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Der dritte Weltkrieg..wie fängt er an ?


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75 Antworten in diesem Thema

#1 Tarantoga

Tarantoga

    Cybernaut

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Geschrieben 22 Juli 2006 - 21:52

Hallo.wir alle sind ja in einer Zeit aufgewachsen als uns auf der einen Seite immer die totale atomare Vernichtung drohte, uns aber auf der andere Seite auch erzählt wurde es würde nie wieder einen Weltkrieg geben.Ich habe das nie wirklich geglaubt und dachte eigentlich immer, irgendwann radieren die Amerikaner und die Russen usn alle aus.Das ist bislang nicht passiert.Es gab da nur einen Moment, wo mir persönlich der Atem stockte.Das war 1999 in dieser Nacht, als die NATO Truppen ins Kosovo einrücken sollten und die Russen nicht durften.Irgendwas hat mich in dieser Nacht dazu getrieben um Mitternacht mal den Fernseher anzuwerfen und da stand ein fast schon zitternder CNN Reporter inmitten der tobenden Serben, die die anrückenden Russen begrüßten.Die Meisten haben das nicht mitbekommen, aber da wäre beinahe ein großer Krieg ausgebrochen.Zurück zum Heute und jetzt.Die USA sind auf dem Höhepunkt ihrer Macht und es kann nur noch abwärts gehen.Sie sind hoch verschuldet und der Irakkrieg scheint das Land entgültig zu ruinieren.Der globale Kapitalismus steckt in einer tiefen Krise.Eigentlich sind alle westlichen Staaten so hoch verschuldet das ein Krieg sehr wahrscheinlich sein dürfte.Aber zwischen wem ?Aktuell könnte sich ja der Nahost Konflikt breit fressen und Syrien und den Iran erfassen.Das dürfte zu einer erheblichen Radikalisierung der islamischen Massen auch in unseren Ländern führen.Aber reicht das schon für eine globalen Konflikt ?Wir Menschen haben inzwischen einen unvorstellbar riesigen Berg an Waffen aller Art aufgehäuft, darunter massenweise Atomwaffen.Ich kann mir nicht vorstellen das die nie eingesetzt werden, sonst wären die ja ganz umsonst produziert worden.Was denkt ihr..gibt es eine dritten Weltkrieg und wen ja zwischen wem ?

#2 Andriz

Andriz

    Nanonaut

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Geschrieben 22 Juli 2006 - 22:41

Nun, ich bin da zur Gänze anderer Meinung. Natürlich hatte auch ich meine grausigen Momente - 1983 führte in meinem Wohnort (Darmstadt) ein technischer Fehler dazu, dass die Sirenen Luftalarm gaben - um elf Uhr nachts. In der Tat hat das mein Verhältnis zu bewaffneten Konflikten mitgeprägt.Zum Konflikt 1999 im Kosovo: Russland war damals nicht in der Lage, einen echten Weltkrieg auszulösen. Du darfst nicht vergessen, dass sich heute keine zwei Machtblöcke mehr gegenüber stehen, sondern eine Supermacht die Weltpolitik dominiert, und die Führung der weiteren heranwachsenden Supermacht (China) verdammt viel zu tun hat, die Lage im eigenen Land nicht außer Kontrolle geraten zu lassen.Der wesentliche Punkt ist, dass China, also das einzige Land, das USA in vielleicht 15 Jahren die Stirn bieten kann, durch einen Konflikt mit den USA nur verlieren kann. China hat noch nie einen echten Krieg begonnen, ich hoffe, sie sind stolz auf diese Tradition und führen sie fort.Die wesentliche Krux ist das anstehende Rohstoffproblem. Die USA müssen - und das hat unglaublicherweise sogar George W. Bush eingesehen - ihre Abhängigkeit von Energieimporten reduzieren. Denn wenn das Öl-Problem nicht wäre, gäbe es keinen Konflikt im IRak, keinen Ayatollah im Iran und - wahrscheinlich - kein solch explosives Problem in Israel.Ja, ich sehe den Iran und Nordkorea als anstehende, konfliktfreudige Kleinmächte mit nuklearer Bewaffnung. Wobei ich Nordkorea als kritischer ansehe, da Kim für den richtigen Preis jede Waffe an jeden liefern wird. In diesem Falle darf das Sprichwort "Im Zweifelsfalle gewinnt der Entschlossenere" durch "Im Zweifelsfalle verkauft der Verzweifelte" ersetzt werden.Wir haben zwischen den G8 Staaten einen stabilen Frieden. Weder in der EU noch auf dem amerikanischen Kontinent sehe ich Potential für einen zwischenstaatlichen Konflikt. Selbst Indien und Pakistan, schon immer Kandidaten für den ersten nuklear ausgefochtenen Krieg, nähern sich einander an - auch wenn Bombenanschläge wie in Mumbay letzte Woche eine echte Gefahr sind.Und damit sind wir bei der Krux: Die Gefahr ist der Terror, ausgefochten von bescheuerten Irren, die auf keine eigene Bevölkerung Rücksicht nehmen (müssen).Das wird der Krieg der Zukunft.

#3 Tarantoga

Tarantoga

    Cybernaut

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Geschrieben 22 Juli 2006 - 23:00

Zum Konflikt 1999 im Kosovo: Russland war damals nicht in der Lage, einen echten Weltkrieg auszulösen. Du darfst nicht vergessen, dass sich heute keine zwei Machtblöcke mehr gegenüber stehen, sondern eine Supermacht die Weltpolitik dominiert, und die Führung der weiteren heranwachsenden Supermacht (China) verdammt viel zu tun hat, die Lage im eigenen Land nicht außer Kontrolle geraten zu lassen.

Der wesentliche Punkt ist, dass China, also das einzige Land, das USA in vielleicht 15 Jahren die Stirn bieten kann, durch einen Konflikt mit den USA nur verlieren kann. China hat noch nie einen echten Krieg begonnen, ich hoffe, sie sind stolz auf diese Tradition und führen sie fort.

