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"Enterprise" lieber auslassen?


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22 Antworten in diesem Thema

#1 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 13 Juni 2008 - 23:28

Ich habe gerade die 1. Staffel von Enterprise durch, zum allerersten Mal. Und frage mich ob ich fortsetzen soll. Denn leider bestätigt dieses Prequel bisher immer wieder meine Angst, dass sie eigentlich ein "Rewrite"^ der Originalserie (STTOS) ist.

Ich bin Star-Trek-TV-"Fänrich" - also kein harter Fan, der sich ALLE TV-Folgen ansah sobald es ging, der ST immer ernst nimmt. Meine Lieblings-Phase war STTNG, obwohl ich STTOS oft interessant/sehenswert fand, u.a. weil bei letzterer namhafte SF-Autoren wie Ellison, Sturgeon und Spinrad die ein oder andere Folge geschrieben hatten. (Auf David Gerrold wurde das SF-Fandom erst durch die "Tribbles"-Folge aufmerksam - vielleicht wäre er sonst heute eher unbekannt?) STDS9 fand ich oft anspruchsvoll, aber es war im G&G eine Raumstationsserie und traf für mich damit das nomadisch-ewig-reisende Wesen der Vorgängerserien oft nicht. STVOY wiederum war zwar wieder nomadisch, aber mir dann doch einen Tick zu politisch korrekt und lahm; einige Folgen mit Seven sind sehenswert, wie auch die ein oder andere ohne sie (z.B. die in der Chakotay auf die Erd-Dino-Kultur trifft, die seit Jahrmillionen weg von der Erde unterwegs ist). Von STVOY und nun Enterprise habe ich also noch nicht alle Folgen gesehen...

Evtl. ist mein Problem mit "Enterprise" eine Flotte kleinerer Mulmigkeiten:

    [*] STTOS hatte seine eigene Optik & Flair, die ich nicht einfach weggewischt haben will. Ein Prequel sollte dies berücksichtigen, finde ich.
    [*] Inzwischen nervt mich einiges an der "Pseudoscience" der ST-SF immer mehr: Z.B. ist diese öde Story mit den "Rassen" im Weltraum (jede "humanoide" außerirdische Spezies kann mit jeder - es gibt Halbklingonen, Halbbetazoiden, Halbvulkanier) m.E. einfach nur der Transport einer Säule der typischen exotischen Reisegeschichte (wie bei Marco Polo, E.R. Burroughs oder Karl May) seit Jahrhunderten - nämlich die des Reizes des fremden "Blutes" und allem was da zu gehört; nur erscheint mir das mit zunehmenden Alter wie Pseudo-SF, weil ST seine "storyline" angeblich so ernst nimmt. Sorry, das hat bei mir wenig mit dem Kopf zu tun, eher mit Übelkeit irgendwo in der Bauchgegend.
    [*] Mir ist wohl diese Storyline auch relativ wichtig - das "fannigste" ST-Gen in mir. Ich witterte - und sah beim Konsumieren der 1. Staffel - mehrfachen Kontinuitätsbruch, schlimmer als bisher. (Bisher? Z.B.: Das Borg-Kollektiv hat auf einmal eine Königin! :blink:)
    [/list]Wie misst sich Enterprise in der 1. Staffel an dieser Liste?

    Nun, zu (1) gibt es ein ziemlich gutes Gegenbeispiel:

    Eingefügtes Bild

    Das Marvel-Comic Early Voyages veröffentlichte Ende der 90er 17 Hefte mit den Abenteuern des Vorgänger-Kapitäns zu Kirk, Capt. Pike, inkl. einem blutjungen Spock und einer lang aufgebauten Geschichte durch mehrere Hefte, die in den Geschehnissen von Ur-ST-Pilot-Folge "The Cage" (ohne Kirk, aber MIT einem weiblichen 1. Offizier!) kulminierte. Es fällt auf, wie stark die Macher sich an das Design von STTOS hielten; ich habe auch keine Kontinuitätsprobleme (3) erkennen können. Leider war die Comic-Serie wohl nicht sehr erfolgreich bei den Fans, denen sie evtl. nicht "bewegt" genug war; jedenfalls wurde sie mitten im Geschehen gekappt. (Ich hab in meiner Aufzählung oben ja auch alle Bücher und die Zeichentrickserie ausgelassen, merke ich gerade.)

    Bei Enterprise aber ist so ziemlich jedem klar, dass DANACH STTOS neu gefilmt werden müsste, um den gleichen "Look" zu haben. Und evtl. müsste dann auch STTNG erneut heran? (Ein wenig zu "70ish", die ersten Folgen, ne? Und das CGI war einfach noch nicht ganz da... :lol:) Mutiger hätte ich's von Paramount gefunden eine richtige "Retro"-Serie zu gestalten, mit Spät-Sechziger-Look; dass so etwas geht, beweisen bravourös die aktuellen britischen SF-Crossover-Serien Life on Mars und Ashes to Ashes, die jeweils in den 70ern & frühen 80ern spielen...

