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"Star Trek" rules ... noch immer!


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12 Antworten in diesem Thema

#1 SPeitsch

SPeitsch

    Mikronaut

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Geschrieben 11 Dezember 2006 - 07:46

Wie wär es denn mal zur Abwechslung mit einer Diskussion?Ich habe knappt zwei Wochen über diesen Artikel nachgedacht und ehrlich gesagt habe ich hin und her überlegt, ob ich denn einen Kommentar abliefern sollte, neben einem zweiten, wozu ich eventuell auch einen Thread starte, wenn denn dieser hier von überhaupt jemandem gelesen wird.Da ich selbst für den Corona ab und an einen Artikel abliefere, ist es von vorne herein irgendwo "unfair", selbst eine Aussage zu treffen. Da ich hier aber seit Monaten keine intensive Diskussion mehr gesehen habe, und mich dann auch gerne selbst in die öffentliche Diskussion stellen werde, falls es Kritik zu einem meiner Artikel geben sollte, komme ich hiermit zum Thema:"Star Trek" rules ... noch immer!Frage dazu: Wann hat Star Trek denn bitte zuletzt "gerult"?Die Antwort ist recht einfach für meinen Geschmack: in Staffel 4 von "Enterprise". (davor in "First Contact"). Wo läuft Enterprise? Nirgends! Warum? Weil es abgesetzt wurde. Ist das ein Anzeichen von "regieren"? Diese Ableitung kann ich so einfach nicht stehen lassen. Star Trek wird so oft referenziert weil es der Beginn allen Sci Fi im Fernsehen war, und dieses Thema/Genre einer extrem breiten Masse an Zuschauern näher gebracht hat. Darüber hinaus ist "Star Trek" eine ganz eigene Geschmacksrichtung - die Ausrichtung war und ist und wird immer die gleiche Bleiben, und man kann es ziemlich genau an der obersten Direktive festmachen: Völkerverständigung, Hilfsbereitschaft, Uneigennutz. Jahrzehntelang schoß jedem Zuschauer beim Begriff "Sci Fi im Fernsehen" sofort "Star Trek" durch den Kopf. Zunächst, weil es _die_ Serie war, dann weil es die Serie mit endlosen Fortsetzungen in der immer gleichen Art war. Am Ende durch war es die Serie, die mit Zeitreisen sich selbst unfreiwillig veräppelte (Folge 1 Staffel 4 von Enterprise - bitte erschlagt mich, bitte bitte, New York hat noch 4 Einwohner und genau zwei Straßenecken), aber halt auch immer wieder das Gleiche. Irgendwann hing es zum Halse raus und deshalb wurde es auch von UPN in die ewigen Jagdgründe geschickt. Keiner wollte es mehr sehen.Jetzt zu behaupten, wenn ein Serienmacher sagt "Meine Serie ist nicht wie Star Trek" dann bedeutet das, dass Star Trek immer noch _der_ Meilenstein ist, dann ist das einfach Käse. Man kann genauso behaupten (und ich tue das hiermit) dass sich die ganze Fernsehwelt mit all ihren Zuschauern so an Star Trek sattgesehen hat, so sehr "überfressen" ist, dass man heute zwanghaft dazu sagen muss "Nein, das ist kein Star Trek, glaubt's mir, ihr könnt wirklich einschalten, es ist interessant".Denn was für Sci-Fi-Serien sind denn im Moment erfolgreich im Fernsehen? Irgendwas, was wie Star Trek ist? NEIN! Nicht eine _einzige_ Serie ist wie Star Trek. Nichts. Garnichts. Das Letzte, was an Star Trek ansatzweise heran kam, war Andromeda, ebenfalls von Roddenberry.Was ist denn sonst noch da? "Dr. Who", "Battlestar Galactica" und "Star Gate: Atlantis". Sonst ist da nichts. Alles andere ist nicht Sci-Fi, sondern Fantasy, und BG sowie SG:A sind Serien, die einen verdammt großen Schwerpunkt auf die Tatsache legen, dass die Leute Befehle mißachten, dass sie "Hands-on" arbeiten, sich schmutzig machen, die Grenzen der Ethik täglich neu ausloten - im Prinzip genau das, was man mit "Enterprise" krampfhaft (und erfolglos, weil man sich nicht wirklich neu definiert hat) versucht hat, indem man die Geschichte noch vor die Erschaffung der ersten Direktive verlegt hat. Trotzdem konnte man das enge Korsett dieser Umstände nicht abstreifen, weil vollständig barbarische Verhaltensweisen niemals die Formung der Direktive durch den ersten Sternenflottencaptain und seine Nachfolger hätte rechtfertigen können, wenn diese nicht von Grund auf in die richtige Richtung geschoben werden. Was blieb also? Wie immer die Paralleluniversen und Zeitreisen in Geschichts-Abschnitte, in denen man sich von den Einengungen der ersten Direktive frei machen konnte.Für mich ist demnach die Aussage "Meine Serie ist nicht wie Star Trek" ein Hinweis darauf, dass man definitiv keine Gutmenschen in der betreffenden Serie zu Gesicht bekommen wird, und am Ende nicht automatisch alles Friede-Freude-Eierkuchen ist. Die einzige Star-Trek Serie, in der der Eierkuchen zuletzt wegbleiben konnte, war Deep Space Nine. Der Rest ist Schweigen. Bei "Voyager" bekam man trotz der guten Voraussetzungen für ein "Savage-Trek" die Werte der Sternenflotte quasi mit dem Stopfschlauch eingetrichtert (wer hätte das erwartet?), und warum man bei "Enterprise" denn dann unbedingt einen Zeit-Link in eine Zeit haben musste, die noch 500 Jahre hinter der Aufstellung ersten Direktive stand, und _dort_ den Bösewicht platziert hat, ist mir bis heute schleierhaft. Böse böse Zeitreisende versuchen, die glorreiche Sternenflotte zu verhindern. Zu Poden den Churken! "Sternflotte - Nicht nur sauer, sondern rein!"Aber ich schweife ab.Star Trek hat sich 40 Jahre lang selbst referenziert und ist daran gescheitert, sich nicht neu erfinden zu können. Die gewollte "Insurrection" fand im Kino statt - fragt sich nur gegen wen? Die Sternenflotte? Die eigenen Werte? Wohl kaum. Nicht zuletzt die Massen an herausgeschnittenen Szenen in Star Trek 9 und das Gewürge in den ersten drei Staffeln "Enterprise" zeigen es doch... Star Trek ist Star Trek ist Star Trek, es hat eine feste Fan-Zielgruppe und mehr als diese kann man nicht erreichen. Diese reicht aber nicht, um eine Serie am Leben zu erhalten (bzw. nicht mehr, siehe UPN mit "Enterprise") und deshalb, nur deshalb will man nicht mit Trek verglichen werden. Denke ich.Wenn man wirklich eine Referenzierung nennen möchte, in der eine Serie über alle Maßen gelobt wird, dann sollte man sich an die Aussagen von Damon Lindelof halten, der im Podcast zu Lost am laufenden Meter lustige Sätze wie "Danke für die Frage, das werden wir dann in Staffel 16 oder in der Zombiestaffel behandeln" sagt, und dann auch mal in einem Nebensatz so etwas ähnliches wie "falls wir soweit kommen, Akte X ist da ein glühendes Beispiel _nicht das wir uns mit dieser Serie vergleichen wollten, das wäre anmaßend_".Zwei Fälle, wo Personen ihr Material nicht verglichen sehen möchten. Welches von beiden ist wohl der Hinweis darauf, dass der Referenztitel als wertig angesehen wird?

