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Philip K. Dick: Nach der Bombe


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42 Antworten in diesem Thema

#1 Rusch

Rusch

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Geschrieben 01 Januar 2006 - 17:32

Wir lesen dieses Quartal:Philip K. DickNach der BombeOt: Dr. Bloodmoney or how we got along after the BombKapitel 1 - 9

Bearbeitet von Rusch, 01 Januar 2006 - 19:55.


#2 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 01 Januar 2006 - 17:43

Hi all! :thumb:

Die Zukunft hatte Dick also knapp noch eingeholt. Der Roman beginnt in 1981, ein Jahr vor PKDs Tod.

Interessant finde ich die in den ersten beiden Kapiteln beschriebene Atomkatastrophe, welche für den Leser den Anschein erweckt, dass es sich um diese Bombe handelt nach der wir zurecht kommen mussten. Dies gilt natürlich nur für den Titel: Dr. Bloodmoney or How we got along after the bomb, welcher ja in Anlehnung an den Kubrick-Film Dr. Seltsam oder wie ich lernte die Bombe zu lieben vom Verlag gewählt wurde. Dicks Vorschläge In Earth´s Diurnal Course und A Terran Odyssey wurden abgelehnt. Ich nehme an, dass Dick das also nicht beabsichtigte.

Ich lese das Buch in Englisch (unter Zuhilfenahme der deutsche Heyneausgabe) und - hey - Dr. Bluthgeld trägt auch im Original den deutschen Namen, was mich durch den Titel des Romans natürlich wunderte.

Mit Stockstill und Bluthgeld haben wir eine ähnliche Szene wie in Simulacra und auch ein Hoppy Harrington ähnlicher Protagonist soll nochmals erscheinen und zwar in Deus Irae.
Beides ist nicht weiter verwunderlich wenn man berücksichtigt, dass alle drei Romane 1963 - 1964 geschrieben wurden (letzterer aber erst von Roger Zelazny 1975 vollendet und ein Jahr danach publiziert wurde.) Auch Deus Irae spielt in der Endzeit.

Das Setting gefällt mir sehr gut und die dicktypische Protagonisten lassen auf einen guten Roman des Meisters hoffen. Mit Bonny Keller haben wir es abermals mit einer von Eheproblemen geplagten Frau zu tun welche schon im zweiten Kapitel andeutet dass es ihr Spass machen würde mit in den Weltraum geschossen zu werden um mit Dangerfield fremdzugehen. Dass sie davon überzeugt ist ihm bei seiner Marsmission hervorragend zur Seite stehen zu können, lässt auf einen starken Charakter hoffen.

Nett finde ich auch die Prognosen die Dick für die Weltraumfahrt erstellte.

Was noch - ach ja - Mit Stuart McConchie haben wir einen schwarzen Protagonisten, der sich auf einen Stufe mit dem behinderten Aussenseiter Hoppy Harington stellt (den er aber dennoch hasst), in Dicks Zukunft hat sich das Rassenproblem also auch nicht in Luft aufgelöst; und dieser Behinderte wiederum betrachtet sich selbst nicht als menschlich. Ist er es, in Anbetracht seiner mentalen Fähigkeiten?

Willkommen in der Welt des Philip K. Dick, es verspricht interessant zu werden!

Joe :fun:

PS: 5 Dollar pro Tag für einen Parkplatz - uff! Wieviel mag das im Vergleich zu heute im Jahr 1964 gewesen sein?
Eine sehr treffende Prognose würde ich mal sagen. (Traurig aber wahr) :fun:

Bearbeitet von Joe Chip, 01 Januar 2006 - 20:11.

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#3 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 02 Januar 2006 - 22:24

Hi! :)

nun denn - Kapitel 3 verrät uns dass es mit Hoppy Harrington mehr auf sich hat, als dass er nur ein Phoko ist. Mit seinem Blick in die Zukunft oder besser das Jenseits (eigentlich unser aller Zukunft) sagt er dem Kapitalisten, dass es dort für ihn keinen Platz gibt (obwohl klar gelegt wurde, dass er stets bemüht ist ein guter Mensch zu sein) und Stuart, dem einfachen Arbeiter prphezeit er im Gegensatz dazu aber auch kein Schlaraffenland sondern stellt ihn vorr die Tatsache, dass er dort zwar anwesend ist, aber nicht nach dem Motto, die letzten werden die ersten sein sóndern als einen der eine Ratte ißt.

