Kennt jemand Mangas?
#1
Geschrieben 12 Mai 2005 - 20:57
#3
Geschrieben 12 Mai 2005 - 21:30
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#4
Geschrieben 12 Mai 2005 - 21:59
#5
Geschrieben 13 Mai 2005 - 07:16
Sehr zu empfehlende Manga Reihe für SF-Fans ist "Planetes". Eine supergute SF-Story mit detaillreichen Zeichnungen. Allerdings ist im deutschen Band 2 etwas mit der Übersetzung schief gelaufen. Man ersetzt aber dann einfach Mars mit Jupiter, dann ist es wieder zu den anderen Bänden stimmig !
Planetes bei Panini und Planetes-Forumthread bei Paninicomics
Es gibt auch eine sehr gute Animeserie zu den Mangas, allerdings noch nicht in der deutschen Fassung.
Hier einige Rezensionen zu den ersten drei Bänden der Serie (Band 5 erscheint demnächst)
Bearbeitet von Khaanara, 13 Mai 2005 - 07:25.
#6
Geschrieben 13 Mai 2005 - 07:24
Beverly, da muss ich mich Rush anschließen.Wo lebt ihr eigentlich?
Warst Du in den letzten zehn Jahren mal in einer Buchhandlung?
Sorry, aber die Frage schließt sich an Dein Statement "und meines Wissens gibt sie auch schon in Deutschland" unmittelbar an, denn: Selbst in der Provinz haben sich Mangas inzwischen eine feste und meist nicht unerhebliche Ecke in jeder Buchhandlung erobert, im Gegensatz zu westlichen Comics. Selbst wenn man sich also nicht dafür interessiert und den Buchmarkt nicht so verfolgt: Das konnte man gar nicht übersehen.
@molo: Das mit dem Klopapier soll eine Ente sein. Tatsache ist aber wohl, dass wirklich mehr als ein Drittel des japanischen Druckausstoßes für Mangas verwendet wird.
@Khanaara: Zustimmung, gerade wegen der guten SF-Stories habe ich mich dafür angefangen zu interessieren, ich bin sonst nicht so der Comic-Fan.
Bearbeitet von Oliver, 13 Mai 2005 - 07:25.
- • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
- • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
-
• (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
-
• (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
-
• (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
-
• (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)
#7
Geschrieben 13 Mai 2005 - 08:26
Beverly, selbst in Österreich sind diese Dinger schon an vorderster Front und bis in die tiefste Proviz (hier bei uns) zu finden. Mein jüngerer Sohn und mein Neffe dürften die Aussage von Alex insoferne bestätigen, dass im Haus meiner Schwester und in meinem deren zellulöser Vorrat an Mangas ganz bestimmt den doppelten Jahresbedarf an Clopapier übertrifft. Mein Neffe hat sich duch diese sogar entschlossen eine höhere grafische Schule zu besuchen um seinen Mangas "endlich einen professionellen Toutch" (Originalzitat) zu verpassen und mein Homeserver muss monatlich einer mitternächtlichen, geheimen, Entmangarungkur unterzogen werden um noch einen minimalen Festplattenplatz für so unwichtige Dinge wie SF-Rezensionen und dsfdb.org-Source-Code zu schaffen, welche nur mit Hängen und Würgen noch eine kleine bedrohte Enklave im Space verteidigen, aber vermutlich auf eher kurz als lang vollkommen ausgerottet werden, wenn nicht Neuland dazugewonnen werden kann (sonst droht das Exil im abgeschottenten Ghetto des Laptop der noch tabu ist). einen mangagequälten Gruß Thomas...gibt sie auch schon in Deutschland. Kennt die bzw. SF-Comics jemand?...
Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria
Blog zur Sekundärliteratur: http://sebesta-seklit.net/
Online-Bibliothek zur Sekundärliteratur: http://www.librarything.de/catalog/t.sebesta
Facebook-Gruppe: https://www.facebook...tik.ge/members/
#8
Geschrieben 13 Mai 2005 - 08:38
Bearbeitet von Rusch, 13 Mai 2005 - 08:42.
#9
Geschrieben 13 Mai 2005 - 09:10
Bearbeitet von Khaanara, 13 Mai 2005 - 09:12.
