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77 Antworten in diesem Thema

#31 Gast_LOST_*

Gast_LOST_*
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Geschrieben 03 März 2007 - 14:50

@ Naut. Manchmal gibt es so Patzer, fĂŒr die schĂ€mt man sich sein ganzes Leben lang. Das ist so einer.


Weißer Schatten

Handwerklich solide, sicher in den Dialogen, prĂ€zise Beschreibungen und ein abgeschlossenes Setting, was einen guten Rahmen fĂŒr eine Kurzgeschichte hergibt. Bei mir fehlte lediglich mein Lesekick, um eine Story in guter Erinnerung zu behalten. Irgendetwas Besonderes. Von daher: 6 Punkte fĂŒr eine ĂŒberdurchschnittlich professionell geschriebene Geschichte.

Mein Schöner Garten

UnspektakulĂ€r. Keine Toten, kein Datenklau. Nix. Authentisch kommt der steigende Jobfrust von Tom in einer begradigten, serviceorientierten Gesellschaft rĂŒber. Lohmeyer, der mir zu hĂ€ufig „der alte Mann“ genannt wird, kommt ebenfalls als belesenes Fossil aus einer anderen Welt gut an. Stark auch die Kurzbeschreibung von Tom®s Mutter. Den Sinn von Verena und vor allem von Juri als stilistisches Mittel kann ich in der Geschichte nicht ganz erkennen. Gerade Juri wirkt fĂŒr mich nur wie ein benötigter Dialog- und Impulsgeber. Nun ja, im Hinblick auf unsere Entwicklung will ich ja hoffen, dass GemĂŒseanbau nicht wirklich im Jahr 2050 eine innovative Idee sein kann. Ich habe mich gut unterhalten gefĂŒhlt, hĂ€tte nach dem ersten Lesen nur 6 Punkte vergeben, nach dem zweiten Lesen bin ich bei 7 Punkten.

†©.shrediggl -weiße Struktur
Vom Schreibstil habe ich mich nicht umschmeichelt gefĂŒhlt. Die Dialoge waren mir zu stereotyp und vor allem, die zu sich selbst gesprochenen SĂ€tze der Handelnden dienten doch mehr deiner Absicht, etwas beschreiben zu wollen,oder?. Das wirkte auf mich marionettenhaft und ich konnte mich nicht wirklich in die Figuren einfinden. Sehr groß aber finde ich die dahinter stehende Idee, sowie die Beschreibung aus der Wahrnehmung von Kazuki. KistenĂ€hnliche und vor allem störende Strukturen. Yeah! Zwei auseinanderklaffende Noten Schreibe - Idee fĂŒhren mich zu 6 Punkten.

Und sollte ich es vergessen: LOST (passt irgendwie)

#32 Alki

Alki

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Geschrieben 03 März 2007 - 16:03

Wie kommt es eigentlich dass der Cyberpunk-Community Teil kein eigenes RSS hat? Oder rafft nur mein Reader irgendwas nicht?Apropos: ich hÀtt ncihts gegen einen Newsletter^^

#33 Naut

Naut

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Geschrieben 04 März 2007 - 00:12

Ich hab gerade JĂŒrgens Bewertung zu meiner Story gelesen und bin mir jetzt im Zweifel, ob ich nicht eingeschlafen bin & glĂŒcklich trĂ€umend in die Tastatur sabbere. ;) Aber es stimmt wohl: Wer nicht auf grĂŒn-weißem Rasterpapier schreiben gelernt und seinen Musikgeschmack durch Rob Hubbard geprĂ€gt hat, der wird mit der Story nicht so viel anfangen können. Allen anderen sei sie gewidmet. :rofl1:
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#34 LOST

LOST

    Bambinaut

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Geschrieben 04 März 2007 - 08:20

Abgezockt

Die Geschichte startet, wie ich es aus BĂŒchern, Filmen und vom RP kenne. Gerade die Hauptfigur scheint hinlĂ€nglich bekannt zu sein. Er hat Ärger mit irgendeinem technischen GerĂ€t, ist ®ne knallharte SpĂŒrnase und hat eine sexy Gehilfin. Auch die Story ist nicht neu und die haut mich, auch wenn sie grĂ¶ĂŸtenteils im virtuellen Raum stattfindet, nicht um.
Dennoch habe ich die Geschichte sehr gern gelesen, denn du beschreibst die Charaktere gnadenlos lebendig und gibst in meiner Vorstellung lebenden Klischees neue, sympathische Ecken und Kanten. Die Dialoge sind glaubhaft und flĂŒssig. Dein unaufdringlicher Humor der feinfĂŒhligen Feder begleitet die ganze Geschichte. Respektable 7 Punkte von mir.

#35 Gast_rufi_*

Gast_rufi_*
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Geschrieben 04 März 2007 - 15:15

@LostDie Anrede allein schreibt sich schon so schön. @Lost, here's what I've found:Hab' gerade deine Atkins-DiĂ€t Story gelesen und bin schwer beeindruckt. Ist total Thema verfehlt, was Cyberpunk angeht, aber ansonsten wirklich klasse. Falls du's noch nicht weißt, bis ende MĂ€rz lĂ€uft der Marburg Award fĂŒr Phantastik (http://www.marburg-con.de/). Da passt diese Geschichte zwar auch nicht hin, weil es um "verbotene BĂŒcher" geht, aber vielleicht inspiriert dich das ja zu was neuem.GrußMarkus

#36 LOST

LOST

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Geschrieben 04 März 2007 - 19:42

@ rufi: Thanx, ich schau da mal rauf. 2053Die Geschichte war gut zu lesen, dein Schreibstil ist sicher. Chip und sein Cracker : OK, die Bullen und Chip ebenso. Dennoch hat mich alles nicht sonderlich umgehauen, sondern hier hatte ich das GefĂŒhl, viele Szenen schon von woanders her zu kennen, bzw. der Schreibstil ist nicht so auffĂ€llig anders und genial, dass er mir Bekanntes besonders schmackhaft prĂ€sentiert.FĂŒr solides Handwerk und eine solide Story gebe ich 5 Punkte.

