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Ken Grimwood - Das zweite Spiel


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89 Antworten in diesem Thema

#61 Rusch

Rusch

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Geschrieben 18 Oktober 2005 - 11:22

So, gestern beendet.

Mir geht es wie Sully. Das Buch hat zu einer ganzen Menge Nachdenken geführt.
Damit hebt sich dieser Leseeindruck deutlich von anderen Büchern ab. Replay gehört wohl zu jenen Büchern, die eine ganze Weile nachhallen.
Es ist nicht das ganz große Kino, sicherlich, aber hat zu Recht Kultstatus.

8 Punkte von mir.

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Wir scheinen uns einig zu sein: Ein gutes bis sehr gutes, dem das gewisse Etwas zum wirklichen Klassiker fehlt.

#62 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 18 Oktober 2005 - 19:12

Hallo Jungs,heute nehm ich das Buch zur Hand - weil's sozusagen an der Reihe war gelesen zu werden - und sehe zufälligerweise (ich hab' den Lesezirkel schon eine Weile nicht mitverfolgt *duck*), dass das Buch gezirkelt wird.Also - ich schliesse mich an - auch wenn ihr schon zu Ende seit.Ich bemühe mich hat nur soviel von den Antworten zu lesen, als mein Fortschritt es zulässt.Nach fünf Kapitel (zur Erinnerung - Ermordung Kennedys) kommt mir das Buch so heimelig vor. Wie eine alte geschätzte Weste, die man so gerne an kalten Herbstabenden trägt. Mollig warm und kuschelig.Hm... besser kann ich's nicht ausdrücken. Es liest sich gut und flüssig, alles kommt einem irgendwie vertaut vor, es gibt keine Überraschungen (weder positiv, noch negativ).Ich mag das einfliessen des "Lokalkollorit", sowohl des Amerika, als auch der 60-er Jahre. Mir geht das Annehmen des Geschehenen duch Jeff zwar ein bisschen zu schnell (der Schock wäre in Wirklichkeit wohl doch etwas grösser - speziell beim ersten Mal), aber es noch zu verlängern wäre wohl doch etwas zu übertrieben. Auch scheint mir die so problemlose Entwicklung bis jetzt ein bisschen zu glatt. Der Versuch das Attentat auf Kennedy zu verhindern und die anschließende Wendung im Geschichtsablauf jedoch hat mir gefallen, wenn sie auch irgendwie fällig (sprich vorhersehbar) war (rein gefühlsmäßig).Etwas gestutzt habe ich, dass ein Achtzehnjähriger so plötzlich von seiner Umwelt abgekoppel wird (Eltern, UNI usw. - trotz Geld usw.), aber auch hier wird wohl die drohende Lämnge dafür ausschlaggebend gewesen sein.Mal sehen wie's im Zusammenhang mit den weiteren Durchgängen aussieht.GrußThomas

Bearbeitet von t.sebesta, 18 Oktober 2005 - 19:13.

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

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#63 rumpel

rumpel

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Geschrieben 31 Oktober 2005 - 13:57

Hallo Leute!Hab gestern Nacht die zweite Hälfte des Buches gelesen und bin beim surfen heute zufällig auf diese Seite und dieses Forum gestossen. Weil ich mit vielem was gesagt wurde nicht einverstanden bin mein Senf zu dem Buch:Für mich ist es definitiv eins der besten SF-Bücher. Ich gebe zu, dass ich kein so großer Experte bin wie die meisten anderen hier scheinbar -und das sage ich ohne Sarkasmus :angry: - und ich gebe zu, dass man geteilter Meinung sein kann ob man es SF nennt oder nicht... aber das ist ja nun wirklich egal.Das Vorwort ist wirklich schrecklich... ich hab es zum Glück auch nicht vorher gelesen (mache ich nie bei den Heyne-Büchern... da wird ja fast immer zu viel verraten) sondern erst am Ende... naja es ist sicher einiges daran richtig was der gute Mann da schreibt aber die Profilneurose wie es jemand vorher so schön formuliert hat macht das Vorwort doch eher lächerlich.Was ich auch sofort unterschreiben kann ist die Sache mit dem Epilog. Total überflüssig das. Ich habe mit dem Gedanken gespielt die letzte Seite einfach rauszureissen um anderen, die mein Exemplar später noch eventuell lesen das Ende zu ersparen :DBis hierher besteht ja noch ein relativ großer Konsens, aber was viele hier zu der Erzähltechnik und der Aussage des Buches schreiben damit bin ich nicht einverstanden:Ein Buch verfolgt doch das Ziel die Phantasie des Lesers anzuregen, damit er sich in die Geschichte hineinversetzen kann und sie quasi bildlich miterleben kann. Wie man vor diesem Hintergrund ausführliche Beschreibungen und eine gewisse Detailverliebtheit kritisieren kann verstehe ich schonmal grundsätzlich nicht. Natürlich kann man gegen die 60er was haben oder so, aber da muss man doch differenzieren und persönliche Vorlieben von "Qualitätsanforderungen" trennen. Ich will mich da auch gar nicht weiter drüber auslassen... wie gesagt ich sage das in aller Demut - bin nämlich kein Literaturexperte ;)Mich hat das Buch auf jeden Fall sehr bewegt - nicht zuletzt deshalb weil ich persönlich mich sehr gut in Jeff hineinversetzen konnte. Ich fand ihn auch nicht negativ dargestellt (wie jemand geschrieben hat .... das kann ich gar nicht nachvollziehen) und ich finde die Entwicklung sehr logisch und treffend - mit Erklärungen und unnötigem Ballast wird gespart, aber das macht es ja gerade so gut. Man bekommt eben das präsentiert was der Autor für seine Story für wichtig hält - dazu gehört eben eine Menge Herzschmerz und Liebe. In meinen Augen sind das die besten Stellen im Buch... nie hat mich eine fiktive Geschichte derart bewegt.Noch etwas zu den Auslassungen und Beweggründen: Weil sie fehlen muss man darüber nachdenken. Man kann gar nicht anders als sich in die Situation zu versetzen um zu versuchen zu verstehen warum Jeff so reagiert (für mich alles recht logisch und konsistent) und ich habe mich immer mehr mit Jeff identifiziert - später wird er ja zu dem Menschen der wahrscheinlich jeder gern sein würde (verständnisvoll, liebevoll, finaziell unabhängig (zumindest vor dem Ende der Replays) usw.) - ein Mann mit unglaublich großer Lebenserfahrung. Die Lehre die ich für mich aus dem Buch ziehe ist, dass man durch dieses Szenario viel über sich selbst lernen kann und vielleicht den Denkanstoss erhält die eine oder andere Erfahrung nicht auszuleben sondern seine Lehren schon aus der Vorstellung zu ziehen. Wie haben ja wahrscheinlich nicht die Zeit uns so lange zu entwickeln...Ein paar Worte noch zur Anpassung: Ich denke Menschen passen sich an jede Situation schnell an und lernen damit zu leben - das ist realistisch. Auch die Verdrängung der Probleme und die Einstellung "wir haben ja jetzt ewig Zeit" ist sehr menschlich und keine Schwäche im Plot.Vielleicht fühlt sich ja jemand angesprochen auf meine ersten Gehversuche in Sachen "Literaturrezension" zu antworten... ich würde mich über eine freundliche Diskussion wie sie hier scheinbar gepflegt wird freuen :(

