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Englischsprachige Lektüre: Was soll das heißen?


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88 Antworten in diesem Thema

#61 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 01 März 2013 - 00:56

Finde "stoßen" gut. "Städtischer Energieversorger" klingt m.E. sehr klobig; das engl. Original hat einen einfachen Dreh, den man m.E. im Dt. möglichst beibehalten sollte: "Stromversorger"? Oder vielleicht einfach den Namen des Versorgers angeben, damit es kurz bleibt? (Allgemein - für alle Überstzungen:) Letztendlich wäre schön, wenn beim Übersetzten auch der Ton ein wenig herüber käme. Dafür evtl. die Präzision der wortwörtlichen Übersetzung ein wenig opfern?

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#62 Trurl

Trurl

    Phanto-Lemchen

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Geschrieben 01 März 2013 - 09:38

"Städtischer Energieversorger" klingt m.E. sehr klobig; das engl. Original hat einen einfachen Dreh, den man m.E. im Dt. möglichst beibehalten sollte: "Stromversorger"? Oder vielleicht einfach den Namen des Versorgers angeben, damit es kurz bleibt?

Stadtwerke.

LG Trurl
»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

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#63 Seti

Seti

    Zeitreisebegleiter durch die Windener Höhlen

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Geschrieben 10 März 2013 - 20:10

Übrigens nur so am Rande: Die Ken-Liu-Übersetzung ist fertig und meinen beiden Testlesern hier aus dem Forum hat sie gefallen. Wollt ich nur mal erwähnen, damit es nicht so aussieht, als ob ich die Sache halb erledigt an den Nagel gehangen hätte... Als nächstes werd ich mich wohl mal an "Give Her Honey When You Hear Her Scream" von Maria Dahvana Headley versuchen - einer der Finalistenbeiträge bei den Nebula Awards in der Kategorie Short Story. Vielleicht aber auch "The Bookmaking Habits of Select Species" von Ken Liu, das ebenfalls im Nebula-Finale vertreten ist, oder "The Perfect Match" vom selben Autor (Ken Liu avanciert so langsam zu einem meiner Lieblingsautoren). Ich werd also bestimmt demnächst mal wieder eine Frage haben...

"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"

- The Talos Principle


#64 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 10 März 2013 - 21:21

Ups, ich habe ganz vergessen, hier noch einmal reinzuschauen. Glückwunsch und Respekt, dass du die Übersetzung durchgezogen hast. Und, bist du zufrieden? Hat die Arbeit Spaß gemacht? Wie war es?

#65 Seti

Seti

    Zeitreisebegleiter durch die Windener Höhlen

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Geschrieben 10 März 2013 - 22:27

Ups, ich habe ganz vergessen, hier noch einmal reinzuschauen.
Glückwunsch und Respekt, dass du die Übersetzung durchgezogen hast. Und, bist du zufrieden? Hat die Arbeit Spaß gemacht? Wie war es?

Danke. Ja, ich bin eigentlich ganz zufrieden. Es gibt zwar noch den ein oder anderen Satz, bei dem ich mich frage, ob das nicht noch besser geht, aber ansonsten finde ich sie gelungen. Da ich durch deinen Blog weiß, dass du als Übersetzer arbeitest, wollte ich dich eigentlich auch als Testleser anPMen, aber irgendwie ging das nicht (vielleicht ist dein Postfach voll).

Jedenfalls hat es echt Spaß gemacht - die Nachbearbeitung war manchmal etwas stressig, z.B. wenn ich genau wusste, was ein Satz aussagen sollte, aber es partout nicht so auf Deutsch funktionieren wollte, wie ich mir das vorgestellt hab. Letztendlich kam dann aber irgendwann immer der Geistesblitz und mir fiel ein, wie man das übersetzen könnte. Also ich könnte mir durchaus vorstellen, so etwas öfter zu machen.

