Perry Rhodan Leser?
#91
Geschrieben 20 Dezember 2007 - 20:51
#92
Geschrieben 21 Dezember 2007 - 20:51
#93
Geschrieben 21 Dezember 2007 - 21:25
Na ja, ich muß was Du da schreibst ein wenig relativieren. Gebe Dir durchaus recht das Perry Rhodan etwas an Faszination und vor allem Glaubwürdigkeit verliert, entwächst man erstmal den Kinderschuhen und noch wichtiger, liest man sich durch die große weite Science Fiction Welt der Meister vergangener, und heutiger Tage. Allerdings gehe ich überhaupt nicht mehr konform wenn Du es allein aufgrund von Stilistik auf verbrennenswertes Niveau herabstufst. Letztlich stellt diese Serie auch etwas einzigartiges dar, das zugegebenermaßen "aussenstehende" , also leute die gar nicht, oder wie Du und andere nur einen Zyklus oder gar nur wenige Hefte gelesen haben schwerlich nachvollziehn können. Viele Geschichten erhalten erst Ihre Klasse wenn man den ganzen Hintergrund kennt und nachvollziehn kann. Daher bewertet ein Nicht oder Kaumleser die Hefte in der regel auch ganz anders, nämlich durch die Bank schlechter als der sogenannte "Altleser". Obwohl gerade in heutigen Tagen diese sogenannten "Altleser" zu denen ich mich auch mal zähle die größten Kritiker der Serie sind. Es ist klar das ich nicht rechten Gewissens einem Menschen der seine Liebe zur Science-Fiction gerade entdeckt hat und kein Schüler mehr ist zu PR raten würde wo es doch so viele wirklich wunderbare Geschichten großer Könner gibt. Wie soll auch jemand 2400 Romanhefte aufholen und durchlesen? Ich könnte aus dem stehgreif einige Romannummern nennen die für mich absolute Highlights waren und auch bestand vor meinen liebsten Science-Fiction Werken ausserhalb Rhodans hätten. Doch kann ich nicht ermessen wie solch ein Roman völlig losgelöst von jeglicher Serienkenntnis auf den Erstleser wirken würde. Ich gebe hier gern zu das hier dann Logikfehler Stilistik etc wirklich in den Hintergrund treten und nur die Geschichte/Idee zählt. Keines sollte man übernuancieren oder?Ich habe gerade erst den Thread gesehen und durchgelesen. Ich könnte so ziemlich alles unterschreiben, was "ShockWaveRider" hier im Juni geschrieben hat. Er begann mit: "PR hat mich für SF angefixt. (...) Im zarten Alter von 13 Jahren machte ich ernst: Ich nutzte die 4. Auflage, die damals frisch rauskam, zum Einstieg in die Serie. Und hielt genau bis Heft 54 durch." Bei mir war bei Band 60 Schluss. Ich habe ein gutes Jahr lang alles vier Auflagen parallel gelesen und zusätzlich die Antiquariate geplündert. Im Frühjahr 1980 reichte es mehr oder weniger für immer. Warum ich mich hier melde? Alle Jubeljahre kaufe ich mir ein PR-Heft/TB, nur um mich daran zu erinnern, dass PR - wenn man erst mal auch andere Sachen gelesen hat - stilistisch womöglich schwer erträglich wird. Ich habe mir letztes Jahr einen Silberband aus der Autoren-Bibliothek erkrabbelt und bei der Lektüre schnell das kalte Grausen bekommen. Mir fiel auf, dass der Text überwiegend aus alleinstehenden Hauptsätzen bestand (also kaum Gliedsätze) und dass gefühlte achtzig Prozent dieser Hauptsätze auch noch mit dem Subjekt begannen. Nach ein bis zwei Seiten wurde ich (angesichts dieses Schreibstils) ziemlich aggressiv: Das Buch entging knapp der Vernichtung . Ich habe dann noch achtzig Seiten überflogen und nur Routine-Action um unseren Messias im Weltall gefunden. (Titel und Autor will ich hier gar nicht nennen. Er hat den Roman wahrscheinlich in ein paar Wochen rausgehauen und möglichst schnell vergessen. Mir kann keiner erzählen, dass er Freude beim Verfassen empfunden hat - weil seine sonstigen Texte offenbar wesentlich besser sind.) Nochmals kurz betont: Ich will niemandem seinen PR verleiden. Ich lese auch manchmal 'Schund' [Beispiel: das Kinderbuch in der Fusszeile]. Ich glaube nur, dass die PR-Autoren wie die meisten Menschen des lieben Geldes wegen arbeiten. Sehr verständlich. Und ich frage mich, ob der Verlagsseite einschritte, wenn der Durchschnittssatz plötzlich z. B. 20 statt 10 Wörter lang wäre.