#64 Rusch

Rusch

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Geschrieben 31 Oktober 2005 - 14:27

Hallo Rumpel,vielleicht liegt es in der Tat daran, dass uns die Lektüre ähnlicher Romane zu einem etwas negativeren Urteil führte, aber so richtig schlecht hat keiner den Roman beurteilt. Die Wertungen schwankten zwischen gut und sehr gut. Ich für meinen Teil kenne zumindest zwei ähnlich gelagerte Romane, die mir besser gefallen haben: Jack Finneys "Die anderen Ufer der Zeit" und Audrey Niffenegger "Time Travelers Wife". Letzteres Werk habe ich zwar auch mit 8 von 10 Punkten bewertet, aber die Emotionen waren doch stärker.

#65 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 31 Oktober 2005 - 15:20

Hallo Rumpel,

molo und ich sind die größten Kritiker des Buches (aus leicht unterschiedlichen Gründen), also greife ich den Ball mal auf:

Noch etwas zu den Auslassungen und Beweggründen: Weil sie fehlen muss man darüber nachdenken.

Damit verliert das Buch aber an Tiefe. Natürlich kann ich selber meine Gründe hineininterpretieren, aber das Übermitteln von Gefühlen und Gedanken ist doch etwas, was die Literatur leisten kann und soll. Wie geht ein anderer Mensch mit bestimmten Situationen um, wieso tut er was er tut?

Wieso ist Jeff z.B. Einsiedler geworden? Es erscheint logisch, aber ich hätte gerne einen kleinen Einblick in seinen Kopf gehabt, was er für sich damit bezweckt, wieso er vor der Welt flieht. Diese Momente fehlen mir in der ersten Hälfte des Buches komplett. Nichts gegen "ich baue mir ein Imperium" oder "ich kriege alle Frauen" (aus dem Grund mochte ich als Jugendlicher Robert A. Heinlein so gerne :( ), aber dass sind die vielbemängelten Fluchtfantasien in der SF.

Die zweite Hälfte war viel besser und die Liebesgeschichte hat mich emotional sehr berührt.

... später wird er ja zu dem Menschen der wahrscheinlich jeder gern sein würde ...  - ein Mann mit unglaublich großer Lebenserfahrung.

Und genau da liegt der Hund begraben. Jeder möchte in seinem Leben etwas erreichen. Bei einem "Replayer" wird das Ziel ganz anders aussehen als bei einem normalen Menschen - oder doch nicht? Und wenn nein, wieso nicht? Diese Aspekte fehlen mir in dem Buch. Auf der einen Seite werden die Wiederholungen sehr ernst genommen, auf der anderen Seite haben die erlebten Jahre fast keinen Einfluss. Jeff könnte soviel machen, auf seinem Wissen und Erfahrungen aufbauen und im Hintergrund wirken ohne große Veränderungen zu machen.

Ein Buch mit vielen verschenkten Chancen.

Wie könntest du zu viel Geld gelangen, Rumpel? "Wetten" ist ja ziemlich schwierig, oder?

Sullivan

#66 Gast_Guest_*

Gast_Guest_*
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Geschrieben 01 November 2005 - 02:47

Zu vielen der Vergleiche mit anderen Büchern kann ich nicht viel sagen, da ich sie einfach nicht gelesen habe. Richtig ist auf jeden Fall, dass mein Post ein bisschen "überreagiert" war, da ja wirklich auch die meisten Kritiker das Buch zumindest "gut" finden. @Sullivan: Ich kann dem nur bedingt zustimmen. Ich sehe es eher als eine Stärke des Buches, dass es nicht nötig ist die Gedanken von Jeff explizit zu beschreiben. Das ist vielleicht einfach nur Geschmackssache, aber für mich erübrigt sich durch die hoch emotionale Erzählweise die explizite Ausführung der Gedanken (mhh blöder Satz.... habs mehrmals versucht aber nicht schöner hinbekommen). Es wäre ja auch platt etwas zu erwähnen das ohnehin auf der Hand liegt. Dabei kann man natürlich noch eher geteilter Meinung sein weil hier ja schon ein hohes Maß an Interpretation gefordert ist. So ist halt meine Sicht der Dinge. Wie du schon selbst sagst "es erscheint logisch", dass er Einsiedler wird - er hat ja genug Schmerz erfahren im vorherigen Replay bzw. infolge dessen. Was bringt es da noch es ganz genau zu erklären. Es ist viel wirkungsvoller (weil universeller) wenn man das weglässt. Sonst winden sich zu viele Leser um diese Phase herum weil sie ein paar winzige Details nicht akzeptieren... das ist jetzt ein bisschen krass ausgedrückt aber nur damit klar wird was ich meine. Ich unterstelle einfach, dass diese Auslassungen wirklich ein Stilmittel sind um eben das zu erreichen was ich versuche zu beschreiben. An dieser Stelle vielleicht ein paar ganz abgehobene theoretische Betrachtungen: (Nochmal die Bemerkung: Ich maße mir nicht an ein besonders guter Literaturkritiker zu sein, aber ich denke es ist angemessen auch eine eher naive Meinung zu vertreten wenn man stichhaltige Begründungen liefern kann) Es gibt verschiedene Erzählweisen. Ich möchte an dieser Stelle mal grob unterscheiden zwischen zwei Richtungen: Brecht und Grimwood. Der eine ist für mich eher der Vertreter den du (und die anderen Kritiker) forderst - der die Gedanken und Beweggründe in den Fordergrund stellt und sogar besonderen Wert darauf legt ausserdem möglichst wenig zu beschreiben. Kennt vielleicht jemand den Film Dogville? Ich liebe diesen Film - ein Meisterwerk - der genau diesen Ansatz verfolgt. Ein ganz praktischer Grund NICHT so vorzugehen in einem Szenario wie "Replay" ist ganz offensichtlich, dass man das niemals durchhalten kann. Wie soll man auf 400 Seiten 100 Jahre Charakterentwicklung beschreiben? Ich glaube nicht, dass das geht. Ich stimme aber trotzdem zu, dass der zweite Teil des Buches der wirklich gute ist. Nach der Hälfte hätte ich des Buch auch nicht auf Platz 1 gesetzt - das ist allerdings etwas was ich nicht als Abwertungskriterium sehe, wenn es durch die zweite Hälfte entschädigt wird. Von dieser Fluchtfantasieensache weiss ich vermutlich zu wenig um dazu etwas bedeutsames zu sagen, aber ich finde nicht, dass "Replay" eine Fluchtfantasie darstellt. Es kommen solche Elemente vor, aber was zählt ist doch die Aussage, oder? Ein Buch über etwas ist ja nicht gleich ein Buch, das FÜR etwas eintritt. Flucht ist so ziemlich das letzte was ich in "Replay" hineininterpretieren würde - anders ausgedrückt - es wendet sich gegen Fluchtphantasieen (spätestens am Ende der Replays wo Jeff kein Wissen über die Zukunft mehr hat und nur noch auf seine Erfahrung zurückgreifen kann). Dem letzten Punkt den du ansprichst kann ich gar nicht folgen... warum sollte ein Replayer andere Ziele haben als ein beliebiger ander Mensch? Was du als fehlenden Einfluss der vergangenen Replays siehst, das sehe ich als Folge der menschlichen Natur. Was sollte Jeff im Hintergrund bewirken? Du meinst während der Replays? Warum sollte er das tun... er weiss ja eigentlich, das es sinnlos ist. Die Replays sind für Jeff die Spielwiese seine Wünsche und Hoffnungen, die ihn in seinem wirklichen Leben gelähmt haben zu überwinden und das Beste aus sich zu machen. Es stimmt zwar, dass er viel verschenkt hat aber das ist doch gerade der Witz an der Sache, oder? Während ich das hier schreibe fällt mir auf, dass das so ziemlich das traurigste Happy-End ist, dessen ich mir bewusst bin ;-)

