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[FF Fant./Horr.] Morphogenesis


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32 Antworten in diesem Thema

#1 Beverly

Beverly

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Geschrieben 24 Oktober 2005 - 21:13

Wer liest auch gerade MORPHOGENESIS oder ist damit durch?Ich bin gerade hinter Seite 150 und muss sagen, die Welt ist sehr bizarr, aber bis jetzt konnte ich keinen inneren Zusammenhand erkennen. Es liest sich alles wie eine SF-Version der Hölle, eine moderne Version von Dantes "Inferno"?

#2 ShockWaveRider

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Geschrieben 24 Oktober 2005 - 22:24

Hallo Beverly! Ich bin schon durch die Hölle durch. ;-)Hier mein Review:Michael Marrak: MorphogenesisAusgerechnet am Djebel al-Uweinat mitten in der libyschen Wüste stößt der Archäologe Hippolyt Krispin auf eine sechseckige Pyramide. Bei der Öffnung desGrabraumes stirbt ein Expeditionsteilnehmer, weil er in ein unvorhergesehenes und eigentlich auch unmögliches Vakuum gezogen wird. Bevor die ägyptische Regierung die Ausgrabungen übernimmt, steigt Krispin mit einem Kollegen in die Grabkammer hinein und entdeckt außer einer Unmenge Staubs auch ein goldenes Armband.In der Nacht vor seiner Rückkehr nach Rumänien nimmt eine schöne Ägypterin Kontakt zu ihm auf. Der Rückflug selbst gestaltet sich immer seltsamer. Krispin gelangt in den Duat, das ägyptische Totenreich. Aber der Duat hat sich verwandelt in ein multiples Inferno, in dem alle Höllenphantasien, die sich Menschen ausgemalt haben, gar schröckliche Urständ feiern. Krispin durchlebt nicht nur viele dieser Höllen am eigenen Leib, sondern enttarnt auch mehr und mehr, weswegendie Hölle so entarten konnte...Kurz zur Genre-Diskussion: Natürlich überwiegen bei "Morphogenesis" die Horror- und Mystery-Elemente, aber am Ende spielen SF-Motive hinein.Marrak hat einen neuen Level erklommen. Er schafft es, den Leser von der ersten Seite an zu fesseln und auf den über 600 Seiten bei der Stange zu halten. Beeindruckend vor allem der Ideenreichtum, mit dem er immer wieder neue Abartigkeiten ersinnt. Die tour de force von Hippolyt Krispin wird nie langweilig. Gelungen ist auch die Abspaltung des Ka-Anteils seiner Seele, deren Parallel-Odyssee in den mit "Lazarium" überschriebenen Kapiteln geschildert wird. Auch die vielen Haupt- und Nebenfiguren in den diversen Höllen erscheinen dem Leser stets lebendig vor Augen. Man wird hineingesogen in diese Perversionsorgie. Und kann kaum genug kriegen.Die Auflösung fand ich etwas unbefriedigend. Aber es ist schon schwer, solch ein groß angelegtes Werk zufriedenstellend zu beenden.Ärgerlich waren auch diverse Satzfehler, vor allem die wiederholte Kapitelüberschrift "Mekropalladium" statt "Nekropalladium".Insgesamt ein packender Horror-Thriller mit vielen Mystery-Elementen und Anspielungen auf diverse Höllenphantasien, die die Menschheit in den letzten 5000 Jahren so ersonnen hat.GrußRalf

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#3 Rusch

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Geschrieben 25 Oktober 2005 - 08:48

Die Auflösung fand ich etwas unbefriedigend. Aber es ist schon schwer, solch ein groß angelegtes Werk zufriedenstellend zu beenden.
Ärgerlich waren auch diverse Satzfehler, vor allem die wiederholte Kapitelüberschrift "Mekropalladium" statt "Nekropalladium".
Insgesamt ein packender Horror-Thriller mit vielen Mystery-Elementen und Anspielungen auf diverse Höllenphantasien, die die Menschheit in den letzten 5000 Jahren so ersonnen hat.