#10
Geschrieben 13 Mai 2005 - 10:53
Diese Aussage ist insofern witzig, als Carlsen & Ehapa den Manga-Boom in Deutschland initiiert haben - auch wenn es beim ersten Anlauf bei beiden ("Akira", "Okami" etc. bei Carlsen, der erste "Sailor Moon"-Versuch bei Ehapa) nicht so recht geklappt hat. Stichwort "Sailor Moon": Durch solche und ähnliche Titel ist es gelungen, Mädchen zu Mangaleserinnen zu machen, während die früheren Comicveröffentlichungen fast immer den männlichen Comicleser im Auge hatten. Und nachdem der Manga-Boom jetzt wirklich in die letzte Provinz geschwappt ist & mit manchen Titeln gewaltige Auflagen erzielt wurden, zeichnet sich allmählich ab, dass der Höhepunkt dieses Booms überschritten ist - wobei ich mir vorstellen kann, dass es lange dauern wird, bis er ganz abebbt - wenn überhaupt ... @ Oliver: Das mit den guten SF-Stories ist zwar einerseits richtig, aber die Kunst, mit kleinen oder nicht so kleinen Bildchen & mehr oder weniger Text spannende Geschichten zu erzählen, beschränkt sich nicht auf das Land der aufgehenden Sonne. Und ich zumindest habe noch keinen Manga gefunden, der erzählerisch mit den (wieder: für mich) besten europäischen bzw. amerikanischen Comics mithalten kann. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur zu alt ... Grüße GerdSelbst Ehapa und Carlsen haben ihre Manga Sektion.
#11
Geschrieben 13 Mai 2005 - 12:12
Da würde ich, mangels Kenntnis, nicht zu widersprechen wagen. Vielleicht entdecke ich das auch noch, ich arbeite mich ja gerade langsam vor und bin halt über Shirow und Kishiro noch nicht hinaus gedrungen. Das muss ja nicht auf Japan beschränkt bleiben, mir ist nicht der Manga-Stil an sich wichtig, sondern gute Stories.@ Oliver: Das mit den guten SF-Stories ist zwar einerseits richtig, aber die Kunst, mit kleinen oder nicht so kleinen Bildchen & mehr oder weniger Text spannende Geschichten zu erzählen, beschränkt sich nicht auf das Land der aufgehenden Sonne.
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#13
Geschrieben 13 Mai 2005 - 23:10
Auf jeden Fall. Wenn ich als unmittelbar "Betroffener" mal drüber nachdenke, wie viele meiner Bekannten kaum "handfeste Bücher" lesen, aber Manga verschlingen wie nichts...aber mal im Ernst, hat man auch in 20 Minuten durch.MIch interessiert ganz konkret, ob man über Mangas oder andere Comics auch LeserInnen erreichen kann, die für ein gedrucktes Buch nicht zu begeistern sind
@Rusch
Diese Meinung mag vielleicht daran liegen, dass du nur bestimmte Vertreter kennst? :lookaround:auch wenn ich nicht verstehe, was an diesem Zeichenstil so besonders ist.
Okay, überdimensionale Kulleraugen vor lieblosen Hintergründen ("Kamikazediebin Jeanne", "Sailor Moon", "Najica") sind wirklich nicht der Zeichenkunst höchster Schluss, aber wer sich ein bisschen in der Szene umsieht, kann auf wahre Meisterwerke in Sachen Stil und optischer Qualität stoßen.
Vor allem der große Markt seriöserer Manga (die Anzahl an verschiedenen Reihen und Einzelwerken ist mittlerweile kaum noch auszumalen) bietet oft edelste Zeichnungen, aufwändige Kolorationen etc., etc.
»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«
#14
Geschrieben 14 Mai 2005 - 07:26
Zudem kann man an Mangas das Fortschreiten der globalen Kultur-Vermischung beobachten. So war z.B. das SF-Großmanga »Akira« in Japan damals Avantgarde, weil es sich sehr bei westlichen Stilistiken anlehnte, und eben nicht den üblichen, *verniedlichenden* Manga-Stil zeigte, sondern ziemich wirklichkeitsnahe Umgebungen und vor allem Menschen. - So stehts zumindest in der 2nd-där-Literatur.