Sich selbst sieht er zwar nicht, doch da er alles von oben sieht, kann man annehmen dass Hoppy 1.) dort ist und 2.) über den Dingen zu stehen scheint.

Zu Kapitel 4 und 5/6 möchte ich mich erst später äussern, ich nehme doch an dass da bald fleissig gepostet wird ;)

LG Joe :smokin:

Hier ein paar Links:

Atomtests ab Ende der 40er auf den Marshall-Inseln

Edward Teller (der Vater der Wasserstoffbombe) und Dicks Vorbild für Dr. Bluthgeld

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Edward Teller
Bild: wikipedia.org

Bearbeitet von Joe Chip, 02 Januar 2006 - 22:34.

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#4 eRDe7

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Geschrieben 04 Januar 2006 - 20:47

Hi. Liest denn keiner hier mit? Wäre schade, ist nämlich ein klasse Buch. Es hat bei mir eine Sonderstellung, da es mich irgendwie in meine Kindheit und die "Angst vor der Bombe" zurück versetzt hat. Vielleicht als ergänzende Lektüre ganz interessant: http://www.epilog.de...Bombe_AC068.htm Bis denne, Ralph

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)

 


#5 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 04 Januar 2006 - 21:37

Hi Ralph :D

sieht aus als ob da keiner mitliest
mich erinnert das an viele andere Lesezirkel, wo fleissig abgestimmt wurde und dann ein Schnelllesewettbewerb veranstaltet wurde

ich rechne demnächst mit dem ersten Posting: "Ich bin durch, aber ......"

das Buch ist wirklich spitze und man könnte sehr gut darüber diskutieren

Joe :D
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#6 eRDe7

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Geschrieben 04 Januar 2006 - 22:25

Hi Joe.Leider habe ich gerade keine Zeit, es noch einmal zu lesen. Aber das wird sicher demnächst noch passieren. Vielleicht schaffe ich es nächste Woche.Ralph

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#7 Henrik Fisch

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Geschrieben 05 Januar 2006 - 13:06

Ab heute Abend geht's los. Hab'mir das Buch schon vor einem Monat geordert. Keine Panik, ich bin auf jeden Fall mit dabei. :rofl1:Bis dennen,Henrik
Gerade fertig gelesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"

#8 Dave

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Geschrieben 05 Januar 2006 - 13:30

ich rechne demnächst mit dem ersten Posting: "Ich bin durch, aber ......"

Ich bin ja ebenfalls ein Freund von Ersteindrücken, auch wenn man dann mal daneben liegt und sich selbst korrigieren muss.

Ich habe etwas geschludert und zu lange mit dem Kauf gewartet, bin aber auch demnächst dabei.

Wir müssen ja nicht das ganze Pulver in der ersten Woche verschießen...

:rofl1:

#9 Lemmy

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Geschrieben 05 Januar 2006 - 15:24