Gruß
Ralf

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Ja, ja, das mit dem Mekropalladium - einmal sogar Mekropallaladium :( ist schon bitter.
Ich denke, für eine Neuauflage hat Michael schon ein spezielle Passage eingefügt, in der er eine Spezielle Hölle für Setzer beschreibt. ;)

Ansonsten, Beverly, schau doch mal in den Literaturzirkel. Dort haben wir das Buch im Juli besprochen. ;)

Hier meine Rezi dazu:
Nur so viel: Mir war das Buch zu Horrorlastig und insgesamt zu langatmig. Aber es hatte auch seine Momente.

#4 Beverly

Beverly

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Geschrieben 25 Oktober 2005 - 09:45

Hier meine Rezi dazu:
Nur so viel: Mir war das Buch zu Horrorlastig und insgesamt zu langatmig. Aber es hatte auch seine Momente.

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Das ist auch mein Eindruck und ich verstehe nicht, warum es über den Umweg nach Rumänien in die Hölle geht. Allerdings weiß ich noch nicht, ob ein Konzept, und wenn ja, welches, Marraks Welt zusammenhält. Je skurriler eine Welt ist, um so besser. Aber gerade eine skurrile Welt gewinnt an Faszination, wenn sie auf einem logischem Konzept aufgebraut ist.
Das hat Marrak in LORD GAMMA recht gut hinbekommen, wie es bei MORPHOGENESIS ist, darauf bin ich gespannt.

#5 Rusch

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Geschrieben 25 Oktober 2005 - 10:11

Oh, den Umweg über Romänien meinte ich noch nicht mal. Längen sah ich eher bei den schier endlosen Wanderungen durch die Hölle.

#6 ShockWaveRider

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Geschrieben 25 Oktober 2005 - 13:24

Oh, den Umweg über Romänien meinte ich noch nicht mal.

Zumal die Ortswahl im Laufe des Romans noch erklärt wird. Gruß Ralf

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#7 Henrik Fisch

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Geschrieben 25 Oktober 2005 - 15:59

Nur damit auch noch einmal eine positive Stimme zu Wort kommt: Ich fand den Roman weder langatmig noch langweilig noch sonst irgendwie dröge. Für mich war das eine höchst fesselnde „Tour de Force“, vor allem auch wegen der genehmen Schreibe von Herrn Marrak. Ein wirklich ganz herausragendes Buch, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird und das eventuell sogar noch einmal auf meinem Lesestapel landen wird - und DAS passiert mir nun wirklich nicht oft. Lediglich das Treffen des Helden mit dem Erfinder der Hölle war für mich sehr unbefriedigend. Was durch den allerletzten Absatz des Buches aber wieder ausgeglichen wurde.Bis dennen,Henrik
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#8 Nina

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Geschrieben 27 Oktober 2005 - 14:27

Ich fand Morphogenesis einfach nur spannend und war trotz des großen Umfangs sehr schnell durch. Um das ganze ganz durchschauen müßte man es aber sicher mehrmals lesen. Wen mehr dazu interessiert, der kann ja meine Rezension dazu lesen. War gar nicht so einfach, immerhin will man ja nichts vorwegnehmen, aber ganz ohne ging es dann auch nicht.

#9 Gast_Marcus 'Stormking' Klemm_*

Gast_Marcus 'Stormking' Klemm_*
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Geschrieben 28 Oktober 2005 - 08:42

Ich habe vor ein paar Monaten ebenfalls mit Morphogenesis begonnen, mußte es aber wegen der schnell näherrückenden Prüfungszeit nach zwei Dritteln erstmal liegenlassen. Ne Flasche Wein für den abschließenden Leseabend ist aber schon besorgt. Bis jetzt hat es mir recht gut gefallen. Eine abschließende Betrachtung folgt ...