    Zu (2): Man merkt eine Grundtendenz in Enterprise die STTOS-Gadgets zu "begründen" bzw. es gibt sie noch gar nicht. Das ist ganz angenehm. Der Technobabble ums ständige Übersetzen-oder-nicht allerdings nervt auf Dauer; ich hätte ja gerne endlich mal "verstanden" wie der Universaltranslator genau funktioniert - is it messing with their brains? Keine Chance. Auf einer der letzten Folgen der Staffel "entdeckt" die Archer-Crew den VergnügungsPLANETEN Risa, lernt Hoshi in einem TAG die dortige Sprache, während Archer mit einer nach allen erkennbar wesentlichen Merkmalen zu urteilenden Terranerin flirtet, die aber natürlich eine Außerirdische sein muss, weil sie eine leichte Giraffenkennzeichnung auf der Brust vorweist. Das war mal 100%ig der "Lost World"-Modus der frühen Reisephantasten vor 100 Jahren: Fremde, die sexuell reizen, und natürlich auch in kürzester Zeit kommunizieren können.

    In dieser neusten Serie wird auch der typische Dimensionierungs-Fauxpas wie früher anderswo bei ST wiederholt: Ein Planet ist immer organisiert bzw. so homogen wie auf der Erde ein LAND, oft spezialisiert auf ein Produkt, oft mit nur einer Sprache, die alle dort sprechen. Öfter sprechen die Drehbuchautoren der Einfachheit halber von der "Hauptstadt" des Planeten, oder von seiner "Regierung". Ich halte es für unwahrscheinlich dass die Mehrheit der Planeten, die vorm zufällig durch den Raum wandernden Bullauge erscheinen, Weltregierungen usw. haben. Die komplexe Vielfalt allen Lebens, auch theoretischem, wird von ST-Autoren einfach so gut wie NIE erfasst...

    Oder diese halten sich Jahrzehnte später im 21. Jahrhundert auch hier noch immer an das Jahrhundert(e) alte "exotischer Reisejournal"-Schema?! :blink:

    Ein paar Pluspunkte: Weltraumanzüge! Maschinen an Bord, die dauerhaft Krach machen! Ein schießfreudiger Waffenoffizier! Ein Computer, der weder allwissend noch sprachfähig ist, noch ständig crasht oder überspielt/infiziert wird. Eine kleine Crew.

    Zu (3): Wie können Archer und die Seinen schon mal derart nahen Kontakt mit den Ferengi gehabt haben, und später Picard & Co. nichts über diese wissen? Wieso sind Kirk & Co. erstaunt über die Tarntechnik der Romulaner, wenn diese frühere Crew schon derart ausgiebig mit einer ähnlichen Technik zu tun hatte, und sogar eine Gegen-Technik in die Hände bekam, getarnte Objekte sichtbar zu machen? Wieso reden Tucker & T'Pol über "EM-Signaturen" wenn es diesen Begriff bei STTOS nie gab? Wieso (lese ich hier im Netzwerk) kommen später die Borg vor, und Picard & die Seinen haben von ihnen keine Vorkenntnisse als Q den angeblichen Erstkontakt arrangiert?

    M.E. ist also Enterprise ein ziemlich rücksichtsloser "Rewrite" eigentlich der ganzen Storyline, so wie es den Herren Berman und Braga gerade passte. Das wäre auch gar nicht so schlimm^ wenn Paramount das mal offiziell zugeben würde, oder? Von Rücksichtsnahme auf die Kontinuität, wie von Berman im Special auf der letzten DVD der 1. Staffel beschworen, merke ich jedenfalls wenig. Eine Prequel-Serie passend zur existierenden Historie hin zu kriegen, ist eben kein Pappenstiel. Da hat der neue Film es leichter (weil einfach kürzer).

    Ich werde mir ganz oder zum Teil noch die 2. Staffel antun. Aber ich merke jetzt schon, dass ich keine Lust habe die restliche ST-Welt (insofern das eh nicht alles einfach Klamauk ist, und das nehme ich in diesem ganzen Post eben nicht an) von dieser eigentlich sympathisch-gemachten Serie "überschreiben" zu lassen.

