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Kabil Gen. 4.1.24


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31 Antworten in diesem Thema

#1 scal

scal

    Giganaut

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Geschrieben 01 März 2007 - 02:15

Hier ist euer Platz fĂĽr Kritiken zu Kabil Gen. 4.1.24

Bearbeitet von JĂĽrgen, 22 März 2007 - 12:14.

The Moment of Terror was the Beginning of Life!
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#2 JĂĽrgen

JĂĽrgen

    CyberPunk

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Geschrieben 01 März 2007 - 11:48

Köstlich, einfach nur köstlich !Ein sorgfältiger Aufbau, ein Schmunzeln erzeugender Unterton und schriftstellerische Klasse ergeben ein völlig neues Lesegefühl bei diesem Wettbewerb.Intelligenter Humor war schon immer der Garant für gelungene Texte und hier haben wir noch jede Menge philosophische Betrachtungsweisen, die, je nach Auslegung, einen Sinn machen, um drei, vier Zeilen später sich selbst in Frage zu stellen. Das muß man erst einmal bringen.Zwar ist das hier entworfene Szenario nicht wirklich neu und die Erzählform lässt natürlich das besondere KG-Feeling auf Sparflamme brennen, aber Ausführung und Aussage sind mehr als bemerkenswert.Leider sind berechtigte Zweifel angebracht, ob der vorliegende Text sich in diesem Wettbewerb durchsetzen kann, aber an dieser Stelle meinen persönlichen Dank an den Autor, der durch seinen Beitrag die Qualität des Wettbewerbs weiter erhöht hat. Respekt !
Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#3 Frank

Frank

    Temponaut

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Geschrieben 02 März 2007 - 11:54

Ja, das ist nicht nur verflucht intelligent, sondern auch noch clever und brilliant! :D Selten so gelacht, allerdings - Spaß beiseite - stelle ich mir unter einer Science-Fiction-Kurzgeschichte etwas anderes vor und berufe mich auf unseren gemeinsamen Schlachtruf: Show, don´t tell! Dafür gibt´s massig Abzüge in der B-Note, ansonsten ziehe ich meinen Hut! ;) Punkte später!

Bearbeitet von Frank, 02 März 2007 - 14:43.

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#4 Morn

Morn

    Temponaut

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Geschrieben 03 März 2007 - 13:04

Eigentlich erwartet man etwas anderes, wenn man eine Kurzgeschichte zur Hand nimmt, aber die Geschichte in Stil einer Vorlesung oder eines Vortrages hat mich gefesselt (was vielleicht seltsam klingen mag, aber ich fand es auch spannend) und amuesiert. 8 Punkte @ Frank: Da es sich eher um einen Vortrag handelt als um die gewohnte Form einer Kurzgeschichte, frage ich mich, ob "Show, don't tell" hier ueberhaupt greift. Ist das hier nicht ein Punkt, den man bei der gewaehlten Erzaehlform gar nicht anwenden kann?

#5 Palpatine

Palpatine

    Ufonaut

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Geschrieben 03 März 2007 - 16:57

Mein persönlicher Favorit ist Kabil Gen 4.1.24. Nachdem letztes Jahr Niklas Peinecke für mich die "große Neuentdeckung" in CAPCo war, ist es dieses Jahr Benedict Marko, der mich, wie in seinen anderen Geschichten auch, einfach umhaut. Am meisten beeindruckt mich sein "He does it again!"-Ansatz; die Tatsache, dass er auf kein Schema vertraut, sondern sich und seine Sujets ständig neu erfindet. So scheinbar mühelos neue Wege zu gehen und Altbekanntes zu etwas Verblüffenem, Neuem zusammenzumontieren, souverän durcherzählt und unverkennbar durchdacht, das ist literarische Qualität. Verstärkt wird dieser eindruck durch einen intelligenten Subtext und wieder durch zahlreiche Anspielungen, die nie einfache "Zitate" sind, sondern miteinander kommunizieren und gewissermaßen einen Sub-Subtext bilden. Die Geschichte wird dadurch mehr als die Summe ihrer Teile und erhält einen hohen Wiederlesewert. 88% -> 9 Punkte

#6 mindblasted

mindblasted

    Cybernaut

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Geschrieben 04 März 2007 - 18:15