#10 Anima_Sola

Anima_Sola

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Geschrieben 28 Oktober 2005 - 23:49

nach ca. 100 seiten hab ich aufgegeben... für mich war die geschichte einfach nicht authentisch. dazu muss ich sagen dass ich lord gamma regelrecht verschlungen habe, aber bei morphogenesis kam es mir eher so vor als ob ein zufall den anderen jagen würde.

#11 Peter D

Peter D

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Geschrieben 29 Oktober 2005 - 11:17

Ich bin bis Seite 440 oder so gekommen, bevor ich abbrach.Es ist mir nicht völlig unverständlich, daß dieses Buch seine Fans hat, ich bin keiner davon geworden. Zweifellos besitzt es einen gewissen Gore & Splatter Charme, zweifellos recht skurrile Ideen und zweifellos auch Humor (der aber, um wieder einzuschränken, nicht der meine ist).Was es nicht besitzt, ist innere Logik. Oder sagen wir so: Es mag eine dahinterstecken, aber ich als Leser möchte gerne auch was davon spüren.Es beginnt ja durchaus vielversprechend. Der Prolog machte mich äußerst neugerig, und dann kam dieser Fund dieser Pyramide und dem vakuumversiegelten Dingens und dem Hader mit den Behörden und der Frau im Casino. - Ein Anfang ganz nach meinem Geschmack.Spätestens, als der ägyptische Taxifahrer plötzlich als Pilot auf der Heimreise wieder auftritt und der Flug an einem sehr abstrusen Ort endet, der an Lächerlichkeit eher einem Kinderbuch zur Ehre gereicht hätte, hatte ich so ein Gefühl: Scheiße, was wird denn DAS jetzt?Dann kam die Hölle, und - da muß ich den ganzen Amazon-Rezis recht geben - der dramaturgische Aufbau ist dieser: Der Autor hat eine mehr oder weniger gute Vorstellung davon, was es alles in der Hölle geben könnte und läßt seinen Prot. "zufällig" hineinstolpern. Wenn er nicht mehr weiter weiß, kommt irgendwas und rettet ihn.Genau so. Ganz genau so. Deus ex machina am laufenden Band, und sowas hasse ich wie die Pest.Hinzu kam meine persönliche Hölle mit den Lazarium-Kapiteln, mit denen ich nichts anfangen konnte. Ein Mann ohne Gedächtnis stolpert durch ein bizarres Krankenhaus. In einem anderen Forum hat Marrak sie erklärt: Ka ist eine Abspaltung der Seele des Prot. - Was nebenbei auch erklärte, warum der Prot. so seelenruhig durch die Hölle spazieren konnte - jeder normale Mensch wäre schon nach einer Stunde wahnsinnig geworden Das zu wissen, hatte den fatalen Effekt, daß ich nicht, wie zunächst geplant, diese Kapitel einfach übersprang, sondern mich weiter damit abquälte, sie zu verstehen. Schwerer Fehler. Egal.Ich kam bis zu der Stelle, an der so langsam einige Erklärungen anfingen, mit Nanobots und der Duat-Sphäre, und wo der Prot. endlich mal ein Ziel vor Augen bekam, nämlich einen bestimmten Ort, den Limbus zu erreichen, weil da vielleicht eine Art Ausgang sei. Allerdings war ich bis dahin schon so genervt, daß ich nicht mehr weiterlesen konnte.Generell sind bei mir einige Fragen offen geblieben, die ich doch gerne wüßte:- Wer hat diese Hölle erschaffen und vor allem: zu welchem Zweck eigentlich?- Woher wußte der Erschaffer alles über alle Menschen, die je auf der Erde gelebt haben, um sie zu rekonstruieren?- Hat der Prot. es schlußendlich geschafft, der Hölle zu entkommen? Und wenn ja, gab es ihn dann doppelt?PeterEdit: Dieses Aufhebens um den Druckfehler "Mekropalladium" statt "Nekropalladium" nervt. Hat für mich wirklich null Bedeutung als Leser gehabt. Wenn das Buch von Druckfehlern durchzogen wäre, die den Lesegenuß einschränken, wäre das diskutabel. Aber so kommt es mir beim Lesen einiger Rezis vor, als habe es eine Alibifunktion, um zu zeigen: Ich bin objektiv, denn auch ich habe was zu meckern.

