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[FF-Klatsch] Anti-Amerikanismus


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148 Antworten in diesem Thema

#31 Jakob

Jakob

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Geschrieben 08 Juli 2007 - 18:13

Ich würde mich als Minarchisten bezeichnen. Und das mit dem Marxismus ist okay, so lange Du nicht der Ansicht bist, dass man die Kapitalisten von dieser Weisheit mit Gewalt beglücken müsste. Jeder Marxist soll seine selbstbestimmte sozialiste Kommune der sozialen Gerechtigkeit leben dürfen, so lange ich nicht daran gehindert werde, stinkreich zu werden. Dirk, der jetzt noch fix online ein paar Boll-Aktien kauft, die sind gerade günstig

Argh, nein! Ich will bitte NICHT in einer Kommune leben! (Das wäre auch nur schwer mit einer marxistischen Weltsicht vereinbar, da geht's schließlich um eine Kritik der politischen Ökonomie, also um die Veränderung der Gesellschaft, nicht um Biobrötchen und Hausplena ...) Da würde ich doch lieber die Kapitalisten mit der Erkenntnis beglücken, dass der Kapitalismus eigentlich niemandem auf Dauer gut tut, da die Kapitalisten ihm ja nun ebenso elend unterworfen sind wie die Ausgebeuteten. Aber kannst beruhigt sein, Diboo, mir fehlen dazu sowohl die Mittel als auch die Bereitschaft, mich mit Leib und Leben dafür einzusetzen, was wohl leider nötig wäre ...
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#32 Diboo

Diboo

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Geschrieben 08 Juli 2007 - 18:18

Aber kannst beruhigt sein, Diboo, mir fehlen dazu sowohl die Mittel als auch die Bereitschaft, mich mit Leib und Leben dafür einzusetzen, was wohl leider nötig wäre ...

Komm, Jakob, ich arbeite echt hart an meinem Feindbild, da kannst Du mir nicht so dazwischen funken!

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#33 Gast_Frank W. Haubold_*

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Geschrieben 08 Juli 2007 - 18:23

Echt? Die Ablehnung des Überwachungsstaates a la Schäuble, die Forderung nach rechtlicher Gleichstellung etwa der Homo-Ehe und nach Abschaffung von Berufsverboten ist für Dich ein Gruselkatalog? Was bist Du denn für ein komischer Linker?

Mmmh, vermutlich bin ich gar keiner. :) Nicht alles, was Schäuble will, ist paranoider Unfug (nur 80%). Gegen terroristische Angriffe kann sich der Bürger selbst kaum wehren, also ist hier der Staat gefragt. Ich habe nichts gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften, aber "Ehe" ist m. E. etwas, das damit nichts zu tun hat. Und Berufsverbote gegen Rechts- und Linksextremisten halte ich im öffentlichen Raum (z. b. in Schulen) für unerläßlich. Wieso sollten Deiner Ansicht nach Stalin und Pol Pot ungestraft verherrlicht werden dürfen? Gruß Frank

#34 Rusch

Rusch

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Geschrieben 08 Juli 2007 - 18:29

Ja, warum auch? Warum sollten wir etwas gegen die aggressivste und brutalste Militärmacht der Menschheitsgeschichte haben? Warum sollten wir etwas gegen eine Nation haben, die auf Völkermord und Sklaverei aufgebaut wurde

Hm, haben das nicht alle einflußreichsen Staten in Europa auch gemacht? Nimm England, Spanien, Portugal, Holand, Dänemark, UK und natürlich auch Deutschland. Wir haben alle unsere sehr schmutzigen Seiten der Geschichte. Mit der Vergangenheit zu argumentieren ist falsch, denn da müssten wir uns selbst gleich von jeglicher Diskussion disqualifizieren.

und quer durchs Zwanzigste Jahrhundert in aller Welt Diktatoren unterstützt und demokratisch gewählte Regierungen gestürzt hat? Warum sollten die Europäer etwa dagegen haben, wenn die USA Gauner wie Saddam Hussain oder Osama bin Laden erst aufbaut und von uns später den Einsatz von Truppen und Steuergeldern fordert, um diese Gauner wieder loszuwerden?

Ich gestehe, dass ich zu jung bin, bzw. dass ich mich zu wenig mit dem Wahnsinn genannt kalter Krieg beschäftigt hatte. Es war ja nicht nur die Bedrohung durch den nuklearen Holocaust, der uns alle in Furcht versetzte (und das habe ich noch sehr wohl mitbekommen), sondern auch der Idiologische Konflikt in vielen Ländern der Erde, in dem man gnadenlos taktiert hatte und lieber mal eine Demokratie zur Diktatur werden lies, bevor das Volk eine komunistische Republik ausrufen konnte. Ganz ehrlich: Die ganze Scheiße, die zwischen 1945 und 1989 so lief ist bis heute noch nicht aufgearbeitet und man wartet wohl noch, bis alle Beteiligen das zeitliche gesegnet haben. Letzten Endes aber waren es nicht die Amerikaner alleine.

Und natürlich: warum sollte irgendjemend auf der Welt sich daran stören, daß der niveaulose Dreck für Hirnamputierte, made in USA, inzwischen den ganzen Globus überschwemmt und überall einheimische Kulturleistungen verdrängt? Gegen all das habe ich natürlich auch nichts. Ich bin auch, was die Zukunft dieser strahlenden Nation angeht, äußerst zuversichtlich. Vielleicht wird in den nächsten Jahrzehnten wirklich passieren, was in den USA schon seit langem diskutiert wird, und man legt sich mit China an. Nur zu - wahrscheinlich ist das unsere einzige Hoffnung, den perversen Abschaum, der sich im militärisch-industriellen Komplex der USA zusammengerottet hat, doch noch loszuwerden und der Weltgeschichte eine Wendung ins Positive zu geben.