Über die spezielle "Erzählform" sind hier ja schon genug Worte gefallen.Dadurch sind einige meiner Stanni-Kriterien wie Plastizität , Protagonisten, Atmosphäre erstmal ausgeschaltet.Schreibstil ist dem auch mehr als angemessen und Spannungsbogen trotz des trockenen Stils super.Alles in allem eine tolle Neuformulierung der alten Cyberpunk-Fragestellung: "Ab wann ist der Mensch noch ein Mensch, ab wann ist die Maschine menschlich ?"8 von 10 Punkten.
"Es gibt eine größere Dunkelheit als die, die wir bekämpfen ... Viel schwerwiegender als der Tod der körperlichen Materie ist der Tod der Hoffnung, der Tod der Träume, und vor dieser Gefahr dürfen wir niemals kapitulieren. Die Zukunft ist überall um uns herum. In der Phase des Übergangs wartet sie darauf, in der Phase der Erleuchtung neu geboren zu werden. Niemand weiß, wie die Zukunft aussieht und wohin sie uns führen wird. Nur eines wissen wir. Sie wird stets unter Schmerzen geboren."
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#7 Pvt. Rico

Pvt. Rico

    Nanonaut

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Geschrieben 05 März 2007 - 13:13

Selten so gelacht, allerdings - Spaß beiseite - stelle ich mir unter einer Science-Fiction-Kurzgeschichte etwas anderes vor und berufe mich auf unseren gemeinsamen Schlachtruf: Show, don´t tell! Dafür gibt´s massig Abzüge in der B-Note, ansonsten ziehe ich meinen Hut!

Hä? :lol:

Hier liegt offensichtlich ein Missverständnis vor. "Show, don't tell" ist eine Anweisung, die auf Henry James zurückgeht und den Schreiber vor der Verwendung von zuviel Expositionsdialog warnen soll. Aber diese Geschichte baut gar nicht auf Exposition, sondern auf Narration auf, und das hat miteinander ungefähr soviel zu tun wie eine Metonymie mit einem Onomatopoetikum, nämlich gar nichts.

Henry James bezog sich bei seinen berühmten "Daisy Miller"-Notizen auf dramatische Stoffe und auf Prosastoffe, die von einem Ich-Erzähler oder aus personaler Erzählhaltung erzählt werden. Nichts von alledem trifft hier zu. Wir haben hier einen Erzähler, der durch das historische Präsens am Anfang eindeutig als auktorialer Erzähler identifiziert wird, und der tritt nur bei Schreibanfängern mit szenischer, bei jedem, der schreiben gelernt hat dagegen, fast immer mit narrativer Darstellung auf. Der erste, der mir ein literarisches Beispiel bringt, in dem bei einer narrativen Darstellung durch einen auktorialen Erzähler Expositionsdialog verwendet wird, kriegt einen Preis. Das hat es noch nie gegeben und wird es nie geben.

Und zu sagen, dass so erzählte Plots "keine Geschichte" ergebe, tut mir leid, aber das ist vollkommener Unsinn. Damit würden ja nicht nur Goethe, Gorki, Kafka, Brecht, Frisch, Ionesco, Jean Paul und die Brüder Grimm zu literarischen Stümpern erklärt werden, sondern auch Großmeister der fantastischen Literatur wie Isaac Asimov, Stanislav Lem, Arthur C. Clarke, H.P. Lovecraft, Edgar Allen Poe oder auch modernere Leute wie Simmons, Steven King und Mieville, die alle diese Techniken gemeistert und oft eingesetzt haben.

Mal ehrlich - ich freue mich ja, wenn so ein Wettbewerb nicht nur auf persönlichen Urteilen, sondern auch auf ein bisschen Fachlichkeit beruht. Aber wenn das darin mündet, dass man einen Autor dafür abwerten will, dass er über die Mittel der Trivialliteratur hinausgeht und anspruchsvollere Techniken einsetzt und das auch noch auf die korrekte Weise tut, dann liegt was im Argen.

Also: Entweder erst selbst das Handwerkszeug lernen oder es nicht zitieren, um andere zu bewerten. Sorry, wenn das hart klingt, es ist nicht so gemeint. Ich wollte mich nur klar ausdrĂĽcken. Das gilt fĂĽr alle Stories hier im Wettbewerb und sollte eine generelle Mahnung an die Juroren sein. Ich kann ja leider keine Wertungen abgeben, weil ich nicht lange genug angemeldet bin.

