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9 Antworten in diesem Thema

#1 raps

raps

    Scoobynaut

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Geschrieben 14 Dezember 2007 - 20:26

Hallo miteinander!Ich heiße Rainer, bin zurzeit 43 und lese seit dreißig Jahren regelmäßig phantastische Literatur (angefangen habe ich vor grauer Zeit mit etwa 50 "Orion"-Heften). Ich lese, glaube ich, eine ganze Menge und gut die Hälfte davon ist Phantastik. Grundsätzlich interessiert mich SF genauso wie Fantasy und Horror, allerdings lese ich in den letzten Jahren kaum noch "Generic Fantasy" (also fette Fantasy-Wälzer), weil ich das Gefühl habe, allen möglichen Kombinationen von Schlachtengemetzel, Magie und höherer Bestimmung schon auf Buchseiten begegnet zu sein.Ich arbeite seit etwa einem halben Jahr bei Fictionfantasy mit und habe nach all der Zeit erst so recht gemerkt, dass wir einen Link zum Forumsbereich von "scifinet.org" haben (peinlich, peinlich).Ich habe mich heute Mittag angemeldet, weil ich meinen Senf zu Ruperts Thread über Anti-Amerikanismus hinzufügen wollte. Außerdem ist man als SF-Fan ja doch eine aussterbende Spezies, und ab und zu möchte der Mensch doch auch mal mit verständnisvollen Mitmenschen über sein Hobby reden (schnief!).Ich interessiere mich hauptsächlich für "literarischere" SF sowie gut gemachtes "Zweitklassiges". Ich bin eigentlich ständig auf der Suche nach phantastischen Büchern von Autoren innerhalb wie außerhalb des Genres, die man auch in Literaturlexika aufnehmen könnte. (Wenn da jemand vielleicht ein paar Namen wüsste?) Als intelligente Unterhaltung empfinde ich z.B. die besseren Bücher von Michael Coney (kennt den noch einer?) oder neuere Fantasy von Patricia McKillip. Einen Schritt weiter in Richtung E-Lit scheint sich Adam Roberts zu bewegen (obwohl den hierzulande anscheinend kaum jemand mag). Seine ersten zwei übersetzten Bücher haben mir sehr gefallen, weil sie den Mut haben, Literatur sein zu wollen und das ansatzweise auch schaffen.Hau-Ruck- oder Franchise-Romane lese ich eigentlich selten. Wenn andere zu Conan greifen, lese ich meist Kinder- oder Jugendbücher. Aber halt: Ab zu an lade ich mir (in homöopathischen Mengen) bei "Project Gutenberg" uraltes Pulp-Zeug runter, das man auch im Halbschlaf noch versteht.Habe ich was vergessen? Hm, ich weiß nicht. Vielleicht noch schnell ein paar "erst- wie zweitklassige" Bücher, die ich sehr gern gelesen habe (bestimmt vergesse ich mindestens die Hälfte):Kingsley Amis - Der grüne MannUrsula Le Guin - Planet der HabenichtsePatricia McKillip - WinterrosePhilip K. Dick - Der galaktische TopfheilerTerry Pratchett - Die volle WahrheitJ.G. Ballard - (die bekanntesten Kurzgeschichten aus den 60ern)Nancy Kress - Fremdes LichtPamela Sargent - Das Ufer der FrauenMichael Coney - FlutAngus Wilson - Die alten Männer im ZooCormac McCarthy - Die Straße.So, das reicht vielleicht als erster Eindruck.Tschüß, Rainer

#2 Gallagher

Gallagher

    TI 29501

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Geschrieben 28 Dezember 2007 - 17:01

(...) ist man als SF-Fan ja doch eine aussterbende Spezies, und ab und zu möchte der Mensch doch auch mal mit verständnisvollen Mitmenschen über sein Hobby reden (schnief!).


Hallo Rainer,

das Gefühl kennen wir wohl alle. Während übertrieben zur Schau gestellte Verehrung für Fußballvereine hierzulande gesellschaftlich akzeptiert ist, stehst du als SF-Fan halt oft ziemlich alleine da.