    Bin eben nicht voller Fan genug das einfach zu schlucken. Wie sehen denn die ST-Fans im Netzwerk das? (5 Ypsilons schielen dabei insbes. auf Mike!) Könnt ihr mich überzeugen alle Enterprise-Staffeln zu sehen? :devil:

    (^ Neue #1-Ausgaben sind im Comicgewerbe bei bekannten Titeln inzwischen leider normal. Angeblich zur Modernisierung oder Zurschaustellung der Talente eines comicgestaltenden Genies - wie John Byrne - wird dann die ganze Serie neu "erfunden"; Grundmerkmale bleiben, aber wie es dazu kam, und evtl. der Fokus, werden verschoben. In Wahrheit lässt sich im Printbereich eine Menge Zaster scheffeln, wenn man immer wieder neue Erstausgaben verlegt... Auch das Marketing schwärmt von sowas - neue Figuren, neue Kostüme, neue Verfilmungsmöglichkeiten, neue Gadgets für die ganze Welt!)

    Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 03 März 2011 - 19:03.

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#2 pirandot

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Geschrieben 13 Juni 2008 - 23:57

Inzwischen nervt mich einiges an der "Pseudoscience" der ST-SF immer mehr: Z.B. ist diese öde Story mit den "Rassen" im Weltraum (jede "humanoide" außerirdische Spezies kann mit jeder - es gibt Halbklingonen, Halbbetazoiden, Halbvulkanier) †¦

Ich bin zwar kein Trekkie, aber selbst ich weiß. dass es dafür einen guten Grund gibt. Es gab da mal eine Folge, in der klargestellt wurde, dass Menschen, Vulkanier, Klingonen und Remulaner von einer anderen Rasse geschaffen wurden, und zwar kompatibel †¦ :blink:
An schlechten Tagen, wenn es regnet, glaubst du, du hättest Magengeschwüre. Nur an schönen Tagen, wenn die Sonne scheint, da denkst du, du hättest Krebs. (Die MAD-Fibel des Lebens)
You, especially, I like. Passionate, sincere†¦ †¦goofball. (Three to Tango)

#3 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 14 Juni 2008 - 00:09

Ja, aber das war eher der nachträgliche Versuch einer Geraderückung, weil wahrscheinlich die Kritik über soviel Unwahrscheinlichkeit in einer SCIENCE-Fiction-Serie immer lauter wurde. Bemerkbar ist doch dass alle Captains und ihre Crews bis zu dieser Folge kein einziges Mal über dieses Conundrum sprechen - wie können humanoide Spezies auf weit entfernten Planeten derartig DNA-kompatibel sein? Die Gespräche der Wissenschaftler/Mediziner im "Zehn Vorne" oder anderswo müssten doch immer wieder mal darauf zurück kommen? Tun sie aber nicht - d.h. es war den ST-DrehbuchautorInnen m.E. eher gar nicht als Problem bewusst.Ich fand diese "Erklärungs-Folge" (eine STTNG-Doppelfolge, wenn ich mich recht erinnere) übrigens ziemlich schlecht.

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 14 Juni 2008 - 00:14.

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#4 †  a3kHH

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Geschrieben 14 Juni 2008 - 07:22

Ich finde, die Archer-Enterprise-Folgen sind die ersten Nachfolger von James T. und Spock, die dem Original auch nur halbwegs entsprechen. Die ersten, die das Flair und den Sense of Wonder von Pille, Scotty und Uhura transportieren.Das Das-stimmt-aber-nicht-mit-Folge-67-TOS-überein-Genörgel kenne ich aus dem PR-Umfeld - und habe es da schon nicht ernstgenommen.Aber trotzdem : Wenn Dich so etwas stört, lass "Enterprise" aus. Gerade da habe ich sowieso das Gefühl, diese Serie ist mehr für ältere Herrschaften wie mich konzipiert worden. (Dann amüsier' Dich lieber mit "The Prisoner" aus den tiefen 60ern ...)

#5 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 14 Juni 2008 - 08:46

Ich bin auch "ältere Herrschaften", denke ich, eher sogar älter als du (wenn dein Avatarfoto aktuell ist). :blink: Ich nörgele hier außerdem zum 1. Mal überhaupt über ST; einmal im Leben darf man das ja. :lol: Ich habe mir eh vorgenommen, wenn ich die neue Serie weiter sehe, sie als Alternativuniversumsentwurf zu sehen... Prisoner (oder Nr. 6 wie es hier hieß) kenne & liebe ich natürlich!

/KB

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#6 rockmysoul67

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Geschrieben 14 Juni 2008 - 11:24

Hallo Yippie

Du hast einen guten und ausführlichen Thread gestartet. Danke, dass du hier nochmals die Gelegenheit gibst im späteren Nachhinein über "Enterprise" zu plaudern.

Mir selbst haben die ersten beiden Staffeln von Enterprise sehr gefallen. Mal abgesehen von 1 oder 2 Episoden waren es witzige, durchdacht-intelligente, frische, kritische, neue, interessante und bezaubernde Geschichten. Die dritte Staffel war zwar nicht herausragend, aber doch noch okay; es war gut nur eine einzige Staffel lang einen Krieg zu haben und ihn dann vollständig abzuschliessen. Die vierte Staffel fand ich thematisch gut (Hintergründe über Vulkanier, Romulaner, genetisch verbesserte Menschen, Klingonen, etc.), aber in der Ausführung "nicht würzig".