Bevor ich meinen Gesamteindruck oder ähnliches poste möchte ich nur auf einzelne Punkte eingehen :Analog zum chinesischen Schriftzeichen für Krise ( zusammengesetztes Zeichen aus Gefahr und Chance/ Gelegenheit ) bietet die Katastrophe für einige Protagonisten den Untergang / Tod, z.B. Fergesson, einigen Akteuren bieten sich aber auch positive Perspektiven,Z.B. Hoppy und Mc Gill. Letzterer hat nun endlich die Möglichkeit sich von seiner Familie zu verabschieden und kann nebenbei auch noch ne attraktive Rothaarige verknispeln, hehe.Kurz vor der Bombe wird Oswald Spenglers " Der Untergang des Abendlandes- Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte" erwähnt.Spengler hat nach dem 1. Weltkrieg in einem Jahrzehnt versucht den Untergang des Abendlandes anhand Deutungen v. wirtschaftlichen, technischen, philosophischen und wissenschaftl. Ereignissen vorher zu bestimmen.Praktisch ein realer Vorläufer des Psychohistorikers Hari Seldon.Das verblüfft mich ehrlich gesagt, da im Dickschen Universum eigentlich nichts berechenbar ist. Wieso diese Anspielung auf Spengler ?Grund für die Katastrophe ist kein Krieg, sondern eher ein "Unfall", verursacht durch nicht beherrschbare Rüstungstechnik. Urheber sind also nicht Russen oder Chinesen ( die "Roten"), sondern die politischen Scharfmacher im eigenen Land, die das Wettrüsten angezettelt haben. (Bluthgeld und sogar namentlicher erwähnt Mc Carthy)Na, wenn das 1965 kein politisch brisanter Stoff war.Dick hat mich wieder reingelegt. Als Bluthgelds Sichtweise des Bombenabwurfs geschildert wird, hatte ich zuerst den Eindruck PKD beschreibt wieder eine verzerrte / veränderte Realität ( Perspektiven, Farben ändern sich, usw), habe erst einige Zeilen später zur Kenntnis genommen, daß eine atomare Katastrophe passiert ist.So das waren erst mal ein paar zusammenhanglose Gedanken zu den ersten 5 Kapiteln. Stilistisch gefällt mir " Nach der Bombe " bisher ausgezeichnet. Es werden viele schön beschriebene Personen eingeführt.

#10 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 05 Januar 2006 - 21:24

Hi Lemmy! :rofl1:

(Bluthgeld und sogar namentlicher erwähnt Mc Carthy)
Na, wenn das 1965 kein politisch brisanter Stoff war.

sehe ich ebenso!

ich denke, wenn Dr. Bloodmoney nicht als SF roman erschienen wäre, dass es aufgrund dieser Tatsachen heute auch einen höheren Bekanntheitsgrad hätte.

Das sind eben die Nachteile der Science Fiction.

Ein absolut genialerr Einfall Dicks war, finde ich, die gescheiterte Mars-Mission, wodurch die Erde nun den Satelliten hat und mit Dangerfield das Buch einen weiteren hervorragenden protagonisten gewinnt, welcher sich kein Blatt vor den Mund nehmen muss.
Durch Dangerfields Mund stellt PKD zB die Frage, wer die eigentlichen bösen Jungs sind die Polizei oder die jenigen die sie schnappen wollen.

Die Beschreibung der Katastrophe selbst gehören für mich zu den herausragenden Kapitel in Dicks Romanwerk - überhaupt ist Nach der Bombe wuderbar, durchdacht gegliedert.

Frage: Was haltet ihr eigentlich von den vertauschten Kapitel 4 + 5?
Vorausschau und danach wieder ein Rückblick.
Beim ersten Lesen vor einem dreiviertel Jahr störte es mich ein wenig und ich ging sogar soweit es als Fehler der Druckerei von Heyne zu bezeichen (diese klärte sich schnell als Irrtum auf :P) , doch nun beim zweiten Lesen, finde ich gerade diesen Kniff Dicks genial.

LG Joe :)
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#11 Lemmy

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Geschrieben 06 Januar 2006 - 23:46

Ein absolut genialerr Einfall Dicks war, finde ich, die gescheiterte Mars-Mission, wodurch die Erde nun den Satelliten hat und mit Dangerfield das Buch einen weiteren hervorragenden protagonisten gewinnt, welcher sich kein Blatt vor den Mund nehmen muss.
Durch Dangerfields Mund stellt PKD zB die Frage, wer die eigentlichen bösen Jungs sind die Polizei oder die jenigen die sie schnappen wollen.

LG Joe :smokin:

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Right ! Besonders originell finde ich, daß Dangerfield Fernsehpfarrer, Discjockey & Volkshochschulllehrer in Personalunion ist.

#12 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 07 Januar 2006 - 09:21

Guten Morgen allerseits! :)

Noch immer zu Kapitel 5,6

Derb aber durchaus nachvollziehbar ist das Verhalten Andrew Gills, der nach kurzem Überlegen zum Schluss kommt, dass es auch Sinn macht, die Katastrophe als Startschuss für eine neues Leben zu nehmen. Obwohl es PKD damals (1964) mit seiner Frau Nancy ausgesprochen gut ging und er glücklich war, erfand er diese Gedankengänge.