#8 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 08 März 2007 - 14:16

Hä? :fun:

"Show don't tell" ist nicht im von Dir zitierten klassischen Sinn gemeint. Wenn ich diesen Ausdruck als Vorwurf benutze, dann meine ich damit, dass der Autor einen leblosen Nacherzählungsstil (tell) pflegt, statt dem Leser zu zeigen (show), was geschieht. Die Erfahrung zeigt, dass letzteres unterhaltsamer zu lesen ist.

Im vorliegenden Text greift der Vorwurf natürlich überhaupt nicht. Es handelt sich um einen fiktiven Vortrag und geht damit selbstverständlich als SF-Kurzgeschichte durch, denn die gibt mehr Raum als die klassische ShortStory. Man merkt dem Autor nämlich an, dass er weiß, was er schreibt und wie er es schreiben muss. Da hat sich kein Anfänger ein paar mehr oder weniger plausible Zukunftsszenarien ausgedacht und sinnlos aneinander gereiht. Ganz im Gegenteil, der Vortragstil ist hier mit voller Absicht gewählt und spricht den Leser als Zuhörer einer futuristisch projizierten Selbstreflektion an.

FĂĽr mich ist der Knackpunkt dieser Satz: "Fast alle Probanden bevorzugten den Kontakt mit Honks." Hier zeigt sich 1. dass der Autor sich ziemlich viele Gedanken gemacht hat und 2. dass Menschlichkeit ein relativer Begriff ist. "Zeigt"! "Show"!

Es folgt das Thema Fremdenhass. Wenn man jemanden nicht mag, schiebt man ihm die Schuld an allem zu, was einem gerade einfällt. Auch dies zeigt uns der Autor, ohne es uns zu erzählen.

Bleibt die Feststellung, dass man dieselbe Geschichte durchaus anders, nämlich mit Protagonist und Handlung, hätte erzählen können. Dann hätte sie aber keinesfalls ins Zeichenlimit gepasst, vielmehr wäre ein Roman draus geworden (dafür reichen die Ideen nämlich). Kritisieren kann man aber freilich, dass der Vortragsstil nicht konsequent durchgezogen wird - zum Beispiel fehlt das direkte Ansprechen des Rezipienten fast völlig.

Insofern vermag der gewählte Vortragsstil vielleicht nicht so sehr zu fesseln wie eine "klassische" KG, aber das tut dem Inhalt und dem Unterhaltungswert in diesem Fall keinen Abbruch.

Fazit: sprachlich sauber, inhaltlich durchdacht und mit Tiefe.

8 Punkte

Bearbeitet von Uwe Post, 08 März 2007 - 14:19.

Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#9 Gast_Deckhead_*

Gast_Deckhead_*
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Geschrieben 11 März 2007 - 01:59

Hier ist aus meiner Sicht ein weiterer Kandidat für den Thron. Nachdem man sich an dem Erzählstil gewöhnt und eingelassen hat, merkt man schnell - hier hat sich jemand Gedanken gemacht! Sicherlich ist die Wiederverwendung von aktuellen Spielen in der Erzählung der History nicht unbedingt notwendig, macht dem Leser aber das Verständnis für das folgende leichter. Das Thema ist sehr spannend und durch die vermehrte Berichtserstattung zu MMORG und deren sozialen Bedeutung sehr aktuell. Der Autor hat hier den nächsten Step in der Entwicklung aufgezeigt. Und im selben Atmenzug die neuen bzw. alten philosophischen Fragen eingeflochten. Erzählerisch und vom Stil top. Interessantes Thema und einen coolen Schluß. So muß das sein9/10 Punkten

#10 Armin

Armin

    Entheetonaut

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Geschrieben 11 März 2007 - 21:35

Sehr gut! Benedicts Geschichten sind garantiert nicht jedermanns Sache, gerade weil sie über die reine Unterhaltungsebene hinausgehen. Das hier ist mutmaßlich das Beste, was ich bislang von ihm gelesen habe. Stilistisch ganz hoch anzusiedeln, der Aufbau in sich absolut stimmig. Wünschen würde ich mir in dieser Geschichte allerdings noch einen Handlungsträger, eine (oder meinetwegen auch mehrere) Person, die mich noch einen Tick dichter ans Geschehen heranbringt. Dann wäre ich restlos zufrieden.

