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[cpc] CP2020: Eure Runden/ Abenteuer


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2 Antworten in diesem Thema

#1 mindblasted

mindblasted

    Cybernaut

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  • 387 Beiträge

Geschrieben 19 Mai 2007 - 22:06

RayMcCoy


Mich würde interessieren auf welche Art und Weise ihr Cyberpunk spielt, bzw. was bei euch für Abenteuer gespielt werden. Da ich glaube das jede Runde anders speilt, wäre die 'Artenvielfalt' durchaus wissenswert Winken


raben-aas

Night City, Freistaat Nordkalifornien
2032-10-12

Okay, hab mal was zusammengestellt.

AAS

+ + + + +

JOB-ANGEBOT 1: FULLY CHIPPED

Die Nachricht kommt kurz vor Mittag. Sie ist von Schlips, einem Fixer aus der Northern
Combat Zone. Sie ist kurz und lautet: "Meeting Purgatory 1600|2032-10-16. Kleiner Job, 1 Abend, lo risk, 100 eb oder IOU".

Du lehnst dich zurück. Hörst dem monotonen Prasseln des Regens auf dem Synthplast der Scheiben zu. Es regnet seit Tagen. Es ist Herbst in Night City.

Irgendwo kreischt ein AV in die Häuserschluchten, während du dir eine selbsterhitzende Dose Soykaf aufreißt und den Wetterbericht aus dem Netz ziehst. Keine Wetteränderung zum Wochenende. Egal was der "kleine Job" umfassen soll, egal ob Dauerregen ein guter Vorteil sein kann, es bedeutet Arbeit in der säurekalten Nässe, für lausige 100 eb. Oder einen I-Owe-You. einen Gegengefallen.

Aber: Es ist das erste Mal, dass Schlips dir einen Job anträgt. Vielleicht Zeit, Küsschen zu geben. Eine Möglichkeit, positiv in Erinnerung zu bleiben. Für nächstes Mal, wenn es
vielleicht was Größeres gibt.

Du kennst Schlips nicht besonders gut, aber wenn deine Instinkte noch nicht völlig tot sind verspricht er ein ganz guter Kontakt zu sein. Ein Mischblut aus Thailand, heißt es auf der Straße ? Gut, denn das bedeutet, dass an ihm nicht noch verborgene Verpflichtungen gegen den Familienclan oder irgendein obskures Syndikat aus seinem Heimatland hängen. Schlecht, denn Bastarde sind in den Augen der abstammungsbewussten Asiaten, von denen es in Night City mehr als zu viele gibt, entbehrbar. Und gerne das Opfer eines Job of no Return.

Schlips' Operation ist übersichtlich. Ein weiteres dickes Plus. Ein kleiner Club in der
Seemanskirche im Osthafen just südlich des Gibson Highway, ein paar Lagerhäuser etwa 10 Klicks weiter südlich, ein wohl ganz gut laufendes Schieber-Geschäft in halb- und illegaler Hardware, etwas Schmuggel über die Water Rats, etwas Muskel-Backup durch die Hellions, in deren Turf sein Club "Purgatory" liegt.

Ein straighter Fixer, keine bekannte Rep als Abzocker oder Verschaukler, dessen größter Haken sein geringes Standing ist. Das bedeutet wenig Kohle, wenig spektakuläre Kontakte, vermutlich kaum oder keine Konzern-Jobs, hinter denen das große Geld (oder eine Kugel aus der Dunkelheit) steckt. Immerhin: Schlips ist seit gut 3 Jahren in NC aktiv. Er entwickelt sich langsam, aber stetig. Gesichert. Kein Hotshot. PLUS!

Genau wegen seinem geringen Standing hatte Schlips dich angesprochen. Dein Weg hatte dich vor einiger Zeit ins Purgatory geführt, und wie üblich hast du bei den mehr oder weniger belanglosen Bar-Talks fallen lassen, dass du auf der Suche nach
"Nebeneinkünften" seist. Deine nur leicht übertriebene Story deiner Erfahrungen und
Kompetenzen hatte den Barkeeper aufhorchen lassen, und wenig später bahnte sich dieser schmal gebaute, nondeskripte Typ mit der leuchtend roten Urban Flash Krawatte seinen Weg zu dir. Ihr kamt ins Quatschen - zunächst an der Theke, dann kurz in der Sakristei, Schlips Büro, und man beschloss, in Kontakt zu bleiben.

Wie sich die Sache darstellte, kamen ab und an Leute auf Schlips zu mit Anfragen, ob er Leute kennen würde, die bei dieser oder jener Sache behilflich sein könnten. Hatte er
bisher derartige Kunden an andere ihm bekannte Fixer weitervermittelt - gegen
"Vermittlungsgebühr" - wollte er nun auch ein Stück des Kuchens haben und suchte
deshalb Leute, die willens und in der Lage wären, quasi auf Zurufbasis Jobs zu erledigen.

Was, das könne er noch nicht sagen, er würde eben wenn etwas reinkäme durchpiepsen, und dann würde man eben kommen oder es bleiben lassen, und notfalls müsse er dann eben den Job doch wieder weitergeben, wenn er niemanden an der Hand hätte, der die Sache übernehmen könne.

Nun also die erste Nachricht. 100 eb. Verdammt wenig, selbst für einen kurzen Job, aber besser als nichts, und im Zweifelsfall als "Werbungskosten" verbuchbar.

Umgekehrt: Verkauft man sich unter Wert, wenn man auf so eine Offerte reagiert? Kriegt man dann auch in Zukunft nur die 100-eb-Jobs rüber geschoben, unterdessen andere Kontakte von Schlips sich jetzt schlau zurückhalten, um gleich klarzustellen, dass bei denen die Talks erst ab 1K beginnen?

Der Soykaf ist alle, die Dose fliegt aus dem Fenster, während du noch immer grübelnd den Fernseher anklickst. Nur nicht zu eager sein. Schlips würde deine Antwort schon
bekommen. Vielleicht würdest du sogar hingehen und dir mal anhören, worum es geht.
Vielleicht würdest du klar machen, FALLS du annimmst, dass das nur ein Freundschaftsdienst quasi als Einstand in eine für beide Seiten fruchtvolle
Geschäftsbeziehung wäre.

Schließlich: Was würde in deinem Terminplan für den 16. schon Wichtigeres drinstehen?


