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Kleinverlage


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33 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 12 August 2005 - 13:11

Kleinverlage und ihre Nemesis, findet man im Blog von Dirk van den Boom, auch bekannt unter Diboo: http://sf-boom.blogs...sis-teil-1.html Wie ich finde, ein recht interessanter Ansatz, der bestimmt weitere Diskussionen hinter sich ziehen dürfte. Ich fang einfach mal an: Ist es nicht an der Zeit, die sogenannte "Kleinverlagsszene" an sich zu splitten? Ich meine, dort "tummeln" sich ja eine Vielzahl recht unterschiedlicher Firmen. Wie könnten man dem ganzen Struktur geben? Wie soll sich ein geneigter Leser dort zu Recht finden?

#2 Holger

Holger

    Temponaut

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Geschrieben 12 August 2005 - 13:58

Mir gefällt Dirks Abhandlung sehr gut. Ich zitiere mal die Stellen, die mir ein bekräftigendes Nicken abverlangt haben:

... Das digitale Druckverfahren, in dem die meisten dieser Serien hergestellt werden, erlaubt Kleinstauflagen. Das hat zur negativen Konsequenz, dass selbst Serien, die erkennbar schlecht sind und sich dauerhaft schlecht verkaufen, aus mir weitgehend unverständlichen Gründen künstlich am Leben erhalten werden. [...] Das Problem liegt darin, dass der Mechanismus abhanden gekommen ist, der die Spreu vom Weizen trennt - und das wiederum führt dazu, dass für den unbedarften Konsumenten die Tatsache allein, dass eine Serie über die ersten Ausgaben hinaus gekommen ist, kein Hinweis mehr auf einen gewissen Qualitätsstandard mehr bietet, da selbst Serien (oder Zyklen oder Einzelromane) mit Zwergauflagen weiter erscheinen. [...] Wenn ein Produkt für den Produzenten zu einem relativen Spottpreis angeboten werden kann und selbst Kleinstauflagen keine oder nur geringe Verluste einfahren, beginnen Marktmechanismen immer weniger zu greifen.

Bei genauerer Betrachtung sind die angeführten Überlegungen ausschlaggebend dafür, dass ich bislang instinktiv einen weiten Bogen um Kleinverlags-Serien gemacht habe. Wie Dirk schreibt, gewinnt man schnell den Eindruck, dass die marktwirtschaftliche Evolution auf dem Kopf steht. Das ist eigentlich sehr schade, denn die logische Konsequenz ist, dass eine sehr engagierte Szene an der Beharrlichkeit bestimmter Mitglieder zu scheitern droht. Ein Rezept gegen die "Aushöhlung" von innen dürfte nicht einfach zu finden sein, denn gerade in dieser sehr kleinen und eng verwobenen Szene wird wohl kaum eine Krähe der anderen das Auge aushacken. Sprich: eine Übersicht über empfehlenswerte Kleinverlagsprogramme dürfte schnell in einer Gesamtübersicht gipfeln. Grüße Holger
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#3 Morn

Morn

    Temponaut

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Geschrieben 12 August 2005 - 14:53

Ich stimme den von Holger zitierten Punkten auch voll und ganz zu. Allerdings kann es auch ein Vorteil sein, dass die marktwirtschaftlichen Mechanismen nicht greifen. Schliesslich bedeutet eine groessere Auflage nicht notwendigerweise Qualitaet, und ein kaum verkauftes Buch muss nicht unbedingt schlecht sein. Somit koennen einem eigentlich nur Rezensionen eine Orientierung bieten, wenn man weiss, dass man mit dem einen oder anderen Rezensenten oft uebereinstimmt. Hinzu kommt dann noch die eigene Erfahrung. Wenn man mit einigen Romanen eines Kleinverlages gute Erfahrungen gemacht hat, wird man sicherlich auch bei noch nicht rezensierten bedenkenlos zugreifen.

