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Accelerando


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63 Antworten in diesem Thema

#1 Jürgen

Jürgen

    CyberPunk

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Geschrieben 14 August 2006 - 13:38

Ich habe mir 2,5 Stunden nach der offiziellen Freischaltung für die Bestellung das neue Werk von Charles Stross geordert und schon mal so ein paar Dutzend Seiten gelesen. :blink: MannOhMann, da geht aber was (um es mal flapsig zu formulieren)Recht schwer zu lesen, aber ein Szenario, da fliegen einem die Synapsen um die Ohren.Ein richtig guter Geschichtenerzähler ist er immer noch nicht geworden - dafür glänzt er mit Ideen, die einfach nur köstlich sind.kurzes Vorab-Fazit... bisher eine Art Cyberpunk in seiner modernsten und technisch anspruchvollsten Form. Es wird aber schon klar, daß dieser Handlungsaufbau jeden Genre-Rahmen sprengen wird. Cool ! :wacko: grußJürgen

Bearbeitet von Jürgen, 14 August 2006 - 13:40.

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#2 Kassandra1981

Kassandra1981

    Ufonaut

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Geschrieben 15 August 2006 - 10:46

Hey Du,ließt es sich denn vom Stil her ähnlich wie Supernova??? Kommen da auch so "normale" Namen für Welten vor wie zum Beispiel bei Supernova Moskau, Dresden....??? Das stört mich an diesem Buch nämlich ein bißchen. Aber Accelerando ist völlig eingenständig, oder??? Keine Fortsetzung von Singularität und Supernova, hey???Viel Spaß beim lesen! ;)

#3 Jürgen

Jürgen

    CyberPunk

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Geschrieben 15 August 2006 - 10:53

@Kassandra1981Accelerando ist stilistisch vollkommen anders als Singularität (Supernova habe ich nicht gelesen), wesentlich "moderneres" und eigenständiges Szenario.Bis jetzt immer noch gut, bis jetzt immer noch mit irrwitzigen Ideen ausgestattet, bis jetzt immer noch relativ schwierig zu lesen.Keine fühlbare Spannung, aber man muß einfach weiterlesen... das spricht erst einmal für diesen Roman.GrußJürgen
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#4 Scotty

Scotty

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Geschrieben 16 August 2006 - 10:10

Ich meine, irgendwo in einem Interview gelesen zu haben, dass es eine Fortsetzung geben soll.

#5 Jürgen

Jürgen

    CyberPunk

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Geschrieben 16 August 2006 - 10:54

@scottyNaja, wenn dieses Buch einen guten Abschluß besitzt, dann ist es egal, ob noch etwas nachkommt (bei Reynolds mache ich es so... Unendlichkeit ist toll, weil imho gut abgeschlossen und die Nachfolgebände interessieren mich nicht - bei Morgan das gleiche mit Unsterblichkeitsprogramm)Niemand kann mich zwingen, weitere Bände zu lesen oder zu kaufen (es sei denn, sie sind überragend gut)Wenn Accelerando einen bösen cliffhänger hat, dann wird meine Rezu entsprechend dazu ausfallen.GrußJürgen
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#6 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 21 August 2006 - 19:00

Ich traue mich nicht so richtig ran an das Buch.
Singularität hat mich, was den Stil und die Ideenfülle angeht, schon ziemlich beeindruckt, allerdings ist es unter dem Strich doch eher Klamauk.
Supernova nimmt sich diesbezüglich etwas zurück, endet meiner Meinung nach dafür aber in einem zähen und sehr wenig ansprechenden Roman.

Auf der anderen Seite finde ich Romane, die in Zeiten eines Umbruchs spielen, sehr interessant. Wie es hier in Accelerando anscheinend mit der Schilderung der Künstlichen Intelligenz der Fall ist. Das ist schon wirklich ein großes Thema.

Was mich interessieren würde, hat Stross versucht einen halbwegs ernstzunehmenden Roman zu schreiben?
Wenn Jürgen nämlich von 'köstlich' und 'irrwitztigen Ideen' spricht, bekomme ich schon wieder so ein komisches Gefühl in der Magengegend... :)

#7 Sullivan

Sullivan

    Autarchonaut

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Geschrieben 21 August 2006 - 20:37

Wer englisch kann, findet das Buch komplett zum download unter Accelerando.org Eine gute Idee, um erst einmal reinzuschnuppern. Sullivan

#8 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 21 August 2006 - 21:02

Wer englisch kann, findet das Buch komplett zum download unter

:smokin: Schon etwas ungewöhnlich, oder? Hab's mir jedenfalls einmal gesichert und werde mich dran versuchen. Vielen Dank für den Tipp! :)

#9 DonPippo

DonPippo

    Yoginaut

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Geschrieben 24 August 2006 - 14:37

Keine fühlbare Spannung, aber man muß einfach weiterlesen... das spricht erst einmal für diesen Roman.