JOB-SYNOPSIS
Schlips heuert die Punks, um für seinen Kontakt Senji Okano (DMS) raubkopierte Chips aus einem Lagerhaus in der Combat Zone zu holen, die DMS für eine Anklage gegen den Raubkopierer braucht. Schlips stellt einen Truck. Bezahlung 100eb/pP

ABLAUF-SYNOPSIS
- die Punks bekommen einen uralten Nomad-Lkw
- fahrt durch die Combat Zone
- Scouting in der Nachbarschaft
- Eindringen in das Lagerhaus (nur ein Squatter drin)
- Komplikation: Das Lagerhaus wurde beobachtet von einem DMS-BlackOps Konzerner (warum der da war, ist ein Secret, dass ich hier nicht offenlegen kann, da meine Spieler mitlesen könnten)
- der BlackOps Kerl will die Gruppe lange genug festhalten, bis Reinforcements kommen.
- ggf. Verfolgungsjagd mit Max Interceptor vs. Nomad-Lkw (fand bei uns nnicht statt, da die SCs schnell genug wegkamen)
- Sichten der Chips-Beute
- Übergabe der Chips in leerem Parkhaus unterhalb des Gibson Highways, Auftraggeber Okano (DMS) kommt persönlich.


EPILOG

Sie fanden den Körper zwischen zwei korridierenden Ladecontainern an den East End
Docks, unweit des Overdrive. Mit einem Handzeichen bedeutete die Anführerin des Teams ihrem Second-in-Command, sich den Anruf bei Trauma Team zu schenken: Ike hatte keinen Kopf mehr. Und auch die Medizintechnik des Jahres 2032 hatte ihre Grenzen.

Sie strich sich die weißen, kurz geschnittenen Haare zurück und ließ sich auf ein Knie
hinunter, musste den roten Lack-Longcoat teilen, der im strömenden Regen an ihrem
Leder-Catsuit klebte. Professionell kalte Augen nahmen das Stück Fleisch in Augenschein, das einmal ihr Gefährte gewesen war. Für eine viel zu kurze Zeit.

Ein klarer Schnitt. Vermutlich Monodraht, und garantiert von hinten. Ike hatte noch mit ihr gesprochen. Hatte so getan, als gehöre er zu dem Gang-Abschaum der unweit gelegenen Budget-Wohnblöcke, um seine Identität zu schützen. Um die Leute samt ihrer abgewrackten Entchuldigung eines Trucks noch ein wenig länger vor Ort festzuhalten.

Sie stand auf, ihre 1,90m große Gestalt ungewohnt klein zwischen den Ladecontainern, auf dem weiten Platz, unter dem lichtlosen Himmel, im grauen Rauschen des herbstlichen Regens, dessen Dröhnen jedes Geräusch der 25-Millionen-Metropole zu ertränken schien.

"Die Zone holt einen immer ein", sagte sie in das tote Mikrophon ihres Headsets, während sie sich langsam vom Anblick des Toten löste. In Night City gibt es keine Zeit zum Bedauern.

Sie nickte, als die Bestätigung ihres Teams kam, dass die Chips aus dem Lagerhaus fort waren. Fast monoton ordnete sie an, Ikes Leiche in das Lager zu bringen, ehe sie die Sprengsätze anbringen würden.

Soweit es den Bericht an Okano betraf, würden die Chips in der Halle gewesen sein.

Schließlich: Wer würde schon eine verdammte Ladung Raubkopien bemerken, die von
irgendwelchen Punks auf dem Markt vertitscht würden. Sollten die sich ruhig über ihr
Blutgeld freuen.

In Night City wird jedem die Rechnung präsentiert.
Irgendwann.

+ + + + + + +

JOB-ANGEBOT 2: RE-CHIPPPED

Night City, Freistaat Nordkalifornien
2032-10-27

Das Wegwerf-Handy spielt einen Werbejingle von Biotechnica als Klingelton.

Diese kleinen Dinger nerven, sind aber praktisch, um seine Datenfährte im Globalen Dorf zu tarnen. Außerdem sind sie kostenlose Zugaben zu Frühstückskibble. Man nimmt sie aus den Flocken, registriert sie durch Anschalten am Hostserver, sie laufen ihre 7 Tage ab und das festinstallierte Chip-Account wird wieder gelöscht. Länger halten die festinstallierten Batterien eh nicht.

BIOLIFE BARS - nothing else tastes so good
BIOLIFE BARS - that is well understood
BIOLIFE BARS - come on and get them now
BIOLIFE BARS - real taste of chick or...

"Ja?"
"Hier ist Ray"

Du verziehst das Gesicht säuerlich. Wenn Schlips' Schlagetot Ray anruft, handelt es sich um eine Sache, die deinem Schieber Schlips zu unwichtig ist, um sich persönlich damit zu beschäftigen. Oder er will diesen Eindruck erwecken, um den Preis zu drücken.

"Wh'zup?"
"Schlips will dich sehen"

Als ob du das nicht wüsstest. Aber du bist nicht Schlips' Bitch, sondern ein Business-
Kontakt. Und je eher Ray das schnallt, desto besser.

"Schön für ihn. Und warum sollte ich IHN sehen wollen?"
"Job."

Wärst du ein Newbie in Schlips' Set, würdest du denken dass Ray doof ist. So aber weißt du, dass er dich nerven will. Warum allerdings, ist dir nicht ganz klar. Vermutlich geht es dich auch nichts an. Aber du bist nicht Rays Fußmatte.

"Reden wir von einem Job, also von Geld für Arbeit, oder wird das wieder eins von Schlips 'Gefälligkeiten'-Dingern? So von wegen ich arbeite, und er verspricht dafür, wieder an mich zu denken, wenn er den nächsten Job für lau hat?"

Einundzwanzig, zweiundzwanzig, zu lange Zögern. Es IST eins von diesen Gefälligkeits-Dingern. Verdammt.

"Hör zu, Ray, sag Schlips, er kann mich durch seine Bitches anrufen lassen, wenn er nen JOB für mich hat. Wenn er was Freundschaftliches zu bereden hat, dann soll er mich verdammt noch eins SELBST anrufen." Und klick.

Der Rückruf kommt rund zwei Stunden später. Schlips hat sich Zeit gelassen, um nicht zu drängend zu wirken. Eile treibt den Preis hoch.

