storyendings, das ist wohl falsch rübergekommen :D Mir ist es nur manchmal zu schnell(gerne würde ich noch mehr lesen wollen)oder wie bei " Sleeping in Flames "..da war mir zum Heulen zu Mute..kein Happy-End( eher ein typisches Carroll-End)!Das Buch und vor allem der Schluß hat mich emotional tief bewegt :D Greetz
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#8 Konrad

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Geschrieben 08 Mai 2005 - 15:27

Das Buch und vor allem der Schluß hat mich emotional tief bewegt

Und dennoch dachte ich beim Schluß, wie auch bei "Land des Lachens", es hätte kein derart pointierten Endes bedurft. Es war überflüssig, die Geschichte nochmals "aufzubiegen". Btw, vielleicht sollten wir mal einen Carroll-Thread eröffnen. Gruß, Konrad

#9 ANUBIS

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Geschrieben 08 Mai 2005 - 17:51

@Konradeine Idee der ich gewiß nicht abgeneigt wäre :D Greetz
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#10 Rusch

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Geschrieben 08 Mai 2005 - 18:50

Euer Wunsch ist mir Befehl. Ich hoffe ich habe kein Posting übersehen.

#11 Thomas Sebesta

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Geschrieben 08 Mai 2005 - 19:00

Zur Unterstützung ein Überblick der in dsfdb.org gespeicherten Werke und Ausgaben dsfdb.org - Jonathan Carroll/Werke dsfdb.org - Jonathan Carroll/dt. Veröffentlichungen fehlt da noch was? Gruß Thomas

Bearbeitet von t.sebesta, 08 Mai 2005 - 19:00.

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#12 ANUBIS

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Geschrieben 08 Mai 2005 - 19:37

Danke Rusch das ging ja rasch( kleines Wortspiel) :D @Thomasyep da fehlen noch einige Romane:-)" Fieberglas" + " Das hölzerne Meer " beide als HC im Eichborn Verlag erschienen!" Pauline umschwärmt "-Europa Verlag ISBN 3-203-76001-0( Hardcover)" Wenn Engel Zähne zeigen " - Europa-Verlag ISBN 3-203-51248-3 ( Hardcover)" Wenn die Ruhe endet "- suhrkamp TBwas mir so spontan aufgefallen istGreetz
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#13 Thomas Sebesta

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Geschrieben 08 Mai 2005 - 20:55

@anubisdanke, werden die Lücken mal füllen, mit deiner (eurer) Hilfe.GrußThomasPS: da fällt mir schmerzlich auf, dass die im Importkatalog aufgenommenen Werke und Ausgaben beim Autor nicht angezeigt werden - da ist noch Coding notwendig (seufz)

Bearbeitet von t.sebesta, 08 Mai 2005 - 21:02.

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#14 Konrad

Konrad

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Geschrieben 08 Mai 2005 - 21:24

Vielen Dank, Rusch, das ist wirklich ein prompter Service. :D Für Leser, die Carrolls Romane noch nicht kennen, gibt es hier eine sehr schöne Einführung: 7317.html Und zur Ergänzung noch eine Rezension von "Wenn Engel Zähne zeigen": 8007.html Ich selber habe Carrolls Romane erst vor kurzer Zeit für mich entdeckt und daher erst 4 Romane gelesen: Das Land des Lachens Wenn die Ruhe endet Schlaf in den Flammen Vor dem Hundemuseum Alle waren sehr beeindruckend, so daß ich unbedingt weiterlesen muß. Ich brauche also noch Vorschläge, welches ich als nächstes lesen sollte. ;) Kennt jemand "Wenn Engel Zähne zeigen" ? Gruß, Konrad

Bearbeitet von Konrad, 08 Mai 2005 - 21:57.


#15 ANUBIS

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Geschrieben 09 Mai 2005 - 00:26

@KonradWitzigerweise ist das Buch " Wenn Engel Zähne zeigen " der einzige Roman von Carroll den ich erst kürzlich Antiquarisch erworben habe und folglich noch nicht gelesen habe. :D Ich empfehle Dir " Das hölzerne Meer " ( Wooden Sea ) sein bisher letzter auf Deutsch erschienene Roman( leider ;) )!Greetz
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#16 g. b. corner