#37 JĂŒrgen

JĂŒrgen

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Geschrieben 04 März 2007 - 20:05

@rufi und zur allgemeinen Information...Der diesjĂ€hrige Wettbewerb ist ausdrĂŒcklich fĂŒr Near Future Texte offen. So stand es auch in den Teilnahmebedingungen. Weil sich der ursprĂŒngliche Cyberpunk mittlerweile wieder in die allgemeine SF integriert hat, somit das Attribut Cyberpunk sich nicht mehr als eigenstĂ€ndiges Genre prĂ€sentiert, haben wir dem Zeitgeist Tribut gezollt und die Thematik der Storys nicht mehr eingeschrĂ€nkt. Gerade die CPC, die ihre thematische Ausrichtung sogar im Namen prĂ€sentiert, will nicht zu einem Club ewig Gestriger mutieren. Wir erkennen die Trends der SF in Literatur und Film und fĂŒgen uns der allgemeinen Auffassung, daß eine klare Definition bzw. Trennung von Cyberpunk und SF nicht mehr erforderlich ist.Near Future, so wie wir es interpretieren, ist ebenfalls eine bestimmte Richtung der SF, allerdings ohne riesige Raumschiffe oder zukĂŒnftige aristokratischen Gesellschaftssysteme, ohne Zeitreisen, alternative Welten und ĂŒberlichtschnellen Reisemöglichkeiten a la SW oder ST. Wie im Cyberpunk stehen auch hier technische und soziologische Extrapolationen im Mittelpunkt, die zeitnah unsere Zukunft bestimmen werden bzw. könnten.Da wir selbst unseren thematischen Horizont erweitern, wollten wir auch den Autoren bei diesem Wettbewerb die Möglichkeit geben, etwas anderes als reinen Cyberpunk zu veröffentlichen... nicht das wir etwas gegen CP hĂ€tten. Das lesen wir immer noch gerne... aber nicht mehr ausschliesslich.Die Welt verĂ€ndert sich, und Stillstand bedeutet immer RĂŒckschritt. GrußJĂŒrgen
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#38 Gast_Gast_*

Gast_Gast_*
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Geschrieben 04 März 2007 - 20:23

Hallo alle,nach ein paar Tagen hat es mich wieder einmal in dieses Forum verschlagen. Wie immer nach Wettbewerben, hatte ich auch diesmal die wirklich guten EinfĂ€lle NACHHER. Aber man jammert ja nicht. :devil:Manche Kritiken sind guter Input fĂŒr die Überarbeitung. Ich möchte an dieser Stelle einwerfen, dass ich vor dem Wettbewerb Wikipedia konsultiert habe, um mich zu informieren, was genau man unter "Cyberpunk" versteht. Interessantes Genre, wenn es auch nicht genau meinen Geschmack als Leser trifft (zu dĂŒster!)Positiv an dieser Art, einen Wettbewerb abzuwickeln, finde ich die Transparenz der Bewertungen. Eine gewisse Gefahr sehe ich darin, wenn Kommentatoren dem eigenen Eindruck zu sehr vertrauen und ihn mit einer objektiv gegebenen RealitĂ€t verwechseln.Den Kritikern an meiner Story "Mein Schöner Garten" muss ich vor allem in einem Punkt recht geben: Eine Beschreibung der Rolle des Netzwerks in dem Programm wĂ€re nötig gewesen - auch um darzulegen, wie Leute ohne großartiges Fachwissen in das System eindringen können. In die meisten anderen Geschichten habe ich mittlerweile hineingelesen. Den stĂ€rksten Eindruck hat "Weihnachten mit Ellen" hinterlassen: Wenn schon Endzeit, Gewalt und DĂŒsternis, dann richtig. :blush:Viel Inspiration Euch allen!Fritz

#39 Naut

Naut

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Geschrieben 04 März 2007 - 22:39

Fritz, Du schreibst, dass Cyberpunk nicht genau Deinen Geschmack trifft. Aber auf der anderen Seite hast Du diese Serie ĂŒber Deinen SchnĂŒffler geschrieben (Name fĂ€llt mir gerade nicht ein, sorry), deren Noir-AtmosphĂ€re genau den Geschmack einiger Cyberpunk-Fans treffen könnte, wenn man das Interstellare-Verreisen-Gedöns wegließe.Wir lernen: Meist ist man sich gar nicht so fern, wie man glaubt :lol:
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#40 Naut

Naut

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Geschrieben 05 März 2007 - 10:15

So, nun ein bisschen LeseeindrĂŒcke von mir:

Dreistern blau: Auf diese Geschichte habe ich mich am meisten gefreut, schon der Titel hat mich in der VorankĂŒndigung beschĂ€ftigt. Und sie ist definitiv keine EnttĂ€uschung: Christian GĂŒnther schafft eine einzigartige Verbindung aus OstseeathmosphĂ€re und postapokalyptischen Mad-Max-Flair. Den Spannungsbogen fand ich sehr straff konstruiert, das ist so gut und schnell zu lesen, dass man am Ende gleich nochmal anfangen möchte.
Leischte AbzĂŒge gebe ich fĂŒr die Alptraumkategorie jedes Nachwuchsautoren, nĂ€mlich die Charakterisierung. Der Protagonist war recht gelungen, aber seine Kameraden waren ein wenig wie Pappaufsteller. Nun, mit der LĂ€ngenbegrenzung hatte ich selbst arg zu kĂ€mpfen, und was sind schon Nebenfiguren, pff? Zweiter Abzug: Die Pointe. SPOILER! Killerroboter ĂŒberennen Europa? SPOILER! Das ist schon dreist, so etwas nach den AnkĂŒndigungen im Text tatsĂ€chlich zu bringen. Dreist auch, dass Du damit durchkommst, nĂ€mlich durch das starke Bild, das Du damit verknĂŒpfst.
Macht fĂŒr mich: 9/10