"Ja?"
"Hier ist Schlips"
"Ah, der Herr persönlich"
"Ja, sorry" (Er entschuldigt sich. Mein Gott! Es muss wichtig sein)
"Wh'zup?"
"Hör zu, ich könnte Hilfe gebrauchen."
"Um was geht's?"

--> WENN DEIN CHARAKTER BEIM LETZTEN MAL DABEI WAR:
"Die Chips. Die ihr aus dem Verkehr gezogen habt. Sie sind wieder da."
"Que?"
"Yez. Ich hab einen von ihnen in der Hand. Glaube ich. Deshalb brauch ich dich. Ich hab die Chips selbst ja nie gesehen. Aber einer der Fixer an der Randzone verkauft grade DMS-Raubkopien, und ich denke, das werden die sein."
"Und nu?"
"Nun, zunächst mal würd ich dich bitten" (BITTEN!) "vorbeizukommen und dir die Chips
anzusehen, ob das wirklich welche aus dem Asean-Lager sind. Falls ja, werde ich grade verarscht. Und dann würde ich nen Job - ja, JOB - für dich haben."
"Wann?"
"Am 30., 18:00 Uhr. Purgatory"

--> WENN DEIN CHARAKTER BEIM LETZTEN MAL NICHT DABEI WAR:
"N Schnüffeljob. Nichts Großes."
"Details?"
"Wenn du hier bist."
"How much?"
"Kann ich noch nicht sagen. Ich hab ein paar Jungs an der Hand, die den letzten Job für mich erledigt haben. Die werden von mir erstmal bevorzugt geheuert. Und auch bezahlt, was das angeht."
"Waz? Was solln die Kacke?"
"HEY! Ich hab dich beim letzten Mal auch angepiept, aber du hattest keine Zeit. Well, das ist kewl. Du arbeitest Freelance. Aber DIE hatten Zeit, und DIE haben gezeigt dass sie was können, und deshalb haben DIE jetzt erstmal Kredit bei mir. Komm vorbei, klink dich ein, zeig mir, dass du auch was drauf hast, und du bist beim nächsten Mal ebenfalls bevorzugt dabei, so ka?"
"..."
"Hör zu, ich hab keine Zeit für dein Bitchin'. Sei am 30. im Purgatory, 1800, oder lass es
eben."

30. Dezember. Die Vornacht zu Halloween.

Wunderbar...


JOB-SYNOPSIS
Schlips hat herausgefunden, dass die beim letzten Job erbeuteten und an DMS übergebenen Chips wieder auf dem Markt sind. Er fühlt sich verarscht und will, dass die Punks recherchieren, wie die Chips ihren Weg zum Markt gefunden haben und ob Senji Okano (DMS) etwas damit zu tun hat.

ADVENTURE-SYNOPSIS
- Besuch bei dem Chips-Dealer "Pipe"
- dieser operiert aus einem Skater-Club heraus, derzugleich das HQ der "Hell on Skates" Party Gang ist (werden von Pipe als Boten/Kuriere/Scouts und Defense verwendet)
- ggf. Fight mit den Hell on Skates (konnten die SCs bei mir verhindern, weil sie sich mit dem Chef der Gang einen nicht vorgesehenen Deal erspielten: Die Punks gaben sich erfolgreich als Konzerner aus, deren Corp das Stadtviertel im Zuge der Reurbannisierung der Combat Zone plattmachen würde, aber man könne den Club ja verschonen...)
- Beobachtung nächstes Meeting zwischen Pipe und dessen Kontakt Tosugaré
- ggf. Detektivarbeit: T. arbeitet als Solo-Bodyguard für Exec von Citycon Construction. einer großn Baufirma in NC (Verbindung zu DMS/Okano völlig unklar!)
- Ambient-Plots: Überall in NC finden Halloween-Raves und Gang-Riots statt.


EPILOG

Mit einigen großen Schlucken vernichtete Pipe seinen Drink, ohne dass darüber sein Zorn oder seine Angst verschwunden wären.

Nein, Tosugaré war überhaupt nicht erfreut darüber gewesen, dass in der Kamera
"versehentlich" kein Chip gewesen war, und auch Pipe konnte sich des Eindrucks nicht
erwehren, verarscht zu werden.

Seit diese verdammten Konzerner bei ihm aufgetaucht waren, lief einfach alles schief. Sein sorgsam aufgestelltes Setup aus wechselseitigen Vereinbarungen räufelte sich zusehends auf wie ein Stützstrumpf mit Laufmasche, und er wusste verdammt nochmal nicht was er dagegen tun sollte.

"Hallo, Pipe".

Verärgert sah der Randzonen-Fixer von dem kleinen Pocket-Terminal auf, den er gerade mit den nüchternen Fakten seines derzeitigen Ungemachs fütterte.

Vor ihm stand ein schlanker Typ, Halbasiate scheinbar, blond getünchte Strähnen, leichte Gesichtsschminke, Fashion Suit und leuchtende Krawatte von Cicada.

"Das ist grad ein echt schlechter Zeitpunkt. Komm nachher wieder, wenn ich..."

"Was ich mit dir bereden habe dauert nicht lange. Und lässt sich nicht aufschieben".

Mit diesen Worten setzte sich der Fremde, um sich als Fixer aus dem East End namens Schlips vorzustellen, zündete sich eine weibische Zigarette Marke "Marocca" an, inhaliert und blies Pipe den feinen Mocca-Rauch ins Gesicht.

"Du bist raus, Pipe."

Pipe traute seinen Ohren nicht. Entweder war der Kerl ein Witzbold, oder eine Gefahr. Egal, was von beidem zutraf, Pipe war nicht in der Stimmung für weitere Herausforderungen seiner Position und drückte das Knie gegen den Alarmknnopf unter der Tischplatte.

Schlips ließ ihm etwas Zeit, um das Nichterscheinen der Skater-Schläger zu bemerken, und fuhr fort.

"Ich weiß von deinem Deal mit CityCon. Und deine Jungs wissen jetzt auch davon."

Eine weitere Wolke süßen Mocca-Rauches wehte Pipe ins Gesicht. Ein Seitenblick zu Hoss hinter der Theke verriet ihm, dass zumindest dieser noch auf seiner Seite stand. Die Shotgun in Händen, war Hoss bereit, auf Pipes Zeichen hin dem aufschneiderischen Ost-Fixer den Kopf wegzublasen.