9 Punkte.

#11 JĂĽrgen

JĂĽrgen

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Geschrieben 12 März 2007 - 10:15

FĂĽr dieses unterhaltsame Werk kann es nur eine Wertung geben...

10 Punkte

Bearbeitet von JĂĽrgen, 12 März 2007 - 10:15.

Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#12 Konrad

Konrad

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Geschrieben 12 März 2007 - 17:32

Kritisieren kann man aber freilich, dass der Vortragsstil nicht konsequent durchgezogen wird - zum Beispiel fehlt das direkte Ansprechen des Rezipienten fast völlig.

Wobei man dem Autor zugute halten muĂź, daĂź er aufpassen muĂźte, daĂź man die Herkunft des Vortragenden nicht zu schnell herausfindet. Ich finde allerdings die rechtlichen Auslassungen ziemlich abenteuerlich. ;)

#13 Muside

Muside

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Geschrieben 12 März 2007 - 18:39

Ich finde allerdings die rechtlichen Auslassungen ziemlich abenteuerlich. ;)

Das ist definitiv ein interessantes Thema, über das wir uns gern weiter unterhalten können - im Forum oder auch per PM. Da es wahrscheinlich OT geht, wären PMs wahrscheinlich angebrachter :D

#14 Konrad

Konrad

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Geschrieben 13 März 2007 - 11:55

Das ist definitiv ein interessantes Thema, über das wir uns gern weiter unterhalten können

Schlage vor, wir diskutieren die juristischen "Auffälligkeiten" nach dem Wettbewerb. Ich habe sie unter dem Titel "Dichterische Freiheit" dieser wirklich anregenden und amüsanten Erzählung verbucht. ;)

#15 Muside

Muside

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Geschrieben 13 März 2007 - 14:00

Schlage vor, wir diskutieren die juristischen "Auffälligkeiten" nach dem Wettbewerb. Ich habe sie unter dem Titel "Dichterische Freiheit" dieser wirklich anregenden und amüsanten Erzählung verbucht. ;)

Da gibt's argumentative Hüpfer, stimmt's? Da muss ich aber zur Verteidigung Zeitmangel und Zeichenlimit anführen :D Bin ich froh, dass ich nicht wie anfangs geplant mit den Paradoxien einer digitalen Version der "Habeas Corpus"-Akte angekommen bin. Die logisch zu integrieren wäre innerhalb der Beschränkungen nämlich erst recht unmöglich gewesen. Glücklicherweise habe ich in den nächsten Wochen Zeit, die Story noch einmal zu überarbeiten, ich bin nämlich auch mit mehreren Stellen unzufrieden.

#16 Wintermute

Wintermute

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Geschrieben 14 März 2007 - 11:12

Was soll ich hierzu schreiben? Schon wieder Second Life und/oder Abklatsch. Wie sehr kann ein müder Trend der so spannend wie geschnitten Brot ist (ausser für Leute die staunend den Bootvorgang eines Rechners beobachten und C-Bild lesen) denn noch ausgetreten werden?Wo war die Geschichte? Es gab keine. Eine Beschreibung fiktiver Geschehen, mehr oder minder gelungen. Aber immerhin philosophische Ansätze.4 Punkte
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#17 Wintermute

Wintermute

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Geschrieben 14 März 2007 - 13:15