Na, nun hast du ja ein paar Gleichgesinnte gefunden. Viel Spaß in dieser Runde, und bis bald mal!


Achim
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#3 Rusch

Rusch

    Phantastonaut

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Geschrieben 28 Dezember 2007 - 20:02

*ggg*Hallo Rainer,was täten wir bei Fictionfantasy ohne Dich? Inzwischen ist das ganze so viel geworden, dass allein das "in Schuss halten" der Seite mit über 6300 Unterseiten schon eine gewaltige Arbeit ist. Schön dass wir Dich gefunden haben.Bei Deinen Büchern muss ich sagen, dass ich nur drei kenne und nur eines davon zu meinen persönlichen Highlights zähle: LeGuin - Planet der Habenichtse. Auch beim zweiten Mal lesen hatte es mich wieder voll in den Bann gezogen.Ich sehe aber, wir haben einen recht unterschiedlichen Geschmack, was aber bei SF Lesern nicht ungewöhnlich ist. Es gibt Leute, bei denen finde ich nie einen gemeinsamen Nenner. Aber ein paar Empfehlungen kann ich dennoch aussprechen:Ballard - KristallweltenMatt Ruff - Ich und die anderenRobert Merle - MalevilNeil Gaiman - American GodsStrugatzkis - Picknick am WegesrandGerd Prokop - Wer stiehlt schon einen UnterschenkelSteinmüllers - AndymonEschbach - Die Haarteppichknüpferso ziemlich alles von Dick, allen voran Eine andere Welt und Warte auf das letzte Jahr und vielleicht sollst Du mal was von China Miéville versuchen.Hast Du schon eines dieser Werke gelesen? Es sind eher ungewöhnliche Werke, die mir aber sehr gut in Erinnerung geblieben sind, weil sie mich beschäftigten.

#4 Marim

Marim

    Nochkeinnaut

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Geschrieben 02 Januar 2008 - 17:31

Hallo Rainer,

das Gefühl kennen wir wohl alle. Während übertrieben zur Schau gestellte Verehrung für Fußballvereine hierzulande gesellschaftlich akzeptiert ist, stehst du als SF-Fan halt oft ziemlich alleine da.

Na, nun hast du ja ein paar Gleichgesinnte gefunden. Viel Spaß in dieser Runde, und bis bald mal!
Achim

Ich glaube dies gilt nicht nur für SF, sondern auch für andere Bereiche. Das Lesen wird ja schon ziemlich runtergestuft. Teilweise wird man dumm angeschaut, wenn jemand fragt was man Hobbymäsig macht. "Lesen" - Schweigen auf der anderen Seite. Wenn man Glück hat, bekommt man ein trockenes "Aha" zurück. Von Interessenaustausch kann hierbei leider nicht geredet werden.

Ich bin ja noch einer derjenigen, die denken, dass die Zeit besser wird - das die Aufmerksamkeit nicht nur Fussballvereinen gilt... das wird schon... irgendwann :wink2:

#5 raps

raps

    Scoobynaut

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Geschrieben 11 Januar 2008 - 16:17