"Weißt du, ich bin nicht direkt zu dir hoch gegangen, sondern dachte, ich unterhalte mich erstmal mit Ice da unten über das neue Setup in seinem Laden."

Pipes Augen verengten sich, aber er beschloss, den Schwätzer zu Ende kommen zu lassen. Möglicherweise würde sich noch eine Spur zu dem Konzern ergeben, der Schlips diese Infos zugespielt hatte, und warum er das getan hatte. Dann könnte man immer noch sehen, wessen Kon-Partner die dickeren Eier im Metroplex hatte.

"Ja, SEIN Laden. Ich bin am East End zu weit weg, um diesen Schuppen hier effektiv selbst leiten zu können. Und Ice ist so vernünftig, den Nutzen unseres neuen Arrangements zu sehen."

Wieder dieser Mocca-Gestank.

"Weißt du, dein Gedanke, der Construction Infos über deine Nachbarschaft zuzuspielen und dafür Verschonung für deinen Laden zu bekommen war gar nicht schlecht. Er ist sogar so gut, dass er deinen Arsch retten wird."

"Ah ja?"

"Ja. Weißt du, ich bin wie gesagt weit weg, und Ice hat selbst weder Talent noch Interesse, diesen Schuppen zu führen. Also haben wir uns überlegt, dass du das für uns weitermachen wirst. Während du dem Kon die Infos weiterleitest, die wir dir mitteilen."

Schlips stützte sich auf, um sich näher an Pipe hinüberlehnen zu können.

"Und bevor du deinem Typen mit der Schrotwumme hinter mir ein Zeichen gibst, solltest du dir zwei Fragen stellen:

Erstens:

Was würden die Boosters von der Kreml44 mit dir machen, wenn sie erfahren würden, dass du sie CityCon als Primärziel genannt hast?

Und zweitens:"

Das Lächeln von Schlips wurde breiter...

"Wie zum Geier will Hoss es anstellen, mit seiner Pumpgun nur mich zu treffen?"


+ + + + + + +

Night City, Freistaat Nordkalifornien
2032-11-10

Die Mine des Nachrichtensprechers ist ebenso unbewegt wie immer, als er in perfekt
moduliertem Plauderton fortfährt:

"... haben nun auch die Regierungen der Freistaaten von Kalifornien formelle Gespräche mit der Regierung der Incorporated States of America ISA aufgenommen. Es sind dies die ersten offiziellen Sondierungsgespräche in Richtung einer Aufhebung der Handelsbarrieren zu Gunsten einer interamerikanischen Freihandelszone. Beobachter der Gespräche gehen indes davon aus, dass wie schon zuvor bei Texas die wirtschaftlichen Gespräche lediglich Vorstufen zu einer angeplanten Wiedervereinigung der Freistaaten mit der amerikanischen Konföderation sind."

In deinem Bauch bildet sich ein kalter Kloß. Noch zu gut sind dir die Bilder von vor ein
paar Jahren im Kopf, als der Freistaat Texas quasi über Nacht den Anschluss an die just geschaffenen ISA erklärte.

Du erinnerst dich an den Hype des Patriotismus, als die amerikanischen Konzerntöchter ihre neue Unabhängigkeit von europäischen und asiatischen Muttergesellschaften erklärten, das Versprechen zerbrechender Konzern-Allmacht, die Hoffnung auf eine Rückkehr des amerikanischen Traums von Unabhänngigkeit und Freiheit - und dann die Ernüchterung, als immer deutlicher wurde, dass der wirtschaftliche Aufschwung der ISA durch ein rigoroses staatliches Unterdrückungs- - pardon - "Umerziehungsprogramm" durchgesetzt werden würde.

Zwar kannst du dir relativ sicher sein, dass das asien- und Arasaka-dominierte Night City als unabhängiger Freihafen selbst im unwahrscheinlichen Fall eines nordkalifornischen Beitritts zur Militech-dominierten ISA noch lange seine Unabhängigkeit würde behalten können... trotzdem lassen dich die eingespielten Bilder der Flagge der ISA, der schwarz uniformierten CorpSec mit ihren schweren Stiefeln und die eingeblendeten Werbeparolen des amerikanischen Konzernstaates frösteln.

Das Klingeln deines Handys unterbricht deine düsteren Gedanken. Du lässt die Message Box antworten, während du aufstehst und einen Drink aus dem Fridge holst, der den passenden Jingle zur Marke des gewählten Getränks abspielt.

"Hi, hier Schlips. Es gibt was zu tun. Purgatory, Samstag, 20:00 Uhr, falls du Interesse hast. Und ja, diesmal steckt Kohle dahinter. Und nichtmal wenig. Give me a call, oder sei zuerst da. First come, first hired."

Die Antwort hat Zeit. Du schlurfst zum TV zurück, legst den Kopf in den Nacken und
schüttest dir den Drink rein. Bilder werfen Lichtreflexe über die Zimmerdecke. Ein Net54 Media interviewt jemanden, der dementiert, dass es Beitrittsverhandlungenn zwischen Kalifornien und den ISA gäbe. Kurz musst du dich auf das Trinken konzentrieren, um nicht zu würgen. Dann zappst du auf MTV NC und drehst den Lautstärkepegel zum Anschlag.

Zur Hölle mit den Schlipsträgern...


(Alternatives Intro für Leutz, die später in das bei uns grade laufende Abenteuer einsteigen)

<< Das folgende Abennteuer wird Ihnen präsentiert von
BIOTECHNICA RAD-FREE CHEWING GUM
The Great Taste against Nuclear Waste >>>

Konzernstadt Night City,
Freistaat Nordkalifornien
2032-11-13 13:35:00


Club Purgatory
Zentral Night City
Nördliche Kampfzone East End

Der Anruf war irgendwann in der Nacht gekommen.

Einer der hiesigen Fixer, Schlips, war eifrig dabei, Connections zu großen Geldgebern auf Konzernseite aufzubauen. Hatte zudem vor Kurzem eine Blader-Bar im Westsektor
übernommen. Soweit der Straßentalk.

Auch dich hatte Schlips kontaktiert. Hatte von einem Job geredet, in dem Geld drin sei,
aber ohne irgendwelche Facts zu nennen.

Wie auch immer, du hattest in der Nacht des 12. November was Wichtigeres zu tun, als
einem Schmalspur-Schieber bei seinen Deals zu helfen.