Wie könntest du zu viel Geld gelangen, Rumpel? "Wetten" ist ja ziemlich schwierig, oder?

Das stimmt. Wetten bringt nur viel wenn man sehr spezielle Kenntnisse hat. Nachdem ich das Buch ja schon kenne würde ich natürlich einige Fehler nicht machen, aber trotzdem wäre es in jedem Fall von Vorteil finanziell unabhängig zu sein. Mit 25 Jahren Blick in die Zukunft ist es allerdings wirklich ein Kinderspiel das zu erreichen. Ich denke zu intelligenten Geldanlagen oder dem vorwegnehmen kommerzieller Erfolge würde wohl so ziemlich jeder in der Lage sein...

#67 eRDe7

eRDe7

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Geschrieben 01 November 2005 - 12:27

Hallo Rumpel und willkommen!Wir zwei scheinen hier ja mehr oder weniger allein zu stehen in der Einschätzung, dass das Buch ein Meisterwerk ist (ich hoffe, ich interpretiere Dich darin nicht falsch).Ich hatte eben eine lange Antwort auf Sullivans Post geschrieben, aber da hatte ich Deinen Beitrag noch nicht gelesen, der eigentlich alles enthält, was ich sagen wollte.Grüße,Ralph

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)

 


#68 funkhead

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Geschrieben 01 November 2005 - 21:10

hello, möchte mich da anschliessen. ich würde es auch als meisterwerk bezeichnen!! es hat mir durch und durch gefallen.lg :) funky

#69 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 01 November 2005 - 22:25

@rumpel die von sullivan angesprochene Fluchtfantasie-Debatte Wird SF von Fluchtliteratur dominiert? und willkommen - fein einen neuen Gesprächspartner mit feiner Klinge zu bekommen. zum Thema: Das Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen und ich habe im Grunde nichts auszusetzen. Mir scheint die Story schlüssig von a bis z und die angesprochenen Auffassungsunterschiede zwischen ausschmücken und nicht-ausschmücken betrachte ich als Geschmackssache. Für mich hat sich die Handlungsweise von Jeff voll erschlossen. Ich hatte nie den Eindruck dass es gegen die Geschichte handelt und war auch nicht im Zweifel darüber. Also betrachte ich es auch nicht erforderlich eine detailiertere Beschreibung seiner Gedankengänge einzubringen. Für die Figur war es absolut genug und das betrachte ich auch als die Kunst die dahinter steckt. Gerade was notwendig und nicht mehr. Den Rest muss und soll die Phantasie des Lesers erledigen und diese muss auch Platz dafür haben. Die Einzige Stelle mit der ich Probleme habe/hatte ist jene, wo Pamela im Zuge der Vereinnahmung durch den Staat sich von Jeff abwendet. Ich habe sowohl die Abwendung nicht ganz verstanden als auch ihr Verhalten im darauffolgenden Replay. Die Emotion war mir zu schnell verflogen. Ich stelle mir vor, dass wenn jemand jahrelang negative Emotionen gegen jemanden hegt, dass diese nicht (auch nicht im Replay) so schnell abgebaut werden können. Schließlich schliest das Replay lückenlos an. Linda sagt dazu:"Ich bin seit zwei Monaten wieder da". Das ist für eine Wende zu kurz und mein einziger Punkt, wo die Story schwächelt. Gruß Thomas PS: Trotzdem - Es ist sicher eines der Bücher die ich gerne wieder lesen werde und auch weiterempfehle. Ich finde ein absolutes Muss.

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

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#70 molosovsky

molosovsky

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Geschrieben 01 November 2005 - 23:56

Hallo an alle und willkommen Rumpel.

Vorweg: ich finde es großartig Rumpel, wie umsichtig und offen Du Dein großes Gefallen an, und Deine hohe Meinung zu »Replay« vertrittst. Danke für Deine erfrischende, detailreiche Schilderung Deines Eindrucks.

Ich fürchte, daß meine ›Wertung‹ (Geschmacksurteil) zu »Replay« möglicherweise der abschätzigste ist.

Mir ist klar, daß man ein harsches Urteil über Werk auch als eine ›Beleidigung‹ der Personen lesen kann, die auf angenehme Weise mit dem Werk etwas anfangen konnten. Bitte, Rumpel, Ralph und alle, die »Replay« ins ins Herz geschlossen haben, versteht keine Aussage von mir zu dem Werk als in Eure Richtung gezielten Angriff.