Bearbeitet von Peter D, 29 Oktober 2005 - 11:25.


#12 Nina

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Geschrieben 29 Oktober 2005 - 21:27

Wenn ein großer Verlag mal einen Druckfehler macht, dann erweckt das nun mal Schadenfreude. Aber so schlimm war es nun auch nicht, obwohl es auch nicht der einzige Fehler war. Aber es ist ein fetter Wälzer, die Ausdrücke sind zu einem großen Teil nicht Alltagssprache, da kann so was halt leicht passieren.Ich denke schon, daß die Hauptperson der Hölle entkommen ist. Nur unsterblich ist er halt immer noch und auch nicht besonders glücklich.

#13 Henrik Fisch

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Geschrieben 02 November 2005 - 15:23

†¦ Spätestens, als der ägyptische Taxifahrer plötzlich als Pilot auf der Heimreise wieder auftritt und der Flug an einem sehr abstrusen Ort endet, der an Lächerlichkeit eher einem Kinderbuch zur Ehre gereicht hätte †¦

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Ich möchte kurz anmerken, dass das Schreiben von Kinderbüchern eine hohe Kunst ist, denn Kinder stecken schlechte Geschichten weitaus weniger einfach weg, als wir so genannten „Erwachsenen“. „Lächerliche Orte“ haben in einem Kinderbuch nichts zu suchen, denn sonst ist es kein Kinderbuch sondern ein schlechtes Buch. Und somit hat das auch nichts mit „Ehre“ zu tun. :D

Bis dennen,
Henrik
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#14 Peter D

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Geschrieben 03 November 2005 - 08:37

Ich muß dir widersprechen, Henrik. Das ist alles relativ.Was in einer Geschichte lächerlich ist, ist es in einer anderen vielleicht nicht.Kinderliteratur ist voll mit Dingen, die abstrus und undenkbar sind; einer anderen Logik folgen als wir sie gewohnt sind. Aber im Kinderkontext zulässig, wenn nicht gar vielleicht notwendig.Im Erwachsenenbereich sind diese Elemente manchmal auch zu finden, hauptsächlich in Parodien, Slapstick und ähnlich gearteten Intentionen.Ich gebe natürlich zu, mit etwas gutem Willen könnte man Morphogenesis als Parodie auf SF und Horror betrachten. Aus diesem Blickwinkel wäre meine Bewertung gleich sehr viel gutartiger.Für ein Kinderbuch ist es allerdings zu komplex und zu blutig, da sind wir uns hoffentlich einig.Peter

#15 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 04 November 2005 - 12:32

@Peter D:
Da muss ich Dir nun wieder widersprechen †¦ :) †¦ weil Deine Aussage komplett konträr zu dem geht, was ich mit Kindern so erlebt habe. (Die) Kinder (die ich erlebt habe) sind die kritischsten Zuhörer, die ich so kenne. Es darf gerne etwas phantastisch sein, aber wenn die innere Logik nicht passt, wird das von unseren jüngsten Erdbewohnern schneller als langweilig abgetan, als wir Erwachsenen einen Buchdeckel zuklappen. Ich habe nun selber keine Kinder, konnte aber das Älterwerden meiner Neffen miterleben und auch im Bekanntenkreis war so einiges fällig. Ansonsten dürften unsere Forums-Kollegen Rusch und Sullivan bestimmt noch etwas mitreden dürfen.

Und ich sträube mich mit Händen, Füßen und allen sonstigen vorhandenen imaginären und physisch vorhanden Muskelgruppen gegen Deine Aussage „Kinderliteratur darf lächerliche Ortsbeschreibungen enthalten und wird dadurch geehrt.“

Übrigens hast Du natürlich absolut recht, dass alles relativ ist. Alles. Auch Deine Aussage. :rofl1: :rofl1:

Bis dennen,
Henrik

Bearbeitet von Henrik Fisch, 04 November 2005 - 12:32.