Und Jueps:
20 Minuten für ein Manga?
Ich brauch derzeit für einem Band »Lone Wolf & Cub« mehrere U-Bahn-Fahrten von und zur Arbeit, von jeweils 20 Minuten. Ist »Lone Wolf†¦« ein besonders komplexes Manga, oder ich glotz ich nur schwelgerisch, ungewöhnlich lang die Zeichnungen an?
Grüße
Alex / m.
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#15
Geschrieben 14 Mai 2005 - 10:19
Wenn man mit Mangas - Comics - Menschen erreichen kann, die das Buch als Text nicht in die Hand nehmen, ist es doch sinnvoll, literarische Werke parallel zum Textbuch als Comic heraus zu bringen. Dann hätte man im Idealfall > Textbuch > Manga > Verfilmung Das gezeichnete Buch hätte dabei den Vorteil, dass man es inhaltlich 1 : 1 dem Textbuch anpassen kann. Unter dieser Klausel, keine Veränderungen der Handlung vorzunehmen, sprächte nichts dagegen, die gesamte "Weltliteratur" als Mangas aufzulegen und dadurch auch Menschen an sie heran zu führen, welche sich die gedruckten Schwarten nie ansehen würden. Wenn sich Comics schneller lesen als gedruckte Texte ist das noch ein zusätzlicher Vorteil, weil ich von mir selbst und anderen weiß, was für eine Quälerei die manchmal sein können. Bei meinen eigenen Bücher hätte ich kein Problem damit, parallel zum Textbuch auch noch einen Comic zu haben. Ich stelle mir nur den Aufwand für das Zeichnen und Drucken in Farbe (Schwarz-weiß halte ich für reizlos) viel größer vor als bei Textbüchern.Auf jeden Fall. Wenn ich als unmittelbar "Betroffener" mal drüber nachdenke, wie viele meiner Bekannten kaum "handfeste Bücher" lesen, aber Manga verschlingen wie nichts...aber mal im Ernst, hat man auch in 20 Minuten durch.MIch interessiert ganz konkret, ob man über Mangas oder andere Comics auch LeserInnen erreichen kann, die für ein gedrucktes Buch nicht zu begeistern sind
#16
Geschrieben 17 Mai 2005 - 14:32
Naja, das ist auch nicht ganz richtig, dann Heidi und Captain Future waren eigentlich auch schon im Manga Stil animiert. Und dazu gabe es Comics. Diese wären dann wohl die ersten Mangas in Deutschland gewesen. @Jueps: Das es besser Mangas jeseits des Schunds gibt, ist mir schon klar, aber auch Akira oder andere Serien konnen mich nie so voll ansprechen. Ist eben Geschmackssache.Diese Aussage ist insofern witzig, als Carlsen & Ehapa den Manga-Boom in Deutschland initiiert haben - auch wenn es beim ersten Anlauf bei beiden ("Akira", "Okami" etc. bei Carlsen, der erste "Sailor Moon"-Versuch bei Ehapa) nicht so recht geklappt hat. Stichwort "Sailor Moon": Durch solche und ähnliche Titel ist es gelungen, Mädchen zu Mangaleserinnen zu machen, während die früheren Comicveröffentlichungen fast immer den männlichen Comicleser im Auge hatten.Selbst Ehapa und Carlsen haben ihre Manga Sektion.
#17
Geschrieben 17 Mai 2005 - 18:09
#18
Geschrieben 17 Mai 2005 - 18:58
ER HAT JEHOVA GESAGT!!! :lookaround:Bei ins Deutsche übersetzten Mangas finde ich es schlichtweg doof, dass man sie von hinten nach vorne lesen muss. Soviel Authentizität fordere ich nicht. Ist aber bestimmt billiger für die Verlage, die sich nicht die Mühe machen wollen alles "umzudrehen".
(Das hat nichts mit Herstellungskosten zu tun, sondern ist eine heiß diskutierte Glaubensfrage.)
Bearbeitet von Oliver, 17 Mai 2005 - 18:59.
- • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
- • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
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• (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
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• (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
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• (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
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• (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)
#20
Geschrieben 18 Mai 2005 - 12:19
#21
Geschrieben 18 Mai 2005 - 13:40
Hi Rusch! Guter Einwand, bei dem Formulierungen wie "auch nicht ganz richtig" und "eigentlich auch schon" irgendwie zeigen, dass dir vielleicht auch nicht ganz wohl dabei ist, Captain Future und Heidi mit Akira, Okami, Ghost in the Shell etc.pp. in einen Topf zu schmeißen - oder ? Die Sache ist imho halt die: Sowohl CF wie Heidi (igittigitt) waren typische Merchandising-Produkte; der Erfolg der billig produzierten gleichnamigen (und einiger anderer) Zeichentrickserien hat dafür gesorgt, dass man den Markt mit entsprechendem Beiwerk füttern wollte - u.a. eben mit Comics. Nur: weder dieser Mädchencomic da oben noch CF sind als "Mangas" angekündigt worden, es sind auch grafisch keine Mangas sondern Zwitter mit Elementen der Manga- und der westlichen Comic-Ästhetik (wobei imho die westlichen Elemente deutlich überwiegen; japanisch sind eigentlich nur die Kulleraugen) - genauso, wie man übrigens auch die ursprünglichen Zeichentrickserien nicht ernsthaft mit Animes wie Akira, Ghost in the Shell, Prinzessin Mononoke etc.pp. vergleichen würde. Denn der Vergleich würde nicht nur hinken, der hätte ein abbes Bein. Als man Akira & Co in Deutschland auf den Markt gebracht hat, hatte man die Mangas bereits als spezifisch japanisches kultuelles Phänomen im Auge, d.h. man hat auch bewusst auf die Besonderheiten dieser Art von Comics hingewiesen (auch wenn das anfangs noch nicht die "falsche" Leserichtung war, weil die ersten Mangas in Deutschland Übernahmen von US-Ausgaben der betreffenden Mangas waren (übrigens meist auch aus dem Englischen übersetzt wurden) und die Vorlagen für den dortigen Markt bereits gespiegelt worden waren). Von mir aus kann man CF und dieses andere Ding - wie hat's nochmal geheißen? - gerne als "Proto-Mangas" bezeichnen, aber mit "richtigen" Mangas haben die Dinger imho nichts zu tun. Grüße Gerd edit: SchlechtschreibdingensNaja, das ist auch nicht ganz richtig, dann Heidi und Captain Future waren eigentlich auch schon im Manga Stil animiert. Und dazu gabe es Comics. Diese wären dann wohl die ersten Mangas in Deutschland gewesen.
Bearbeitet von Gerd, 18 Mai 2005 - 13:42.
#22
Geschrieben 18 Mai 2005 - 15:03
Naja, kommt drauf an. Die 20 Minuten bezogen sich jetzt mehr auf "Billige-Aber-Gute-Zwischenunterhaltung-Manga" wie "Dr. Slump".
Für die höheren Niveaus braucht man schon richtig lange, das ist wahr.
@Rusch:
Definitiv Geschmacksache. Wenngleich es wirklich die unterschiedlichsten Stile gibt und dir bestimmt einer gefällt.
»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«
#23
Geschrieben 18 Mai 2005 - 15:22
#24
Geschrieben 20 Mai 2005 - 22:16
Danke für den Hinweis! Die ersten zwei Bände habe ich mir jetzt besorgt und finde ich sehr schön. zu der Thread-Frage: Sicherlich lässt sich über Comics eine bestimmte Zielgruppe ereichen, die nicht unbedingt deckungsgleich mit anderen sein muss. Ob aber als typische geltende Manga-Eigenschaften (von hinten nach vorne lesen, Figurenzeichnung) übernommen werden müssen, bezweifle ich. Im Handel habe ich mal Comics mit amerikanischen Themen (z.B. Spiderman) im "Manga-Stil" gesehen. Was auch immer darunter zu verstehen ist, denn selbst bei den Mangas gibt es große Unterschiede. und einer meiner Lieblingscomics, "Akira", empfinde ich nicht als typisch japanisch. Ich denke, dass durchaus Anleihen genommen werden können. Also, was sind die Eigenschaften von Mangas und welche können für das eigene Projekt übernommen werden, ist das gesamte Konzept stimmig? Ein "künstlich" hergestelltes Manga aus Deutschland wäre aber nicht unbedingt zielorientiert. So muss man sich eben überlegen, was zu dem Produkt passt, das man verkaufen möchte. Zum Beispiel würde ich nicht darauf beharren, dass die Leserichtung von hinten nach vorne gehen soll. Ob das einen Manga ausmacht und für deutsche Comics nachgeahmt werden muss? Ich bin übrigens den Buchverlagen überaus dankbar, dass sie sich nicht sklavisch an Lesetraditionen anderer Länder halten. So kann ich meinen Haruki Murakami wie gewohnt von "vorne" beginnen. Generell ist die Idee einer Comicumsetzung gut. Relativ gut ist diejenige von "Der ewige Krieg", mehr schlecht ist die Umsetzung des ersten und einzigen Bands vom Perry-Rhodan-Konzilszyklus (beides keine Mangas).Sehr zu empfehlende Manga Reihe für SF-Fans ist "Planetes". Eine supergute SF-Story mit detaillreichen Zeichnungen. Allerdings ist im deutschen Band 2 etwas mit der Übersetzung schief gelaufen. Man ersetzt aber dann einfach Mars mit Jupiter, dann ist es wieder zu den anderen Bänden stimmig !