Herrgott, JEDER hatte am 12. abends was Wichtigeres zu tun. Die halbe Stadt war im
Ausnahmezustand, weil sich im Zentrum Wirtschaftsvertreter der unabhängigenn
kalifornischen Staaten mit Unterhändlern der ISA - der faschistoiden Incorporated States of America - getroffen hatten.

Auf Ankündigungen von Protestmärschen folgten Versammlungsverbote, auf Gerüchte
über Raves überall in der Innenstadt folgte die weiträumige Absperrung des Forumshotels, daraufhin brach der Verkehr zusammen, dann folgten Straßenschlachten, zuerst am Stadtpark, später in der Nacht in ganz University.

Und immer wieder bimmelte das bescheuerte Handy seine aktuelle Werbe-Jingle runter, und Schlips forderte in verschiedenen Stadien von Freundlichkeit, Drängen, Bitten bis nahe zur Panik auf, sich zurückzumelden.

Und darum bist du jetzt hier, in Schlips' Club PURGATORY, einem Low-Class Drinking Hole Schrägstrich Live Club in einer alten Schiffahrtskapelle, gleich zwischen einem Ripperdoc und Yum Yum Yakatoma's Fischfabrik, deren spezieller Duft durch das angelehnte Fenster der Sakristei - Schlips' Büro - strömt.

Schlips blickt nochmal auf seine (mit Sicherheit falsche) Rolex, klickt irgendwas am Laptop vor sich herum und fängt an zu reden:

"Okay, fein, dass ihr euch habt dazu aufraffen können zu kommen. Sorry, ich weiß, ihr
hattet zu tun, und keiner von euch hat einen Festvertrag mit mir, ist okay. Es ist nur,
dieser Job ist eine echte Opportunity, nicht nnur für euch, sondern für uns alle. Wenn er klappt, hab ich nen neue Adresse von einem Geldgeber im Pocketfax, und das bedeutet die Chance auf Folgeaufträge, pure and simple".

Schlips lehnt sich zurück, um sich zu sammeln. Kurz fliegt sein Blick zu dem
kruzifixförmigen Abdruck an der Wand, wo einstmals Jesus Christus mit gütigem Blick auf die Leute in der Sakristei hinablächelte.

?Der Job ist etwas makaber, aber bringt gut Geld. Und ist sogar weitestgehend legal."

Sein Lächeln wirkt wenig überzeugend, als er ein Foto hervorholt, das einen reichlich
blassen Mann um die 55 zeigt, der in einem weißen Laborkittel vor irgendeiner
Displaywand ? vermutlich bei einer Vorlesung oder Fachpressekonferenz ? steht.

?Das ist der zukünftig verstorbene Jeff Harris. Mr. Harris ist Hardware-Entwickler bei
Zetatech, Alter 44, unglücklich verheiratet, keine Kinder. So wie es aussieht hat Freund Jeff von seinem Leben die Schnauze gehörig voll und wird dieses daher morgen abend in der wohlbehüteten und vertraglich garantiert schmerzfreien Umgebung der SWEET SALVATION Euthanasieklinik in Gaslamp, Night City aushauchen."

Schlips Augen huschen nochmal über den Werbeflyer von SWEET SALVATION, ehe er diesen ebenfalls über den Tisch zu euch schiebt.

?Es ist nicht an uns, moralische Grundsatzfragen zu erörtern, das können die Juristen viel besser, und nach geltendem Recht ist es Mr. Harris gottverdammt gutes Recht, sich auf jede Art und Weise zu Tode zu befördern, die keine anderen Leute mit in den Tod reißt oder Konzerneigentum mit Blut versaut."

?Zetatech, für alle Leute die hinter einem Stein leben, ist einer der weltweit führenden
Hersteller von Wetware, Hardware und Software für alle möglichen Anwendungen.
Überwiegend aus dem Profi-Bereich, anders als EBM, die sich auf Home Office, Büro-Ware und ähnlichen Kram eingeschossen haben. Zetatech ist sehr gut, und sehr teuer,
weswegen einige Leute lieber zu billigen Nachahmungen und minderwertigen No-Name-Plagiaten greifen, von denen ein guter Teil durch Beta Corp hergestellt wird".

?Jeff Harris anstehender Selbstmord ist für Beta Corp ? unseren Klienten ? die völlig legale Möglichkeit, an ein paar heiße Zetatech Designs oder zumindest an einen Eindruck von deren laufenden Projekten zu kommen."

?Folgendes: Harris hat wie wohl viele Zetatech-Angestellten die sich schweineviel Kram
merken müssen ein Zeta-7 Mnemonic Implantat mit Angestelltenrabatt erworben. Vor
Jahren schon. Im Prinzip ist das das Gleiche, was Datenkuriere haben, nur etwas anders konfiguriert, so dass der User sich bestimmte Infos als ?darf ich nicht vergessen', ?muss ich mir wörtlich merken' ablegen kann. Ihr wisst schon, Baupläne, Passwörter, Konfigurationsdaten, Jackpot."

?Nun, soweit der Hacker der die Daten über Harris anstehenden Freitod
zusammengetragen hat keine Scheiße erzählt, weiß Zetatech nichts von der Selbstmord-Absicht ihres Angestellten. Der übrigens so korrekt war, sich seinen Jahresurlaub zu nehmen. Anyway. Das bedeutet im Klartext, dass nach vollzogener ?Zeremonie' da eine Leiche mit wohl einigen heißen Daten im Kopf herumliegen wird."

?Für Beta Corp ist das Ganze eine Art Glücksspiel. Kann sein, dass Harris so fürsorglich war, seinen Brainspeicher zu löschen und überzuformatieren. Falls dem so ist, Blammo. Pech gehabt. Aber falls nein, und falls Beta Corp den Brainspeicher bzw. eine Kopie desselben bekommen würde, hätte Beta Corp quasi legal Insider-Infos von Zeta erworben: Der Tote ist tot und hat keine Persönlichkeitsrechte mehr, dass Zeta die Daten hat wäre wenn dann ein Akt der Fahrlässigkeit von Harris, und den wird Zeta wohl nicht mehr verklagen können."

?Was ist also zu tun? Der Job den ich so kühn war mir für euch abzugreifen besteht darin, in die Euthanasieklinik einzubrechen, die Zeremonie abzuwarten und dann den
aufgebahrten Mr. Harris vor seiner Einäscherung um einige Megapulse Daten zu
erleichtern."