#94
Geschrieben 21 Dezember 2007 - 22:19
#95
Geschrieben 29 Dezember 2007 - 12:02
#96
Geschrieben 29 Dezember 2007 - 23:37
Das bringst Du sehr schön auf den Punkt!Das Lesen machte oft keinen Spaß mehr während ich mich jetzt darauf freue, den "Schund" weiter zu lesen um zu sehen, was aus der zwischen Milchstraße und Andromeda gestrandeten CREST wird.
#97
Geschrieben 30 Dezember 2007 - 10:34
Genau das gleiche habe ich auch gedacht. Viele der heutigen Schriftsteller mögen stilistisch oder erzähltechnisch besser als die alten PR Autoren sein, aber nur sehr sehr wenige vermögen mich wirklich zu fesseln mit dem was sie schreiben. Das ist halt der Grund warum ich immer noch PR lese.Das bringst Du sehr schön auf den Punkt!
"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105
#98
Geschrieben 07 Januar 2008 - 20:12
#99
Geschrieben 08 Januar 2008 - 12:27
#100
Geschrieben 08 Januar 2008 - 12:39
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
#101
Geschrieben 08 Januar 2008 - 22:23
#102
Geschrieben 09 Januar 2008 - 01:05
#103
Geschrieben 09 Januar 2008 - 07:34
Nicht mehr. Ich glaube, die Serie ist überaltert. Die Denkanstöße, die sie sehr wohl von 1963 - 1990 auch an Neuleser rüberbrachte, schafft sie jetzt aufgrund des Volumens an Altromanen, in denen alles schon einmal dagewesen ist, meinem persönlichem Empfinden nach vielleicht nicht mehr. Ganz davon abgesehen, ist sie meines Erachtens deutlich zu teuer.Ich persönlich lese daher lieber Science Fiction, die neben Unterhaltung auch einen Aha-Effekt bei mir auslösen kann, die mich zum Nachdenken bringt und auf eigene Ideen. Perry Rhodan hat das bei mir nicht geschafft.
#104
Geschrieben 09 Januar 2008 - 10:14
Guckys Auftritte - insbesondere als Dialogpartner Bullys - sind wohl in die Kategorie "Volkshumor" einzuordnen, den man tatsächlich nur als Kind von 8 bis 88 Jahren goutieren kann.Am peinlichsten fand ich damals immer diese merkwürdige struppige Riesenmaus. Wie hieß sie doch gleich? Lucky, Micky, oder ähnlich.......
#105
Geschrieben 09 Januar 2008 - 14:40
Verlags- und autorenseits sollte man die Bedeutung der "struppigen Riesenmaus" nicht unterschätzen. Ich habe mal - nach Jahrzehnten PR - Knall auf Fall aufgehört, als die Riesenmaus in den Mausehimmel einging. Als ich sie Jahre später an einem Kiosk prangen sah und feststellte, daß Guckys Tod bloß ein Bluff war, fühlte ich mich ziemlich veralbert. Wenn mutmaßlich noch mehr Leser so reagiert haben sollten, könnte sich der Verlag allerdings selbst veralbert haben, denn wenn der Faden mal gerissen und eine Gewohnheit aufgegeben worden ist, führt oft kein Weg zurück. Wer hat schon Zeit, mal eben vier versäumte Jahrgänge zu lesen nachzuholen? Im neuen ANDROMEDA steht ein toller Artikel über das Leseverhalten von "Jungs". Sie halten lange einem Genre oder einer Serie die Treue. Für große Jungs gilt das wohl auch. Diese Treue hält aber nicht beliebig viele Erschütterungen aus. Meine hatte nach der Second-Genesis-Krise schon den ersten Sprung in der Schüssel, und PR ohne Gucky? Undenkbar, oder besser: reizlos. Wie in dem besagten ANDROMEDA-Artikel richtig steht, liest "Mann" manches, um Vertrautes wiederzufinden. Dieses Vertraute kann nicht immer weiter reduziert werden, ohne die Leserbindung zu zerstören.Guckys Auftritte - insbesondere als Dialogpartner Bullys - sind wohl in die Kategorie "Volkshumor" einzuordnen, den man tatsächlich nur als Kind von 8 bis 88 Jahren goutieren kann.
