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Hundert Tage auf Stardawn


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15 Antworten in diesem Thema

#1 Beverly

Beverly

    Temponaut

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Geschrieben 21 November 2005 - 09:34

Kennt noch jemand das Buch:

Matthias Robold
Hundert Tage auf Stardawn oder: der Status des Menschen (Frankfurt/M: Suhrkamp, 1999) [TB3016]

Eingefügtes Bild

Mir hat es auch gut gefallen, weil es keines von diesen Space-Opera-Epen war, wo man 200 Seiten für den Einstieg braucht, sondern Handlung und Plot zügig erzählt wurden.

Eine Rezension durch ALIEN CONTACT ist auf

http://www.epilog.de..._Stardawn_K.htm

#2 nachtstrom

nachtstrom

    Infonaut

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Geschrieben 01 Dezember 2005 - 19:35

hi beverly!ich hab mir das buch zufälligerweise unlängst gekauft (bei einem ösi- onlineversand gibts das um 3,30 euro).anfangs fand ich *stardawn* total klasse - die raumstation ist plastisch und einleuchtend geschildert, die ereignisse waren mysteriös genug, um mich zu fesseln, und mir gefiel auch der philosophische einschlag.bloß finde ich, daß dem roman so ca. ab der mitte vollkommen die luft ausgeht- nach seitenlangen diskussionen der protagonisten und all diesen politischen wirren hatte ich dann keine lust mehr weiterzulesen (ein bißchen ungerecht von mir, da auf meinem nachtkästchen *der eiserne thron* lag, und mich immer heftiger anlachte)aber es scheint ja das debüt von matthias robold gewesen zu sein (er hat auch einen SF- preis dafür bekommen glaube ich) komisch nur, daß seit damals nichts mehr von ihm erschienen ist- zumindest konnte ich nichts finden...lgwalter
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#3 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 02 Dezember 2005 - 11:49

bloß finde ich, daß dem roman so ca. ab der mitte vollkommen die luft ausgeht- nach seitenlangen diskussionen der protagonisten und all diesen politischen wirren hatte ich dann keine lust mehr weiterzulesen

Diesen Eindruck hatte ich auch, und ich bin nicht sicher, ob ich das Buch zu Ende gelesen habe. Jedenfalls wurde das Buch an einer Stelle sehr zähflüssig und ich verlor rapide das Interesse. Was mir anfangs auffiel, war dieser Stil, den man wohl als old-fashioned bezeichnen kann. Ich hätte ihn glatt den Sechzigern zugeordnet, wenn ich nicht gewusst hätte, dass es sich um einen jungen Autor handelt. Ja, und was ist eigentlich aus dem Autor geworden? Na ja, wer bei Suhrkamp veröffentlicht wird, ist eh jenseits von Gut und Böse... :(

#4 nachtstrom

nachtstrom

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Geschrieben 02 Dezember 2005 - 17:09

lustig, daß du das sagst, dave- mich hat der roman total an hans dominik- romane erinnert (vor allem die darstellung der forscher, äh wissenschafter)..aber verstehen tu ich das nicht ganz, da veröffentlicht ein autor bei suhrkamp, bekommt für diesen roman einen preis, und - das wars dann?vielleicht hat er den beruf gewechselt? :( walter
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#5 Beverly

Beverly

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Geschrieben 02 Dezember 2005 - 17:17

Was mir anfangs auffiel, war dieser Stil, den man wohl als old-fashioned  bezeichnen kann. Ich hätte ihn glatt den Sechzigern zugeordnet, wenn ich nicht gewusst hätte, dass es sich um einen jungen Autor handelt.

Der Stil hat mir gefallen und so zu schreiben wie in den sechziger Jahren spricht eher für einen Autor als gegen ihn.

#6 Beverly

Beverly

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Geschrieben 02 Dezember 2005 - 18:30

anfangs fand ich *stardawn* total klasse - die raumstation ist plastisch und einleuchtend geschildert, die ereignisse waren mysteriös genug, um mich zu fesseln, und mir gefiel auch der philosophische einschlag. bloß finde ich, daß dem roman so ca. ab der mitte vollkommen die luft ausgeht- nach seitenlangen diskussionen der protagonisten und all diesen politischen wirren hatte ich dann keine lust mehr weiterzulesen

Einen so extremen Spannungsabfall konnte ich nicht feststellen. Das Ende fand ich recht überzeugend, wenn auch deprimierend.