#25
Geschrieben 20 Mai 2005 - 23:28
Hi Gerd, das kann ich von mir so nicht bestätigen, Ich finde zb die meisten europäischen comics eher öde, Moebius mit seinem Incal mal als ausnahme. Ich lese sehr viel US Comics, meist DC aber DC Vertigo, Dark Horse usw . Es gibt aber sehr gute Mangas die auch von der Story her mit US oder europaischen Comics mithalten können. Von der Story her ist der ja schon erwähnte manga "akira" von Otomo sicher einer der Meilensteine, aber auch "kleine" Mangas wie zb "Spirit of Wonder" sind einfach klasse. Welche Klasse Mangas haben kann man ja auch bei ihren Filmverwanten sehen. Nicht umsonst hat 2002, Sen to chihiro no kamikakushi von Hayao Miyazaki den Goldenen Bären gewonnen. <>< Torstenich zumindest habe noch keinen Manga gefunden, der erzählerisch mit den (wieder: für mich) besten europäischen bzw. amerikanischen Comics mithalten kann. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur zu alt ...
#26
Geschrieben 21 Mai 2005 - 12:48
#27
Geschrieben 21 Mai 2005 - 12:59
Hi Torsten, das glaube ich dir gerne, deshalb hatte ich ja auch "für mich" geschrieben Es ist nun einmal wirklich so, dass ich Sachen wie "Akira" oder "Okami" oder "Nausicaä" etc. ganz gern gelesen (und mich nicht gelangweilt) habe, dass jedoch keiner dieser Titel es in meine Comic Top 20 schaffen würde. Möglicherweise hat das mit Sehgewohnheiten zu tun, möglicherweise mit der Gewöhnung an eine bestimmte Art des Storytelling, obwohl ich da jeweils weite Wege von den Anfängen bis heute gegangen bin ... Aber ich habe eben noch nie einen Manga gefunden, der so vielschichtig und komplex erzählt ist wie "Sandman" oder "Watchmen", oder der mich berührt hat wie "Silence" oder der "Brief Lives" Storyarc in Sandman oder "Enemy Ace: War Idyll", der grafisch so weit geht wie "Lone Sloane" oder "Stray Toasters", der die speziellen erzählerischen Möglichkeiten des Mediums so nutzt wie Hermann oder Mathieu in ihren Comics - der mich einfach so überzeugend auf eine Reise "mitgenommen" hat wie "V for Vendetta", "Corto Maltese", "La Quete de l'Oiseau du Temps", "Miracleman", "Les Passagers du Vent", "Jonathan" und und und ... Ich kann es nicht ändern ... :lookaround: @ Ulrich: volle Zustimmung; Marvanos Comicadaption von "Der ewige Krieg" ist imho sehr gut gelungen, die Ellmer/Pfaender-Version vom "Konzil der Sieben" eine - noch sehr freundlich ausgedrückt - Peinlichkeit. Grüße GerdHi Gerd, das kann ich von mir so nicht bestätigen, Ich finde zb die meisten europäischen comics eher öde, Moebius mit seinem Incal mal als ausnahme.