"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"

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#66 TheFallenAngel

TheFallenAngel

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Geschrieben 22 Mai 2013 - 08:42

(dasselbe steht auch im ringwelt-thread, ist aber hier viell. auch interessant)

ich lese u.a. grad ringwelt und besitze von diesem klassiker (nat. *g) diverse ausgaben, sowohl deutsch- als auch englischsprachige.
und beim reinschnuppern in beide ausgaben fiel mir ein in meinen augen recht seltsames herumspielen mit den städtenamen auf.

ich habe mal die jeweils ersten 3 seiten des originals mit der frühen deutschen übersetzung gegenübergestellt: wer mal selbst schauen möchte

fragen dazu
- kann mir jemand erklären was da abging? *g
- wenn jemand die angeblich ungekürzte neuübersetzung von ende der 90er hat bitte mal nachschauen und vergleichen und hier eine rückmeldung geben, wie in dieser ausgabe verfahren wurde

#67 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 22 Mai 2013 - 10:26

Eingefügtes Bild Was für ein Quark! q:)d

/KB

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#68 Pogopuschel

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Geschrieben 22 Mai 2013 - 11:07

München ist überall.Eingefügtes Bild

Von wem ist denn die deutsche Übersetzung?

#69 TheFallenAngel

TheFallenAngel

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Geschrieben 22 Mai 2013 - 11:18

ja, pogo, DAS wollte ich noch mit einbauen auf der seite, mach ich heut nachmittag zuhause, habe grad die bücher nicht mit @work.

#70 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 22 Mai 2013 - 11:34

(dasselbe steht auch im ringwelt-thread, ist aber hier viell. auch interessant)

ich lese u.a. grad ringwelt und besitze von diesem klassiker (nat. *g) diverse ausgaben, sowohl deutsch- als auch englischsprachige.
und beim reinschnuppern in beide ausgaben fiel mir ein in meinen augen recht seltsames herumspielen mit den städtenamen auf.

ich habe mal die jeweils ersten 3 seiten des originals mit der frühen deutschen übersetzung gegenübergestellt: wer mal selbst schauen möchte

fragen dazu
- kann mir jemand erklären was da abging? *g
- wenn jemand die angeblich ungekürzte neuübersetzung von ende der 90er hat bitte mal nachschauen und vergleichen und hier eine rückmeldung geben, wie in dieser ausgabe verfahren wurde


Mir fällt nur auf:
"Louis Wu erkannnte, wie vollkommen sich (...) glichen"

Offensichtlich sind die Städte so austauschbar, dass der Übersetzer sich Freiheiten herausgenommen hat. Eingefügtes Bild

#71 AnonymusAsca

AnonymusAsca

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Geschrieben 22 Mai 2013 - 13:01

Ich hab die Neuübersetzung gelesen, aber grad nicht zur Hand. Was ich mich erinnere war sie viel flüssiger und in der Sprache auch viel angenehmer, als das was du gepostet hast. Wahrscheinlich wurde sie im Vergleich zu deiner Variante stark überarbeitet. Die Erzählweise war auch angenehmer. Niven hat ja jeden seiner Romane mehrmals überarbeitet, weil in den Originalen immer extreme PlotHoles zu finden waren(Fehler in der Story, Wissenschaftliche Kontruktionsfehler usw.). Ja unser Niven hat zwar eine blühende Fantasie, ist in Sachen Physik und Hausverstand aber ein wenig hinter anderen Autoren zurückgeblieben Eingefügtes Bild. Ich hätte an seiner Stelle ja gar nichts überarbeitet, sondern einfach gesagt das ist in meiner Welt einfach so und Punkt. Auf die Art hat er eigentlich nur zugegeben, dass er doch eigentlich eine realistische Zukunftsvision schreiben wollte, dabei aber dann doch bers Ziel geschossen ist und ein paar Betonmauern durchschlagen hat.