Kapitel 7

Nun sind wir schon mittendrin im Jahr 1988, sieben Jahre nach der Katastrophe und Dick eröffnet das Kapitel wieder mit einer neuen Figur (wie schon in einigen Kapitel zuvor), dem Brillenmann. Dieser Einstieg (Brillen, Apotheke, Antibiotika, Radios die nicht mehr funktionieren) vermittelt ein viel realistischeres Bild als wir es aus Filmen wie Mad Max gewohnt sind. (die ich trotzdem auch gern sehe).
Dick hat sich Gedanken gemacht und eine ländliche Idylle geschaffen, in der man eigentlich gern leben würde, mal abgesehen vom Mangel an medizinischen und wichtigen technischen Produkten.
Die kleinen Reibereien (zB.: zwischen Mrs. Raub und Bonny Keller) erinnern stark an das Landleben von heute, wo jeder darum kämpft bei irgendeinem Verein (Sport, Feuerwehr oder Kirche) das Sagen zu haben; und auch dies hat Dick sehr liebevoll zu Papier gebracht dass es absolut reizend ist jene Stellen zu lesen, wie jene in der sich Bonny brüskiert, dass Mr. Austurias das Geheimnis der Pilzkunde nicht preisgibt.

Hoppy kündigen mit dem Satz: Ich will keine kranken Menschen hören, erneut an dass er mehr drauf hat als es den Anschein hat, da unser fliegender Seelsorger Dangerfield tatsächlich an einer Krankheit zu leiden scheint/glaubt.

LG Joe

Bearbeitet von Joe Chip, 07 Januar 2006 - 09:22.

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#13 Ed Gantro

Ed Gantro

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Geschrieben 12 Januar 2006 - 13:12

Hallo an alle!

Frage: Was haltet ihr eigentlich von den vertauschten Kapitel 4 + 5?
Vorausschau und danach wieder ein Rückblick.
Beim ersten Lesen vor einem dreiviertel Jahr störte es mich ein wenig und ich ging sogar soweit es als Fehler der Druckerei von Heyne zu bezeichen (diese klärte sich schnell als Irrtum auf :)) , doch nun beim zweiten Lesen, finde ich gerade diesen Kniff Dicks genial.

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Ja und ein zustimmendes Nicken zu allem und auch zu dem Zitierten. Ich lese das Buch zum zweiten Mal, aber trotzdem gab es diesen Überraschungseffekt, ich konnte mich nämlich nicht mehr an diese "vertauschten" Kapitel erinnern. Auf jeden Fall find ich den Überaschungseffekt ziemlich nett.

@Joe: Keine Panik und ruhig Blut, soweit ich mich richtig erinnere, sollte das ganze Lesevergnügen drei Monate dauern. Bei deiner Postinggeschwindigkeit wird der Lesezirkel wohl drei Wochen dauern :) .

LG,

Ed

#14 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 12 Januar 2006 - 13:29

Hallo Joe,bin gerade mit dem anderen Lesezirkel Titel fertig und fange in Kürze mit Dick an. Wir sollten das nächste Mal erst in der Mitte des Monats starten, dann gibt es weniger Überschneidungen, aber das ist nur ein organisatorisches Detail.Bis später!Sullivan

#15 Matthias

Matthias

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Geschrieben 12 Januar 2006 - 14:01

Mich interessiert die Thematik ebenfalls, aber im Moment hänge ich auch beim anderen Lesezirkel hinterher.
Lieblingsautoren: Alastair Reynolds, R.C. Wilson, G. Benford

#16 Rusch

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Geschrieben 13 Januar 2006 - 08:52

Mich interessiert die Thematik ebenfalls, aber im Moment hänge ich auch beim anderen Lesezirkel hinterher.

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Ich fange, genau wie Sully, heute mit dem Roman an. Auch wenn Du es mir vielleicht nicht glaubst, Joe, aber inzwischen bin ich ein richtiger Dick Fan geworden. Wer hätte das gedacht. :wink2:

#17 Rusch

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Geschrieben 14 Januar 2006 - 00:08

So, ich habe die ersten zwei Kapitel durch. Das ganze beginnt vielversprechend. Besonders gefallen hat mir, wie Dick im ersten Kapitel drei Protagonisten einführt und sie gleich verbindet. Ansonsten ist das Buch ein Kind seiner Zeit. Wie schon im (wieder hervorragenden Nachwort) gesagt wurde: Das Werk entstand in der Hochphase des Kalten Kriegs.