Bearbeitet von SPeitsch, 11 Dezember 2006 - 08:14.


#2 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 11 Dezember 2006 - 11:57

Hier wird der selbe Fehler begangen wie oft wenn es um SF allgemein oder einzelne Serien/Franchises, wie diesem Fall Star Trek, geht, nämlich der, das dass Fernsehen als Maßstab herangezogen wird. Gerade Star Trek ist zur Zeit kreativer, besser und lebendiger als jemals zuvor, man muß sich nur die Mühe machen ein Buch in die Hand zu nehmen. Es kommen nach wie vor mehr als 20 Bücher pro Jahr neu raus, jedes einzelne davon in Umfang und Qualität in einer völlig anderen Größenordnung als alles was jemals über Mattscheibe oder Leinwand geflimmert ist.Und was den unrühmlichen Untergang von Enterprise angeht: Ich glaube nicht, das die Zuschauer allgemein keine Lust mehr auf Star Trek hatten, sondern vielmehr, das Enterpise zuwenig Star Trek beinhaltet hat. Die Serie war zwar objektiv betrachtet besser, als sie viele darstellen, aber hat sich insgesamt doch zu sehr als 0815-Soap/Action-Serie darzustellen versucht, ohne dabei richtig überzeugen zu können. Hätten sich die verantwortlichen von Anfang an kompromisslos auf das Label "Star Trek" gestüzt und die Geschichten erzählt, die man von eienr Vorgängerserie erwartet hätte (Also insgesamt so, wie es dann zu spät in der vierten Staffel versucht wurde), würden wir heute nicht hier sitzen und diese Debatte führen. Die Star Wars-Prequels haben ja auch nur funktioniert, weil der Zuschauer das präsentiert bekommen hat, was er sehen wollte, nämlich die Vorgeschichte der bekannten Geschichten und Figuren. Man stelle sich mal vor, man hätte hier nicht den Werdegang von Darth Vader zu sehen bekommen, sondern einfach irgendeine eine neue Figur als Protagonisten eingeführt und in Ereigniße eingebaut, die in keinerlei Zusammenhang zu den ersten 3 Filmen stehen. Das Ergebniß wäre ähnlich wie bei Enterprise gewesen, kein Mensch hätte es sich angeguckt.

#3 Rusch

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Geschrieben 11 Dezember 2006 - 12:56

Die vierte Season von Enterprise war klasse, aber es war bereits zu spät um das ganze wieder zu beleben.Letzten sah ich von Stargate Atlantis die Folge, in der McKay auf seine Schwester trifft und mit der zusammen einen Paralellwelt McKay rüberholt, der ein wenig anders ist. Die Folge war nicht nur zum Brüllen komisch, sondern sie war auch genau wie viele der legendären TNG oder DS9 Plots. Wenn Star Trek auch heute noch solche Geschichten erzählen würde, wäre das Franchise immer noch erfolgreich.

#4 GenomInc

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Geschrieben 11 Dezember 2006 - 19:10

Was ist denn sonst noch da? "Dr. Who", "Battlestar Galactica" und "Star Gate: Atlantis". Sonst ist da nichts. Alles andere ist nicht Sci-Fi, sondern Fantasy,

Das passt ja nun nicht so ganz, Gerade im Momment laufen doch mehr als nur diese 3 Serien. Da du Dr Who erwähnst gehe ich jetzt mal vom int. markt aus. neben Dr. Who gibt es in gross Britanien noch TORCHWOOD das erste Spinoff von Doctor Who in dem es um Ausserirdische Artefakte geht die von Torchwood aufgespürt werden. in den USA gibt es dann noch HEREOS eine Serie um "normale" Menschen die Superkräfte entwickeln Die Serie ist die erste die in diese Season verlängert worden ist. Eine weitere Serie ist JERICHO in der es um die gleichnamige Stadt geht. Die serie spielt einige Jahre in der Zukunft und in der ersten Folge explodieren in den USA Atomwaffen. Die Serie handelt nun davon wie das leben nach diesem Atomschlag gegen die USA weiter geht, Wie sie versuchen an Informationen zu kommen, usw. dann gibt es noch Eureka auf Scifi in der es um eine fikitive Stadt geht in der sie technologien entwickelt haben die eindeutig SF sind.
<>< Torsten aka GenomInc <><

Alle meine Texte stehen unter http://creativecommo...y-nc-sa/2.0/de/

#5 SPeitsch

SPeitsch

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Geschrieben 12 Dezember 2006 - 00:42