Falls du dich fragst, wie es dazu kommt das Louis mal in der einen, mal in der anderen Stadt spazieren geht: In der Story sind da alle Städte durch Teleporter verbunden. Du steigst in London in eine Kabine und trittst in Paris wieder raus, dann läufst du über den Randstein und bist in Rom. So in der Art. Louis macht in der Szene gerade einen Spaziergang, um den Kopf freizukriegen und der Autor hat das genutzt, um dem Leser die Megastadt der Zukunft vor Augen zu führen. Es sind durch die Teleporter ja alle Städte miteinander verbunden und so praktisch zu einer einzigen riesigen Stadt geworden. Welche Stadt da in der Übersetzung steht ist eigentlich für den Leser egal, solange durchkommt, dass Louis in wenigen Minuten verschiedene Städte an unterschiedlichsten Punkten der Erde besucht.

Bearbeitet von AnonymusAsca, 22 Mai 2013 - 13:08.


#72 TheFallenAngel

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Geschrieben 22 Mai 2013 - 13:10

nein, ich frage mich nicht wie das möglich ist. *seufz*
es geht bei meiner gegenüberstellung nur und ausschließlich um das problem der unterschiedlichen, eindeutig veränderten städtenamen in beiden textversionen.
ich dachte schon das das klar ist ...

#73 AnonymusAsca

AnonymusAsca

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Geschrieben 22 Mai 2013 - 13:13

Übersetzerische Freiheit ist dann deine Antwort ;)

#74 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 22 Mai 2013 - 13:40

Eingefügtes Bild Niven hat m.E. gerade den Ruf, meist technisch ziemlich fundierte Dinge zu beschreiben - was natürlich seinem Erfindungstalent nicht unbedingt Grenzen setzen muss. Eingefügtes Bild Deshalb war ja die Anthologie The Magic Goes Away auch so viel beachtet worden, weil er sich da zum 1. Mal Fantasy zuwendete (glaub ich)...

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#75 Pogopuschel

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Geschrieben 22 Mai 2013 - 14:08

Ich habe gerade erfahren, dass Niven bei seiner ersten Fassung von "Ringworld" Fehler gemacht habe, was die Reihenfolge der Städte angeht, durch die sich der Protagonist teleportiert. Das ist wohl in einer späteren Fassung von ihm korrigiert worden. Dadurch ist es wohl zu den Abweichungen zwischen bestimmten Ausgaben der Übersetzung und Ausgaben der Originalfassung gekommen. Genaueres weiß ich da aber auch nicht. Habe das Buch auch nicht gelesen.

Bearbeitet von Pogopuschel, 22 Mai 2013 - 14:35.


#76 AnonymusAsca

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Geschrieben 22 Mai 2013 - 14:15

Was ist an molekül-dünnen Fäden, die Meteoriten ziehen oder Stasisfeldern, die den Träger den Sturz in eine Sonne überleben lassen ohne irgendeine großartige Maschinerie zu benötigen bitte fundiert? Das ist einfach Zauberei, tut mir leid :D Ich könnte das auch als abgehobene SciFi bezeichnen, was sicher nichts schlechtes ist. Ich mag viele seiner Bücher. Aber technisch fundiert??? NE! Wo immer du das mit dem technisch fundiert her hast, darüber lässt sich gerade bei Niven sicher sehr ausführlich streiten.

#77 Armin

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Geschrieben 22 Mai 2013 - 14:33

- wenn jemand die angeblich ungekürzte neuübersetzung von ende der 90er hat bitte mal nachschauen und vergleichen und hier eine rückmeldung geben, wie in dieser ausgabe verfahren wurde


Bastei-Lübbe, 1998, "neu übersetzt von Axel Merz":

Louis Wu materialisierte in einer öffentlichen Transferkabine mitten im Herzen des nächtlichen Beirut.

Später ist es dann Resht, nicht Beirut, sowie Arabisch und Interspeak nicht, deutsch und interworld.

Bearbeitet von Armin, 22 Mai 2013 - 14:35.


