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Neues Urheberrecht!


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46 Antworten in diesem Thema

#1 Holger

Holger

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Geschrieben 22 März 2006 - 22:45

Erst hat die nicht wenig geldgierige Entertainmentindustrie den Anschluss an das "digitale Zeitalter" mit Pauken und Trompeten verpasst. Nun lässt man die Muskeln spielen und macht die Versäumnisse mit intensiver Lobbyarbeit wieder wett. Das Kabinett hat ein wahnwitziges neues Urheberrecht durchgewunken, dass aus uns allen potentielle Kriminelle macht. Na vielen Dank. Reicht es nicht, dass ich im Kino im Minutentakt von GEZ und GVU als zahlender Kunde wie ein kleines Kind behandelt werde und mir drohen lassen muss? Die traurigen Einzelheiten sind hier nachzulesen: http://www.spiegel.d...,407246,00.html Ich hätte gut und gerne Lust, ganz auf den Kauf von neuen DVDs und CDs zu verzichten. Mache ich eben alles über Ebay. Wie ist eure Meinung zu diesem Thema? Kopfschüttelnd, Holger
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#2 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

    Biblionaut

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Geschrieben 22 März 2006 - 23:17

...Wie ist eure Meinung zu diesem Thema?...

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Verzeiht das Statement - "Die Deutschen spinnen" - nach halber Rente wenn kinderlos jetzt das. Ich befĂĽrchte aber wenn das kommt, dass Ă–sterreich wird auch mitziehen wird. So aus "blindem Gehorsam".

Ich fĂĽrchte, dass unsere Politiker ganz und gar den Boden unter den FĂĽssen verlieren und absolut abgehoben sind - wohl Europaweit.

GruĂź
Thomas

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

Blog zur Sekundärliteratur: http://sebesta-seklit.net/

Online-Bibliothek zur Sekundärliteratur: http://www.librarything.de/catalog/t.sebesta

Facebook-Gruppe: https://www.facebook...tik.ge/members/


#3 rector-scanner

rector-scanner

    Mikronaut

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Geschrieben 22 März 2006 - 23:42

Erst hat die nicht wenig geldgierige Entertainmentindustrie den Anschluss an das "digitale Zeitalter" mit Pauken und Trompeten verpasst. Nun lässt man die Muskeln spielen und macht die Versäumnisse mit intensiver Lobbyarbeit wieder wett. Das Kabinett hat ein wahnwitziges neues Urheberrecht durchgewunken, dass aus uns allen potentielle Kriminelle macht. Na vielen Dank. Reicht es nicht, dass ich im Kino im Minutentakt von GEZ und GVU als zahlender Kunde wie ein kleines Kind behandelt werde und mir drohen lassen muss?

Die traurigen Einzelheiten sind hier nachzulesen:
http://www.spiegel.d...,407246,00.html

Ich hätte gut und gerne Lust, ganz auf den Kauf von neuen DVDs und CDs zu verzichten. Mache ich eben alles über Ebay. Wie ist eure Meinung zu diesem Thema?

KopfschĂĽttelnd,

Holger

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Zumindest was die Welt der Musik betrifft, muss ich sagen, dass Tauschbörsen kleine Bands kaputt machen.

Die Realität sieht doch wie folgt aus. Es wird nicht NUR kopiert, um ein Dublikat für den CD-Wechsler im Auto zu haben. Primär wird kopiert, um Geld zu sparen. Preispolitik der Musikbrange hin und her, ich ärgere mich selbst über 16,95 Euro für eine CD bei Amazon [wohlgemerkt meine eigene] aber es ist doch sehr oft so, dass kopiert wird, um das Produkt zu besitzen. " He, brenn mir mal, find ich ganz cool!" Für einen Freund des CD-Käufers mag das vielleicht noch OK sein [mal als Musiker gesprochen aber auf Tauschbörsen sieht das bereits anders aus: Dort hat JEDER, der im Kreise der "Freunde" [die tauschen] sagen wir mal einige tausend User, die Möglichkeit, sich frei an dem Produkt Musik zu bedienen, ohne dafür zu bezahlen. Das finde ich unfair.

Ich rede in meinem und im Fall von vielen meiner Freunde und Bekannten nicht über finanzielle Verluste, die einem zwar nicht die Existenz rauben, da man ja eh nicht von der Musik lebt, aber von herben Ausfällen im Geldbeutel. Beispiel Band K. [nix großes, kleines Alternativ-Label] Pressung 5000 Exemplare, 2000 über den normalen Vertrieb abgesetzt, und 10000 Leute haben die CD. Ein finanzieller Verlust für die Band, für das Label und die Überlegung, den ganzen Kram einfach sein zu lassen, denn Studiokosten, Technik [allein ein Synthesizer kostet mind. 1000 Euro...] fressen heftig. Produktionskosten übernehmen die Label, aber wenn sich das nicht rechnet unterm Strich, wird die Band auch bald keine CD mehr professionell veröffentlichen. [aufnehmen können]

Musik ist ein Produkt, eine Ware, und dafür soll man auch bezahlen. Ob nun für eine CD für 16 Euro, ist eine andere Geschichte, aber ein Buch tippe ich auch nicht ab und schicke es per email an Freunde. Leider Gottes macht es die Technik [mp3 usw] leicht, eine 1:1 Kopie zu erstellen. 5 Minuten, und der Klon ist fertig. Den Klon dann auf Tauschbörsen jedermann, nicht nur Freunden, gegen Tausch zur Verfügung zu stellen, finde ich frech.

Verschenke ich ein Buch, dann habe ich es bezahlt, und besitze es selbst nicht mehr.

Verschenke ich eine selbstgebrannte CD, besitze ich ja noch das Original. Ich mache zwar keinen Gewinn, aber ich schädige indirekt den Musiker, der je nach Vertrag zwischen 5-25 % des Abgabepreises an den Händler verdient.

Lade ich eien CD auf Tauschbörsen, schädige ich den Musiker. Stelle ich eine CD zum Tausch ins Internet, betrüge ich den Musiker und schädige ihn.

Das ist ein Fakt.

Musik ist Kunst und für Kunst soll genauso bezahlt werden wie für ein Buch, ein Gemälde oder was auch immer.

Bearbeitet von rector-scanner, 22 März 2006 - 23:44.

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#4 Jueps

Jueps

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Geschrieben 23 März 2006 - 01:08

Moment: Bücher können nicht mit CDs verglichen werden, wenn sie auch beide "Kunst" sind.Die Unterschiede beginnen schon bei der Art des Konsums. Bücher führt man sich in der Regel einmal zu Gemüte, die guten vll. ein paar Mal mehr. Musik indes kommt nicht selten viel häufiger zum Einsatz - meine Lieblingslieder dudeln beispielsweise geradezu ununterbrochen um mich herum, einige mittlerweile über Jahre hinweg...Ich sehe deine Meinung schon ein, vor allem da du ja selbst, als Musiker, die Seite des "Produzenten" und die Nachteile für ihn gut zu kennen scheinst, dennoch halte ich dieses, ja, dieses Gehabe der Industrie für krass und überzogen.

Bearbeitet von Jueps, 23 März 2006 - 01:13.