Beitrag anzeigen

Das ist Spannung genau nach meinem Geschmack :rofl1:

Ich hätte da 2 Fragen, weil mich das Buch wirklich interessieren würde.
a.) Lohnt es sich vllt. auf den Lesezirkel November zu hoffen, oder ist das eher aussichtslos? Würde dann nämlich schon vorher mit Acclerando beginnen ;)

b.)Inwiefern ist Stross' Stil schwierig? Das macht mir ein bißchen Sorgen, weil mir zB. Mieville's 'Eiserner Rat' zu anstrengend zu lesen war. Und durch dessen Stil bei mir überhaupt keine Spannung aufkam (bzw. kommt, bin nämlich trotz Start im Lesezirkel noch immer nicht durch). Ist Stross' Stil ähnlich bzw. besteht die Gefahr, dass man aufgrundessen das Buch früher oder später gelangweilt in die Ecke legt?

Dank im voraus!

EDIT:
Bitte um Auskunft bez. deutscher Version ;)

Bearbeitet von DonPippo, 24 August 2006 - 14:38.


#10 Matthias

Matthias

    Illuminaut

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Geschrieben 24 August 2006 - 18:25

b.)Inwiefern ist Stross' Stil schwierig? Das macht mir ein bißchen Sorgen, weil mir zB. Mieville's 'Eiserner Rat' zu anstrengend zu lesen war.

Nach meinem Dafürhalten schreibt Stross: - verwirrend und konzeptlos - alles mit einer seltsamen Art von Humor Hinzu kommt eine fast peinliche Art der namensgebung seiner Charaktere. Das ist irgendwie sehr schade, da einige Ideen nicht schlecht sind.
Lieblingsautoren: Alastair Reynolds, R.C. Wilson, G. Benford

#11 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 24 August 2006 - 18:53

@DonPOb du auf den Lesezirkel warten solltest, kann ich nicht beurteilen.Ich wiederspreche aber mlich ganz vehement... ein tolles Konzept, ein ungewöhnliches Szenario, welches den ursprünglichen Cyberpunk wie ein Pferdegespann zu einem A380 aussehen lässt.Accelerando ist nach nunmehr über die Hälfte des Buches immer noch modern und anspruchsvoll zu lesen. Viele Begriffe und Schlagworte aus der Computertechnik dürften für einige Leser eine schwere Hürde werden.Ich persönlich bin immer noch gefesselt von der unglaublichen Phantasie und den abgefahrenen Ideen des Autors.Den Humor hat Stross diesmal an ein, zwei Protagonisten festgemacht... das lockert den Stoff auf und sorgt für den einen oder anderen Lacher.Für mich hat das Buch augenblicklich alles, was ein moderner und innovativer SF-Roman haben muß... für andere ist er vielleicht doch ein wenig zu abgedreht.Das soll aber nun für ein Zwischenfazit ausreichen... die Rezension gibt es Mitte September auf der Leseattacke.
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#12 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 03 September 2006 - 11:25

Bei Telepolis ist der Artikel "Beschleunigung ins Nichts?" von Marcus Hammerschmitt erschienen: Beschleunigung ins Nichts? vom 03.09.2006. Hammerschmitt kommt zu dem Fazit:

"Accelerando" ist Literatur, die von einem Nerd für Nerds geschrieben wurde. Der kostenlose Download, den der Autor anbietet, ist daher auch noch in einer anderen, der entscheidenden Hinsicht angemessen: Als Manifest einer bestimmten Haltung kann man den Text amüsiert zur Kenntnis nehmen, als Roman ist er sein Geld nicht wert.