#4 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 12 August 2005 - 14:58

Rezensionen sind fast ebenso infaltionär wie die Kleinverlagsprodukte. Woran erkenne ich denn genau, welche der Rezensenten was taugen? Wo fängt die Krähe an und hakt ein Auge oder nicht? Im Prinzip bleibt nicht vieles andere, als genau darauf zu achten, wer das Produkt bespricht.Aber in einem hast du Recht. Wenn du dich mal an einen Verlag getraut hast und dir das Ergebnis gefallen hat, greifst du viel eher erneut zu, da stimme ich dir zu.

#5 Morn

Morn

    Temponaut

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Geschrieben 12 August 2005 - 15:35

Rezensionen sind fast ebenso inflationär wie die Kleinverlagsprodukte. Woran erkenne ich denn genau, welche der Rezensenten was taugen?

Wenn die Rezensenten schon viel rezensiert haben, kann man bei schon gelesenen Buechern ihre Meinungen mit den eigenen vergleichen und so herausfinden, ob man einen aehnlichen Geschmack hat. Das ist schon mal eine wichtige Voraussetzung, wuerde ich sagen. Zudem kann man die Rezensionen miteinander vergleichen: wie differenziert werden die Buecher bewertet, gibt es nur hui oder pfui usw. Ausserdem sagt auch der Stil der Rezension etwas aus. Es ist sicherlich schwierig zu unterscheiden bis nahezu unmoeglich, ob eine gute Rezension daher kommt, dass der Rezensent es gut findet, oder ob er dem Autor bzw. Verlag nahesteht. Aber wenn man diesbezueglich schlechte Erfahrungen macht, wird man wohl weder dem Rezensenten noch dem weiteren Verlagsprogramm vertrauen.

#6 ANUBIS

ANUBIS

    Bibliophilus Maximus

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Geschrieben 12 August 2005 - 15:46

Schliesslich bedeutet eine groessere Auflage nicht notwendigerweise Qualitaet,

Ja das stimmt..siehe zb. John Sinclair :D Greetz
" Der erste Trank aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott "

Werner Heisenberg,Atomphysiker
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#7 Lomax

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Geschrieben 12 August 2005 - 16:51

Na ja, ob man das Problem so sieht wie Dirk, hängt zu einem nicht unwesentlichen Teil von der Perspektive ab. Ich würde nämlich sagen, dass Dirk das Problem konstruiert, indem er schlichtweg alles als "Verlag" in einen Topf wirft und damit den kurzlebigsten Hobby-Kleinstverlag auf dasselbe Spielfeld wie den größten Publikumsverlag stellt.Ich würde vielmehr den typischen Hobbykleinverlag für den Rechtsnachfolger des Fanzines halten - der einfach technisch perfekter und damit "richtigen" Verlagsprodukten ähnlicher das an den Mann bringt, was schon immer veröffentlicht wurde. Früher eben nur zusammenkopiert und ohne Internet auch nicht so leicht zu verbreiten. Ich würde dann eher beklagen, dass durch diese neue Form des "Fanzinens" der kommunikative Aspekt der alten Szene verloren geht bzw. sich von den physischen Werken fort ins Internet verlagert. Und dass der ein oder andere der neuen "Fanziner" einen unberechtigten Höhenflug bekommt und sich selbst schon als Verleger sieht. Die Grenze zwischen dilletantischen Gehversuchen als Fanzines, ambitionierten Zines, semiprofessionellen Zines, kurzlebigen und langlebigen Fanzines hin zu wirklich professionellen Veröffentlichungen und zu Verlagen war schon immer fließend. Daran hat sich auch heute nichts geändert - nur dass inzwischen auch das unterste Ende der Skala oft schon professionell aussieht. Zumindest in der Optik - der Inhalt bietet dieselbe Bandbreite. Oder hat hier jeder schon die wirklich grottenschlechten Stümpereien vergessen, die man in manchem kopierten Zine als Prosa lesen konnte. Und zwar teilweise direkt neben wirklich gut geschriebenen Geschichten, weil die Herausgeber schlicht den Unterschied nicht sehen konnten?Also, Business - oder auch nicht Business - as usual, würde ich sagen.Und wer sich ein wenig auskennt, der sieht auch die Unterschiede, kennt seine Pappenheimer und weiß, welcher "Verlag" wo anzusiedeln ist. Zumindest, wenn ein Verlag sich eine Weile präsentiert hat.
"Modern Economics differs mainly from old Political Economy in having produced no Adam Smith. The old 'Political Economy' made certain generalisations, and they were mostly wrong; new Economics evades generalisations, and seems to lack the intellectual power to make them." (H.G. Wells: Modern Utopia)

#8 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 12 August 2005 - 17:01

Ein Rezept gegen die "Aushöhlung" von innen dürfte nicht einfach zu finden sein, denn gerade in dieser sehr kleinen und eng verwobenen Szene wird wohl kaum eine Krähe der anderen das Auge aushacken.