#28
Geschrieben 21 Mai 2005 - 13:36
Zuerst einmal: Mangas, und Comics allgemein, SIND eine +- literarische Kunstform, die insbes. mehr Jugendliche anspricht als es "normale" Bücher tun. Vor einigen Jahren bemühte sich ja das Meme "graphic novel" sich durch zu setzen, und ich finde diesen Begriff trotz einiger "Out"-Erscheinungen noch immer sehr passend. Besser wäre noch "graphic serial novel".
Comics sind aber auch eine EIGENE Kunstform, die m.E. in den letzten 30 Jahren endlich im Mainstream angekommen ist, und daher NICHT nur geeignet, Buchtexte ins Konsumierbare um zu setzen. (Das gab's übrigens in den US schon mal vor ca. 40 Jahren - hieß Classics Illustrated!) Wenn man sich überlegt, eine Idee als Comic unter die Leute zu bringen, sollte man sich auch überlegen, wie man das Ganze visuell anlegen will bzw. was man grafisch-erzählerisch erreichen will. Leute wie Howard Chaykin und Frank Miller "schieben am Umschlag" () mit ihren Werken, fast bei jedem neuen Serientitel auf eine andere Art.
Dabei sehe ich Comics als eine Art extrem langsames Kino, und dabei noch reizvoller als normales Kino wg. seiner Langsamkeit und der "Zwischenbilder" die man im Kopf bauen muss, um die Panels/Texte zu verbinden. Also der visuelle Impetus, ähnlich stark aber viel langsamer, eines Films gekoppelt mit der Fantasie-Anregungs-Fähigkeit () eines Buches.
Mein erstes japanisches Comic war Lone Wolf & Cub, das im engl.-sprachigen Markt von Frank Miller präsentiert wurde. War das schon ein Manga? Ein Japaner würde wohl "ja" sagen. Das sagte mir vom Aufbau und "Pacing" (kann mir dafür mal jemand ein ähnlich gutes Wort in dt. verraten?), aber weniger von der Zeichnerei, zu.
Seitdem sagten mir eigentlich nur 2 Serien so richtig zu: Miyazakis Nausicäa und Kishiros Battle Angel Alita. Dazu möchte ich demnnächst mehr in jeweils eigenen Threads schreiben. Vor ca. einem Jahr entdeckte ich noch Warrior Nun, das sehr auf dem "occult fantasy"-Trip (Buffy und Konsorten) schwimmt, mir aber trotzdem hier und da gut gefiel. Leider ging mir da auch prompt die Knete aus - Comics Lesen ist ein teures Vergnügen.
Auf jeden Fall ist beim Manga-Querlesen (und da bin ich als traditioneller US-Comics-Fan noch nicht sehr weit) klar, dass SF- und insbes. Endzeit-Themen (der Mensch auf letzten Füßen vor der Übermacht seiner eigenen Erfindungen) darin relativ oft vorkommen.
P.S.: Mangas von links nach rechts zu drucken ist schon deshalb angesagt, weil in moderneren Comics das Panel-Layout ein wesentlicher Bestandteil der Kunst geworden ist; Panel-Ecken und Sprechblasen fließen in Leserichtung in einander über. Man müsste also wahrhaftig ALLES Grafische spiegel verkehren...
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 14 November 2008 - 00:00.
/KB
Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]
Junge: (schockiert, aber er nickt)
Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.
Junge: Ich habe einen! -...
Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?
Junge: ... Robin.
Prof.: Und einen Nachnamen. [..]
Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?
Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.
(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)
#29 Gast_Smiley_*
Geschrieben 21 Mai 2005 - 14:41
#30
Geschrieben 21 Mai 2005 - 18:02
Der Vergleich ist gar nicht so weit hergeholt. Die Serie "Heidi" ist von den selben Machern wie die Animes "Die letzten Glühwürmchen"( Isao Takahata), "Prinzessin Mononoke" und "Chihiros Reise ins Zauberland"(Hayao Miyazaki).genauso, wie man übrigens auch die ursprünglichen Zeichentrickserien nicht ernsthaft mit Animes wie Akira, Ghost in the Shell, Prinzessin Mononoke etc.pp. vergleichen würde. Denn der Vergleich würde nicht nur hinken, der hätte ein abbes Bein.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
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