#78 TheFallenAngel

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Geschrieben 22 Mai 2013 - 16:28

ok, danke armin Eingefügtes Bild

#79 Seti

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Geschrieben 06 Juni 2016 - 18:28

*Ausbuddel*

 

Ich übersetze gerade eine Story für eine Anthologie mit "botanischen" Horrorgeschichten, in der es um eine alte Dame geht, die einen grünen Daumen besitzt - alles, was sie in ihrem kleinen Garten anpflanzt, gedeiht. Was anfangs noch sehr beschaulich wirkt, nimmt dann später eine düstere Wendung, als beispielsweise aus vergrabenen Knochen plötzlich ein neues Kaninchen sprießt. Nun gibt es in den Anfangspassagen eine Stelle, bei der ich mir nicht ganz sicher bin, was sie bedeutet. Es wird beschrieben, wie sie das Haus putzt und dabei fällt folgender Satz:

 

"Often when Widow Bowen knelt polishing the red-tiled step at her front door she would pause and smile to herself because the brass edge on the step and the kettle on the bob in the kitchen gleamed so brightly."

 

Weiß jemand, was mit "on the bob" gemeint ist? Soll das eine Herd- oder Kochplatte sein, oder vielleicht ein Topflappen oder Untersetzer? In keinem Dictionary konnte ich eine passende Definition finden (die sonstigen Bedeutungen wie Pagenschnitt, Quaste, Senkblei, Polierscheibe oder Bobschlitten passen ja alle nicht). Und dummerweise ist es nahezu unmöglich danach zu googlen, weil "bob" in Verbindung mit "kitchen", "cooking", "stove" etc. hauptsächlich Restaurants & Grillbuden ausspuckt, die von jemandem namens Bob betrieben werden.


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#80 Naut

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Geschrieben 06 Juni 2016 - 18:45

Bist Du sicher, dass da nicht "hob" hingehört? Das ist nämlich Britisch für "Kochplatte".
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#81 Seti

Seti

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Geschrieben 06 Juni 2016 - 19:18

Das dürfe dann gemeint sein. Da mir beim Originaltext schon an zwei, drei anderen Stellen kleinere Typos aufgefallen sind (z.B. "she fell" statt "she felt"), ist das wohl die naheliegendste Erkärung.

 

Danke, Naut! :thumb:


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#82 Pogopuschel

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Geschrieben 06 Juni 2016 - 20:18

Oja, Tippfehler, die nicht direkt als solche zu erkennen sind, da freut sich der Übersetzer. Habe schon stundelang über eine bestimmten Begriff gegrübelt, dann beim Autor nachgefragt, der antwortete: "Ach, das ist ein Tippfehler." :P



#83 Seti

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Geschrieben 07 Juni 2016 - 21:17

Tja, etwas Positives hatte die ganze Googelei: Ich weiß jetzt zum Beispiel, dass in jede gut sortierte "bug-out bag" (kurz: BOB) eines Weltuntergangs-Preppers ein vernünftiger Gaskocher gehört. Vielleicht übersetz ich ja mal was Postapokalyptisches, wo ich das gebrauchen kann :aliensmile:


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#84 Seti

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Geschrieben 30 November 2017 - 20:59

*erneut ausbuddel*

 

Hallo zusammen, für die nächste Zwielicht-Ausgabe habe ich eine Geschichte übersetzt, deren Einleitungssatz mir immer noch ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet. Da demnächst das Lektorat ansteht, würde ich vorher gern ein paar Meinungen einholen, um notfalls noch etwas ändern zu können. Die Story beginnt mit folgendem Satz:

"We gathered for the last time in October, under the pretense of discussing a novel that was currently bobbing along in the zeitgeist like a rubber duck at sea."

 

Viel mehr Kontext - bspw. zum Inhalt des genannten Romans - gibt es nicht, da dieses Zusammentreffen nur den Rahmen der weiteren Ereignisse bildet. Ich interpretiere diese Analogie aber so, dass die Figuren einen Roman besprechen wollen, der für sich genommen zwar relativ unspektakulär ist, aber hohe Wellen schlägt, weil er, aus welchen Gründen auch immer, einen Nerv getroffen hat (der Medientrubel um die "Fifty Shades of Grey"-Reihe kommt mir da sofort in den Sinn).