Mist! Jetzt mache ich schon großspurig 'nen Thread auf, und dann reagiere ich nicht auf meine Mitmenschen. (Ich habe nach den ersten Tagen aufgehört nachzusehen - war wohl ein Fehler!!!)@ AchimTja, die Fußballvereine. Selbst zu spielen fand ich früher immer klasse. Aber die Bundesliga??? - Gut, ich schau' auch regelmäßig kurz im Videotext rein, wie die Resultate sind, aber das reicht mir dann auch. - Wenn ein Spiel erst einmal einige Wochen (oder gar Jahre) vorbei ist, interessiert das doch keinen mehr. Um die Halbwertzeit guter Bücher dagegen steht es doch viel besser!@ RupertDanke fürs Honig-um-den-Bart-schmieren! Ich schreibe Dir auch immer wieder gern und vermute in Dir einen der belesensten SF-Fans in deutschen Landen (schleim!).Von deinen Lieblingsbüchern kenne ich nur "Kristallwelt" und "Picknick am Wegesrand". Das Ballard-Buch habe ich aber schon '84 (für eine Projektwoche in der Schule - lang ist's her!) gelesen. Ich mochte damals die Atmosphäre sehr, fand aber, dass ein bisschen viel hin und her gerannt wurde. Von B's drei besseren Katastrophenromanen der frühen Sechziger mochte ich am besten "Die Dürre" (also die Suhrkamp-Übersetzung). China Miéville muss ich endlich mal in Angriff nehmen (ich habe damals angeregt, dass unsere Stadtbücherei die Serie kaufte - und dann selbst gekniffen).Und ich sollte mich wohl mal darum kümmern, um was es in "Warte auf das letzte Jahr" geht. Das Buch scheint bisher unter meinem Horizont hindurchgeflogen zu sein!In Eschbachs angesehenstes (?) Buch habe ich nur kurz reingekuckt und - als der Stil doch sehr schlicht wirkte - meinem Vorurteil nachgegeben und das Buch nicht gekauft."Malevil" steht seit zwanzig Jahren ungelesen in meinem Regal (wie so vieles, seufz!).Ups, man ruft mich zum Essen. Ich schreibe gleich noch mal weiter und mache dann Werbung für meine Lieblingsbücher!Tschüß fürs erste, Rainer

#6 raps

raps

    Scoobynaut

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Geschrieben 11 Januar 2008 - 17:21

So, satt. Also weiter mit meinen confessions of a crap reviewer:

@ Achim, Teil 2:
Einmal muss es ja doch raus: Ich liebe Frauenfußball! (Die ausländischen Gegnerinnen sind zwar meist hübscher, aber dafür können sie sich auch nichts kaufen. :( )

@ Rupert, Teil 2:
Ich muss mich gleich noch mal kundig machen, was Prokop, die Steinmüllers und Matt Ruff angeht.

Ich hätte in meine Lieblingsliste z.B. auch noch C.J. Cherryhs "Der Biss der Schlange" aufnehmen können (von der Frau hast Du ja auch einiges gelesen). Oder z.B. Terry Carrs "Cirque".
Ich glaube, ich mag 'galaktische Heimatromane' mit ein bisschen Niveau - deshalb "Cirque" und auch Michael Coneys "Flut". Letzteres Buch ist eine Art Ökorätsel-Roman, der zwar auf einer fernen Welt spielt, allerdings in einem Fischerdorf, das ganz und gar englisch wirkt. In dem Buch kümmern sich durchschnittliche Menschen um Probleme, die nicht gleich das gesamte Universum erschüttern. So etwas mag ich. Im Grunde ist "Flut" gar nicht sehr phantastisch, nur das Bühnenbild ist ein wenig exotisch. Außerdem belästigt man mich kaum mit Technik :) .
McKillips "Winterrose" mag ich, weil das Buch das, was es erreichen will, so gut macht, dass ich nicht wüsste, wo etwas zu verbessern wäre. Ich denke an den Roman als eine Mischung aus Neil Jordans "Die Zeit der Wölfe", Goethes "Erlkönig" und einem besseren JULIA-Roman. Kurz: klasse!
(Sir) Angus Wilsons "Die alten Männer im Zoo" ist aus den frühen Sechzigern und beschreibt ein England Ende der Achtziger, das von Kontinentaleuropa besetzt ist. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Verwaltung des Londoner Zoos. Wenn man es erst einmal schafft, die ersten 50 Seiten Verwaltungskleinkrieg zu überleben, wird das Buch immer besser.
Kingsley Amis' "Der grüne Mann" ist mein absoluter Lieblingshorrorroman - obwohl das Horrorelement gar nicht an erster Stelle steht. Hier geht es um einen englischen Gasthofbesitzer mit vier Problemen: 1.) einem bösen Geist aus der Cromwell-Ära, 2.) einer Tochter, die er nicht verlieren will, 3.) einer Vorliebe für Hochprozentiges und 4.) einer fixen Idee, mit seiner Gattin und seiner Geliebten gleichzeitig ins Bett zu gehen.
Ein tolles Buch, und am Ende hat sogar noch Gott einen Gastauftritt als Bourbon-Connaisseur!