#106
Geschrieben 09 Januar 2008 - 15:10
#107
Geschrieben 09 Januar 2008 - 19:24
Ich kann mich noch daran erinnern, wie die Terraner Gucky vom Planeten Tramp aufgelesen haben. Der Mausbiber ist sozusagen Kult und ein Markenzeichen.Ich kann mich auch entsinnen, dass bei mir vor ein paar Jahrzehnten ( ) der Mausbiber ganz hoch im Kurs stand.
#108
Geschrieben 10 Januar 2008 - 19:27
#109
Geschrieben 15 Januar 2008 - 22:28
mal davon abgesehen, was passieren würde, wenn so eine Superkatze auf die "Riesenmaus" trifftNa ich bin froh, das meine Katze nicht wie ein Mensch sprechen kann, geschweige denn was diese drollige Riesenmaus so alles konnte. :=)
#110
Geschrieben 15 März 2011 - 19:17
Oder keine falschen Erwartungen.Man hört ja immer, daß man keine Vorurteile gegen Heftromane haben sollte.
Manche Leute essen auch mal nur eine Tafel Schokolade statt einer aufwändig zubereiteten Delikatesse eines Fünf-Sterne-Kochs. Perry Rhodan kaufe ich zusammen mit anderen Zeitschriften. Ein Heft ist auch mehr als nur der enthaltene Romanteil, da es z.B. eine LKS gibt. Die Hefte erscheinen Woche für Woche, und man gehört zu einer Community, mit der man sich austauschen kann. Mit anderer SF geht das natürlich auch. Der Vorteil der Serie ist die Kontinuität. Wenn man sich in einem SF-Universum besonders wohl fühlt, möchte man seinen Aufenthalt darin verlängern. Es ist auch nicht so, dass Perry Rhodan nichts bietet. Man findet dort so ziemlich alle klassischen SF-Ideen umgesetzt. Über die Qualität der Umsetzung und einen Mangel an Originalität und stilistischen Finessen kann man diskutieren.Angesichts der vielen lesenswerten Literatur, die es
innerhalb und außerhalb der SF gibt, kann ich nicht nachvollziehen, warum jemand sowas lesen will.
#111
Geschrieben 17 März 2011 - 11:34
- • (Buch) gerade am lesen:Asimov: The Currents of Space
-
• (Buch) Neuerwerbung: Wüstensehnsucht
#112
Geschrieben 17 März 2011 - 12:03
Was muss man wirklich wissen? Die Milchstraße und ein paar andere Galaxien gehören zur Mächtigkeitsballung der Superintelligenz ES. Von diesen Superintelligenzen, die sich mehr oder weniger durch ihre Entstehungsgeschichte unterscheiden, gibt es viele. Sie rekrutieren Hilfsvölker und kämpfen hier und da gegeneinander. Über den Superintelligenzen stehen die Kosmokraten und Chaotarchen, von denen im Serienalltag aber nur wenig zu sehen ist.Ich bin irgendwie nie dazugekommen und jetzt ist das PR-Universum ein bisschen überwältigend, um da einzusteigen.
Das Verhältnis von Kosmokraten zu Superintelligenzen ist so ein bisschen wie das von Erwachsenen zu Kindern. Wenn eine SI lange genug lebt, kann sie sich verpuppen und selbst zu einem Kosmokraten werden. Das Puppenstadium heißt Materiequelle (oder Materiesenke, wenn die Entwicklung in Richtung eines Chaotarchen geht).
Perry Rhodan ist nun unser Mann im All. Dank Zellaktivator altert er nicht. Seit ein paar Jahren ist Mondra Diamond seine Gefährtin. Homer G. Adams ist das Finanzgenie im Hintergrund, das seit Serienbeginn ordentlich Kohle beischaufelt. Andere Zellaktivatorträger, die von Anfang an dabei sind, sind Bully, Julian Tifflor, Atlan und Gucky.
Das Besondere an der Serie ist, dass sich Konflikte oft in größerem Maßstab abspielen, als man das von Star Wars oder Star Trek kennt. Einsteigen kann man aber trotzdem mit so gut wie jedem Heft. In den meisten Heften ist die Informationsdichte nicht besonders hoch. Wichtiges erfährt man nach und nach.
Wenn Du es schaffst, besorg Dir heute noch schnell "Die Sektorknospe" von Wim Vandemaan. Das wird Dir gefallen.
Bearbeitet von Tiff, 17 März 2011 - 12:05.
#114
Geschrieben 14 Mai 2011 - 18:07
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