Auch Muside hat um eine ausführlichere Kritik gebeten. So sei es denn.Wie angemerkt, hatte ich eine Geschichte erwartet, keine Zustandsbeschreibung. Das war mir zu trocken und langweilig, Verzeihung ;)Philosophisch betrachtet definitiv interessanter Stoff und auch juristisch womöglich (mal) relevant.Deine Beschreibung klebt aber fürchterlich an Computer Spielen und dort auch nur an populären Hypemarkt Erzeugnissen. Die Rechtsprechung hat Dich übrigens überholt, im Internet gelten die selben nationalen Gesetze wie im realen Leben. Dies wurde mehrfach bestätigt. Betreiber einer Plattform haben aber nach bestem Wissen und Gewissen Straftaten zu vereiteln und in jedem Fall sämtliche Daten zur Verfügung zu stellen. Das ist der derzeitige Stand, der sich fast sicher auch so eine ganze Weile halten wird. Auch hast Du die Problematik der nationalen Bedürfnisse angesprochen, aber dann irgendwie nicht richtig aufgegriffen. Unter dem Strich bleibt eine sehr lokale Abhandlung über ein mögliches Spiel, mit einer möglichen (wie auch immer gearteten) künstlichen Intelligenz, der Streitfrage ob der Erschaffer einer solchen KI direkt haftbar für Straftaten dieser KI ist und natürlich die Frage um einen diffusen Begriff "Leben". Vielleicht wäre dann aber auch die Streitfrage um die Haftung von Eltern für ihre Kinder, und zwar Lebenslang, eine Beleuchtung wert gewesen. Immerhin ist es ein und die selbe Materie juristisch: Du hast erschaffen, Du haftest.Insgesamt empfinde ich Geschichten um/zu/über irgendwelche Spiele, vor allem existenten, recht ermüdend. In 50 Jahren wird Second Life, WoW und Derivate keine Erwähnung mehr wert sein, denn sie werden von anderen Produkten mit eigenem Hype abgelöst.Was ich mich fragen muss ist folgendes: Haben wir in der realen Welt nicht genug Probleme zu lösen? Müssen wir auch noch virtuelle Problemchen lösen und damit Ressourcen für reale Probleme abziehen? Leider müssen wir es wohl, weil genug Menschen mit entscheiden.Dein Werk ist ohne Frage nicht planlos erstellt worden, aber ich soll nun einmal so richtig schön subjektiv bewerten. *g*
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#18 Muside

Muside

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Geschrieben 14 März 2007 - 13:32

Gegen eine subjektive Kritik habe ich nichts. Vielen Dank fĂĽr deine AusfĂĽhrungen - das ist doch schon viel besser als ein kurzer Absatz. Ich wette, viele andere Teilnehmer wĂĽrden sich auch ĂĽber so einen Text freuen.

#19 Skydiver

Skydiver

    Schwebonaut

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Geschrieben 14 März 2007 - 15:47

Noch eine Story die keine Story sondern ein Bericht ist. Oder ein Bericht der als Story daher kommt? :rolleyes: Egal - Im Gegensatz zur "Geschichte in de 50igern" sehr unterhaltsam und besser geschrieben.8 Punkte

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#20 Konrad

Konrad

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Geschrieben 14 März 2007 - 15:53

Betreiber einer Plattform haben aber nach bestem Wissen und Gewissen Straftaten zu vereiteln und in jedem Fall sämtliche Daten zur Verfügung zu stellen. Das ist der derzeitige Stand, der sich fast sicher auch so eine ganze Weile halten wird.

Wo soll das stehen ? Ich kenne nur §7, Abs. 2 im neuen TMG (gilt seit dem 1.3.07), nach dem der Betreiber nicht verpflichtet ist, "nach Umständen zu forschen, die auf eine rechtswidrige Tätigkeit hinweisen."

#21 Wintermute

Wintermute

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Geschrieben 14 März 2007 - 16:04

http://www.ius-it.de...nbeitraege.html ist nach meinem Wissen noch nicht aus der Welt, z.B. Desweiteren ist die Staatsanwaltschaft durchaus berechtigt Daten zur Beweissicherung oder Aufklärung einzufordern. Das einzige Novum besteht in dem Umstand das die Vorratsdatenspeicherung bis auf weiteres erstein mal gekippt ist. Genaugenommen ist es bereits bürgerliche Pflicht Hinweise und Informationen zur Aufklärung einer Straftat weiter zu leiten.
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#22 Konrad

Konrad

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Geschrieben 14 März 2007 - 16:12

Desweiteren ist die Staatsanwaltschaft durchaus berechtigt Daten zur Beweissicherung oder Aufklärung einzufordern. Das einzige Novum besteht in dem Umstand das die Vorratsdatenspeicherung bis auf weiteres erstein mal gekippt ist. Genaugenommen ist es bereits bürgerliche Pflicht Hinweise und Informationen zur Aufklärung einer Straftat weiter zu leiten.

Das hat aber alles nichts mit "Vereitelung einer Straftat" zu tun.

#23 Wintermute

Wintermute

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Geschrieben 14 März 2007 - 16:17

Im Ăśbrigen bezieht sich Deine Ausschlussklausel einzig und allein auf ISP's:

"Diensteanbieter im Sinne der §§ 8 bis 10 sind nicht verpflichtet, die von ihnen übermittelten oder gespeicherten Informationen zu..."