In dem Replayer Jeff wird (für mich) ein langweilig oberflächlicher Dolm (Format Anakin) portraitiert. Wenn ich den Epilog beachte, fasse ich die Story des Buches so auf: moderner Stressbürger Jeff hat eine Herzattacke, stirbt aber nicht daran, sondern entrinnt, Dank reinigender Vision, dem seinen Organismus strangulierenden Infrakt.

Ich habe bereits alles dazu geschrieben, was mich anturnte oder langweilte. Der Spannungsbogen ist ganz gut gespannt, Schreibhandwerk ist solide - kein Zweifel daran. Die schwachen Szenen überwiegen die wenigen guten (Serienmörder, Lee Harvy Oswald denunzieren, Jobs-Spielberg-Lucas-Cameos, Kommentare zur Welt-Politik). Der Roman ist eine Tour der Karrieren: mir wird zuviel von den naheliegenden Glücks-Zielen (und damit: Milieus, Problemen, Umgebungen) abgeklappert, deren Umsetzung ich nicht sehr aufregend finde. Ein Riesenaufwand wird betrieben, nur damit ein und derselbe ›Otto-Normalo‹ (verwöhnter Bub, Backform Anakin) alle möglichen Erfolge und Niederlagen anhäuft.

Nehmen ich gleich die erste Karriere: Nicht daß mich z.B. Wetten und Zocker nicht reizen als Stoff, aber bitte dann ÜBER und bitte AUS deren Welt erzählt, aber nicht eine simple Cheat-Code-Erfolgsgeschichte für die Pferderannbahn und Las Vegas nur Kullissen- und Übergangsorte sind, in der es so einen kleinen aufgesetzten Konflikt mit dem besten Jugendfreund gibt, nur weil es der auf Dauer nicht packt, einen Demi-Gott als ›Chef‹/Kumpel zu haben.

Mein Gesamteindruck ist, eben ehr sowas wie ein Eso-Romance-Thriller mit einem dicken ›Finde Dein innerstes Selbst, Glaub an Dich, mach weiter, lass den Kopf nicht hängen‹-Sahnehäubchen oben drauf gelesen zu haben. Unangenehm stark ist mein Eindruck hier Wohlfühlspekulation zu lesen, die so kaum auf meiner Wellenlänge sendet. Und Verzeihung: aber das vertrag ich als Film und vielleicht als Comic, aber als Literatur kaum.

Grüße
Alex / molosovsky

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

Mehr Gesabbel von mir gibts in der molochronik

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#71 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 02 November 2005 - 15:06

@molo:
Wohlfühlspekulation, dass ist es, was ich mit meiner Bemerkung über "Fluchtliteratur" meinte. Also nicht Flucht des Replayers sondern Flucht des Lesers, man bekommt vorwiegend angenehme Fantasien vorgesetzt in denen es sich gut schwelgen lässt.

@Rumpel:

Dem letzten Punkt den du ansprichst kann ich gar nicht folgen... warum sollte ein Replayer andere Ziele haben als ein beliebiger ander Mensch?

Ja, warum? Weil er ein viel längeres Leben hat?! Mir erschien es plausibel, dass man dann vielleicht auch andere Ziele verfolgt bzw. ganz anders mit seinem Leben umgeht. In Fantasy Romanen hat man häufig die unterschiedlichen Lebensphilosophien zwischen Elfen (langlebig) und Menschen (kurzlebig) mit interessanten Aspekten.

Ich sehe aber schon, dass es bei Replay gar nicht um Kontinuität ging, schade. Beim "Murmeltier" (dem Film) fand ich z.B. genial, dass Bill Murray Klavierunterricht nimmt oder Eisskulpturen anfertigt. Zuerst tobt er sich aus und versucht die Frau herumzukriegen, später sucht er sich längerfristige Ziele.

Die anderen Punkte von dir akzeptiere ich, bleibe aber meiner Meinung. :D

Sullivan

#72 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 02 November 2005 - 15:07

Rumpels Anmerkungen und auch das Posting des hochgeschätzten molosovsky haben mich ein wenig nachdenklich gestimmt. Ich bin ja nun ein bekennender Fan des Buches und habe ihm auch „nur“ 8 von 10 Punkten gegeben. Aber wenn ich die Anmerkungen der anderen Zirkler so lese, dann erwartete ich eher Wertungen zwischen 5 bis 7 Punkte. Was ja nun Meilenweit an „gut“ bis „sehr gut“ vorbei geht und eher „durchschnitt“ wäre. Von daher kann ich Rumpels Kritik an uns gut verstehen.Bis dennen,Henrik

Bearbeitet von Henrik Fisch, 02 November 2005 - 15:13.

Gerade fertig gelesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"

#73 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 02 November 2005 - 15:20

Bitte gebt eure Wertung in der Buchdb ab, mal sehen was dann für ein Bild herauskommt. Molo und ich haben gleich gestimmt, ansonsten gibt es nur die Höchstwertung. :D Sullivan

#74 rumpel

rumpel

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Geschrieben 02 November 2005 - 19:34

Ich möchte mich noch bedanken für den freundlichen Empfang und die nette Diskussion :D

@Rumpel:

Dem letzten Punkt den du ansprichst kann ich gar nicht folgen... warum sollte ein Replayer andere Ziele haben als ein beliebiger ander Mensch?

Ja, warum? Weil er ein viel längeres Leben hat?! Mir erschien es plausibel, dass man dann vielleicht auch andere Ziele verfolgt bzw. ganz anders mit seinem Leben umgeht. In Fantasy Romanen hat man häufig die unterschiedlichen Lebensphilosophien zwischen Elfen (langlebig) und Menschen (kurzlebig) mit interessanten Aspekten.