Wenn Du den Rahmen so weit fasst, dann kannst Du auch gleich noch "Day Break" mit einbeziehen oder "Supernatural". "Torchwood" ist die einzige Serie, die ich nicht kenne, das mag aber auch daran liegen, dass ich den Doktor bisher nicht verfolge.Ich halte beide Serien die Du genannt hast mehr für Fantasy, aber über diese Begrifflichkeiten zu diskutieren ist auch müßig. Ich habe Beispiele genannt, in denen Raumschiffe drin vorkommen, weil hier die Analogie überhaupt möglich ist. Aber darum ging es nicht, denn ich glaube kaum, dass die Macher von "Heroes" oder "Jericho" einen Satz sagen würden wie "Unsere Serie ist nicht wie Star Trek".Gerade wenn es um Battlestar Galactica geht und Stargate Atlantis (und SG-1) dann stellt sich die Frage "Ist das wie Star Trek" - bei BG weil die Macher von Star Trek kommen (jedenfalls teils) und bei Stargate, weil sie am laufenden Meter ehemalige Darsteller von Star Trek dabei haben (die Liste ist mittlerweile nicht mehr an einer Hand abzuzählen) und weil sie laufend die Serie selbst in der Serie verulken. Von daher - wenn denn jemand in den letzten Jahren einen Satz wie "Das ist nicht Star Trek" gesagt hat, dann doch sicherlich Personen, die mit diesen beiden Serien zu tun hatten. "Dr. Who" habe ich auf Basis der Zeitreisen genannt, weil es in "Enterprise" bis zum Erbrechen vorkam. Aber ich kenne mich mit dem Doktor nicht so gut aus.Ich möchte auf die erste Antwort eingehen: um die Sinnhaftigkeit und den wirklichen Erfolg bzw. die Lebendigkeit von Star Trek ging es mir wirklich nicht.Mir ging es einzig und alleine um die Aussage, dass Star Trek im Artikel als gut eingestuft wurde, weil viele Autoren sich nicht gerne mit Star Trek verglichen sehen möchten. Diesen Schluß halte ich für falsch. Ebenso könnte man sagen, dass meine Argumentation, Star Trek sei "schlecht" genau so falsch ist.Star Trek schlecht zu reden war ein Nebenprodukt. Wie bereits genannt gibt es ja genügend Bücher usw. usf. die richtig gut sein können (ich habe keine gelesen) und ausserdem ist ja bereits ein neuer Film in der Mache. Mir gleich. Die letzten beiden Filme waren grottenschlecht und haben an der Kinokasse und im Fernsehen versagt. Finanzieller Erfolg ist das, woran man sich heutzutage messen kann, und ich glaube jetzt gerade ehrlich gesagt nicht, dass die Umsätze mit den Büchern Auflagenrekorde brechen - wobei man mich mit Amazon Verkaufsranglisten gerne erschlagen möge, vielleicht sind sie ja wirklich teils erfolgreich.An der generellen Qualität des Star Trek Universums ist sicherlich nichts zu deuteln. Es KANN ohne Zweifeln eine Menge gutes aus dem Franchise gezogen werden. WURDE aber Gutes damit produziert in den letzten Jahren? Die Antwort habe ich versucht zu geben - es ist ein riesiges Teils Teils. Das ist der erste Aspekt. Der Zweite ist, dass Star Trek der Übervater des Sci Fi ist, Sci Fi selber aber im Fernsehen nur eine Randerscheinung. Viel Erfolgreicher sind andere Genres, wie Mystery und meiner Meinung nach eher Fantasy als Science-Fiction (wie gesagt - ich halte "Heroes" eher für Fantasy und Jericho... naja ok... es ist definitiv Fiction, aber Science Fiction? Es spielt doch im Hier und Jetzt und es ist doch nun wirklich kaum mit Star Trek vergleichbar).Star Trek war jetzt 40 Jahre interessant und ich bin mir sicher, dass es noch einmal 40 Jahre interessant sein wird. Die vierte Staffel Enterprise waren das beste Beispiel und auch ich sehe es so, dass die Stargate Autoren immer wieder einfach nur Star Trek Ansätze nehmen und sie genüsslich durch den Kakao ziehen. Sehr sehr viele Stargate Folgen leben von Referenzen auf Star Trek und das macht sie gut, denn die Protagonisten in Stargate bleiben zumeist mit den Füßen auf den Boden, ohne dieses "wir sind ja sowas von gut und toll und wir bringen Euch das Licht"-Gehabe früherer Star Trek Folgen in egal welcher Serie. Meiner Ansicht nach waren die Folgen von Star Trek die besten, in denen die Menschlichkeit und die eigene Fehlbarkeit zu Tage traten. Aber ich schweife schon wieder ab - um die Güte von Star Trek geht es mir jetzt im Moment eigentlich garnicht. Ich weiss genau, was ich mag und was nicht, und andere Leute sehen es sicherlich ganz anders, und auch wenn es eine Meinung war im Corona 174 so finde ich war sie sehr schwach begründet.Denn man kann die Medaille auch von der anderen Seite sehen. Star Trek ist auf der einen Seite das Beste, was es im Berich Sci-Fi in den letzten 40 Jahren gab, es liegt aber auf der anderen wie ein Schatten über jeder neuen Sci-Fi Serie, und viele Autoren sind meiner bescheidenen Meinung nach schon fast krampfhaft darum bemüht, sich von Star Trek zu unterscheiden, um diejenige, sicherlich viel größere Masse an Konsumenten, die von Star Trek genug haben und für immer vergrault wurden, für sich zu interessieren.

Bearbeitet von SPeitsch, 12 Dezember 2006 - 01:31.


#6 Axel

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Geschrieben 12 Dezember 2006 - 01:42

Was ist denn sonst noch da? "Dr. Who", "Battlestar Galactica" und "Star Gate: Atlantis". Sonst ist da nichts.

Wie viele Serien gab es denn immer neben Star Trek? Nichts sehr viele dieser Art und diesen Niveaus. Aus England kamen immer einige SF-Komödien (z.B. Red Dwarf). Aber diese ließen sich relativ billig produzieren. Leider sind in den letzten 3 Jahren einige gute SF-Serien verschossen worden (Firefly, Farscape, vor etwas Längerem schon Crusade). Aber drei so hochwertige SF-Serien zu haben ist recht ungewöhnlich und gab es zu Star trek Zeiten nicht (zumindest meiner Erinnerung nach).
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#7 SPeitsch

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Geschrieben 13 Dezember 2006 - 00:19

Wie viele Serien gab es denn immer neben Star Trek? Nichts sehr viele dieser Art und diesen Niveaus. Aus England kamen immer einige SF-Komödien (z.B. Red Dwarf). Aber diese ließen sich relativ billig produzieren. Leider sind in den letzten 3 Jahren einige gute SF-Serien verschossen worden (Firefly, Farscape, vor etwas Längerem schon Crusade). Aber drei so hochwertige SF-Serien zu haben ist recht ungewöhnlich und gab es zu Star trek Zeiten nicht (zumindest meiner Erinnerung nach).