 

Nun gibt es da bei der Ãœbersetzung gleich mehrere Schwierigkeiten: 1) Ich hab den Eindruck, dass im Deutschen "Zeitgeist" meist in der Rückschau verwendet wird und eher selten, um Gegenwärtiges einzuordnen, insbesondere wenn es sich um Medienerzeugnisse handelt. Dafür benutzen wir doch eigentlich eher Redewendungen wie "in aller Munde sein" oder "den Nerv der Zeit treffen" - was es dann natürlich erforderlich machen würde, einen neuen treffenden Vergleich zu finden. 2) Umgekehrt bräuchte man, um die Analogie ins Deutsche zu retten, etwas anderes, das  "treibt"  oder "dümpelt", da diese 'Wasserverben' meinem Gefühl nach nicht mit Zeitgeist funktionieren (was daran liegen mag, dass ein Fremd- oder Lehnwort größere sprachliche Freiheiten zulässt). Ich könnte mir zum Beispiel als Formulierung vorstellen, dass etwas "in den Mainstream geschwappt ist wie eine Gummiente auf hoher See", aber selbst das klingt ein bisschen gezwungen und wird dem Sinn auch nicht völlig gerecht.  

Meine bisherige Übersetzung lautet übrigens: "Wir trafen uns ein letztes Mal im Oktober unter dem Vorwand, einen Roman zu besprechen, der momentan durch das Feuilleton schwirrte wie eine aufgescheuchter Bienenstock."

 

Aber wie ihr euch offensichtlich denken könnt, bin ich mir nicht hundertprozentig sicher, ob man das so stehen lassen kann. Also, eure Meinungen sind gefragt.


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#85 Naut

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Geschrieben 30 November 2017 - 21:28

Ähm, ein Bienenstock bezeichnet die Behausung, was Du meinst, ist ein Schwarm. ... der zurzeit auf den Wellen des öffentlichen Interesses trudelte wie eine Gummiente bei Sturmflut.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#86 Pogopuschel

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Geschrieben 30 November 2017 - 21:41

Ja, Zeitgeist passt bei uns nicht. Das verwendet man ja eher in Verbindung mit der Formulierung entsprach/spricht dem aktuellen/damaligen Zeigeist. In den USA ist das aktuell so ein Modewort, das dort eine eigene Bedeutung gewonnen hat, wie du richtig erklärt hast. "Feuilleton" könnte die Sache eventuell aber zu sehr einschränken. Für den interessiert sich ja kaum noch jemand. Die Frage ist halt, bei wem ist der Roman in der Geschichte in aller Munde? Nur bei ein paar Kritikern, oder doch bei einer breiten Leserschaft?  Schwierig.



#87 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 30 November 2017 - 21:48

Feuilleton gefällt mir nicht schlecht weil das amerik. "zeitgeist" für mich so etwas wie eine intellektuelle Mode andeutet. (Also nicht ganz dasselbe wie Mainstream.) Ansonsten finde ich Nauts Vorschlag gut - denn es ist ja ein irres aber eher nur erstaunliches Auf und Ab, das der Roman erfährt. Der aufgescheuchte Bienenschwarm ist heftiger, wilder, von meinem Gefühl her.


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 30 November 2017 - 21:49.

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#88 Naut

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Geschrieben 30 November 2017 - 21:57

... der gerade wie eine Gummiente auf dem brodelnden Meer der Aufmerksamkeit hüpfte. Weiß auch nicht, aber Aufmerksamkeit scheint mir treffend, denn dann ist die Zielgruppe auch nicht so wichtig.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#89 Pogopuschel

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Geschrieben 30 November 2017 - 23:54

Feuilleton gefällt mir nicht schlecht weil das amerik. "zeitgeist" für mich so etwas wie eine intellektuelle Mode andeutet. (Also nicht ganz dasselbe wie Mainstream.) Ansonsten finde ich Nauts Vorschlag gut - denn es ist ja ein irres aber eher nur erstaunliches Auf und Ab, das der Roman erfährt. Der aufgescheuchte Bienenschwarm ist heftiger, wilder, von meinem Gefühl her.

 

Ja, stimmt. Das liest man eigentlich nur in "gehobeneren" Texten, da aktuell ziemlich häufig.




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