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Das Anthropische Prinzip


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9 Antworten in diesem Thema

#1 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 01 September 2002 - 12:57

Das Anthropische Prinzip,dieser Begriff ist nicht sehr gängig, aber unheimlich faszinierend, wie ich finde.Er beschreibt die lange Kette von Zufällen, die nötig waren, um unser Universum die Gestalt annehmen zu lassen, die sie heute hat.Genau genommen ist die Wahrscheinlichkeit der Entstehung unseres Kosmoses nicht signifikant größer als Null.Natürlich ist der Urknall von zentraler Bedeutung.Um ein Universum nicht nach kurzer Zeit kollabieren zu lassen, bzw ihm eine zukünftige Stabilität zu ermöglichen, bedarf es eine sehr präzise Expansionsgeschwindigkeit. Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist1 : 1000000000000000000000000000000000000000000000000000000000(Eindruck schinden ohne Hochzahlen)Dabei muss sich die Temperatur von Milliarden auf Millionen Grad abkühlen, die nächste Wahrscheinlichkeitsrechnung.Später kommen die Atome hinzu, welche von sehr präziser Beschaffenheit sein müssen, um in der Lage sein zu können, chemische Reaktionen zu ermöglichen.Natürlich ist meine Beschreibung äußerst bescheiden und unzureichend, aber es macht doch etwas nachdenklich, oder?

#2 MartinHoyer

MartinHoyer

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Geschrieben 01 September 2002 - 22:08

Später kommen die Atome hinzu, welche von sehr präziser Beschaffenheit sein müssen, um in der Lage sein zu können, chemische Reaktionen zu ermöglichen.

Vielleicht nicht beabsichtigt, aber schon dieser Satz setzt die unterbewußte Akzeptanz eines "Höheren Willens" voraus. Die Atome haben sich nicht geformt und angeordnet, um eine bestimmte Art von Chemie zu ermöglichen, sondern unsere Chemie als Lehre versucht, die bestehende Form und die Anordnungen zu erklären. Insgesamt haben wir also einen Zustand, hinter dem wir glauben, gewisse Muster und einen Sinn erkannt zu haben. Jetzt sehen wir diesen Sinn und fragen uns, wie der Zustand zum Sinn gekommen ist. Dabei ist es genau anders herum. ;)
Though my soul may set in darkness, it will rise in perfect light;
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)

#3 Dave

Dave

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Geschrieben 02 September 2002 - 18:09

Ich mag den anthropozentrischen Wahn des Menschen eigentlich auch nicht, Martin, und bin mir nicht ganz schlüssig, wie ich die Angelegenheit betrachten soll.Wenn ich es richtig verstanden habe, dann können Atome grundsätzlich auch eine abweichende Form annehmen, was zB die subatomaren Teilchen und die Entfernung der Elektronenbahnen angeht. Allerdings können sie dann keine chemische Reaktionen eingehen oder bilden sich erst gar nicht. Natürlich hat die Evolution das bestmögliche aus der Situation gemacht, die sie vorgefunden hat. Stephen Hawking bemerkte dazu, dass es ja im Moment des Urknalls gar kein Platz für einen Gott gegeben hat.Ich halte diese lange Kette von günstigen Zufällen, die ja kaum in Worten oder Zahlen wiederzugeben ist, einfach für unheimlich beeindruckend.Man könnte also vermuten, dass es eine Reihe von „misslungenen“ Versuchen geben muß, oder das es vielleicht parallele Geburten von Universen gibt.Es gibt sogar seriöse Stimmen aus der Quantenmechanik, die annehmen, dass das menschliche Bewusstsein das Universum erst so geschaffen hat, wie es heute ist.Das ganze ist mir allerdings mindestens 10 Schuhnummern zu groß.Wenn man den Drang hat, etwas wirklich zu verstehen, sollte man um solche Themen wohl besser einen Bogen machen.

#4 Markus

Markus

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Geschrieben 02 September 2002 - 21:49

Und dass das alles Zufälle sind , das ist bewiesen ? Was ist, wenn einiges KEIN Zufall ist, sondern eine logische Folge von vorangegangenem. Vielleicht verstehen "WIR" das nur nicht. Der Mensch sollte sich nicht anmassen etwas als Zufall dahinzustellen. (Macht die Chaostheorie nicht was in dieser Richtung ?)Vielleicht war es ja auch ein Überdimensionales Wesen, was einfach gesagt hat jetzt ist es so und fertig. (Jaja ich lese zuviel PR und bin auch noch RK)
Ad Astra !
SHINING

#5 Dave

Dave

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Geschrieben 04 September 2002 - 17:23

Ein „davor“ gab es ja nicht, der erste Moment (plancksche Größenordnung) musste sozusagen von astronomischer Präzision sein. In der Chaos-Theorie sind es ja auch die winzigsten Veränderungen, die enorme Auswirkungen haben können.Shining, ich kenne natürlich PR, aber was bedeutet RK ?