#18 Rusch

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Geschrieben 17 Januar 2006 - 11:21

So, ich habe gestern Kapitel 9 beendet. Philip K. Dick tischt wieder eine vielschichtige, faszinierende Welt auf. Ich bin wieder mal überrascht von seinen gelungenen Personencharakterisierungen. Dafür hatte er echt ein Talent und aus vielen autobiographischen Texten wissen wir auch, der Dick immer eine sehr innige Beziehung zu seinen Protagonisten aufgebaut hat und das, so finde ich, merkt man beim Lesen. Eine Frage zu Kapitel 4: Ich hatte so ein bißchen den Eindruck, dass irgend jemand da was vertauscht hat, denn dieses Kapitel spielt nach der Bombe. Dann folgen zwei Kapitel, die davor oder währenddessen spielen. Ich finde dies ein wenig eigenartig. Ich las gerade, dass Joe dies auch aufgefallen ist. :D Meiner Meinung nach ist die richtige Reihenfolge 5 - 6 - 4 - 7 ... Liest jemand das Buch hier im Original? Sully? Es wäre interessant zu wissen, ob dies dort auch so ist. Die Welt nach der Bombe ist toll beschrieben, auch wenn die Mutationen recht schnell aufgetaucht sind, aber gut. Wie der komme ich zurück auf die kurzen, aber sehr prägnaten Personenbeschreibungen. Dick führte alle sehr gut ein und mit dem Sprung über 8 (oder so) Jahre zeigt er, wie stark die Personen sich verändert haben. Super! Besonders angetan bin ich von Dangerfield. Der Gedanke, dass er alleine um die Erde kreist und sich zum Mentor der Menschheit erklärt ist wirklich fantastisch. Auch den sprechenden Hund fand sehr surreal. Solche Szenen machen Dicks Romane zum großen Erlebnis. Dick at his best. Noch was: Mir fallen spontan zwei Werke ein, die sich ebenfalls um eine Welt nach der Bombe befassen. Ganz Excellente Beschreibungen des Aufbaus nach der Bombe: Robert Merle - Malevil Mehr zum Theme Intelligente Tiere: Sterling E. Lanier - Hieros Reise

Bearbeitet von Rusch, 17 Januar 2006 - 11:25.


#19 Joe Chip

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Geschrieben 17 Januar 2006 - 11:42

Hi Rush :D

die Kapitel sind auch im Original vertauscht - dh Dick wollte das eh so ;)

ich finde es aber mittlerweile gut, dass es nicht chronologisch aufgebaut ist

mit dem 7 Jahres Sprung bereitet Dick den Leser sehr gut auf die später geschilderte Katastrophe vor.

durch das Vertauschen kommt das besser in den Kopf denke ich

Wie Du richtig bemerkst, man kennt es den Figuren an, dass er sie liebt und eine Beziehung zu ihnen hat. Gerade dieser Roman ist ein schönes Beispiel für sein Können (gute Protagonisten zu batseln).

Die Mutationen sind auch gut und sprechende Tiere machen es dann noch richtig Kafkaesk - PKDs Welt nach der Bombe gefällt wohl den meisten, da es eigentlich ein niedliches Dörflein ist. wo es sich angenehm leben lassen könnte, mal abgesehen von Strahlung und dem Mangel verwschiedenster Dinge.

LG Joe <_<
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#20 Rusch

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Geschrieben 17 Januar 2006 - 12:30

Ja, ich stimme Dir zu. Auch ich habe eher den Eindruck, dass die Vertauschung gewollt war. Ein interessanter Kunstgriff, auch wenn der Leser erst mal ein bißchen perplex ist, ob der überraschenden Wendung.