Naja, dann müssen halt die einheimischen Kulturleistung besser werden. Und: Auch Deutschland lebt vom Rüstungsexport. Tatsächlich, wenn Du das auf Einwohner runterbrichst, stehten wir den Amis in nichts nach. Auch wir verkaufen Panzer, Raketen und all das ganze Zeug. Zu glauben, die Waffen werden nur zur Friedensicherung genutzt ist ganz schön naiv. Also, wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen.

Bearbeitet von Rusch, 08 Juli 2007 - 18:30.


#35 Gast_Michael Iwoleit_*

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Geschrieben 08 Juli 2007 - 18:36

Und das mit dem Marxismus ist okay, so lange Du nicht der Ansicht bist, dass man die Kapitalisten von dieser Weisheit mit Gewalt beglücken müsste. Jeder Marxist soll seine selbstbestimmte sozialistischee Kommune der brüderlichen Gerechtigkeit leben dürfen, so lange ich nicht daran gehindert werde, stinkreich zu werden. Dirk, der jetzt noch fix online ein paar Boll-Aktien kauft, die sind gerade günstig

Na, da weiß man doch gleich, wo der Hase läuft. Ich nehme an, Du verstehst unter Freiheit, daß niemand einschreiten kann, wenn - wie es in unserem Lande zur Zeit geschieht - eine immer unverschämtere Schicht von Absahnern und Ausbeutern (das Gesundheitswesen ist ein schönes Beispiel) die gesamte Volkswirtschaft ausplündert. Du findest wahrscheinlich auch nichts dabei, wenn Management-Parasiten sich gegenseitig Milllionenbeträge in den Hintern schieben, wenn Unternehmen trotz Milliardengewinnen tausende Stellen abbauen (Du bist ja gegen Kündigungsschutz). Dagegen vorzugehen, würdest Du sicher als eine Einschränkung der Freiheit werten. Oh doch, ich finde schon, daß Leute wie Du daran gehindert werden sollten, stinkreich zu werden. Solang auf der Welt täglich fünfzigtausend Menschen verhungern, solang Millionen Menschen in unserem Lande an der Grenze der Verarmung leben, solang alte Menschen nicht mehr versorgt werden, weil eine Gesellschaft, die sich gleichzeitig ein Haufen arbeitsscheues Bonzenpack leisten kann, dafür kein Geld mehr ausgeben will - solang hast Du und auch sonst niemand ein Recht, Reichtümer aufzuhäufen. Nebenbei bemerkt: Es gibt keine widerlicheren Abzocker als Aktienspekulanten. Ist Dir noch nicht aufgefallen, daß den Volkswirtschaften weltweit ungeheuerer Schaden durch Spekulanten zugefügt wird, die mit virtuellen Werten operieren? Meinst Du, das Geld, das mit solchen Geschäften gemacht wird, fällt vom Himmel? Die Zeche zahlen andere. Apropos Freiheit: Entspricht es auch Deinen Vorstellungen von Freiheit, daß die USA Atomwaffen besitzen darf, der Iran aber nicht? Gruß MKI

#36 Rusch

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Geschrieben 08 Juli 2007 - 18:36

Nachtrag: Die Aussagen in dem Thread zu amerikanischen Kulturgütern sind voller Antiamerikanismus. "Ich weiß zwar nicht wieso, aber alles was aus den USA kommt ist Scheiß: Die Politik, die Waren, die Kultur.Die Frage, die ich mir stellt: Was hat so eine Sicht ausgelöst. Das war ja nicht erst seit dem Irakkrieg schon so, sondern auch vorher. Und kommt mir nicht mit Moore: Dieser ist ein extrem Populist, der den Leuten auch mal gerne die Worte in dem Mund umdreht. Und die Werke von Moore - vorsicht ironie - entstammen auch aus der Feder eines Amerikaners.

#37 Diboo

Diboo

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Geschrieben 08 Juli 2007 - 18:38

Mmmh, vermutlich bin ich gar keiner. :)

Jetzt wirst Du langweilig. :P

Raum (z. b. in Schulen) für unerläßlich. Wieso sollten Deiner Ansicht nach Stalin und Pol Pot ungestraft verherrlicht werden dürfen?

Sicher. Warum nicht? Meinung ist Meinung. So lange die Verherrlicher sich nicht anschicken, die entsprechenden Systeme und Praktiken installieren zu wollen, sollen sie verherrlichen, wen sie wollen.

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#38 Diboo

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Geschrieben 08 Juli 2007 - 18:53

unverschämtere Schicht von Absahnern und Ausbeutern (...) ausplündert. (...) Management-Parasiten sich gegenseitig Milllionenbeträge in den Hintern (...) ein Haufen arbeitsscheues Bonzenpack (...) Nebenbei bemerkt: Es gibt keine widerlicheren Abzocker als Aktienspekulanten.

Das meinte ich mit "Schaum vor dem Mund". He Michael, Du bist doch Schriftsteller, das kannst Du bestimmt besser.