Ich gehe da eher von dem Ansatz aus, dass jeder Mensch versucht glücklich zu werden. Jeff hat einige Erfahrung auf dem Gebiet, hat aber auch einen hohen Preis dafür bezahlt (seine einzige Tochter und mindestens 2 Frauen mit denen er glücklich war verloren). und aufgrund dieser Erfahrungen haben sich seine Ziele etwas verändert... beim ersten Mal hat er seine Tochter verloren - deshalb hat er das in den weiteren Replays ausgeschlossen. Ich hab zwar keine Kinder, aber ich kann mir schon vorstellen, dass man keine Lust darauf hat den Verlust mehrmals zu erleben. Jeff alles probiert, aber festgestellt, dass es für ihn zu schmerzhaft ist das immer wieder zu durchleben (Der Aspekt fehlt bei der Murmeltiergeschichte ja so ziemlich... da hat der Typ :rofl1: ja nur alles mögliche gelernt und seiner Traumfrau nachgestellt... das muss ihn doch tierisch angeödet haben nach einer Zeit - zumal er ja nicht wusste, dass es ihn befreien würde wenn er die Frau erobert?! Oder doch?). Insofern hat sich schon ein bisschen was geändert, aber das betrifft ja eher die spezielle Situation. Das mit dem "Austoben" ist ja im Grunde vergleichbar... das macht Jeff auch - nicht in dem Maße vielleicht, aber er hat ja auch viel größere Zyklen... nachdem er dann resigniert und auf seiner Farm lebt kommt er mit Pamela zusammen was seinem Leben wieder einen Sinn gibt... gewissermaßen schwenkt er da wieder auf den "Normalkurs" zurück weil er nicht mehr befürchten muss alles durch den Reset zu verlieren. Die Geschichte mit Pamela wird ja dann immer schwieriger was aber auch "nur" an den Zeitschleifen liegt bis er sich von ihr trennt und sie sich doch wieder finden... am Ende steht er da - alles ist komplizierter als je zuvor, er hat keine Kenntnisse der Zukunft mehr, er ist wieder normal sterblich... Es wird ja nicht darauf eingegangen was er mit seinem Leben anfängt, aber es ist wohl klar, dass er viel mehr daraus machen wird als er es ohne die Replays getan hätte... ich sehe aber nicht was da sonst noch an philosophischen Einblicken kommen soll. Man hat ja über Jeff's Leben alles wichtige erfahren und ich denke es wird absichtlich alles offen gelassen weil jeder für sich selbst die Lehren aus der Geschichte ziehen soll. Jedes Happy-End könnte da nur noch Schaden anrichten zumal es sehr schwer wäre die emotionalen Momente die er vorher mit Pamlela hatte zwischen Liebe und Verlust noch zu toppen.

Wohlfühlspekulation, dass ist es, was ich mit meiner Bemerkung über "Fluchtliteratur" meinte. Also nicht Flucht des Replayers sondern Flucht des Lesers, man bekommt vorwiegend angenehme Fantasien vorgesetzt in denen es sich gut schwelgen lässt.

Hmm, ich weiss nicht ob das wirklich stimmt. Es ist ja nicht so, dass Jeff die ganze Zeit mit dem goldenen Löffel im Mund rumläuft. Materiell schon, aber persönlich hat er viele Rückschläge und Verluste zu verkraften. Wenn die ganze Sache so angenehm ist, dann müsste man doch froh sein soetwas zu erleben, oder? Ich würde mich jedenfalls nicht freuen an Jeff's Stelle zu sein.

Die Einzige Stelle mit der ich Probleme habe/hatte ist jene, wo Pamela im Zuge der Vereinnahmung durch den Staat sich von Jeff abwendet. Ich habe sowohl die Abwendung nicht ganz verstanden als auch ihr Verhalten im darauffolgenden Replay. Die Emotion war mir zu schnell verflogen. Ich stelle mir vor, dass wenn jemand jahrelang negative Emotionen gegen jemanden hegt, dass diese nicht (auch nicht im Replay) so schnell abgebaut werden können. Schließlich schliest das Replay lückenlos an. Linda sagt dazu:"Ich bin seit zwei Monaten wieder da". Das ist für eine Wende zu kurz und mein einziger Punkt, wo die Story schwächelt.

Stimmt die Stelle wird ziemlich kurz abgehandelt. nachvollziehbar finde ich das aber schon: Sie sind sehr lange zu zweit eingesperrt und werden ständig verhört und bedrängt. Es ist doch verständlich, dass es sie auseinandertreibt zumal sie sich zwar zusammen entschieden haben, aber immer einer den anderen veranstwortlich machen oder sich schuldig fühlen wird. Es stand so weit ich weiss auch da, dass Pam sich bereits gegen Ende des Replays wieder beruhigt hatte und 2 Monate nachdem sie aus der Situation heraus war hat sie dann den Schritt auf Jeff zu gemacht... An der Stelle (und zwar bei der Entfremdung finde ich) wären ein paar Details nicht schlecht gewesen. Die Versöhnung musste ja dann eher von Pam ausgehen und da das Buch ja nunmal aus Jeff's Perspektive geschrieben ist kommt das sowieso etwas kürzer. Noch was allgemeines: Über Geschmack kann man nicht wirklich diskutieren. Wenn das Buch den Leser nicht fesseln kann wird er nachher an irgendwas rumnörgeln... solange wir uns einig sind, dass das Buch technisch gut ist und auch keine Fluchtliteratur im Sinne von billiger Unterhaltungsliteratur und auch zumindest als Ganzes keine Fluchtphantasien bedient, kann ich gut damit leben, dass einige es nicht so ins Herz geschlossen haben.

#75 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 04 November 2005 - 10:44

... solange wir uns einig sind, dass das Buch technisch gut ist und auch keine Fluchtliteratur im Sinne von billiger Unterhaltungsliteratur und auch zumindest als Ganzes keine Fluchtphantasien bedient, kann ich gut damit leben, dass einige es nicht so ins Herz geschlossen haben.

Darin sind wir uns einig. :) Wenn du auch deine Wertung in der BuchDB abgeben könntest, Rumpel, springt das Buch vielleicht noch etwas höher. Sullivan

#76 c2c4

c2c4

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Geschrieben 21 April 2006 - 07:58

Ich hinke dem Lesezirkel extrem hinterher, trotzdem - auch wenn´s ev. niemand mehr wahrnimmt, hier mein erster Eindruck.(Ich hatte das Buch damals für den Zirkel gekauft, aber dann keine Zeit zum Lesen gehabt.)Ich bin jetzt im 12.Kapitel, habe aber alle Beiträge im Forum gelesen. Der Schreib-Stil ist solide, aber ich empfinde ihn mittlerweile als recht farblos, was sich ganz besonders an Jeff festmacht, bei dem ich kaum eine Entwicklung wahrnehme, was hier schon reichlich kontrovers Thema war. So ein Grottenolm! :huh: Da ich aber Zeitreise-Storys nicht mag (maximal als putzigen Film, wie in Zurück in die Zukunft) kenne ich die Literatur, auf die ihr euch ggl. bezieht nicht, ebensowenig den endlos thematisierten Murmeltierfilm.Andererseits regt (e) auch mich das Buch vom Sujet her doch ungemein zum Nachdenken an. Es ist ein Motiv, das an "Faust" erinnert, nach dem Sinn des Daseins forscht. Carpe diem - so verstand ich es, das war die "Botschaft", die sich mir motivierend aufdrängte. Und auch die Timm-Thaler-Geschichte (für mich auch ein Echo des Faust) im ersten Replay fand ich durchaus interessant.Beim dritten Replay hatte ich bereits das fade Gefühl, hier werden nun alle Varianten uninspiriert abgearbeitet. Eurer Einschätzung nach nimmt es wohl nun, nach der Begegnung mit Pamela wieder an Fahrt auf, deshalb schreibe ich mal was und bin milde gespannt. Seite 219, Jeff zu Pamela: "Unser Dilemma, so ungewöhnlich es auch auch sein mag, ist im Wesentlichen kein anderes als das, mit dem jeder konfrontiert ist, der je auf dieser Welt wandelte: Wir sind hier und wir wissen nicht warum. . . " Als wörtliche Rede schrecklich geschraubt, als Philosophie schrecklich platt. Trotzdem wahr! ;)