#21 Ed Gantro

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Geschrieben 17 Januar 2006 - 13:24

Zur Personencharacterisierung - die ich genauso wie Rusch, echt toll finde - Was hier wieder sehr dickmäßig dargestellt wird, ist die Psychose von Bluthgeld. Das gefällt mir immer wieder bei seinen Romanen: siehe Simulacra (allein schon die Ideen bezüglich der Psychosen... echt toll) und in Der Dunkle Schirm wird das ja auch noch das Hauptthema...LG,Ed

#22 Rusch

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Geschrieben 17 Januar 2006 - 14:05

Ja, der Pianist mit seiner Psychose in Simulacra war wirklich der Überhammer. Wie kann man sich so eine Figur ausdenken? Unglaublich.

#23 Dave

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Geschrieben 17 Januar 2006 - 21:55

Ich habe jetzt drei Kapitel gelesen.
Als John F. Kennedy Anfang der Sechziger das Ziel vorgab, zum Ende des Jahrzehnts einen Amerikaner auf den Mond zu schicken, war dies auch ein Teil des kalten Krieges, aber ich sehe immer eher den romantischen Teil darin. Eben dieses große Abenteuer.
Die Stimmung (auch wenn es später spielt) muss sich in dem Roman niedergeschlagen haben, es ist ja auch kein Zufall, dass das Fernsehen bzw. Modern TV Sales & Service den Auftakt macht.
Ich bin mit der Tatsache aufgewachsen, dass ein Mensch den Mond betreten hat, mit der ganzen Hysterie vorher habe ich mich nie so beschäftigt. Ist ja eigentlich eine interessante Sache. Auch die Annahme, dass es nun richtig los geht, und nach dem Mond gleich der Mars folgt.

Fand ich schon traurig, wie Hoppy versucht, sich in der Arbeitswelt mit seiner Behinderung durchzusetzen. Als er dann eine gute Szene in dem Lokal hatte, wo er im Mittelpunkt stand, konnte man spüren, wie er sich durchzubeißen versteht.
Ich glaube, Dick verwendet den Namen Thalidomid, eine andere Bezeichnung für Contergan, auch ein großes Thema dieses Jahrzehnt und das Medikament, das Hoppy zum Verhängnis wurde.

Dr. Bluthgeld finde ich auch sehr interessant, aber es gab zu Beginn noch nicht so viel Informationen.

Jetzt bin ich erst einmal gespannt, was es mit den verdrehten Kapiteln auf sich hat.

Bearbeitet von Dave, 17 Januar 2006 - 21:57.


#24 Henrik Fisch

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Geschrieben 18 Januar 2006 - 11:49

Seit heute morgen bin ich auch mit dabei, bin aber erst mitten im zweiten Kapitel. Bisher - im besten Sinne - nichts neues von P. K. Dick, oder unmissverständlicher formuliert: Die gewohnte Erzählqualität wirkt gleich ab den ersten Zeilen. Der Roman fängt relativ normal an; aber ich vermute, dass das nicht lange so bleibt. Der wie auch immer parapsychologisch begabte Junge in dem Fernsehgeschäft ohne Arme und Beine deutet ja schon so etwas an.Mir ist natürlich auch sofort der Name des Physikers aufgefallen: „Bluthgeld“, also Blutgeld.Ich bin von den ersten Zeilen an froh, mal wieder ein richtiges Buch zu lesen. Nach dem - wieder mal - Totalausfall im Monats-Lesezirkel eine willkommene Abwechslung.Übrigens, ich weiß nicht, ob ich das an anderer Stelle bereits erwähnte: Das Setting von P. K. Dick und auch der recht nüchterne Erzählstil erinnert mich mehr und mehr stark an Charles Bukowski. Bis dennen,Henrik
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#25 Sullivan

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Geschrieben 19 Januar 2006 - 08:50

Da sind wir ja alle wieder hübsch versammelt. Ich bin ebenfalls mit dem 2. Kapitel durch. Die Charaktere werden sehr gut eingeführt, mir fehlt im Moment ein wenig die Geschichte aber wir sind ja noch weit am Anfang. In anderen Büchern von Dick wird man schneller in die Krise geworfen, Dr. Bloodmoney lässt sich etwas mehr Zeit.

Lemmy hat bereits den "Untergang des Abendlandes" erwähnt, eine interessante Referenz über die ich nicht allzuviel weiß.

Ein paar Fragen an die Leser der dt. Ausgabe:

- Hoppy Harrington wird als phoce bzw. phocomelus bezeichnet. Was soll das genau sein? Anscheinend ein Geburtsfehler, aber es klingt wie ein Schimpfwort?!