@Marim:
Ich meine mich zu erinnern, dass es immer einen gleich bleibenden Prozentsatz der Bevölkerung gibt, der gern liest. Ich selbst habe einige "Leser" unter meinen Freunden - zugegebenermaßen aber nur einen, der SF liest. Mit dem etwa über die besten Witze in Niven/Gerrolds "Die fliegenden Zauberer" diskutieren zu können, macht dann aber auch richtig Spaß!

So, danke erstmal an Euch alle. Gruß, Rainer

#7 Neo Tokyo

Neo Tokyo

    Yoginaut

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Geschrieben 28 Januar 2008 - 17:59

Hallo Rainer,

das Gefühl kennen wir wohl alle. Während übertrieben zur Schau gestellte Verehrung für Fußballvereine hierzulande gesellschaftlich akzeptiert ist, stehst du als SF-Fan halt oft ziemlich alleine da.

Na, nun hast du ja ein paar Gleichgesinnte gefunden. Viel Spaß in dieser Runde, und bis bald mal!
Achim



Dass man als SF-Fan immer alleine da steht, ist nicht ganz richtig. Hören Außenstehende den Begriff Science-Fiction denken sie gleich an "Star Trek" oder "Krieg der Sterne". Ich muss ehrlich sagen, dass ist für mich keine Science-Fiction. Eher überwertete Hysterie und dazu noch stellenweise etwas langweilig. Kein Wunder, dass Leute da zu lachen anfangen.

Wenn man dagegen sagt: Ich interessiere mich sehr für "gegenwärtige kulturelle und soziale Missstände, die in eine denkbare, unangenehme Welt von morgen extrapoliert werden" (die Definition des Terminus Cyberpunk), dann wird man vielleicht etwas stutzig angestarrt, aber die meisten belassen es bei einem leicht interessierten "Aha".

Aber so ist es gute Science-Fiction erzählt immer von der Gegenwart. Es spielt nur in der Zukunft, damit man das ganze mit Abstand betrachten und somit besser verstehen kann. Dabei erzählt die beste Science-Fiction nicht von Technik, sondern von Menschen und deren Beziehungen zueinander.
I want the club sandwich, I want the cold Mexican beer, I want a $10,000-a-night hooker! I want my shirts laundered... like they do... at the Imperial Hotel... in Tokyo.

#8 raps

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    Scoobynaut

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Geschrieben 04 Februar 2008 - 11:27

Hallo, Neo Tokyo,ich bin wieder etwas spät dran, sorry. Wenn man sich gern im TV Science Fiction anschaut, ist man natürlich überhaupt keine Minderheit. Gerade auf Privatsendern läuft ja eine ganze Menge. Nur die Auflagenzahlen für Bücher sind, glaube ich, seit Jahren im Keller - und werden sich sicher auch nicht mehr erholen. Dafür scheint mir, dass typische SF-Versatzstücke und -Inhalte überall in 'Mainstream'-Büchern auftauchen. Wenn ich das richtig verstehe, ist z.B. zurzeit wieder ein Roman auf der SWF-Bestenliste (von Dietmar Dath), den man auch als SF-Buch bewerben könnte.Definitionen von SF interessieren mich eigentlich gar nicht. Von mir aus darf sich alles SF nennen (solange es damit keine finsteren Absichten verfolgt). Allerdings kann ich mit Star Wars auch nichts anfangen. Star Trek fand ich früher viel besser, habe aber auch das irgendwann aufgegeben, als ich immer wieder die x-te Version derselben Idee vorgesetzt bekam. Außerdem gingen mir irgendwann Details auf die Nerven wie die schwachsinnig unrealistische Art, Krieg zu führen. Wenn in Hightech-Universen noch lebende Fußsoldaten über Schlachtfelder rennen, finde ich ich das kaum noch komisch. (Im Übrigen interessiert mich Action als Selbstzweck sowieso nicht mehr. Action bedeutet in der Realität ja doch nur die Anwendung von Gewalt, bei der Menschen umkommen.)Die Fähigkeit, gegenwärtige Missstände weiterzudenken, ist natürlich eine der interessantesten Möglichkeiten, die die SF bietet. Allerdings muss ich zugeben, dass mich an SF-Romanen oft einfach nur die Exotik reizt. Wenn man in Planetenromanen einigermaßen realistische Personen auftreten lässt, hat man in mir einen treuen Leser.Da ich halt mit Hilfe der SF oft Realitätsflucht betreibe, habe ich auch gar keine Ahnung von Cyberpunk. "Neuromancer" habe ich damals nach 50-100 in die Ecke gelebt, weil mir das zu düster war. Trotzdem: Weißt Du vielleicht noch andere Cyberpunk-Romane, die man unbedingt gelesen haben sollte? (Da existiert bei mir eine echte Wissenslücke.)Gruß, Rainer ;)