Bearbeitet von c2c4, 21 April 2006 - 08:02.


#77 Rusch

Rusch

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Geschrieben 24 April 2006 - 07:33

Ich hinke dem Lesezirkel extrem hinterher, trotzdem - auch wenn´s ev. niemand mehr wahrnimmt, hier mein erster Eindruck.
(Ich hatte das Buch damals für den Zirkel gekauft, aber dann keine Zeit zum Lesen gehabt.)

Ich bin jetzt im 12.Kapitel, habe aber alle Beiträge im Forum gelesen. Der Schreib-Stil ist solide, aber ich empfinde ihn mittlerweile als recht farblos, was sich ganz besonders an Jeff festmacht, bei dem ich kaum eine Entwicklung wahrnehme, was hier schon reichlich kontrovers Thema war. So ein Grottenolm! ;)
Da ich aber Zeitreise-Storys nicht mag (maximal als putzigen Film, wie in Zurück in die Zukunft) kenne ich die Literatur, auf die ihr euch ggl. bezieht nicht, ebensowenig den endlos thematisierten Murmeltierfilm.

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Was, Du kennst "Täglich grüßt das Murmeltier" nicht? Das solltest Du, auch als Zeitreisegegner nachholen. Ich würde übrigens weder Film noch Buch als richtige Zeitreisegeschichte bezeichnen. Dies ist vielmehr eine Geschichte der Läuterung eines Menschen.

Das Gefühl der Eintönigkeit im Mittelteil hatte ich auch, aber es wir besser. Außerdem denke ich mir, dass dies vom Autor so gewünscht war, um dem Leser die Situation seines Protagonisten nahe zu bringen.

#78 c2c4

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Geschrieben 26 April 2006 - 14:48

Endlich durch - es wurde leider nicht besser. Einziger interessanter, überraschender Moment für mich war noch die Begegnung mit dem Seriemmörder samt seiner Theorie. Doch statt einige Gedankenflüge des Lesers zuzulassen oder gar mit Eventualitäten zu spielen, macht der Autor die originelle Idee sofort wenige Seiten weiter mit einem weiteren von Jeff´s schorfigen Monologen sofort platt: ". . . es gibt nichts, was du oder ich jemals tun könnten, um etwas zu ändern oder um auch nur den kleinsten Spritzer dieser Blutwoge abzufangen . . ." Bla-bla-Blutwoge - und Thema durch. Und wohl als Medienkritik gedacht: "Wir sind die Antareaner. . ." Das ist im allgemeinen ein nettes, stimmiges Bild, aber in dem konkreten Zusammenhang, aus dem er es hier ableitet einfach Unfug. Usw.Für mich ist das Buch leider abolut kein Meisterwerk. O.T. : Ich bin nun ratlos. Habe jetzt drei Bücher im Zirkel gelesen (Morpho, Die Ersten iher Art und Replay) und alle sind nicht so direkt das, was ich von SF erwarte.Social Fiction teilweise, o.k. "Die Ersten ihrer Art" war aber natürlich in sehr interssantem Stil geschrieben, trotz einiger Längen zum Ende.Hallo Rusch, habe in der Bestenliste von fictionfantasy.de gestöbert, mit massenweise Besprechungen von dir. Respekt. Vielleicht kannst du mir etwas empfehlen? "Äktschn mit Tiefgang", wie Molo immer fordert. Und - auch wenns klischeehaft klingt - vielleicht den unendlichen Weiten nahe: Geographisch und Geistig.Danke falls - und viele Grüßec4

#79 Sullivan

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Geschrieben 26 April 2006 - 16:44

Hallo c2c4,

O.T. : Ich bin nun ratlos. Habe jetzt drei Bücher im Zirkel gelesen (Morpho, Die Ersten iher Art und Replay) und alle sind nicht so direkt das, was ich von SF erwarte.

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Letzten Endes entscheidet die Abstimmung, was gelesen wird. Dass dabei auch daneben gegriffen oder ein "untypisches" SF Buch gewählt wird, kann passieren. Mit Jasper Fforde im nächsten Zirkel wird bestimmt auch nicht jeder glücklich, vielleicht schaffen es im Mai ja die "Triffids" von Wyndham. :fun:

Sullivan

#80 c2c4

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Geschrieben 26 April 2006 - 19:37

Um nicht mißverstanden zu werden, ich beklage keinesfalls das System der Abstimmung, das ist recht launig. Und einigen hier hat Replay ja sehr gut gefallen. Mein Dilemma in Bezug auf die Ergebnisse ist rein subjektiv. Logisch, dass ich erstmal bei Ffordes Thema nur beobachten werde.