»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«


#5 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 23 März 2006 - 07:07

Ich stelle mir gerade vor, wie die 10.000 illegalen Besitzer der o.g. CD Post von der Staatsanwaltschaft bekommen.Im Ernst: seitdem ich ihm Internet bin - was nun etliche Jahre her ist - sind zu meinen rund 2000 CDs vielleicht zwei Dutzend weitere Alben neu hinzugekommen. Maximal. Ich mag es weder, von der Industrie verarscht zu werden (so schlimm kann das mit den Raubkopierern nicht sein - bis heute wird mir legal keine brauchbare Alternative (preislich, qualitativ) von der Industrie online angeboten), noch mag ich es, als potentieller Krimineller betitelt zu werden, weil ich von meinen gekauften CDs Kopien machen. Also kaufe ich deutlich weniger Neuware. Komischerweise ist das Angebot mit Gebrauchtware natürlich massiv vorhanden, zu deutlich niedrigeren Preisen. Also wird hier ein bisschen gekauft.Die Phonovertreter können doch dankbar sein, dass es das Thema gibt - oder waren die vorher so zahlreich in den Medien zu sehen/hören mit ihren Weinkrämpfen?

#6 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 23 März 2006 - 08:19

Es ist noch nicht so weit, aber in der Schweiz möchte man eine Gebühr auf CD-Rohlinge einführen, damit sozusagen die Busse des illegalen Kopierens im Vorhinein bezahlt wird.

Ein anderes Problem in der Schweiz ist, dass - um die Kultur zu schützen - seit ein paar Jahren der Verkauf und die Vermietung von Code-1-DVDs in Geschäften verboten ist.

#7 Dave

Dave

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Geschrieben 23 März 2006 - 11:35

Wenn man den Rückgang von verkauften CDs mit Artikeln vergleicht, von denen man keine digitale Kopie erstellen kann, könnte man vielleicht feststellen, dass allgemein weniger konsumiert wird.
Der Musikliebhaber und Fan möchte eine CD besitzen und würde ja ein Bild des Jammers abgeben, wenn er nach Feierabend seine Lieblingsraubkopie CD ins Laufwerk schiebt. Das ist auch der Grund, warum zum Beispiel Mariah Carey ihre neuste CD millionenfach verkauft.
Und das hat sicher nichts damit zu tun, dass einige zu dämlich sind, sich die Sachen kostenlos aus dem Netz zu saugen.

Bei Nachwachsmusikern ist es auch oft so, dass viele Produkte erscheinen, die semiprofessionell oder auch schlecht produziert werden. Da wird nicht unbedingt alles durch illegalen Downloads platt gemacht, sofern diese überhaupt existieren. Schließlich ärgern sich ja auch viele Künstler insgeheim darüber, dass sich keine Sau für ihre Musik interessiert und sie nicht einmal umsonst haben will.

NatĂĽrlich gibt es auch unglĂĽckliche Beispiele, wie den wunderbaren und viel zu frĂĽh verstorbenen Shawn Lane. Weltweit bewundert als einer der begabtesten Musiker, die je auf diesen Planeten gewandelt sind, wurden seine CDs so gut wie nicht verkauft sondern kursierten fast nur als Downloads.

Hier etwas zum Hören und Sehen:
Shawn Lane - Gray Pianos Flying

Die offizielle Seite:
shawnlane.com

#8 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 23 März 2006 - 12:42

Ich gehe konform mit Holger & Guido oben: Das wird zu weniger Kauf von Neuware führen. Ich denke die Musikmonopolisten unterschätzen die Reaktion des Markts.

Gekauft wird m.E. Musik in Zukunft weniger über "Hardware" (CDs usw.), mehr über legale WWW-Download-Anbieter, die gezielt auf Download-Kunden und ihre Bedürfnisse zugehen. Bei iTunes ist z.B. das Kopieren "für Freunde" bis zu 3 Mal (glaub ich) eingebaut/erlaubt. Außerdem kann es ja sein, dass in Zukunft mehr Musiker direkt übers WWW verkaufen; sie sehen evtl. das Internet als die große Chance für direkteres Veröffentlichen, das es m.E. für fast ALLE mediale Kunst bedeutet.

Politisch ist diese Umkippe eindeutig eine Folge der GroĂźen Koalition - Kommerzialisierung oder BĂĽrgerunfreiheiten entgegen zu treten ist weder bei CDU noch bei SPD Programm.

Ich denke aber die Musik-Lobby reagiert evtl. verzweifelt auf zunehmende Bedeutungslosigkeit, und wird sich mit diesen Schritten langfristig selber schaden.

Ein Hoch fĂĽr Ogg!

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht ĂĽberleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben wĂĽrden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob ĂĽbersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#9 Oliver

Oliver

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Geschrieben 23 März 2006 - 12:45

Ich beobachte solche Diskussionen immer mit Skepsis. Nach meinen Beobachtungen (ich wiederhole: Meinen Beobachtungen) schreien bei sowas immer die Leute am lautesten und sind am meisten empört, die besonders gerne (illegal) kopieren. Die soll das ja auch treffen, die sollen ruhig jaulen.

Erst hat die nicht wenig geldgierige Entertainmentindustrie

So lese ich das häufig und das gefällt mir nicht, denn da steckt zumindest zwischen den Zeilen drin, dass sich diese Industrie dafür rechtfertigen muss, dass sie damit Geld verdienen will. Was dort hergestellt wird ist halt, im Gegensatz zu dem, was viele denken, kein Allgemeingut.

Das Kabinett hat ein wahnwitziges neues Urheberrecht durchgewunken, dass aus uns allen potentielle Kriminelle macht. Na vielen Dank.

Das verstehe ich nicht, wo siehst Du das denn? Gehen die hohen Haftstrafen ist doch nichts einzuwenden und nur weil fremde Autos und Häuser in der Regel auch abgeschlossen sind, werde ich nicht gleich kriminalisiert. Wo genau werden wir kriminalisiert? Und diese Sicherheitskopie-Fanatiker kann ich auch nicht mehr hören. Jaja, jeder macht von allem eine Sicherheitskopie, klar.

Reicht es nicht, dass ich im Kino im Minutentakt von GEZ und GVU als zahlender Kunde wie ein kleines Kind behandelt werde und mir drohen lassen muss?

Das kann ganz gut nerven, vor allem, wenn es nicht vorspulbar ist (was häufig nicht nur für Kino, sondern auch für DVD gilt), wichtig ist die Kampagne aber aus Imagegründen schon: Noch immer denken sehr viele Leute, dass das ein Kavalliersdelikt oder gleich gar keines sei, wenn sie da Straftaten ohne schlechtes Gewissen begehen. Damit will ich übrigens nicht sagen, dass mir all diese Maßnahmen passen, diese Provider-Auskunftpflichten sehe ich durchaus mit gemischten Gefühlen. Ferner: Das ganze Problem mit den illegalen Kopien ist doch eher technischer und moralischer Natur, ich weiß nicht, ob wir da mit dem Recht weiterkommen. Schade auch, dass ein so renommierter Autor wie Markus K. Korb unter der Debatte so leiden muss, weil, wie damals bei Peter Hartz, sein Namen missbraucht wird ("der zweite Korb"). :fun:

Bearbeitet von Oliver, 23 März 2006 - 12:50.

  • • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
  • • (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
  • • (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
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#10 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 23 März 2006 - 13:06

Wo ich auch das GefĂĽhl habe, unfair und als Unschuldiger bestraft zu werden, ist der Kopierschutz. Nein, ich stelle keine Sicherheitskopien fest, aber ich mag es auf eine CD zusammenpassende Songs zu haben. Beispiel: Ich habe mir vor Kurzem von John Lennon "Working Class Hero - the definitive collection" und "Acoustic" gekauft. Auf beiden gibts je eine Version vom "Real Love". Ich wollte diese zwei Lieder zusammen mit der Beatles-Version auf einer CD brennen. "Acoustic" ist aber kopiergeschĂĽtzt, weshalb ich keine CD brennen konnte (ausser vielleicht auf Umwege, aber ich hatte keine Zeit mir dieses Wissen anzueignen).

#11 Dave

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Geschrieben 23 März 2006 - 13:10

Warum wird eigentlich so halbherzig gegen Tauschbörsen vorgegangen?Wenn man die Betreiber oder Benutzer einmal für fünf Jahre hinter Gitter schicken würde anstatt Kleinkriminelle, die mit Falschpressungen ihren Unterhalt verdienen, müsste sich die Angelegenheit irgendwann von selbst erledigen, glaube ich.

#12 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 23 März 2006 - 14:10

@Oliver: Nein, ich mach keine Raubkopien, und schreie trotzdem. Ich speichere meine Lieblingslieder von meinen CDs auf meinem Rechner, plus legalen Musikdownloads aus dem Web, damit ich mir eigene Playlists nach Belieben bauen und anhören kann. Und das ziemlich oft. Nach dem neuen Gesetz darf ich aber nur noch entspr. brachial geschützte Stücke direkt von der Original-CD abspielen. (Vom Upload zum MP3-Player der Lieblings-Songs zum Hören am aktuellen Tag ganz zu schweigen.) Diesen Rückschritt wird wohl kaum jemand machen, und insofern ist Holgers Aussage, dass wir "alle" kriminalisiert werden, zwar etwas stark formuliert aber richtig - alle, die einen Rechner zuhause haben und gerne mit Playlists auf Platte gespeicherte Titel hören, können das bei neuerer Musik nicht mehr tun. (Wie hörst du denn Musik?)

@Dave: Es gibt so etwas wie eine geschützte Privatsphäre, die auch eine geschäftliche Transaktion betrifft. Ich WILL nicht dass der Staat oder Andere beliebig meine geschäftlichen Transaktionen einsehen kann (und kann mir übrigens auch nicht vorstellen, dass Providerfirmen das gerne tun). Also soll er bei Tauschbörsen auch nur gegen konkreten Verdacht vorgehen dürfen, bitte. Das Problem ist ja auch, dass die Betreiber dieser Börsen oft in einem Land sitzen, dessen Gesetze sich von unseren unterscheiden; du sprichst also von einem (wahrscheinlich zu) hohen Grad an internationaler Kooperation, wenn du meinst dass Betreiber einfach dingfest gemacht werden könnten.

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 23 März 2006 - 17:18.

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht ĂĽberleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben wĂĽrden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob ĂĽbersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#13 Holger

Holger

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Geschrieben 23 März 2006 - 14:19

Erst hat die nicht wenig geldgierige Entertainmentindustrie

So lese ich das häufig und das gefällt mir nicht, denn da steckt zumindest zwischen den Zeilen drin, dass sich diese Industrie dafür rechtfertigen muss, dass sie damit Geld verdienen will. Was dort hergestellt wird ist halt, im Gegensatz zu dem, was viele denken, kein Allgemeingut.

Selbstverständlich sollen Industrie/Management/Künstler mit ihren Produkten Geld verdienen können. Bloß waren für viele Verbraucher schon seit Einführung der CD die künstlich überteuerten Preise unverständlich. Ist eine neue CD wirklich 16,99€ und mehr wert, eine neue DVD 17,99€ und mehr? Ermessenssache. In anderen Ländern ging es auch billiger (oder teurer). Meiner Ansicht nach hätte die Industrie mit etwas günstigeren Preisen (wie in sämtlichen Punkten zieht man mittlerweile halbherzig nach) rechtzeitig reagieren können um den damals auftauchenden P2P-Netzwerken wie Napster oder Morpheus den Wind aus den Segeln zu nehmen. Aber nein. Der alte Stiefel wurde weitergeritten.

Das Kabinett hat ein wahnwitziges neues Urheberrecht durchgewunken, dass aus uns allen potentielle Kriminelle macht. Na vielen Dank.

Das verstehe ich nicht, wo siehst Du das denn? Gehen die hohen Haftstrafen ist doch nichts einzuwenden und nur weil fremde Autos und Häuser in der Regel auch abgeschlossen sind, werde ich nicht gleich kriminalisiert. Wo genau werden wir kriminalisiert?

Wie bitte? Wo bleibt denn da die Verhältnismäßigkeit? Ein jeder kopiert sich eine CD fürs Auto, für die Arbeit oder stellt sich ein "digitales Mixtape" zusammen. Das dürfte unter Gewohnheitsrecht fallen, ich zumindest kenne keinen, der das noch nicht gemacht hat. Und nun ist das plötzlich ein Delikt, das (theoretisch) mit bis zu zwei Jahren Haft bedroht ist! Ich bin also nach der neuen Rechtsprechung ein Krimineller.

Und diese Sicherheitskopie-Fanatiker kann ich auch nicht mehr hören.  Jaja, jeder macht von allem eine Sicherheitskopie, klar.

Ich verweise auf den Punkt oben. Es geht nicht darum, dass hier alle Sicherheitsfanatiker sind, sondern dass Gewohnheiten plötzlich als kriminell eingestuft werden.

Reicht es nicht, dass ich im Kino im Minutentakt von GEZ und GVU als zahlender Kunde wie ein kleines Kind behandelt werde und mir drohen lassen muss?

Das kann ganz gut nerven, vor allem, wenn es nicht vorspulbar ist (was häufig nicht nur für Kino, sondern auch für DVD gilt), wichtig ist die Kampagne aber aus Imagegründen schon: Noch immer denken sehr viele Leute, dass das ein Kavalliersdelikt oder gleich gar keines sei, wenn sie da Straftaten ohne schlechtes Gewissen begehen.

Diese ganzen ach so originellen Spots belehren uns, dass es illegal ist, Filme zu kopieren und dann zu verkaufen. Das dürfte wirklich niemandem neu sein. So viel Rechtsbewußtsein traue ich selbst dem dümmsten deutschen Staatsbürger zu. Also, wofür die Belästigung?
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
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#14 Oliver

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Geschrieben 23 März 2006 - 15:36

Hi Holger,

Selbstverständlich sollen Industrie/Management/Künstler mit ihren Produkten Geld verdienen können. Bloß waren für viele Verbraucher schon seit Einführung der CD die künstlich überteuerten Preise unverständlich. Ist eine neue CD wirklich 16,99€ und mehr wert, eine neue DVD 17,99€ und mehr? Ermessenssache.