Und §§ 8 bis 10 betreffen:

§ 8 Durchleitung von Informationen § 9 Zwischenspeicherung zur beschleunigten Übermittlung von Informationen § 10 Speicherung von Informationen

§10 entkräftet damit endlich das sinnfreie Urteil im Heise Fall, aber kooperieren im Falle einer Straftat müssen sie dennoch und es ist auch zweifelsfrei das Du den Traum eines "WareZ" Forums aufgeben kannst, denn:

... sie keine Kenntnis von der rechtswidrigen Handlung oder der Information haben und ihnen im Falle von Schadensersatzansprüchen auch keine Tatsachen oder Umstände bekannt sind, aus denen die rechtswidrige Handlung oder die Information offensichtlich wird

Und da hast Du gleich die Lücke präsentiert, denn was "offensichtlich" ist bleibt Ermessensfrage.
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#24 Konrad

Konrad

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Geschrieben 14 März 2007 - 16:28

Und da hast Du gleich die Lücke präsentiert, denn was "offensichtlich" ist bleibt Ermessensfrage.

In Hinsicht auf eine Verpflichtung zu einer unspezifischen Straftatprävention ist mit dem TMG die Rechtslage m.E. ganz klar und für den Betreiber nicht erforderlich.

Bearbeitet von Konrad, 14 März 2007 - 16:30.


#25 Wintermute

Wintermute

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Geschrieben 14 März 2007 - 16:36

Nun, lassen wir uns überraschen wie es letztendlich ausgelegt wird. Fast sicher wird es sich Zweckmäßig zurecht gebogen sobald ein Fall populär wird. Im Zweifelsfall gehe ich aber davon aus das der Staat sich die Sache einfach macht. Bisher hatte er darin ein "goldenes Händchen": http://www.heise.de/...24/24816/1.html
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#26 JilocasinX

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    Nanonaut

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Geschrieben 15 März 2007 - 15:12

Die Geschichte an sich ist wirklich gut geschrieben. Stellenweise etwas trocken. Liest sich wie eine Dokumentation, aber eine Gute.Sehr Unterhaltsam, mit Denkanstößen.9 Punkte

#27 Frank

Frank

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Geschrieben 15 März 2007 - 18:01

Ach, das ist und bleibt ein geiles Teil!

9/10 Punkten
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#28 scal

scal

    Giganaut

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Geschrieben 15 März 2007 - 20:40

Also erst einmal zum Titel,als ih die Geschichte in meinem Postfach liegen sah und den Titel gelesen hatte, dachte ich zu allererst einmal an die Bibel, wieso?Es sieht aus wie eine Stellenangabe aus dem ersten Buch Mose, der Genesis... Aber das auch nur am Rande :smokin:Die Geschichte liest sich echt gut und hat sehr interessante Aspekte, vorallem die Psychologie des Menschlichen betreffend. Ich fĂĽhlte mich keine einzige Minute lang schlecht unterhalten und muss sagen das ich an der ein oder anderen Stelle schmunzeln musste. Im ĂĽbrigen spiegel diese Story meine eigenen Erfahrungen mit MMORPGs wieder,bei denen es mir immer mehr um Kommunikation, als ums gemetzel ging und was mich nach fast 3 Jahren zum endgĂĽltigen einstampfen meines SWG Accounts fĂĽhrte.Also fĂĽr groĂźartige Unterhaltung gebe ich 9 von 10 Punkten...
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#29 Muside

Muside

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Geschrieben 15 März 2007 - 20:42

Also erst einmal zum Titel, als ih die Geschichte in meinem Postfach liegen sah und den Titel gelesen hatte, dachte ich zu allererst einmal an die Bibel, wieso? Es sieht aus wie eine Stellenangabe aus dem ersten Buch Mose, der Genesis... Aber das auch nur am Rande ;)

Täterätää :lol: Du bist der erste, der darauf kommt. Herzlichen Glückwunsch zu deiner hervorragenden Beobachtungsgabe :smokin:

#30 scal

scal

    Giganaut

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Geschrieben 15 März 2007 - 21:22

ich habe als Agnostiker, leiderkeine Bibel zu Hause, sonst hätte ichmal die Stelle nachgeschlagen, also kannst du mir sagen was in dem Absatz steht, oder ist er nur frei gewählt und ohne Verknüpfung?
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