#7 Dave

Dave

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Geschrieben 02 Dezember 2005 - 18:41

Der Stil hat mir gefallen und so zu schreiben wie in den sechziger Jahren spricht eher für einen Autor als gegen ihn.

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Stimmt, ich meinte das auch nicht negativ.
Ich war anfangs sogar ganz aus dem Häuschen, weil ich mich so gut in den Roman einfühlen konnte.
Leider hielt der positive Eindruck nicht bis zum Schluss.

#8 nachtstrom

nachtstrom

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Geschrieben 02 Dezember 2005 - 19:17

gerade deswegen würd es mich ja so interessieren, ob er noch was anderes geschrieben hat.. vielleicht ne kurzgeschichte irgendwo?und wg dem old-fashioned- schreibstil: meine sammlung besteht ja zum allergrößten teil aus *ancient sf* ich liebe das sehr (wer schreibt heute noch so wahnsinnig und packend wie a.e. van vogt??) :( walter
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#9 Beverly

Beverly

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Geschrieben 02 Dezember 2005 - 19:36

und wg dem old-fashioned- schreibstil: meine sammlung besteht ja zum allergrößten teil aus *ancient sf* ich liebe das sehr (wer schreibt heute noch so wahnsinnig und packend wie a.e. van vogt??) :(

Ich schreibe zwar ganz anders als A. E. van Vogt, fühle mich aber in vieler Hinsicht der SF der sechziger und siebziger Jahre recht nahe. Das bedeutet: kurze Form und SF als Ideenliteratur, nicht die in letzter Zeit in Mode gekommenen langatmigen Epen. Von Robold habe ich über Google keine weiteren Titel gefunden, was schade ist, den seinen Erstling fand ich schon recht gelugen. Auch bei Amazon ist nur der eine Titel vorhanden, allerdings mit recht positiven Rezensionen.

Bearbeitet von Beverly, 02 Dezember 2005 - 21:47.


#10 nachtstrom

nachtstrom

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Geschrieben 03 Dezember 2005 - 07:44

@ Beverly:*kurze Form und SF als Ideenliteratur*...das ist mir ja immer das allerliebste an der SF gewesen- und genau diese Form wird für mich exakt repräsentiert durch das Dreigestirn: A.E. Van Vogt - Charles Harness - Phillip K. Dick.Welches sind denn in dieser Richtung deine Favoriten? und ich finde ja auch, daß so ca. 200- 300 Seiten genau das richtige Format sind...leider gehen (meiner Meinung nach) wirklich fast allen SF-Autoren heutzutage nach ungefähr dieser Seitenanzahl die Ideen aus; aber ich hoffe weiter: vor wenigen Tagen habe ich den ersten Band des Todtstelzer - Zyklus begonnen, der im Moment wirklich übersprudelt vor Ideen, ich hoffe das bleibt noch länger so (ich hab mir gleich 5 Bände gekauft) :( liebe grüßewalter
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#11 Beverly

Beverly

    Temponaut

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Geschrieben 03 Dezember 2005 - 10:30

@ Beverly: *kurze Form und SF als Ideenliteratur* ...das ist mir ja immer das allerliebste an der SF gewesen- und genau diese Form wird für mich exakt repräsentiert durch das Dreigestirn: A.E. Van Vogt - Charles Harness - Phillip K. Dick. Welches sind denn in dieser Richtung deine Favoriten? und ich finde ja auch, daß so ca. 200- 300 Seiten genau das richtige Format sind...

Meine Favoriten sind neben Philipp K. Dick - Robert Silverberg (60er und 70er Jahre) - Jack Vance - Larry Niven, v. a. seine Romane und Geschichten aus dem Ringwelt-Universum - Lois McMaster Bujold - die SF von Ursula K. LeGuin - Poul Anderson - Philipp José Farmer - John Varley nicht zu vergessen Von Van Vogt habe ich auch viel gelesen. Selbst wenn diese Autoren manchmal auch schlechte Bücher geschrieben haben, haben sie sich in ihren guten Romanen und Erzählungen an das Prinzip "SF als Ideenliteratur" gehalten und sich nur so viel Platz genommen, wie sie auch ausfüllen konnten.

Bearbeitet von Beverly, 03 Dezember 2005 - 10:31.