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#39 simifilm

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Geschrieben 08 Juli 2007 - 18:56

Das meinte ich mit "Schaum vor dem Mund". He Michael, Du bist doch Schriftsteller, das kannst Du bestimmt besser.

Für einmal muss ich Diboo recht geben. Um ernst genommen zu werden, sollten aus der (berechtigten) Kritik Vokabeln wie "Bonzenpack" und "Parasiten" entfernt werden. Das erinnert mich zu sehr an vergangene ungute Zeiten.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#40 Gast_Michael Iwoleit_*

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Geschrieben 08 Juli 2007 - 19:06

Hm, haben das nicht alle einflußreichsen Staten in Europa auch gemacht? Nimm England, Spanien, Portugal, Holand, Dänemark, UK und natürlich auch Deutschland. Wir haben alle unsere sehr schmutzigen Seiten der Geschichte. Mit der Vergangenheit zu argumentieren ist falsch, denn da müssten wir uns selbst gleich von jeglicher Diskussion disqualifizieren.

Ganz richtig, die europäische Kolonialmächte haben die halbe Welt jahrhundertelang mit Terror und Gewalt überzogen. Aber es ist ein Irrtum, zu glauben, daß wir hier von der Vergangenheit reden. Fast alle kriegerischen Konflikte auf der heutigen Welt sind, genau besehen, Nachwirkungen der europäischen Kolonialzeit, und viele werden vom Westen immer noch fleißig geschürt. Nehmen wir Afrika: Die füheren Kolonialreiche wurden zwar in die Unabhängigkeit entlassen, aber zurückgeblieben ist ein von ethnischen Konflikten zerrissener Kontinent, der heute als schöner Absatzmarkt für europäische Rüstungsexporte dient. Wie weit der Einfluß des Westens geht, sieht man doch schon daran, daß in Nigeria auf Betreiben von Shell-Öl der oppositionelle Schriftsteller Ken Saro-Wiwa hingerichtet wurde. Vor einigen Jahren war Ex-Bundeskanzler Schröder auf Staatsbesuch in Namibia und hat sich zwar für die Greul während der Kolonialzeit entschuldigt, aber klargestellt, daß Deutschland natürlich keine Entschädigung zahlen kann. Was mir schon ein wenig zu denken gibt - immerhin gibt Deutschland jährlich immer noch 200 Millionen Euro für Rentenzahlungen an russische Kriegsversehrte aus, die im Zweiten Weltkrieg auf Seiten der Nazis gekämpft haben. Was ich damit sagen will: Man kann die Vergangenheit nicht ungeschehen machen, aber der Westen hätte genug Möglichkeiten, ihre Folgen abzumildern. Stattdessen verschlimmern wir sie, und deshalb muß immer wieder über die Vergangeheit geredet werden. Gruß MKI

#41 Gast_Michael Iwoleit_*

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Geschrieben 08 Juli 2007 - 19:26

Das meinte ich mit "Schaum vor dem Mund". He Michael, Du bist doch Schriftsteller, das kannst Du bestimmt besser.

Wenn's ich noch treffender formulieren würde, wäre das nicht mehr stubenrein. Wenn Typen wie die Alllianz-Manager tausende Stellen abbauen wollen, sich selbst aber Millionengehälter genehmigen, welches Wort wäre da eigentlich angemessener als "Parasit"? Diese Typen schaffen harte Verhältnisse, warum sollen mir dann ein paar harte Worten nicht erlaubt sein? Das hat nichts mit "Schaum vor dem Mund" zu tun, sondern ist eine völligr angemessene Empörung über eine Schicht von Leuten, die sich einen Dreck um die Allgemeinheit scheren. Ich find's immer wieder erstaunlich: Jeder kleine Sozialhilfebetrüger, der ein paar hundert Euro abzockt, wird als Sozialparasit beschimpft. Aber die wirklichen Parasiten in unserem Land darf man nicht so nennen? Ja, stimmt, ich beschimpfe diese Typen, ich hasse sie wie die Pest. Es gibt Menschen, die Haß verdient haben. Im übrigen stößt Du Dich an ein paar Worten, aber auf meine Argumente gehst Du gar nicht ein. Beantworte nur mal eine Frage: Wieso ist Geld für Managergehälter in Millionenhöhe da, während Krankenkassen gleichzeitig darüber diskutieren, alten Menschen lebensrettende Operationen nicht mehr zu bezahlen? Auf solche Fragen gibst Du nie eine Antwort. Gruß MKI

#42 Skydiver

Skydiver

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Geschrieben 08 Juli 2007 - 21:38

Nebenbei bemerkt: Es gibt keine widerlicheren Abzocker als Aktienspekulanten. Ist Dir noch nicht aufgefallen, daß den Volkswirtschaften weltweit ungeheuerer Schaden durch Spekulanten zugefügt wird, die mit virtuellen Werten operieren? Meinst Du, das Geld, das mit solchen Geschäften gemacht wird, fällt vom Himmel? Die Zeche zahlen andere.

Doch.. Hedge-Fond-Profiteuren, Drogenbosse, Folterknechte, Waffenhändler und Leute die Aids-Medikamente für die dritte Welt unbezahlbar machen. Politiker denen Opfer in der Zivilbevölkerung als akzeptabler Preis für jeden Scheiss gelten†¦ Da fallen mir noch bestimmt einige ein†¦

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#43 Skydiver

Skydiver

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Geschrieben 08 Juli 2007 - 22:32

Und kommt mir nicht mit Moore: Dieser ist ein extrem Populist, der den Leuten auch mal gerne die Worte in dem Mund umdreht. Und die Werke von Moore - vorsicht ironie - entstammen auch aus der Feder eines Amerikaners.