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#16 Beverly

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Geschrieben 05 November 2005 - 10:11

Also, ich werde MORPHOGENESIS nach und nach weiter lesen, um zu sehen, was noch alles kommt.

Bearbeitet von Beverly, 05 November 2005 - 10:12.


#17 Peter D

Peter D

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Geschrieben 05 November 2005 - 13:33

@Peter D:
Da muss ich Dir nun wieder widersprechen †¦ :cheers: †¦ weil Deine Aussage komplett konträr zu dem geht, was ich mit Kindern so erlebt habe.

Vielleicht solltest du meine Aussage erst verstehen.
- Ich sagte, daß Kinderliteratur einer ANDEREN Logik folgt als Erwachsenenliteratur, nicht, daß sie KEINE innere Logik hätte.
- Ich habe keine Probleme mit der inneren Logik von Morphogenesis.
- Ich habe ein Problem damit, daß sich Morphogenesis häufiger mal dieser ANDEREN Logik bedient.
That's all.
Trotzdem danke für deine Beharrlichkeit, denn du hast mich gerade zu einem anderen Thread inspiriert.

Peter

#18 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 08 November 2005 - 15:31

Das ist - entschuldige - intellektuelle Kinderkacke. Und noch dazu mir schlecht im Munde herumgedreht.Aber um des lieben Friedens Willen: Ja, Du hast recht, bist der größte Kenner von Kinderliteratur, ich bin unwürdig an Deinen Postings herumzukritisieren - es könnte ja eine Diskussion zustande kommen - und ich habe meine Ruhe.Bis dennen,Henrik
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#19 Sullivan

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Geschrieben 08 November 2005 - 15:46

Henrik meinte:

Ansonsten dürften unsere Forums-Kollegen Rusch und Sullivan bestimmt noch etwas mitreden dürfen.

Hmm, mein Großer ist erst 2 Jahre alt, aber ich achte natürlich in Zukunft darauf. :) Sullivan

#20 lapismont

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Geschrieben 08 November 2005 - 20:10

Meine Kinder sind sehr empfindlich, was langweilige Bücher angeht.Fehler in Märchen oder ungenaues Vorlesen bemerken sie sofort.Aber darum geht es ja eigentlich gar nicht.Morphogenesis zeichnet sich zwar durch eine gute Lesbarkeit aus, jedoch ist Michael Marrak nicht sehr vielseitig, seine stilistischen Mittel sind für den Umfang des Wälzers zu begrenzt.Die Erklärungen für die Höllenstadt sind sehr dürftig und wenig überzeugend, die vielen Höllenabschnitte in ihrer Häufung langweilig, wenn sie auch meist originell und abwechslungsreich sind.Also sehr ambivalenter Lesegenuss. Horrorfans fanden den Roman deutlich besser.

#21 Henrik Fisch

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Geschrieben 09 November 2005 - 09:50

@lapismont:

Danke, lapismont. Du hast ja genau das bestätigt, was ich auch erfahren habe. Mir ging es ja einzig alleine und ausschließlich nur um diese Aussage von Peter (was ich weiter oben ja auch mehrfach betont habe):

†¦ an Lächerlichkeit eher einem Kinderbuch zur Ehre gereicht hätte †¦

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Und da gehe ich dann auf die Palme. Denn Kinderbücher sind nicht grundsätzlich lächerlich, sogar alles andere als das.

Der Rest der Kritik an „Morphogenesis“ ist ja ok. Das Urteil teile ich zwar überhaupt nicht, weil ich der Meinung bin, dass auch ein SF-Fan eine hochinteressante Tour-de-Force verpasst, wenn er das Buch nicht liest. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Mit SF hat es tatsächlich nicht so viel zu tun.