Nun, wer in den Foren aufpasst (*augenverdreh*), dem fällt sicher schon auf, dass die Szene alles andere als eng verwoben ist; in Ausnahmefällen ja (was dann in diesen Ausnahmefällen dem User nicht auffällt, da er ja nicht mitbekommt, wie A und B miteinander telefonieren), aber in der Regel gibt es bestenfalls ein _Nebeneinander_; und das fällt schon dem Käufer auf (aktuelles Beispiel: siehe foltom.de). Da Dirk nicht Ross und Reiter beim Namen nennt, hilft sein Beitrag niemandem, da er halt nicht wirklich eine Übersicht gibt, sondern bestenfalls eine solche leicht anreißt.

Bearbeitet von Guido Latz, 12 August 2005 - 17:07.


#9 Mammut

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Geschrieben 18 August 2005 - 10:26

Ein Rezept gegen die "Aushöhlung" von innen dürfte nicht einfach zu finden sein, denn gerade in dieser sehr kleinen und eng verwobenen Szene wird wohl kaum eine Krähe der anderen das Auge aushacken. Sprich: eine Übersicht über empfehlenswerte Kleinverlagsprogramme dürfte schnell in einer Gesamtübersicht gipfeln.

Vielleicht wäre eine Rangliste durch eine unabhängige Jury eine Möglichkeit. Eine Jury, die alle zwei Jahre ein Liste der wertvollsten Phantastikverlage erstellt. Allerdings dürfte es schwer sein, dafür Kriterien zu finden.

#10 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 18 August 2005 - 16:14

Und wen setzt Du in die Jury?

#11 Mammut

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Geschrieben 19 August 2005 - 06:58

DAS ist eine gute Frage. Vielleicht wäre das was für den SFCD.

#12 Darnok

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Geschrieben 19 August 2005 - 07:41

Allerdings haben die meisten Kleinverlage kein reines SF-Programm^^

#13 Mammut

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Geschrieben 19 August 2005 - 07:43

Stimmt, die kapseln sich ja gegen die Phantastik ab. Nun, dann müsste man auf anderem Wege eine Jury finden. Aber ich sehe schon ein, das gibt keinen.

#14 Oliver

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Geschrieben 22 August 2005 - 09:28

DAS ist eine gute Frage. Vielleicht wäre das was für den SFCD.

Da hast Du dann das gleiche Problem, wie allgemein in der (kleinen) deutschen Phantastik-Szene: Auch dort sitzen Leute, die selbst Kleinverlage betreiben. Soll, wenn z.B. Ronald M. Hahn in dieser Jury sitzen sollte, sein Verlag Nr. 1 außen vor bleiben oder soll man ernsthaft von Ronnibald verlangen, ein objektives Jury-Votum über seinen Verlag abzugeben?
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#15 Mammut

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Geschrieben 22 August 2005 - 09:41

Ja, ich weiß. Verleger müssten außen vor bleiben. Und Autoren sind auch ein wenig der Nestwärme zugetan, da ein gescheites und möglichst objektives Gremium zusammen bekommen, dürfte wohl fast unmöglich sein. Wie gesagt, war eine spontane Idee, die wohl nicht realisierbar ist.Aber eventuell wäre die Kategorie "Verlage" etwas für den DPP?