#6 Beverly

Beverly

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Geschrieben 17 Juni 2006 - 15:03

Ich halte diese lange Kette von günstigen Zufällen, die ja kaum in Worten oder Zahlen wiederzugeben ist, einfach für unheimlich beeindruckend. Man könnte also vermuten, dass es eine Reihe von ?misslungenen? Versuchen geben muß, oder das es vielleicht parallele Geburten von Universen gibt.

Wenn es unendliche viele Universen mit variablen Naturkonstanten gibt, sind darunter schon wegen der statistischen Verteilung der Naturkonstanten und ihrer Werte welche, wo diese Naturkonstanen die Existenz von Leben ermöglichen. Bei unendlich vielen Universen sind aber nicht nur solche vorstellbar, wo die Naturkonstanten kein Leben zulassen, sondern auch solche, die lebensfreundlicher sind als unseres.

Es gibt sogar seriöse Stimmen aus der Quantenmechanik, die annehmen, dass das menschliche Bewusstsein das Universum erst so geschaffen hat, wie es heute ist.

Damit man ein Universum beobachten und es für lebensfreundlich erklären kann, müssen die Naturkonstanten dieses Universums die Existenz eines intelligenten Beobachters ermöglichen. Somit reduziert sich das "anthropische Prinzip" auf einen schlichten Zirkelschluss.

Bearbeitet von Beverly, 17 Juni 2006 - 15:03.


#7 Tarantoga

Tarantoga

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Geschrieben 18 Juni 2006 - 09:34

Das Anthropische Prinzip, dieser Begriff ist nicht sehr gängig, aber unheimlich faszinierend, wie ich finde. Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist 1 : 1000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 (Eindruck schinden ohne Hochzahlen)

Sehr interessantes Thema. Die Logig dahinter hat aber Haken: 1. Woher wissen wir das es nicht 10 hoch x andere Universen gibt in denen kein Leben möglich ist ? 2. Woher wissen wir das unser Bild des Universum so korrekt ist das wir solche Berrechnungen überhaupt anstellen könnten ? Letzten Endes ist das eine Erkentnisstheoretische Frage, wie kürzlich in Alpha Centauri gestellt : Warum ist nicht Nichts ? Einfache Antwort: weil wir uns dann diese Frage nicht stellen könnten. Ps: Ich kanns nicht lassen, Literaturtip : Stanislaw Lem: Das Tagebuch Danach bin ich echt etwas ins Grübeln gekommen. :rofl1:

#8 Dave

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Geschrieben 19 Juni 2006 - 19:15

Damit man ein Universum beobachten und es für lebensfreundlich erklären kann, müssen die Naturkonstanten dieses Universums die Existenz eines intelligenten Beobachters ermöglichen. Somit reduziert sich das "anthropische Prinzip" auf einen schlichten Zirkelschluss.

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Fest steht, dass das Bewusstsein in einer Form Einfluss nimmt auf die Umwelt, zumindest auf der quantenmechanischen Ebene (Kollabieren von Wellen) und über astronomische Distanzen hinweg. Ich finde es interessant, wenn man auf Dinge stößt, die eigentlich außerhalb des Vorstellungsvermögen liegen.

Bei unendlich vielen Universen sind aber nicht nur solche vorstellbar, wo die Naturkonstanten kein Leben zulassen, sondern auch solche, die lebensfreundlicher sind als unseres.

Schöner Gedanke, ich muss gestehen, ich war von unserem Universum als Idealform ausgegangen. Aber warum wäre nicht tatsächlich ein Universum denkbar, das ganz neue und vielfältigere Möglichkeiten bietet?


1. Woher wissen wir das es nicht 10 hoch x andere Universen gibt in denen kein Leben möglich ist ?

So sehe ich das auch, es ist eigentlich eine logische Schlussfolgerung. Ich meine, es werden keine wissenschaftlichen Theorien darüber angestellt, weil es ebenso irrelevant ist wie die Gedanken darüber, was vor dem Urknall gewesen ist.

Wenn einmal ein Universum entstand, warum sollte es ein Einzelfall sein?
Es gibt doch dieses Phänomen, das sich zwei Galaxien aufeinander zu bewegen, sich vermengen und ganz verschmelzen. Es wäre ein faszinierender Gedanke, wenn man entdecken würde, das sich unser Universum mit einem anderen verschmelzen würde.
Vielleicht ist aber auch die Wahrscheinlichkeit zu gering, und die Distanzen zwischen ihnen wären zu groß.
Meine Güte, solche Überlegungen überhitzen die Hirnmasse, ich brauche einen Eisbeutel...

;)

#9 Holger

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Geschrieben 19 Juni 2006 - 20:49

Shining, ich kenne natürlich PR, aber was bedeutet RK ?

Ich tippe mal: römisch katholisch. ;)
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#10 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 19 Juni 2006 - 21:16

Ich tippe mal: römisch katholisch.

Nach annähernd vier Jahren ist das Geheimnis nun endlich gelüftet! :blink: ;)


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