Naja auch wenn's hierum auch nicht ging: es gab mal eine Zeit, da liefen Deep TNG, DS9, Voyager und Babylon 5, sowie und Earth: Final Conflict zur gleichen Zeit, kurz darauf gefolgt von Space: Above and Beyond sowie Earth 2. Das war alles die Zeit zwischen 1993 und 1996. Und welche dieser Serien haben überlebt? Space hatte genau eine Staffel, Earth 2 ebenfalls. Earth: Final Conflict war ebenfalls eine Roddenberry Serie und lebte länger, ansonsten wurde wirklich nur Star Trek weiter produziert ODER es war Fantasy. Aber wie gesagt: darum ging es mir nicht. Mir ging es ganz ehrlich und wirklich nur darum, dass das Argument einfach Käse ist, dass ein nicht gewollter Vergleich ein Qualitätskriterium ist. Es gibt genügend Hinweise darauf, dass wirklich nur Star Trek produziert wurde eine ziemlich lange Zeit lang, und das Publikum andere Serien nicht verfolgt hat. Statt dessen wurde Fantasy und Mystery weiter produziert, bis Fantasy auch abgesägt wurde (Angel). Schlußendlich war und ist Star Trek dann auch am Ende gewesen und wurde abgesetzt und ich bin wirklich (!) der Meinung, dass wenn man heute sagt "Wir sind nicht wie Star Trek" dass es einzig und alleine darum geht, die Leute für das Produkt zu interessieren nach dem Motto "Schaut her, wir sind neu". Das ist kein Qualitätskriterium, das ist Ohnmacht. Star Trek "rult" vielleicht wirklich noch immer - nichts im Sci Fi Sektor ausser Star Trek hatte über Jahrzehnte überhaupt eine Chance, auf lange Sicht erfolgreich zu sein, und deshalb halte ich die Aussage "es rult" eher für einen Offenbarungseid über das Genre. Star Trek erstickt Innovation und hat ganze Generationen von Zuschauern/Lesern für das Genre versaut wie ich finde. Es ist irgendwo nur Richard Dean Anderson zu verdanken, dass Stargate SG-1 so erfolgreich war, aber das Thema ist ja jetzt auch gegessen. Ich würde mir wirklich wünschen Star Trek würde viel weniger "rulen", dann hätten Sachen wie Farscape, Space: Above and Beyond und Battlestar Galactica eventuell größere Chancen auf ein langes Serienleben. Selbst Andromeda ist mittlerweile beendet, Galactica wurde nach Staffel 1 komplett im Konzept umgekrempelt... und Space hatte genau eine einzige Staffel, dann war's vorbei (eine wirklich verdammt gute Serie die mehr Staffeln verdient gehabt hätte) - ich weiß, ist Jahre her, aber im Umfeld von so vielen Star Trek Serien hatte es einfach keine Chance. "Firefly" hat es auf eine halbe Staffel gebracht... und alles was JMS seit Jahren anfasst ist ne Totgeburt. Ich hoffe, dass wenigstens Stargate Atlantis noch ein paar Jahre lang produziert wird, wobei ich inzwischen auch "Heroes" oder im Moment auch "Day Break" viel lieber sehe, einfach weil sie frisch und neu sind. Aber wie gesagt: keine Raumschiffe und nicht in der Zukunft angesiedelt. Überall wo was durch die Gegend fliegt muss anscheinend "Trek" drauf stehen, damit es überhaupt gesehen wird, und selbst das hat nach 25 Serien-Staffeln nicht mehr gereicht. Die UPN-Sendestationen haben sich zum Teil dafür entschieden, Wrestling zu zeigen, und irgendwann waren die Einschaltquoten nicht mehr tragbar und ab in die Mottenkiste damit. Wirklich schade das alles. Bleibt nur zu hoffen, dass Star Trek irgendwann gestärkt wieder zurück kommt, wenn es denn nicht mehr so verdammt "ruled" wie die letzten Jahrzehnte. Es wäre aber auch kein Beinbruch, wenn es was Frisches, Neues anstatt dessen geben würde. "Rule"(n) bedeutet meiner Ansicht nach aber etwas Anderes.

Bearbeitet von SPeitsch, 13 Dezember 2006 - 00:22.


#8 SPeitsch

SPeitsch

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Geschrieben 13 Dezember 2006 - 01:38