Na und†¦? Muss das Tierchen schön lieb, stubenrein und handzahm sein um ernst genommen zu werden? Jeder Politiker nutzt Polemik als mittel der Rhetorik. Aber von einem Michael Moore verlangt man Eloquenz und vornehme Zurückhaltung? Das Ist doch pure Heuchelei. Oder schlimmer: nur ein weiteres weniger rhetorisches Mittel um einen Kritiker unglaubwürdig zu machen. Man schütze mich vor einem Polt oder Hildebrandt der sich in political correctness übt. Und was die Amerikaner angeht†¦ So habe ich einige Geschäftspartner und Touristen kennen gelernt. Bis auf wenige Ausnahmen war keiner ausgesprochen unsympathisch und viele sehr freundlich. Ihnen allen waren jedoch recht seltsame Vorstellungen von Europa gemeinsam. Auch ihre Mentalität war mir fremd. Stets überaus „praktisch“, direkt und relativ kompromisslos. Kein Einzellfall waren Arbeitskollegen, abkommandiert aus der Firmenzentrale in Gottes gelobtem Land, um den faulen „White Niggers“ mal das Arbeiten beizubringen. Pech für die, die nach einigen Monaten eingesehen haben dass in Europa keine schlechtere Arbeit als in den USA geleistet wird. Noch mehr Pech für die, die sich Elemente der Mentalität des Gastlandes angenommen haben. Die waren dann für das Geschäftsleben in den USA nicht mehr tauglich. Ihnen wurde die Rückkehr in die Zentrale verweigert oder sie haben sich gleich einen neuen Job in Europa gesucht. Mit Erfolg übrigens. Es hat nämlich Vorteile mehrere Kulturen zu verstehen ohne sie herabzuwürdigen.

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#44 Pogopuschel

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Geschrieben 08 Juli 2007 - 23:44

Dirk, der jetzt noch fix online ein paar Boll-Aktien kauft, die sind gerade günstig

Damit meinst du doch nicht etwa "Uns Uwe". Deutschlands größter Kulturexport. :lol:

Apropos Freiheit: Entspricht es auch Deinen Vorstellungen von Freiheit, daß die USA Atomwaffen besitzen darf, der Iran aber nicht?

Ein Land dessen Präsident einem anderen Land mit auslöschung droht sollte keine Atomwaffen besitzen. Wobei ich schon nachvollziehen kann, warum sie welche haben wollen. Welchen Vorteil das bringt zeigt ja das Beispiel Nordkorea. Gruß Markus

#45 Diboo

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Geschrieben 09 Juli 2007 - 05:46

Damit meinst du doch nicht etwa "Uns Uwe". Deutschlands größter Kulturexport. <_<

Doch natürlich. Ich bin doch hier der Neokonservative, wie Frank H. festgestellt hat. Da muss ich doch was für die deutsche Kulturförderung tun :lol:

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#46 Diboo

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Geschrieben 09 Juli 2007 - 06:10

Im übrigen stößt Du Dich an ein paar Worten, aber auf meine Argumente gehst Du gar nicht ein. Beantworte nur mal eine Frage: Wieso ist Geld für Managergehälter in Millionenhöhe da, während Krankenkassen gleichzeitig darüber diskutieren, alten Menschen lebensrettende Operationen nicht mehr zu bezahlen? Auf solche Fragen gibst Du nie eine Antwort.

Du hast keine Argumente vorgebracht, sondern einzelne Beispiele. Das ist eine beliebte, aber letztlich unbefriedigende Diskussionsweise, wenn ich wollte, könnte ich auch immer Beispiele für das Gegenteil finden, so komplex ist die Realität halt. Und damit hat man dann nichts gewonnen. Mit Jakob könnte ich diskutieren, denn der hat seine ideologische Grundlage klar und kann auf dieser argumentieren. Es wäre sicher anstrengend - ich selbst halte Marx für nicht viel mehr als einen eher mittelmäßigen Nationalökonom -, aber es gäbe zumindest einen groben Orientierungsrahmen, den ich intellektuell nachvollziehen könnte. Auch diese Diskussion würde aufgrund des beinahe theologischen Charakters marxistischer Argumentationen letztlich zu nichts führen, aber ich wüsste dann zumindest, warum dieses Ergebnis zu erwarten gewesen ist. Du reihst Beispiele aneinander und stellst auf der Basis Behauptungen auf, als ob diese dadurch falsifiziert seien. Darüber hinaus diskutierst Du von mehr oder weniger unausgesprochenen, aber "gemeinten", Grundbehauptungen aus, die ich bereits in Frage stellen würde, z. B. dass Ökonomie auf einem Nullsummenspiel beruhe (also: was ich mehr habe, hat ein anderer weniger), was ich bestreiten würde. So lange Du aber nur apodiktisch argumentierst, bist Du prinzipiell unangreifbar, wozu also die Mühe? Der einzige Punkt, an dem ich tatsächlich konkret einsteigen könnte, wäre die Frage nach den Auswirkungen des Kolonialismus in Afrika, leider hast Du auch hier die alte Mär von "an den derzeitigen Zuständen ist nur die Kolonialzeit schuld" propagiert. Ich arbeite seit fast 20 Jahren beruflich zu und mit afrikanischen Staaten und habe die Erfahrung machen müssen, dass dies eine derartig geliebte, innig umarmte und hochgeschätzte Methode ist, alles, was in afrikanischen Staaten schief läuft, zu exkulpieren, dass es auch hier meist wenig Sinn macht, dagegen zu argumentieren. Das hängt natürlich auch mit einem wunderschönen, inhärenten Rassismus der Linken zusammen: Ich habe manchmal den Eindruck, dass die Erfolge und positive Entwicklungen gar nicht sehen wollen, weil damit ihr sorgsam gepflegtes Weltbild und Erklärungsmuster ins Wanken geraten würde. Also muss es Afrika unbedingt schlecht gehen, damit man einen Grund hat, sich selbst zu geißeln. Das ist mir zu platt.