#13 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 03 September 2006 - 14:22

Hammerschmidts Fazit spiegelt genau seine begrenzte Fähigkeit wieder, ausgetretene Pfade der SF zu verlassen. Es wäre ja noch schöner, wenn jemand daherkommt, und plötzlich die Handlungselemente, die ein SF-Autor unabdinglich für seine Storys benötigt, einfach über den Haufen wirft. Mag die Sprache in Accelerando auch in vielen Fällen sogar "nerdmässig" überzogen sein, unterstützt diese Art der Erzählung die Aussage der Story. Es ist beruhigend zu wissen, daß Herr Hammerschmidt nicht ausschlaggebend für das Leseverhalten der SF-Fans ist, denn sein abschliessendes Fazit, das dieses Buch sein Geld nicht wert ist, ist ein fatales Fehlurteil kleingeistiger Subjektivität. Allerdings räume ich gerne ein, daß sich eine bestimmte SF-Klientel der ewig Gestrigen wahrscheinlich mit diesem Werk sehr schwer anfreunden kann. Der Leser muß sich auf den Stil einlassen, um die Faszination dieser Handlungskonstruktion zu erleben. Gruß Jürgen Nachtrag: Zu Hammerschmidts Rezension in Telepolis sollte auch das folgende posting eines gewissen Lewis Carnelian nicht fehlen. zum Beitrag

Bearbeitet von Jürgen, 04 September 2006 - 08:20.

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#14 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 04 September 2006 - 08:17

So... der unglaubliche Trip ist zu EndeEigentlich schade, denn die Ideen von Stross haben mich begeistert.Nun gilt es, das gelesene erst einmal zu verdauen und es so zusammen zu fassen, daß die richtige Zielgruppe auch angesprochen wird. Wie sich auch hier schon andeutet, wird dieser Roman für (hoffentlich) furiose Diskussionen sorgen.Für Leser, die neue Entwicklungen in der SF herbeisehnen, ist das Buch bestimmt ein Ansatz; eine Art Wegbeschreibung, wo es in dem Genre hingehen könnte. Eine Rezension zu Accelerando folgt Mitte September auf der Leseattacke.GrußJürgen
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#15 Besondere Umstände

Besondere Umstände

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Geschrieben 04 September 2006 - 15:36

Also, ich habe erst die ersten Seiten gelesen, aber selten bei einem Buch so oft im Gott sei Dank vorhandenen Glossar nachgesehen. Das Technogebabbel nimmt schon etwas überhand.Mal sehen, ob man sich daran gewöhnt.Aber der Sense of Wonder ist schon da

#16 Holger

Holger

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Geschrieben 05 September 2006 - 12:54

Leider kann ich doch nicht so schnell wie erhoft mit dem Titel anfangen, da ich erstmal Entheete lesen werde (Lesezirkel, Sept.). Aber dann! Besonders interessant dürfte ein direkter Vergleich des Originals (www.) mit der Übersetzung werden.Und auf Jürgens Rezi bin ich schon mehr als gespannt!
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#17 Jürgen

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Geschrieben 12 September 2006 - 19:10

Die von Holger so heiß ersehnte Rezension zu Accelerando ist auf der Startseite der Leseattacke hinterlegt. :thumb: Es ist keine Überraschung, daß mein Resumee extrem von dem des Marcus Hammerschmidt abweicht. Für mich war es ein echtes Erlebnis, den genialen Ideen des Charles Stross zu folgen. :smokin: GrußJürgen

Bearbeitet von Jürgen, 12 September 2006 - 19:11.

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#18 Dave

Dave

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Geschrieben 12 September 2006 - 21:20

Tolle Rezi, man bekommt einen guten Eindruck, was einem so bei dem Wagnis der Lektüre bevorsteht.
Ich habe vor einigen Tagen begonnen, das Buch zu lesen, und es ist nicht wenig beeindruckend, was Stross einem da vorsetzt. Es ist Konzentration gefragt und sein Stil hat etwas an sich, das mich auf seltsame Art und Weise fasziniert.
Anderseits bin ich aber darüber erstaunt, wie er seine Perlen immer wieder vor die Säue wirft. Zunächst einmal erscheint zwar jede Seite geschliffen, das Geschehen an sich wirkt auf mich allerdings wie eine Improvisation. Einen roten Faden, an dem man sich orientieren könnte, gibt es nicht. Und wer sich auf eine interessante Begegnung mit einer außerirdischen Intelligenz einstellt, dürfte nicht wenig enttäuscht werden, denn die diese kommt in Form des gleichen Klamauks daher, der einem schon von Beginn an begleitet.
Wobei ich sagen muss, dass die Verballhornung im dritten großen Teil Formen angenommen hat, dass ich das Buch erst einmal zur Seite legte. Da wird stellenweise unappetitlicher Schwachsinn verzapft, der mir schon etwas die Sprache verschlagen hat.