Nein, keine Ermessenssache. Du zeigst da auf den falschen. Wieviel eine neue CD wert ist, bestimmt nicht die Industrie, sondern Du. Und ich. Und die anderen Käufer, der Markt also. Wenn CDs konstant bei einem (subjektiv gefühlt) zu hoch angesetzten Preis angeboten werden, heißt das doch schlicht, dass sich dafür genug Käufer finden lassen. Ich pflichte Dir bei, viele CDs sind zu teuer, und mache dann von meiner Macht als Konsument Gebrauch: Ich kaufe CDs häufig nicht und verzichte dann drauf. Und zwar meine ich dann ganz, ich kopiere das dann nicht. Wären die Preise niedriger, würde ich viel mehr Experimente und "Blindkäufe" wagen. So halt nicht, verdient die Industrie halt wenig an mir.

Meiner Ansicht nach hätte die Industrie mit etwas günstigeren Preisen (wie in sämtlichen Punkten zieht man mittlerweile halbherzig nach) rechtzeitig reagieren können um den damals auftauchenden P2P-Netzwerken wie Napster oder Morpheus den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Das wurde punktuell versucht, IIRC bei BMG Universal z.B. Aber halt nur punktuell, insofern hast Du recht. Ob das Erfolg hatte, habe ich seitdem noch nicht gehört.

Wie bitte? Wo bleibt denn da die Verhältnismäßigkeit? Ein jeder kopiert sich eine CD fürs Auto, für die Arbeit oder stellt sich ein "digitales Mixtape" zusammen. Das dürfte unter Gewohnheitsrecht fallen, ich zumindest kenne keinen, der das noch nicht gemacht hat.

Ja, das ist ein Problem. Einer der Punkte, der mir auch nicht gefallen will.

Und nun ist das plötzlich ein Delikt, das (theoretisch) mit bis zu zwei Jahren Haft bedroht ist! Ich bin also nach der neuen Rechtsprechung ein Krimineller.

Um das präzise zu fassen: Von dem eben von Dir genannten und von mir ebenfalls als misslich eingestuften Beispiel ist einiges von dem, was jetzt kommt, schlicht das Schließen von Strafbarkeitslücken. Man hinkt mit dem Recht halt der Technik hinterher. Durch die Langsamkeit des Rechts waren halt viele Jahre Phänomene wie Napster und Kazaa digitale Schlaraffenländer. Das ist jetzt halt vorbei, daran kann ich nichts Schlechtes finden.

Diese ganzen ach so originellen Spots belehren uns, dass es illegal ist, Filme zu kopieren und dann zu verkaufen. Das dĂĽrfte wirklich niemandem neu sein.

Es geht auch nicht um den Neuigkeitswert, sondern um die Stigmatisierung.

So viel Rechtsbewußtsein traue ich selbst dem dümmsten deutschen Staatsbürger zu. Also, wofür die Belästigung?

Das hat weniger etwas mit Intelligenz zu tun, die Spots wollen nicht die Rechtskunde der Konsumenten stärken, es geht um das Unrechtsbewusstsein. Und da traut man vielen Leuten sehr, sehr wenig zu, IMHO, wenn ich mich da so umschaue, zu recht. Eine Belästigung sind diese Spots, zweifellos. Meine Hoffnung ist, dass die Kampagne ja nun nicht ewig laufen wird bzw. kann. :fun:
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#15 Jueps

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Geschrieben 23 März 2006 - 16:08

Mir ist bereits mehrfach aufgefallen, dass der Kinosaal in Gelächter ausbrach, wenn die "Raupkopierer ins Gefängnis"-Werbung lief...

Und diese Sicherheitskopie-Fanatiker kann ich auch nicht mehr hören. Jaja, jeder macht von allem eine Sicherheitskopie, klar.

'Sicherheitskopie' fand ich auch schon immer ein albernes, fadenscheiniges Wort - die mache ich höchstens alle paar Wochen von meinen Daten und Bildern. Fakt ist aber, dass ich, wie Yip

meine Lieblingslieder von meinen CDs auf meinem Rechner

speichere, einfach, da der PC mein Multimediazentrum ist, meine Abspielstation. In dem Moment, in dem ich nun meine CD auf den Computer spiele, fertige ich eine Kopie an. Nach dem neuen Gesetz scheine ich mich damit schon strafbar zu machen. Absolut albern.

Vom Upload zum MP3-Player der Lieblings-Songs zum Hören am aktuellen Tag ganz zu schweigen.

Eben!

Bearbeitet von Jueps, 23 März 2006 - 16:08.

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#16 DarkWriter

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Geschrieben 23 März 2006 - 16:51

Hallo,

es ist NICHT so, dass illegale Downloads der Musikindustrie schaden. Ich möchte da mal einen Newsletter zitieren, den ich täglich empfange:

Selbst angesichts vorliegender Studien, die den behaupteten
Zusammenhang zwischen P2P-Downloads, Privatkopien und
Tontraegerumsaetzen ins Reich der Fabel verweisen, wiederholt
der Lobbyverband die alten Klagen ueber angebliche
Internetpiraterie und zitiert Milchmaedchenrechnungen ueber
dadurch entgangene Umsaetze.

(Quelle: IT-Express-Newsletter vom 21.03.2006).

Dazu habe ich noch einen Link: http://www.bootsekto...erie_hier_.html

Allerdings habe ich noch einen Link, und zwar zu den Auswirkungen des neuen Urheberrechts (gleiche Quelle wie obiges Zitat), laut dem sich für den Nutzer so gut wie nichts ändert. Zu finden ist es -- hier --

Vor Panik sei also gewarnt - auf allen Seiten. Letztlich halte ich die hohen Preise von CDs und die enormen Einschränkungen bei digitalen Downloads für bedeutend schädlicher als Kopien aus dem Web. Wenn ich einen Song kaufe, der 1 Euro kostet und dann auch noch einigen Restriktionen unterliegt, brauche ich mich nicht zu wundern, wenn den niemand will. Und eine CD für 18 oder 20 Euro bei ständig schrumpfenden Herstellungskosten kann man auch keinem Kunden sinnvoll erklären. Die Musikbranche zieht den Käufern seit Jahren das Geld massiv aus der Tasche. Kleine Bands, um das mal anzuführen, geben ihre Songs meist kostenfrei ab - entweder auf Webseiten oder etwa über mp3.de etc. um so bekannt zu werden. Die Profitieren von solchen Dingen (geht ebenfalls aus obigem Bericht hervor). Es stimmt also nicht, dass kleine Bands geschädigt werden. Ganz im Gegenteil. Die Fakten sprechen eine völlig andere Sprache als die immer wieder wiederholten Märchen der Industrie.

GrĂĽĂźe
Quod Me Nutrit, Me Destruit
  • • (Buch) gerade am lesen:Erich von Däniken - Götterdämmerung (Kopp)
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  • • (Film) Neuerwerbung: Die Purpurnen FlĂĽsse II

#17 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 23 März 2006 - 17:01

...mache dann von meiner Macht als Konsument Gebrauch: Ich kaufe CDs häufig nicht und verzichte dann drauf. Und zwar meine ich dann ganz, ich kopiere das dann nicht. Wären die Preise niedriger, würde ich viel mehr Experimente und "Blindkäufe" wagen. So halt nicht, verdient die Industrie halt wenig an mir.