Bearbeitet von Diboo, 09 Juli 2007 - 06:12.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
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#47 Rusch

Rusch

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Geschrieben 09 Juli 2007 - 11:36

Nein, tun wir nicht. G.W.Bush muss einsehen, dass er nicht der alleinige Weltherrscher ist für den er sich in maßloser Selbstüberschätzung hält.

Ich fragte nicht, ob wir George W. Bush unrecht tun (hier ist die Antwort klar), sondern ob wir den Amerikanern unrecht tun. Manchmal ist es echt Peinlich, dass wir uns selbst ad absurdum führen, wenn wir sagen: Alle Amis sind naiv und Waffenfetishisten. Das ist fast so, als wenn ein Amerikaner sagt: Alle Europäer sind gleich und wir wissen alle, dass dem nicht so ist.

#48 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 09 Juli 2007 - 12:24

Ich fragte nicht, ob wir George W. Bush unrecht tun (hier ist die Antwort klar), sondern ob wir den Amerikanern unrecht tun.

Im Vorfeld des Irak-Kriegs war sich ein Großteil der deutschen Journalisten in der harschen Kritik an der Bush-Administration einig. Immer kam aber auch der Hinweis, daß man das amerikanische Volk nicht mit dieser Administration gleichsetzen dürfe. Der Krieg selbst war - nach der großen Mehrheit der Völkerrechtler - ein Verbrechen. Der damalige UNO-Generalsekretär Kofi Anan bezeichnete den Krieg eindeutig als illegal. Man könnte die Frage stellen, was illegales Töten ist, und zu der Antwort "Mord" gelangen. Man könnte sich fragen, inwieweit es unangemessen ist, den Initiator dieses Verbrechens als Massenmörder und Schreibtischtäter zu bezeichnen. Nach der Wiederwahl Bushs im Jahre 2004 waren die deutschen Journalisten sehr still, geradezu tötlich still. Was hätte man auch zu der Mehrheit des amerikanischen Wahlvolks sagen können? Die Unvernunft von Millionen kann einen stumm machen. Die Demokratie besitzt keine eingebaute Sicherung, den gröbsten Unfug zu verhindern. Gruß, Guido

#49 Rusch

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Geschrieben 09 Juli 2007 - 13:49

Im Vorfeld des Irak-Kriegs war sich ein Großteil der deutschen Journalisten in der harschen Kritik an der Bush-Administration einig. Immer kam aber auch der Hinweis, daß man das amerikanische Volk nicht mit dieser Administration gleichsetzen dürfe. Der Krieg selbst war - nach der großen Mehrheit der Völkerrechtler - ein Verbrechen. Der damalige UNO-Generalsekretär Kofi Anan bezeichnete den Krieg eindeutig als illegal. Man könnte die Frage stellen, was illegales Töten ist, und zu der Antwort "Mord" gelangen. Man könnte sich fragen, inwieweit es unangemessen ist, den Initiator dieses Verbrechens als Massenmörder und Schreibtischtäter zu bezeichnen. Nach der Wiederwahl Bushs im Jahre 2004 waren die deutschen Journalisten sehr still, geradezu tötlich still. Was hätte man auch zu der Mehrheit des amerikanischen Wahlvolks sagen können? Die Unvernunft von Millionen kann einen stumm machen. Die Demokratie besitzt keine eingebaute Sicherung, den gröbsten Unfug zu verhindern. Gruß, Guido

Nun, das ist etwas, dass man den Amerikanern vorwerfen kann: Ihr Politikmüdigkeit (wobei es bei uns nicht viel besser ist). Wenn man gezielt die Leute anspricht so wird nicht selten gesagt, dass eine Stimme eh nichts zählt (eigentlich eine ziemlich Dumme Sichtweise). Man kann aber in gewissen Rahmen auch das Wahlsystem für diese Einstellung Verantwortlich machen. Welchen Sinn hätte es denn, in Texas für die Demokraten zu stimmen? Eben. Wenn bei uns knapp 50% Stimmen, die abgegeben werden, in den Orkus gekippt werden würden, würden wir uns auch überlegen, ob wir zur Urne gehen.

Da die USA so eine Art Demokratie ist stützt wohl auch die Mehrheit den Präsidenten, von daher.....natürlich kann man schwerlich alle Leute über einen Kamm scheren, aber Grundtendenzen lassen sich halt schwer verleugnen. zB. Waffenlobbyismus, Umweltzerstörung....