Bis dennen,
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#22 Beverly

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Geschrieben 09 November 2005 - 22:13

Ich bin bei Seite 200 von Marraks Hölle und werde es wohl nach und nach zu Ende lesen. Ich denke, er hat mit der Hölle eine sehr komplexw Fragestellung angeschnitten. Das bezieht sich nicht nur auf die Hintergründe des äh "Vergnügungsparks" in MORPHOGENESIS, sondern auch auf die Reflexion gesellschaftlicher Zustände.So lässt Marrak in einem Branntweinsee Prediger und Pfaffen "büßen", das hat bei mir die Frage aufgeworfen, ob man nicht Straf-Szenarios für andere schädliche Menschengruppen ordern kann. Bitte ein See aus brennenden Geldscheinen für Wirtschafts-"Experten"! Politische Sachverhalte aller Art ließen sich ohne große Mühe in die Hölle übertragen; wir laufen aber Gefahr, dass die Wirklichkeit MORPHOGENESIS einholt :devil: :devil: :devil: :devil:

#23 lapismont

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Geschrieben 09 November 2005 - 22:44

na ja, die religiöse Einstellung zu Schuld, Sühne und Strafe ist mir nicht geheuer.Was erlaubt es der göttlichen Instanz festzulegen, wessen Handlungen bestraft werden müssten?Marraks "Held" urteilt ja aus seiner eigenen Moral heraus. Damit besitzt er aber nur teilweise Verständnis für ältere Ethiken, obwohl er als Archäologe etwas über sie wissen könnte.

#24 Peter D

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Geschrieben 10 November 2005 - 00:06

Das bezieht sich nicht nur auf die Hintergründe des äh "Vergnügungsparks" in MORPHOGENESIS, sondern auch auf die Reflexion gesellschaftlicher Zustände.

Witzig, wie sich Assoziationen überschneiden können. In einer Amazonrezi ist von einem Warner-Moviepark die Rede, und ich hatte die Assoziation zu einem Disneyland des Schmerzes.

So lässt Marrak in einem Branntweinsee Prediger und Pfaffen "büßen", das hat bei mir die Frage aufgeworfen, ob man nicht Straf-Szenarios für andere schädliche Menschengruppen ordern kann. Bitte ein See aus brennenden Geldscheinen für Wirtschafts-"Experten"!

Wie meinst du das: ordern? Bei Marrak ordern, damit er noch ein paar Szenen ins Buch einfügt?

Politische Sachverhalte aller Art ließen sich ohne große Mühe in die Hölle übertragen; wir laufen aber Gefahr, dass die Wirklichkeit MORPHOGENESIS einholt

Dunkel ist mir deiner Rede Sinn, Beverly. :devil: Peter

#25 Peter D

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Geschrieben 10 November 2005 - 00:09

na ja, die religiöse Einstellung zu Schuld, Sühne und Strafe ist mir nicht geheuer. Was erlaubt es der göttlichen Instanz festzulegen, wessen Handlungen bestraft werden müssten? Marraks "Held" urteilt ja aus seiner eigenen Moral heraus. Damit besitzt er aber nur teilweise Verständnis für ältere Ethiken, obwohl er als Archäologe etwas über sie wissen könnte.

Nun, soweit ich das immer mitbekommen habe, ist diese Nanobot-Hölle ja keine wirkliche göttliche Instanz zur Bestrafung unartiger Menschen, sondern nur eine Nachbildung der Höllen, welche sich die menschliche Kulturen ausgedacht haben. Eine Art Museum, wenn man so will. Moralisch wertfrei. Peter

#26 lapismont

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Geschrieben 10 November 2005 - 08:03

Aber sympathisiert zunächst schon mit der Bestrafung für Sektenprediger und so. Ausserdem sind doch alle Nanorobottwesen empfindungsfähig. Ihre Leiden sind ja echt.

#27 Peter D

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Geschrieben 10 November 2005 - 08:41

Aber sympathisiert zunächst schon mit der Bestrafung für Sektenprediger und so.