#12 Spacelord

Spacelord

    Nochkeinnaut

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Geschrieben 06 Dezember 2005 - 14:59

Also, ich fand die "100 Tage auf Stardawn" einen der besten deutschen SF-Romane der jüngeren Zeit überhaupt. Der Stil erinnert in der Tat an A.E. van Vogt und Konsorten, aber ich kann das ebenfalls nicht als einen Mangel betrachten. Im Gegenteil: gerade sprachlich-stilistisch hat das Buch mich sehr überzeugt. Robold fröhnt nicht der z.Zt. oft anzutreffenden "Flachheit" in Ausdrucksweise und Aufbau des Romans. Für mich stellt "Stardawn" die gelungene Synthese dar aus dem amerikanischen "sense of wonder"-SF-Stil und europäischer Literaturästhetik ... Kein Wunder, dass das Buch bei Suhrkamp unterkommen konnte!Grüße Spacelord

#13 nachtstrom

nachtstrom

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Geschrieben 07 Dezember 2005 - 20:39

also an van vogt erinnert mich der robold überhaupt nicht, der name fiel nur weiter oben im zusammenhang mit der sog. *ideen-sf*.*stardawn* erinnert viel mehr an ältere deutsche utopische romane mit einem schuß wissenschaft a la dominik, daumann etc (das ist nicht negativ gemeint!)den stil empfand ich eh auch als wohltuend abgehoben von sf- dutzendware (obwohl mich robolds dauergebrauch von bindestrichen mit der zeit schon etwas irritiert hat) bloß ein bißchen mehr action und ein bißchen weniger literaturästhetik.. hätten mich den roman auch zu ende lesen lassen :smokin: aber, wie du sagst, passt super zu suhrkamp (und irgendwie auch auf den wühltisch, weil woanders ist das buch nimmer zu kriegen)walter
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#14 Spacelord

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    Nochkeinnaut

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Geschrieben 08 Dezember 2005 - 11:10

... bloß ein bißchen mehr action und ein bißchen weniger literaturästhetik.. hätten mich den roman auch zu ende lesen lassen

So unterschiedlich sind die Geschmäcker. Gerade die Tatsache, dass hier nicht so wahnsinnig viel Action drinsteckt, sondern dafür umso mehr Atmosphäre und philosophische Reflexionen haben mich das Buch zu Ende lesen lassen. Auf jeden Fall hebt sich der Roman aus der Masse der dt. Produkte heraus und zwar so eindeutig, dass er zurecht seinerzeit den DSFP gewonnen hat. Ich würde mir mehr solche Bücher aus heimischen Landen wünschen. In der Hinsicht fällt Robold aber scheinbar tatsächlich aus, denn auch ich konnte kein neues Buch, geschweige denn eine Story, von ihm entdecken. Etwas merkwürdig ... :smokin: Spacelord

#15 nachtstrom

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    Infonaut

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Geschrieben 08 Dezember 2005 - 14:00

*Auf jeden Fall hebt sich der Roman aus der Masse der dt. Produkte heraus und zwar so eindeutig, dass er zurecht seinerzeit den DSFP gewonnen hat.*da bin ich absolut der gleichen meinung wie du!wie du weiter oben sehen kannst, rätseln wir ja herum, was aus ihm geworden ist, denn trotz recherche haben wir nicht mehr heraus gefunden, außer daß er diesen einen roman geschrieben hat....grußwalter
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#16 quanat

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    Giganaut

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Geschrieben 18 April 2018 - 12:34

[ .... ] Ja, und was ist eigentlich aus dem Autor geworden? [ .... ]  

 

Das Buch lohnt aus meiner Sicht die auffrischende Erinnerung. Der Autor ist hauptberuflich Illustrator: http://www.matthiasr...Startseite.html

 

[ .... ] gerade sprachlich-stilistisch hat das Buch mich sehr überzeugt. Robold fröhnt nicht der z.Zt. oft anzutreffenden "Flachheit" in Ausdrucksweise und Aufbau des Romans. Für mich stellt "Stardawn" die gelungene Synthese dar aus dem amerikanischen "sense of wonder"-SF-Stil und europäischer Literaturästhetik ... Kein Wunder, dass das Buch bei Suhrkamp unterkommen konnte! [ .... ]

 

"Robold vertritt eine erzählerische Gegenposition zur dominierenden "amerikanischen Linie", die ohne Umstand ins Geschehen reißt und sich um Theorie lieber indirekt kümmert. Etwa 95 Prozent der hierzulande verlegten Science-fiction-Literatur stammen aus dem anglo-amerikanischen Raum, und insofern ist ihm dies zu danken." Susanne Kusicke in der Frankfurter Allgemeine Zeitung am 9.8.2000, die Rezension ist noch immer online zu finden:

 

http://www.faz.net/a...nnt-111212.html




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