Aber genau das hat ja Guido und auch manch anderer seiner Vorredner angezweifelt. Theoretisch wäre sogar möglich, dass ein Präsident mit nur 25% aller abgegebenen Stimmen zu Präsident gewählt wird. Mit diesem ganzen Wahlmänner Mist kann so etwas passieren. Wirklich bitter finde ich, dass dem Wähler eigentlich nur zwei Parteien zu Wahl stehen. Selbst wenn eine dritte Fraktion 30% der Stimmen in einem Wahlkreis bekommen würde, stellte doch eine der beiden großparteien die Wahlmänner. Und da beide Parteien seit weit über 100 Jahren abwechselnd an der Macht sind, ist die Bereitschaft, sich von Bürgern in die Suppe spucken zu lassen, sehr gering geworden. Was den einzelnen Bürger bewegt ob sie Umweltschutz wünschen oder Armutsbekämpfung ist eher nachrangig. Also: Man wählt zwar einen von zwei Kandidaten, aber damit hat es sich schon. Von der Warte aus betrachtet haben die Amerikaner die schwächste Demokratie (oder die gemäßigste Diktatur :rolleyes: )

#50 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 09 Juli 2007 - 14:29

ZITAT(Jonas Hoffmann)
Da die USA so eine Art Demokratie ist stützt wohl auch die Mehrheit den Präsidenten, von daher.....natürlich kann man schwerlich alle Leute über einen Kamm scheren, aber Grundtendenzen lassen sich halt schwer verleugnen. zB. Waffenlobbyismus, Umweltzerstörung....


Aber genau das hat ja Guido und auch manch anderer seiner Vorredner angezweifelt.


Nein, ich glaube, ich bin hier mißverstanden worden. Es ist bei mir doch schon der erschauernde Blick auf das "Wahlvolk". Ich finde es beängstigend, daß es einen GehWeh Busch wiederwählen konnte. Aber das ist wohl weniger typisch amerikanisch als typisch "völkisch". Und bevor man mir "Elitarismus" vorwirft, riskiere man einen kurzen Blick in die Geschichte. Unbildung und Armut machen ein Volk manipulierbar. Bei den Amerikanern reicht Unbildung: Die Desinformationspolitik des Pentagons brachte es zuwege, daß eine Mehrheit der Amerikaner der festen Überzeugung war, Saddam Hussein hätte den Anschlag auf die beiden Krämer-Türme initiiert. Jeder US-Amerikaner hätte es besser wissen können. Unsere Demokratien sind Demokratien von Bild-Zeitungs-Lesern. Und daß man bei den je Herrschenden einen größeren Eifer hätte ausmachen können, das Ideal der Aufklärung zu verwirklichen, konnte ich bislang nicht bemerken.

Gruß, Guido

#51 Pogopuschel

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Geschrieben 09 Juli 2007 - 14:30

Nun, das ist etwas, dass man den Amerikanern vorwerfen kann: Ihr Politikmüdigkeit (wobei es bei uns nicht viel besser ist). Wenn man gezielt die Leute anspricht so wird nicht selten gesagt, dass eine Stimme eh nichts zählt (eigentlich eine ziemlich Dumme Sichtweise). Man kann aber in gewissen Rahmen auch das Wahlsystem für diese Einstellung Verantwortlich machen. Welchen Sinn hätte es denn, in Texas für die Demokraten zu stimmen? Eben. Wenn bei uns knapp 50% Stimmen, die abgegeben werden, in den Orkus gekippt werden würden, würden wir uns auch überlegen, ob wir zur Urne gehen.

Das schlimme ist ja das diese Stimmen nicht im Orkus landen, sondern den Republikanern angerechnet werden. Umgekehrt ist es natürlich genauso unfair. Mit der Wiederwahl von Bush haben mich "die Amerikaner" - dieses Mal verallgemeinere ich - schwer enttäuscht. Ich bin aber schon sehr gespannt auf die nächste Wahl. Bei den bisherigen Kandidaten ist noch keine Katastrophe wie Georgie dabei, aber auch keiner der bei mir einen guten Eindruck hinterlässt. John McCain glänzt durch verbale Ausfälle. Guilliani ist mir als Bürgermeister von New York zu hart gewesen. Und den demokraten fehlt ein Politiker mit Rückrat. Al Gore sollte wirklich nochmal kandidieren. Markus

#52 Rusch

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Geschrieben 09 Juli 2007 - 15:11

Das ist ein weiterer Punkt: Die Amerikaner wählen nicht ein Programm sondern eine Person. Bei uns kann es mal sein, dass wir den Spitzenkandidaten nur schwer tragbar finden und aber grundsätzlich mit der Partei identifizieren. Oder eine Partei nicht wählen obwohl man eigentlich den Kandidaten schwer in Ordnung findet. In den Staaten habe ich das Gefühl, alles dreht sich nur um zwei Köpfe, die Scheißhausparolen ablassen.

#53 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 09 Juli 2007 - 16:13

Veraltete Sitten und Gebräuche gehören einfach verändert, dazu sind sie nicht fähig.

:rolleyes: Muhaha, wir selbst sind doch auch dazu nicht fähig: Die deutsche Schornsteinfegerverordnung von 1935 läßt zu, das ein schwarzer Mann für`s Nichtstun kräftig abkassiert, das deutsche Apothekengesetz(noch älter) schröpft Kranke und behindert den freien Wettbewerb - werden sie verändert oder abgeschafft?

Die deutschen Bundesländer und der damit verbundene Bürokratiewirrwarr sind auf ein inzwischen inflationäres Maß angewachsen - gibt es die vorgeschlagene Zusammenlegung("Nordstaat" etc.).