Also: Ich genoss die Serie - vor allem weil ich gut erzählte Stories liebe. Das gesagt, es gab ein paar Wehrmutstropfen und du bringst sie gut hervor. Es sind vor allem Kontinuitätsprobleme und das Auftauchen von Borg und Ferengi. Diese Punkte wurden damals im Internet sehr oft besprochen und ich wundere mich, ob Enterprise teilweise so unpopulär/unerfolgreich wurde, weil jeder seinen Kram heutzutage im Internet aufschreiben kann - und Negatives oft besser rübergebracht wird als Positives. (Nur so ein Gedanke.)
Hier meine Verteidigung:

Die Borg und Ferengi waren so immens geliebt, dass es für die Enterprise-Macher zu verführisch, war sie nicht auszulassen. Wenn man mal vom Kontinuitätsbruch absieht (weshalb kannten Picard&Co sie nicht? - obwohl sich dies leicht erklären lässt), sind beide Episoden sehr, sehr gut. Zieht man sich also unvoreingenommen die beiden Stories ein, hat man einen Riesenspass.

Nicht nur Enterprise, sondern alle Serien und Filme nach TOS leiden unter extreme Kontinuitätsbrüche. Du bringst die Borgqueen als Beispiel. Ich finde das akzeptabel (vorhin war das einfach nicht bekannt), aber den Erstkontakt mit den Vulkaniern als Wendepunkt ist beispielsweise unlogisch, wenn man in DS9 ganz deutlich sieht, dass soziale Probleme, Revolten und Anpassungen die Gründe waren, um die Erde in ein soziales Paradis zu verändern. Die Serien, die Filme und die Folgen sind teilweise haarsträubend aufeinander aufgebaut.
Ich denke da auch an eine Episode von DS9, wo es einen Widerspruch innerhalb der einzelnen Episode gibt! Jadzia Dax setzt ihre früheren Wirte kurzfristig in andere Körper. Sie weiss alles über ihre früheren Wirte (sie ist diese Leute, gewissermassen), aber es stellt sich heraus, dass sie die Gedanken und Gefühle von ihrem Vorgänger nie gekannt hat. Häh? Aber erneut: Schaut man über die Unlogik hinweg, handelt es sich um eine sehr untersame Episode.

Wenn man also Enterprise guckt, und sich nicht stets auf die Suche nach "Fehler" begibt, ist die Serie (vor allem imho die ersten zwei Staffeln) sehr unterhaltsam. Und übrigens: ich selbst finde, dass sie eine gute Vorzeit von TOS erschaffen haben. Der Beamer ist ein neues Gerät, der Übersetzer ist noch nicht erfunden, erstmals wirds möglich wirklich schnell durchs All zu düsen, neue Völker werden entdeckt, prinzip: alles ist neu und unbekannt).

Noch etwas über die Kompabilität zwischen Rassen. Wie Pirandot richtig schreibt, gibt es eine Superepisode in TNG, in welcher dieser Umstand erklärt wird. Die Startrekmacher haben das sehr elegant gelöst. Desnichtzutrotz: Ich selbst mag es gar nicht, wenn Ausserirdischen wie Menschen aussehen (geschweige dann, dass sie Kinder untereinander kriegen). Ich halte das so: Ich akzeptiere es - als kleine Ausnahme - bei Star Trek, weil a ) es eine Idee der Sechsziger war und b ) Star Trek eine gute Erklärung abgeben hat. Ich akzeptiere es aber überhaupt nicht bei modernen Serien, wo man wirklich mit der heutigen Technik interessantere Aliens produzieren kann. Und noch etwas: eigentlich handelt es sich in Star Trek nicht wirklich um Ausserirdischen ... sondern nur um Menschen (na ja, Amerikaner) mit einem sehr ausgeprägten Charaktereigenschaft (Vulkaner: Cool, Klingonen: Wild, Ferengi: Geldgierig, etc.), die wir als Zuschauer vergleichen können.

Grundsätzlich hat mir Enterprise also gefallen, doch es gab etwas, das auch mich wirklich gestört hat, und das ist, dass sie die temporalen Fragen niemals geklärt oder befriedigend abgerundet haben. Aus welchem Volk stammt der Futureguy, weshalb will er die Zeit ändern, wie wäre das All in einer anderen Zeitlinie anders, usw.? Das ist so, als wenn in Lost niemals erklärt werden wird, was es nun mit dieser komischen Insel auf sich hat.

FAZIT: Nicht an Kirk denken, sondern die DVD einschieben und einfach jede Episode als einzelne, kleine Perle geniessen.

#7 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 14 Juni 2008 - 11:45

Ich fand diese "Erklärungs-Folge" (eine STTNG-Doppelfolge, wenn ich mich recht erinnere) übrigens ziemlich schlecht.