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Geschrieben 09 Mai 2005 - 08:13

hallo, schön, dass hier so viel carroll gelesen wird - ich habe ihn auch sehr gern. es ist das thema mit den schlüssen aufgetaucht. mit denen habe ich ehrlich gesagt auch ein problem, wobei ich nicht von "absturz" reden würde - meiner meinung nach beginnen die bücher schon ab der hälfte damit, langsam abzufallen. das liebenswerteste an carroll sind ja seine protagonisten - man lebt richtig mit ihnen mit, aber dann dringt ja das phantastische oder unheimliche massiv in ihre jeweiligen welten ein, und irgendwann verliert man die protagonisten mit ihren "kleinen" problemen vor lauter hokuspokus und "großen" problemen etwas aus den augen. eine positive ausnahme stellt übrigens "White Apples" dar, das ich zuletzt von ihm gelesen habe - ein sehr gelungenes buch. aber im grunde kenne ich kein wirklich schlechtes buch von ihm.gruss,georg

#17 Konrad

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Geschrieben 09 Mai 2005 - 09:12

eine positive ausnahme stellt übrigens "White Apples" dar, das ich zuletzt von ihm gelesen habe - ein sehr gelungenes buch.

Soviel ich weiß, wurde "White Apples" ja noch nicht übersetzt. Wie lesen sich Carrolls Bücher in Englisch ? Bei einer Übersetzung geht ja immer etwas verloren. Ich hatte allerdings zumindest bei den von mir gelesenen Bücher den Eindruck, daß sie gut übersetzt wurden.

es ist das thema mit den schlüssen aufgetaucht. mit denen habe ich ehrlich gesagt auch ein problem, wobei ich nicht von "absturz" reden würde

Das war vielleicht eine unglückliche Formulierung. Mir ist nur aufgefallen, daß Carroll zu bemerken scheint, daß seine Bücher zum Ende hin abfallen und mit künstlichen Mitteln versucht, das Flugzeug wieder hochzuziehen, was ja bekanntermaßen oftmals das Abschmieren eher befördert als verhindert. Gruß, Konrad

#18 Oliver

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Geschrieben 09 Mai 2005 - 09:48

Bei einer Übersetzung geht ja immer etwas verloren. Ich hatte allerdings zumindest bei den von mir gelesenen Bücher den Eindruck, daß sie gut übersetzt wurden.

Möchte ich bestätigen. Ich habe alle Carroll-Bücher gelesen, die letzten auf englisch, davor immer auf deutsch, und jedes Mal sprach die gleiche Stimme zu mir. Zu den Roman-Enden: Bisher habe ich noch nicht rausgefunden, warum Carroll meint, dass alle seine Bücher so unheimlich kurz sein müssen; das mag ein Grund dafür sein, dass die Enden teilweise etwas abrupt wirken. Hat er sich dazu mal irgendwo geäußert?
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#19 g. b. corner

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Geschrieben 09 Mai 2005 - 12:15

zu den übersetzungen: habe ihn früher auf deutsch gelesen und kaufe mir die neueren auf englisch, aber nur, weil ich nicht so lange warten will - er ist definitiv kein sprachspieler, und seine figuren sprechen auch kaum amerikanische dialekte oder slang (am ehesten noch austriazismen - er ist ja ein halber wiener), daher kommt sein stil auch im deutschen schön herüber.

gruss,
georg

#20 Konrad

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Geschrieben 09 Mai 2005 - 15:16

Ich habe alle Carroll-Bücher gelesen, die letzten auf englisch, davor immer auf deutsch, und jedes Mal sprach die gleiche Stimme zu mir.

Das scheint mir wichtig zu sein, Oliver, denn neben den so liebenswert und lebendig gezeichneten Charakteren haben Carrolls Romane für mich auch einen ganz besonderen Ton. Ich kanns nicht so richtig beschreiben, aber es scheint mit der Form des inneren Monologs zu tun zu haben, der eher wie ein Dialog mit dem Leser wirkt. Gleichzeitig ist die Sprache gepflegt, aber nicht gekünstelt, wie schon Georg angedeutet hat. Der Sprachrhythmus ist nicht zu schnell, so daß die Gedanken richtig fließen können. Kurzum, er geht einem ins Ohr wie ein angenehmer Begleiter bei einem Spaziergang. Gruß, Konrad

Bearbeitet von Konrad, 09 Mai 2005 - 15:26.


#21 Oliver

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Geschrieben 09 Mai 2005 - 17:05

Das scheint mir wichtig zu sein, Oliver, denn neben den so liebenswert und lebendig gezeichneten Charakteren haben Carrolls Romane für mich auch einen ganz besonderen Ton.(..)Kurzum, er geht einem ins Ohr wie ein angenehmer Begleiter bei einem Spaziergang.