?Und nein, ihr müsst nicht mit der Knochensäge ran, Beta Corp hat eine Black Box
vorbereitet, die nur angeschlossen und aktiviert werden muss und dann selbsttätig eine
Voll-Copy des Implantatspeichers zieht."

?Der Einbruch selbst ist fairly easy: Das ist eine Klinik für Lebensmüde, nicht das
Zentrallabor von Zeta. Klar haben die da wertvolle medizinische Hardware und vermutlich genug Dorph, um die halbe Zone ins wohlverdiente Koma zu schicken, aber die Klinik-Security sollte wohl kein Problem sein. Die Gegend selbst, well, es IST der Gaslamp District, aber das nützt der Klinik nachts auch wenig, und die Einschläferung ist Abends. Irgendwie scheinen Selbstmörder ungern frühmorgens abkratzen zu wollen."

?Das Beste an dem Job ist aber die Bezahlung: Also, Beta Corp ist richtig geil auf die Daten, weiß aber, dass es keine Garantie gibt, dass die Copy überhaupt Verwertbares enthält. Trotzdem kann ich jedem von euch nach Abschluss des Jobs satte 750 cash auf Kralle zahlen. Nicht schlecht für zwei Tage Arbeit, würde ich sagen."

"Vorarbeit was Recherche und Scouting der Location angeht ist auch schon erledigt. Ich hab gestern bereits 2 Leute angeheuert, sich um den Job zu kümmern. Die haben die Location bereits abgecheckt, sich Pläne des Gebäudes besorgt und sich von dem Hack den kompletten Datatransfer von dessen Lieblings-Chatgroup rüberbeamen lassen."

"Hier ist die Adresse eines Cafés am alten Boston Square Garden - besser bekannt als
Nomad's Campground - wo die beiden auf euch warten und alles weitere mit euch
bekaspern werden."

"Well, see you, und good luck."

SYNOPSIS
Dieses letzte Abenteuer läuft gerade, ergo noch keine Synopsis Smilie


Undercoverfish


Ich bevorzuge mit meiner Gruppe einen Straßenstil auf niedrigem Niveau.
Wir haben zuletzt die Nightcity Storys und einige selbst entworfene Abenteuer gespielt.


scal

bei mir sinds meistens auch selbstdesignte Abentuer und ich bevorzuge auch eher den Straßenstil, als dieses High End Power Gaming Schnickschnack getue...
.Z. ist es jedoch ne (Ex)SWAT Kampagne...

_________________
The Moment Of Terror Was The Beginning Of Life

nemesis


Momentan ne ziemlich abgedrehte Kampagne ala "Konzernflüchtling meets Sprawl" mit Kulturschock. Als Gegenpol zu unseren bisherigen doch meistens entweder "haudrauf und weg" oder "Mission Impossible"-Szenarios, wo mir bis jetzt einfach die Interaktion gefehlt hat. Unsere Charaktere haben ziemlich viel Potential was das angeht und ich wollte das mal rauskitzeln.

_________________
... there is life in every pixel of reality...


Arkam

Die Personen
Kayleig Alice Parker: Ist eine hart arbeitende Managerin auf mittlerer Ebene von Mediatech einem aufstrebenden Medienkonzern. Sie sieht ihre Chance zum Aufstieg gekommen als ihr Vorgesetzter ihr den Auftrag gibt eine neuen Markt zu öffnen. Virtuelle Extrempornos wie Snuffer oder Kindersex sollen Mediatech besser auf dem Markt positionieren.
Nachdem sie durch einen Freund in der Materialausgabe MPs und Körperpanzerung statt Geschäftsunterlagen und Hintergrundinfos bekam dämmerte ihr langsam das dieser Markt andere Mittel erforderte.
Zum Glück hat sich Mediatech, wie so viele andere Konzerne auch, um die Rentenkasse des NCPD verdient gemacht so das die Sitte sie bei ihrem Kampf gegen die amoralischen Produzenten von Snuffer- und Pädiatriepornos unterstützen wird.
Victoria Bradford: Was treibt eine gut aussehende intelligente Frau in die Sitte des NCPD? Nun wenn deine kleine Schwester das Spielzeug von Luigo Tertami genmannt "Der Lutscher" gewesen ist und das Schwein heute noch lebt könnte dich dieser Job der Rache etwas näher bringen.
Naomi Sellers: Mrs. Sellers ist die Tochter des Chefs und ab jetzt Assistentin von Kayleig Alice Parker. Alles im Leben ist ein Geschäft aber auf der Straße könnte deine Unschuld oder dein Leben und nicht nur ein paar Bucks der Preis sein den du zu zahlen hast.

Was bisher passierte
Ein Informant meldet sich bei Victoria im Bodycount sitzt ein Kerl und erzählt er wolle den Lutscher umlegen.
Das "Bodycount" ist eine Inkneipe an der Grenze zur Kampfzone.Das "Bodycount" ist Innen mit einer Echtholzausstattung ausgestattet. Die Attraktion des "Bodycount" sind die Behälter in denen allerhand menschliche Überreste zu finden sind. Die Behälter selbst sind in matt poliertem Edelstahl gehalten und mit Klarplastfenstern ausgestattet. Dank dieser Behälter hat sich das "Bodycount" als Treffpunkt zwischen den kaltschneuzigsten Söldnern und Studenten und Wissenschaftlern etabliert.
Harald Jordan sitzt tatsächlich im Bodycount. Der 0/8/15 Typ sieht gar nicht so aus als hätte er die Courage und das Wissen dafür so einen Job zu organisieren. Aber wenn man einem Familienvater per Datachip zeigt wie seine Tochter in einem Snuffer erst die Unschuld, dann Körperteile und dann das Leben verliert kann das vieles ändern.

Nach Informationen aus Polizeikreisen hängt die Triade "Rote Hengste" im Snuffergeschäft drin. Eins ihrer Studios wurde medienwirksam hochgenommen.
Der Lutscher bekommt plötzlich Schutz von der NAV.
Phönix ein talentierter Netrunner (Int:10, Interface:10, Programmieren:10, Matrixwissen:6, Cyberdeck:8, Cyberdecktechnik:8, Deck mit 7 CPUs und Hochleistungssoftware) bietet seine Hilfe an fordert aber von Kayleig Alice Parker das sie die Welt etwas besser macht.
Auch der Frickler ein ehemaliger Bombenspezialist der IRA treibt sich in NC herum und irgendwer erzählt irgendwas von einer schmutzigen A-Bombe.