Und ich empfand sie als sehr, sehr, sehr gut. Eine der besten TNG-Episoden überhaupt! Doch interessant, wie die einzelnen Episoden so unterschiedlich empfunden werden (und das von SF-Fans, die ähnlich denken). Trek sorgt doch immer wieder für gute Gesprächsthemen. :blink:

Ja, aber das war eher der nachträgliche Versuch einer Geraderückung, weil wahrscheinlich die Kritik über soviel Unwahrscheinlichkeit in einer SCIENCE-Fiction-Serie immer lauter wurde. Bemerkbar ist doch dass alle Captains und ihre Crews bis zu dieser Folge kein einziges Mal über dieses Conundrum sprechen - wie können humanoide Spezies auf weit entfernten Planeten derartig DNA-kompatibel sein? Die Gespräche der Wissenschaftler/Mediziner im "Zehn Vorne" oder anderswo müssten doch immer wieder mal darauf zurück kommen? Tun sie aber nicht - d.h. es war den ST-DrehbuchautorInnen m.E. eher gar nicht als Problem bewusst.

Nah, ich bin anderer Meinung. In TOS wird das Problem besprochen (Indianerfolge, es geht irgendwie darum, wie ein anderes Volk früher Humanoiden über das Universum verteilte. Bones sagt sogar etwas wie: "I've always wondered why there are so many humanoids in the milky way".) In TNG, die anschliessende Serie nach TOS, wird das Thema dann aufgegriffen und sehr gut erklärt. Ich finde diese Idee etwas für sich haben - wie oft bei SF-Ideen wundere ich mich, ob es durchführbar wäre - : Könnten wir irgendwann unsere DNS so im All verteilen, dass im Verlaufe der Evolution auf andere Planeten daraus erneut Menschen entstehen? Ich finde das eine unheimlich interessante These - und es ist an diese kleine TNG-Episode zu danken.

#8 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 14 Juni 2008 - 11:47

FAZIT: Nicht an Kirk denken, sondern die DVD einschieben und einfach jede Episode als einzelne, kleine Perle geniessen.

Ja, das Fazit sehe ich momentan auch so. Aber auch nach deinem Input werde ich wohl maximal die 2. Staffel noch ansehen, und dann im Sinne der größeren Kontinuität erstmal alles vergessen... Vielen Dank für deine längeren Gedanken zu meinem "rant" am Anfang! Dein Punkt "das sind alles Amerikaner" ist interessant, ist aber m.E. eben auch im Kontrast zu dem was Roddenberry als Multi-Kulti-Prinzip anstrebte (insofern ich das verstanden habe); allerdings war es wohl dem US-Publikum, oder, genauer, den Bossen bei Paramount, wohl nicht anders verpackt zu verkaufen? Noch zur Borgqueen: Dass es bei "exotischen Reisen" bei einem bedrohlichen Volk immer 1 (!) HerrscherIn am Ende gibt, die besiegt werden muss und dann wird alles gut, ist uralte Tradition - das Schema gab es ja bei STTOS (oder nebenbei: bei ALLEN Bond-Filmen) häufig genug zu sehen. (Manchmal war d. Herrschende auch ein Computer.) Das wirklich Neue an den Borg war, dass sie ein Kollektiv sind, ohne zentrale Steuerung. Aber das war den Schreibern des entspr. ST-Films (Nr. weiß ich jetzt gerade nicht mehr - der in dem sie Cochrane treffen) wohl zu langweilig. Dabei war es ein wirkliches Novum eine solche Gruppierung auf Dauer in einer SF-TV-Serie zu haben... Chance perdu! Die Ferengi-Folge fand ich ging so.

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 14 Juni 2008 - 19:40.

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Yay! SF-Dialog Ende März...
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Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

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#9 rockmysoul67

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Geschrieben 14 Juni 2008 - 12:33

Dein Punkt "das sind alles Amerikaner" ist interessant, ist aber m.E. eben auch im Kontrast zu dem was Roddenberry als Multi-Kulti-Prinzip anstrebte

Stimmt, bei TOS hat das noch geklappt! Ein Schiff, bestehend aus einer Bemannung aus mehreren (irdischen!) Kulturen mit einem Ausserirdischen. Es fällt mir aber auf, dass bei den anderen Serien die Ausserirdischen sehr amerikanisch sind. Es gibt zig Sachen, die die Aliens sagen und tun, die typisch amerikanisch sind. Kleines Beispiel: Quark fragt Odo (beide Ausserirdischen) in einer Episode um einen "Hug". Aber auch die Menschen (nach TOS) sind weiterhin sehr amerikanisch, insbesondere bei der Musik- und Literaturauswahl. Wenigstens einmal klappt es so halb, ein Nicht-Amerikaner kennt die amerikanischen Schnulzer nicht: in ST-Insurrection wundert Picard (der einzige Franzose, der nix von seiner eigenen Kultur weiss, dafür viel für die englische und amerikanische übrig hat) sich, wenn Worf (in Minsk aufgewachsen) zwei in Amerika populäre Komposer nicht kennt.