Die wesentliche Krux ist das anstehende Rohstoffproblem. Die USA müssen - und das hat unglaublicherweise sogar George W. Bush eingesehen - ihre Abhängigkeit von Energieimporten reduzieren. Denn wenn das Öl-Problem nicht wäre, gäbe es keinen Konflikt im IRak, keinen Ayatollah im Iran und - wahrscheinlich - kein solch explosives Problem in Israel.

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Ist das so ?
Konnten sich 1914 wirklich so viele Leute vorstellen das wegen Serbien die ganze Welt ins Chaos stürzt ?
Jetzt geht es um Regionen die von wesentlich vitalerem Interesse für die Mächtigen sind als ein kleines Balkanland.

Das China von sich aus keine Krieg anfangen wird man sein, aber was die Amerikaner angeht bin ich mir da nicht sicher.
Du sagst selber das alle damit rechnen das die Chinesen Amerika recht bald militärisch die Stirn bieten können.
Genau das wollen wichtige Kreise in Washington aber verhindern..es ist auch offizielle Politk keine neue Supermacht herranwachsen zu lassen.

Wenn das aber der Plan ist..was müßten die tun ?
Optimal wäre es aus deren Sicht, China um Jahrzehnte zurückzunuken.
Das würde gleichzeitig das Schuldenproblem lösen.
Mögliches Szenario :
Der Nahostkrieg weitet sich auf Syrien aus.
Der Iran wird immer stärker involviert und irgenwann greifen die USA ihn an und besetzen zumindest die Ölgebiete.
Dann können sie China nach Belieben den Ölhahn zudrehen.
Das haben die schonmal mit einer anderen aufstrebenden asiatischen Macht gemacht
und sie so erfolgreich in die Rolle des Agressors getrieben.

Rußland würde ich auch nicht so locker vom Tisch fegen.
Der Westen kreist Rußland zur Zeit massiv ein und stürzte auch schon diverse Moskau freundliche Regierungen.
In der Ukraine scheint das Pendel nun zurückzuschlagen.
Mit Putin gibt es sicher keinen großen Krieg, man weiß aber nicht wer als Nächster ans Ruder kommt.

#4 rockmysoul67

rockmysoul67

    Temponaut

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Geschrieben 23 Juli 2006 - 07:01

Ich sitze gerade neben einer grossen Weltwandkarte und bin mal seriös alle Länder und Konflikte durchgegangen. Meiner Meinung nach gibt es zur Zeit kein einziges Land, keine einzige Region, kein einziges Konflikt, dass so viele Länder in einem Krieg ziehen könnte, dass von einem Weltkrieg gesprochen werden kann. Die meisten Länder sind heute halt klug genug, um sich aus längerfristigen und weltüberlappenden Kriegstreiben rauszuhalten.

Das typische Kriegsverhalten der ersten beiden Weltkriege (= alle Länder ziehen in den Krieg) ist vorüber; es wird nur regional- oder länderbegrenzt militärische Operationen geben.

Aber dies ist ein SF-Forum und die Zukunft wird etwas anderes - durchaus ein weltweites Problem oder Konflikt - bringen. Maschinen gegen Menschen? Weltweiter Computer- und Elektrizitätsausfall durch Hackereingriff? Krieg der Sterne, wenn China alle Satelliten wegschiesst? Ausgeweiteter "Krieg gegen den Terror" nach Zündung einer "schmutzigen Bombe" mitten in Berlin? Völkerwanderung nach jahrelangen Überschwemmungen? England schwingt sich erneut zu weltweitem Musikimperium auf, nachdem die Beatles geklont wurden?

#5 Tarantoga

Tarantoga

    Cybernaut

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Geschrieben 23 Juli 2006 - 11:39

Ich sitze gerade neben einer grossen Weltwandkarte und bin mal seriös alle Länder und Konflikte durchgegangen. Meiner Meinung nach gibt es zur Zeit kein einziges Land, keine einzige Region, kein einziges Konflikt, dass so viele Länder in einem Krieg ziehen könnte, dass von einem Weltkrieg gesprochen werden kann. Die meisten Länder sind heute halt klug genug, um sich aus längerfristigen und weltüberlappenden Kriegstreiben rauszuhalten.

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Naja, aber ist das überhaupt nötig ?
Was wir zur Zeit erleben ist das sich eine ganze Reihe Regionen aus den Fesseln des Westens uns speziell der Amerikaner befreien und die USA nicht mehr die Macht haben das zu verhindern.
Ein Blick nach Lateinamerika zeigt was ich meine.
Auch das Verhalten der iranischen Führung ist interessant.
Vor ein paar Jahren dachten die ja noch, die Amis rücken jeden Moment ein.
Dazu sind die USA aber nicht mehr in der Lage, besser gesagt vorerst nicht.
Sollte es ein ähnliches Ereignis wie 9/11 noch mal geben sähe es vermutlich anders aus und mann könnte noch mal Kräfte mobilisieren.

Interessant war übrigesn vor kurzem eine Doku über russisch-chinesische Manöver.
Tenor : Wer einen von uns angreift hat beide zum Feind.


Ps: Ich bezweifel das der Boom in China noch lange anhalten wird, dieses Land steht vor massiven Verwerfungen.