Aufgrund der langen Pausen zwischen zwei Terminen und einem Charakter der bei einem Umzug verloren ging sind wir bisher nicht intensiv zum Spielen gekommen. Auch unser Benmühen ein paar Regellücken entweder zu schließen oder wenigstens zu entschärfen haben das Abenteuer nicht beschleunigt.
Aber die Gruppe ist mit drei Stammspielern und zwei Nebenspieler klein genug damit intensiv gespielt wird.
Das Besondere ist das bisher alle Charaktere voll im System sind und die Konzerner teilweise eher wie die typischen Bösen in Cyberpunkabenteuern agieren. Das Thema Snuffer, also Pornos in denen Beteiligte getötet werden und Kinderpornographie sind sicher ausreichend düster wurden aber im Vorfeld schon mit den Spielern, alle zwischen 30-40 Jahren alt, abgesprochen und auch die Beziehungen der Charaktere zu diesem Thema wurden abgesprochen.
Ich hoffe so ein Szenario hin zu bekommen das auch von der moralischen Entwicklung der Charaktere und den Erfahrungen in den Grauzonen der Gesellschaft lebt.

Gruß Jochen


scal

wow, meine hochachtung Jochen. das ist niht gerade ein leichtes Thema.
Aber die eEntwicklung dre Charas würde mich auch weiterhin interessieren...

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The Moment Of Terror Was The Beginning Of Life
"Es gibt eine größere Dunkelheit als die, die wir bekämpfen ... Viel schwerwiegender als der Tod der körperlichen Materie ist der Tod der Hoffnung, der Tod der Träume, und vor dieser Gefahr dürfen wir niemals kapitulieren. Die Zukunft ist überall um uns herum. In der Phase des Übergangs wartet sie darauf, in der Phase der Erleuchtung neu geboren zu werden. Niemand weiß, wie die Zukunft aussieht und wohin sie uns führen wird. Nur eines wissen wir. Sie wird stets unter Schmerzen geboren."
  • (Buch) gerade am lesen:Walter Jon Williams-Hardwired
  • • (Buch) Neuerwerbung: Neal Stephenson-Confusion
  • • (Film) gerade gesehen: Jin-Roh
  • • (Film) als nächstes geplant: Ghost in the shell SAC

#2 raben-aas

raben-aas

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Geschrieben 06 Juni 2007 - 09:38

Zu der 2032-Kampagne (Schlips & Co.) gibt es eine neue Website, die auch das "erweiterte und aktualisierte Cyberpunk Setting" CYBERPUNK RELOADED 2.0.3.5. etwas umfassender (und auf deutsch) präsentiert:

http://www.i-doru.org/idoru_blog/


cyberpunk reloaded 2.0.3.5.

“Als Cyberpunk packst du die Technologie am Kragen und lässt dich mitzerren. Du hast Interface Plugs in den Handgelenken, Waffen in den Armen, Laser in den Augen, Biochip Programme im Hirn. Du wirst zu dem Auto, das du fährst, zur Waffe, die du feuerst †¦ mit Cyborgfingern öffnest du Computerschlösser, mit verbesserten Sinnen siehst du in die Zukunft.†

Diese Einleitung zum Cyberpunk 2.0.2.0. Rollenspiel gilt auch für das in diesem PDF geschilderte 2035-Setting. Noch mehr aber gilt folgendes Statement, aus dem gleichen Buch:

“Cyberpunks sind Überlebende in einer taffen, dunklen Welt, die jeden Tag vor Entscheidungen um Leben und Tod stehen. Wie sie diese treffen, wird darüber entscheiden, ob sie als bösartige Tiere durch eine zerstörte Welt streifen oder einen Rest ihrer Menschlichkeit bewahren werden. Cyberpunk Charaktere sind die Helden in einer beschissenen Situation, die versuchen, die Dinge zum Besseren (oder wenigstens Aushaltbaren) zu wenden. Egal, ob sie dafür Verbrechen begehen, gegen die Autoritäten wettern oder zum Mittel der Revolution greifen: Der archetypische Cyberpunk Charakter ist ein „Rebel with a cause“ †¦ Das ist die Essenz von Cyberpunk: Deinen Charakter spielen mit dem richtigen, verbitterten, zynisch-aber-idealistischen Style. Ob als Biker mit Lederhaut und Metallklauen oder Macher in Samt und Seide mit den besten Optik-Implantaten.†

Also, wenn Cyberpunk 2.0.3.5. in all den Essentials so ist wie Cyberpunk 2.0.2.0., warum dann überhaupt dieses File? Aus drei Gründen:

(1) Weil die Welt sich weiter dreht. Cyberpunk ist ein Genre aus den Achtzigern und frühen Neunzigern. Gleiches gilt auch für Cyberpunk 2.0.2.0. Nicht nur haben sich seitdem damalige Prognosen des technischen Fortschritts als völlig falsch erwiesen (wir warten auch 2006 noch auf Cyberware, haben dafür aber Handys, die billiger sind als 800 Euro und mehr können als die meisten viel größeren Chromebook-Tools), auch Geschichte, Wirtschaft, Mode, Music, Style haben sich - natürlich - ganz anders weiterentwickelt. Cyberpunk ist ein System, in dem die Edge des Neuesten eine tragende Rolle spielt. Also was liegt näher, als den Nostalgie-Part der ganzen Achtziger-Future zu trashen und das System zu revampen auf ein Cyberpunk, das die Zukunft vom heutigen Status Quo aus anpackt?