#16 Ronni

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Geschrieben 22 August 2005 - 10:38

oder soll man ernsthaft von Ronnibald verlangen, ein objektives Jury-Votum über seinen Verlag abzugeben?

natürlich, ist ja ganz einfach: Shayol ist besonders wertvoll :D Aber seien wir doch mal ehrlich, es ist doch unmöglich zu bewerten, "wie wertvoll" ein Verlagsprogramm ist, egal ob klein oder groß. Auf der anderen Seite gibt es schon sowas, wie einen "Verleger-Preis", und zwar die Sonderpreis-Kategorie beim KLP. Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

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#17 lapismont

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Geschrieben 22 August 2005 - 10:39

Das Problem haben die Juroren beim Kurd-Lasswitz-Preis auch, zumindestens äusserten sich die Steinmüllers so.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#18 Mammut

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    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 22 August 2005 - 10:41

Den KLP sollte man vielleicht nicht als Beispiel nehmen, da gerade dort die "Potentiell Voreingenommenen" sitzen.

#19 Ronni

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Geschrieben 22 August 2005 - 10:59

Den KLP sollte man vielleicht nicht als Beispiel nehmen, da gerade dort die "Potentiell Voreingenommenen" sitzen.

Gerade beim Sonderpreis muß ich sagen, daß wenig von Voreingenommenheit zu spüren ist. Aber zugegebener Maßen wird hier nur ein Teilbereich der Möglichen Kriterien abgesteckt: Wieviel Herzblut steckt im Projekt und wie ist der Umgang mit den Kollegen. Ein Publikum kann genau diese Kriterien weniger beurteilen. Auch dürfte klar sein, daß Jung-Autoren und Alt-Autoren, Leser und Buchhändler vollkommen unterschiedliche Auffassungen über den Wert eines Verlagsprogramms haben. Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

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#20 Oliver

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Geschrieben 22 August 2005 - 11:16

Aber seien wir doch mal ehrlich, es ist doch unmöglich zu bewerten, "wie wertvoll" ein Verlagsprogramm ist, egal ob klein oder groß.

Sicher. Aber bei einem Publikumspreis würde das dann auf ein (höchst subjektives) Sympathie-Votum hinauslaufen, und etwas Aussagekraft hat das ja auch. Da würde ich dann eher das Problem darin sehen, dass dann vermutlich die gewinnen würden, die keine Förderung oder Aufmerksamkeit durch einen Preis mehr brauchen, also die großen Verlage.
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#21 Gerd

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    Giganaut

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Geschrieben 22 August 2005 - 11:33

Den KLP sollte man vielleicht nicht als Beispiel nehmen, da gerade dort die "Potentiell Voreingenommenen" sitzen.

:blink: :blink: Das finde ich jetzt nicht nett. Und auch ein bisschen sehr pauschal. Wollja. Gerd :D
Sudden moroseness. One hop too far.

#22 Mammut

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Geschrieben 22 August 2005 - 11:42

@Gerd:Wieso? Der KLP wird von SF Profis vergeben, also denen, die mit SF ihr Geld verdienen. Zumeist bei einem oder mehreren Verlagen. Wo siehst du da eine unabhängige Bewertung gegeben? Die meisten dürften doch ein Interesse haben, dass Verlag A oder B relativ weit oben steht, da sie vielleicht Ambitionen haben oder dort unter Vertrag stehen.Nö, das ist nichts Unabhängiges.

#23 Gerd

Gerd

    Giganaut

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Geschrieben 22 August 2005 - 14:51

Eigentlich wollte / will ich ja gar nicht ernsthaft auf dieses Thema einsteigen (und so gesehen wäre - "und woanders stehen sie?" - die bessere Replik gewesen :D), aber da du nun einmal nachgehakt hast ...

Zunächst einmal ist jeder Mensch, der sich mit irgendetwas beschäftigt und demzufolge irgendwann auch auskennt, "potentiell voreingenommen."

Außerdem - wenn ein Werk für den KLP nominiert wird, das im gleichen Verlag erschienen ist, für den ich selbst gelegentlich arbeite - was bitte soll es mir dann "bringen", wenn dieses Werk gewinnt? Werden deswegen die Honorare (z.B. für Übersetzungen, Lektorate oder Redaktionen) erhöht? Nö. Wird eine große Sause gefeiert, zu der alle freien und unfreien Mitarbeiter des Verlags bzw. der betreffenden Sparte eingeladen werden, und wo dann so richtig der Bär steppt? Nö. (Das gilt jetzt für Großverlage, was die Kleinverlage angeht, kann ich es nicht sagen.)