#6 Andriz

Andriz

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Geschrieben 23 Juli 2006 - 22:19

Darf ich Dich fragen, wie alt Du bist?Denn das, was Du gerade als "aus den Fesseln der Amerikaner befreien" bezeichnest, sehe ich geradezu als Oase der Ruhe an.Das kann ich gerne aufschlüsseln:Es gibt weltweit nur zwei Unruheherde - den Iran und Nordkorea. Und den Führern beider Nationen würde ich keine Träne nachweinen, wenn ihnen eines Tages eine Smartbomb das werte Haupt eindrücken täte.Wir haben die USA mit einem Cowboy am Steuer, der eine geradezu krankhaft Rohstoff- und Energie fokussierte Politik fährt. Nun, auch George hat erkannt, dass Energie zum Problem dieses Jahrhunderts werden wird, noch mehr als es im letzten der Fall war.In Südamerika sind einige Populisten an der Macht - aber die gebähren sich keineswegs kriegslustig - weder gegen ihre NAchbarn noch gegen die USA, sondern bleiben in den von der jeweiligen Demokratie vorgegebenen Bahnen. Selbst die südamerikanischen Rebellen sind relativ ruhig. Zu nennen wäre hier der Leuchtende Pfad, eine maoistische, brutale Truppe, von der man wesentlich weniger hört, seitdem sich Maos Enkel dem Geld verdienen widmen.Zu China: Wie eben bereits erklärt - Maos Enkel widmen sich derzeit der Faszination des Geld scheffelns. Nix mit Krieg. Ab und an wir gegen Taiwan gekleppert, aber dieser potentielle Konfliktherd ist im Grunde friedlicher als die Grenze zwischen USA und Mexiko. Dafür steckt Taiwan viel zu tief in der Wirtschaft des "großen Onkels".Mag sein, dass es da mal Ärger gibt. Aber der muss nicht militärisch ausarten - wir leben das echte Leben, nicht einen Tom Clancy Roman.Afrika? Nach Somalia kümmert sich da doch eigentlich kein Schwein mehr drum. Gut, wir schicken 800 Soldaten in den Kongo, aber in Afrika hat nun wirklich nichts das Potential, Ärger zu entfachen. Außer die Fußball WM 2006 ;-)Alle anderen potentiellen Konfliktherde sind auf absehbare Zeit regional und haben nicht die Power, einen Weltenbrand zu entfachen. Russland wird in 25 JAhren wieder on the top sein, dank seiner dann erschlossenen Rohstoffe. Aber auch die werden nicht offen gegen die Staaten der ehemaligen Sowjetunion vorgehen.Nö, die Welt ist relativ friedlich - verglichen mit der Welt, die ich in den letzten Jahrzehnten erleben durfte... bis eben auf den Terror, vor allem den islamistischen.PS: Wer sagt eigentlich warum, dass die USA nicht in der Lage wären, binnen sechs Monate in den Iran einzurücken?

#7 Tarantoga

Tarantoga

    Cybernaut

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Geschrieben 23 Juli 2006 - 23:34

Darf ich Dich fragen, wie alt Du bist?
Denn das, was Du gerade als "aus den Fesseln der Amerikaner befreien" bezeichnest, sehe ich geradezu als Oase der Ruhe an.

Das kann ich gerne aufschlüsseln:

Es gibt weltweit nur zwei Unruheherde - den Iran und Nordkorea. Und den Führern beider Nationen würde ich keine Träne nachweinen, wenn ihnen eines Tages eine Smartbomb das werte Haupt eindrücken täte.

Also ich sehe aktuell wesentlich mehr Krisenherde,
Grade beim Thema Iran sehen wir doch, wie gut die ständige Medienpropaganda verfangen hat.
Bisher hat der Iran NICHTS getan was er nicht dürfte.
Er hat das Recht Uran anzureichern..bis zu einem bestimmten Level.
Was ich von diesem Land halten soll, ich weiß es nicht, weil ich unseren Medien nicht mehr glauben kann.
Zur Zeit is Ahmidschad ja der neue Hitler, ich weiß gar nicht so genau der wievielte das jetzt ist.
Zählen wir doch mal:
1. Sadam
2. Slobo
3. Dieser Nord-Koreaner
4. Dann wieder Sadam
5. Dieser Weißrusse
6. Jetzt Ahmidschad

Eine richtige Hitlerinvasion das.
Nach allem was ich weiß wurde der Mann abder demokrstisch gewählt.
Ich weiß nicht was Ahmidschd wirklich gesagt hat und noch viel wichtiger, was der IRan wirklich vorhat.
Ich weiß nur eines.
Wenn ich in deren Situation wäre würde ich auch alles dafür tun um die Bombe zu kriegen..aus reinem Selbtschutz.
Ich warte schon seit Ewigkeiten auf Al Jazzere Intl, damit ich mir endlich mal ein anderes Bild machen kann als uns ständig vermittelt wird.
Euch ist doch sicher schon aufgefallen wie doppelzüngig der Westen oft ist.
Die Amerikaner haben als Einzige Atomwaffen eingesetzt und wollen anderen nun deren Entwicklung verbieten.
Wenn Moslems Leute verschleppen und Zivilisten angreifen sind es Terroristen, wenn Amerikaner das selbe tun handelt es sich um "Kollateralschäden" und "irrgeuläre Kämpfer" .
Das soll hier keine Diskussion über den Konflikt mit dem Islam werden, aber so wächst der Hass täglich weiter und wir...der Westen..sind daran nicht unschuldig.


Alle anderen potentiellen Konfliktherde sind auf absehbare Zeit regional und haben nicht die Power, einen Weltenbrand zu entfachen. Russland wird in 25 JAhren wieder on the top sein, dank seiner dann erschlossenen Rohstoffe. Aber auch die werden nicht offen gegen die Staaten der ehemaligen Sowjetunion vorgehen.

Nö, die Welt ist relativ friedlich - verglichen mit der Welt, die ich in den letzten Jahrzehnten erleben durfte... bis eben auf den Terror, vor allem den islamistischen.

PS: Wer sagt eigentlich warum, dass die USA nicht in der Lage wären, binnen sechs Monate in den Iran einzurücken?