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Nö, das läuft doch wohl anders.
Die Musikindustrie hat Erhebungen laufen die darauf hinausgehen zu erfahren "was ist der Maximalpreis den ich aus einem Produkt herausschlagen kann" und der Benutzer reagiert auf diese Strategie mit "und es geht doch billiger".

Ich halte nichts davon, dass jemand mit dem Werk eines anderen Geld verdient oder in großem Maßstab Wetschöpfung zieht. Aber diese Art von Kriminalisierung geht eundeutig zu weit.

Wenn man schon das Rechtsbewußtsein stärken will, so gäbe es weiß Gott andere Dinge die wesentlich dringender zu korrigieren wären. Nur komischweise da wo's um's Geld geht, da drückt man sehr schnell drauf.

Ehrlich gesagt denke ich, dass durch ein solches Gesetz nicht wesentlich mehr verkauft werden wird. Mal abgesehen davon, wie das Gesetz auch exekutiert werden soll. Entweder wird man ein paar größere einbuchten und alles andere bleibt beim Alten (und die Masse ist da entscheidend), oder die Gerichte werden derart überlastet, dass man eher stirbt als verurteilt zu werden.

Muss ich bei einer Verkehrskontrolle auch die CD vorweisen und wird dann kontrolliert ob die Original ist? Wer stellt fest, ob das was ich am Rechner habe nicht legal downgeloadet ist?

Wo liegt der Unterschied ob eine gesaugte Melodie auf der Festplatte oder auf CD kopiert wird. Meines Erachtens zeigt das Gesetz, dass die Multis wieder einmal den Hals nicht voll genug kriegen können und nicht davor zurückschrecken auch den Kleinsten zu kriminalisieren und außerdem sich die Politiker vor den Karren spannen lassen.

GruĂź
Thomas

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#18 thoh

thoh

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Geschrieben 23 März 2006 - 17:35

Hallo zusammen.Die Privatkopie bleibt zukünftig erlaubt, aber man wird ohne viel Anstrengung kriminell, wenn man diese Sicherheitskopie für den privaten Gebrauch anfertigt, wenn das Original durch einen Kopierschutz gesichert ist.Könnte also Bedeuten, das ich zukünftig nur noch von bis eben erschienenen Scheiben Kopien für den Hausgebrauch machen kann, da die Industrie wohl zukünftig vermehrt auf Kopierschutz Systeme setzen wird um diese Zugeständnis Regelung auszuhebeln.Das ist das, was kratzen wird, aber nur wenn man -wirklich/wirklich/wirklich- eine “Heimkopie" macht. Ärgerlich genug, wenn das Anfertigen einer “Heimkopie† noch mehr beinhaltet wie z.B. das Mixen und das eigenen Zusammenstellen von Titeln verschiedener CDs und das dann nach neuer Regelung illegal ist. (vorausgesetzt Kopierschutz) Alle anderen Motive eine CD zu kopieren und zu verbreiten sind als nicht legal eingestuft und das soll auch so sein. Über das Ausmaß und die Härte der Strafe im Vergleich zu anderen kriminellen Tatbestände, die moralisch viel schwerer wiegen (denke ich), kann man da immer streiten. Ich zahle ohne Bedenken und gerne für Musik, auch als Wertschätzung gegenüber den Musikern und deren Herzblut bei der Sache. Aber bei den für mein Empfinden überzogenen CD Preise auf der einen Seite und einer Wirtschaft, die Geräte geschaffen und zur Verfügung gestellt hat, mit denen es möglich ist alles zu vervielfältigen auf der anderen Seite, ist das eine etwas schiefe Gleichung. Jetzt wird auf Biegen und Brechen auf etwas reagiert, das vorher aus dem Ruder gelaufen ist. Und auf jeden Fall wieder erstaunlich, wie schnell alles vom Gesetzgeber in die Gänge geleitet wird, wenn eine starke Lobby aus finanziellen Gründen Druck macht.Da setze ich neuerdings mehr und mehr auf die besser werden Qualitäten der Net-Label Veröffentlichungen, bei denen ich mich gratis bedienen kann, auch wenn das nur einen Teil der Musik betreffen wird.
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#19 Holger

Holger

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Geschrieben 23 März 2006 - 18:33

Durchaus interessant, mal das Netz nach direkten Reaktionen auf die neuen Fakten durchzustöbern. In diversen Foren zeichnet sich ein völlig einhelliges Bild ab:Der Kunde fühlt sich von der Industrie als Feind deklariert.Der Kunde schaltet auf Stur und verweigert den Kauf bzw. überdenkt seine Konsumgewohnheiten (keinen Bock mehr auf DRM, teuere CDs, DVDs, Verweigerung von HDTV einschl. HDCP, etc.).Der Bürger hat Angst vor den 1984-Zuständen, die sich da abzeichnen: Rechteinhaber (wer auch immer das ist) werden bei Providern Kundeninformationen einholen können.Der Bürger ist verdrossen, von einer Politik die sich offensichtlich gegen ihn richtet und zugunsten der Großindustrie entscheidet.Der Bürger hat Angst vor einer Provinzialisierung Deutschlands: zukünftig können lokale Rechtsfürsten darüber entscheiden, wessen Verfahren verfolgt und wessen eingestellt wird.Nicht schlecht, Frau Zypries. Nicht schlecht.
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#20 Dave

Dave

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Geschrieben 23 März 2006 - 18:56

Der Kunde schaltet auf Stur und verweigert den Kauf bzw. ĂĽberdenkt seine Konsumgewohnheiten (keinen Bock mehr auf DRM, teuere CDs, DVDs, Verweigerung von HDTV einschl. HDCP, etc.).

Da glaube ich nicht so dran. Meine Vorstellung deckt sich eher mit dem, was in dem von DarkWriter geposteten Link steht:

Betrachten wir die Gruppe der selbsterklärten Downloader: auf deren Festplatten finden sich vor allem Songs von eigenen, gekauften CDs (36,4%), danach solche aus P2P-Quellen (32,6%), solche aus kommerziellen Musikshops (20,1%), Privatkopien von Freunden (8,8%) oder von kostenlosen Angeboten wie den Homepages der Musiker (5,6%). Downloader hören also weit mehr legal erworbene Musik als getauschte. Das Bild vom kommerziellen Totalverweigerer, der "stiehlt", was er nur kriegen kann, ist falsch.



#21 rector-scanner

rector-scanner

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Geschrieben 23 März 2006 - 21:07

Hallo,

es ist NICHT so, dass illegale Downloads der Musikindustrie schaden. Ich möchte da mal einen Newsletter zitieren, den ich täglich empfange:

Selbst angesichts vorliegender Studien, die den behaupteten
Zusammenhang zwischen P2P-Downloads, Privatkopien und
Tontraegerumsaetzen ins Reich der Fabel verweisen, wiederholt
der Lobbyverband die alten Klagen ueber angebliche
Internetpiraterie und zitiert Milchmaedchenrechnungen ueber
dadurch entgangene Umsaetze.

(Quelle: IT-Express-Newsletter vom 21.03.2006).