Ich habe dann nochmal etwas länger gewühlt: http://www.corona-ne.../corona163.html 1. Ursprung, Vermehrung und Untergang von Fernsehserien (Teil 2) Interessanterweise befindet sich genau in diesem Artikel die zweite Sache, die mir in den letzten Monaten schwer aufgestoßen sind - das Zusammenschmeißen von CGI-Effekten und den schwarz/weiss-Bildern am Ende eines Kapitels in Navy-CIS. Tut mir wirklich leid, aber das war nicht genug voneinander abgesetzt, Michael Ottenbruch. Da denkt man in dem Moment, dass dieses s/w irgendwie CGI ist. Isses aber nich, und solche Effekte gab es auch schon in den 90ern und vor allen Dingen in Strafgerichtsserien... ich glaube NYPD Blue, Cagney & Lacey sowie Law & Order hatten das alle schon und deshalb ist es eher eine Hommage der Polizei in der Navy an andere Polizisten, oder nicht? Wie dem auch sein, der Rest des Artikels beleuchtet M. Ottenbruchs Ansichten über die nötigen Veränderungen an einer Serie, damit sie erfolgreich bleibt. Ich persönlich habe hierzu schon einmal etwas in einem früheren Corona (152 glaube ich) geschrieben, als es um Stargate SG-1 und Atlantis sowie Spin-Offs etc. pp. ging. Der Hinweis auf M. Hillenbrandts Ansicht, Enterprise Stafffel 4 sei das beste Star Trek seit TOS möchte ich nochmal Nase-gerümpft irgendwo bestätigen, denn ehrlich gesagt gab es keine bessere Staffel Trek als Deep Space Nine Staffel 7. Punkt. Die von M. Ottenbruch angedeutete, kritisierbare Vertragstaktik von Terry Farrel für Staffel 7 hat sich meiner Ansicht nach als Glücksgriff herausgestellt - Terry war in "Becker" in den Staffeln, in denen sie denn mitspielen durfte, besser, als sie das jemals in DS9 war. Dax war einfach ein zu beschränkender Charakter, trotz 7 Leben. Vielleicht war die Beschränkung auch die schauspielerische Fähigkeit der Darstellerin, wer weiß. Dass TF sich offensichtlich gerne in Vertragsverhandlungen verstrickt zeigt sich ja nett daran, dass man sie auch aus "Becker" nach Staffel (öh, 2?) herausschreiben musste, nachdem sie Becker ihre Liebe gestand und Frau Farrell dann wieder der Meinung war, dass sie unentbehrlich für eine Serie ist. War sie nicht, und mit Becker ging's danach bergab. Naja - sagen wir mal lieber als Bob die Serie dann auch verlassen hat, der nette Dicke der jetzt auch in "Lost" mitspielt hat's einfach nicht gerissen. Aber ich schweife wieder ab :-) Lest Euch mal Corona 163 und den Artikel dort durch. Dass Star Trek ein offensichtliches Problem mit sich selbst hat, sollte dort weitestgehend erläutert worden sein. Im Lichte dieses Artikels kann ich dann die Meinung, dass Star Trek immer noch "ruled" nicht nachvollziehen. Ehrlich nicht. Wobei ich so langsam klinge wie ein Papagei :-) Ich denke es ist einfach eine begrifflichkeit. Wenn jemand in einem Computerspiel wie Counterstrike oder Quake "ruled", dann ist er einfach unschlagbar, "beherrscht" die Konkurrenz und ist ein leuchtendes Bild für alle anderen, wie man sein sollte. Das passt meiner Ansicht nach auf Star Trek nicht, bzw. nicht mehr. Dafür ist Star Trek zu ausgelutscht und zu erfolglos mitlerweile, und es ist schade, dass es erst so vor die Wand gefahren werden musste, dass die Änderungen in Staffel 4 von Enterprise dann endlich in die richtige Richtung gingen, und man sich heute diese Änderungen auf dem Buchmarkt suchen muss. Und ich lese seit knappt 15 Jahren keine Bücher mehr sondern nur noch Zeitungen, für mehr bleibt einfach die Zeit nicht. Dafür hab ich Fernsehen. Sci Fi soll für mich atemberaubend in Bild und Ton umgesetzt werden, ich möchte mir bombastische Explosionen nicht vorstellen müssen und auch keine tollen Raumschiffe. Nicht mein Ding.

#9 Andi

Andi

    Nochkeinnaut

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Geschrieben 13 Dezember 2006 - 01:45

Mir ging es einzig und alleine um die Aussage, dass Star Trek im Artikel als gut eingestuft wurde, weil viele Autoren sich nicht gerne mit Star Trek verglichen sehen möchten. Diesen Schluß halte ich für falsch.

Ich hatte den Artikel so verstanden, dass Star Trek als "wichtig" eingestuft wurde, nicht als "gut". Das ist ein Unterschied. Ob es gut ist oder nicht, das wäre Geschmackssache. Dass es bis heute wichtig, am bekanntesten unter den Sci-Fi-Fernsehserien und in diesem Unterhaltungs-Segment das Maß aller Dinge ist, kann man, glaube ich, schon sagen. Und man kann es unter anderem auch daraus folgern, dass viele Konkurrenten Star Trek als Referenz benutzen, wenn sie beschreiben wollen, wo ihr eigenes Produkt einzuordnen ist.

ich halte "Heroes" eher für Fantasy und Jericho... naja ok... es ist definitiv Fiction, aber Science Fiction? Es spielt doch im Hier und Jetzt und es ist doch nun wirklich kaum mit Star Trek vergleichbar

Vergleichbar ist alles. Sogar das Sandmännchen und "Star Trek". Nur gleichsetzen, das ist eine andere Sache. Gleichsetzen kann man Heroes wohl eher mit 4400 zum Beispiel. Ich würde dazu Mystery sagen mit ein paar Sci-Fi-Elementen, während Star Trek reines Sci-Fi ist mit gelegentlichen Fantasy-Anleihen. Insofern wäre so etwas wie Heroes wohl kein Genre-Konkurrent, keine Serie im gleichen Segment. In seinem Segment, der Sci-Fi-Fernsehserie, ist Star Trek durch die letzten 40 Jahre einfach zur zentralen Referenz geworden. Jeder muss sich hier damit messen, vergleichen und davon absetzen. Und das ist ganz unabhängig davon, ob Star Trek zuletzt nun gut, langweilig, erfolgreich oder ein Flop war. Die Wichtigkeit des Franchise geht einfach von der großen Bekanntheit, der langen Tradition und der recht breiten Akzeptanz bei den Zuschauern aus. Die Qualität oder der Erfolg von Enterprise oder Nemesis spielt da keine Rolle. Ich nehme an, Star Trek bleibt so wichtig wie es ist, bis eine andere Serie ihr den Rang abläuft oder das ganze im Laufe der Zeit in Vergessenheit gerät (was aber auch angesichts des geplanten Kinofilms zumindest noch lange dauern könnte).

und viele Autoren sind meiner bescheidenen Meinung nach schon fast krampfhaft darum bemüht, sich von Star Trek zu unterscheiden, um diejenige, sicherlich viel größere Masse an Konsumenten, die von Star Trek genug haben und für immer vergrault wurden, für sich zu interessieren.