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Die USA sind faktisch pleite und haben immer größere Probleme, die Kosten für den Irakkrieg zu schultern.
Auch wenn uns in diesen ständigen Propagandaschinken was anders erzählt wird..die kochen auch bloß mit Wasser und die haben auch keine endlosen Mittel.
Die Ereignisse in NO im letzten Jahr haben mir eindeutig gezeigt wie es um die Stärke der USA wirklich bestellt ist.
Die SU wurde ja auch nicht durch die für russische Verhältnisse minimalen Verluste im Afghanistankrieg ruiniert, sondern durch die enormen Kosten.
Eine Krieg gegen den IRan können sich die Amerikaner einfach nicht leisten..es sei denn man liefert einen guten Vorwand..so was wie der Golf von Beirut oder wie das hieß.
Warum ich überhaupt auf das Thema gekommen bin ?
Ich habe einen Bericht von einem jungen Libanesen gelesen, über den ist der Krieg auch ganz plötzlich herreingebrochen, völlig unerwartet.
Gut, hier in Mitteleuropa ist es anders, aber mir ist deutlich aufgefallen, das die Menschen ganz gezielt immer mehr aufgehetzt werden und irgendwie auch immer mehr Leute regelrecht kriegsgeil sind.
Das Kapital brauch einfach wieder einen großen Konflikt, damit kann man die inneren Widersprüche des System wunderbar zukleistern und gleichzeitg fett Kohle machen.
Du hast recht, von heute auf morgen könnte höchstens durch einen Unfall ein Atomkrieg ausgelöst werden, doch aus meiner Sicht sehe ich ganze deutlich, wie sich neue Konflikte abzeichnen.

Ps:
Ich glaube übrigens auch das die EU ziemlich bald zerfallen wird.
Man sehe sich nur mal den Schlamassel mit Polen an.
Ein solcher Moloch wie die EU KANN einfach nicht aud Dauer funktionieren.

Naj, guten Nacht noch

#8 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 24 Juli 2006 - 00:31

Mann-o - hier werden ja ganze Universen im Schnelltakt erzeugt und verworfen - mal wieder etwas unqualifiziert, vieles, finde ich! Lustig, dass du, Tarantoga, hier gegen Hetze schreibst, und auch einen Satz wie

Wenn Moslems Leute verschleppen und Zivilisten angreifen sind es Terroristen, wenn Amerikaner das selbe tun handelt es sich um "Kollateralschäden" und "irrgeuläre Kämpfer" .

Vor ein paar Wochen wolltest du noch muslimische Anti-Karikaturisten ausnahmslos verprügeln...

@Andriz: Obwohl ich deinen (eher unbelegten) Statements im Großen und Ganzen zustimme, finde ich deine Definition von "Unruheherd" auch etwas eigen. Kommt es bei deinen "globalen" Unruheherden nur auf das Ausmaß der Macht an, die dort ins Wanken gerät? Oder die Anzahl Menschen, die in absolute Armut versetzt werden, oder einfach hingemetzelt werden? Die Welt "friedlich" zu nennen, während z.B. in Mittelafrika in den letzten 10 Jahren Millionen Menschen umgebracht wurden, halte ich für gewagt. Außerdem muss ein globaler Unruheherd nicht immer ein Ort sein, es kann auch ein (fehlender) Stoff sein, oder veränderte Kommunikation/Information der Mehrheit, oder einfach eine Idee bzw. ein Versprechen. Oder so etwas wie die weltweite Produktion von Handwaffen.

Bei deinen Schuldverteilungen an die Adresse der US fehlt mir auch der Hinweis darauf, dass seit über einem Jahrzehnt zu beobachten ist, dass anscheinend das Pentagon allein die US-Außenpolitik bestimmt, UNABHÄNGIG vom jeweiligen Präsidenten und seiner Crew. Die Irak- und Iran-Breie wurden schon lange vor Double-U & Co. von den Amerikanern stark angerührt, im Iran sogar sehr lange vorher. Das alles nur wg. Öl? Die Frage ist doch auch immer wie die US das ganze Öl das "bald" sprudeln wird, fördern wollen, mit eigenen Geldmitteln oder anderen. Geld leihen für den eigenen Konsum und fast alles was die USA so außer Landes anstellen (und m.E. andere Märkte unterdrücken, dem ja die EU auch nacheifert), ist m.E. letztendlich ihr größtes Talent gewesen in den letzten 15 Jahren. (Nachzulesen in den US-Außenhandelsbilanzen...)

Im Ausland "eingreifen", und immer auch eine nachträgliche Garrisonierung zu betreiben, ist jedenfalls kein US-Talent, sondern großer Mist, auf dem u.a. mittelfristig oft terroristische Mistkäfer gedeihen...

Ich finde die Weltlage der nahen Zukunft schlecht voraussagbar, und evtl. ist das ja Tarantogas Grund den Thread zu starten. Das fänd ich nachvollziehbar, obwohl ich auch nicht gleich einen (atomaren) Weltkrieg heraufbeschwören würde. Es reicht mir m.E. völlig wenn sich die ökonomischen Verhältnisse meines Landes (die alte Tante BRD) durch die Geschehnisse weiter verschieben. Einen Vorgeschmack einer leichten Verschiebung hatten wir ja vor 4 Jahren - mit gestiegener Arbeitslosigkeit und Verunsicherung ggü. "Fremden" als Beiprodukte bis heute.

Ich hoffe auf rockys Sicht: Die nächsten Jahrzehnte werden augenöffnend genug für uns Luxusgewöhnte sein, ohne dass ein eventuelles Kriegsengagement unsererseits die Sache noch verkompliziert.

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 24 Juli 2006 - 00:46.

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#9 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 24 Juli 2006 - 08:17

Darf ich Dich fragen, wie alt Du bist?

Etwas O.T., aber ich finde diese Frage sehr unfair. Es beinhaltet entweder "du bist eh zu jung, um über solche Themen zu urteilen, also halte den Mund" oder "du reagiert weit unter der Weisheit deines Alters". Aber
- jüngere Leute (so etwa ab 12) können sehr wohl über Politik diskutieren und eine gut ausformulierte Meinung haben
- viele (auch ältere) Leute denken bei diesem Thema (Weltkriegsausbruch) ähnlich wie Tarantoga.

Sorry für die harten Worte, Andriz, aber es juckte mich unter den Fingern. Vielleicht, Tarantoga, kannst du dein Geburtsdatum im "Forumskärtchen" (oder so?) angeben, dann können wir dich künftig immer gratulieren. :)

Was anderes: Obwohl ich eher ein "Tarantoga-Kritiker" ;) bin, bewundere ich es immer, wie er mit seinen Threads sehr lebendige Diskussionen erschafft.