#10 Tarantoga

Tarantoga

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Geschrieben 14 Juni 2008 - 18:34

Zu (3): Wie können Archer und die Seinen schon mal derart nahen Kontakt mit den Ferengi gehabt haben, und später Picard & Co. nichts über diese wissen? Wieso sind Kirk & Co. erstaunt über die Tarntechnik der Romulaner, wenn diese frühere Crew schon derart ausgiebig mit einer ähnlichen Technik zu tun hatte, und sogar eine Gegen-Technik in die Hände bekam, getarnte Objekt sichtbar zu machen? Wieso reden Tucker & T'Pol über "EM-Signaturen" wenn es diesen Begriff bei STTOS nie gab? Wieso (lese ich hier im Netzwerk) kommen später die Borg vor, und Picard & die Seinen haben von ihnen keine Vorkenntnisse als Q den angeblichen Erstkontakt arrangiert?

Naja, du hast es ja schon gelesen, von daher ist es kein Spoiler. Grade DIESE Folge fand ich persönlich bei " Enterprise " mit am Besten, trotz des logischen Bruches. Zumindest die sollte man sich auf jeden Fall ansehen. Allein schon wegen des Soundtracks. Insgesamt kann ich aber den meisten deiner Kritkpunkte zustimmen. Dennoch gab es zumindest später ähnlich gute Ansätze wie sie dann in BSG konsequent umgesetzt wurden ( darf man foltern wenn es um das Schicksal der Menscheit geht etc ). Denoch meinten es die Autoren wie immer in ST irgendwie viel zu gut mit den Menschen. Die erleben die schlimmsten Dinge, gehen aber regelmäßig mit einem Lächeln drüber weg. Ausserdem klappt irgendwie immer alles, wenn auch in letzter Sekunde. Da schießt kein Riker versehentlich einen Worf über den Haufen. Naja, für mich war Enterprise zu Ende als ich die ersten Nazis da rumstolpern sah. :blink: Ps: Seit ich BSG gesehen habe kommen mir die meisten ST Serien auch extrem kindisch (besser gesagt naiv) vor, obwohl ich sie früher gern gesehen habe.

Bearbeitet von Tarantoga, 14 Juni 2008 - 18:38.


#11 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 14 Juni 2008 - 23:29

Inzwischen nervt mich einiges an der "Pseudoscience" der ST-SF immer mehr:

Wie können ... ? Wieso sind ... ?

Könnt ihr mich überzeugen alle Enterprise-Staffeln zu sehen? :devil:

Wenn du jetzt schon genervt bist, solltest du lieber darauf verzichten - es wird nämlich noch schlimmer, besonders in der letzten Staffel :lol: :

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#12 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 15 Juni 2008 - 00:03

Oje-oje, was für eine Qual (zumindest für dich, J.)! Klingt doch sehr nach meiner Vermutung eines "Rewrites", der aber vor lauter Wahrung einer gewissen Formelhaftigkeit ins Bodenlose absackt. Momentan fühle ich mich sehr bestätigt mir maximal die 2. Staffel noch anzutun; und vielleicht noch die Borg-Folge (Query an die gesammelte SFN-Wetware-Datenbank: welche Staffel/Folge ist das denn genau?)... :lol:

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#13 †  a3kHH

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Geschrieben 15 Juni 2008 - 00:11

Wenn du jetzt schon genervt bist, solltest du lieber darauf verzichten - es wird nämlich noch schlimmer, besonders in der letzten Staffel :devil: :

Oller Nörgelhannes. :lol:
*grumpfbl*
Aber recht hast Du.
*nochmehrgrummelntu*
Star Trek kommt aus den 60ern und ist heute überholt. Egal welche Teil-Serie. Es gibt modernere, innovativere Filme und Serien. Ist es wirklich nur Nostalgie, die mich an die Enterprise bindet ?

#14 †  a3kHH

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Geschrieben 15 Juni 2008 - 00:13

Naja, für mich war Enterprise zu Ende als ich die ersten Nazis da rumstolpern sah.

Die ersten Nazis treten zusammen mit James T. in TOS auf ...

