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NOVA 12 - die Storys


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65 Antworten in diesem Thema

#61 Jan Gardemann

Jan Gardemann

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Geschrieben 15 Juli 2008 - 18:14

Das geht mir ständig so ... :rofl1:

Bei mir ist es Ausnahme - aber gut zu wissen, daß ich nicht der einzige Gehetzte bin. :thumb: Zu Holger Eckhardt: Nordlicht über Venedig. Wieder eine Geschichte um die Eurodetektive (ohne die wäre Nova nicht Nova). Der regelmäßige Nova-Leser findet sich schnell wieder in die kuyperisierte Welt ein. Eckhardts Geschichten haben ihren eigenen Charme, sind manchmal sperrig und strotzen vor verrückten Einfällen, die von Story zu Story jedoch immer glaubwürdiger erscheinen. Diesmal reißt Eckhardt einen Abgrund auf: der gemütliche Eurodetektiv wird korrupt, um seinen Sohn zu schützen, der ein gemeingefährlicher Massenmörder ist. Das zerstörte Venedig (Schauplatz des Verbrechens) wird nur aus der Ferne begutachtet; der Absturz des Raumers wirkt dadurch beklemmend und das Ausmaß realistisch. Wieder keine einfache Geschichte - ganz so, wie man es von Holger Eckhardt gewöhnt ist und schätzen gelernt hat. Morgen geht†™s ab nach Amrum. Endlich mal ein paar Tage Urlaub mit Frau und Tochter (die Söhne machen ihr eigenes Ding - Gott sei Dank!) Ach ja - Nova 12 nehme ich natürlich mit! Tschüß!

#62 Jan Gardemann

Jan Gardemann

    Infonaut

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Geschrieben 02 August 2008 - 16:53

Komme mit dem Lesen der Kurzgeschichten doch nicht so voran, wie ich geplant hatte. (Hab erst mal Dirk van den Booms Tentakeltraum dazwischengeschoben).Zwei Storys hatte ich aber noch geschafft:Florian F. Marzin: Südseeträume (fast wären es auch Tentakelträume geworden Cthulhu R†™leyeh!)Insgesamt war die Story etwas uninteressant (von meiner Sicht aus gesehen). Eins aber kam gut rüber: Urlaubsgefühl (und das lag nicht nur daran, weil ich die Story auf der Amrumfähre gelesen habe). Was fehlte, war der kosmische Schrecken. Die entsprechenden Schilderungen waren einfach zu plump um subtiles Grauen hervorzurufen. Des weiteren mangelte es dem Erzähler (also dem Protagonisten) an einem interessanten Hintergrund. Der Knabe war offenbar nur ein gewöhnlicher Urlauber, der in die Geschichte hineinstolperte. Dem Typen fehlte das Gehetzte, zutiefst Eingeschüchterte der Lovecraft-Figuren. Das laue Südseeleben wurde jedoch treffend beschrieben, von daher doch eine hinreichend gute Urlaubslektüre. Der letzte Satz war schön abgründig.Helmut Hirsch: Aliens an Bord.Hin und wieder erschien die Schreibe etwas infantil. Die laszive Grundhaltung der Geschichte hat mir jedoch gut gefallen. Über die Auflösung am Ende sollte man jedoch nicht zu gründlich nachdenken.

#63 Jan Gardemann

Jan Gardemann

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Geschrieben 10 August 2008 - 17:20

Helmuth W. Mommers: Körper zu vermieten.Warum muß eine so hervorragende Geschichte eigentlich fünf Jahre auf eine Veröffentlichung warten? Langsam kriege ich doch den Eindruck, daß die deutsche SF-Kurzgeschichten-Szene ein hoffnungsloser Fall ist!An „Tausend Euro, ein Leben“ von Elia Barcelós kann ich mich noch lebhaft erinnern. Eine der zahlreichen Geschichten aus Eschbachs „eine Trillion Euro-Anthologie“ die nachhaltig wirkt. Manche Autoren haben eben eine Antenne für Themen, die in der Luft liegen und können diese, wie Helmuth und Elia, auch spannend aufbereiten. Wenn eine gute Geschichte dabei entsteht ist es doch aber auch eigentlich egal, ob man sich von der Arbeit eines Kollegen (oder einer Kollegin) hat inspirieren lassen. Gut - das war hier jetzt nicht der Fall. Aber auch ohne Helmuths Anmerkung am Schluß hätte ich keinen direkten Zusammenhang zwischen diesen beiden Stories vermutet.Andreas Gruber: Bianca Monroe.Andreas Kurzgeschichten-Kollektion „Die letzte Fahrt der Enora Time“ gehört neben „Traumwelten“ von Vlcek/Mommers zu meinen Lieblingskollektionen deutschsprachiger SF-Autoren. Ich fand es schön, von ihm nun endlich mal wieder eine neue SF-Kurzgeschichte zu lesen (obwohl ich mir nach Helmuths Bemerkung zu „Körper zu vermieten“ nicht mehr sicher sein kann, ob diese Geschichte tatsächlich so neu ist). „Bianca Monroe“ ist dann auch wieder eine typische Gruber-Geschichte geworden. Daß er sich als Autor mehr dem düsteren Krimi zugewendet hat, ist dieser Story anzumerken. Doch er hat seinen Draht zum Horror und der SF anscheinend nicht verloren - auch das merkt man dieser Story an!Dr. Goltz: Vorschau.In der SF-Literatur kommt es ja immer mal wieder vor, daß sich die von den Autoren in ihren Texten gemachten Extrapolationen in der Zukunft tatsächlich bewahrheiten. Für Dr. Goltz†™ Geschichte trifft das aber nur dahingehend zu, daß Nova 13 inzwischen wirklich erschienen ist. Die zeitliche Voraussage aber war wie so oft in solchen Elaboraten nicht zutreffend. Von manchen Kritikern werden derartige temporäre Fehleinschätzungen überhaupt nicht geliebt. Mir hingegen ist der Zeitpunkt nicht so wichtig, das Eintreffen des Angekündigten dahingegen schon.