Ich glaube, das ist nicht die Motivation der Autoren. Dann müssten sie sich auch von anderen, nachweislich noch schlechteren Serien lossagen und die Unterschiede auch dazu betonen. Tun sie aber nicht. Sie müssen sich nur in Relation zur Referenzserie platzieren. Überhaupt ist es sicher keine "Masse an Konsumenten", die von Star Trek genug hat. Von einer Masse in diesem traditionell sehr dünn besiedelten Sci-Fi-Segment zu sprechen, ist sowieso schon gewagt. Enterprise hat relativ viele der insgesamt eher wenigen eingefleischten Fans vergrault, weil die Fans allgemein eben müde und der Formel überdrüssig sind. Ich meine schon, dass Enterprise, nüchtern betrachtet, mindestens genauso gut oder schlecht war wie Voyager oder DS9. Aber eben einfach nur das Pech hatte, als letztes zu kommen, wo die Fans deutlich müde wurden. Aus demselben Grund konnte auch kein Massenpublikum mehr rangeholt werden. Dies ist aber eine direkte Fortsetzung einer allgemeinen Tendenz, soweit ich sehe. Bei TNG war der Höhepunkt und von da an gingen die Quoten ständig bergab (mit den lokalen charakteristischen Ausschlägen, z.B. wenn der Pilotfilm jeweils sehr gut liegt und die Folgen dann abfallen, unterschiedlich schnell, je nach Sendeplatz und anderen Faktoren). Star Trek hat sich insgesamt länger gehalten als alle anderen. Dass die fünfte Serie, das dritte Spin Off von TNG, es immerhin noch auf vier Staffeln gebracht hat, ist vor diesem Hintergrund dann eher noch als Erfolg zu werten. Wenn es aber stimmt, das mit dem allgemeinen Niedergang wegen allgemeiner Müdigkeit und Abnutzungserscheinungen, dann wird daran auch der kommende Film nichts wesentliches ändern. Aber auch lange nach dem eigentlichen Untergang wird Star Trek wohl weiter als Genre-Referenz dienen. Einfach weil es das mit Abstand größte, älteste und wichtigste Franchise war. Wenn "rulez" so definiert ist, dann stimme ich auch zu: Star Trek ist und wird es immer sein: der Ruler

#10 Andi

Andi

    Nochkeinnaut

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Geschrieben 13 Dezember 2006 - 02:06

Star Trek "rult" vielleicht wirklich noch immer - nichts im Sci Fi Sektor ausser Star Trek hatte über Jahrzehnte überhaupt eine Chance, auf lange Sicht erfolgreich zu sein, und deshalb halte ich die Aussage "es rult" eher für einen Offenbarungseid über das Genre.

Das Genre, muss man aber auch mal ganz nüchtern betrachten, ist absolut gesehen eine ziemliche Randerscheinung. Massen haben sich nur selten und nur für kurze Zeit hierher verirrt. Ich war vor ein paar Monaten auf einer Feier und hörte, was die Leute hinter mir so redeten. Sie waren nicht viel älter als ich, 40 bis 50 Jahre, und sprachen über den Star Wars Film, der damals gerade im Free-TV gelaufen war. Man machte sich allgemein lustig über das Thema, die albernen Säbel, die wirre Handlung, völlig inakzeptabel, einige haben nach 2 Minuten sofort wieder umgeschaltet auf normale Kost. Auch wenn das vielleicht nicht repräsentativ ist, so bleibt selbst ein solcher Film mit Besucherrekorden doch ein Genre-Film, den nur bestimmte Zuschauergruppen akzeptieren. Im Grunde finden Star Trek nur die 24 jährigen männlichen Studenten gut, oder wie heißt es da in entsprechenden Umfragen. Statistisch gesehen ist das eine viel zu eingeschränkte Grundlage, eine Nische und ein viel zu kleiner Markt, um da auf Dauer Erfolg zu haben, geschweige denn viele andere Sci-Fi-Serien im Fernsehen laufen zu haben. TNG war da irgendwie ein Phänomen und ein Massenakzeptanzmittel, dass aber eben nicht sehr lange wirkte.

Star Trek erstickt Innovation und hat ganze Generationen von Zuschauern/Lesern für das Genre versaut wie ich finde. Es ist irgendwo nur Richard Dean Anderson zu verdanken, dass Stargate SG-1 so erfolgreich war, aber das Thema ist ja jetzt auch gegessen. Ich würde mir wirklich wünschen Star Trek würde viel weniger "rulen", dann hätten Sachen wie Farscape, Space: Above and Beyond und Battlestar Galactica eventuell größere Chancen auf ein langes Serienleben.

Da widerspreche ich. Ich sehe das genau anders herum. Star Trek hat mit TNG für einige Zeit das Genre gesellschaftsfähig gemacht und erst in diesem Fahrwasser wurden die anderen Serien möglich. (Genau wie erst durch Star Wars ein Star Trek Kinofilm möglich wurde). Star Trek hat also viele Türen geöffnet und letztendlich für Innovation gesorgt. Dass die durchschnittliche Sci-Fi-Serie, wenn sie überhaupt zustande kommt, nur eine oder zwei Seasons durchhält, liegt eben an dem sehr eingeschränkten Markt und zahlenmäßig zu kleinen Zielpublikum.

#11 Axel

Axel

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Geschrieben 13 Dezember 2006 - 02:20

Star Trek mag die SF-Fernsehlandschaft für lange Zeit beherscht haben, doch lassen sich schon Anfang/Mitte der 90er Jahre die ersten Anzeichen eines Umschwungs finden. Zur Aussage, dass SF-Serien krampfhaft versuchen nicht Star Trek zu sein halte ich für etwas dahergeholt. Star Trek sitzt in einem recht kleinen Teil des SF-Spektrums. Ich bin mit dem heutigen SF-Serien zufriedener als je zuvor. Nur Farscape und Firefly hätten wirklich mehr Folgen verdient, wobei beide nachträglich abgeschlossen wurden und bei zweitem sogar alle Fäden aufgeknüpft (es gibt ja immer noch die "2008" Gerüchte um Farscape, aber wie weit da irgendetwas wahr ist...).

und viele Autoren sind meiner bescheidenen Meinung nach schon fast krampfhaft darum bemüht, sich von Star Trek zu unterscheiden, um diejenige, sicherlich viel größere Masse an Konsumenten, die von Star Trek genug haben und für immer vergrault wurden, für sich zu interessieren.