Das liegt wohl zweifelsohne daran, daß die Höllenvorstellungen auf menschlichen Moralwerten basieren.

Ausserdem sind doch alle Nanorobottwesen empfindungsfähig. Ihre Leiden sind ja echt.

Was nichts daran ändert, daß es nicht die "Originaltäter" sind, sondern nur eigens für diesen Schauplatz hergestellte Requisiten. Wäre allerdings ein hochinteressanter Aspekt, mal darüber nachzudenken, inwieweit man sich als lebender Mensch davor fürchten muß, einmal als so eine Requisite verewigt zu werden. P.K. Dick läßt grüßen. Peter

#28 Beverly

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Geschrieben 10 November 2005 - 14:13

na ja, die religiöse Einstellung zu Schuld, Sühne und Strafe ist mir nicht geheuer.

Was erlaubt es der göttlichen Instanz festzulegen, wessen Handlungen bestraft werden müssten?
Marraks "Held" urteilt ja aus seiner eigenen Moral heraus. Damit besitzt er aber nur teilweise Verständnis für ältere Ethiken, obwohl er als Archäologe etwas über sie wissen könnte.

Nun, soweit ich das immer mitbekommen habe, ist diese Nanobot-Hölle ja keine wirkliche göttliche Instanz zur Bestrafung unartiger Menschen, sondern nur eine Nachbildung der Höllen, welche sich die menschliche Kulturen ausgedacht haben. Eine Art Museum, wenn man so will. Moralisch wertfrei.

Peter

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Ich bin gerade bei der Stelle wo Kristpin darüber spekuliert, dass alles Kulisse resp. eine Art Versuchsgelände für Psychotests ist. Ich finde diese Spekulationen nicht uninteressant ... MORPHOGENESIS leidet allenfalls daran, dass es mal wieder so ein Wälzer ist, den ich lesen muss wie eine Dauerwurst ...

#29 Beverly

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Geschrieben 10 November 2005 - 14:19

Wäre allerdings ein hochinteressanter Aspekt, mal darüber nachzudenken, inwieweit man sich als lebender Mensch davor fürchten muß, einmal als so eine Requisite verewigt zu werden. P.K. Dick läßt grüßen.

Peter

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In meinem Roman VÖLKER DER MILCHSTRASSE ist das Leben nach dem Tod "nur" die Fortsetzung des Lebens vor dem Tod, allerdings mit technischen Annehmlichkeiten und Freiheiten, die viele Menschen in dem Leben davor nicht kannten. So sollte es sein, wenn "Wiederauferstehung" technisch machbar ist, die Hölle haben wir schon oft genug auf Erden, die brachen wir nicht noch nachbauen.

#30 Dave

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Geschrieben 10 November 2005 - 17:34

Ich muss gestehen, dass ich mich etwas geärgert hatte, als ich folgendes Zitat gelesen hatte:

Als ich diese Stelle (und einige andere, die im Roman locker verteilt folgen) schrieb, wollte ich in allererster Linie eines erreichen: Ein wenig gnadenlos abgefuckten Trash einbauen! Dezent platzierten Splatterpunk mit völlig schrägem 50-Jahre Horror-B-Movie-Feeling. Als kleine Rache an Lübbe, weil sie damals den "schönen" Roman, den ich zuerst für sie schrieb, nicht wollten, sondern unbedingt etwas, das besser in die SF-Reihe passt. Und weil ich genau wusste, dass die Leute von Lübbe aufgrund der damaligen Verlangsumstrukturierung keine Zeit haben werden, den Roman zu lesen und diese Trash-Parts zu streichen, bevor sie's drucken. Und die Rechnung ging auf: Die ganzen im Buch verteilten Ekelpakete sind dringeblieben --- alle! ...  Das ist eine Genugtuung!

Warum Gedanken machen bei einem solchen Hintergrund? Lesen und genießen, aber bei großartigen Interpretationen lacht sich jemand ins Fäustchen, habe ich den Eindruck. Horror-Forum


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