Raus aus Neu-Tunis: Hat mich durch das geniale Setting und die wirklich nette Charakterisierung des Protagonisten sofort eingefangen. Auch die Idee, die Gralssuche so umzusetzen, fand ich toll, ebenso die Pointe (bei richtiger Interpretation klasse, denn das ist ja der Kern, der Legende: Dass der Gral nicht erreicht, sondern gesucht werden muss! Indiana Jones hat das ĂŒbrigens versĂ€belt :lol: )
Die Handlung ist dann etwas gerenne von A ĂŒber B und C zu D. Da bekommt nicht jede Episode den Raum, der ihr zusteht, die Sterbebegleitung des Kindes etwa verkommt zum Klischee. Mehr Platz wĂ€re auch hier sicher gut gewesen.
Also meine (völlig irrelevante, da selbst Teilnehmer) Bewertung: 7/10

Mein schöner Garten: Als Kind habe ich diese Geschichten ja gehasst: Nix explodiert, keine fetten Raumschiffe und nebenbei reden die Leute ĂŒber Dinge, von denen ich noch nie gehört habe. Diese Story steht in der Tradition von sozialkritischen Utopien der 70er und 80er Jahre, ab und an liest man so etwas in alten Heyne-BĂŒchern, meist von deutschen Autoren, die sich heute als Journalisten oder Übersetzer durchschlagen.
Aber heute gefĂ€llt mir diese Geschichte, sie ist nicht so vermodert, wie die Öko-Utopien von damals, und wenn der Autor seine Figuren ein wenig gehenließe, sie nicht ganz wie kleine Ausgaben seiner selbst an der kurzen Leine fĂŒhrte, dann könnte da etwas draus werden, etwas sehr Gutes, das die Verbindung von Botschaft und Unterhaltung schafft.
Ich nenn es 8/10

Seele tiefgekĂŒhlt: Ich mag Unterwasser-SF, und diese Geschichte hat mir definitiv gefallen. Ich bin unsicher, ob den Kritikern bisher die eigentliche Pointe - die mit der "unbekannten Substanz" - ĂŒberhaupt aufgefallen ist, die finde ich nĂ€mlich besonders bemerkenswert. Ansonsten fehlt da ein wenig Feinschliff, Gernots Koller kommt zu kontrolliert rĂŒber.
Insgesamt: 7/10

Jedem Tropfen eine Hoffnung: Hmm. Hmm? Die Geschichte beginnt mit ambitionierten (vielleicht etwas ĂŒberambitionierten) Metaphern ĂŒber Tropfen und Hoffnung. Nicht schlecht, aber ich habe den Eindruck, dass der Autor hier seiner eigenen Schaffenskraft noch nicht so ganz gewachsen ist: Der ganze Text wirkt roh, Grammatik und Rechtschreibung sind teils eine echte Zumutung. Hier und da sind da wirklich originelle Sprachideen, aber insgesamt erscheint mir die Geschichte sehr schwach strukturiert. Unter Anderem verstehe ich ĂŒberhaupt nicht, was jetzt der GedĂ€chtnisverlust der Protagonistin mit den ErklĂ€rungen der KI am Schluss zu tun hat.
FĂŒr die guten AnsĂ€tze: 4/10

Bearbeitet von Naut, 05 März 2007 - 22:54.

Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#41 Gast_Manuela_*

Gast_Manuela_*
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Geschrieben 05 März 2007 - 23:06

Hallo zusammen! @ Naut Schön, dass du die "eigentliche Pointe" herausfischen konntest. :bighlaugh: Das Pulver, das in den BehĂ€lter fĂ€llt, hat nĂ€mlich eine wichtige Bedeutung, die man leicht ĂŒbersehen kann. Scheinbar sind jedoch ein paar andere Aspekte nicht richtig transportiert worden, wie z.B. die Thematik der medizinischen Versorgung, des Ozonloches und allgemein der Biopiraterie. @ JĂŒrgen Unterwasser-Szenarien sind nicht jedermanns Sache, doch dieses "Risiko" war mir bewusst. ;)

Die Firma Germatec gibt es nÀmlich schon,

Das ist dumm gelaufen, ich gebe zu, dass ich vorsorglich nach dem Namen hĂ€tte googeln mĂŒssen. :lol: Viele GrĂŒĂŸe Manuela

#42 LOST

LOST

    Bambinaut

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Geschrieben 06 März 2007 - 09:41

Achim von Asac

Kurz und kompromisslos. Achim ist ein Extrem, der aber mit den Motiven, die du ihm zuschreibst, grĂ¶ĂŸtenteils authentisch bleibt. Ob das auf lĂ€ngeren Strecken auch funktionieren wĂŒrde, glaube ich nicht. Aus diesem Grund will ich gerne 5 Punkte geben, mehr aber auch nicht, da mich die Story auf die KĂŒrze nicht umhaut.

Weihnachten mit Ellen

Schön dĂŒster erzeugst du eine dichte, bedrohliche AtmosphĂ€re, die mich als Leser schnell umfangen hatte. Das Micha Weihnachten mit Ellen verbringen will, wird eigentlich schnell klar, irgendwann hat es mich als einzige GefĂŒhlsbeschreibung Michas genervt und dann aber wieder ĂŒberzeugt, weil es einfach durchgehalten wird. Ein trockenes, böses Ende zum wohlklingenden Titel. Insgesamt ĂŒberdurchschnittliche 6 Punkte von mir. Es hat Spaß gemacht, zu lesen.

Dreistern Blau

Wunderbare Szenerie. Die Endzeitstimmung ist packend und mit Amir und seinen Erinnerungen habe ich eine Hauptfigur, mit der ich mitleide. Sehr gut finde ich das Motiv der herumtransportierten PflĂ€nzchen als Metapher. Auch das Ende fĂŒgt sich nahtlos in die erzeugte Hoffnungslosigkeit. Eine SchwĂ€che, finde ich, ist der Dialog vor der Exekution. M.E. lĂ€sst sich so eine Szene nur schwer in KĂŒrze glaubhaft beschreiben, die Innenperspektive der Massenmörder hĂ€tte stĂ€rker betont werden mĂŒssen. Insgesamt starke 7 Punkte.