Also ich sehe aktuell wesentlich mehr Krisenherde
Ich bleibe bei meiner Einschätzung. Auch ich sehe eine Menge Krisenherde, aber ich sehe kein Vorgehen von zwei Sammlungen an Staaten voraus, die einander bekriegen würden, sondern nur einzelne eher allein stehende "rebellische" Staaten, Regionen und Gruppierungen, die möglicherweise von einer Ansammlung von Staaten bekriegt werden könnten. Ein örtlich limitiertes militärisches Ereignis macht keinen WELTkrieg, in der weltweit zwischen mehreren Faktionen gekämpft wird - und nach dieser Einschätzung hast du, Tarantoga, ja gefragt.

#10 rockmysoul67

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Geschrieben 24 Juli 2006 - 09:18

Um die ursprünglichen Fragen zu beantworten.

Eigentlich sind alle westlichen Staaten so hoch verschuldet das ein Krieg sehr wahrscheinlich sein dürfte.
Aber zwischen wem ?

Dieses finanzielle Problem kann anders als mit einem Krieg gelöst werden. Geldumschuldung, Geldwertänderung, Schuldabsagen, Reformen. Dazu braucht es keinen Krieg.

Aktuell könnte sich ja der Nahost Konflikt breit fressen und Syrien und den Iran erfassen.
Das dürfte zu einer erheblichen Radikalisierung der islamischen Massen auch in unseren Ländern führen.
Aber reicht das schon für eine globalen Konflikt ?

Nein, das reicht nicht für einen globen Konflikt. Die anderen arabischen und muslimischen Staaten, moralisch geführt von Saudi-Arabien, werden sich militärisch raushalten (sie werden protestieren, aber das wär's dann auch). Die muslimischen Minderheiten in "unseren" Ländern werden gleichfalls protestieren, aber politisch keine nennenswerte Änderungen durchführen, die einen globalen Konflikt entsprechen. Die USA könnte sich mit Verbündeten einmischen und den Krieg nur im Nahen Osten (also nicht global) auskämpfen.

Und die Hauptfrage:

gibt es eine dritten Weltkrieg und wen ja zwischen wem ?

Nein, es wird meiner Einschätzung nach im kommenden Jahrzehnt keinen Weltkrieg geben.

Nein, ich vermute, es wird in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts keinen Weltkrieg geben, aber es könnten weltweite negative Entwicklungen geben, welche interessante SF-Themen entsprechen.
_________________________________________________________________

Hiermit habe ich alle Fragen beantwortet; es wurde um Meinungen gebeten und ich habe meine Meinung gegeben. Auf spätere "Nur-Um-Irgendwo-Irgendwie-Recht-Zu-Erhalten"-Fragen, die von der ursprünglichen Fragestellung abweichen, lasse ich mich nicht ein. ;) (Anders gesagt: ich will in diesem Thread keine regionalen Konflikte besprechen, nur weltweite Probleme). :)

#11 Tarantoga

Tarantoga

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Geschrieben 24 Juli 2006 - 09:28

Sorry für die harten Worte, Andriz, aber es juckte mich unter den Fingern. Vielleicht, Tarantoga, kannst du dein Geburtsdatum im "Forumskärtchen" (oder so?) angeben, dann können wir dich künftig immer gratulieren.  :) Geburtstag ist der 22. August 72 ..das Thema macht mich immer so depressiv . ;)

Gut, ihr seht also kein Potenzial für eine aktuellen Weltkrieg, weil die Welt zur Zeit zu multipolar ist. Das ist sicher eine korrekte Einschätzung..zumindest zum aktuellen Zeitpunkt. Das muss aber sicher nicht so bleiben. Was haltet ihr eigentlich von der Idee eines Krieges aus Versehen oder durch ein technisches Versagen ? Erst vor einigen Jahren gab es da so einen Moment wo es wieder sehr knapp war. Irgendwo in Norwegen wurde eine Rakete Richtung Rußland abefeuert. An sich war das wohl angemeldet, aber irgendwie nie bei den richtigen Leuten angekommen. Die Russen waren da ganz schnell auf höchster Alarmstufe. Wenn ich richtig informiert bin haben die Russen ein System der toten Hand, das heist wenn die erst mal eine Rakete abschiessen läuft der Rest automatisch ab. Eine solche Version hat mir als Kind immer am meisten Angst gemacht. Das die Mächtigen sich nicht selber umbringen würden war mir klar, aber was schief gehen kann immer. Obwohl, damals glaubte ich noch das man Technik mit genügend großem Aufwand fehlerfrei machen könnte ;)

#12 rockmysoul67

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Geschrieben 24 Juli 2006 - 09:52

[Was haltet ihr eigentlich von der Idee eines Krieges aus Versehen oder durch ein technisches Versagen ?
Erst vor einigen Jahren gab es da so einen Moment wo es wieder sehr knapp war.
Irgendwo in Norwegen wurde eine Rakete Richtung Rußland abefeuert.
An sich war das wohl angemeldet, aber irgendwie nie bei den richtigen Leuten angekommen.
Die Russen waren da ganz schnell auf höchster Alarmstufe.
Wenn ich richtig informiert bin haben die Russen ein System der  toten Hand, das heist wenn die erst mal eine Rakete abschiessen läuft der Rest automatisch ab.

Hmm, interessantes Szenario. Tönt auch realistisch. Und sehr beunruhigend.

Kennst du den Film "Thirteen Days"? Da geht es um die Kuba-Krise, ein Zeitpunkt, die einen dritten Weltkrieg nah brachte (Stationierung von Atombomben auf Kuba). Es gibt so eine Szene, als "geschossen" wurde, und zwar mit Konfetti (oder so) - und dies missverstanden wurde. Auch gibt es eine Szene, in welcher der Kontakt von Amerika mit Russland nur über einen einzigen russischen Spion lief. Am Ende des Filmes kommt (soweit ich mich erinnere) eine Mitteilung, dass nach der Kuba-Krise "das rote Telefon", also eine direkte Telefonlinie zwischen den Präsidenten der USA und USSR, gelegt wurde.