Meinst du damit Drehbuchautoren oder "richtige" Autoren? Das sich SF-Bücher an Star Trek messen müssen ist natürlich lächerlich. Star Trek (Serien) sind in meinen Augen ein lauer Witz gegenüber, was die SF-Literatur bietet. Das ist aber jedem selbst überlassen. Ja, Star Trek hat eine Ausnahmestellung unter den SF-Serien. Genau wie Star Wars unter den SF-Filmen. Beide sind sicher nicht das beste, was das Genre zu bieten hat, doch das Erfolgreichste.
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#12 SPeitsch

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Geschrieben 13 Dezember 2006 - 05:47

Ich habe weiter oben gesagt, dass ich keine Bücher lese, von daher meine ich nur Fernsehen und Kino, sonst nichts. Von was anderem habe ich keine Ahnung.Ansonsten kann ich nur widersprechen (um auf Andi einzugehen) dass Star Trek nur von 24jährigen Studenten gemocht wird.Ich war 1987, als TNG rauskam, 11 Jahre alt. Und ich bin demnach jetzt 30, und nicht 24. Davor gab es Raumpatroille Orion und Star Trek aus den 60ern und ansonsten garnichts.Darüber hinaus muss man sich (und es geht hier wieder nur um Fernsehen) von der Idee frei machen, dass man mit Nischenprodukten keinen Markt mehr erreicht, für den es sich lohnt, zu produzieren. Man muss nur den richtigen Distributionsweg finden.Farscape hat dies bereits mit Peacekeeper Wars gezeigt und Stargate wird nach Staffel 10 auch auf DVD fortgesetzt bzw. abgeschlossen. Ob jetzt ein Kinofilm nach Staffel 7 sinniger gewesen wäre, sei dahin gestellt, aber Star Trek The Next Generation hat sich nach 7 Jahren Serie dafür entschieden und nachfolgend bisher 4 weitere Filme produziert, die relativ erfolgreich gewesen sind. Superman Returns hat 200 Millionen gekostet und weil er international so erfolgreich war, wird ein zweiter Teil produziert.Darüber hinaus ist mein neuerster Artikel im nächsten Corona ganz auf US-Fernsehnetworks ausgerichtet, wovon es mittlerweile von der Reichweite her gesehen nunmehr 5 Stück gibt, da sich UPN und The WB zu The CW zusammengelegt haben. Auch dieses Network möchte (weiterhin) mit Material für seine Sender versorgt sein, und gerade was Comedy angeht sieht man, dass immer noch Platz ist für eine weitere "Dicker Mann mit hübscher Frau"-Show ist, demnach also auch für Comedy, weil man es im Programm braucht. JMS schafft es seit Jahren, immer noch irgendwo eine Tüte Müll für Geld produziert zu bekommen. Tut mir wirklich leid aber das, was da bei ihm rauskommt ist seit Babylon 5 einfach nur noch Fischen im Trüben. DAS hat wirklich als Zielgruppe nur noch die "Fiver" und sonst niemanden. Irgendwo ist immer noch Geld für Sci-Fi zu finden, man muss seine Idee nur richtig verkaufen und gerade deshalb bin ich der Ansicht gewesen, dass diese Aussage "Das ist nicht wie Star Trek" eher darstellt, wie sehr dieses Franchise ein ganzes Genre überschattet... ja ok ich gebe zu man könnte sagen es "ruled" - es beherrscht den Markt. Denn mit diesem Namen kann man Dinge produzieren bzw. in Produktion halten, die ansonsten schon viel früher abgesetzt worden wären. Wäre "Firefly" ganz einfach "Star Trek: Firefly" gewesen, wir hätten _wenigstens_ 2 Staffeln davon präsentiert bekommen. Wobei ich übrigens sagen muss, dass "aufknüpfen" bedeutet, dass man einen Faden auseinanderpfriemelt bzw. einen Knoten aufknotet und nicht die losen Enden eines Handlungsfadens zusammenknotet :-)Ich denke auch, dass nur weil sich auf einer Party im Hintergrund Personen über Star Wars unterhalten, und den Film nicht verstehen... also daran kann man dann aber auch wirklich die Bedeutungslosigkeit jeder Art von Genre dran aufhängen, tut mir wirklich leid. Ich mag keine Volksmusik und ich kenne _niemanden_ in meinem Bekanntenkreis von immerhin knapp 50 Leuten (eng) und 200 Leuten (weit) die das mögen. Genausowenig wie ein Erwachsener heute anscheinend den Inhalt von "Killerspielen" versteht. Sicherlich gehört sowas nicht in Kinderhände und ein Ansatz, mit dem man Händler nunmehr bestrafen möchte, weil sei solcherlei Spiele verkaufen, ist nur wieder ein Zeichen dessen, wie weltfremd manche Menschen werden, nur weil sie 10, 20 Jahre weg vom Thema sind. Mir wird es sicherlich irgendwann genau so gehen - mit zu viel Abstand fehlt das Verständnis. Das heißt aber noch lange nicht, dass etwas nicht erfolgreich sein kann, nur weil es ein Großteil der Bevölkerung nicht versteht. Immerhin rauchen nur knapp 35% aller Deutschen. Scheint trotzdem erfolgreich genug zu sein... (auch wieder ein komisches Beispiel ich weiß).Deshalb zurück zum Thema - und eventuell stimmt es ja wirklich: es geht wohl eher darum, was "rulen" jetzt bedeuten mag. Eventuell war wirklich einfach nur gemeint, dass Star Trek das Genre beherrscht - immer noch. Wobei ich mich frage, warum man das so überhaupt in einem Artikel darstellen musste. Das ist ungefähr so als ob man behaupten würde, Coca Cola wäre nach 100 Jahren immer noch lecker.Warum sollte Star Trek nach 40 Jahren denn den Geschmack verlieren? Ist Macbeth heute weniger interessant als vor 400 Jahren? Ich glaube nicht.Es liegt vielleicht daran, dass ich persönlich sehr viel mit Computerspielen zu tun habe und deshalb den Begriff "rulen" als "dominieren, beherrschen, anführen" auffasse, und mit der Überschrift so erstmal nicht einverstanden war.Aber vielleicht passt es ja doch... wenn man es sich genau anschaut, dann beherrscht Star Trek auch nach 40 Jahren immer noch das Genre und wird dies wohl auch noch eine ziemlich lange Zeit tun, weil es einfach sehr gut ist.Ich denke ich kann diesbezüglich dann auch meine persönliche Ablehnung inzwischen des Artikels revidieren. Irgendwo "ruled" Star Trek wohl das Genre, aber die Unbedeutsamkeit desselben sowie die Problematik des "Sich selbst neu erfindends" für ein Sequel sorgen dafür, dass eine gute Idee nicht zwangsläufig in immer fortlaufenden, guten neuen Inkarnationen daher kommen kann. Oftmals ist die Fortsetzung halt nicht so gut wie das Original. Vielleicht wären nochmal 20 Jahre Pause nach TNG gut gewesen, damit es genau so "original" daher kommt wie zuvor TOS. Einfach eine Generation abwarten, oder wenigstens 10 Jahre, um eine pubertierende Gruppe junger Menschen ins Studentenalter wechseln lassen zu können :-)

Bearbeitet von SPeitsch, 13 Dezember 2006 - 06:03.