#81 rockmysoul67

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Geschrieben 15 Mai 2006 - 19:51

Ich habe das Buch gestern an meinem freien Sonntag gelesen. Mein Lieblings-Zeitreise-Roman ist "The man who folded himself" von David Gerrold, in dem der Protagonist einen Zeitreisegürtel besitzt. Ich finde, die Bücher zeigen viele Parallelen (Pferdewetten, wiederholtes Treffen der gleichen Leute) und sie sind beide in einem flotten, leicht leserlichen Stil und etwa gleich lang. Der Hauptunterschied: Gerrolds Buch hat einen ganz scharfen Biss, Grimwood hat nichts Schockierendes. Dies heisst nicht, dass ich "Replay" etwa langweilig finde, nur ist "The man who folded himself" halt ausserordentlich. Ja, so empfinde ich diese Bücher: "Replay" = gute Lektüre, "The man who folded himself" = unvergesslich gut. "Replay" mag ich auch, weil ich selbst dieses Spielchen (bin ich der Einzige?) schon öfter durchgegangen bin: "Wie wäre es, wenn ich plötzlich als 14. - oder als 17. Jähriger in der Vergangenheit aufwachen würde; was würde ich anders tun?" Ich las daher gerne stets weiter: Welche Wahl wird Jeff im nächsten Leben treffen? Jeff trifft seine erste Wahl: Er nutzt die Gelegenheit, um für Finanzgenie zu spielen - erklärlich aus der Tatsache, dass er einen schwierigen Umgang mit Armut hatte. Immer wenn er erneut lebt, versucht er was Anderes. Als er schliesslich frustriert ist, weil er alles nochmals machen muss (und auch nicht über einen grossen Verlust hinwegkommt), vergeudet er sein Leben (Alkohol, Gruppensex). Nach dem vergeudeten Leben kommt er zu Besinnung, tut es ruhig an und geniesst einfach die Existenz an sich (Landwirt). Damit dem Leser nicht zu langweilig wird, kommt es in jenem Leben zu einer Wende: Er trifft einen anderen Replayer. Diese Begegnung beeinflusst den Rest seiner Leben und lässt ihn auch mehr über das Replayen an sich nachdenken. Es gibt auch andere Facetten als diese, wie die Wahl der Partnerin (und die betreffenden Konsequenzen) im jeweiligen Leben, was das Buch weiter im Schwung hält. Was ich toll fand, ist, dass Pamela, die zweite Replayerin, ganz andere Wahlen als Jeff trifft. Das ist gut, denn wenn ich "mein" Spielchen spiele, beschliesse ich ganz anderes als die beiden und es tut gut zu lesen, das andere Leute sich in dieser Situation anders verhalten würden. Gelungen ist auch, dass die beiden in allen Leben anders zu dem Replay stehen. Ich habe eure Kommentare kurz überflogen, hier meine Gedanken dazu. Mir gefällt auch das Ende und den Epilog. Alles kommt zu einem Schluss, es gibt ein Happyend und doch geht das Replay weiter. Ich könnte mir auch keine Spiele etc. von vor 20 Jahren erinnern, doch für Amerikaner scheint dies Teil ihrer Sportkultur zu sein. Insbesondere Baseball-Spiele und -Resultate scheinen zum Allgemeinwissen zu gehören. Halt eine andere Kultur. Ich empfand den Stil nirgendwo als schwulstig oder kitschig - möglicherweise ist bei der deutschen Übersetzung etwas verloren gegangen. Übrigens gehört mein englisches Buchexemplar zu einer bekannten "Fantasy Masterworks"-Reihe. Das ist deshalb interessant, weil der gleiche Verlag, auch eine "SF Masterworks"-Reihe hat. Für mich ist das Buch SF, weil "Starsea" ein klarer SF-Aspekt ist. Dieser Film kam für mich als Überraschung, denn ich dachte, ein Replayer würde "Star Wars" oder "Jaws" drehen, aber Grimwood war so klug, um eine Frau mit Talent in seinem Buch zu bringen. Irgendwann werde ich mir wohl "The Time Traveler's Wife" von Audrey Niffenegger vornehmen, da alle guten Dinge bekanntlich drei sind.

#82 raps

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Geschrieben 06 September 2010 - 06:59

Ich habe am Wochenende als wahrscheinlich vorletzter SF-Fan im deutschsprachigen Raum "Replay" gelesen und möchte nur kurz Molo zur Seite springen. Ich fand das Buch - als Murmeltier-Fan - leidlich unterhaltsam, gleichzeitig aber über weite Strecken inhaltlich nichtssagend und redselig. Und die Sprache (für mich meist das Wichtigste) war (auf jeden Fall in der deutschen Übersetzung) halt die eines durchschnittlichen Unterhaltungsromans, also belanglos. Noch ein Wort zur Klischeehaftigkeit des "Murmeltiers", die oben im Thread (äh, 2005?), glaube ich, angesprochen wurde. Ich empfinde das 'moralische' Ende des Films als offensichtlich ironisch. Bill Murray wird doch nur deshalb ein Gutmensch, weil er jede andere Taktik, aus seiner Zeitschleife herauszukommen, schon ausprobiert hat. Grüße, Rainer

#83 Rusch

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Geschrieben 06 September 2010 - 07:31

Bill Murray wird doch nur deshalb ein Gutmensch, weil er jede andere Taktik, aus seiner Zeitschleife herauszukommen, schon ausprobiert hat.


Nein, das sehe ich anders: Er wird ein Gutmensch, weil er Weisheit über die Jahre in der Zeitschleife erlangt hat und eben erkannt hat, dass Zynismus nicht der Weg zu einem erfüllten Leben sein kann. Wenn Du einen Tag immer und immer wieder durchleben musst, dann willst Du diesen irgendwann schön für Dich und Deine Mitmenschen gestalten.

#84 raps

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Geschrieben 06 September 2010 - 08:56

Ah, da habe ich mich ungenau ausgedrückt, Rupert. Ich meinte eigentlich, dass die Bekehrung im Drehbuch ironisch angelegt ist. Da wird Murrays Gutmenschentum für meinen Geschmack als letzter Ausweg präsentiert. Wir als Zuschauer haben ja zuvor 'ne Menge Spaß mit dem 'fiesen' Wettermann gehabt, der auslebt, was wir alle - zumindest bevor wir gründlich nachdenken - reizvoll finden: also etwa mit LmaA-Einstellung als Clint Eastwood ins Kino, eine ganze Platte Sahneteilchen, Frauen belügen und ausnützen, ohne an Konsequenzen denken zu müssen (mein Lieblingszitat: "oh, Sie haben französische Literatur studiert - was für eine Zeitverschwendung"). Ich meine gar nicht, dass Murray am Ende noch der Arsch vom Filmanfang ist, nur ist er auch kein naiver Gutmensch, und es dauert ja auch ewig, bis er gut wird. Vorher bringt er sich lieber einige Male um. Kleiner Themensprung: Ich habe gerade auch das Vorwort von John Grant gelesen, das mir wirklich großenteils überflüssig scheint. Bei einer Sache fiel mir da der vor 5 Jahren hier im Thread von Molo eingestreute Terminus "Idiotenplot" ein: John Grant, der Vorwortschreiber, stellt es als Qualität des Autors dar, dass Jeff Winston nach einem über vierzig Jahre dauernden ersten Leben beim 1. Replay noch so unreif wie ein 18-jähriger ist. Ich dachte mir beim Lesen eher, dass Grimwood die Geschichte manipuliert, um einfach an sein gewünschtes Plot zu kommen. Allerdings gibt es im Vorwort auch was Nettes: Grant erinnert an die Murmeltier-Variante "12:01". Die habe ich damals sehr gern gesehen, in diesem Jahrtausend aber noch nicht. Vielleicht sollte ich mal 'nen öffentlich-rechtlichen Sender anschreiben? Eine gute Freundin macht das häufig und hat die Erfahrung gemacht, dass Sender für Anregungen oft ganz dankbar sind. Grüße, Rainer

#85 Amtranik

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Geschrieben 06 September 2010 - 09:23



12:01 lief vor noch gar nicht so langer Zeit. Finde ich persönlich besser als das gute
Murmeltier.