Das ist eine gute Beschreibung, so empfinde ich seine Werke auch und das ist einer der Gründe, warum ich sie so gerne lese. Wenn ich das jetzt aber an konkreten Textstellen belegen müsste, hätte ich Probleme. :D Gut, manchmal "dreht er richtig auf", am Anfang von "Das Land des Lachens" gibt es eine Stelle, wo er ein fiktives Buch dieses Autoren zitiert, diese Passage ist schlicht hinreißend.
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#22 Konrad

Konrad

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Geschrieben 14 Mai 2005 - 06:36

Gut, manchmal "dreht er richtig auf", am Anfang von "Das Land des Lachens" gibt es eine Stelle, wo er ein fiktives Buch dieses Autoren zitiert, diese Passage ist schlicht hinreißend.

Ja, ich erinnere mich, kann es aber leider nicht nachlesen, da ich das Buch verliehen habe. Das war sehr intensiv, so daß ich beim Lesen dachte, da müsse wohl etwas Autobiographisches dabei sein. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, welchen Autor könnte Carroll in seiner Jugend so geliebt haben ? @Anubis: Würdest du das "Das hölzerne Meer" zu seinen Romanen mit positiver Grundstimmung rechnen ? Ich vermute, "Wenn Engel Zähne zeigen" gehört zum Kaliber "Wenn die Ruhe endet".

#23 ANUBIS

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Geschrieben 14 Mai 2005 - 23:01

@KonradPositive Grundstimmung bei Carroll :P Scherz beiseite...yep!!Ist der Dritte Roman der Crane View " Trilogie "!!( nach " Pauline umschwärmt " und " Fieberglas ")Wobei ich sagen muß das Fieberglas der wohl schwächste Carroll ist den ich gelesen habe.Man hat das Gefühl das der Autor zuviel gewollt hat und selbst nicht wußte wohin ihn seine Figuren führen werden :P Aber " Das hölzerne Meer " ist ein genialer Roman, kommt IMHO gleich nach "Das Land des Lachens "!Greetz
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#24 Konrad

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Geschrieben 15 Mai 2005 - 12:34

Positive Grundstimmung bei Carroll :P

Ja, ich gestehe, da fehlt zumindest ein weiteres "er" hinter dem "positiver". :P Er gibt sicherlich Romane von ihm, die man zu Depressionen neigenden Lesern nicht empfehlen kann. Aber z.B. "Vor dem Hundemuseum" würde ich schon als deutlich "optimistischer" einstufen als z.B. "Wenn die Ruhe endet". Was mich etwas verwundert, ist die häufig gehörte Favorisierung seines Erstlings "Land des Lachens". Der Roman hat zwar einen hinreißenden ersten Teil und wunderbare einzelne Stellen, fällt aber dann doch viel früher deutlich ab als die anderen Romane. Insbesondere fallen häufige Wiederholungen im Mittelteil auf. Der Knalleffekt am Ende wirkt m.E. im Vergleich zum wunderbar fein und schlüssig gezeichneten Anfang, holzschnittartig und überdramatisch.

Bearbeitet von Konrad, 15 Mai 2005 - 12:36.


#25 Konrad

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Geschrieben 25 Mai 2005 - 08:56

Ich lese gerade "Das hölzerne Meer" und muß leider sagen, ich bin schwer enttäuscht.
Das Carroll-Feeling will sich einfach nicht einstellen.

Die Sprache ist nicht stimmig.
Die Tempi sind teilweise falsch, einzelne Worte unpassend, der Sprachrhythmus stimmt nicht.
Die Sätze liegen quer im Mund.
Der Roman wurde m.E. schlecht übersetzt.

Ein paar Beispiele aus der Seite, die ich gerade lese:
"Auf der schwarzen Erde lag etwas sehr viel Helleres, beinahe Weißes.
Der Kontrast war so lebhaft, daß niemand es hätte übersehen können."
Das englische Wort war vermutlich "vivid", was man aber in diesem Kontext passender mit "deutlich" oder "intensiv" übersetzt hätte.
Ein Stück weiter:
"Ich mußte sogar lächeln, als ich dachte, daß ich das Grab eines Tieres aufgebuddelt hätte, um einem anderen eines zu graben."
Falscher Tempus, muß "hatte" heißen, außerdem einfallslose Übersetzung von "think", besser wäre "mir einfiel" oder "mir auffiel" gewesen.
Ein Stück weiter:
"Pauline interessierte sich für Zoologie. Ich dachte, sie würde sich den Knochen vielleicht gern anschauen;.."
"Anschauen" tue ich ein Panorama oder ein Bild, aber einen Knochen würde ich mir "ansehen".
Auch "denkt" er mal wieder...
Ein Stück weiter:
"Das Auge des Hundes war aufgegangen, und er starrte mich an."
Ich kenne den englischen Originaltext nicht, aber es klingt plump und nicht nach Carroll.
"Aufgehen" tut eine Naht oder ein Hefeteig; in diesem Fall wäre wohl "hatte sich geöffnet" passender gewesen.
Solche Ungenauigkeiten gibt es an vielen Stellen.
Zusammengenommen lassen sie die Sprache holprig erscheinen und zerstören die Atmosphäre des Romans.