#43 Gast_Chris_*

Gast_Chris_*
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Geschrieben 06 März 2007 - 12:44

Hallo!ZunĂ€chst einmal Dank an alle, die meine Geschichte "2053" kritisiert oder einfach nur gelesen haben. Bisher, muss ich gestehen, habe ich relativ wenig Cyberpunk auch nur gelesen. "Andere" Science-fiction eher, wenn auch nicht ĂŒbermĂ€ĂŸig viel. Trotzdem wollte ich mich daran versuchen (habe ich ja auch :D ) und nicht unbedingt das Rad neu erfinden, aber vielleicht ein wenig unterhalten und zumindest ein bisschen ĂŒberraschen. Daher auch nochmal Dank fĂŒr die Anmerkungen.An dieser Stelle möchte ich auch kurz meine EindrĂŒcke der anderen Geschichten darbieten, nicht alle, aber ich bemĂŒhe mich, irgendwann jede nachgereicht zu haben.Die folgenden Kritiken spiegeln natĂŒrlich nur meine persönliche Meinung wider. :lol: Weißer Schatten:Eine Geschichte, die zumindest am Anfang und am Ende mehr auf Action ausgelegt ist. Allerdings wird sie nach der Anfangssequenz zusehends lahmer. Ein viel grĂ¶ĂŸeres Problem ist meiner Ansicht nach, dass ich dem Autor seine Geschichte einfach nicht abkaufe, sie ist schlicht unlogisch. Verhalten der Protagonisten (das Heldenhafte passt zur Action, ist aber als Verhalten eines Mitgliedes einer Spezialeinheit total unglaubwĂŒrdig), Verhalten der Terroristen (die fĂŒr mich schlichte Geiselnehmer sind, da sie ja nur Geld fordern, und die es ja ziemlich locker sehen, dass einige ihrer Kumpels am Anfang ausgeschaltet werden) und der ganze Ablauf (stĂŒrmen, plötzlich warten, und am Ende wieder stĂŒrmen, hĂ€h?). Fazit: Funktioniert vielleicht als Actiongeschichte, wenn man nicht zu genau hinschaut.Der Hochzeitstag:Die Protagonisten haben keine Namen, was den distanzierten Stil der Geschichte noch unterstĂŒtzt. Es hat mich doch gestört, immer nur "der Mann", "die Frau" zu lesen. Im Grunde eine verkappte Horrorgeschichte, verbunden mit ein bisschen Gesellschaftskritik, die mich allerdings nicht ĂŒberzeugt hat. Im weiteren Verlauf wird die Geschichte immer grotesker, ein wenig zu viel, fĂŒr meinen Geschmack.Fazit: Eine brutale, kritisch angehauchte Groteske, die auch in andere Zeiten passen wĂŒrde.Retrozone:Stilistisch hervorragend, die AtmosphĂ€re der Geschichte ist ausgesprochen gut gelungen. Die Geschichte ist recht lang (trotz KĂŒrzung? macht ein wenig den Eindruck), was der Spannung keinen Abbruch tut. Kleinigkeit: meines Erachtens hĂ€tte die Geschichte frĂŒher enden können, die AufklĂ€rung braucht es meiner Meinung nach nicht unbedingt. Und Near Future ist jetzt auch mal sehr gewagt. :) Fazit: Cyberpunk, wie er sein muss. Absolut lesenswert.Jedem Tropfen eine Hoffnung:Diese Geschichte konnte ich nicht bis zum Ende lesen. Tut mir leid, ging einfach nicht. Dieser "philosophische" Einstieg war schon schwer ertrĂ€glich (neben der Formatierung des Textes) und danach wird es leider auch nicht besser (soweit ich gelesen habe). So gar nicht mein Fall.Fazit: Ganz schwacher Einstieg. Ob das Ende vielleicht ĂŒberzeugt?Geschichte und Geschichten in den FĂŒnfzigern:Die eingeschobenen Berichte in der (kaum vorhandenen) Rahmenhandlung sind mir zu sehr Berichte. Gut: es existieren einige Parallelen zu heute (und gestern), die kritische Auseinandersetzung mit "der Politik" (sei es die eines Staates oder die eines Unternehmens) ist ebenfalls löblich, wenn fĂŒr meinen Geschmack auch ein wenig zu ĂŒberzogen und einseitig.Fazit: Ein bisschen Geschichtskunde, wie es weitergehen könnte, ohne wirkliche Handlung.to be continued ...Beste GrĂŒĂŸeChristian (alias Nothlia)

#44 Gast_Gast_*

Gast_Gast_*
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Geschrieben 06 März 2007 - 15:53