Der Roman indes hat zu recht Klassikerstatus finde ich. Das Ende ist eventuell nicht
jedermans Sache.

#86 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 06 September 2010 - 18:09

Nein, das sehe ich anders: Er wird ein Gutmensch, weil er Weisheit über die Jahre in der Zeitschleife erlangt hat und eben erkannt hat, dass Zynismus nicht der Weg zu einem erfüllten Leben sein kann. Wenn Du einen Tag immer und immer wieder durchleben musst, dann willst Du diesen irgendwann schön für Dich und Deine Mitmenschen gestalten.


Hi Rupert,

dem ist nichts hinzuzufügen - eine klassische Wandlung beim Charakter des Helden

so wie Du es beschreibst drückt das auch gut die Botschaft des Films aus - diesen Tag den man letztendlich auf das ganze Leben ummünzen kann

beste Grüsse
Joe
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#87 raps

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Geschrieben 07 September 2010 - 09:50

12:01 lief vor noch gar nicht so langer Zeit. Finde ich persönlich besser als das gute
Murmeltier.

Der Roman indes hat zu recht Klassikerstatus finde ich. Das Ende ist eventuell nicht
jedermans Sache.


Das Murmeltier kann ich mir seit etwa 5 Jahren nicht mehr ankucken. Wenn man einen Film erst mal 10 x gesehen hat, ist, glaube ich, eine 20-jährige Pause ratsam.

SPOILERALARM!

Was das Romanende von Replay angeht:
Dass es keine Erklärung gibt, stört wohl hauptsächlich klassische SF-Fans, die immer gern rationale Gründe sehen wollen. Mir war das egal, vermutlich, weil mich Genre-Definitionen eh kaum interessieren.
Außerdem 1: Warum sollten irgendwelche allmächtigen Fädenzieher - falls es sie gibt - ihren Laborratten Erklärungen abgeben.
Außerdem 2: Eigentlich war der Epilog über den skandinavischen Nachfolger Jeffs doch ganz interessant. Jetzt kriegt Jeff also noch einige Chancen für den Rest seines Lebens (?), nur dass er es dieses Mal nicht weiß.

Grüße, Rainer

#88 TheFallenAngel

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Geschrieben 27 Februar 2016 - 10:10

Ich habe am Wochenende als wahrscheinlich vorletzter SF-Fan im deutschsprachigen Raum "Replay" gelesen ...

 

ok, dann weiß ich jetzt das ich der letzte (SF-Fan) bin, habe das buch nu auch endlich gelesen bzw. verschlungen.

insgesamt fand ichs sehr packend/spannend, konnte es kaum aus der hand legen.

die im thread geäußerten kritikpunkte sind ebenso nachvollziehbar für mich wie die einstufung des buches als meisterwerk.

mir fehlte irgendwie was am buch, einerseits bei der charakterisierung/entwicklung von jeff und später auch pamela, einfach in bezug auf die gelebten jahre der beiden, das waren am ende ja sicher (weit) über 100, da sollten sich menschen doch schon verändern. wurde ja auch von einigen so ungefähr angesprochen hier im thread. andererseits - da mir das im buch fehlte regte es mich meinerseits zum nachdenken an, spekulationen a la was würde ich selbst machen/wie würde ich mich verändern? (ich glaube ich würde depressiv werden nach dem 2. replay, hätte ja eh alles keinen sinn *g)

und am ende fehlte mir nat. auch eine irgendwie geartete erklärung für das ganze. da bin ich leider so das ich immer alles genau erklärt haben will, warum und wieso und zusammenhang usw. usf., ist schlecht, ich weiß *g

 

wenn mir das passieren würde hätte ich finanziell übrigens ausgesorgt, um mal bisserl anzugeben jetzt, da ich großer sportstatistikfan bin, speziell fußball, und auch n gutes gedächtnis habe (kein eidetisches! *g)

und vor 25 jahren war D zb grad 1 jahr weltmeister und in einem weiteren jahr würden sie bei der EM gegen dänemark böse verkacken im finale *g

speziell dänemark würde 1992 riesengewinn bringen, hurra!

 

ps punkte fürs buch würd ich auch so 8 von 10 geben


Bearbeitet von TheFallenAngel, 27 Februar 2016 - 10:11.


#89 deval

deval

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Geschrieben 27 Februar 2016 - 12:04

Ich habe es auch noch nicht gelesen, aber seit Ewigkeiten im Regal stehen.

 

Vielleicht sollte ich es nach Drohnenland einfach mal anfangen zu lesen.


"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

www.fantasybuch.de


#90 Dyrnberg

Dyrnberg

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Geschrieben 17 Oktober 2016 - 19:17

Replay ist und bleibt mein liebstes Buch über Zeitreisen. Es mag literarisch Feineres geben (wobei: schlecht geschrieben ist das Buch wahrlich nicht), es mag Geschichten mit (noch) mehr Drive geben, aber sei's drum: Manchmal liest man ein Buch zur rechten Zeit und es geht einem nahe und bleibt in Erinnerung. So ist es mir mit Replay ergangen. Klar wirkt es an mancher Stelle etwas verstaubt, aber die Story ist und bleibt - zumindest meiner bescheidenen Meinung nach - großartig.

 

Diese Beschreibung finde ich nachvollziehbar und wunderbar:

 

Nach fünf Kapitel (zur Erinnerung - Ermordung Kennedys) kommt mir das Buch so heimelig vor. Wie eine alte geschätzte Weste, die man so gerne an kalten Herbstabenden trägt. Mollig warm und kuschelig.

 

Ich verstehe jeden, der anderer Meinung ist, aber: Für mich ist das Ding eines kleines Meisterwerk. (Und ich habe es bereits vier- oder fünfmal an Freunde verschenkt, und alle waren angetan... oder höflich genug, angetan zu wirken. ;) )

 

 




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