Die Antwort lautet in allen drei Fällen: NEIN, weil mit einer Veränderung liebgewonnene lukrative Pfründe verlorengingen...und das sind nur mal drei Beispiele aus unserem ach so fortschrittlichen Deutschland.

#54 Gast_Michael Iwoleit_*

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Geschrieben 09 Juli 2007 - 16:24

Ein Land dessen Präsident einem anderen Land mit auslöschung droht sollte keine Atomwaffen besitzen.

Richtig. Deshalb bin ich der Meinung, daß die USA keine Atomwaffen besitzen darf. Es ist offizielle amerikanische
Regierungspolitik, anderen Staaten auf die bloße Möglichkeit hin, daß sie Massenvernichtungswaffen besitzen
könnten , mit einem präventiven Atomschlag zu drohen. Wobei ich mich frage: wovor muß ich mehr Angst haben?
Vor einem Wichtigtuer im Iran, der möglicherweise nicht einmal über die technischen Mittel verfügt, oder vor einer
Nation, die auf dem größten Massenvernichtungsarsenal der Welt sitzt und tatsächlich schon Atomwaffen gegen
eine Zivilbevölkerung eingesetzt hat? Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber mir fällt die Antwort leicht.

Wobei ich schon nachvollziehen kann, warum sie welche haben wollen. Welchen Vorteil das bringt zeigt
ja das Beispiel Nordkorea.



Nordkorea ist ein schönes Stichwort. Die Amerikaner haben Nordkorea vorgeworfen, daß sie Raketen getestet haben,
die amerikanisches Staatsgebiet erreichen könnten. Die Frage: Haben die Amerikaner keine Interkontinentalraketen,
mit denen sie koreanisches Staatsgebiet erreichen könnten? Aber so ist der Westen: Immer der anderen Seite das
vorwerfen, was man selbst tut.

Ich halte den Besitz von Atomwaffen grundsätzlich für ein Verbrechen, ganz gleich, wer am Drücker sitzt. Wer
Massenvernichtungswaffen hortet, erklärt damit seine grundsätzliche Bereitschaft, sie gegen Menschen einzusetzen.
Und wer dazu bereit ist, dessen Verkommenheit kann mit normalen moralischen Maßstäben gar nicht mehr bewertet
werden.

Gruß
MKI

#55 Oliver

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Geschrieben 09 Juli 2007 - 16:29

Das ist ein weiterer Punkt: Die Amerikaner wählen nicht ein Programm sondern eine Person. Bei uns kann es mal sein, dass wir den Spitzenkandidaten nur schwer tragbar finden und aber grundsätzlich mit der Partei identifizieren. Oder eine Partei nicht wählen obwohl man eigentlich den Kandidaten schwer in Ordnung findet. In den Staaten habe ich das Gefühl, alles dreht sich nur um zwei Köpfe, die Scheißhausparolen ablassen.

:rolleyes: Das ist aber nun genau das Gefühl, das ich bei deutschen Bundestagswahlen immer habe. Alles schon vergessen? "Professor aus Heidelberg" und so was? Wirklich? Das ist gerade mal erst zwei Jahre her. :rolleyes: Auch ansonsten wäre ich mit Aussagen zu Personen- und Parteien-Wahlen vorsichtig, ich denke, dass wir da deutlich näher an den USA liegen, als es uns lieb ist. Das Bild vom (ICH ÜBERSPITZE JETZT!) debilen US-Wahlvolk, das nur Gesichter wählt und dem geflissentlich Parteiprogramme studierenden deutschen Wähler lässt sich IMHO nicht aufrecht erhalten. Damit meine ich jetzt bewusst nicht (mehr) Dich, Rush: Beeindruckend finde ich die erhebliche moralische Überlegenheit, die hier viele Poster gegenüber anderen Ländern empfinden. Für so toll und heilsbringend empfinde ich mich persönlich und auch "mein" Land nicht, damit haben wir schon schlechte Erfahrungen gemacht.

Bearbeitet von Oliver, 09 Juli 2007 - 16:39.

  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
  • • (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
  • • (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
  • • (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)

#56 simifilm

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Geschrieben 09 Juli 2007 - 16:59

Nordkorea ist ein schönes Stichwort. Die Amerikaner haben Nordkorea vorgeworfen, daß sie Raketen getestet haben, die amerikanisches Staatsgebiet erreichen könnten. Die Frage: Haben die Amerikaner keine Interkontinentalraketen, mit denen sie koreanisches Staatsgebiet erreichen könnten? Aber so ist der Westen: Immer der anderen Seite das vorwerfen, was man selbst tut.

Mir ist es deutlich lieber, wenn Du USA Atomwaffen besitzen anstatt Iran oder Korea.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#57 Gast_Michael Iwoleit_*

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Geschrieben 09 Juli 2007 - 17:03

Du hast keine Argumente vorgebracht, sondern einzelne Beispiele. Das ist eine beliebte, aber letztlich unbefriedigende Diskussionsweise, wenn ich wollte, könnte ich auch immer Beispiele für das Gegenteil finden, so komplex ist die Realität halt. Und damit hat man dann nichts gewonnen.