#15 Tarantoga

Tarantoga

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Geschrieben 15 Juni 2008 - 22:10

Ja, das Fazit sehe ich momentan auch so. Aber auch nach deinem Input werde ich wohl maximal die 2. Staffel noch ansehen, und dann im Sinne der größeren Kontinuität erstmal alles vergessen... Vielen Dank für deine längeren Gedanken zu meinem "rant" am Anfang! Dein Punkt "das sind alles Amerikaner" ist interessant, ist aber m.E. eben auch im Kontrast zu dem was Roddenberry als Multi-Kulti-Prinzip anstrebte (insofern ich das verstanden habe); allerdings war es wohl dem US-Publikum, oder, genauer, den Bossen bei Paramount, wohl nicht anders verpackt zu verkaufen? Noch zur Borgqueen: Dass es bei "exotischen Reisen" bei einem bedrohlichen Volk immer 1 (!) HerrscherIn am Ende gibt, die besiegt werden muss und dann wird alles gut, ist uralte Tradition - das Schema gab es ja bei STTOS

Diese Schema ist ebenfalls typisch amerikanisch. Ich finde es sehr aufschlußreich das die sich letztlich nicht mal bei ST nicht von dieser Denkweise lösen konnten. Sind halt amerikanische Autoren die nur auf die amerikanische Weise denken können. Grade die Borg sind so ein schönes Beispiel. Die Autoren können sich nicht mal vorstellendas die Masse der Drohnen mit ihrer Existenz im Kollektiv ganz glücklich sein könnten. DAS geht ja nun gar nicht, man MUß ja unbedingt und immer seine Individualität ausleben. Wenn es so wäre wie gegen Ende der Serie, dann hätte es ein Borgkollekiv nie geben können weil ja irgendwie alle Drohnen immer nur raus wollen. Auch Begenungen mit anderen Kulturen : Eigenlich sind die Menschen mit ihren (amerkanischen ) Moralvorstellungen immer irgendwie überlegen. Das war in Stargate aber noch schlimmer, da warteten ja alle immer nur darauf, das ihnen die Amis Freiheit und Coca Cola bringen. Das Schlimme, die denken wirklich so.

#16 Tarantoga

Tarantoga

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Geschrieben 15 Juni 2008 - 22:10

Die ersten Nazis treten zusammen mit James T. in TOS auf ...

Die Folge wurde aber nicht gezeigt.

#17 Tarantoga

Tarantoga

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Geschrieben 15 Juni 2008 - 22:12

Star Trek kommt aus den 60ern und ist heute überholt. Egal welche Teil-Serie. Es gibt modernere, innovativere Filme und Serien. Ist es wirklich nur Nostalgie, die mich an die Enterprise bindet ?

Zum Teil vieleicht. Eine andere Seite ist, das man ja auch als Konsument älter und reifer wird. Früher hat man vieles einfach nicht so hinterfragt wie heute.

#18 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 15 Juni 2008 - 23:25

Diese Schema ist ebenfalls typisch amerikanisch. (I)
:
Wenn es so wäre wie gegen Ende der Serie, dann hätte es ein Borgkollekiv nie geben können weil ja irgendwie alle Drohnen immer nur raus wollen. (II)

Nun, erstmal kurz zu Letzterem (II): In STVOY hat aber Seven laaange argumentiert, dass sie diese Unordnung und "Freiheit" die auf der Voyager herrschten gar nicht so attraktiv fände, und sich nach der Sicherheit des Kollektivs zurücksehne.

Aber deine Analyse stimmt für die "Hugh"-Folgen in STTNG, definitiv: Der Borg, der später so genannt wurde, fand das individuelle Vorgehen seiner Kaptoren... faszinierend! Noch später hatte er ja so eine Art Borg-Reha-Gruppe gegründet, die dann aber Datas Bruder für seine Zwecke übernahm. Es ist nicht leicht ein Borg zu sein... :lol:

Natürlich bietet sich allgemein ein alliterativer Vergleich des Borgsystems mit dem Kommunismus des 20. Jahrhunderts an. Aber sind deshalb freiheitliche Werte gleich "amerikanisch"? Immerhin wurde ja in STTNG zum ersten Mal die Erde des 24. Jahrhunderts beschrieben - kein Geld, zentrale Verwaltung - und die ist ja laut ST dann utopisch-sozialistisch!

Außerdem (zu I) kann ich mir vorstellen dass auch nicht-amerikanische Reiseberichte immer die Auseinandersetzung mit einer Herrschereinheit bevorzugten - z.B. Münchhausen und Gullivers Reisen... Die Amerikaner haben dann in "Schundromanen" (z.B. E.R. Burroughs) und später in Film & TV diese Buch-Traditionen einfach weiter ausgebaut.

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 03 Oktober 2009 - 18:18.