Dazu habe ich noch einen Link: http://www.bootsekto...erie_hier_.html

Allerdings habe ich noch einen Link, und zwar zu den Auswirkungen des neuen Urheberrechts (gleiche Quelle wie obiges Zitat), laut dem sich für den Nutzer so gut wie nichts ändert. Zu finden ist es -- hier --

Kleine Bands, um das mal anzuführen, geben ihre Songs meist kostenfrei ab - entweder auf Webseiten oder etwa über mp3.de etc. um so bekannt zu werden. Die Profitieren von solchen Dingen (geht ebenfalls aus obigem Bericht hervor). Es stimmt also nicht, dass kleine Bands geschädigt werden. Ganz im Gegenteil. Die Fakten sprechen eine völlig andere Sprache als die immer wieder wiederholten Märchen der Industrie.
GrĂĽĂźe

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Dem von mir blau gekennzeichneten muss ich in einigen Teilen widersprechen. KLeine Bands, die einen Plattenvertrag haben, sind an den, wenn auch geringfügigen Einnahmen, interessiert. Solange die Bands keinen Vertrag haben, ist mp3 und kostenloser [aber erlaubter Download!] eine gute Werbeplattform. Die meisten kleinen Bands mit Vertrag haben auch für ihre Hörer und potentiellen Käufer Snippets der Album-Songs oder gar exclusive Remixe zum kostenlosen Download auf ihren Webseiten. Es soll niemand behaupten, man würde die "Katze im Sack" kaufen müssen.

Das Problem ist aber: Warum soll ich kaufen[ bei Gefallen] , wenn ich es umsonst haben kann? Auf Tauschbörsen holt man sich dann halt das Album komplett. Das ist nicht fair dem Musikern gegenüber. Keiner [jedenfalls ich nicht] hat etwas gegen eine Kopie fürs Auto, für einen Freund o.ä.

Im Übrigen kenne ich kein kleines / alternativ-Label, welches seine CD´s mit Kopierschutz ausstattet.

Tauschbörsen haben ein Problem: Der Name ist irreführend: Eigentlich müssten sie "Vervielfältigungsbörsen" heißen, denn die 1. Kopie verbleibt ja beim "Anbieter" und die Kopie der Kopie für jeden anderen User abrufbar. Ein Tausch heißt für mich: Ich gebe die Musik ab. DAS ist das Problem.

Sicher ist es nicht so, dass jeder Downloader sonst ein Käufer wäre, aber dennoch: Ich finde es gerecht, wenn man für das, was man gern haben möchte, auch bezahlt.

Bearbeitet von rector-scanner, 23 März 2006 - 21:09.

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#22 Joe Chip

Joe Chip

    The Saint

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Geschrieben 23 März 2006 - 22:22

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Schallplatten

.... und die können mich mal - das ganze miese Pack

ich bin (Gott sei´s gedankt) ein so engstirniger Mensch <_< , dass ich beruhigt auf den ganzen modernen Kram pfeife - hör´ brav mein Schallplatten (keine digitalen Tonträger!!!) - und wenn ich die kopiere - verstosse ich - wenn ich das richtig verstanden habe - gegen kein Gesetz


Joe :smokin:


Let me take you down
cause I'm going to strawberry fields
Nothing is real
And nothing to get hung about
Strawberry fields forever

Living is easy with eyes closed
Misunderstanding all you see
It's getting hard to be someone
But it all works out
It doesn't matter much to me

Let me take you down
cause I'm going to strawberry fields
Nothing is real
and nothing to get hung about
Strawberry fields forever

No one I think is in my tree
I mean it must be high or low
That is you know you can't tune it
but It's all right
That is I think it's not too bad

Let me take you down
cause I'm going to strawberry fields
Nothing is real
and nothing to get hung about
Strawberry fields forever

Always know sometimes it's me
But you know I know when it's a dream
I think a "No" will mean a "Yes"
but it's all wrong
that is I think I disagree

Let me take you down
Cause I'm going to strawberry fields
Nothing is real
And nothing to get hung about
Strawberry fields forever


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Bearbeitet von Joe Chip, 23 März 2006 - 22:27.

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#23 Prospero

Prospero

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Geschrieben 24 März 2006 - 01:45