Wie ich schon sagte: Du gibst auf konkrete Fragen keine konkrete Antwort. Wie soll ich denn sonst über die Wirklichkeit diskutieren, wenn nicht anhand von Beispielen? Natürlich kann man der ganzen Komplexität der Wirklichkeit nicht mit ein paar Sätzen gerecht werden, das ist ja eine Banalität. Das kannst Du genauso wenig wie ich. Aber gesellschaftliche Entwicklungen sind keine Abstraktionen, die sich in einem luftleeren Raum abspielen. Sie haben reale Folgen für reale Menschen. Fehlentwicklungen werden von realen Personen verantwortet, die reale Entscheidungen treffen. Über diese Entscheidungen darf ich mir als Bürger dieses Landes ein Urteil erlauben - vor allem wenn mich Gesetze nötigen wollen, z.B. durch Krankenversicherungsbeiträge dem Gauerpack in Krankenkassen und der Pharmaindustrie die Gehälter mitzufinanzieren.

Mit Jakob könnte ich diskutieren, denn der hat seine ideologische Grundlage klar und kann auf dieser argumentieren.

Ich brauche keine ideologische Grundlage, um Mißstände zu benennen. Dazu reicht ein ganz selbstverständliches menschliches Gefühl für Gerechtigkeit und Anstand - Regungen, die Dir, habe ich den Eindruck, fremd sind.

Du reihst Beispiele aneinander und stellst auf der Basis Behauptungen auf, als ob diese dadurch falsifiziert seien. Darüber hinaus diskutierst Du von mehr oder weniger unausgesprochenen, aber "gemeinten", Grundbehauptungen aus, die ich bereits in Frage stellen würde, z. B. dass Ökonomie auf einem Nullsummenspiel beruhe (also: was ich mehr habe, hat ein anderer weniger), was ich bestreiten würde.

Letzteres habe ich weder implizit noch explizit behauptet. Ich glaube nicht, daß Du Recht hast, aber es ist auch ganz unerheblich. Der generelle Trend in unserem Land ist eindeutig und läßt sich durch Statistiken und eine Vielzahl von Beispielen belegen: Es findet auf breiter Front eine Umschichtung des Wohlstands von unten nach oben statt. Eine Mehrheit der Bevölkerung hat immer weniger, während eine kleine Minderheit immer mehr hat. Es ist eine völlige legitime Forderung, wenn man verlangt, daß der Staat hier einen Ausgleich vornimmt, z.B. durch massive Besteuerung der Großindustrie und der Topverdiener. Die Top-Riege der Manager, Berater und anderer Absahner ist inzwischen in Gehaltsbereiche vorgestoßen, daß sie problemlos Steuersätze von 60-80% verkraften könnten und hätten immer noch zehnmal mehr Einkünfte als der Durchschnittsverdiener. Wer dieses Gefälle nicht wahrhaben will, muß mit Blindheit geschlagen sein. Im Übrigen stehe ich mit dieser Meinung nicht allein da. Der Kabarettist Volker Pispers hat mal ungefähr gesagt: In was für einer degenerierten Gesellschaft leben wir eigentlich, daß wir diejenigen Menschen, auf die wir alle irgendwann einmal angewiesen sind - Altenpfleger, Krankenschwestern, Poliizisten etc. - so schlecht bezahlen, daß sie sich in vielen deutschen Großstädten keine Wohnungen für ihre Familien mehr leisten können, während wir's dem Schmarotzerpack vorn und hinten reinschieben. Ich persönlich hätte kein Problem damit, wenn eine Krankenschwester oder ein Altenpfleger zehnmal mehr verdient als ich. Diese Leute reißen sich für andere den Arsch auf und leisten konkrete gesellschaftliche Arbeit, die einen Wert haben sollte. Aber daß ausgerechnet die am meisten verdienen, die nur die Arbeitsleistung anderer und die von anderen geschaffenen Werte verwalten, ist eine himmelschreiende Ungerichtigkeit - ganz davon abgesehen, daß eine Volkswirtschaft, die sekundäre Verwaltungstätigkeiten höher bewertet als konkrete Produktion und Dienstleistung, langfristig nicht lebensfähig ist. Ich wünsche es Dir nicht, Diboo, aber es kann schneller passieren, als Du glaubst, daß Du selbst einmal als alter Mensch in einem Pflegeheim liegst und befürchten mußt, daß Dir ein völlig überlasteter Pfleger, der für das Gehalt einer Putzfrau fünfzig Pflegefälle betreuen muß, aus Verzweiflung Luft in die Adern pumpt. Dann wirst Du manche Dinge vielleicht etwas anders sehen. Gruß MKI

Bearbeitet von Michael Iwoleit, 09 Juli 2007 - 19:44.


#58 Nessuno

Nessuno

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Geschrieben 09 Juli 2007 - 19:37

Dirk, der jetzt noch fix online ein paar Boll-Aktien kauft, die sind gerade günstig

Taugt der Tipp was? Nessuno

#59 Diboo

Diboo

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Geschrieben 10 Juli 2007 - 07:18

Wie ich schon sagte: Du gibst auf konkrete Fragen keine konkrete Antwort.

Ich beantworte keine Suggestivfragen. Und ich habe Dir offenbar nicht erklären können, warum eine Diskussion mit Dir aus meiner Sicht keinen Sinn macht. Das ist mein Fehler, aber wohl nicht zu ändern.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

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#60 Diboo

Diboo

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Geschrieben 10 Juli 2007 - 07:34

Taugt der Tipp was? Nessuno

Naja, wenn Dungeon Siege gut läuft, und der nächste Jahresabschluss ordentlich wird, sehe ich Raum für einen Kurs deutlich über 30 € pro Aktie. Ich erwarte keine Dividende, aber einen Verkaufsgewinn von 10-20 % sollte man mit etwas Geduld erlösen können.

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