Dieses Buch nun als ein Muss für jeden SF-Fan oder gar für die Zukunft des Genres zu bewerten, halte ich für verfehlt.
Ich würde sogar jedem, dem die SF am Herzen liegt, von diesem Buch abraten. Denn was hier geschieht, ist ja nichts anderes, als die Science Fiction in Gülle zu tauchen und nach allen Regeln der Kunst der Lächerlichkeit preiszugeben.
So interessant und originell auch viele Ideen sein mögen, stellen sie doch leider nur den Nährboden für Absurditäten und wirren Klamauk dar.

#19 Axel

Axel

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Geschrieben 12 September 2006 - 22:24

Mit dem Buch bin ich jetzt seit drei Tagen fertig und ich bin immernoch damit beschäftig die ganzen Ideen zu verarbeiten. Daher erst einmal zu den Ideen: Das Buch verdient vermutlich den Preis für die meinsten Ideen/Seiten. Nur wirklich zuendegedacht ist keine. Vieles wird nur angeschnitten. Gestört hat es mich nicht, es regt vielmehr zum denken an.Die Geschichte dagegen - moment welche Geschichte? Es gibt nicht wirklich eine Geschichte. Vielmehr fallen die Charaktere (die übrigens recht flach sind) in Situationen, die es Stross ermöglichen seine Ideen zu zeigen. Das Erzählte grenzt daher ans lächerliche und die Problemlösungen sind bestenfalls naiv.In meinen Augen hat sich das Buch gelohnt. Jeder der Englisch kann (und bereit ist auf etwas Komfort zu verzichten) sollte sich das Buch runterladen und am PC lesen.
Die Zukunft hat begonnen, wenn Geräte intelligent genug sind, um die Dummheit ihrer Nutzer auszugleichen.
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#20 Diboo

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Geschrieben 13 September 2006 - 06:42

Wen es interessiert, ich habe gerade ein langes Interview mit Charlie fertig gestellt, es wird in der übernächsten Ausgabe von phantastisch! erscheinen. Darin äußert er sich u. a. auch zur Hammerschmitt-Rezi :smokin:)

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
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#21 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 13 September 2006 - 07:45

Damit ich überhaupt diskutieren kann, benötige ich mehr Fakten. Nur mit Daves Erklärung ....

Wobei ich sagen muss, dass die Verballhornung im dritten großen Teil Formen angenommen hat, dass ich das Buch erst einmal zur Seite legte. Da wird stellenweise unappetitlicher Schwachsinn verzapft, der mir schon etwas die Sprache verschlagen hat.

.... komme ich nicht richtig weiter. Da für mich als Informatiker die meisten Gedankenspiele im Buch durchaus einen logischen Ansatz hatten, brauche ich präzisere Beispiele... wobei ich natürlich weiß, daß eine Diskussion über Teilbereiche einer Geschichte keine Änderung des Gesamteindrucks beim Leser herbeiführt. Selbstverständlich ist Daves Meinung zu diesem Werk genauso subjektiv wie mein persönlicher Eindruck, aber vielleicht kann ich mit einer genaueren Erklärung nachvollziehen, warum unsere Ergebnisse so voneinander abweichen. Zu Axels posting...

Die Geschichte dagegen - moment welche Geschichte? Es gibt nicht wirklich eine Geschichte.

Also ich habe eine Geschichte gelesen. Zwar kamen keine "Helden" darin vor und ich gebe zu, daß die Ausarbeitung der Charaktäre sehr rudimentär ist, aber es gab eine generationenübergreifende Familiengeschichte, der man eigentlich gut folgen konnte. Aber, und da gebe ich denjenigen Recht, die keine Story darin gesehen haben, es gab keine nach dem üblichen Strickmuster gefertigte und mit einem Spannungsbogen versehene Handlung. Das muß aber auch nicht zwangsläufig in einem SF-Werk vorkommen... wie Brunner oder auch Dick in der Vergangenheit oft bewiesen haben.

Das Erzählte grenzt daher ans lächerliche und die Problemlösungen sind bestenfalls naiv.