Zunächst einmal: Schön, dass die allgemeine Aufregung mal die Leute wachrüttelt, die bisher geschlafen haben. Wird Zeit, dass wir da mal drüber nachdenken. Auch, wenn das noch nicht Gesetz geworden ist und die SPD da schon wieder nachbessern möchte, es ist höchste Zeit sich mal darüber Gedanken zu machen. 1.) DRM oder Kopierschutz funktionieren nicht. Höchstens lassen sich durch die neuen Regeln der ein oder andere private "Raubkopierer" einschüchtern lassen, die dann halt die Finger von den CDs lassen werden. Wer für den großen sprich illegalen Markt kopiert, die Bootlegs dann verkauft oder in die Tauschbörsen stellt findet immer einen Weg, den Schutz zu umgehen. Es trifft also - so empfindet man das ja auch momentan - eher nur denjenigen, der keine Ahnung von Technik hat oder sich halt nicht weiter damit auseinandersetzen möchte. Es wird immer jemanden geben der den Kopierschutz aushebelt. 2.) Rootkits oder ähnliche Software greifen massiv in mein - privates - Leben - ein. Mechanismen, die heimlich an Bord von CDs geschmuggelt werden und das System manipulieren sind das beste Mittel um mir als Konsumenten so richtig Angst einzujagen - denn wer weiß denn schon was die Dinger hinter meinem Rücken anstellen? Wenn ein Staat solche Methoden anweden würde wären wir längst auf den Barrikaden, die MI aber darf soetwas tun, sich dann lahm entschuldigen und verkünden, man habe das gar nicht sooo gemeint? Wie bitte? 3.) Es gibt glaube ich keine andere Industrie bei der mir vorgeschrieben wird wie ich gefälligst mit einem legal gekauftem Gut umzugehen habe. Weder schreibt mir mein Bäcker vor ich müsse jetzt das Brot aber nur in diesem Korb aufbewahren, sonst schimmelt es schon nach 24 Stunden noch erzählt mir der Kioskbesitzer die Zeitschrift könnte ich schon kaufen, aber Lesen dann bitte nur von 20:00 bis 00:00 Uhr, ja nicht unter der Bettdecke und Vorlesen geht gar nicht. Übertrieben? Ja. Aber im Grunde verhält sich die MI nun nicht viel anders zur Zeit. 4.) Schön. Es wird weniger verkauft. Ein Unternehmer mit gesundem Menschenverstand würde sich ja jetzt mal hinsetzen, sich überlegen woran das liegen könnte - illegale Downloads sind eine schöne Entschuldigung fürs Nichtdenken - und dann ein Konzept entwickeln wie man in Zukunft mehr Leute dazu bekommt CDs zu kaufen. Ist das Angebot vielleicht momentan nicht das, was die Leute haben wollen? Sollte man vielleicht eine Preisstaffelung vornehmen was ja auch einige Firmen getan haben - eine Vanilla-CD für 10,- Euro, dann eine mit Booklet für den normalen Preis und eine Luxus-Edition halt. Mehr Angebote für 10,- Euro und ich würde wohl mehr ausgeben als bisher. Es ist allzu bequem sich einen Sündenbock zu suchen und den dann in die Wüste zu schicken in der Hoffnung, dass die fetten Gewinne wie Manna vom Himmel regnen werden wenn man etwas wartet. 5.) Momentan ist etwas im Enstehen was ich immer so gerne als "parallele Musikindustrie" bezeichne. Blogs, Podcasts und Netzlabels werden von der MI zwar mittlerweile vielleicht so am Rande des Blickfelds wahrgenommen, die Möglichkeiten aber die hier liegen werden sie wieder verschlafen. Ich könnte jetzt das aktuelle Album der Arctic Monkeys als Beispiel dafür anführen dass die althergebrachten Mechanismen im Zeitalter von Internet und Breitbandanschlüssen vielleicht nicht mehr so funktionieren wie zuvor. Oh. Habe ich dann sogar. Nun schön: Interessanter ist es sich mal zu vergegenwärtigen, dass die MI mit minimalem Aufwand maximalen Nutzen erreichen könnte wenn sie wollte - Werbung durch Podcasts ist effektiver als man glaubt. Ich glaube zwar nicht, dass die MI komplett abgelöst werden wird aber hier ist eine Alternative, die mit der Zeit enorm wichtig werden wird. (Und ich bin gespannt was passiert, wenn beim Podsafe-Music-Network die Bezahlfunktion richtig funktionieren wird, aber das ist ein anderes Thema.) Ich selber kaufe grundsätzlich keine CDs auf denen eindeutig erkennbar ein Kopierschutz-Label prangt. Auch Itunes meide ich, weil ich DRM nicht unterstütze - schon mal überlegt was passiert, wenn die Tracks die man gekauft hat auf der Festplatte durch einen Crash gelöscht werden? Und man vielleicht nicht alle per Sicherheitskopie geschützt hat? Tja... Ich höre sehr gerne die Auswahl beim Starfrosch-Podcast oder beim De:Bug an, stöbere auch gerne im Podsafe-Music-Network und schaue bei Garageband nach CC-lizenzierter Musik. Momentan sind nur drei gekaufte Zugänge in meinem Schrank zu verzeichnen: Die Arctic Monkeys, weil die wirklich gut sind und dann die CD einer Künstlerin, die hier noch keiner kennt, Allison Crowe. Und habe ich die CD über Amazon gekauft? Nein. Die wollten da nämlich knapp 30,- Euro für haben. Was tut man also als mündiger Konsument? Man bestellt per Paypal bei CD-Baby. Und bezahlt knapp die Hälfte. (Und die Neue von den Black Eyed Peas war in Pappverpackung für 10,- Euro zu haben. QED.) Und das was ich sonst noch hier habe ist meistens von Tonspion oder Archive.org. Geht also auch so. Zumindest bei Musik. Aber es ist ja auch nichts illegales wenn man Bekannte im englischsprachigen Raum hat, die einer Bekannten die neuesten Folgen von interessanten Serien schickt und die einem dann davon eine Kopie macht - jedenfalls nicht, dass ich wüßte... Keine illegal erstelle Vorlage heißt es ja so schön im Gesetz. Das kann man übrigens mit den bisher eingeräumten bis zu sieben Kopien für Freunde tatsächlich machen, wenn ich da einem Interview vom Dradio vertrauen darf: http://www.dradio.de...terview/473219/ Daraus die folgende Feststellung: "Es gibt ein Verhalten, besonders unter den jungen Leuten, wie sie mit den CDs, mit auf digital gespeicherten, auf Computer gespeicherten Musikstücken umgehen. Und die Industrie sollte sich nicht so sehr auf die Polizei und die Staatsanwaltschaft verlassen, sondern neue, intelligente Produkte anbieten, damit sie die jungen Konsumenten anspricht." Wie wahr. Wie wahr. Ad Astra

Bearbeitet von Prospero, 24 März 2006 - 02:03.


#24 Prospero

Prospero

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Geschrieben 24 März 2006 - 01:47

Oh - und natürlich ist nicht alles was in den Tauschbörsen kursiert illegal verbreitets Zeuch, gelle? "The Scene" oder auch etliche Podcasts werden auch über Bittorrent vertrieben. Oder eben Vorträge von Veranstaltungen. So wie der über den Tod des Fernsehen. ;-)Und mehr Sorgen macht mir momentan der Absatz, der das Versenden von digitalen Kopien von Bibliotheken unterbindet sofern die Verlage ein entsprechendes Angebot haben - sprich, wenn ein Student demnächst einen Aufsatz schnell und eilig haben möchte könnte der anstatt bisher Subito mit wenig Geld nutzen zu können gezwungen sein, ein teures Angebot eines Verlags zu nutzen - preislich haben die keine Grenze festgesetzt, das bleibt den Verlagen selbst überlassen was sie verlangen möchten. Interssiert hier keinen, ich weiß, aber dennoch - das ist etwas was mich wurmen wird wenns denn durchkommt. Dann wird vermutlich wieder die Frage gestellt ob man ein Fax hat...Ad Astra

Bearbeitet von Prospero, 24 März 2006 - 02:00.


#25 Holger

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Geschrieben 24 März 2006 - 08:58

Und mehr Sorgen macht mir momentan der Absatz, der das Versenden von digitalen Kopien von Bibliotheken unterbindet sofern die Verlage ein entsprechendes Angebot haben - sprich, wenn ein Student demnächst einen Aufsatz schnell und eilig haben möchte könnte der anstatt bisher Subito mit wenig Geld nutzen zu können gezwungen sein, ein teures Angebot eines Verlags zu nutzen - preislich haben die keine Grenze festgesetzt, das bleibt den Verlagen selbst überlassen was sie verlangen möchten. Interssiert hier keinen, ich weiß, aber dennoch - das ist etwas was mich wurmen wird wenns denn durchkommt. Dann wird vermutlich wieder die Frage gestellt ob man ein Fax hat...
Ad Astra

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Doch doch. Mich interessiert das brennend. Weil es meine Arbeit erschwert. Subito schlägt mit einem fairen Preis zu Buche. Wenn ich aber sehe, was gewisse Journals für einen einzelnen Artikel an Phantasiepreisen veranschlagen!

Auf diese Weise pfuschen Zypries und Co auch noch im Bildungs- und vor allem Forschungswesen rum. Nochmals Danke!
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#26 Ronni

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Geschrieben 24 März 2006 - 09:27

Ich möchte mal auf den Artikel Die Grenzen des Erlaubten in der c't hinweisen, der etwas ausgereifter ist, als der Spiegel-Artikel. Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der HĂĽhner.

epilog.de

#27 Oliver

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Geschrieben 24 März 2006 - 10:13

1.) DRM oder Kopierschutz funktionieren nicht.

Ja. Man muss es aber weiter versuchen. Das ist wie die Wechselwirkung von Antibiotika und den Resistenzen dagegen. Gut vergleichbar. Beide Seiten (Kopierschutzhertseller und -knacker) werde auf ewig weiter machen. MĂĽssen.

2.) Rootkits oder ähnliche Software greifen massiv in mein - privates - Leben - ein.