Worauf ich hinaus will: Je besser und direkter die Kontakte zwischen Ländern laufen, desto schneller werden Missverständnisse aus dem Weg geräumt.
Ich empfinde es daher immer als ein sehr grosser Fehler, wenn diplomatische Beziehungen abgebaut werden. Insbesondere die Kampfhähne USA und Israel neigen dazu, Plaudermöglichkeiten durch Bellen zu ersetzen.

#13 deval

deval

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Geschrieben 24 Juli 2006 - 18:21

Jetzt wo das Thema -Technisches Versagen-, bzw. -Krieg aus Versehen- angesprochen wurde ist mir der Film Fail safe eingefallen.

Nachdem ich den Film damals gesehen hatte fühlte ich mich doch etwas beklommen. Eine sehr dichte Atmosphäre und mit einer am Schluß gezogenen Konsequenz bei der es mir kalt den Rücken runterlief.

Der Film ist ein Remake, aber in S/W gedreht und mit einer Starbesetzung. Seine Uraufführung hatte der Film, wenn ich mich recht erinnnern kann, als Kammerspiel/TV Produktion oder so ähnlich. Auf jeden Fall aber sehenswert.

Bearbeitet von vallenton, 24 Juli 2006 - 18:23.

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

www.fantasybuch.de


#14 Tarantoga

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Geschrieben 24 Juli 2006 - 19:32

Jetzt wo das Thema -Technisches Versagen-, bzw. -Krieg aus Versehen- angesprochen wurde ist mir der Film Fail safe eingefallen.

Nachdem ich den Film damals gesehen hatte fühlte ich mich doch etwas beklommen. Eine sehr dichte Atmosphäre und mit einer am Schluß gezogenen Konsequenz bei der es mir kalt den Rücken runterlief.

Der Film ist ein Remake, aber in S/W gedreht und mit einer Starbesetzung. Seine Uraufführung hatte der Film, wenn ich mich recht erinnnern kann, als Kammerspiel/TV Produktion oder so ähnlich. Auf jeden Fall aber sehenswert.

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Fail Save war echt ein guter Film, den ich erst vor kurzem gesehen habe.
Aber ich muss zugeben, da war ich bereits so zynisch zu überlegen ob der Präsident den Angriff auf NY nur befohlen hat um seine Frau los zu werden.
Sorry....
Zynismus ist ja generell kein gutes Zeichen.
Irgendwie fand ich Dr Strangelove doch besser.

Ich findes es irgendwie ziemlich realistisch das jemand einen Krieg vom Zaun bricht weil er keinen mehr hoch bekommt.
Eigentlich fast der beste Grund für nen Krieg der mir einfällt.

In diesem Sinne :
"Mein Führer, ich kann wieder gehen !!!!!!!! " :)

Bearbeitet von Tarantoga, 24 Juli 2006 - 19:34.


#15 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 24 Juli 2006 - 21:59

So lange der Thread nur wieder ins Verschwörungstheoretische gedreht wird... Ich denke, dass eigentlich Unbalancierende ist nach wie vor "die Bombe", und ob sie in großem Ausmaße oder "kleiner" ("taktisch"!) eingesetzt wird. Seitdem uns nun seit über 60 Jahren bewusst ist, dass die Menschheit sich selber auf grausamste Weise wie eine kurze Verirrung der Natur selbst ausrotten kann, leben wir mit dieser Angst. Sollten es die Militärs so gemacht haben wie in den genannten Filmen/Szenarien (wobei man auch War Games nicht vergessen sollte, in dem ein naiver Teenage-Hacker einfach den 3. Weltkrieg auslösen kann), wohl um ihre menschliche "Fehlbarkeit" bei so einer schwierigen Entscheidung aus zu schalten (und dem "gesunden Menschenverstand" dadurch NOCH unzuverlässiger erscheinen), ist ein "Weltkrieg aus Versehen" zumindest MÖGLICH. (Und damit Futter für viele vermeintliche oder wirkliche "near misses"...) Hilfe!

(Nur meine ich ist inzwischen die "Weltstimmung" doch eher allgemein dagegen als noch vor 20 Jahren. Als War Games anlief, gab es Tschernobyl und die weit-verbreitete Meinung dass wir die Neunziger gar nicht mehr erreichen würden, erinnere ich mich. Verschwörungen waren nicht notwendig - es glaubte eh eine Zeit lang fast jedeR.)

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 24 Juli 2006 - 22:00.

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Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#16 Andriz

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Geschrieben 25 Juli 2006 - 00:50

Der Iran hat das Recht Uran anzureichern..bis zu einem bestimmten Level.

Nun, wer nimmt dem Iran das Recht, Uran über dieses von Dir nicht weiter beschriebene Level anzureichern? Wer hat das Recht, Krieg zu führen, ab wann beginnt der Selbstschutz, wie ernst ist der Iran zu nehmen? Natürlich hat der Iran kein Recht gebrochen - schon gar nicht sein eigenes. Aber der Iran reichert Uran nicht zum Zwecke der Energiegewinnung an, der Iran will die Bombe. Zum einen zum Selbstschutz. Hat Ahmadinedschad erst einmal eine, zwei, drei Bomben, weiß er das die USA nicht mehr ohne weiteres einmarschieren können. Zum anderen, wenn ich seine Worte lese... der MAnn will sie einsetzen, und das schreibt er auch. So gesehen: Träum rechtstaatlich weiter. Bist ja in Deutschland, da wird der IRaner die Bombe schon nicht hinwerfen.

#17 Andriz

Andriz

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Geschrieben 25 Juli 2006 - 00:54

Darf ich Dich fragen, wie alt Du bist?