Und nochmals Hallo!Noch ein paar meiner EindrĂŒcke, die natĂŒrlich auch wieder meine persönliche Ansicht darstellen.SĂ€ttigung:Ein wenig Hannibal Lecter meets American Psycho. Sehr hart und auch gut geschrieben. Meines Erachtens sind einige Wiederholungen drin, die die Geschichte ein bisschen unnötig in die LĂ€nge ziehen. Und das Ende ist nicht ĂŒberzeugend, ehrlich gesagt, finde ich es ziemlich schlecht. Das die Geschichte im Grunde nicht der Themenvorgabe so wirklich folgt, ist auch so eine Sache.Fazit: Als Horrorthriller durchaus ĂŒberzeugend (außer das Ende).Achim von Asac:Eine kurze Geschichte mit Unterhaltungswert, die dann vielleicht doch ein bisschen zu "einfach" daherkommt.Fazit: Schmankerl fĂŒr die seichte Unterhaltung (was nicht abwertend gemeint ist).Kabil Gen. 4.1.24:Ganz starke Geschichte, stilistisch sehr gut, witzig und tiefgrĂŒndig. FĂŒr meinen Geschmack an der einen oder anderen Stelle ein wenig zu viel "Philosophie".Fazit: Gelungene richtungsweisende Zukunftsvision.Band 5:Eine fast reine Dialoggeschichte, was ich grundsĂ€tzlich nicht verkehrt finde. Leider finde ich diesen Dialog wenig ĂŒberzeugend (redet ein Vorarbeiter wirklich so?). Das Ende ist relativ deutlich vorherzusehen.Fazit: Eine Dialoggeschichte, die die "Moral am Ende" wenig ĂŒberzeugend darstellen kann.Abgezockt:Auch hier habe ich mich sehr unterhalten gefĂŒhlt. Die Geschichte ist zudem witzig geschrieben, und trotz der LĂ€nge wirkt es nicht langatmig. Allerdings macht die Geschichte den Eindruck, unter Zeitdruck entstanden zu sein, v.a. in der zweiten HĂ€lfte, die mit einem abrupten Ende abschließt. FĂŒr eine Kurzgeschichte nicht verkehrt, bleibt hier aber trotzdem Geschmackssache.Fazit: Gut gemachte Dedektivgeschichte mit witzigen Links zur heutigen Zeit. (Tomtom ist immernoch der Beste :D )Seele, tiefgekĂŒhlt:Man muss sich erst ein wenig in die Geschichte einlesen, da sie auch erst recht spĂ€t an Fahrt aufnimmt. Dann ist sie allerdings gar nicht schlecht. FĂŒr mich bleibt nur die Frage: So tief unter Wasser, das U-Boot bekommt einen HĂŒllenbruch und die Besatzung wird nicht zerquetscht? Die Auflösung und das Motiv finde ich auch nicht sooo gelungen.Fazit: Nette Unterwassergeschichte mit ein paar SchwĂ€chen.to be cintinued ...Beste GrĂŒĂŸeChristian (alias Nothlia)

#45 Muside

Muside

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Geschrieben 06 März 2007 - 17:46

(Dieses Post hatte ich ursprĂŒnglich als Antwort auf zwei Post der Juroren in diesem Thread zur Story Retrozone von Niklas Peinecke geschrieben.)

Anleihen an Matrix

außerdem stoßen mir die "Matrix"-Hacker-Anleihen auf, die mE ziemlich durch sind

Ich glaube nicht, dass man hier irgendwo ĂŒberhaupt Matrix-Anleihen ausfindig machen kann. Matrix ist fĂŒr den Cyberpunk das gewesen, was Star Wars fĂŒr die Science Fiction bis zum Golden Age war: Ein großer Mythenstaubsauger. Oder besser: Ein mythenfressender Zwerg, der das Gefressene halbverdaut wieder ausschied, ohne etwas wirklich Neues daraus zu machen. Beide Filme stehen auf den Schultern von Titanen.

Retrozone zitiert eindeutig die Titanen, und nicht den Zwerg, der auf deren Schultern steht. Dem Titel gemĂ€ĂŸ werden wir in eine Retro-Zone gestoßen, in der Akustikkoppler (!) dazu dienen, sich in das Gitter einzuwĂ€hlen und wo eine technische Neuerung "besser [sein kann] als Stereo". Wo der legendĂ€re Cornflakes-Telefonhacker "Captain Crunch" ein Kinderheld ist und eine 32bit-VAX noch Hightech. Wo DDT und Asbest Alltagssorgen sind und nicht BSE und Feinstaub. Retro - dessen Charme hat sich auch Matrix anzueignen versucht. Aber hat Matrix das erfunden? NatĂŒrlich nicht. Der Cyberpunk war bereits zweimal aufgeblĂŒht und verblĂŒht und hat wĂ€hrenddessen Retroelemente ohne Ende verarbeitet, ehe Matrix herauskam.

Oder geht es um die stillstehende Zeit, das "ewige" Jahr 1985 (so wie das "ewige Jahr 1999" in Matrix)? Hoppla, sowas hatten J.G. Ballard schon 1967 und H.G. Wells schon 1905!

Oder geht es um das kĂŒnstlich erhaltene Habitat, in dem die Menschen in der Vergangenheit leben, wĂ€hrend drumherum die Welt weiterlĂ€uft? Ist das nicht exakt vierzig Jahre vor Matrix bereits in Philip K. Dicks "Time Out of Joint" (Zeitlose Zeit; Zeit ohne Grenzen; Heyne-Neuauflage: Zeit aus den Fugen) so gewesen und dann von den Wachowski Bros. geklaut worden?

Das Motiv an sich geht freilich nicht nur bis ins Mittelalter, sondern sogar bis in vorsintflutliche Zeiten zurĂŒck: Man denke an die Geschichte des Franziskanermönchs Alphonse de NigĂ© (1329-1367), der auf Wanderschaft in einem Dorf einkehrt, in dem die Leute ĂŒber die Leiden der KreuzzĂŒge klagen (jene Geschichte, die Mark Twain als Inspiration fĂŒr seinen Proto-SF-Roman "A Connecticut Yankee in King Arthur's Court" diente, in dem [noch vor H.G. Wells!] Zeitreisen ihr DebĂŒt feiern). Oder den die gesamte chinesische Literaturgeschichte durchziehenden Topos vom "PfirsichblĂŒtenquell" (Taohuayuan ji), dessen Bewohner die mĂ€chtigsten Dynastien des Reichs nicht mitbekommen haben und sich immer noch in der grausigen Qin-Dynastie wĂ€hnen (zurĂŒckgehend auf Tao Yuanming, 365-427 n. Chr.).

Mit anderen Worten: In dieser Geschichte gibt es keine Elemente aus Matrix, die Matrix nicht selbst woanders hergenommen hĂ€tte. Wenn man Parallelen anfĂŒgen möchte, dann am ehesten mit den Short Storys von William Gibson, z.B. "Chrom brennt." Obwohl auch dieser Vergleich hinkt, weil es hier viel weniger um Technik geht als bei Gibson. Und zudem um ganz andere Technik.