Ja. Das ist sogar empörend. Um das Thema mache ich mir aber keine großen Sorgen, denn das wird sich IMHO sehr schnell erledigen. Stichworte: Image-Verlust, Schadensersatzklagen, etc.

3.) Es gibt glaube ich keine andere Industrie bei der mir vorgeschrieben wird wie ich gefälligst mit einem legal gekauftem Gut umzugehen habe.

Du weiĂźt, dass die rechtliche Lage hier etwas anders liegt. So einfach wollen wir uns das nicht machen.

4.) Schön. Es wird weniger verkauft. Ein Unternehmer mit gesundem Menschenverstand würde sich ja jetzt mal hinsetzen, sich überlegen woran das liegen könnte - illegale Downloads sind eine schöne Entschuldigung fürs Nichtdenken - und dann ein Konzept entwickeln wie man in Zukunft mehr Leute dazu bekommt CDs zu kaufen. Ist das Angebot vielleicht momentan nicht das, was die Leute haben wollen?

Ich bin davon auch fest ĂĽberzeugt ("frĂĽher gab es die Beatles, heute Alexander Klaws"). Nur, das ist subjektiv. Das kann man halt nirgendwo dran festmachen.

5.) Momentan ist etwas im Enstehen was ich immer so gerne als "parallele Musikindustrie" bezeichne. (..)Ich glaube zwar nicht, dass die MI komplett abgelöst werden wird aber hier ist eine Alternative, die mit der Zeit enorm wichtig werden wird.

Das denke ich nicht. Das ist dem normalen Konsumenten (wie mir), und der stellt die Masse, viel, viel zu anstrengend. Guck mal, ich will mich nicht durch unzählige Angebote on- und offline wühlen, um endlich mal wieder Musik zu finden, die mir gefällt.
  • • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
  • • (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
  • • (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
  • • (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)

#28 Jakob

Jakob

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Geschrieben 24 März 2006 - 11:06

Entschudligt, den Exkurs, mir ist gerade nach Theorie, deshalb mal wieder was zur fortgesetzten Tragödie des Kapitalismus: :) Die praktische, zeit- und arbeitsunaufwändige Verfielfältigung von Bild und Tonmaterial ist einfach ein zu schönes Beispiel dafür, dass das Kapital ein "prozessierender Widerspruch ist". Wer keinen Bock auf marxistische Theorie hat, überspringe einfach ...Wir befinden aus auf einem Stand der Technik (Produktivkraftentwicklung, wie Marx sagen würde), der einfache und schnelle Verfielfältigung und Verbreitung erlaubt. An und für sich liegt das im Interesse sowohl der Konsumenten wie auch der Künstler (die ja ihre Arbeit idealerweise ans gesamte interessierte Publikum verbreiten wollen). Also eigentlich ein Zustand, über den sich alle freuen könnten ... wäre da nicht: der Zwang zur Mehrwertproduktion - und Mehrwert kann leider auf lange Sicht nur durch Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft angeeignet werden. Durch die nahezu beliebige Reproduizerbarkeit von Miedendaten fällt der durchschnittliche gesellschaftliche Anteil an in ihnen "enthaltener" Arbeitskraft gegen Null. Anders ausgedrückt: da im gesamtgesellschaftlichen Durchschnitt kaum noch Arbeitskraft in der fertigen, bespielten CD als Produkt drinsteckt, kann mit ihr auch kaum noch Mehrwert erwirtschaftet werden - ein Profit kann so nur über künstliches Preishochtreiben oder extremes Lohndrücken in der Produktion (in diesem Fall z.B. der Hardware) erzielt werden. Auf Dauer geht das aber nicht gut, es entsteht ein "Korrektiv", dass den gesellschaftlichen Durchschnittspreis der Ware Musik-CD an den gesellschaftlichen Durchschnittswert der enthaltenen Ware Arbeitskraft annähert.Mit dem Gebrauchswert, auf den es uns ja eigentlich ankommt hat das alles nichts zu tun - ich kann die Musik auf einer CD genauso genießen, egal ob ich sie mir runtergeladen oder eingeschweißt gekauft habe. Was also laut gesundem Menschenverstand ein Grund zum feiern sein müsste (die Herstellung hoher Gebrauchswerte unter Verausgabung minimaler Arbeitskraft), wird im Kapitalismus zum Krisenmoment. Ärger aber auch.Das ändert leider nichts daran, dass die künstler im Kapitalismus auch am Markt bestehen und zumindest Essen, Trinken und ihrerseits ein paar Kulturgüter konsumieren wollen - wofür sie Geld brauchen. Von daher gehts ganz ohne Urheberrecht wohl nicht. Was ich bisher über das neue Gesetz gelesen habe, scheint mir allerdings überzogen und auf Dauer nicht haltbar. Außerdem hat die hohe Datenzirkulation für viele Kleinkünstler auch ihr gutes, da es sich um deren Chance handelt, überhaupt wahrgenommen zu werden. Und dieses "Wahrgenommen werden" führt ja auch in gewissem Maße zu Verkaufserfolg. Die totale Kriminalisierung von Tauschbörsen usw. dürfte also auch nicht unbedingt helfen ...Wie dem auch sei: es ist definitiv Zeit für einen vernünftigen, kosmopolitischen Kommunismus ;)
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#29 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 24 März 2006 - 12:01

Leute, wannimmer ich "gesunden Menschenverstand" in einer Argumentation lese (oben schon 2 Mal vorgekommen), schalte ich ab - das ist Rhetorik. (Einen "vernĂĽnftigen" Kommunismus gibt's m.E. genauso wenig wie DAS hier ein "vernĂĽnftiger" Kapitalismus ist. Was von Menschen bzw. ihren Gesetzen groĂź GESTEUERT wird, sei es 5-Jahres-Plan oder Provider-Dateneinsicht durch Konzerne, geht i.d.R. einfach schief.)

Oliver ggü. darf ich noch mal feststellen, dass ich auch in Zukunft vor habe, für Musik, die ich höre, zu bezahlen; wenn kl. Bands keinen Kopierschutz auf ihren CDs einbauen, kann ich mit ihren CDs eh so umgehen wie bisher, und damit fallen sie für mich aus der Diskussion heraus.

Solange Kopierschutz nur auf neuere CDs gelegt wird, geht mir persönlich das Ganze eh ein wenig an Wichtigkeit ab, denn ich bin ein notorischer "Nachzügler" was Musikgeschmack angeht - zu 99% 5 Jahre oder älter. Ich hoffe sehr, dass der Markt die manipulierten Musikprodukte bzw. die Big-Brother-Provider boykottiert bis sie verschwinden, frei nach der bekannten Leitlinie "the Internet interprets censorship as damage, and routes around it".

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht ĂĽberleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben wĂĽrden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob ĂĽbersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#30 Jakob

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Geschrieben 24 März 2006 - 12:18

Stimmt, gegen "gesunden Menschenverstand" bin ich ja eigentlich auch immer, das ist mir wohl so rausgerutscht ...Sagen wir einfach mal: es hat doch was zutiefst irrationales, in einer Gesellschaft zu leben, wo die extrem einfache Herstellung von Gebrauchswerten ein Problem darstellt und keinen GlĂĽcksfall.
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