Etwas O.T., aber ich finde diese Frage sehr unfair. Es beinhaltet entweder "du bist eh zu jung, um über solche Themen zu urteilen, also halte den Mund" oder "du reagiert weit unter der Weisheit deines Alters".

Nein, mir ging es eher um die Erfahrungswerte. Denn wenn jemand die heutige Situation so interpretiert als müsse es demnächst fast zwangsweise zum Weltkrieg kommen, dann erinnert sich derjenige meiner Meinung nach nicht an die harten Zeiten bevor Ronald Reagan die Sowjets in die Pleite rüstete. Und auch nicht an die Zeiten währenddessen. Ich lese hier einen Haufen politischen Unsinns. Die Staaten wären so verschuldet, dass ihnen nur noch der Krieg als Ausweg blieb. Der Einzige, der auf diese Weite seine Schulden loswerden wollte, war Saddam, vor 16 Jahren. Wie das ausging, wissen wir ja.

#18 Andriz

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Geschrieben 25 Juli 2006 - 00:59

Die Welt "friedlich" zu nennen, während z.B. in Mittelafrika in den letzten 10 Jahren Millionen Menschen umgebracht wurden, halte ich für gewagt.

Ich kann nur stets das Wort "relativ" betonen. Die Staaten, die einen globalen Konflikt entfachen können, haben sich in den letzten Jahren ruhig verhalten - sehen wir mal von der Ölversorgungsreise des Herrn Bush ab. Das ist übrigens die Crux - mit dem Feldzug in Afghanistan sympathisiere ich ja durchaus, aber wenn, dann richtig und dann auch bleiben und nicht irgendwelchen anderen Staaten das aufräumen der Schweinerei überlassen. Im Irak sind die Amis ja wirklich nur wegen des Öls geblieben, sonst wären die da auch schon weg. Diese Inkonsequenz, die nun zu einem Wiedererstarken der Taliban Bewegung im Hindukusch führt, wird den Amis noch viele, viele Kopfschmerzen bereiten.

#19 Andriz

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Geschrieben 25 Juli 2006 - 01:03

...ist ein "Weltkrieg aus Versehen" zumindest MÖGLICH. (Und damit Futter für viele vermeintliche oder wirkliche "near misses"...) Hilfe!


"The most likely way for the world to be destroyed, most experts agree, is by accident. That's where we come in; we're computer professionals. We cause accidents.
- Nathaniel Borenstein"


Die weitgehende Abschaffung der Interkontinentalraketen hat dem zumindest einen weiteren Stein in den Weg gelegt. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch der erfreulich realistische Film "Crimson Tide". Denn vor zwanzig Jahren war neben dem US-Präsident ein jeder Kapitän eines strategischen Atom-U-Bootes in der Lage, seine Tridents auf die UdSSR loszulassen.

#20 Andriz

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Geschrieben 25 Juli 2006 - 01:07

Ich findes es irgendwie ziemlich realistisch das jemand einen Krieg vom Zaun bricht weil er keinen mehr hoch bekommt.

Da schreibt das Leben doch tatsächlich die besseren Beispiele: Während seiner Präsidentschaft ließ Bill Clinton vermeintliche oder echte Pharmazeutische Betriebe im Sudan mit Mittelstreckenraketen belegen mit der Begründung, es würde sich um Osamas Giftgasküche handeln.
Die Presse vermutete unisono einen Zusammenhang mit der Levinsky Affäre.

In diesem Fall hat also ein Präsident einen Krieg angefangen, gerade weil er einen hochbekam.

#21 rockmysoul67

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Geschrieben 25 Juli 2006 - 04:54

Ganz kurz über das Recht Atomwaffenbesitz:

Nach dem 2. Weltkrieg fingen auch andere Länder als die USA Atomwaffen zu entwickeln. Irgendwann gab's dann fünf Atommächte, nämlich

USA
USSR
China
Frankreich
Grossbritannien

Da hat man gesagt: "Diese Fünf, aber nicht weiter!" Die Folge war der Atomwaffensperrvertrag, d.h. nur diese fünf Länder dürfen Atomwaffen erstellen und besitzen, alle andere Länder, die unterschrieben, nicht.

Russland übernahm später das Recht von den USSR.

Indien und Pakistan haben nie unterschrieben. Sie haben daher das Recht auf Besitz und Entwicklung. Beide Länder besitzen nun Atomwaffen.

Israel hat nie unterschrieben. Dieses Land hat somit das Recht auf Besitz und Entwicklung. Wahrscheinlich besitzt das Land Atombomben, doch es hat dies nie offiziell zugegeben.

Iran hat unterschrieben. Dieses Land hat somit kein Recht auf Besitz und Entwicklung. Auch muss das Land Kontrollen zulassen (alles im Vertrag geregelt), was es aber verhindert.

Nordkorea hat unterschrieben, aber versuchte und versucht - nach der bewiesenen Entwicklung der Atombombe - den Vertrag aufzusagen.


Es ist somit klar, dass Iran und Nordkorea sich nicht an den Abmachungen halten.

#22 rockmysoul67

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Geschrieben 25 Juli 2006 - 05:02

Mittelstreckenraketen...Die Presse vermutete unisono einen Zusammenhang mit der Levinsky Affäre...er einen hochbekam.

Die Presse vielleicht. Ich jedenfalls sehe keinen Zusammenhang zwischen eine Mittelstreckenrakete und einen steifen Penis. (Obwohl ...) :rofl1:

#23 Tarantoga

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Geschrieben 25 Juli 2006 - 08:32

Natürlich hat der Iran kein Recht gebrochen - schon gar nicht sein eigenes. Aber der Iran reichert Uran nicht zum Zwecke der Energiegewinnung an, der Iran will die Bombe. Zum einen  zum Selbstschutz. Hat Ahmadinedschad erst einmal eine, zwei, drei Bomben, weiß er das die USA nicht mehr ohne weiteres einmarschieren können.
Zum anderen, wenn ich seine Worte lese... der MAnn will sie einsetzen, und das schreibt er auch.