#13 Andi

Andi

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Geschrieben 13 Dezember 2006 - 13:45

Ansonsten kann ich nur widersprechen (um auf Andi einzugehen) dass Star Trek nur von 24jährigen Studenten gemocht wird. Ich war 1987, als TNG rauskam, 11 Jahre alt. Und ich bin demnach jetzt 30, und nicht 24. Davor gab es Raumpatroille Orion und Star Trek aus den 60ern und ansonsten garnichts.

Du bist männlich und während deiner bisherigen Star Trek Zeit warst du durchschnittlich (11+30)/2 = 20,5 Jahre alt. Ich finde, das passt zwar nicht ganz aber doch bemerkenswert gut :rofl1:

Darüber hinaus muss man sich (und es geht hier wieder nur um Fernsehen) von der Idee frei machen, dass man mit Nischenprodukten keinen Markt mehr erreicht, für den es sich lohnt, zu produzieren. Man muss nur den richtigen Distributionsweg finden.

Ich sage ja nicht, dass es sich nicht lohnt etwas zu produzieren. Ich sage nur, dass es sich nicht ewig lohnt, von der gleichen Serie ewig lange zu produzieren. Der Markt ist klein, darüber sind wir uns sicher einig. Wenn Enterprise abgesetzt wird, kann man entweder sagen: "das lag an der mangelnden Qualität" (wenig plausibel für mich, weil ich da mindestens genauso viel Qualität entdecke wie bei Voyager zum Beispiel) oder man sagt "der Markt wurde halt zu klein, war zu übersättigt" (viel plausibler, wenn man bedenkt, wie lange Star Trek bereits ununterbrochen produziert wurde und wieviel Konkurrenz sich mit Andromeda, Galactica und Stargate da gerade tummelt).

Ich denke auch, dass nur weil sich auf einer Party im Hintergrund Personen über Star Wars unterhalten, und den Film nicht verstehen... also daran kann man dann aber auch wirklich die Bedeutungslosigkeit jeder Art von Genre dran aufhängen, tut mir wirklich leid.

Aber du wirst niemanden auf Partys finden, der eine Sitcom kopfschüttelnd nach 2 Minuten wegschaltet und am nächsten Tag seinen Freunden erzählt, wie lächerlich, wirr und albern das ganze wirkte. Ich finde schon, dass man sich an diesem Beispiel klar machen kann, dass es bei der breiten Masse nicht darum geht, ob sie SciFi mögen oder nicht. Sie kommen noch nicht einmal soweit, dass überhaupt zu betrachten, weil es so unzugänglich, so meilenweit von ihren Sehgewohnheiten entfernt ist und einfach nur Unverständnis und Kopfschütteln hervorruft. Dieses Akzeptanzproblem haben nicht alle Genres. Comedy, Krimi, Western, Mystery, Krankenhaus, fast alles was sonst in Fernsehserien zu sehen ist, hat viel weniger Verständnisprobleme und daher auch sofort einen vielfach größeren Markt.

Ich mag keine Volksmusik und ich kenne _niemanden_ in meinem Bekanntenkreis von immerhin knapp 50 Leuten (eng) und 200 Leuten (weit) die das mögen. Genausowenig wie ein Erwachsener heute anscheinend den Inhalt von "Killerspielen" versteht.

Das sind in der Tat zwei weitere Beispiele für Nischen, die ein Akzeptanzproblem haben. Deshalb wird es auch weiterhin nur eine begrenzte Anzahl von entsprechenden Fernsehsendungen und Spieleprodukten geben können, weil der Markt einfach nicht beliebig erweiterbar ist und eine Nische bleibt.

Deshalb zurück zum Thema - und eventuell stimmt es ja wirklich: es geht wohl eher darum, was "rulen" jetzt bedeuten mag. Eventuell war wirklich einfach nur gemeint, dass Star Trek das Genre beherrscht - immer noch. Wobei ich mich frage, warum man das so überhaupt in einem Artikel darstellen musste. Das ist ungefähr so als ob man behaupten würde, Coca Cola wäre nach 100 Jahren immer noch lecker. Warum sollte Star Trek nach 40 Jahren denn den Geschmack verlieren? Ist Macbeth heute weniger interessant als vor 400 Jahren? Ich glaube nicht.

Doch, Macbeth ist heute deutlich weniger relevant und man muss deutlich mehr übersetzen, um einen Zugang zu finden. Coca Cola könnte nach 100 Jahren als Marke völlig out sein und als Modegetränk möglicherweise viel zu süß (weil sich bis dahin alle gesund ernähren wollen) und daher eben nicht mehr als lecker gelten. Und wir Star Trek Fans wollen uns in der jetzigen Lage (Enterprise abgesetzt, Nemesis ein Flop) eben manchmal überlegen, ob Star Trek jetzt tot ist, angeschlagen oder überhaupt lädiert? Und eine Betrachtung, dass Star Trek zumindest weiterhin Branchenführer und Referenz ist, erscheint mir schon interessant und tröstend genug, um das mal als Artikel zu erwähnen.

Vielleicht wären nochmal 20 Jahre Pause nach TNG gut gewesen, damit es genau so "original" daher kommt wie zuvor TOS. Einfach eine Generation abwarten, oder wenigstens 10 Jahre, um eine pubertierende Gruppe junger Menschen ins Studentenalter wechseln lassen zu können :-)

Das wäre sicher der Weg, um für jede Serie einen möglichst guten Effekt und hohe Quoten zu erzielen. Für mich persönlich war es so aber ideal, indem ich seit 15 Jahren mit sehr viel Futter versorgt wurde. Und da ich auch einige andere Serien des Genres gesehen habe und sehe, scheint mein Hunger da eindeutig größer als selbst dieses Überangebot der letzten Jahre. Für mich also ruhig noch weitere Star Trek Serien bitte, die nur Minderheiten interessieren und nur ein paar wenige Seasons durchhalten. Ich nehme alles, was ich kriegen kann und würde nur ungern 10 oder 20 Jahre darauf warten. :lol:


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