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Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#19 Mike Hillenbrand

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Geschrieben 17 Juni 2008 - 12:19

Guten Tag. :thumb: Es hat ein wenig gedauert, bis ich den Thread bis hier hin durch hatte, aber ich schaue in diesem Bereich des SF-Netzwerks nicht so häufig vorbei, darum gibt es dann, wenn, für mich immer sehr, mitunter auch zu, viel zu lesen. Ich gehe mal nicht auf "Star Trek im Allgemeinen" ein, sondern auf die Ursprungsfrage nach dem Wert von "Enterprise" ein.Diese Serie ist für mich ein netter Versuch mit guter Vorbereitung, der leider völlig missraten ist. Ähnliches Phänomen wie bei Voyager: Wenn sich B&B an ihr Konzept gehalten hätten, hätte sich was Sehenswertes daraus entwickeln können, aber wie wir sehen/sahen/noch sehen werden (Kai, bpsw.), sind beide Serien recht fix zu der TNG-nur woanders-Strickart zurück gekehrt.Die ersten 13-14 Folgen finde ich teilweise wirklich vielversprechend. Was aber danach kommt, ist großer Bullshit. Das gilt insbesondere für die komplett missratene 2. Staffel. Die 3. Staffel war Action, mehr nicht. Richtig gut wird "Enterprise" IMHO erst auf der Schlussgeraden. Die 4. Staffel, in der sich B&B größtenteils zurückgezogen haben, ist echtes "Star Trek" und wird auch dem Original (Ich bin ja eher der Classic-Liebhaber :rofl1: ) gerecht. Das hätte ich sehr, sehr gerne noch viele weitere Seasons gesehen. Naja, die letzte Folge sollte der Schlussstrich unter dem Franchise werden, und missriet leider ebenso wie die letzte Serie. Mein Tipp, darum: Season 1, 1. Hälfte, dann evtl. Season 3, wenn man auch Weltraum-Action und "mehroderweniger"-Arcs steht, aber auf jeden Fall Season 4 sehen - evtl. den Opener auslassen, weil der ungeschickt bis gar nicht den Cliffhanger und das Zeit/Raum-Mysterium auflöst. Naja, das leidige Nazi-Thema hatten wir hier ja schon.Gerade Classic-Trekker werden an der 4. Staffel aber ihre Freude haben. Ich hatte sie auf jeden Fall. :-)Warum ich Enterprise übrigens für missraten halte, hat natürlich Gründe. Einer steht auf den Plätzen 1-4, dann kommt lange nichts, dann folgt dieser Grund auch auf den Plätzen 5-10. Er heißt Rick Berman. Aber das ist eine andere Geschichte.Herzliche GrüßeMike

Bearbeitet von Mike Hillenbrand, 17 Juni 2008 - 12:19.

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#20 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 17 Juni 2008 - 12:37

Interessant! Danke! Ich habe gerade die 1. 4 Folgen der 2. Staffel durch, und muss sagen: Die Folge mit der "unbemannten" Reparaturstation war für mich - jetzt mal rein als SF gesehen, ohne "Einpassen" in die Storyline - eher perfekt.Zu deiner anderen (privat gestellten) Frage: Ich kann mir momentan nicht vorstellen alle Folgen an zu sehen. Wenn es reicht, dass ich alles aus 2 Staffeln, und, nach deiner Empfehlung jetzt, Einiges aus der 4. ansehe, sind wir im Geschäft!

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#21 Mike Hillenbrand

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Geschrieben 17 Juni 2008 - 13:10

Interessant! Danke! Ich habe gerade die 1. 4 Folgen der 2. Staffel durch, und muss sagen: Die Folge mit der "unbemannten" Reparaturstation war für mich - jetzt mal rein als SF gesehen, ohne "Einpassen" in die Storyline - eher perfekt.

Gut, keine Regel ohne Ausnahme. "Die Todesstation" (glaub ich?) ist brilliant. Sahen wir hier die Ursprünge der Borg? (Natürlich nicht, denn geringe Quoten fordern absehbare Entwicklungen, wie wir wissen..) Aber sehr viele Ausnahmen hat die 2. Staffel nicht von der Regel.. die wenigsten.

Zu deiner anderen (privat gestellten) Frage: Ich kann mir momentan nicht vorstellen alle Folgen an zu sehen. Wenn es reicht, dass ich alles aus 2 Staffeln, und, nach deiner Empfehlung jetzt, Einiges aus der 4. ansehe, sind wir im Geschäft!

Sieh dir besser einiges aus der 2. und alles aus der 4. an, aber okay. You got me! Einziges Problem: Die 204. Ausgabe markiert den Beginn der Sommerpause. Deadline dafür ist der 29.6... Herzliche Grüße Mike
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#22 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 17 Juni 2008 - 13:17

(Das ist bei meinem Sehkonsum GAR kein Problem... :thumb:)

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#23 deval

deval

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Geschrieben 26 Februar 2009 - 18:09

Kleine Zwischenfrage.Die Star Trek Enterprise Staffeln die bei amazon.uk angeboten werden, habe die ALLE eine dt. Tonspur? Weiß das jemand?Bei der Staffel 3 steht das zwar dabei, aber nicht bei den Staffeln 1,2 und 4. Da steht überhaupt nichts zu der Tonspur.

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

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