Nein, hier ist das zeitlose menschliche Problem des FlĂŒggewerdens von HalbwĂŒchsigen durch die Mittel der Science Fiction ĂŒberspitzt dargestellt worden, um es uns deutlicher vor Augen zu fĂŒhren. Kombiniert mit einem plastisch modellierten historischen Hintergrund, der nicht einfach beliebig zusammengestöpselt wurde. Robert Smith, New Order, Leute und Gruppen, von denen der heutige Durchschnittsjugendliche keine Ahnung mehr hat, frĂŒher aber in einschlĂ€gigen Szenetreffs durch Hits wie "Boys Don't Cry" allĂŒberall bekannt waren. Bzw. im Falle von New Order durch Hits, deren Namen null Bezug zum Inhalt der Songs hatten :D

Ein fein gewebter Handlungsteppich, der die drei wichtigsten Ziele der Dramaturgie erfĂŒllt: Aufbau, Konfrontation und Auflösung eines a ) geistigen, b ) materiellen und c ) emotionalen Konflikts. Style und Substance zu einer glatten Emulsion verquickt. In dieser Vielseitigkeit lĂ€sst Retrozone alle anderen Geschichten im Wettbewerb hinter sich. Jetzt kommt es nur noch darauf an, die AusfĂŒhrung zu bewerten (und auch da ist die Tendenz recht eindeutig). NatĂŒrlich habe ich meine eigene Meinung zu der Geschichte, aber fĂŒr die Bewertung der Geschichte durch die Juroren tut sie nichts zur Sache.

#46 Naut

Naut

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Geschrieben 07 März 2007 - 09:43

Kabil Gen. 4.1.24: Was fĂŒr ein mieser Titel fĂŒr so eine großartige Geschichte! :D Durch diese Story weht mehr als nur ein Hauch des Geistes von Lem, ich wage zu behaupten, wĂ€re Lem auf seine alten Tage den Online-Rollenspielen verfallen, er hĂ€tte genau so einen Text verfasst. Denn der einzige Unterschied, den ich hier zu Werken des Altmeisters ausmache, ist die Verwendung echter statt erfundener Fachtermini, oder, um es genauer zu fassen, Benedikt Marco lehnt seine Fachsprache eng an den Online-Slang an, wogegen Lems Wortschöpfungen ja eher den griechisch-lateinischen SphĂ€ren des wissenschaftlichen Duktus entsprangen.

Insofern kann man diese Geschichte als eine AnnÀherung lesen, als einen Versuch, einem MMORPG-Kid von heute die philosophischen RundlÀufe Lems schmackhaft zu machen.

Genial konstruiert ist das Ganze dabei auch noch. Immer, wenn der Leser glaubt, dem Autor einen Schritt voraus zu sein, wenn er der Diskussion weit genug gefolgt ist, um zu glauben, dass die nĂ€chste Konsequenz sicher nicht mehr behandelt wird, ĂŒberholt der Autor ihn erneut: Gerade denkt man, "Oh, das hieße aber, Gott zu verklagen!" und schwups! muss der Protagonist nicht nur die Zehn Gebote updaten, nein, auch der RĂŒckschluss wird gezogen, dass der Schöpfer selbst wohl aus einem Ă€hnlichen Dilemma heraus so handelte.

Das einzige, was mir - villeicht geschuldet der KĂŒrze - etwas fehlt, sind Personen, mit denen ich mitfĂŒhlen darf. Lem schaffte auch dies oft (nicht immer) in seinen Texten, trotz raumgreifender Spekulationen einen Charakter ins Zentrum zu setzen. Ein kleiner Makel fĂŒr diese sonst rundum gelungene Geschichte.

Daher: 9/10 auf meiner völlig irrelevanten, persönlichen Skala.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#47 Gast_rufi_*

Gast_rufi_*
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Geschrieben 07 März 2007 - 16:13

Also Leute, die "QualitĂ€t" der Kritiker ist ja auch sehr... unterschiedlich. Da habe ich gerade gelesen, was ein gewisser Uwe Post geschrieben hat, der mal eben im vorbeigehen einer Story 0 Punkte ĂŒbergebraten hat und dann auch noch meinte, es wĂ€r ja eine Schreibwerkstatt hier. Kindergeburtstags Gekritzel, gewissermaßen.Naja, so ist die Welt. Es gibt halt ĂŒberall die Leute, die von sich glauben ĂŒber allem zu stehen. Aber das mit den null Punkten fĂŒr "SĂ€ttigung" hat mich jetzt schon geĂ€rgert. Das ist ganz und gar unverdient - Thema verfehlt hin oder her. Blieb nur noch ein Blick auf die eigenen Werke jenes Herrn Post, da habe ich mir gerade den Teaser zu einem Cyberpunkt Kurzfilm angesehen, den er egerade macht. Da steht einer Veröffentlichung bei Youtube nichts im Wege, aber zu mehr reicht das auch nicht.Wie auch immer. Ich habe bislang erstaunlich viel "gute" hart Kritik gelesen, aber ohne solche "Meinungen" wĂ€re die Statistik wohl nicht komplett...Soweit meine Kritik zur Kritik. Scheint ja irgendwie ein Hobby von mir zu werden. ;)

Bearbeitet von rufi, 07 März 2007 - 16:15.


#48 Frank

Frank

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Geschrieben 07 März 2007 - 16:54

Uwe Post ist mein Kollege auf kurzgeschichten.de, hat bestimmt schon ĂŒber 1000 Stories in seinem Leben bewertet und weiß, was er da sagt ... und verdammt, er hat meistens Recht! ;)
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#49 JĂŒrgen

JĂŒrgen

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Geschrieben 07 März 2007 - 18:21

Aber halt auch nicht immer !Auch ich schÀtze ihn, allerdings eher als Autor, denn als Kritiker. ;)
Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#50 LOST

LOST

    Bambinaut

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Geschrieben 08 März 2007 - 11:07

@ Frank In dem Stil sind 1000 bewertete Kurzgeschichten nicht unbedingt eine herausragende Leistung.