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Das ist etwas off Topic, aber zum einen glaue ich nicht unbedingt alles was man uns über "den Mann" erzählt und was er angeblich gesagt haben soll, zum anderen KANN er die Bombe gar nicht einsetzen wenn der Iran sie hätte
Er hätte die Befugnisse dazu einfach nicht, die liegen bei den Mullahs.

Ich will auch nicht das der Iran Atomwaffen hat, aber wir haben hier ein wunderbares Beispiel für einen der Kernkonflikte unsere Jahrhunderts.
Die Doppelzüngigkeit des Westens dem Rest der Welt gegenüber.

Frage :
Wie erklärts du einen Iraner ( der immerhin in so was ähnliches wie einer Demokratie lebt)das sein Nachbarstaat der eindeutig eine Diktatur ist mit Erlaubnis der USA Atomwaffen haben darf ?
Beispiele für diese Doppelmoral gibt es viele, einfach mal die aktuellen Nachrichten verfolgen und all das wird in der "dritten" Welt sehr wohl wahrgenommen.

Und diese Staaten sind uns aufgrund der demographischen Entwicklung auf längere Sicht über, hier ein sehr gutes und unbedingt lesenswertes Essay dazu :

http://www.zeit.de/f...insohn?page=all

Bearbeitet von Tarantoga, 25 Juli 2006 - 08:51.


#24 rockmysoul67

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Geschrieben 25 Juli 2006 - 10:18

Frage: Wie erklärts du einen Iraner ( der immerhin in so was ähnliches wie einer Demokratie lebt)das sein Nachbarstaat der eindeutig eine Diktatur ist mit Erlaubnis der USA Atomwaffen haben darf?

Antwort: Pakistan hat das Recht, weil es niemals den Atomwaffensperrvertrag unterschrieben hat. :rofl1:

#25 Andriz

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Geschrieben 25 Juli 2006 - 10:47

Der Punkt ist: Pakistan hat nicht die Erlaubnis der USA, Atomwaffen zu haben. Sie haben sie aber bereits.Ich "glaube" auch nicht den USA, was sie über Ahmadinedschad verkünden. Man hat ja andere Quellen. Ich glaube auch nicht zwingend meinen persischen Bekannten - für die verspeist der Präsident ja Kinder zum Frühstück.Aber seine eigenen Worte sind ja nun wirklich Beleg genug. Und auch wenn er nicht der Mullah himself ist, steht er für diese. Belegt müsste lediglich die vermutete Marionettenfunktion werden.Zum Atomwaffensperrvertrag: Unterschrieben hat den der Schah, seinerseits nun eine Marionette der USA. Dass sich die Mullahs nicht großartig drum scheren, ist mir klar.Ich bin mir allerdings nicht über die Struktur des Vertrages und der möglichen Konsequenzen im Falle einer einseitigen Aufkündigung im Klaren. Iran ist ohnehin schon der "Outlow", was kann denen denn noch groß passieren, solange ihnen China begierig jeden Tropfen Öl abkauft?

#26 Andriz

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Geschrieben 25 Juli 2006 - 10:47

Mittelstreckenraketen...Die Presse vermutete unisono einen Zusammenhang mit der Levinsky Affäre...er einen hochbekam.

Die Presse vielleicht. Ich jedenfalls sehe keinen Zusammenhang zwischen eine Mittelstreckenrakete und einen steifen Penis. (Obwohl ...) :rofl1:

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Ich sage nur ein Wort: Zigarre :lol:

#27 rockmysoul67

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Geschrieben 25 Juli 2006 - 10:59

Der Punkt ist: Pakistan hat nicht die Erlaubnis der USA, Atomwaffen zu haben.

Doch. Pakistan hat als souveränes Land und Nichtmitglied des Atomwaffensperrvertrags das Recht Atomwaffen zu besitzen.

#28 Andriz

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Geschrieben 25 Juli 2006 - 11:04

Der Punkt ist: Pakistan hat nicht die Erlaubnis der USA, Atomwaffen zu haben.

Doch. Pakistan hat als souveränes Land und Nichtmitglied des Atomwaffensperrvertrags das Recht Atomwaffen zu besitzen.

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Na, daunterscheiden wir uns glaube ich nur nuanciell - für mich gibt es einen Unterschied zwischen "Die USA müssen es hinnehmen" und die "USA erlauben es".

#29 rockmysoul67

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Geschrieben 25 Juli 2006 - 11:13

Na, daunterscheiden wir uns glaube ich nur nuanciell - für mich gibt es einen Unterschied zwischen "Die USA müssen es hinnehmen" und die "USA erlauben es".

Na, ich bin der Meinung, Deutschland darf kein Überflugsrecht über die Schweiz haben. Aber die Schweiz und ich müssen das halt hinnehmen und erlauben, weil dies so staatenrechtlich festgelegt worden ist.

#30 Andriz

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Geschrieben 25 Juli 2006 - 11:19

Aber als Pakistan in den Neunzigern seine erste Atombombe getestet hat, klang das amerikanische Außenministerium nicht nach "Erlaubnis".Ich halte diesen Unterschied für wichtig, denn "erlauben" gestattet die Interpretation "Die USA haben das unterstützt", zumindest indirekt.Fakt ist, das mit Indien und Pakistan zwei Länder, die mehr oder minder seit fünfzig Jahren miteinander im mehr oder minder heißen Krieg stehen, über eine nukleare Bewaffnung und die notwendigen Trägersysteme verfügen.Allerdings ist seit rund zwei Jahren von einer Annäherung die Rede, die sich vor allem im Alltag auswirkt (Öffnung von Grenzdurchgängen, Aufnahme des öffentlichen Nahverkehrs auch in der Kaschmirregion).Gefallen hat mir die Glosse "Rent a Libanon" im SPIEGEL ONLINE. Darin erklärt ein erbitterter Libanese ironisch/zynisch, dass man den Libanon doch an kriegführende Parteien vermieten solle. Die Libanesen würden derweil in den Häusern der Kriegsführenden einziehen und wiederkommen, wenn alles vorbei ist.


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