Bei aller Meinungsfreiheit... mit diesem Satz würde ich allerdings sehr vorsichtig agieren. :thumb: Naiv sind Vorstellungen wie künstliche Schwerkraft ohne durch Drehimpulse erzeugte Kräfte oder das "beamen" von Menschen, bei denen durch den ständigen Austausch von Zellen innerhalb einem Bruchteil von Sekunden nicht das gleiche Ergebnis wie vorher hergestellt werden kann. Naiv sind auch große Raumschiffe, die blankpoliert und mit hübscher Innenbeleuchtung durchs All rasen... übrigens auch die Raumschifftypen, die mit Bügeleisen und Badezimmeramaturen oder mit Schiebereglern aus der Tontechnik ausgerüstet sind. :smokin: Wenn wir die Naivität aus der SF entfernen, wäre die Faszination dieses Genres gleich Null. Zukünftige Technik der SF wie Zeitmaschinen, biologisch wachsende Raumschiffe oder, um aktuell zu bleiben, das Individuum als Software, sind Produkte, die immer eine gewisse Naivität beinhalten werden. Ansonsten wäre es kein SF, sondern wissenschaftliche Abhandlungen. Gruß Jürgen

Bearbeitet von Jürgen, 13 September 2006 - 08:05.

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#22 TheFallenAngel

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Geschrieben 13 September 2006 - 12:07

Wen es interessiert, ich habe gerade ein langes Interview mit Charlie fertig gestellt, es wird in der übernächsten Ausgabe von phantastisch! erscheinen. Darin äußert er sich u. a. auch zur Hammerschmitt-Rezi :thumb:)

ich plädiere dringend für eine vorabveröffentlichung, zumindest für die abonnenten, weil die übernächste ausgabe - kommt die erst anfang des neuen jahres? :blink: und bis dahin ist das interview hoffnungslos veraltet - 'wir' müssen das JETZT lesen!!! wo es brandaktuell ist! ich würde im gegenzug auch einen gewissen tentakelroman vorbestellen, ganz im ernst :smokin:

#23 Axel

Axel

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Geschrieben 13 September 2006 - 12:50

Zu Axels posting...

Die Geschichte dagegen - moment welche Geschichte? Es gibt nicht wirklich eine Geschichte.

Also ich habe eine Geschichte gelesen. Zwar kamen keine "Helden" darin vor und ich gebe zu, daß die Ausarbeitung der Charaktäre sehr rudimentär ist, aber es gab eine generationenübergreifende Familiengeschichte, der man eigentlich gut folgen konnte. Aber, und da gebe ich denjenigen Recht, die keine Story darin gesehen haben, es gab keine nach dem üblichen Strickmuster gefertigte und mit einem Spannungsbogen versehene Handlung. Das muß aber auch nicht zwangsläufig in einem SF-Werk vorkommen... wie Brunner oder auch Dick in der Vergangenheit oft bewiesen haben.

Ok, ist wahr. Wenn das Buch durchgeplante Handlungsstränge gehabt hätte oder einen Spannungsbogen wäre es besser gewesen. So gibt es zwar eine Handlung aber keine aus der Handlung resultierende Spannung. Was die Naivität angeht: SF ist immer irgendwie naiv. Doch was ich hier naiv finde ist nicht Technik oder die Ideen, sondern die Arten der Problemlösung. Die Mafia ist hinter Manny her, er verschiebt ein paar digitale Rechte. Mannys Tochter will von ihrer Mutter weg, sie verkauft sich an eine Firma, die praktisch ihr selbst gehört. Ich kann solche Problemlösungen nicht ernst nehmen.
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#24 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 13 September 2006 - 12:54

Zumindest die Auszüge, die sich direkt auf die Kritik von Hammerschmidt beziehen, wären tatsächlich eine Bereicherung für diesen Thread. Da stimme ich Angel natürlich zu. Vielleicht erklärt sich Diboo ja bereit, die betreffenden Passagen schon hier zu posten, obwohl ich grundsätzlich keine Tentakelromane lese. :smokin: @Axel

Doch was ich hier naiv finde ist nicht Technik oder die Ideen, sondern die Arten der Problemlösung.

Da hast du unzweifelhaft Recht. Aber auch hier habe ich in "hochgelobten Klassikern" schon schlimmeres gelesen. Zumindest ist die Problemlösung im Buch von Stross sehr nah an der von Richard Morgans Unsterblichkeit.... und bei ihm wurde zu keinster Weise darauf hingewiesen, daß sein Plot naiv gewesen wäre. Das lag daran, daß durch die Spannung in Morgans Roman diese Dinge "überdeckt" wurden. In Accelerando fehlt diese linear aufgebaute Spannung... und ich denke, deshalb fallen solche Dinge eher auf.

Bearbeitet von Jürgen, 13 September 2006 - 13:08.