#51 Frank

Frank

    Temponaut

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Geschrieben 08 März 2007 - 11:11

Hart, aber gerecht! :fun:
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#52 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 08 März 2007 - 11:44

Soll ich mich hier echt dafĂŒr verteidigen, dass ich Geschichte so kritisiere, wie ich es fĂŒr richtig halte? :fun: Das machen doch alle anderen Kritiker auch so, oder? Hm.Ich stehe nicht "ĂŒber allem". Was fĂŒr ein Quatsch. Ich Ă€ußere nur meine Meinung. Und zwar ohne zu kuscheln oder zu lobhudeln, wĂŒrde euch das etwa besser gefallen?Ich habe nun einmal etwas mehr Kritik- und Schreiberfahrung als einige der Teilnehmer, und meine Kritik ist daher als bescheidene Hilfe zur Verbesserung eines Textes gedacht. Ich hab auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen, aber etwas Wissen habe ich weniger erfahrenen Autoren halt voraus. Das gebe ich gerne weiter.Was meine Kritik an Geschichten mit meinen Filmteasern zu tun hat, ist mir nicht ganz klar. Muss aber auch nicht diskutiert werden, denke ich.Wer hier beim CAPCo eine Geschichte reinstellt, setzt sich der Kritik aus und muss damit klarkommen. Das bringt das Bewertungssystem halt mit sich. Es gibt keine geheime Jury, die im Hintergrund werkelt, sondern offenen Meinungsaustausch.Ich habe leider jetzt erst an anderer gelesen, dass 0-Punkte-Wertungen unerwĂŒnscht sind. Daher werde ich die betreffende Wertung auf 1 Ă€ndern. "Thema verfehlt" gilt in dem Fall trotzdem.Jedenfalls habe ich keine Lust, mich hier dafĂŒr anpflaumen zu lassen, dass ich mir die Zeit nehme, die Texte zu lesen und zu bewerten. Dann lasse ich es halt.
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#53 Gast_rufi_*

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Geschrieben 08 März 2007 - 12:32

Jedenfalls habe ich keine Lust, mich hier dafĂŒr anpflaumen zu lassen, dass ich mir die Zeit nehme, die Texte zu lesen und zu bewerten. Dann lasse ich es halt.

... soviel zum Thema "Umgang mit Kritik"... NatĂŒrlich ist klar, daß jeder der etwas zu einer Geschichte sagt, erst einmal seine persönliche Meinung, seinen persönlichen Geschmack transportiert. Da gibt es keine ObjektivitĂ€t. Das sehe ich an meiner Geschichte am deutlichsten. Manche finden sprachliche Schlampigkeit und entdecken keinen Humor, andere können drĂŒber lachen und mögen die ĂŒbertrieben "coole" Sprache. Völlig in Ordnung. Was mir eben an deiner Kritik aufgefallen ist - und da musst du dir - da nun damit öffentlich aufgetreten bist, ebensolche Kritik gefallen lassen - ist der nicht sehr konstruktive Subtext. In deinem letzten post hast du deine Motivation fĂŒr deine Beteiligung hier damit begrĂŒndet, daß du deine Schreiberfahrung einbringen möchtest, um "schwĂ€cheren" Autoren zu helfen. Ich konnte das aber an deinen Kritiken nicht erkennen. Die Texte, an denen du viel gutes finden konntest, hast du entsprechend herausgehoben, das gute beschrieben. Bei den von dir als "nicht so gut" bewerteten Texten war aber leider nicht viel von "Hilfestellung fĂŒr den Autor" zu spĂŒren. Also, ich bleibe bei meiner Kritik an der Kritik, vielleicht konnte ich dir ja mit meiner großen kritisiert-werden Erfahrung helfen, dir ein paar DenkanstĂ¶ĂŸe zu liefern, um die QualitĂ€t deiner kĂŒnftigen Kritiken zu steigern. Gruß Markus

#54 Uwe Post

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    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 08 März 2007 - 14:48

Ich konnte das aber an deinen Kritiken nicht erkennen. Die Texte, an denen du viel gutes finden konntest, hast du entsprechend herausgehoben, das gute beschrieben. Bei den von dir als "nicht so gut" bewerteten Texten war aber leider nicht viel von "Hilfestellung fĂŒr den Autor" zu spĂŒren.

Sicher könnte man eine solche Hilfestellung wesentlich ausfĂŒhrlicher machen. Aber meine Zeit reicht leider nicht aus, um mehr ins Detail zu gehen, zumal die Geschichten ja im eingereichten Zustand bewertet werden, und nicht nach einer Überarbeitung. Daher bringen Detailkritiken nicht so viel wie in einer "richtigen" Schreibwerkstatt wie kurzgeschichten.de. Dass meine positiven Kritiken ausfĂŒhrlicher ausfallen, ist eher Zufall, wĂŒrde ich sagen. Aber ich halte es auch fĂŒr wichtig, positive Aspekte herauszustreichen, damit andere Autoren sich daran ein Beispiel nehmen können.
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#55 Gast_rufi_*

Gast_rufi_*
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Geschrieben 08 März 2007 - 15:30

Na, das ist doch mal versöhnlicher Subtext! :fun: Ich finde es nett und professionell, dass du deine null Punkte Kritik noch mal editiert hast und nicht eingeschnappt von Dannen gezogen bist. (Hutziehsmiliemitzwinkerndemlinkenauge) GrußMarkus

#56 LOST

LOST

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Geschrieben 08 März 2007 - 21:00

Mir hat die zusĂ€tzliche BegrĂŒndung auch geholfen.

#57 LOST

LOST

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Geschrieben 08 März 2007 - 21:39

Retrozone

FĂŒr mich war es mehr Retro denn 2053. 1985 beschreibst du mit einer analytischen Beobachtungsgabe, liebe-und humorvoll zeichnest du das Setting und die innewohnenden Charaktere. Das Animattoo hat bei mir einen leicht kitschigen Nachgeschmack erzeugt, vielleicht wĂ€re ein etwas weniger glitzerndes Goodie aus der Zukunft stilsicherer gewesen (auch fĂŒr Rico meine ich). Der absolute KnĂŒller war fĂŒr mich das Ende und damit die Einbettung in deine Kosmologie. Vieldimensional, utopisch, stehender Applaus und 8 Punkte von mir.