#64 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 11 August 2008 - 08:57

Helmuth W. Mommers: Körper zu vermieten. Warum muß eine so hervorragende Geschichte eigentlich fünf Jahre auf eine Veröffentlichung warten?

Danke für die Blumen! - Ursprünglich dem c't-Magazin angeboten, dann überarbeitet, dann nach langer, langer Bedenkzeit abgelehnt, weil für zu derb empfunden. Was ich verstehen kann; der Redakteur muss schliesslich an seine Leserschaft denken ... und nicht zuletzt an die Kollegen im Redaktionsteam, die schon mal ihren Segen dazu geben. - Hierauf für VISIONEN 3 vorgesehen, wegen Platzbedarfs gegen eine andere Story ausgetauscht und in NOVA 12 gelandet. Freut mich, dass die Story Anklang gefunden hat ... auch beim DSFP. :angry: Man zweifelt ja immer wieder an seinen Fähigkeiten :)

#65 Jan Gardemann

Jan Gardemann

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Geschrieben 18 August 2008 - 16:37

Man zweifelt ja immer wieder an seinen Fähigkeiten ;)

Das kennt wohl jeder Schriftsteller. Daß du in deinem Alter auch noch an diesem Phänomen leidest, beweißt, daß man diese Zweifel anscheinend nie überwinden kann, sie nur unterschiedlich heftig auftreten. Zu Nova 12: Der theoretische Part des Indienteils war aufschlußreich (so wie der „Auslandsteil“ von Nova eigentlich immer). Wenn es stimmt, daß die SF in Indien eine Art Boom erfährt, hängt dies sicherlich auch damit zusammen, daß die Möglichkeiten der Technik in diesem vielschichtigen Land gerade erst entdeckt werden und damit eine Art Faszination einhergeht, von der die SF Literatur profitiert und die sie auf der anderen Seite auch bedient. Wegen der sprachlichen Besonderheiten in Indien scheint die Verbreitung allerdings problematischer als beispielsweise in Europa. Eine indienspezifische SF gibt es den beiden Artikeln zufolge anscheinend aber nicht (bis auf wenige Ausnahmen vielleicht). Auch hier ist der amerikanische Einfluß dominierend (und hat maßgeblich eine Zündung der SF-Literatur herbeigeführt). Natürlich ist es legitim, daß die indischen Kollegen die gleichen Themen mit annähernd gleichen Stilmitteln aufgreifen. Von Indien (vermutlich eine unpassende Romantisierung meinerseits), hatte ich mir allerdings mehr versprochen: eine Art Transzendenz des Genres zum Beispiel, die schließlich auch den westlichen Kollegen neue Impulse geben könnte. Mal sehen was die Story und das Interview noch hergeben.

#66 Jan Gardemann

Jan Gardemann

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Geschrieben 24 August 2008 - 11:38

Die Story Zinnober von Anil Menon und das anschließende Interview beantworten einige der Fragen, die die beiden einleitenden Texte bezüglich der indienspezifischen SF aufgeworfen haben. Wie repräsentativ Autor und Story insgesamt für die indische SF sind, ist wohl unerheblich, der Facettenreichtum in diesem Land wird so groß sein, daß verallgemeinernde Aussagen vermutlich nicht getroffen werden können. Für sich gesprochen zeigen die Story und die Biographie des Autors, daß trotz oder gerade wegen der starken amerikanischen Einflüsse, Eigenständiges entsteht, das eine Qualität besitzt, die es albern erscheinen läßt, darin unbedingt etwas Länderspezifisches entdecken zu wollen.In dem Interview sind schöne Sätze über die SF-Literatur im allgemeinen nachzulesen. Es ist ein großes Verdienst von Nova, Einblicke und Übersetzungen zu präsentieren, die einem ohne diese Publikation verborgengeblieben wären.Nova 13 ist bereits bestellt!


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