Natürlich ist es nur eine Vermutung, daß es eine Schwäche der Übersetzung ist, aber die Beispiele und der Unterschied zum sprachlichen Eindruck der anderen Romane deuten sehr darauf hin.
Die Suhrkamp-Übersetzungen waren deutlich besser.
Schade, hätte ich das Buch in der Buchhandlung anlesen können, hätte ich es wahrscheinlich nicht gekauft.

Gruß,
Konrad

PS:
Hat zufällig jemand das englische Original ?

Bearbeitet von Konrad, 25 Mai 2005 - 13:07.


#26 g. b. corner

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Geschrieben 25 Mai 2005 - 14:20

jo, hier ein paar der sätze im original:"On top of the dark dirt was something much brighter, almost white. It was such a vivid contrast that no one could have missed it.""I even smiled thinking I had upset one animal's grave digging a place for another.""The dog's eye had opened and he was staring right at me."naja, übersetzen ist immer schwierig. in diesem fall ist es aber auch so, dass der protagonist Frannie McCabe keiner von Carroll's üblichen urbanen profis ist, sondern mehr ein "Landei" - entsprechend ist auch die sprache eine andere, das buch liest sich auch im original längst nicht so "sophisticated" wie viele andere.(das buch hat in meiner liste übrigens auch nur 3 von 5 punkten, hat mir also auch nicht so toll gefallen - eines seiner schwächeren, aber als leser hat man leicht schimpfen!)gruss,georg

#27 Konrad

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Geschrieben 25 Mai 2005 - 17:15

naja, übersetzen ist immer schwierig. in diesem fall ist es aber auch so, dass der protagonist Frannie McCabe keiner von Carroll's üblichen urbanen profis ist, sondern mehr ein "Landei" - entsprechend ist auch die sprache eine andere, das buch liest sich auch im original längst nicht so "sophisticated" wie viele andere.

Georg, das hatte ich mir auch schon gedacht.
Die Sätze sind merklich einfacher und kürzer gehalten.
Aber ich habe den Eindruck, daß die Prägnanz der Sätze im Original viel besser ist.
Die Holprigkeit der Sprache kommt von der Übersetzung.

Hier noch so eine typische Stelle:
"Ich will dich nur ins Bett bringen, Vertue. Es ist hübsch hier. Ein hübsches Fleckchen zum Bleiben."
Da möchte man doch dem Übersetzer an die Gurgel springen und ihn anbrüllen, "Verweilen", zum Henker, "Verweilen" heißt das Wort. ;)
Das Ganze erinnert unfreiwillig an den berühmten Witz mit dem Angeklagten, der seine Frau nach unzähligen Wortverwechselungen fast erschlagen hätte und nach der Schilderung des Tathergangs mit dem Richterspruch endet: "Freispruch, ich hätte sie schon bei Andromeda erschlagen !"

Hmm, Du bringst mich da übrigens auf eine Idee.
Vielleicht wäre das eine Gelegenheit für mich, mit einem weniger "sophisticated" Text mal die englische Lektüre zu wagen.
Schlimmer als die "Schlaglöcher" in der Übersetzung können Unterbrechungen zur Wörterbuchbefragung auch nicht sein. ;)

Gruß,
Konrad

PS: Hier ist der Link zum Witz: http://www.knuts.de/willi.htm

Bearbeitet von Konrad, 27 Mai 2005 - 11:40.


#28 Konrad

Konrad

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Geschrieben 27 Mai 2005 - 11:58

Da möchte man doch dem Übersetzer an die Gurgel springen und ihn anbrüllen, "Verweilen", zum Henker, "Verweilen" heißt das Wort. :huh:

Huch, habe ich da jemand vielleicht auf den Schlips getreten ? :lookaround:
Sorry, war nicht persönlich gemeint.


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