(2) Weil Cyberpunk stinkt. Und bevor jemand auf die Barrikaden geht: Dieses Statement kommt von Mike Pondsmith himself. Und zwar im Intro zu Cybergeneration. Dort heißt es (sinngemäß): „Wir schufen eine großartige Welt in Cyberpunk 2020, eine Welt voller Film Noir Romantik, betrügerischen Bad Guys, stylischen Killern, und verbitterten, zynischen Helden. Und wir sahen auf unser Werk, und wir sahen, dass es scheißegeil war. Aber dann schlich sich eine Schlange in den Garten Eden. Eine Große. Der durchschnittliche Cyberpunk-Charakter pendelte sich im Schnitt wie folgt ein: Mitte Zwanzig bis Mitte Dreißig, Profi (Solo, Nomade, Netrunner, Techie, egal), bis zu den Zähnen bewaffnet mit High-Tech Cyberware, militärischen Waffen, Aerodynes und Körperpanzerung. Er hat die Taschen voller Kohle für seine schlechten Angewohnheiten und ein Netz voller Connections, das Spiderman vor Neid erblassen lassen würde. Seine Gegner sind omnipotente, gesichtslose Konzerne mit Privatarmeen, bösen Plots und einem Etat mehrerer Kleinstaaten Während Cyberpunk um die Welt ging, konzentrierte sich das Spiel immer mehr auf Wummen, Vehikel und überdimensionale multinationale Powerplays.“ Was Talsorian daher mit CyberGeneration wollte, war, zum einsamen Helden mit der Pistole in der Hand zurückzukehren, der sich mehr oder weniger ohnmächtig einer Welt entgegen sieht, die mit Volldampf zur Hölle fährt. Oder dort bereits angekommen ist. Und hätte man - meine Meinung - bei CyberGeneration auf diese Technomagischen Superpowers der Charaktere verzichtet, hätte man exakt das durch die neuen Elemente des Systems - die ISA und deren Handlanger - auch erreichen können. Hoffnungen, dass Cyberpunk v3 das ersehnte Hybrid aus den besten Elementen von Cyberpunk 2020 und CyberGeneration wäre, haben sich - für mich und einige andere - leider(!) nicht erfüllt. Stattdesen wurde das Schlechteste aus CyberGeneration - eben die kewlen Naniten-Powerz - genommen und auf Manga-Art übersteigert. Verdammt! Alles muss man selber machen!

(3) Weil Punx not dead ist. Wenn Cyberpunk 2020 outdated, CyberGenerations zu fantastic ist und v3 erst Recht, man aber auch nicht Shadowrun spielen will, was bleibt da? Natürlich: Eines der Dutzend anderen Cyberpunk-Rollenspiele spielen. Gibt ja genug davon. Oder einfach mal Cyberpunk als Genre begraben und wieder mehr Fantasy zocken. Das ist aktuell eh viel mehr trendy. Beides ist für Cyberpunk-Enthusiasten keine Option. Erstens, weil Cyberpunk 2020 das Original ist und es zur Mentalität des Punks gehört, keine billigen (oder überteuerten) Mode-Spin-Offs zu kaufen. Geschweige denn zu spielen. Zweitens, weil kein Setting so dicht am Genre Cyberpunk, an Neuromancer und Hardwired dran ist wie Cyberpunk 2020 (wie Pondsmith sagt: „Ich klaue nur von den Besten“). Drittens, weil kein System cooler, düsterer, zynischer und hoffnungsloser und dabei so beklemmend „real“ und „eng“ an der abgefackten real world ist wie CP2020. Und Viertens: Weil die Dunkle Zukunft keineswegs passé ist. Denn wir leben schon mitten in ihr.

Was also will dieses Setting „Cyberpunk 2.0.3.5. Ganz einfach: Das Beste aus 2020 bewahren, den einsamen Helden mit der Knarre in der Hand zurück bringen, den Film Noire Touch wieder beleben und die besten und düstersten Ideen aus CyberGeneration mit aktuellsten Trends, Prognosen und Styles zu EINEM neuen Game bzw. EINEM neuen Setting zu verschmelzen.

Cyberpunk 2.0.3.5. ist kein eigenständiges Game. Um das Setting zu nutzen, braucht man die Cyberpunk 2.0.2.0. Grundregeln und am Besten auch einige Supplements. Auch das Grundregelwerk von CyberGeneration zu besitzen, ist gewiss kein Nachteil. Schon der Inspiration wegen.

Die Welt von 2035 ist eine dystopische, dunkle Zukunft. Die aber auf den ersten Blick (in der richtigen Gegend) gar nicht so fundamental anders scheint als unsere Welt. Alles scheint sehr sauber, sehr geordnet zu sein. Doch unter der Oberfläche brodelt es. Jenseits der feinen Konzern Boulevards lockt die Outside. Das Reich derer, die das System vergessen hat. Vergessen will.

Willkommen an der neuen Edge.

Bearbeitet von raben-aas, 06 Juni 2007 - 09:46.


#3 Gast_Gast_Arkam_*_*

Gast_Gast_Arkam_*_*
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Geschrieben 02 Dezember 2007 - 22:16

Hallo zusammen,die Geschichte mit dem Lutscher ging leider etwas unspektakulärer als gedacht zuende.Die feinen Verästelungen der M3 Konzernpolitik und der dauernd schwelende Konflikt zwischen den Konzernerinnen was die moralische bzw. finanzielle Bewertung anging bremsten das Abenteuer stark aus.Am Ende wurde noch ein entführtes Mädchen befreit und die Geschichte verlief sich.Zum Glück war es nicht so schlimm das meine Spieler ausgestiegen sind.Nach den Ereignissen um den Lutscher ist jetzt erste Mal ein ganz tiefes Profil angesagt. Von da aus kam das Angebot in einem künstlichen Unterwassertouristenhabitat Ermittlungen zu führen durchaus verlockend.Aber bald schon sammelten sich die Ungereimtheiten. Eine asiatische Terrorgruppe sprach eine Warnung aus ohne aber forderungen zu stellen. Die Mediendatenbanken der Station wurden gehackt aber nur die Größe einiger Fische geändert. Es fand ein Angriff mit einem Mini-U-Boot auf die Station das von Gehirmimplantat gesteuerten Piloten gesteuert wurde.Noch haben die Charaktere keine Ahnung worum es geht. Im nächsten Spielabend werden sie feststellen das eine fachistisch asiatische Gruppe mit einem Virus gegen Nichtasiaten im großen Maßstab vorgehen will.Neben Kayleig Alice Parker (Konzernerin) und Victoria Bradford (Polizistin) ist diesmal noch Yuki Livingston dabei. Miß Livingston ist eine weibliche Rocksterin deren letzten Mißerfolge jetzt ausgebügelt werden müssen. Ansonsten besteht die Gefahr das Miß Livingston demnächst in einer Fleischbude als Püppchen oder in einer Organbank auftaucht.Gruß Jochen


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