#9 Neo Tokyo

Neo Tokyo

    Yoginaut

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Geschrieben 04 Februar 2008 - 23:21

Hallo, Neo Tokyo, ich bin wieder etwas spät dran, sorry. Wenn man sich gern im TV Science Fiction anschaut, ist man natürlich überhaupt keine Minderheit. Gerade auf Privatsendern läuft ja eine ganze Menge. Nur die Auflagenzahlen für Bücher sind, glaube ich, seit Jahren im Keller - und werden sich sicher auch nicht mehr erholen. Dafür scheint mir, dass typische SF-Versatzstücke und -Inhalte überall in 'Mainstream'-Büchern auftauchen. Wenn ich das richtig verstehe, ist z.B. zurzeit wieder ein Roman auf der SWF-Bestenliste (von Dietmar Dath), den man auch als SF-Buch bewerben könnte. Definitionen von SF interessieren mich eigentlich gar nicht. Von mir aus darf sich alles SF nennen (solange es damit keine finsteren Absichten verfolgt). Allerdings kann ich mit Star Wars auch nichts anfangen. Star Trek fand ich früher viel besser, habe aber auch das irgendwann aufgegeben, als ich immer wieder die x-te Version derselben Idee vorgesetzt bekam. Außerdem gingen mir irgendwann Details auf die Nerven wie die schwachsinnig unrealistische Art, Krieg zu führen. Wenn in Hightech-Universen noch lebende Fußsoldaten über Schlachtfelder rennen, finde ich ich das kaum noch komisch. (Im Übrigen interessiert mich Action als Selbstzweck sowieso nicht mehr. Action bedeutet in der Realität ja doch nur die Anwendung von Gewalt, bei der Menschen umkommen.) Die Fähigkeit, gegenwärtige Missstände weiterzudenken, ist natürlich eine der interessantesten Möglichkeiten, die die SF bietet. Allerdings muss ich zugeben, dass mich an SF-Romanen oft einfach nur die Exotik reizt. Wenn man in Planetenromanen einigermaßen realistische Personen auftreten lässt, hat man in mir einen treuen Leser. Da ich halt mit Hilfe der SF oft Realitätsflucht betreibe, habe ich auch gar keine Ahnung von Cyberpunk. "Neuromancer" habe ich damals nach 50-100 in die Ecke gelebt, weil mir das zu düster war. Trotzdem: Weißt Du vielleicht noch andere Cyberpunk-Romane, die man unbedingt gelesen haben sollte? (Da existiert bei mir eine echte Wissenslücke.) Gruß, Rainer :D

Gut, dass du fragst. Da fällt mir doch grad William Gibsons zweite Trilogie ein, und die ist im Gegensatz zu Neuromancer überhaupt nicht düster. Die Romane heißen "Virtuelles Licht", "Idoru" und "Futurematic". Das ganze spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft und allein schon wegen den beiden Hauptcharakteren Rydell und Chevette sollte man die Bücher lesen. Die zwei sind einfach einmalig, in jeder Hinsicht.
I want the club sandwich, I want the cold Mexican beer, I want a $10,000-a-night hooker! I want my shirts laundered... like they do... at the Imperial Hotel... in Tokyo.

#10 raps

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Geschrieben 05 Februar 2008 - 10:19

Danke für den Tipp! Den ersten Band dieser Trilogie werde ich mir demnächst mal besorgen (so er bei Ebay erschwinglich ist - also versucht ihn jetzt nicht auch zu kaufen, Ihr, die Ihr dies lest :) ).Gruß, Rainer


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