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#25 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 13 September 2006 - 13:16

Denn was hier geschieht, ist ja nichts anderes, als die Science Fiction in Gülle zu tauchen und nach allen Regeln der Kunst der Lächerlichkeit preiszugeben.

Danke für den Tipp, da weiß ich ja, was ich am Samstag(Zugfahrt) unbedingt lesen muß. Nichts ist mir lieber, als wenn dem Genre mal der Spiegel vorgehalten wird(ala`Ian Watsons "Die World Science Fiction Convention von 2080" oder Barry N. Malzbergs verwerfliche Sudelschreibe /O-Ton: "Der größte Teil der SF ist dumm und schlecht geschrieben"/).

Bearbeitet von Jorge, 13 September 2006 - 14:27.


#26 Diboo

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Geschrieben 14 September 2006 - 05:58

Sorry, aber das Interview ist eine Auftragsarbeit fuer phantastisch!, ich glaube nicht, dass ich umfassend daraus zitieren kann. Aber wenn ein langes Interview mit einem bekannten SF-Autor "veraltet" sein soll, wenn es Anfang des kommenden Jahres erscheint, dann solltet Ihr vielleicht ueberlegen, ob Eure Zeitvorstellungen nicht zu stark auf das schnellebige Internet konzentriert sind.(sorry fuer die fehlenden Umlaute, bin derzeit beruflich in Spanien und gehe ueber meinen Palm online, die Tastatur ist eine amerikanische)

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#27 Holger

Holger

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Geschrieben 14 September 2006 - 08:50

Aber wenn ein langes Interview mit einem bekannten SF-Autor "veraltet" sein soll, wenn es Anfang des kommenden Jahres erscheint, dann solltet Ihr vielleicht ueberlegen, ob Eure Zeitvorstellungen nicht zu stark auf das schnellebige Internet konzentriert sind.

Ganz und gar nicht. Man sollte sich als vielmehr als Publizist darüber im klaren sein, wie man seinen Inhalt zeitnah an den Leser bringt. Jetzt ist Accelerando ein heißes Eisen!
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#28 TheFallenAngel

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Geschrieben 14 September 2006 - 10:29

..., ob Eure Zeitvorstellungen nicht zu stark auf das schnellebige Internet konzentriert sind.

sind sie bei mir definitiv, aber:

Man sollte sich als vielmehr als Publizist darüber im klaren sein, wie man seinen Inhalt zeitnah an den Leser bringt. Jetzt ist Accelerando ein heißes Eisen!

dem schließe ich mich hundert pro an!

so ein interview zu einem aktuell diskutiertem buch ist eine feine sache und wäre imho kein problem wenn es da eine d/l-möglichkeit ausschließlich für abonnenten gäbe, in ausnahmefällen wie diesem hier - das wäre wirklich ein super-service
muß es ja nicht jedesmal geben und ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, zb bei markus heitz würde ich ja nichtmal auf die idee kommen sowas überhaupt anzufragen :o
(ein auch sehr interessantes heitzinterview war in einer der letzten ausgaben - interessant ist nach wie vor alles an und in phantastisch! !!!)

und überhaupt, wir werden uns noch alle umsehen wie sehr wir uns zukünftig nach dem schnellebigen internet richten und umstellen werden (müssen)!

Bearbeitet von TheFallenAngel, 15 September 2006 - 09:56.


#29 Holger

Holger

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Geschrieben 15 September 2006 - 07:44

Ich habe gerade frisch mit der Lektüre von Accelerando begonnen und will darüber ein bißchen was in meinem Blog schreiben. Wer Lust hat, "zeitnahe" mitzulesen und zu diskutieren ist dort herzlich willkommen.

Ich verschiebe diese "Initiative" extra in den Blog, um dem Roman als Kandidat für einen kommenden Lesezirkel nicht den Wind aus den Segeln zu nehmen und um den Modus des Lesezirkels nicht zu unterwandern.
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#30 Dave

Dave

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Geschrieben 15 September 2006 - 11:28

Ich verschiebe diese "Initiative" extra in den Blog, um dem Roman als Kandidat für einen kommenden Lesezirkel nicht den Wind aus den Segeln zu nehmen und um den Modus des Lesezirkels nicht zu unterwandern.

Das kommt mir gelegen, ich war nämlich drauf und dran für Jürgen hier ein besonders geschmackloses Zitat aus Accelerando zu posten.
Damit kann ich nun demnächst Deinen Blog beschmutzen... :rolleyes:


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