- Vom Psychiater wird der "Rorschach" Test erwähnt. Weiß jemand, was das für ein Test ist?

Geschmunzelt hatte ich bei "he held the cigarette European style". Ich wusste gar nicht dass es da Unterschiede gibt. :)

Sullivan

#26 Henrik Fisch

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Geschrieben 19 Januar 2006 - 09:15

In der deutschen Ausgabe wird der Begriff „Phokomelus“ verwendet. Das ganze kommt wohl von „Phokomelie“, was anscheinend soviel wie „angeborene Missbildung“ heißt. Ich sage deshalb anscheinend, weil ich vor diesem Roman den Begriff noch nie gehört habe und auch erst einmal kurz googeln musste. Auch eine Eigenheit von Dick: Fremdwörter verwenden. Wir würden in Deutschland dazu wohl treffender „Contergan-Kind“ sagen, allerdings ohne den schimpfwortartigen Unterton. Der ist mir nämlich auch aufgefallen und ich kann mir darauf im Moment noch keinen richtigern Reim machen.

Gestern Abend habe ich die ersten 100 Seiten gelesen und bin jetzt mit dem sechsten Kapitel fertig. Die Bomben sind gefallen und die Protagonisten harren der Dinge, die da hoffentlich rettenderweise auf sie zukommen mögen.

Warum Dick Kapitel 4 aus der zeitlichen Folge geschrieben hat, das weiß ich im Moment nicht. Ich lese einfach mal weiter, weil ich die einzelnen Charaktere und die Schreibe einfach als anspornend empfinde.

Bis dennen,
Henrik

P.S.: Völlig OT aber ich muss es hier einfach mal kurz schreiben: Nachdem ich erfahren habe wer die Regie führt (Richard Linklater( und wer die Hauptrolle spielt (Keanu Reeves) freue ich mich auf "A Scanner Darkly" so richtig! :)

Bearbeitet von Henrik Fisch, 19 Januar 2006 - 09:20.

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#27 Joe Chip

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Geschrieben 19 Januar 2006 - 10:21

Hi Sullivan :) Rorschachtest:das ist das mit den zusdammengeklappten Wasserfarbenbidchen die wie Schmetterlinge aussehen.LG Joe :smokin:
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#28 Joe Chip

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Geschrieben 19 Januar 2006 - 10:29

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#29 Rusch

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Geschrieben 19 Januar 2006 - 11:58

Kennt jemand den Comic Watchmen?Falls nicht -> Das ist eine Bildungslücke. :) :smokin: Vor allem für Dick Fans ist dieser Comic interessant und ganz ohne zweifel ist dies einer der besten Comics der 80er.Na, jedenfalls geht es in dem Comic um Superhelden, die vom Staat kaltgestellt wurden, nachdem sie Mist gebaut hatten. Eine von ihnen tauchte in den Untergrund ab und geht nach wie vor seiner Tätigkeit nach. Seine Maske ist ein Gesicht mit schwarzen und weissen Flecken. Sein Name Rorschach. Wegen seiner psychologischen Defekte (Rorschach hat nur noch seine Geheimidentität) wurde er von einem Psychologen behandelt und er musste auch Rorschachtests beantworten, bei denen er log.Der Test läuft wie folgt ab: Der Patient bekommt ein Rorschach Bild vorgelegt und soll sagen, was er zu erkennen glaubt. Dadurch kann der Psychiater auf den Zustand des Patienten schließen. Die einen erkennen in dem Bild zwei Liebende, die anderen einen Hund mit eingeschlagenen Schädel (um wieder Bezug zu nehmen auf Watchmen). Die Schlüsse daraus kann sogar jeder Laie ziehen.

#30 Dave

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Geschrieben 19 Januar 2006 - 18:56

Bei diesem Test muss ich immer an eine Sledge Hammer Folge denken.

Was sehen Sie hier?
Eine Ente, die einer nackten Lady Handschellen anlegt.
Und hier?
Eine Fabrik, die von einer 2-Tonnen-Bombe platt gemacht wird.
Dieses?
Oh, ein paar Weidenkätzchen...
die von einem Maschinengewehr abgemäht wurden.

:)


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