Also, was soll mir es als freiem Mitarbeiter (und die meisten beim KLP Abstimmenden dürften "freie" sein) bringen, wenn o.e. Fall eintritt.

Wenn ich z.B. Verleger oder Herausgeber einer Reihe (normalerweise eines Klein- bzw. kleinen Verlags) bin, sieht die Sache schon wieder anders aus, denn wenn dann eines meiner "Objekte" gewinnt, stellt das zumindest einen Prestigeerfolg dar, der sich vielleicht sogar ein bisschen in klingender Münze auszahlt. Aber wie viele Verleger und Reihenherausgeber stimmen beim KLP mit ab?

Ich für meinen Teil halte persönliche Animositäten bzw. ein gelegentlich auftretendes "Lagerdenken" für das größere Problem - und das betrifft die Kleinverlagsszene mindestens ebenso sehr wie die "SF-Schaffenden", die beim KLP mit abstimmen.

Grüße
Gerd
Sudden moroseness. One hop too far.

#24 Mammut

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Geschrieben 22 August 2005 - 15:09

Ich für meinen Teil halte persönliche Animositäten bzw. ein gelegentlich auftretendes "Lagerdenken" für das größere Problem - und das betrifft die Kleinverlagsszene mindestens ebenso sehr wie die "SF-Schaffenden", die beim KLP mit abstimmen.

Wo siehst du zwischen Kleinverlagsszene und "SF-Schaffenden" den Unterschied? Ich dachte, die Kleinverlagsszene stimmt ebenfalls beim KLP ab. Aber generell stimme ich dir zu. Es ist schwierig, ein unabhängiges Komitee zu finden. Man kann da wohl nur versuchen, das bestmögliche Ergebnis zu bekommen. Aber da das eine rein hypothetische Debatte ist...

#25 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 22 August 2005 - 15:11

Wo siehst du zwischen Kleinverlagsszene und "SF-Schaffenden" den Unterschied? Ich dachte, die Kleinverlagsszene stimmt ebenfalls beim KLP ab.

*handheb* Ich bin z.B. "der Unterschied", habe mit dem KLP nix zu tun.

#26 Mammut

Mammut

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Geschrieben 22 August 2005 - 15:23

@guido:Bist du nicht abstimmungsberechtigt oder nimmst du an der Wahl nicht teil?

#27 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 22 August 2005 - 15:26

Ich weiß nicht, ob ich abstimmungsberechtigt bin, oder nicht - ich habe mich nie dafür interessiert.Michael, Du weißt doch mittlerweile, welchen "Stellenwert" die Preise bei mir einnehmen.

#28 Gast_Gast_Markus_*

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Geschrieben 23 August 2005 - 17:44

Das Problem an all den Wahrheiten, die Dirk da auflistet (und für dieses Problem kann er nichts), ist doch, daß all diejenigen, die sich eigentlich davon angesprochen (oder auch auf den Schlips getreten fühlen) müßten, offenbar glauben, es wären nur "die anderen" gemeint. Anzuziehen scheint sich den Schuh, der vielen passen sollte, jedenfalls niemand.

#29 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 23 August 2005 - 18:09

Du kannst davon ausgehen, dass sicher nicht alle, aber zumindest der ein oder andere aufgeschrien haben dürfte - weil er in anderen Foren die Klappe dazu gehalten hat ;-)Teil 3 ist übrigens online.

#30 Mammut

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Geschrieben 24 August 2005 - 08:18

Das Problem an all den Wahrheiten, die Dirk da auflistet (und für dieses Problem kann er nichts), ist doch, daß all diejenigen, die sich eigentlich davon angesprochen (oder auch auf den Schlips getreten fühlen) müßten, offenbar glauben, es wären nur "die anderen" gemeint. Anzuziehen scheint sich den Schuh, der vielen passen sollte, jedenfalls niemand.

Das ist das generelle Problem bei so pauschalen und nebulösen Aussagen. Gerade Diboos zweiter Teil (vielleicht ist das auch nur mein persönlicher Eindruck) ist sehr vage.


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