Geschichte und Geschichten unserer Welt aus den FĂŒnfzigern

FĂŒr mich war beides zuviel. Die "objektiv" geschriebene Geschichte bis zur angepeilten Jahreszahl und die "schnoddrige" Ansicht und ErzĂ€hlweise der Hauptperson waren fĂŒr mich in der KĂŒrze unvereinbar und ich glaube, beide Ebenen wurden auch zum Schluss hin nicht klar getrennt, was fĂŒr die Story wichtig gewesen wĂ€re. War das "hey, was soll®s..." jetzt von der Hauptfigur oder gehört es jetzt zur Geschichtsschreibung, waren stĂ€ndig gedachte Fragen wĂ€hrend des Lesens. Dadurch konnten sich die guten AnsĂ€tze nicht entwickeln, die schönen Ideen gingen unter. Harte 2 Punkte, wo mehr drin gewesen wĂ€re.

Happy Birthday!

Ist die Kernaussage, dass alte Menschen ein Problem mit der neuen Technik haben werden, habe ich mich schmunzelnd gefragt.
Zuallererst finde ich die Themenwahl mutig und fĂŒr mich hast du einen blinden Fleck gefĂŒllt. Deine Art an das Thema heranzugehen, die Perspektive, das Hereinbringen von Liebe in die Geschichte, die Beschreibung von sich aufdrĂ€ngender Technik ohne sich dem Leser aufzudrĂ€ngen ist fast perfekt. Der Schluss kommt mir ein wenig zu sarkastisch rĂŒber, selbst mit weniger bliebe das Lachen im Hals stecken.
Insgesamt ist diese Geschichte mein absoluter Liebling und ich vergebe bestens unterhalten aber auch nachdenklich 9 Punkte.

#58 Naut

Naut

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Geschrieben 09 März 2007 - 09:26

SĂ€ttigung: Ich lese die Geschichte als eine Variante von Romeros "Dead"-Zyklus. Keine Imitation wohlgemerkt, innerhalb des engen Kreises des Zombie-Subgenres ist die Geschichte innovativ genug, um sich aus der Masse abzuheben. Die nahen ZukunftsbezĂŒge sind stimmig, weisen sie doch auf einen gesellschaftlichen Kontext hin, der solche Verhaltensmuster wie hier beschrieben erst ermöglicht.
Dennoch sehe ich die Geschichte nicht als Science-Fiction, eher in einem kleinen Umfang als Social-Fiction (zur ErklÀrung: Ich nehme hier die Position ein, nach der es kein Genre namens "Horror" gibt; Horror ist eine dem Genre orthogonale Dimension, die in allen Genres erreicht werden kann: Krimi, Fantasy, SF und gegenwartsbezogene Literatur).
Nicht so gelungen fand ich die Traumsequenzen. Mir ist klar, dass sie zur Veranschaulichung der Herkunft der Verhaltensmuster dienen sollen, aber dafĂŒr war mir das Mittel zu platt. Gerade die Wassersymbolik, auch der Brunnen am Schluss, weist auf eine Parallele zum neueren asiatischen Horror, die entweder entfallen sollte, oder aber noch stĂ€rker ausgebaut werden mĂŒsste. Das mag aber ein subjektiver Eindruck sein.
Insgesamt kommt mir der Text in diesem Wettbewerb nicht ganz richtig platziert vor, daher: 6/10
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#59 Gast_Nothlia_*

Gast_Nothlia_*
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Geschrieben 09 März 2007 - 13:16

Hallo!Weiter geht's mit meinen persönlichen EindrĂŒcken.Happy Birthday:Im Grunde eine gute Geschichte, sie ist jedoch irgendwie zu "seicht" geschrieben. Außedem enthĂ€lt sie mir zu viel "Big Brother", die Protagonistin lĂ€sst sich anscheinend viel gefallen, bevor sie urplötzlich aufmĂŒpfig wird (mit tragischer Konsequenz).Fazit: Seichte "Big Brother"-Geschichte.#563-N-02684:Erinnert ein wenig an SF vom Beginn des vergangenen Jahrhunderts. Viel Bekanntes. ErzĂ€hlperspektive unterscheidet sich von anderen Geschichten. Jedoch finde ich die Ich-ErzĂ€hlung als Psychiatersitzung an einigen Stellen unpassend. Zahlreiche Beschreibungen wirken umstĂ€ndlich.Fazit: Eine eher "klassisch" angehauchte Geschichte, die mich nicht ĂŒberzeugen konnte.Dreistern Blau:Die transportierte AtmosphĂ€re ist sehr gut gelungen, die Tempowechsel machmal weniger, aber insgesamt verliert die Geschichte nicht an Spannung. Nur mit dem Ende konnte ich nichts anfangen.Fazit: DĂŒstere Utopie mit dichter AtmosphĂ€reto be continued ...Beste GrĂŒĂŸeChristian K. (alias Nothlia)

#60 Psychotronic

Psychotronic

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Geschrieben 11 März 2007 - 22:58

Ich seh schon, ich muss nach Abschluss der Bewertungen noch ne ErklĂ€rung zum Inhalt meiner Story abgeben, den die meisten hier nicht wirklich verstanden haben. Oder ich lass euch weiter rĂ€tseln, bis ich die 50 Seiten fertig getippt habe. :smokin:Okay, soviel vorweg: Meine Story hat nix mit nem Run im Cyberspace oder ner Matrix zu tun. Ich muss mir allerdings eingestehn, das im aktuell online verfĂŒgbarem Stadium der Story dieser Interpretationsspielraum besteht. Insofern werde ich die Kritiken so unkommentiert stehen lassen und mich jedes weiteren Statements dazu enthalten. :rofl1:

Bearbeitet von Psychotronic, 11 März 2007 - 23:00.



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